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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Information in Österreich 1.
Ihr Begleiter durch dieses Mittagsschornal ist Wolfgang Wittmann.
Zunächst einige Inhaltsschlagzeilen.
Weiterhin Diskussion um die sogenannte Rufbereitschaft für Fachärzte in Spitälern.
Die ÖVP stellt bei einer Klubklausur in Telfs in Tirol die Weichen für ihre künftige Regierungsarbeit.
Das Statistische Zentralamt berichtet über seine Arbeit, insbesondere über die Bemühungen, dem Statistikstandard der EU zu entsprechen.
Der Septemberindex der Verbraucherpreise ist da, die Rate liegt bei 2,0 Prozent.
Wir fassen die Gründe für diesen Preisanstieg zusammen.
Für die Privatisierung der CA beginnt heute eine neue Angebotsfrist von vier Wochen.
Die Bundesbahnen lassen drei hochmoderne Schnellzug-Loks der Firma Simmering-Graz-Pauker auf dem Abstellgleis.
Die internationale Arbeitsorganisation ILO kritisiert die Schifffahrtspolitik von Billigflagenländern.
Zu diesen Ländern gehört interessanterweise auch Österreich.
CDU-Parteitag in Hannover.
Heute spricht Parteichef Bundeskanzler Kohl.
Machtwechsel in Litauen nach der Parlamentswahl.
Die norwegische Ministerpräsidentin Brundtland zu Besuch bei Bundeskanzler Franitzki in Wien.
Und Wissenschaft.
Neue Erkenntnisse über bessere Schmerzbehandlung für Krebspatienten.
Die Kulturredaktion berichtet über die Kabarett-Produktion des Beinhard-Ensembles und Mered Barz im Wiener Museumsquartier.
Vor alledem die wichtigsten Meldungen zur Stunde in den Mittagsnachrichten, zusammengestellt von Edgar Theider.
Österreich.
Der Trend zur Frühpensionierung hält an.
Die Zahl der Frühpensionisten ist Ende September auf nahezu 190.000 angestiegen.
Das bedeutet gegenüber dem Jänner dieses Jahres eine Steigerung um mehr als 20.000 Frühpensionen.
Der Anteil der Frühpensionisten an den Gesamtpensionen überschritt erstmals die 20-Prozent-Marke.
Die Teuerung hat sich beschleunigt.
Der Index der Verbraucherpreise stieg im September im Jahresabstand um 2 Prozent.
Im vorangegangenen August hatte dieser Wert 1,8 Prozent betragen.
Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf Verteuerungen bei Obst, Gemüse, Wohnungsmieten und Treibstoffen.
Mit dem heutigen Tag ist der Verkauf des Bundesanteils an den CA-Aktien neu ausgeschrieben.
Vier Wochen lang haben Interessenten Gelegenheit, dem Finanzministerium Kaufangebote vorzulegen.
Es gilt als sicher, dass das Konsortium unter Führung der EA Generali ein neues Offert vorlegen wird.
Auch die erste österreichische Sparkasse dürfte unter den Bietern sein.
Die Volkspartei hält in Telfs in Tirol ihre Klubklausur ab.
Klubobmann Kohl sprach wörtlich von einer Entscheidungsklausur.
Die Volkspartei werde sich dafür einsetzen, dass die durch zahlreiche Wahlgänge behinderte Umsetzung von Reformvorhaben nun zügig verwirklicht wird.
Konkret kündigte Kohl Gesetzesinitiativen in den Bereichen Spitalsreform, Familienrechtsreform, Beschäftigung und Lehrlingsausbildung an.
Er äußerte sich optimistisch über eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner SPÖ.
Belgien.
Nach der gestrigen Massendemonstration in Brüssel hat Ministerpräsident Jean-Luc Dehane eine Justizreform versprochen.
Wo Fehler gemacht wurden, müssten Sanktionen verhängt und grundlegende Reformen durchgeführt werden, wird Dehane in der belgischen Presse zitiert.
Ähnlich hatte sich zuvor auch König Albert II.
geäußert.
Geändert soll vor allem die bisherige Praxis werden, wonach ein Parteibuch über Beförderung und Einsetzung in ein Amt der Justizbehörden mit entscheidet.
Finnland.
Mit einer überraschenden Niederlage der regierenden Sozialdemokraten endete die Wahl zum Europaparlament in Finnland.
Mit etwa 21 Prozent der Stimmen erreichten die Sozialdemokraten nur den zweiten Platz.
Stärkste politische Kraft wurden die oppositionelle Zentrumspartei mit mehr als 24 Prozent Stimmanteil.
Ministerpräsident Lipponen äußerte sich enttäuscht, bezeichnete aber das Wahlergebnis als nicht so dramatisch wie in Österreich.
Der Erfolg der Euroskeptiker wird auf das weitverbreitete Misstrauen der Finnen gegen die geplante Euro-Währung zurückgeführt.
Nur eine Woche vor der EU-Wahl hatte die Regierung die Beteiligung der Landeswährung Finmark am EU-Währungssystem beschlossen.
Japan.
Nach der gestrigen Parlamentswahl zeichnet sich eine Neuauflage der bisherigen Drei-Parteien-Koalition ab.
Ministerpräsident Hashimoto bot namens seiner siegreichen liberaldemokratischen Partei den Sozialdemokraten und der Sakigake Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung an.
Die Liberaldemokraten haben gestern zwar 28 Mandate hinzugewonnen, die von ihnen angestrebte absolute Mehrheit aber knapp verfehlt.
Sozialdemokraten und Sakigake erlitten schwere Verluste.
Afghanistan.
Die radikal-islamische Taliban-Bewegung ist offenbar zum Einlenken gegenüber der von ihr gestürzten Regierung bereit.
Sie hat ein Angebot des usbekischen Generals Dostum für einen Waffenstillstand angenommen.
Die Taliban-Führung macht allerdings zur Bedingung, dass auch Kriegsgefangene ausgetauscht werden.
Die Ende September aus Kabul vertriebene Regierung stellt ihrerseits die Bedingung, dass die afghanische Hauptstadt entmilitarisiert wird.
Deutschland.
In Hannover ist heute Vormittag der zweitägige Parteitag der CDU eröffnet worden.
Auf dem Programm stehen zunächst die Neuwahl des Bundesvorstandes und des Präsidiums.
Einziger Kandidat für den Parteivorsitz ist Bundeskanzler Kohl.
In seiner Eröffnungsansprache appellierte Kohl an die Delegierten, bei allen notwendigen Reformen Augenmaß zu bewahren.
Dies bedeute eine Absage an radikale Lösungen und Klientelpolitik.
Österreich.
In der jüngsten Runde des Lottos 6 aus 45 hatte keiner der Spieler einen Sechser.
Durch Verdoppelung der Gewinnsumme werden in der folgenden Jackpot-Runde voraussichtlich 50 Millionen Schilling im ersten Rang zu gewinnen sein.
Beim Joker gibt es einen Doppel-Jackpot.
Die Gewinnsumme wird voraussichtlich 14 Millionen Schilling betragen.
Der Mittagsnachrichtenüberblick war das, gelesen hat Christian Nehiber.
Wie das Wetter ist und werden könnte, das sagt Ihnen jetzt Markus Watzak.
Über Nacht hat es sich im Großteil Österreichs eingeregnet.
Intensiv war und ist der Regen an der Alpen-Nordseite, besonders in den niederösterreichischen Voralpen.
In Lund am See hat es seit gestern Abend über 100 Liter pro Quadratmeter geregnet.
Heute regnet es weiter.
Einige Flüsse wie Enns, Steyr, Pilacht, Reisen und Ips führen stellenweise Hochwasser und steigen weiter.
Morgen ziehen die Regenwolken nach Osten ab, der Luftdruck steigt und zur Wochenmitte erwarten wir sonniges Hochdruckwetter.
Die aktuellen Meldungen, Wien stark bewölkt 11 Grad, Eisenstadt leichter Regen 11, St.
Pölten Regen 9, Linz Regen 11, Salzburg leichter Regen 9, Innsbruck starker Regen 7 Grad, Bregenz Regen 9, Graz stark bewölkt 11 und Klagenfurt leichter Regen 9 Grad.
Heute Nachmittag geht es also meist trüb und regnerisch weiter.
Intensiv regnet es weiterhin entlang der Alpen und nördlich davon.
In Ober- und Niederösterreich schneit es bis 1500 Meter herab.
Auflockern kann es am ehesten im Süden, hin und wieder zeigt sich die Sonne aber auch ganz im Osten wie zur Zeit im nördlichen Weinviertel.
Es wird lebhafter Nordwestwind, auf den Bergen ist es stürmisch, die Temperaturen reichen nach 7 bis 14 Grad.
Heute Nacht regnet es weiter, stark vor allem im Donauraum.
Von Westen her lässt der Regen aber schon deutlich nach, es kühlt auf 9 bis 1 Grad ab.
Morgen Dienstag hält sich zunächst noch etwas Regen, besonders im Gebiet von Salzburg bis ins Nordburgenland.
Sonst gibt es stellenweise Nebel oder Hochnebel.
Nach und nach beginnt es aber aufzulockern, sonnig ist es am Nachmittag in Vorarlberg, Tirol und Salzburg sowie in Kärnten und der Steiermark.
Der Wind legt wieder zu, die Temperaturen ändern sich kaum.
Die Höchstwerte liegen morgen zwischen 9 und 14 Grad, auf den Bergen in 2000 Meter Höhe um 0.
Am Mittwoch scheint schließlich in ganz Österreich die Sonne.
In der Früh gibt es aber wieder Nebel und Hochnebel, der sich meist sehr rasch auflöst.
In der Früh ist es sehr kalt, tagsüber steigen die Temperaturen auf 11 bis 18 Grad.
Zwölf Uhr und neun Minuten in wenigen Sekunden, wir kommen zu den ausführlichen Beiträgen.
Erstes Thema, das Tauziehen um die Anwesenheit der Fachärzte in den Spitälern.
Die geplante Einführung der sogenannten Rufbereitschaft für Spitalsfachärzte in Standardkrankenhäusern erregt weiterhin die Gemüter.
Ärztevertreter warnen lautstark vor, wie sie meinen, einer gefährlichen Verschlechterung für die Patienten.
Im Gesundheitsministerium will sich Ministerin Krista Krammer nicht von möglichen ärztlichen Protesten beeinflussen lassen.
Helma Poschner berichtet.
Das geplante Bundesgesetz sei lediglich eine Minimalanforderung, die auf Wunsch der Länder zustande gekommen sei, heißt es im Gesundheitsministerium.
Die Länder könnten darüber hinaus selbstverständlich mehr Fachärzte in den Standardkrankenhäusern rund um die Uhr beschäftigen.
Im Fall von Wien etwa, wo es genügend Fachärzte gibt, sei das ohnehin immer klar gewesen.
Österreichweit kämen aber insgesamt 88 Spitäler für die Rufbereitschaft in Frage.
In vielen kleineren Spitälern kommen Fachärzte auch jetzt schon nur bei Notfällen am Wochenende in den Dienst.
Begrüßt wird die Rufbereitschaft jedenfalls in Oberösterreich, Vorarlberg, Tirol und Kärnten.
Der Direktor des Landeskrankenhauses in Klagenfurt, Erwin Kalpin, selbst Unfallchirurg, sieht darin jedenfalls keine Bedrohung für die Patienten.
Ich bejahe die Pläne zur Einführung einer ärztlichen Rufbereitschaft, einer fachärztlichen Rufbereitschaft in den Spitälern in Österreich.
Das mag auch daran liegen, dass ich in einem System beruflich groß geworden bin, dass diese fachärztliche Rufbereitschaft als Standardsystem beinhaltet hat in Deutschland.
Ich weiß aber, dass es auch in allen übrigen europäischen Ländern Systeme gibt, dass die Fachärzte auf Abruf außerhalb der normalen Dienstzeit bereitstehen.
Und es hat sich offensichtlich überall bewährt.
Nachteiliges ist mir jedenfalls nicht bekannt.
Nun sind gerade die Ärzte in Österreich gegen diese Rufbereitschaft und man spricht sogar von Legalisierung der fahrlässigen Tötung.
Sehen Sie eine so ernste Gefahr für die Patienten?
Nein, natürlich nicht.
Vor dem Hintergrund, dass man hingeht und wählt sorgsam die Abteilung oder das Fachgebiet aus, wo man diese Struktur jetzt in Österreich etablieren kann, wenn das Gesetz, die Novelle beschlossen wird.
Und zweitens, dass hier ja immerhin noch ein Arzt mit der Berechtigung zur selbstständigen Berufsausübung, also mit Jus practicandi, vor Ort anwesend ist, sagt mir, dass diese Töne mehr als überzogen sind.
Ich verstehe das nicht, dass man den Patienten Angst macht, anstatt mit ihnen zu reden.
sagt der Direktor des Landeskrankenhauses Klagenfurt-Kalpen.
Verhandelt wird über die Rufbereitschaft übrigens noch in Niederösterreich.
Ziel dort ist es aber, in jedem Krankenhaus zumindest einen Chirurgen und einen Internisten rund um die Uhr anwesend zu haben.
Wer darüber hinaus, wo wann gebraucht wird, soll in den nächsten Monaten erhoben werden.
Keine Rufbereitschaft für Fachärzte hingegen wollen die Bundesländer Steiermack und Burgenland.
Ärztekammerpräsident Michael Neumann sieht darin ein positives Signal.
Er erwartet sich einen Sieg der Vernunft.
Nur zum Teil stimmen die österreichischen Patientenanwälte in den Chor der Kritiker ein.
In Salzburg heißt es etwa, bisher habe es mit der Rufbereitschaft keinen negativen Erfahrungen gegeben.
Der Wiener Patientenanwalt Viktor Pickl hingegen sieht in der geplanten Novelle eine Verletzung von Patientenrechten.
Helma Poschner mit den aktuellen Entwicklungen in Sachen Spitalsreform, vor allem mit Einzelheiten über Fachärzte auf Abruf, ein Modell, das sich vielerorts offenbar recht gut bewährt.
Nun zur Wirtschaft.
Heute fällt im Finanzministerium in Wien der Startschuss zur wahrscheinlich letzten Runde im Wettlauf um die Kreditanstalt.
An eine Handvoll ausgewählter Interessenten soll der jüngste Statusbericht über die CA verschickt werden.
Damit verbunden die Einladung, konkrete Angebote zum Kauf zu legen.
Nach sechs erfolglosen Privatisierungsjahren soll diesmal alles professioneller und effizienter über die Bühne gehen, hat der Finanzminister angekündigt.
Ob der Zieleinlauf diesmal tatsächlich unmittelbar bevorsteht, darüber wagt mittlerweile kaum noch jemand eine Prognose.
Denn zu oft haben sich diese Prognosen nämlich in den letzten Jahren als falsch herausgestellt, berichtet Christian Hunger.
Drei Finanzminister, Dutzende enttäuschte Interessenten, Wahlversprechen, ultimative Machtworte, endgültige und dann doch wieder nicht endgültige Fristen.
Als Ruhmesblatt dürften die letzten sechs Jahre wohl sicherlich nicht in der 140-jährigen Firmenchronik der Kreditanstalt ihren Niederschlag finden.
Heute will man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben und geht den letzten Akt bewusst vorsichtig an.
In Politikerdeutsch heißt das, man will flexibel bei der Auswahl der Interessenten sein.
Genau an dieser Flexibilität hat es allerdings in den letzten Jahren allzu häufig gefehlt.
Und dabei schien alles so klar, als sich die Koalitionspartner SPÖ und ÖVP 1990 für den Rückzug des Staates aus der Kreditanstalt und der Länderbank entschieden.
Während die Länderbank heute längst in der Bank Austria aufgegangen ist, wollte das bei der CA nicht gelingen.
Laut Parlamentsbeschluss sollte die CA-Privatisierung von Anfang an, wörtlich, unter Wahrung der nationalen Interessen erfolgen.
Was das genau bedeutet, darüber war man stets unterschiedlicher Meinung.
Während die einen von einem schwarzen Bankenblock als Gegenstück zur roten Bank Austria träumten, wäre anderen wiederum eine gänzliche Privatisierung über die Börse am liebsten gewesen.
Die Anhänger der ersten These gaben schließlich zwei Jahre nach der Privatisierungsankündigung ein deutliches Signal.
Die Raiffeisen-Geldgruppe kündigte damals an, die CA übernehmen zu wollen und holte sich prompt wenige Tage später vom damaligen Finanzminister Latziner eine Abfuhr ein.
Ein halbes Jahr später, mittlerweile bereits Anfang 1994, bringt sich eine Holding rund um die Kredit Suisse ins Gespräch, eine Variante, die das Wohlwollen des Finanzministers fand.
Kurz darauf bietet sich ein österreichisches Industriekonsortium als Alternative für die Übernahme an.
Es vergehen wieder Monate, bis die Schweizer schließlich das Politgerangel satt haben und sich zurückziehen.
Weitere, durchaus unterschiedliche Angebote aus Österreich und Deutschland folgen.
Finanzminister Latzinger geht, Finanzminister Staribacher kommt und geht, schließlich kommt Finanzminister Klima.
Letzte Runde, letzter Versuch, das Konsortium rund um die Erste Allgemeine legt im vergangenen September das jüngste Angebot, nachdem die Verhandlungen mit der Ersten Österreichischen gescheitert sind und auch die Erste Allgemeine scheitert.
Jetzt will man es noch einmal versuchen, vielleicht auch wieder mit der Ersten Österreichischen.
Zwischen beiden Instituten laufen Verhandlungen, streng geheim, freilich.
Man darf gespannt sein, womit sie diesmal aufzuwarten haben.
Der Finanzminister will jedenfalls alle Bundesanteile an der CA auf einmal an den Mann bringen.
Aber das eigentlich auch wieder nicht so ganz wirklich.
Man will schließlich flexibel bleiben und sich nicht wie zuletzt von Anfang an alle Türen verbauen.
Vier Wochen haben jetzt jedenfalls Interessenten Gelegenheit für die CA Offerte vorzulegen.
Ein interessanter Bankenherbst dürfte bevorstehen.
Christian Hunger schilderte die Ausgangslage für den nächsten Versuch einer Privatisierung der CA.
Die Inflation steigt in Österreich wieder an.
Im September waren die Preise um 2% höher als ein Jahr davor.
Damit hat die Inflationsrate erstmals seit einem Jahr wieder die 2%-Marke erreicht.
Mehr von Josef Schweitzer.
Die Inflationsrate beträgt erstmals seit September 1995 wieder 2%.
Verantwortlich dafür sind Verteuerungen in den Bereichen Wohnen und Energie.
So stiegen die Kosten für die Errichtung, die Miete und das Instandhalten von Wohnungen im Vergleich zu September 1995 um rund 5%.
Beleuchtung und Beheizung verteuerten sich gar um 7% und die Verkehrsaufwendungen erhöhten sich um 3,5%.
Gründe dafür sind einerseits die Energiesteuer, andererseits die marktbedingten Preissteigerungen für Treibstoffe.
Leicht billiger wurde Bekleidung.
Mit einer Inflationsrate von 2% liegt Österreich im europäischen Mittelfeld, aber weit abgeschlagen von den neuen Musterschülern.
Das sind nämlich die beiden anderen EU-Neulinge, Schweden mit einer Rate von 0,2% und Finnland mit 0,5%.
Beide Länder profitieren von günstigeren EU-Importen, galten allerdings bisher als Hochpreisländer.
Deutschland und Luxemburg folgen mit jeweils 1,4%.
Besser als Österreich sind außerdem noch Frankreich und Belgien.
Trotzdem würde Österreich noch immer das Inflationskriterium für die Währungsunion erfüllen.
Dafür darf die Teuerungsrate nicht höher sein als der Durchschnitt der drei besten Länder plus 1,5%.
Wenn man dafür Schweden, Finnland und Deutschland heranzieht, ergibt sich eine Marke von 2,2%.
Für Österreich haben die Wirtschaftsforscher eine Jahresteuerungsrate von 1,7% errechnet.
Derzeit geht sich das gerade noch aus, sollte die Inflationsrate in den nächsten Monaten aber bei 2% bleiben, klettert die Jahresteuerung auf 1,8%.
Von der Statistik in der Praxis zur Statistik in der Theorie.
Das Statistische Zentralamt wehrt sich jetzt gegen Vorwürfe, es würde zu lange dauern, bis notwendiges Datenmaterial vorliegt.
Durch den EU-Beitritt seien weitreichende Umstellungen sowohl bei der Wirtschaft als auch bei den Statistikern notwendig geworden.
In Zukunft will das Statistische Zentralamt auf andere Daten aus der Verwaltung zugreifen.
Den Begriff statistische Rasterfahndung weist man in diesem Zusammenhang aber zurück, Werner Hofer mit Einzelheiten.
Die Förderungspolitik der EU basiert auf dem Datenmaterial der amtlichen Statistik der Mitgliedsländer.
Insofern kommt den Statistiken enorme Bedeutung zu.
Und gerade hier gab es in jüngster Zeit Kritik am Statistischen Zentralamt Österreichs.
Es dauere zu lange, bis die notwendigen Daten und Statistiken vorliegen.
Diese Kritik wies heute bei einer Pressekonferenz in Linz das Statistische Zentralamt zurück.
Der EU-Beitritt habe sowohl für die Wirtschaft als auch für die amtlichen Statistiker eine Fülle von Umstellungen und Änderungen gebracht.
Beispielsweise bekommen die Statistiker die Zahlen über die Exporte und Importe jetzt nicht mehr direkt vom Zoll, sie müssen sie vielmehr von den Firmen erheben lassen.
Generell müsse es in der Zukunft neue Wege in der Datenerfassung für das Statistische Zentralamt geben, meinte dessen Präsident Erich Bader.
Man müsse den amtlichen Statistikern die Möglichkeit einräumen, auf Datenmaterial beispielsweise der Arbeitsmarktverwaltung oder auch der Sozialversicherungen zuzugreifen.
Verknüpfung von Daten ist angesagt.
Den Vergleich, es gehe hier um eine Art statistische Rasterfahndung, will Präsident Bader aber nicht gelten lassen.
Nein, nein, das würde nicht eine Art statistische Rasterfahndung sein, sondern das würde
ein ausschließlicher, würde ich sagen, Rationalisierungseffekt sein.
Das heißt, Daten, die schon irgendwo bestehen und benutzt werden, auch für statistische Zwecke nutzbar zu machen, mit allen Schranken, die es ja ohnehin gibt, im Rahmen der statistischen Geheimhaltung etc.
etc.
Aber wenn wir die Möglichkeit erreichen, statt Erhebungen in dem einen oder anderen Gebiet
mit schon vorhandenen Daten arbeiten zu können, dann sehe ich da einen Rationalisierungseffekt.
Und auch bei der derzeitigen Situation versprechen die amtlichen Statistiker bald Besserung.
Zur kommenden Jahreswende werde man die notwendigen Wirtschaftsdaten für das erste Halbjahr 1996 vorliegen haben.
Das sei dann ein durchaus angemessener Zeitraum, so das Statistische Zentralamt.
Nächstes Mittagsschonalthema, die Beschäftigungsoffensive und ihre Folgen.
Als im vergangenen Winter die Arbeitslosigkeit in Österreich auf die Rekordmarke von mehr als 300.000 gestiegen war, kündigten Regierung und Sozialpartner eine Beschäftigungsoffensive an.
80.000 Arbeitsplätze und 50.000 neue Unternehmen wurden angekündigt.
Erreicht werden sollte das durch eine Exportoffensive, durch Investitionsanreize und Finanzierungshilfen sowie durch den forcierten Ausbau der Infrastruktur.
Die Realität sieht jedoch anders aus.
Bis heute gibt es keine Einigung über die Gewerbeordnung, neue Ladenöffnungszeiten oder flexible Arbeitszeitmodelle.
Was brachte die Beschäftigungsoffensive und was ist noch zu tun?
Michael Joklich informiert.
Die Regierung hätte zu wenig unternommen, ist Professor Bernd Marien vom Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung überzeugt.
Zwischen Sommer 1995 und Sommer 1996 sind nach Angaben Mariens 28.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, aber nur 22.000 dazugekommen, zwei Drittel davon im Dienstleistungsbereich.
Um die Beschäftigung konstant zu halten, würden zweieinhalb Prozent Wachstum benötigt, um die Arbeitslosigkeit konstant zu halten, seien drei Prozent nötig.
Das reale Wachstum liegt derzeit unter einem Prozent.
Marien verlangt eine Gründerinitiative für Jungunternehmer.
Vordringlich sei dabei, ihnen alle bürokratischen Barrieren aus dem Weg zu räumen, um leichter am Markt Fuß fassen zu können.
Zweitens fordert Marien eine völlige Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten.
Die Gewerkschaften sollten sich dabei um die Absicherung der Arbeitnehmer kümmern und nicht um die Öffnungszeiten.
Der wichtigste Punkt ist für Marien die gemeinsame Flexibilisierung und Verkürzung der Arbeitszeit.
Flexibilität allein würde zwar die Produktivität erhöhen, aber viele Jobs kosten.
Wir müssen mit der Flexibilisierung fortfahren, sie beschleunigen, verstärken, Produktivitätssteigerungen
erhöhen, aber gleichzeitig die dadurch entstehenden Bedrohungen des Arbeitsplatzabbaus durch entsprechende parallel laufende Arbeitszeitverkürzung abfangen.
Das heißt, flexibles Teilen von Arbeit ist angesagt.
Und Marie nennt auch gleich konkrete Beispiele.
Beispielsweise durch Ausbau von vollzeitnah qualifizierter Teilzeit, von Elternurlauben, Elternteilzeit, Sabbaticals, Bildungsgrenzen verschiedensten Formen lang, zyklischer Arbeitszeitverkürzung, nicht tägliche Arbeitszeitverkürzung.
Und wir müssen die Jahresarbeitszeit, variable Jahresarbeitszeiten,
einführen, Überstunden beschränken, wenn nicht überhaupt abbauen, in Teilzeitausgleich auszahlen, ebenso Nachtschicht schwerarbeiten.
Zeitausgleich nehmen und nicht den Geld zuschlägen.
Das würde auswendige Beschäftigungseffekte haben.
Teilzeit verringere zwar das Einkommen, die Lebensqualität steige aber durch mehr Freizeit überproportional.
Als Beispiel nannte Marien die Regelung bei VW in Deutschland.
Dort werde nur mehr 28,8 Stunden gearbeitet, das Einkommen habe sich aber nur um das dreizehnte Gehalt reduziert.
Marien fordert schließlich einen Produktivitätspakt, durch den die gewaltige Steigerung der Wertschöpfung aufgrund der Flexibilisierung zwischen Arbeitnehmern und Unternehmen fair geteilt werden soll.
Marien wirft den Sozialpartnern Ignoranz und Angst vor, die die Liberalisierung bisher verhindert hätten.
Es sei Zeit für weniger Krämerdenken und mehr zeitgemäße Einsicht.
Abschließend warnt Professor Bernd Marien vor weiterer Untätigkeit der Regierung.
Gehe nicht rasch einiges weiter, laufen wir in eine programmierte Arbeitslosigkeit.
Und das wäre ein Heimspiel für Jörg Haider.
Wir brauchen eine weitestgehende Öffnung in diesem Bereich und ein großzügiges Entgegenkommen den Arbeitnehmern, die durch diese Liberalisierung natürlich auch große Belastungen und Hardships auf sich nehmen würden, wenn sie das nicht entsprechend abgegolten bekommen.
Soweit mein Bericht und zurück zum Mittagschanal.
Michael Czocklich mit Expertenstimmen zu einer effizienteren Beschäftigungspolitik.
Als nächstes in den Verkehrsbereich.
Während in Niederösterreich noch immer gegen den Semmering-Tunnel opponiert wird und nichts weiter geht,
haben die beiden Bundesländer Steiermark und Kärnten den Ausbau der Südbahnstrecke in ihrem Bereich auf ihre Fahnen geheftet.
Heute Nachmittag soll in einem Gipfelgespräch der Landeshauptleute Zernatter und Klasnik in Wolfsberg in Kärnten festgelegt werden,
dass die Choralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt so schnell wie möglich ausgebaut werden soll.
Diese Choralmbahn ist ein Projekt aus den 80er Jahren.
Seit heuer läuft auf der steirischen Seite bereits die Detailplanung.
Hans Adler berichtet.
Die Italiener haben den Ausbau der Südbahn in den Zentralraum Europas in ihrem Bereich schon weitgehend abgeschlossen.
Die Bahnverbindung Udine-Ponteba, die Pontebana, ist weitgehend fertig und in spätestens zwei Jahren wird das letzte Stück zwischen Ponteba und Tarvis an die österreichische Grenze ausgebaut sein.
Dann ist Österreich mit seiner Südbahnstrecke das Nadelöhr.
im europäischen Nord-Süd-Transit über Wien, Graz und Klagenfurt, in den Industrieraum von Bologna und zu den Häfen Triest und Venedig auf der Bahn.
Diese Einsicht hat die beiden Landeshauptleute Christoph Zenato in Kärnten und Waltraud Glasnitz in der Steiermark zum Handeln veranlasst.
Sie wollen heute eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen, dass die Choralmbahn als Teil der neuen Südbahn zeitgerecht ausgebaut werden muss und weder durch politische Querelen noch durch finanzielle Engpässe behindert werden darf.
Die Verbindung Graz-Klagenfurt mit einem 30 km langen Tunnel unter der Choralpe soll nach Fertigstellung des Semmering-Basistunnels die Bahnfahrt in zwei Stunden von Wien nach Graz und in einer weiteren von Graz nach Klagenfurt ermöglichen.
Außerdem will man, solange der Tunnel nicht fertig ist, die beiden Zulaufstrecken sowohl auf Steirischer wie auf Kärntner Seite als Pendlerstrecken und für die Aufschließung von Industriebereichen nutzen.
Die Zustimmung der Anrainer und ihrer Wirtschaft ist bis jetzt sehr groß.
Eine erste Umfrage unter 600 künftigen Anrainern hat 70% Ja-Stimmen für den Bau der Choralmbahn ergeben.
Und natürlich geht es den beiden Landeshauptleuten heute auch darum, für dieses Projekt, das sie als europäische Verbindung ansehen, Stimmung zu machen.
Von der Choralmbahn, die bald fahren könnte, zu Hightech-Lokomotiven, die so bald nicht fahren können.
In Graz warten derzeit drei fabriksneue Lokomotiven auf ihren Einsatz bei den ÖBB.
Sie sollen zur ÖBB-Baureihe 1012 werden.
So wie es aber aussieht, ist dies höchst ungewiss.
Die Herstellerfirma Simmering Graz-Pauker setzt den Wert der Schnellfahrloks auf 270 Millionen Schilling an.
Die ÖBB wollen sie aber nur gegen Bares auf ihren Strecken erproben lassen.
Zugrunde liegt ein Rechtsstreit, über den Stefan May genauer informiert.
Der Vertrag zwischen ÖBB und Simmering Graz-Pauker über die Lieferung von drei Prototypen einer bis zu 200 Stundenkilometer schnellen Lokomotive stammt noch aus einer Zeit, da die Eisenbahnwelt in Ordnung war.
Die ÖBB bestellte bei der heimischen Industrie und diese lebte davon.
Inzwischen hat sich die Welt der Bahn gründlich geändert.
Österreich trat der EU bei und der neue Wind des ebenso neuen ÖBB-Generaldirektors Draxler verblies alte Gewohnheiten.
Zudem wollten die drei Lokomotiven, die zwar schon eine Reihenbezeichnung, nämlich 10-12, aber noch keine Gestalt hatten, nicht und nicht zustande kommen.
Nach Setzung einer Nachfrist traten die ÖBB vom Vertrag zurück.
Das wiederum wollte Simrinkats Pauker nicht anerkennen, baute unverdrossen fertig und wollte nun in alter Gewohnheit auf dem Netz der ÖBB Probe fahren.
Nichts da, sagten die ÖBB, nur gegen Miete der Strecke, gegen Bezahlung der Versicherung und der Ausbildung des Lokführers.
wären in Summe 5 bis 7 Millionen Schilling.
Zudem waren die ÖBB nicht bereit, den Preis von 270 Millionen Schilling für die drei Schnellfahrloks zu akzeptieren.
Sie nannten 210 Millionen als Kompromiss.
Dennoch halten sie am Wunsch nach schnellen Triebfahrzeugen fest.
Am vergangenen Freitag leiteten die ÖBB ein EU-Ausschreibungsverfahren über 50 Stück mit Option auf weitere 150 ein.
Im Februar läuft die Ausschreibungsfrist aus, dann soll entschieden werden.
Die ÖBB sind bereit, 8 Milliarden Schilling für diese Großbestellung locker zu machen, was einen Stückpreis von rund 40 Millionen Schilling bedeuten würde.
Jeder der drei Prototypen aus Graz kostet aber, aufgrund der hohen Entwicklungskosten, mehr als das Doppelte.
Der Hersteller sei zuletzt bereit gewesen, auf 70 Millionen pro Stück herunterzugehen.
Doch die ÖBB bleiben unnachgiebig.
40 Millionen sei der derzeitige Weltmarktpreis, das müssten die Österreicher auch zustande bringen, heißt es bei der Bahn.
Die Konkurrenz ist aber hart.
So kostet ein vergleichbares Modell aus Deutschland, nicht zuletzt, weil es schon in Serie gegangen ist, nur 40 Millionen Schilling.
Es hat noch einen weiteren Vorteil gegenüber den drei teuren Grazien aus Graz.
Es geht schon mit Jahreswechsel in Deutschland offiziell in Betrieb, während die drei Grazer noch keinen Meter Probe gefahren sind.
Und dennoch gehört die Sympathie der ÖBB trotz aller Querelen eher dem österreichischen Produkt.
Die 1012 entspricht mehr unseren optimalen Vorstellungen, lautet die Aussage der Bahn.
Die SGP-Baureihe 1012, ein österreichisches Schicksal für drei Lok-Prototypen.
Im Tiroler Ort Telfs tagt eine Klubklausur der ÖVP.
Klubklausur, das ist ein Treffen der ÖVP-National- und Bundesräte, der Regierungsmitglieder, der ÖVP-Landeshauptleute und erstmals auch der ÖVP-Klubchefs in den Landtagen.
Die Volkspartei will bei diesem Treffen ihren künftigen Regierungskurs festlegen, also darauf reagieren, dass sie bei der EU-Wahl gestärkt, der Koalitionspartner SPÖ aber empfindlich geschwächt wurde.
An der Großen Koalition bis 1999 rüttelt die ÖVP nicht, das sagte Klubobmann Kohl schon im heutigen ORF-Morgensjournal.
Vor kurzem gab Kohl in Telfs mit ÖVP-Obmann Schüssel eine Pressekonferenz, es berichtet Gisela Hopfmüller.
Es ist schon fast Tradition hier in Telfs, dass die ÖVP in ihren Klubklausuren die Parole volle Kraft voraussignalisiert.
Das war vergangenes Jahr so mit Blick auf die Dezember-Nationalratswahlen und es ist auch heuer so als Ergebnis der Europawahlen.
ÖVP-Klubobmann Kohl wird nicht müde, Folgendes als Richtung vorzugeben.
Wir wollen in dieser Klubtagung
einen Anstoß geben oder in der ganzen Sache einen Turbo einbauen, dass das Regierungsübereinkommen, das wir im März dieses Jahres unterzeichnet haben und das bis ins Jahr 1999 eine Reihe von Reformvorhaben festschreibt, dass wir es aus der Tinte und aus den Buchstaben Gesetze und Realität machen.
Dass die ÖVP sich noch mehr als bisher um eigene Konturen in der Regierung mühen wird, zeigen zwei Beispiele.
Sozialsprecher Gottfried Feuerstein erteilt zum Beispiel jeder Überlegung des Sozialministers, die Pensionsversicherungsanstalten für Arbeiter und Angestellte zusammenzulegen und damit aus Sicht von HUMS effizienter zu machen, eine glatte Absage.
Für uns ist wichtig, die versicherte Nähe
Und die Versicherternähe können durch kleine Einrichtungen besser gewährleistet werden, als durch Mammutunternehmen.
Unsere Linie ist also in diesem Punkt eindeutig.
Wir wollen, wenn es zu Reformen kommt, zu Änderungen der Versicherternähe erreichen, dass ein besserer Zusammenhalt und Zusammenwirken von Versicherten und Versicherungen entsteht.
Für neue Institutionen haben wir momentan kein Verständnis.
Eine ebenso glatte Ablehnung ist die Reaktion des Gesundheitssprechers Erwin Rasinger auf Gesundheitsministerin Christa Krammers Gesetzesentwurf zur Spitalsreform samt den Modellen für ärztliche Bereitschaftsdienste.
Rasinger zu dem Entwurf?
Für mich kommt er nicht in Frage und ich werde ihn ablehnen.
Ich fühle mich auch von der Ministerin in dieser Frage in mehrfacher Hinsicht fehlinformiert.
Weil sie hat mir am Anfang gesagt, dieser Entwurf ist im Zusammenhang mit dem Ärzte-Arbeitszeit-Gesetz zu sehen.
Das heißt, ich fühle mich von der Frau Ministerin getäuscht.
Trotz solcher Einzelheiten stellt ÖVP-Obmann-Vizekanzler Wolfgang Schüssel ins Zentrum seiner Ausführungen ein ganz klares Bekenntnis zur Weiterführung der Regierungskoalition mit der SPÖ.
Ich bin tief davon überzeugt, dass auch nach diesem Wahlsonntag die überwiegende Mehrheit der Österreicher die Zusammenarbeit will, und zwar die konstruktive Zusammenarbeit,
der Parteien, die vor einem halben Jahr einen Koalitionsvertrag im Interesse des Landes zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Stabilisierung von Beschäftigung abgeschlossen haben.
Und daran hat sich nach meiner Überzeugung nichts geändert, daher werden wir selbstverständlich auch diesem Volkswillen Rechnung tragen.
Außer Streit soll es stehen, so Schüssel, dass die Absicherung des Beschäftigungsniveaus vordringlich sei, dass eine Rückkehr zum kreiskirchen Schuldenmachen unmöglich und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu verbessern seien.
Diese Themen und auch der Bereich innere und äußere Sicherheit von der Grenzüberwachung hin bis zum Zivildienst würden bei einer Regierungsklausur gemeinsam mit der SPÖ am 12.
November diskutiert und so, Schüssel, bei gutem Willen aller Beteiligten wohl auch erledigt.
Zur SPÖ-internen Diskussion auch um deren Vorsitzenden will sich Schüssel nicht äußern.
Aber angesprochen auf die künftige ÖVP-Position gegenüber den Freiheitlichen knüpft Schüssel an den von Haider in einem Zeitungsinterview verwendeten Vergleich an, die FPÖ sei die PLO Österreichs.
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Und in diesen Punkten muss man, glaube ich, ganz präzise sein.
Ich glaube nicht, dass die einen Millionen Wähler, die etwa die FPÖ und den Spitzenkandidaten Linzer gewählt haben, wirklich den Eindruck haben, dass Österreich mit dem Gazastreifen oder der Westbank verglichen werden will oder vergleichbar ist.
Auch seine Aussagen in jüngsten Interviews über die österreichische Nation sind besorgniserregend, weil sie eigentlich wiederum eine Distanz zur eigenen Heimat und zur eigenen Geschichte aufweisen.
Da bitte ist punktgenaue und harte Auseinandersetzung gefragt.
Aber was überhaupt sinnlos ist, aus meiner Sicht, ist Gesprächsverweigerung, Ausgrenzung, Nicht-Ernst-Nehmen und und und.
Das sind die Punkte.
betont Vizekanzler Schüssel.
Übrigens, wer von den ÖVP-Abgeordneten im Nachklang zu den Nationalratsnachwahlen von Reutte und Donnerskirchen das Parlament verlassen muss, junger ÖVP-Obmann Amon oder die Tiroler Abgeordnete und Ex-Ministerin Sonja Moser ist nach wie vor offen.
Die Betroffenen sollen das selbst lösen, signalisieren Klubobmann Kohl und Parteichef Schüssel.
Und damit zurück ans Studio.
Gisela Hopfmüller live von der ÖVP-Club-Klausur in Telfs.
Jetzt um 12.36 Uhr ein Programm-Tipp für heute Abend.
Das Leben hat sich damals schneller entwickelt als sonst.
Damals, das war vor 40 Jahren im Spätherbst 1956, als in Ungarn ein Volksaufstand losbrach.
Dort ist eine sehr große Stalin-Statue gestanden.
Dann haben die Arbeiter von Zschäppel begonnen, die Statue zu stürzen.
Das hat etliche Stunden gedauert, bis sie mit Schweißapparat und Stiefel eigentlich die Statue gestürzt haben.
einfach abgeschnitten haben und gestürzt haben.
Und ich habe es dort gehört, dass es beim Ungarischen Rundfunk, dass es dort gekämpft wird und dass die Geheimpolizei auf die Menge geschossen hat.
Der ungarische Volksaufstand.
Ein Rückblick von Anton Fenes und Stefan Schinkowicz.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Wir setzen fort mit Auslandsberichten.
In Litauen haben die Parlamentswahlen offenbar einen Machtwechsel gebracht.
Es wird wahrscheinlich einen neuen Ministerpräsidenten geben, der eigentlich schon ein alter Bekannter ist, Vytautas Lansbergis, den Anführer der konservativ-nationalen Befreiungsbewegung Sayudis.
Lansbergis war der erste Präsident Litauens nach der Selbstständigkeit, also nach dem Zerfall der Sowjetunion.
Näheres zum Wahlergebnis in Litauen, wo übrigens die Wahlbeteiligung sehr schwach war, von Susanne Scholl aus Moskau.
Litauen ist jene unter den drei baltischen Republiken, die in den wenigen Jahren ihrer Unabhängigkeit seit 1991 mit den größten Problemen zu kämpfen hatte.
Dies ist sicherlich ein gewichtiger Grund für den Machtwechsel, der sich nach den gestrigen Parlamentswahlen abzeichnet.
Der einstige litauische Präsident Witoutas Lansbergis, der die Republik in die Unabhängigkeit geführt hatte, scheint bei der gestrigen Wahl einen Erdrutsch zu haben.
Die bisherige Regierungspartei von Staatspräsident Brasovkas, die demokratische Arbeiterpartei, die nach der Unabhängigkeit aus der kommunistischen Partei hervorgegangen war, dürfte schwere Verluste erlitten haben.
Gewählt haben ganz offensichtlich vor allem die wirklich ganz Unzufriedenen, denn die Wahlbeteiligung lag weit unter jener der ersten Parlamentswahl vor vier Jahren.
Litauen hat, wie gesagt, einige wirtschaftliche Probleme.
Doch dass die Regierungspartei so schlecht abgeschnitten hat, hat seine Ursache wohl vor allem in einem Riesenskandal, der sich Anfang dieses Jahres ereignete.
Da mussten mehrere Privatbanken schließen, in einer davon hatte der Regierungschef sein Geld deponiert.
Dies ist aber zeitgerecht und zwar zwei Tage vor dem Bankenkrach abgehoben.
Hunderttausende Kleinanleger dagegen, die nicht über so gute Informationen verfügten wie der Regierungschef, verloren ihre gesamten bei der Bank deponierten Ersparnisse.
Die Empörung war damals groß.
Zwei Minister traten aus Protest zurück.
Der Regierungschef aber ging erst nach heftigen Angriffen und Ermahnungen auch von Staatspräsident Brasowskas.
Wie taut das Landsberg ist, der einstige Präsident und jetzige vermutliche Wahlsieger, hat von diesem Skandal offenbar profitiert.
Im Wahlkampf versprach er vor allem schnellere und bessere Reformen.
Und Staatspräsident Brasowskas erklärte noch vor der Wahl, er sehe selbst ein, dass Änderungen im wirtschaftlichen Bereich nötig seien.
Außenpolitisch wird Landsberg es vermutlich noch viel stärker, als dies die bisherige Regierungspartei getan hat, auf einen schnellen NATO- und EU-Beitritt der kleinen Balkenrepublik drängen.
Im Unterschied zur bisherigen Regierung wird er dabei vermutlich wesentlich weniger Rücksicht auf die russischen Befindlichkeiten in Sachen Sicherheitspolitik nehmen.
Allerdings befindet sich Litauen hier in einer wesentlich einfacheren Position als die beiden anderen Balkenrepubliken Estland und Lettland, denn in Litauen leben nur sehr wenige Russen.
während sie in Estland und Lettland jeweils fast ein Drittel der Bevölkerung stehen.
Zur Zeit zieht sich übrigens die Stimmenaufstellung nach den litauischen Parlamentswahlen auch hin.
Endgültige Ergebnisse wird es aller Wahrscheinlichkeit nach erst morgen geben.
Von Litauen nach Afghanistan, dort soll es demnächst einen Waffenstillstand zwischen den radikal-islamischen Taliban-Milizen und den Regierungstruppen geben.
Ende September hat ja die Taliban die Regierung aus der Hauptstadt Kabul vertrieben.
In den letzten Wochen ist es den Regierungstruppen jedoch wieder gelungen, bis nach Kabul vorzudringen.
Gestern hat General Dostum, er unterstützt die Regierungstruppen, den Taliban einen Waffenstillstand vorgeschlagen.
Vorerst sah es nicht so aus, als würden die Taliban darauf eingehen, doch nun haben sie das Angebot doch akzeptiert, berichtet Susanne Newakler.
Bereits in den nächsten Stunden soll der Waffenstillstand in Kraft treten.
Als Bedingung verlangt die Taliban-Miliz jedoch den Austausch von Kriegsgefangenen.
Auch die von den Taliban aus Kabul vertriebene Regierung befürwortet den Waffenstillstand, verlangt ihrerseits aber die Entmilitarisierung der Hauptstadt, also den Abzug der bewaffneten Taliban-Milizen.
Das Waffenstillstandsangebot stammt von General Abdul Rashid Dostum.
Er beherrscht seit Jahren mehrere Provinzen im Norden des Landes.
Dorthin flüchtete die Regierung mit ihren Truppen, als die Taliban Ende September die Hauptstadt Kabul eroberten.
General Dostum hat die Regierungstruppen dann bei ihrem militärischen Gegenschlag gegen die Taliban unterstützt.
Seit Tagen liefern sich beide Seiten heftige Kämpfe im Norden Kabuls.
Gestern sind die Regierungstruppen bis Kabul vorgerückt.
Die Hauptstadt steht seither unter Beschuss.
Gestern hat der pakistanische Innenminister Nasserullah Babar in einem Vermittlungsversuch den Taliban das Waffenstillstandsangebot überbracht.
Bis heute Morgen meldete der Taliban-Radiosender noch die Entschlossenheit der radikal-islamistischen Miliz, die Hauptstadt bis zum letzten Mann zu verteidigen.
Doch Pakistans Innenminister erhielt heute die Antwort der Taliban auf das Friedensangebot.
Darin erklären sie sich zu dem Waffenstillstand bereit und schlagen sogar eine zwölfköpfige Kommission vor, die den Waffenstillstand überwachen soll.
Obwohl sich also beide Seiten zu einem Ende der Kämpfe bereit erklärt haben, gibt es weiterhin Berichte von einzelnen Kämpfen um die Hauptstadt.
Ob und wann die Taliban aus Kabul abziehen werden, bleibt daher vorerst noch unklar.
Susanne Newekla über die konkrete Chance Afghanistans auf einen Waffenstillstand.
In Hannover hat ein ordentlicher Parteitag der CDU begonnen.
Das Motto lautet Handeln für die Zukunft.
Schwerpunktthemen sind die geplante Steuerreform, die Frauenpolitik und Bildungsfragen.
Die CDU will sich eine Frauenquote von einem Drittel verordnen.
Ein solcher Antrag war noch vor einem Jahr gescheitert.
Was bei diesem Parteitag der deutschen Christdemokraten fehlen dürfte, ist eine Personaldebatte.
Denn die Wiederwahl Helmut Kohls als CDU-Vorsitzender gilt als Formsache.
Die Abstimmung findet am Nachmittag statt.
Heute Mittag hielt Kohl, der in wenigen Tagen als Bundeskanzler länger regieren wird als Konrad Adenauer, seine Parteitagsrede.
Aus Hannover berichtet Volker Obermeier.
Handeln für die Zukunft lautet das Motto dieses achten Parteitages der CDU.
Ein Motto, das an den Parteitag vor einem Jahr in Karlsruhe anknüpft.
Gerade die Bereiche Bildung und Steuerpolitik seien große Themen, sagt Helmut Kohl, die in das nächste Jahrhundert weisen würden.
Was hier beschlossen werden soll, diene bereits als Vorbereitung für das CDU-Wahlprogramm 98.
Der Bundestag, der in zwei Jahren zu wählen ist, werde bis zum Jahr 2002 das politische Schicksal Deutschlands bestimmen.
Die Strategie der SPD ist klar.
Sie will Stillstand.
Sie will uns hindern am Handeln.
Sie will Unzufriedenheit.
Sie will mit einer Politik der totalen Obstruktion im Bundesrat, wie man jetzt sagt, den Machtwechsel 98 erzwingen.
Das wird ihr nicht gelingen.
Fast im selben Atemzug malt Kohl die PDS als mögliche Regierungspartei an die Wand.
Wir, die Union, werden die PDS mit allen demokratischen Mitteln bekämpfen.
Sie ist die Nachfolgerpartei der SED, die so viel Unglück über unser Land gebracht hat.
Die christlich-liberale Koalition müsse weiter bestehen, dieses Ziel sei klar.
Klar sei auch, dass die Zusammenarbeit gerade mit der FDP verbesserungsfähig sei.
Damit spielt Kohl auf die Turbulenzen der vergangenen Woche an, als sich die Koalition nur mit äußerster Mühe darauf geeinigt hat, den Solidaritätszuschlag erst ab 98 zu senken.
Kohl kommt dann zur Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Die Konkurrenten in Westeuropa und Nordamerika
hätten die Zeichen der Zeit schon längst erkannt.
Fast alle Industrieländer würden ihre Sozialsysteme umbauen.
Die Steuerpolitik werde zunehmend zum Standortfaktor.
Als Beispiel präsentiert Kohl einen Prospekt aus Vorarlberg.
Und die schreiben da drüber, um deutsche Firmen abzuwerten, ein Stück kostenniedriger arbeiten, wo andere urlaubten.
Und dann kommt es.
Steuerniveau 34 Prozent.
Einkommenssteuer für Kapitalgesellschaften.
Sehr richtig.
Keine Gewerbesteuer, keine Vermögensteuer.
Lohnt die Kosten in der Industrie deutlich niedriger als in Deutschland.
Und geht es so weiter bis hin zum niedrigsten Strompreis.
Meine Damen und Herren, arbeiten, wo andere urlauben, schreiben die.
Und sie bringen Steuersätze, über die wir jetzt gerade diskutieren.
Und sie reden nicht
von diesem Neidkomplex gegen Reiche, wenn Sie über Vermögensteuer reden.
Sie haben sie abgeschafft mit einer sozialistischen Regierungsführung.
Um mehr Arbeitsplätze zu schaffen, wird auch in Deutschland die Vermögensteuer abgeschafft.
Die Gewerbekapitalsteuer soll ebenso verschwinden.
Sie wäre eine Katastrophe für den Aufschwung Ost sagt Kohl.
Die nach wie vor zu hohe Arbeitslosigkeit könne nur mithilfe starker Gewerkschaften und Unternehmerverbände gesenkt werden.
Aber wichtiger als jeder Konsens sei es, Entscheidungen zu treffen, so Kohl.
Soziale Marktwirtschaft bestehe ihm aus zwei Begriffen, fügt dann der Parteivorsitzende hinzu.
Weiter spricht Kohl den Bereich Bildung und Ausbildung an.
Deutschland könne seinen hohen Lebensstandard nur halten, wenn es in Forschung, Technik und Innovation zu den Spitzenreitern zähle.
Abschließend noch das Thema Europäische Union.
Eher Kohl habe keine Zweifel daran.
dass die Wirtschafts- und Währungsunion am 1.
Jänner 1999 beginnen werde.
Der Euro werde den Standort Europa weiter stärken.
Bei der Regierungskonferenz müsse auch die Erweiterung mit den Staaten Mittel- und Osteuropas vorbereitet werden.
Volker Obermeier fasste die Rede Helmut Kohls beim CDU-Parteitag in Hannover zusammen.
Nun zur Medizin.
Krebspatienten müssen immer noch unnötig Schmerzen erleiden.
Durch eine Behandlung mit modernen Schmerzmitteln könnte ihnen viel Leid erspart bleiben.
Aber wie die Morphinverbrauchsstatistik der Weltgesundheitsorganisation zeigt, liegt Österreich beim Verbrauch von morphiumhältigen Präparaten nur im unteren Drittel.
Näheres von Edith Bachkönig.
Auf eine Million Einwohner kommt in Österreich ein Verbrauch von 11 Kilogramm Morphin im Jahr.
In Großbritannien sind es 40 und in Dänemark mehr als 70 Kilogramm.
Im Vergleich zu Dänemark bekommen Krebspatienten in Österreich also gerade ein Siebentel der schmerzlindernden Mittel.
Professor Paul Sevelda von der Krebshilfe sagt, das ist eindeutig zu wenig.
Das bedeutet, dass immer noch eine Scheue sowohl von den Patienten als auch von den verschreibenden Ärzten besteht, hier diese Suchtgifte in genügend großer Zahl Patienten zur Verfügung zu stellen.
Vor allem Patienten, die an Tumorschmerzen leiden und oft auch in einem Erkrankungsstadium sind,
wo eine Heilung wohl vielleicht nicht mehr möglich ist, aber dennoch eine Lebenserwartung von Monaten bis hin zu einigen Jahren besteht.
Und wir wissen, dass gerade die Krebserkrankung relativ häufig mit starken Schmerzen einhergeht.
Und gerade hier wäre es eben wichtig, den Patienten diese Schmerzen mit den modernen Schmerzmedikamenten zu nehmen.
Die Patienten lehnen die Schmerzmittel oft deswegen ab, weil diese starke Nebenwirkungen haben, besonders Übelkeit, Verstopfung und geistige Abwesenheit.
Doch mittlerweile gibt es bessere Schmerzmittel, zum Beispiel Medikamente, die den Wirkstoff langsam an den Körper abgeben.
Es gibt jedoch auch Neuentwicklung.
Hier seit kurzer Zeit ist in Österreich auch ein Pflaster hier verfügbar.
Das ist eine vollkommen neue Form der Schmerzmedikation.
Hier wird ein Pflaster aufgeklebt und über drei Tage hindurch eine Wirksubstanz, das Fentanyl,
kontinuierlich abgegeben.
Das hat den Vorteil, dass der Patient zunächst einmal wesentlich seltener an seine Erkrankung erinnert wird durch die seltene Applikationsform.
Es ist auch erwiesen, dass die Nebenwirkungen wie eben Übelkeit durch diese spezielle Form der Applikation wesentlich seltener auftritt und auch die Nebenwirkungen der chronischen Verstopfung, die oft sehr unangenehm empfunden wird,
wesentlich seltener ist und vielleicht als wichtigster Vorteil dieser neuen Applikationsform ist, dass der Patient nicht so sehr in seinem täglichen Leben eingeschränkt ist, also auch geistig aufmerksamer am Leben teilnehmen kann und das ist ein ganz besonders wichtiger Faktor für Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung.
Ab morgen können Broschüren über Schmerzbehandlung bei der Krebshilfe angefordert werden.
Dazu wurde eine Hotline eingerichtet.
Die Nummer lautet 0660 77 77.
Am Freitag sind unter dieser Telefonnummer auch Ärzte erreichbar.
Noch einmal die Telefonnummer 0660 77 77.
12.51 Uhr Kulturzeit im Mittagsschonal.
Immer mehr füllt sich das Museumsquartier im Wiener Messepalast mit theatralischem Leben.
Am kommenden Donnerstag hat in der Halle X das Musical Cabaret Premiere.
Regie in dieser Millionenproduktion führt die junge Regisseurin Mered Barz.
In der Rolle des Konferentiers ist Karl Markowitsch zu sehen, bestens bekannt aus den Fernsehserien Kommissar Rex und Stockinger.
Günther Keilsdorfer hat eine der letzten Proben besucht.
Willkommen!
Welcome!
Fremde!
Etrange!
Stranger!
Für die Realisierung von Cabaret hat sich die 36-jährige Regisseurin Mered Barthes einiges vorgenommen.
Als potenziellen Publikumsmagneten konnte sie Karl Markowitsch gewinnen.
Für die musikalische Leitung zeichnet Bella Choreny verantwortlich.
Die Choreografie liegt in den Händen der routinierten Amerikanerin Kim Duddy.
Die restlichen Rollen werden großteils von Mitgliedern des Beinhard-Ensembles besetzt.
Wenige Tage vor der Premiere ist jetzt die große Hektik ausgebrochen.
Im Probenlärm legt die Regisseurin ihre Sicht des Stücks dar.
Ich versuche dieses Stück als Parabel zu erzählen.
Das heißt, es geht mir nicht darum, dass es damals in Berlin gespielt hat oder explizit, demonstrativ, äußerlich gesehen, heute in Wien.
Es geht um eine grundsätzliche Situation, in die Menschen immer wieder kommen, dass sie sich angesichts einer politischen Situation entscheiden müssen.
Zwischen Liberalität und der Nachgiebigkeit gegenüber dem Ressortiment nämlich.
Meret Batz und ihre Truppe müssen sich mit einem berühmten Vorbild auseinandersetzen.
Bob Fossis Kabarettverfilmung mit Liza Minelli und Joel Grey ist den meisten Menschen noch in eindrucksvoller Erinnerung.
Fürchtet Meret Batz diese Konkurrenz nicht?
Erstens mal finde ich es gut, dass die Leute den Film kennen.
Das macht sie neugierig darauf, was wir hier machen.
Zweitens ist das Stück, das Bühnenstück Cabaret sehr anders als der Film.
Das Gemeinsame ist der Kit-Kat-Club, den wir hier auch übernommen haben als Grundidee für den Raum.
Die Zuschauer kommen zu uns in den Kit-Kat-Club und im Kit-Kat-Club spielt das Stück.
An der Cabaret-Produktion im Museumsquartier wirken übrigens auch bekannte Künstler mit.
Christian Ludwig Attersee, Georg Eisler, Alfred Ridlitschka und Hermann Nietzsch haben sich von dem Stück inspirieren lassen.
Ihre Arbeiten zum Thema Cabaret werden eine Wand des Zuschauerraums ziehen.
Fernsehstockinger Karl Markowitsch spielt in Frag und Zylinder den charismatischen Conferossier im Berliner KitKat-Club.
Wie sieht er die Rolle?
Die Idee hinter dieser Figur ist die, dass diese Person so
die Seele von diesem Club darstellt, von diesem KitKat-Club und für alles einsteht, was droht verloren zu gehen.
Für Toleranz, für Vielfalt, für Buntheit, für Ausgelassenheit, für Leben nach jedermanns Fasson.
Kabarett in der Halle X des Wiener Museumsquartiers hat am kommenden Donnerstag Premiere.
Abschließend im Mittagsschonal noch eine interessante Medienmeldung.
Mit einer überraschenden außergerichtlichen Einigung endete der Rechtsstreit zwischen der Präsidentschaftskanzlei und dem Verleger Kurt Falk,
um die Berichterstattung über die Krankheit von Bundespräsident Thomas Klestil in täglich alles.
Falk widerruft in der morgigen Ausgabe seines Blattes offiziell die von seiner Redaktion verbreiteten Gerüchte um eine AIDS-Erkrankung Klestils.
Er bezieht sich dabei auf ein von der Präsidentschaftskanzlei zur Verfügung gestelltes Faximile des negativen Aids-Tests.
Gleichzeitig nahm Falk den in der ORF-Sendung zur Sache unterbreiteten Vorschlag von Klestilsprecher Heinz Nussbaumer auf und überwies seine Spende in der Höhe von einer Million Schilling an die Lebenshilfe.
Jetzt noch kurz die Wetteraussichten für heute Nachmittag.
Kühl und regnerisch im Großteil Österreichs.
Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1500 und 1900 Meter.
Nur im Süden und im äußersten Osten gelegentlich etwas Sonne.
In Telfs tagt eine Klubklausur der ÖVP. An diesem Treffen nehmen die Nationalräte, Bundesräte, ÖVP-Regierungsmitglieder, ÖVP-Landeshauptleute und der ÖVP-Klubchefs in den Landtagen. Die ÖVP will ihren künftigen Regierungskurs festlegen. Man will die jüngsten Wahlergebnisse ausnützen. ÖVP-Klubobmann Andreas Khol, Interview: ÖVP-Sozialsprecher Gottfried Feurstein, Interview: ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger, Einblendung: ÖVP-Vizekanzler Wolfgang Schüssel.
Mitwirkende:
Hopfmüller, Gisela [Gestaltung]
, Khol, Andreas [Interviewte/r]
, Feurstein, Gottfried [Interviewte/r]
, Schüssel, Wolfgang [Interviewte/r]
, Rasinger, Erwin [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Parteien / ÖVP
;
Pressekonferenz
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Interview
;
Sozialpolitik
;
Regierung
;
Kongress
;
Gesundheitswesen und medizinische Versorgung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der kommenden Woche hat in der Hall X des Museumsquartier das Musical "Cabaret" Premiere. Regie führt die junge Regisseurin Meret Barz. Karl Markovits spielt ebenfalls in diesem Stück. Ein Probenbericht. Einblendung: Musicalausschnitt "Cabaret", Interview: Regisseur Meret Barz, Interview: Schauspieler Karl Markovics.
Mitwirkende:
Kaindlstorfer, Günter [Gestaltung]
, Barz, Meret [Interviewte/r]
, Markovics, Karl [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Vokalmusik - Musical
;
Drama
;
Vorschau
;
Kulturveranstaltung
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten