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Marker setzen in: Mittagsjournal 1996.11.15
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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Mit Hubert Arnim Ellison am Mikrofon.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Mittagsstunde.
Die interessanten Informationen in der Mittagspause liefert Ihnen das Mittagsschornal von Österreich 1.
Die Konsequenzen aus dem Geiseltrauma von Karlau.
Wie konnten die drei Schwerverbrecher
überhaupt an den Sprengstoff kommen?
Und Sie verzeihen jetzt bitte, ich musste da das Mikrofon umdrehen, das irgendwann in den letzten Stunden verdreht worden ist.
Ich bitte Sie um Verzeihung.
Ich sage Ihnen also jetzt die Themen dieses Mittagschanals.
Die Konsequenzen aus dem Geißeltrauma von Karlau.
Wie konnten die drei Schwerverbrecher überhaupt an den Sprengstoff kommen und die ganze Aktion durchführen?
Es ist zwar alles noch halbwegs glimpflich abgelaufen, aber diese Fragen müssen beantwortet werden.
Aus dem Ausland erwarten wir Berichte aus Italien zum Rücktritt des Außenministers Di Pietro und zur aktuellen, nach wie vor aussichtslosen Lage in Sahire.
Israel greift zu Gewalt bei Verhören, Folter also mit gerichtlicher Erlaubnis in ganz besonderen Fällen.
Weitere Themen bieten wir noch zur Auswirkung der offenen Ostgrenzen auf das Gehaltskonto des Österreichers
Die Überforderung der Schüler mit Hausübungen und es ist ja Leopoldi-Tag heute, Sankt Pölten, die Hauptstadt Niederösterreichs, feiert heute wieder einmal so etwas wie Geburtstag.
Das Regierungsviertel wird eröffnet.
Den Nachrichtenüberblick zu Beginn hat Karin Fischer verfasst und Ernst-Christian Martin liest.
Österreich.
Justizminister Michalek vermutet schwere Sicherheitsmängel in der Strafanstalt Karz-Karlau.
Eine eigene Untersuchungskommission soll jetzt klären, wie die drei Geiselnehmer zu ihren Waffen gekommen sind.
Die Häftlinge hatten gestern in der Kantine der Haftanstalt drei Frauen in ihre Gewalt gebracht und damit gedroht, sie in die Luft zu sprengen.
Nach zehnstündigen Verhandlungen konnten die Geiselnehmer am Abend von einem Sonderkommando der Polizei überwältigt werden.
Verletzt wurde dabei niemand.
Für die 270.000 Handelsangestellten gehen heute die Gehaltsverhandlungen weiter.
Obwohl Gewerkschaft und Arbeitgeber in einigen Punkten noch weit von einem Kompromiss entfernt sind, könnte es möglicherweise doch bald eine Einigung geben.
Die Gewerkschaft will 3,6 Prozent mehr lohnen, die Arbeitgeber bieten aber nur 0,8 Prozent.
Heute ist wieder ein Stichtag für die Privatisierung der Kreditanstalt.
Um Mitternacht endet die Angebotsfrist.
Finanzminister Klima rechnet fix mit mindestens zwei Kaufinteressenten.
Das Bieterkonsortium um die E.A.
Generali wird auf jeden Fall ein Offert legen.
Der Prozess gegen den früheren Immobilienkaiser Itzlinger wird heute fortgesetzt.
Einvernommen wurde diesmal der Zweitbeschuldigte, der frühere Partner Itzlingers Josef Fuchshuber.
Er bestritt, dass zur Absiedlung der Mieter brutale Methoden angewendet wurden.
Von den Finanzierungsproblemen des überschuldeten Itzlinger Imperiums will der Angeklagte nichts gewusst haben.
Zaire
Bei der Stadt Goma sind neuerlich zehntausende Menschen auf der Flucht.
Heftige Artilleriegefechte zwischen den Rebellen hatten die Flüchtlinge aus einem Lager vertrieben.
Die Hutu-Milizen haben das Flüchtlingslager inzwischen aufgegeben.
Unterdessen beginnen die Vorbereitungen für einen UNO-Militäreinsatz.
Der UNO-Sicherheitsrat wird noch heute über das Mandat der Truppe entscheiden.
Zypern.
Im griechischen Teil der Insel gibt es heute Massendemonstrationen gegen die Teilung des Landes.
Anlass ist der Jahrestag der Ausrufung der international nicht anerkannten türkischen Republik Nordzypern.
Die UNO-Truppen auf Zypern sind in erhöhter Alarmbereitschaft.
Nahe Osten.
Radikale jüdische Siedler haben für heute Proteste gegen den Abzug der israelischen Armee aus der Stadt Hebron angekündigt.
Die Siedler lehnen die zwischen Israel und den Palästinensern vereinbarte Eingliederung Hebrons in das palästinensische Autonomiegebiet ab.
Der damit verbundene teilweise Abzug der Soldaten ist von der israelischen Regierung bisher verzögert worden.
China.
Das chinesische Oberstgericht hat die Berufung des Bürgerrechtlers Wang Dan abgelehnt.
Wang Dan wurde zu elf Jahren Haft verurteilt, weil er mit seinem Einsatz für Demokratie versucht habe, die Regierung zu stürzen, so das Urteil.
Ukraine.
Im Atomkraftwerk Saporosie hat es heute früh einen Zwischenfall gegeben.
Nach offiziellen Angaben war eine Dampfturbine defekt.
Angeblich ist keine Radioaktivität ausgetreten, der Reaktorblock wurde aber sicherheitshalber abgeschaltet.
Saporosie ist das größte Atomkraftwerk Europas.
Ägypten.
Auf dem Nil ist ein Ausflugsdampfer gekentert.
20 Menschen werden vermisst, unter ihnen tschechische und slowakische Touristen.
65 Menschen erlitten bei dem Unglück zum Teil schwere Verletzungen.
Österreich.
Nach dem Wintereinbruch hat sich die Situation in Tirol wieder etwas entspannt.
Zumindest die Brenner Autobahn war in beiden Richtungen wieder befahrbar.
Die Bundesstraße blieb wegen ungestürzter Bäume jedoch weiter gesperrt.
In manchen Tälern war die Stromversorgung fast 24 Stunden lang unterbrochen.
Im internationalen Bahnverkehr mit Italien kommt es nach wie vor zu Behinderungen.
Die Strecken über den Brenner und im italienischen Kanaltal sind gesperrt.
In Kärnten sind mehrere Muren abgegangen, einige Flüsse führen Hochwasser.
Christian Hundorf, wie lange noch?
Gerade Meldungen von Hochwasser lassen ja immer das Schlimmste befürchten.
Die Gefahr von Hochwasser und auch von kleineren Muren in Kärnten bleibt aufrecht, denn besonders in Oberkärnten wird es auch in den nächsten Tagen zeitweise regnen.
Dazu kommt noch, dass es milder wird und die Schneefallgrenze steigt und der Abfluss von der Schneeschmelze die Flüsse zusätzlich anschwellen lässt.
Die Schneefallgrenze liegt an diesem Wochenende knapp oberhalb von 2000 Meter Höhe, somit kann es bis hoch hinauf in den Schnee hineinregnen.
Der Regen lässt im Süden morgens zwar wieder etwas nach, am Sonntag und am Montag wird er aber wieder häufiger.
Der Trend im übrigen Österreich für das Wochenende, es wird relativ mild sein, oft bewölkt, regnen allerdings nicht allzu viel.
Der Winter hält sich an diesem Wochenende zurück, für den Beginn der nächsten Woche sieht es aber ganz danach aus, als ob er sich von Westen her wieder kräftig zu Wort meldet.
Zum aktuellen Wetter.
In Wien ist es momentan bedeckt bei 6 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 7, in St.
Pölten gibt es leichten Regen bei 4 Grad, Linz stark bewölkt 5, Salzburg bedeckt 2 Grad, in Innsbruck regnet es leicht bei 1 Grad, Bregenz Regen 4, Graz heiter und 11 Grad und Klagenfurt stark bewölkt bei 8 Grad.
Zeitweise regnen wird es heute Nachmittag im Westen und Süden, Schnee fällt oberhalb von 1900 Meter Höhe.
Auflockern können die Wolken in der Osthälfte Österreichs, in Teilen der Steiermark, in Ober- und Niederösterreich, in Wien und dem Burgenland.
Die Temperaturen erreichen 5 bis 12 Grad.
Morgen Samstag ist es meistens trüb, zeitweise regnen wird es vor allem in der Früh und am Vormittag wieder im Westen und Süden.
Besonders in Vorarlberg, Tirol und Kärnten auch Gewitter sind hier möglich.
Am Nachmittag lockern die Wolken im Großteil Österreichs etwas auf.
Die Temperaturen steigen auf 8 bis 14 Grad, in 2000 Meter Höhe bis 4 Grad.
Auf den Bergen weht lebhafter milder Südwind.
Von Touren ist abzuraten, die Gefahr von Lawinen ist sehr hoch.
Der Sonntag hat 7 bis 13 Grad zu bieten und wieder reichlich Wolken und Nebel.
Zeitweise regnen wird es anfangs wieder im Süden und Westen.
Bis zum Abend breitet sich der Regen von hier aber auf den Großteil Österreichs aus.
Das ausführliche Wetter mit einer Vorschafswochenende von Christian Hundorf.
Die Geiselnahme in der steirischen Strafanstalt Karlau in Graz hat gestern mehr als zehn Stunden gedauert und konnte durch die Sondereinheit der Gendarmerie ohne Blutvergießen beendet werden.
Sowohl die drei Frauen als auch die drei Verbrecher sind unverletzt.
Schlimmer war es zu Beginn des Dramas.
Zwei Justizwachebeamten wurden schwer verletzt, als die drei Häftlinge die Frauen in ihre Gewalt brachten.
Die Drohung, die Frauen in die Luft zu sprengen, zwang die Verhandler dann während der langen Stunden natürlich zu besonderer Vorsicht.
Wie die Verbrecher zu der explosionsfähigen Flüssigkeit gekommen sind, konnte bisher nicht beantwortet werden.
Justizminister Nikolaus Michalek hat dem Morgenjournal Konsequenzen angekündigt, denn er vermute, dass bestimmte Regeln im Umgang mit Schwerverbrechern nicht gehalten worden seien.
Diese Kritik weist der Leiter der Strafanstalt Kalau, Hofrat Franz Perutka, zunächst einmal zurück und geht seinerseits davon aus, dass die drei einen Helfer mit Außenkontakt hatten.
Franz Renner aus dem Landestudio Steiermark hat mit Perutka gesprochen.
Der Tag danach in der Strafvollzugsanstalt Karlau in Graz.
Die 541 Häftlinge, rund 2000 Jahre Haft auf einem Platz versammelt, verbringen den Tag über in den Zellen.
Denn die Justiz braucht alle verfügbaren Kräfte zur Schadenserhebung.
Grundsätzlich, so der Leiter der Karlau, Franz Perutka, seien die Sicherheitsmaßnahmen okay.
Ich fühle mich keiner Schuld bewusst.
Ich muss mit aller Deutlichkeit festhalten, hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben.
Auch in einem Gefängnis nicht, wo Schwerkriminelle angehalten werden.
Kleine Mängel gesteht der Leiter der Karlau aber zu.
So gelte es zu klären, warum entgegen den Vorschriften gestern nur zwei Justizwachebeamte zur Bewachung in die Kantine abkommandiert waren.
Auf die Frage, wie die Geißeln etwa zur explosiven Nitro-Lösung kommen konnten, hat Perutka eine überraschende Antwort.
Die Nitroverdünnung ist offenbar aus dem unmittelbar gegenüber der Anstaltskantine befindlichen Kunstbetrieb gekommen und wurde offenbar kurz vorher von einem Helfer in die Nähe des Einganges der Kantine gestellt.
Beim Herauslassen aus den Hafträumen sind alle Geiselnehmer äußerst genau durchsucht worden, mit einem Metallsuchgerät durchsucht worden.
Zu diesem Zeitpunkt war es unmöglich, dass irgendeiner im Besitz eines Messers war.
Vermutet man diesen Helfer im Kreis der Häftlinge oder im Kreis der Bediensteten der Anstalt?
Der Helfer gehört zum Kreis der Insassen und ich gehe von der Annahme aus, dass Shah Wali, der in diesem erwähnten Kunstbetrieb längere Zeit gearbeitet hat, hier bestimmte Kontakte zu einem der dort beschäftigten Insassen aufgebaut hat.
Weiß man schon, wer der Helfer ist?
Man vermutet, wer der Helfer ist, aber bitte noch einmal, Details werden über das Wochenende abgeklärt werden.
In diesen Minuten trifft in der Karlau eine Untersuchungskommission des Justizministeriums ein.
Aus dem Justizministerium war heute Vormittag zu hören, dass man zumindest der Anstaltsleitung nach derzeitigem Wissensstand keine Vorwürfe machen könne.
Ein erster Bericht der Untersuchungskommission wird Justizminister Nikolaus Michalek am Sonntag vorgelegt werden.
Und in der Karlau wird mittlerweile daran gedacht, zumindest zwei der drei Geiselnehmer in andere Haftanstalten zu verlegen.
So viel einmal von Franz Renner, der mit Hofrat Perutka, dem Anstaltsleiter der Karlau gesprochen hat.
Und heute Vormittag ist es dem Kollegen Renners Hannes Neumann vom Studiostarmag gelungen, eine der drei Geißeln über diese dramatischen Stunden gestern zu befragen.
Es ist die 49-jährige Helga Reiterer aus St.
Johann im Sagautal.
Ich bin ja als erste frei gekommen bei der Geldübergabe.
Das war ausgemacht.
Wenn das Geld kommt, dann lässt dieser Herr Schandl mich frei.
Und wir haben die ganze Zeit mit diesen drei Geißeln
Und die Gefühlslage von Helga Reiterer nach der Befreiung?
erleichtert, weil man mit dem Leben abgeschlossen hat.
Ich habe nicht geglaubt, dass ich noch einmal lebend rauskomme.
Ich habe sehr viel gebetet.
Und auch mein Mann.
Die Herzbeschwerden von Helga Reiterer spielten dann auch eine Rolle, dass die Frau mit ihrem Mann nicht gleich nach der Befreiung Kontakt aufnehmen konnte, erzählt Helga Reiterer.
Das ist leider nicht gegangen, weil ich sofort von Ärzten genommen wurde und sofort untersucht und gespritzt worden bin.
Also ich habe mich mit meinen Angehörigen zuerst gar nicht unterhalten können.
Ja, wir haben gestern Morgen noch über das Ganze gesprochen.
Es ist weit nach Mitternacht.
Es ist ja wahrscheinlich wichtig, dass man das Ganze noch einmal Revue passieren lässt und sagt, wie es war und was man gefühlt hat.
Helga Reiterer aus St.
Johann im Sagautal, eine der drei Geiseln gestern, sie hat es erfolgreich überstanden.
Und das erfolgreiche Ende des Dramas in der Karlau geht sicher vor allem auch auf das Konto der Gendarmerieeinheit Kobra.
Hauptmann Bachler, der die Aktion gestern anführte, schildert im folgenden Interview von Fritz Sittelbacher die heikle Aufgabenstellung seines Einsatzkommandos, die dadurch ja noch erschwert wird, dass sie nur sehr selten zum Einsatz kommt.
Wiener Neustadt ist die wahrscheinlich bestbeschützte Stadt Österreichs.
Denn dort befindet sich die Kaserne des Gendarmerie-Einsatzkommandos, wie die Antiterrortruppe COBRA amtlich heißt.
1978 als Reaktion auf den deutschen RAF-Terror gegründet, beträgt der Personalstand derzeit 176 Mann.
Nun ist aber die Rote Armee Fraktion schon fast Geschichte und sonstiger Terror, Gott sei Dank, auch nicht gerade alltäglich.
Für die Moral in der Truppe sorgt eine Hilfskonstruktion, erklärt Kobra-Einsatzleiter Hauptmann Wolfgang Bachler.
Irgendwie sind wir so eine Art Feuerwehr innerhalb der Exekutive.
Das heißt, wir sind
der Tatsache sozusagen ausgeliefert.
Wir müssen uns der Tatsache stellen, dass wir sehr viel trainieren müssen, um für den sogenannten Tag X, wie gestern beispielsweise einer war, vorbereitet zu sein.
Damit nun keiner der Feuerwehrleute selbst zu einem Brandleger wird, werden immer wieder Trainings und auch kleinere Einsätze durchgeführt, etwa die Bewachung von Flugzeugen oder die Überstellung von ausländischen Gesetzesbrechern.
Wie schaut es nun aber aus, wenn tatsächlich ein großer Einsatz, etwa eine Geiselnahme, ansteht und wenn dann stundenlang mit dem Finger am Abdruck gewartet wird?
Was macht man, damit nicht doch einer abdrückt?
ist die, mit der geringstmöglichen Beeinträchtigung des Gegenübers, was immer der oder die auch gemacht hat, die Situation zu lösen.
Das heißt, in Wut geraten Sie eigentlich nie, etwa bei einer Geiselnahme?
Es sind Gefühle vorhanden und es müssen Gefühle vorhanden sein.
Aber durch das ständige Training und das immer wieder Bewusstmachen dieser Gefühle in solchen Situationen,
Da gibt es auch sehr gute Trainingsmethoden dafür, sind unsere Leute sehr gut in der Lage, mit diesen Gefühlen auch umzugehen.
Und im Ernstfall hat es zuletzt stets gut funktioniert.
Etwa vor einem Monat als zwei Cobra-Leute die Entführung eines russischen Flugzeugs unblutig beendet haben.
Die beiden hatten nigarianische Schubhäftlinge überstellt, als die Aeroflot-Maschine gekidnappt wurde.
Binnen weniger Minuten war der mit einem Messer bewaffnete Flugzeugentführer jedoch überwältigt gewesen.
Kein Wunder, dass sich auch die Politik gerne der erfolgreichen Truppe erinnert.
Die Karlau-Geiselnahme war gestern Abend kaum beendet, als auch schon die Gratulationen von Kanzler und Innenminister über die Presseagenturen liefen.
Fritz Titelbacher über die Arbeit des Gendarmerie-Einsatzkommandos Kobra.
Und wir kommen jetzt ins Ausland und da laufen einem leichte Schauer über den Rücken, wenn man die Meldung liest, dass ein Gericht der Polizei erlaubt, beim Verhör Gewalt anzuwenden.
In Israel hat das oberste Gericht in einem konkreten Fall jetzt zugestimmt.
Konkret heißt das offenbar,
dass mit Folter aus einem Mitglied der palästinensischen Untergrundorganisation Dschihad Informationen über einen bevorstehenden Terroranschlag herausgezwungen werden sollen.
Bin segenreich zu dieser einerseits sicher verständlichen, andererseits aber nicht unumstrittenen Entscheidung in Israel.
Es war die erwartete Entscheidung, die Israels oberster Gerichtshof in der letzten Nacht nach einer dringlichen Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefällt hat.
Der Geheimdienst darf physische Gewalt gegen einen palästinensischen Verdächtigen ausüben, bestätigten die drei Richter, was praktisch heißt, dass der Gefangene misshandelt werden darf und zwar deswegen, weil aus ihm Informationen herausgeholt werden sollen, die viele Menschenleben retten können.
Das Problem ist altbekannt, der Anlass ist hochaktuell.
Vor einigen Wochen ist Mohammed Hamadan festgenommen worden.
Er ist ein bekanntes Mitglied der Terrorgruppe Islamischer Dschihad.
Schon 1992 war er unter jenen radikal-islamischen Palästinensern, deren Abschiebung in den Libanon weltweit Aufmerksamkeit erregte.
Vor drei Tagen ging Hamadan's Anwalt zu Gericht und verlangte, die Verhörmethoden zu verbieten.
Der Gefangene werde durch den Geheimdienst gefoltert, sagte der Anwalt.
Er werde stundenlang in schmerzhaften Stellungen festgebunden, man hindere ihn am Schlafen und man wende das sogenannte Schütteln an.
Dabei werden Verdächtige heftig hin- und hergerissen, was in der Vergangenheit schon mindestens einmal zum Tod geführt hat.
In der Tat ordnete das Gericht vorgestern in einer einstweiligen Verfügung an, dass bei Hamadan diese Methoden zu unterlassen seien.
Doch gestern gingen aufgebrachte Geheimdienstleute mit neuem Beweismaterial zum Höchstgericht.
Es gebe den wohlbegründeten Verdacht, sagte der Staatsanwalt, dass Hamadan etwas über unmittelbar bevorstehende Terroranschläge wisse.
Es sei undenkbar, dass man jemanden nicht verhören dürfe, der sagen könnte, wo demnächst eine Bombe explodieren wird.
Kein Land der Welt, auch das liberalste nicht, würde zulassen, dass vielleicht hunderte seiner Bürger sterben, nur weil jemand notwendige Verhörmethoden als Folter bezeichne.
Die Richter schlossen sich dieser Meinung an.
Sie seien zur Überzeugung gelangt, sagten sie, dass Hamadan über Informationen verfüge, die eine schwere Katastrophe und Anschläge der schlimmsten Art verhindern können.
Um welche konkrete Bedrohung es sich dabei handelt, wird natürlich geheim gehalten.
Spekulationen zufolge besteht ein Zusammenhang mit jenem Terroralarm, der vor uns drei Wochen gegeben wurde.
Demnach wäre bereits ein Kommando des islamischen Dschihad nach Israel eingesickert.
Die Kontrollen haben zeitweilig den Verkehr in Israels großen Städten zusammenbrechen lassen.
Mit dem rechtlich-moralischen Dilemma lebt Israel aber ständig.
Schon 1987 hat eine Kommission Richtlinien aufgestellt, wonach der Geheimdienst befugt ist, mäßigen physischen Druck auszuüben, wenn sozusagen eine Bombe tickt.
Befürworter meinen, dass jede Polizei und jeder sichere
der Welt solche Methoden anwende, es sei ehrlicher und die Exekutive sei letztlich besser zu kontrollieren, wenn man dafür einen Rahmen vorgebe.
Das Gegenargument lautet, Gewalt von Staatswägen müsse prinzipiell verboten sein, sonst öffne man eine legale Hintertür für willkürliche Misshandlungen.
Ben Segenreich mit seinem Bericht aus Israel.
Voraussichtlich noch heute wird der UNO-Sicherheitsrat in New York seinen lang erwarteten Sanktus zur Entsendung einer Saire-Eingreiftruppe geben.
Der Einsatz, so viel ist schon bekannt, soll vier bis sechs Monate dauern.
Kanada hat den Oberbefehl inne, ansonsten werden sich noch die USA, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, die Niederlande, Südafrika und Senegal beteiligen.
Der Einsatz wird riskant, darüber sind sich alle einig, denn von einem Waffenstillstand in der Region kann derzeit keine Rede sein.
In den vergangenen Stunden gab es heftige Kämpfe um das Flüchtlingslager Mugunga nahe der Stadt Goma, Elisa Wasch berichtet.
Bis vor kurzem war Mugunga in Ostseere das größte Flüchtlingslager der Welt.
Geschätzte 400.000 Menschen drängten sich in den vergangenen Wochen hier zusammen.
Nun ist Mugunga, so berichten Augenzeugen, menschenleer.
Die Tutsi-Rebellen sind hier eingedrungen und haben sowohl ihre eigentlichen militärischen Gegner, nämlich die bewaffneten Hutu-Milizen, als auch die verängstigten Flüchtlinge vertrieben.
Die Hutu-Milizen hatten sich in Mogunga verschanzt und von hier aus die Stadt Goma, die Hochburg der Tutsi-Rebellen, beschossen.
Sie sind nach dem erfolgreichen Angriff ihrer Gegner nach Westen in den Busch geflohen.
Viele Flüchtlinge hingegen haben sich offenbar von Mogunga auf den Weg in ihre Heimat Ruanda gemacht.
Zu Zehntausenden ziehen sie derzeit durch Goma in Richtung ruandische Grenze.
Flüchtlinge soweit das Auge reicht, meinte ein Korrespondent in Goma.
Ein anderer sprach von einer wahren Menschenflut, es könnten 100.000 oder mehr sein.
Wenn die Flüchtlinge tatsächlich nach Ruanda zurückkehren, dann wäre es für die Hilfsorganisationen wesentlich leichter, sie zu versorgen.
In Ruanda wird nicht gekämpft, die Straßen sind offen.
Und auch die internationale Saire-Eingreiftruppe könnte dann leichter agieren.
Der kanadische Außenminister Lloyd Axworthy, sein Land wird das Kommando über die UNO-Truppe haben, über die Ziele der Mission.
Unsere Hauptabsicht ist es, Sicherheit für die Hilfslieferungen zu garantieren und die Hunderttausenden Menschen zu unterstützen, die über die Flüchtlingslager verteilt sind.
Ein erwünschter Nebeneffekt wäre, dass wir ihnen helfen, in ihre ruandische Heimat zurückzukehren.
Die Aufgabe ist also einfach, aber der Aufwand, den wir dazu benötigen, ist sehr kompliziert.
Es ist eine ziemlich einfache Aufgabe, aber eine sehr komplizierte Maschinerie, um es zu machen.
Selbst wenn nun tatsächlich 100.000 Hutu-Flüchtlinge nach Ruanda zurückgehen, so sind noch immer etwa eine Million ihrer Leidensgefährten in Zaire verstreut.
Viele von ihnen schrecken vor einer Heimkehr zurück, weil sie die Rache der herrschenden Tutsis für den Völkermord an den ruandischen Tutsis vor zwei Jahren fürchten.
Von den eigentlichen Verantwortlichen für diesen Völkermord, nämlich den Hutu-Milizen, werden sie nicht selten als lebende Schutzschilde benutzt und am Heimkehren gehindert.
Zaire, Ruanda und auch die internationale Gemeinschaft versuchen aber, die entwurzelten Hutus zur Rückkehr nach Ruanda zu bewegen.
Als Antikorruptionsrichter war er Italiens populärste öffentliche Person, Antonio Di Pietro.
Und jetzt hat er als Bautenminister erneut für einen Paukenschlag gesorgt.
Gestern Abend hat er überraschend den Rücktritt von seinen Ministerposten eingereicht.
Der Grund?
Gegen die Pietro wird gerichtlich ermittelt.
Der ehemalige Spitzenermittler des Mailänder Antikorruptionsteams Mani Polite, saubere Hände, soll selbst Bestechungsgelder kassiert haben.
Die Pietro ist nicht zum ersten Mal im Visier der Justiz.
Bereits dreimal wurden Verfahren gegen ihn angestrengt und in allen drei Fällen wurde seine Unschuld bewiesen.
Die italienische Regierung versucht jetzt, Di Pietro zu halten.
Ministerpräsident Romano Prodi hat den Rücktritt seines Bautenministers abgelehnt.
Aber Di Pietros Antwort lautet unwiderruflich.
Hören Sie aus Italien, Andreas Pfeiffer.
Dass es eine wankelmütige Entscheidung war, kann nicht angenommen werden.
Gleich siebenmal erscheint das Wort Basta in Großbuchstaben in Antonio Di Pietros Rücktrittsschreiben an den Ministerpräsidenten Romano Prodi.
Genug mit den Verleumdern, genug mit den eifersüchtigen Richterkollegen, den rachsüchtigen Angeklagten und Anwälten, genug mit der Schmutzkampagne gegen die Mailander Staatsanwälte und gegen diese Regierung.
Dass der populärste Politiker Italiens einigen Unmut empfindet, ist nachzuvollziehen.
Seit seinem von ähnlich turbulenten Begleitumständen gesäumten Rücktritt als Staatsanwalt in Mailand hat Antonio Di Pietro keine Ruhe.
Dreimal bereits hat die Staatsanwaltschaft von Brescia ein Verfahren gegen ihn angestrengt.
Amtsmissbrauch, Korruption, Falschaussage, alles was der Verkörperung des rechtsschaffenden Italieners angelastet wurde, hat sich binnen Wochen in Luft aufgelöst.
Doch die juristischen Zweifel an die Pietros Integrität sind noch immer nicht gänzlich ausgeräumt.
Wieder ermitteln die Staatsanwälte von Brescia, wieder auf einer ziemlich dubiosen Grundlage.
Der italo-schweizerische Bankier Pierfrancesco Pacini Battaglia, der seit sechs Wochen wegen Korruptionsverdachts in Untersuchungshaft sitzt, soll in einem abgehörten Telefongespräch behauptet haben, dass er sich bei den Mailänder Staatsanwälten mit Geld aus der Affäre gezogen habe.
Die Pietro soll davon zumindest gewusst haben.
Dass er abermals unter Korruptionsverdacht steht, erfuhr die Pietro, als er in Istanbul in einer prominenten Runde über seine Erfahrungen als Schmiergeldermittler berichtete.
Da warf er das Handtuch.
Der forsche Stil seines Rücktrittsschreibens sagt auch einiges über das politische Temperament des Ministers aus.
Obwohl sich Regierungschef Romano Prodi glücklich schätzen konnte, den Volkshelden in seiner Mannschaft zu haben, gestaltete sich die Pietros Karriere als Bautenminister nicht eben unproblematisch.
Zunächst waren es nur die Jeanshosen im Parlament, mit denen der Minister da und dort Naserümpfen hervorrief.
Dann machte er sich durch die Halbierung der Dienstfahrzeuge und durch drastische Sparmaßnahmen in seinem Ministerium bei einigen Untergebenen unbeliebt.
Schließlich legte er sich mit einem großen Autobahnprojekt sogar mit einigen Kollegen im Kabinett an.
Dennoch hat Romano Pordi jetzt den Verlust, der populärsten Persönlichkeit seiner Regierungsmannschaft zu beklagen.
Und so unterbrach er gestern die Haushaltsdebatte, um die Pietro seine Solidarität zu bekunden.
Dieser Brief drückt Verbitterung und Ärger über die Angriffe aus, deren Ziel die Pietro war und noch immer ist.
In den kommenden Stunden werde ich ihm mein persönliches Vertrauen und jenes dieser Regierung bestätigen.
Fordi wird gemäß diplomatischer Gepflogenheit das Rücktrittsgesuch zunächst abweisen und auch seine Koalitionspartner haben ihn darin bestärkt, während sich die Opposition eher bedeckt hält.
Auch die Mailänder Staatsanwälte fordern ihren Ex-Kollegen einringlich dazu auf, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.
Doch António de Petros Basta war wohl deutlich genug.
Andreas Pfeiffer zum Rücktritt die Pietros dem italienischen Bautenminister.
Noch immer renkt Japan mit den Folgen seiner kriegerischen Expansion im Zweiten Weltkrieg.
Auch beim derzeitigen Japan-Besuch des russischen Außenministers Evgeny Primakov ist das Hauptthema der Status der vier von der Sowjetunion 1945 annektierten Kurileninseln
deren Rückgabe Japan seither fordert.
Primakov hat jetzt eine gemeinsame wirtschaftliche Erschließung der Inseln durch Japan und Russland unter vorläufiger Beibehaltung des Status Quo vorgeschlagen.
Eine Formulierung, die in Japan kaum Euphorie auslösen wird.
Denn gerade in letzter Zeit mehren sich dort wieder Stimmen, die eher auf ein stärkeres nationales Selbstbewusstsein drängen.
In Wien hielt gestern Abend auf Einladung des japanischen Kulturzentrums der japanische Germanist, Philosoph und Gesellschaftsforscher Kenichi Mishima einen Vortrag zur Entwicklung des japanischen Nationalismus.
Helmut Opletal hat mit ihm dann über aktuelle Strömungen in der japanischen Gesellschaft gesprochen.
Bis heute, meinte Professor Kenichi Mishima bei seinem Vortrag in Wien, werde die regierende Elite in Japan von einem Trauma, einer Urangst des 19.
Jahrhunderts geprägt.
Die imperialistischen Mächte Europas könnten auch das japanische Inselreich kolonisieren.
Bei den jüngeren Japanern gäbe es jedoch inzwischen andere Formen nationalistischen Selbstbewusstseins.
Unter den Jugendlichen gibt es schon eine Tendenz,
die ich mit Ethnocentrismus bezeichnen möchte.
Das heißt, bei uns geht alles besser.
Sogar der Westen, der frühere Lehrer, da funktioniert alles doch nicht.
In Deutschland große Arbeitslosigkeit.
Und Franzosen, die machen nur ihre Ferien.
Und wir arbeiten ein bisschen mehr.
Also so eine Satriertheit oder Selbstzufriedenheit.
Sturz vielleicht, Arroganz, Überheblichkeit.
Das gibt es unter den Jugendlichen.
Aber das hat mit dem Nationalismus im klassischen Sinne eigentlich nichts zu tun, sondern eher ein neues Phänomen, das auch sehr gefährlich ist.
Monolithisch ist die japanische Gesellschaft längst nicht mehr, sagt Professor Mishima.
Während die herrschenden nationale Selbstbewusstsein und Loyalität zum Staat und zu traditionellen Werten pflegen würden, gebe es gleichzeitig zahlreiche Bürgergruppen, die sich sehr kritisch mit vielen Entwicklungen in der japanischen Gesellschaft auseinandersetzen.
Da gibt es viele Bürgerinitiative auch, viele Solidaritätsaktionen, zum Beispiel mit den IS-Kranken oder viele Initiativen gegen die Gentechnik und alle diese Themen, die es im Westen gibt, sind auch bei uns präsent.
Aber da ändert sich die Gesellschaft schon, das Leben, der Alltag.
Aber wie weit das wirklich durchkommt, ist auf der politischen Ebene.
Das steht auf einem oder anderen Blatt.
Auch in der Frage, wie weit Japan heute, ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende, seine wirtschaftliche Stärke in ein größeres politisches und auch militärisches Engagement in der Region ummünzen sollte, ist die japanische Gesellschaft zumindest gespalten.
Ein offenes Eintreten für eine Wiederaufrüstung Japans und eine expansive Politik findet man daher selten.
Die Konservativen sind auch nicht so dumm.
dass sie sagen würden, noch mehr aufzurüsten oder Militärpräsenz, dass das so nicht geht.
Das wissen die Konservativen auch.
Aber mit geschickter Außenpolitik, mehr Hegemonie streben sie an, natürlich.
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite ist immer noch sehr pazifistisch, weil sie ihren Vater, ihre Kinder, ihre Brüder im Krieg verloren haben.
und weil sie auch von der ganzen Friedenszeit profiliert haben, also Wirtschaftspazifist kann man auch sagen.
Und ich habe die Hoffnung, dass diese hegemonisch trebende Kräfte
letzten Endes doch nicht die Oberhand gewinnen werden, weil das rein wirtschaftlich, kalkulatorisch sich auch nicht lohnen würde.
Nach dem rasanten Aufschwung in den 70er und 80er Jahren stagniert die japanische Wirtschaft heute.
Doch sei das soziale Auseinandertriften der japanischen Gesellschaft inzwischen das größere Problem, meint Professor Mishima.
Ich bin der Meinung, dass der jetzt erreichte Lebensstandard schon völlig genügt,
Und für mein Gefühl kommt es eher auf die Verteilung an.
Japan ist ein reiches Land, aber die Kraft zwischen den Reichen und den Armen ist genauso groß wie in Europa oder vielleicht größer geworden als in Europa.
Und dann muss ich sagen, dass die Staatstragenden diese schere Entwicklung nicht richtig zur Kenntnis nehmen.
sagt Kenichi Mishima, Philosoph und Gesellschaftsforscher aus Japan.
Es ist jetzt 12.31 Uhr für uns Gelegenheit für einen Programmhinweis auf heute Abend.
Es gibt tatsächlich Menschen, die an den Gurus der schönen, neuen, vernetzten Welt zweifeln.
Und hören Sie ihnen zu, den Bill Gates dieser Welt oder den Marvin Minskys, wenn sie über den menschlichen Körper und die menschlichen Erfahrungen reden.
Minsky sagt, warum 50 Jahre warten?
Bereits in sieben Jahren können wir Teile des Gehirns ersetzen.
Und dann haben wir den elektronischen Körper, den übrigens auch das Magazin Wire so liebt.
Das ist für mich gefährlich
eine neue Form von Technofaschismus.
Und es gibt auch Leute, die sich über die Erotik des Personal Computers lustig machen.
Joystick-Erotik.
Ein ganz leichter Tastendruck, der ja von den meisten Menschen nicht leicht gedruckt wird, sondern so.
So draufdrucken und man lehnt sich zurück.
Das ist was anderes, als wenn du sagst, Schatzi, gib mir die Butter, Oma.
Unzeitgemäße Zeitgenossen, die Cyberkritiker.
Im Medienjournal 18.20, Österreich 1.
Und wir kommen zurück zum Geld.
Wieder einmal das Thema Ostöffnung, diesmal mit dem Aspekt des Gehaltskontos.
Eine wirtschaftspolitische Analyse des Ludwig-Boltzmann-Instituts zeigt, dass sich durch die geöffneten Grenzen und den damit nach Österreich hereinkommenden Arbeitskräften
Eine Verschiebung der Gehälter ergibt.
Nicht nur zum Schlechten übrigens.
Nichtqualifizierte Jobs werden immer schlechter bezahlt.
Wo allerdings Qualifikationen verlangt werden, wird das finanzielle Angebot auch besser.
Stefan May mit den konkreten Auswirkungen auf das österreichische Gehaltskonto.
Österreich habe 1994 erst 30 Prozent seiner Exportchancen genützt, aber auch erst 20 Prozent des zu erwartenden Importschocks erlebt, sagt der Wirtschaftsprofessor Hubert Holzmann aus Saarbrücken.
Deshalb werde eine Verlagerung von Arbeit und Kapital aus bestimmten traditionellen Bereichen in andere, neue stattfinden.
Die Sektoren, von denen sich Österreich verabschieden wird müssen, sind jene arbeitsintensiven, technologieunaufwendigen Produkte, die Hinwendung zu humankapitalintensiven, innovativen Produkten.
Das bedeutet, dass der Druck auf die Löhne der Niedrigqualifizierten weiter ansteigen wird.
dass auf der anderen Seite die Höherqualifizierten von diesen Exportchancen weiter profitieren werden.
Und die Herausforderung der österreichischen Wirtschaftspolitik wird es sein, jene Maßnahmen zu setzen, die die Wanderung des Kapitals zwischen den Sektoren erlaubt.
Und hier wird insbesondere die Bildung- und Forschungspolitik besonders gefordert werden.
Da schon jetzt zu bemerken sei, dass nach der Ostöffnung in Österreich die Angestellten profitieren, die Arbeiter aber verlieren würden, müsse mehr für die Bildung getan werden, erklärt Holzmann.
Das werde aber in Zeiten des Sparens nicht ohne Einführung von Studiengebühren abgehen.
Auch Lohnerhöhungen würden in Zukunft wohl nur mehr genehmigt, wenn der Arbeitnehmer eigene Weiterbildung vorweise.
Um seinen Lebensstandard aufrechterhalten zu können, sei es für Österreich nötig, neue Produkte und neue Dienstleistungen anzubieten.
Aber es wird aber vor allem notwendig sein, die Sozialprogramme so umzustellen, dass die Individuen Anreize haben, verstärkt Anreize haben, Arbeit wieder aufzunehmen, sich weiterzubilden.
Das bedeutet auch für die Gewerkschaften, dass sie bei ihren Lohnforderungen berücksichtigen müssen, dass sehr hohe Sozialausgaben und damit verbundene Sozialbeiträge in Zukunft nicht mehr in jenem Maße von den Unternehmen finanziert werden können oder es kommt zu Arbeitslosigkeit.
Mehr Qualität für österreichische Wirtschaftsprodukte sei aber nicht nur im Blick auf den Osten, sondern auch im Blick auf die Globalisierung notwendig, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Holzmann.
Die unendlich erscheinende Geschichte von der Privatisierung der Kreditanstalt könnte heute doch noch zu ihrem Schlusskapitel kommen.
Bis Mitternacht müssen die Interessenten ihre Angebote für den Bundesanteil an der CA auf den Tisch gelegt haben.
Wie viele Angebote es geben wird, steht noch nicht fest.
Sicher ist nur eins, das Konsortium um die Erste Österreichische und, ja, Generali ist dabei.
Es hat sich gestern Abend endgültig geeinigt.
Zusammensetzung und Angebot des Konsortiums haben sich allerdings verändert und Josef Schweinzer schildert die Einzelheiten.
Die meisten Namen im Konsortium sind gleich geblieben, sie waren schon beim ersten Anlauf dabei, der Anfang September gescheitert ist.
Das sind vor allem die Erste Österreichische und die EA Generali, die Deutsche Commerzbank, die italienische Banker Commerciale und Mediobanker und die Bausparkasse Wüstenroth.
Dazu kommen noch industrielle Investoren, angeführt von Siemens.
Neu hinzugestoßen ist die Brüsseler Großsparkasse Barkhop, die siebentgrößte Bank Belgiens.
Nicht mehr dabei sind hingegen die Regionalbanken aus dem CA-Konzern, also die Oberösterreichische Oberbank, die Bank für Kärnten und Steiermark BKS sowie die Bank für Tirol und Vorarlberg BTV.
Diese CA-Töchter hätten sich an ihrer Mutter beteiligt, um deren Selbstständigkeit zu sichern.
An der nunmehr vereinbarten Lösung wollen sie aber nicht teilnehmen.
Denn das Konsortium will eine Dachgesellschaft über CA und Erste Österreichische Sparkasse errichten.
Damit soll keine neue, größere Bank entstehen, sondern die beiden bestehenden Institute sollen eng zusammenarbeiten.
Davon erhofft sich vor allem die Erste Österreichische, Einsparungen bei EDV und Zahlungsverkehr sowie Zugang zu einem größeren Kundenstock und neuen Geschäftsbereichen.
Was sich gegenüber dem ersten Anlauf noch geändert hat, das ist die Geldsumme, die das Konsortium aufbringen will.
Im Gegensatz zu früher besteht Finanzminister Klima ja nicht mehr darauf, dass der Käufer dem Bund alle 70% Stimmrechtsaktien im Wert von 15 Milliarden Schilling abnimmt.
Das neue Konsortium bietet daher auch nur, wie es heißt, für einen wesentlichen Anteil.
Das dürfte mindestens ein Mehrheitsanteil an der CA sein, also mehr als 50% der Aktien.
Das Konsortium müsste dafür etwas mehr als 10 Milliarden Schilling an das Bundesbudget überweisen.
Das Angebot des Konsortiums ist wie gesagt nur eines von mehreren, die sich der Finanzminister erhofft.
Wie viele tatsächlich eingetroffen sind, wird sich erst in den nächsten Tagen klären lassen.
In sieben Minuten ist es dreiviertel eins und das heißt, dass für sehr viele Schüler in Österreich jetzt dann bald die Schule aus ist.
Das heißt aber noch nicht ihre Arbeit.
Lehrer wollen zwar immer nur das Beste, nur die Schüler würden gern darauf verzichten, vor allem auf die Hausübungen, die den ohnehin schon mühevollen Schultag
unnötig in die Länge ziehen.
Schüler, die uns jetzt zuhören, werden sich im folgenden Beitrag von Franz Simbürger voll verstanden fühlen.
Eine Studie beweist, was sie alle längst wissen, Hausaufgaben überfordern unsere Schüler.
Der Wiener Stadtschulratspräsident Kurt Scholz zeigt das Problem auf.
Vor rund eineinhalb Jahren hat Wiens Stadtschulrat Präsident Kurt Scholz eine österreichweite Diskussion über die Belastung von Schülern durch Hausaufgaben ausgelöst und hat als Folge dieser Diskussion für die Wiener Schulen in einem Erlass folgendes festgelegt.
AHS-Schüler sollten in der ersten und zweiten Klasse maximal eine Stunde täglich zu Hause lernen müssen.
Dritt- und Viertklassler sollten nicht mehr als 75 Minuten täglich brauchen und in der Oberstufe sollte der tägliche Zeitaufwand für die Schule zu Hause maximal eineinhalb Stunden betragen.
Wochenenden und Feiertage sollten überhaupt nicht zum Lernen und für Hausaufgaben verwendet werden müssen.
Eine Untersuchung an 6.
Klassen verschiedener Wiener Gymnasien hat nun ergeben, dass praktisch nichts von dem bisher umgesetzt wurde.
Der tägliche Zeitaufwand für die Schule ist zu Hause fast doppelt so groß wie vorgesehen.
Mädchen sind dabei noch stärker beansprucht als Burschen und die lernintensivste Zeit sind die Wochenenden und der Wochenbeginn.
Das ist ein Ergebnis, das man nicht auf sich beruhen lassen darf, sagt Kurt Scholz.
Das ist eine Niederlage, das muss man ganz offen sagen, aber das ist eine Niederlage, mit der ich mich mit Sicherheit nicht abfinden werde, sondern ich will die provozierende Frage stellen, ob es dieser Gesellschaft oder ob es den Schulen Recht ist, dass die Jugendlichen pro Woche für die Schule mehr Arbeitszeit aufwenden als Erwachsene für das Berufsleben.
Gemeinsam mit den Eltern will Scholz nun eine groß angelegte Diskussion an den Schulen starten, um die Belastung der Schüler tatsächlich zu reduzieren.
Auffallend in der Untersuchung ist auch, dass der Schulerfolg nicht direkt von der fürs Lernen aufgewendeten Zeit abhängt.
Scholz schlägt daher vor, Hausaufgaben auf die jeweiligen Fähigkeiten eines Schülers
einfallen, Sportlern der verschiedensten Begabungen und Richtungen ein und dieselbe
Aufgabe zu geben.
In der Schule haben wir allerdings eine uniforme Hausübungspraxis.
Am leichtesten ist es, zu sagen, die ganze Klasse macht das Rechenbeispiel 217b gleichermaßen und bringt mir die Ergebnisse in der nächsten Stunde.
Es ist allerdings auch die fantasieloseste.
Es bräuchte nur ein bisschen mehr Mut von den Lehrern, um so ein Modell der individuellen Hausarbeiten auch umzusetzen, sagt Scholz.
Noch ist es nicht so weit.
Heute Nachmittag heißt es noch Büffeln.
Auf der Suche nach Arbeitsfeldern sind die Psychologen auf den Mann gestoßen und haben dabei ein weites Feld gefunden.
Ein besonderes Problem hat der Mann mit der Emanzipation, weiß der Berufsverband der Psychologen.
Und zwar dann, wenn er sich von der oder einer Frau ins Eck gedrängt fühlt.
Privat oder, fürs Selbstwertgefühl offenbar noch katastrophaler, im Beruf wird's kritisch für den Mann und seine Kraft.
Mehr als ein Drittel der 30-jährigen Männer hat Potenzprobleme wegen der modernen Powerfrau.
Den Ernst der Lage beschreibt Edith Bachkönig.
Die Emanzipation hat die Männer offenbar an den Bettrand gedrängt.
Sie fühlen sich sexuell lange nicht mehr so selbstbewusst wie früher.
Im Gegenteil, sie sind emanzipierten Frauen gegenüber ängstlich und verunsichert geworden.
Besonders krass zeigt das die Studie, bei der radikal emanzipierte und weniger emanzipierte Frauen befragt wurden.
Dabei stellt es sich heraus, dass die allzu fordernden emanzipierten Frauen den Männern im Bett ganz schön zu schaffen machen, sagt die Psychologin Gerti Senger.
Bei den gering emanzipierten Frauen sagen, mein Mann hat einen vorzeitigen Samenerguss, sind sie 7 oder 8 Prozent und fast an die 50 Prozent sagen das von den extrem emanzipierten Frauen, die man jetzt auch, um es mit einem griffigen Schlagwort zu sagen, so als Macho-Emanzen bezeichnen könnte.
So wie es Machos unter Männern gibt, gibt es ja auch dann
Frauen, die eine extreme Position in dieser Hinsicht besetzen und dann einfach wirklich generell entwertend einem Mann begegnen.
Und da sind dann die Sexualstörungen schon sehr auffallend.
Wenn eine Frau sich gibt wie ein ungepflegter Mann, konterte Psychologe Karl Stifter, dann kann sich das mit dem Samenerguss nicht ausgehen.
Denn Sexualreize gehören eben zum Sex dazu.
Denn sonst schließt sich der Teufelskreis und wir sind wieder dort, wo ich am Anfang gemeint habe, dass das psychohygienische ein Wahnsinn ist, was da passiert.
Nämlich die Meinung, dass ein Mann, wenn er nur stark genug ist, unter allen Bedingungen können soll, weil es jetzt gerade gebraucht wird.
Das funktioniert nicht.
Da kann er stark sein, wie er will, da kann er erfolgreich sein, wie er will, da kann er intelligent, kreativ, eine ausgebildete, reife Persönlichkeit sein.
Es bringt ihm überhaupt nichts.
Sex hat auch etwas mit animalischer Triebaktion und Triebdynamik zu tun.
Der Emanzipationsgrad der Frauen ist nicht der alleinige Grund, warum immer mehr Männer Probleme mit dem Sex haben.
Oft steckt die Angst vor dem Versagen in der Gesellschaft und beruflicher Druck dahinter.
Wenn manche auch im Bett zu früh kommen, so ist es doch so, dass die meisten Männer, die wegen Potenzproblemen zum Sexualberater gehen, nicht vor 20 Uhr von der Arbeit nach Hause kommen.
Ein Bericht von Edith Bachkönig.
Leopoldi-Tag ist und Niederösterreich, wo heute zum Namensfest seines Patrons schulfrei ist, Banken und Ämter geschlossen haben, feiert ganz besonders.
Die Hauptstadt wird zum wiederholten Mal aus der Taufe gehoben.
Und Sie erinnern sich sicher noch an den Satz des damaligen Landeshauptmanns Siegfried Ludwig.
Eine Land ohne Hauptstadt ist wie ein Gulasch ohne Saft.
Und deshalb übersiedelte die Hauptstadt von Wien aus nach St.
Pölten.
Und St.
Pölten ist ja nicht ganz unumstritten, weil aus dem südlichen Teil des Bundeslandes meist nur über Umwege zu erreichen.
Aber es mausert sich dennoch zum Landeszentrum.
Den Weg dorthin schildert Sabine Daxberger.
Etliche Jahre ist es her, dass den Niederösterreichern ihre eigene Landeshauptstadt versprochen wurde.
Damals sagte der amtierende Landeshauptmann Siegfried Ludwig.
Die Hauptstadtgründung bringt insgesamt gesehen eindeutig mehr Wirtschaftskraft ins Land.
Niederösterreich kann jährlich jene hunderten Millionen, die bisher anderswo ausgegeben werden, im eigenen Land ausgeben.
Bei einer Volksbefragung stimmten 56 Prozent der Niederösterreicher für eine Landeshauptstadt, die Mehrheit für St.
Pölten.
Auf diese Weise wollte Niederösterreich, das sich bereits 1921 von Wien losgesagt hatte, wieder einen eigenen kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mittelpunkt schaffen.
Im September 1992 war dann der Spatenstich für das Regierungsviertel.
Das Projekt besteht aus zwei Teilen.
Dem Regierungsviertel mit den Bürogebäuden, dem Landtagsgebäude, einer Einkaufspassage, der neuen Herrengasse und dem Klangturm.
In diesem Turm sollen nach Fertigstellung auf drei Etagen Klangräume schweben, in denen der Besucher verschiedene Klangkompositionen hören kann.
Der zweite Teil ist das Kulturviertel.
Dazu gehört das Festspielhaus, eine Ausstellungshalle und die Landesbibliothek mit dem Landesarchiv.
Der Großteil der Gebäude ist aber noch nicht bezugsfertig.
Mit dem Bau des Medienhauses und des Landesmuseums ist überhaupt noch nicht begonnen worden.
Kosten soll das Ganze fast 7 Milliarden Schilling.
Dafür wurde ein eigener Landeshauptstadtfonds eingerichtet, darin sind die Erlöse bereits Verkauf der Immobilien.
Dazu kommen noch Mieterlöse aus Objekten in Wien, in denen bis jetzt die niederösterreichische Landesregierung untergebracht war und das Geld von einem EVN-Aktienpaket.
Massiv kritisiert werden die Kosten des Regierungsviertels von den Freiheitlichen.
Landeshauptmann Proll bekam Vorwürfe zu hören, wie etwa Jahrhundertfehler und Waterloo für den Steuerzahler.
Umstritten war auch der Verkauf von Liegenschaften der Stadt St.
Pölten an die Landeshauptstadt der Richtungsgesellschaft, die Nöplan.
Der Rechnungshof kritisierte bereits 1993 einen zu billigen Verkauf.
Herbe Kritik kam auch von der EU-Kommission in Brüssel.
Die Ausschreibung der Milliardenaufträge sei angeblich nicht gesetzeskonform gewesen.
Die niederösterreichische Landesregierung beruft sich hingegen auf ihr eigenes Vergabegesetz.
Die EU-Kommission hat bereits ein Verfahren eingeleitet, das Niederösterreich vor den Europäischen Gerichtshof bringen soll.
Dabei steht aber Österreich vor den EU-Richtern, denn die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass EU-Recht umgesetzt wird.
Als Reaktion auf die EU-Klage hat das Land Niederösterreich bereits das Verfahren geändert.
Eine Entscheidung wird im nächsten Frühjahr erwartet.
Unberührt von dieser Entscheidung wird die niederösterreichische Landesregierung das erste Mal erst im Mai 1997 im neuen Landhaus tagen.
Bis dahin muss noch ein Riesenumzug bewältigt werden.
Tausende niederösterreichische Beamte müssen von Wien in das 60 Kilometer entfernte St.
Pölten übersiedeln.
Das neue Regierungsviertel wird in den nächsten drei Tagen in St.
Pölten gefeiert.
Heute Nachmittag wird die Landhauskapelle eingeweiht.
Am Abend erfolgt der offizielle Festakt im Festspielhaus und am Abend erklingt zum ersten Mal der Klangturm.
Damit soll St.
Pölten ein neues Wahrzeichen bekommen.
Sie hörten einen Bericht von Angelika Ahrens.
Im Parlament hat vor knapp drei Stunden ein prominent besetztes Experten-Hearing zur Reform der österreichischen Bundestheater begonnen.
Neun Theatermanager und Finanzexperten diskutieren dabei Möglichkeiten, die Wirtschaftlichkeit der subventionierten Staatsbühnen zu stärken.
Rasche Reformen sind dabei eher nicht zu erwarten.
Günter Keindlsdorfer aber jetzt mit den Informationen der Bundestheater-Diskussion.
In zwei Punkten sind sich alle fünf Parlamentsparteien einig.
Die Bundestheater müssen dringend reformiert werden und die Bundestheater müssen auch künftig mehr oder weniger dicke Staatszuschüsse bekommen.
Zwei Reformalternativen stehen zur Diskussion.
Erstens, man belässt alles so wie es ist und gliedert die Bundestheater nur aus.
Dann würde das Bundestheaterbudget aus der sogenannten Kameralistik herausfallen, aber die Budgetansätze würden gleich bleiben.
Zweitens, und diese Variante geht darüber hinaus, man ordnet den einzelnen Bundestheatern, also Staatsoper, Volksoper, Burg- und Akademietheater, neben der künstlerischen auch die finanzielle Eigenverantwortung zu.
Der Bundestheaterverband würde dann nur mehr die notwendigsten Koordinierungsaufgaben übernehmen, also die Organisation des Kartenverkaufs und die zentralen Werkstätten.
ÖVP-Kultursprecher Franz Morag bringt das Unbehagen an der derzeitigen Situation auf den Punkt.
Grundsätzlich leidet jetzt im Augenblick die Bundestheater daran, dass wenn sie zum Beispiel wirtschaftlichen Erfolg hätten, das Geld wieder an den Finanzminister zurückfließen würde und im nächsten Budgetansatz wäre um das, was sie in dem einen Jahr Gewinn gemacht haben, weniger budgetiert.
Wenn wir das ausgliedern, heißt das, wenn einer Gewinne macht, dann können die desauriert werden, also das heißt, die kann erhorten und eine größere Produktion dann machen.
oder zwei Produktionen mehr, also das heißt Erfolg wird belohnt, Misserfolg wird in diesem System dann eher nicht belohnt.
Seit heute Vormittag läuft nun das Hearing im Parlament.
Neun Experten, von Robert Jungblut über den Züricher Schauspielhausdirektor Gerd Leo Kuck bis hin zum Andre-Heller-Manager Stefan Saigner.
Sie alle werden den Parlamentariern Auskunft geben.
Was erwartet sich SPÖ-Kultursprecher Josef Zschapp von diesem Hearing?
Naja, es ist so, dass
dass Hiering im Kulturschuss den Sinn hat, sich mit verschiedenen Modellen der Ausgliederung auseinanderzusetzen.
Ich glaube, dass das jetzt angegangen werden muss und dass man das auch bitte in Rücksprache
mit der Belegschaft und ihren Vertretern einmal andiskutiert.
2,4 Milliarden Schilling muss der Staat den Bundestheatern jährlich zuschießen.
Eine üppige Summe.
Sie soll in Hinkunft zumindest nicht größer werden.
Für die grüne Kultursprecherin Madeleine Petrovic steht fest, dass die Bundestheaterreform bis 1999 über die Bühne gehen muss.
FPÖ-Kulturmann Michael Krüger fordert, Dezentralisierung und eine Erfolgsprämie für Theater die Spargesinnung an den Tag legen.
Heide Schmid, die Vorsitzende des Kulturausschusses im Parlament, hat schon vor dem heutigen Hearing konkrete Vorstellungen.
Mir genügt nicht, im Bundestheaterverband einfach auszugliedern, denn das würde ja nichts weiter bedeuten als ein Weiterfahren auf alten Schienen, nur ohne parlamentarische Kontrolle.
Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir eine Autonomie der Theater erreichen,
Die eine Variante wäre, mehrere Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu gründen, aber es gibt auch die Vorstellung, eine gemeinsame GSMBH zu machen und nach bestimmten anderen Spielregeln die Autonomie herzustellen.
Wenn Sie sagen GSMBH, würde das hinauslaufen auf eine Privatisierung der Bundestag?
Ja, das glaube ich schon, dass das sinnvoll ist.
Allerdings muss man eine besondere Form insofern finden, weil ich glaube, dass sich der Staat
seiner Verantwortung nicht entziehen darf.
Einer der geladenen Experten beim heutigen Hearing ist der derzeitige Bundestheater-Generalsekretär Georg Springer.
Springer ist einer Reform gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen.
in jede Richtung, jede Bestrebung diesen Betrieb schlanker zu machen.
Und es ist sicher eine gangbare Variante, diejenige, dass der österreichische Bundestheaterverband und damit die vier Theater mit ihrer zentralen Verwaltung aus dem Bundesbudget ausgegliedert werden und eine private Rechtsform finden.
Die Probleme liegen da auch nur im Detail.
Um diese Details zu klären, haben die verantwortlichen Kulturpolitiker noch drei Jahre Zeit.
Weitere Hearings werden folgen.
Spätestens 1999 soll die Reform dann über die Bühne gegangen sein.
Langzeitreformfreude bei den österreichischen Bundestheatern und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Ernst-Christian Matton.
Österreich.
Eine Kommission des Justizministeriums untersucht die Umstände der gestrigen Geiselnahme in der Grazer Strafanstalt Karlau.
Nach Angaben vom Gefängnisdirektor Perutka wurde die Kommission zu Mittag in Graz erwartet und sollte dann sofort ihre Arbeit aufnehmen.
Geklärt werden soll unter anderem, wie die drei Häftlinge an die brennbaren Chemikalien gelangt sind, mit denen sie ihre Geiseln bedrohten.
Der Gefängnisdirektor sagte im ORF-Mittagsjournal, dass das Sprengmittel möglicherweise aus dem Lackierbetrieb der Haftanstalt stamme und dass die Geiselnehmer höchstwahrscheinlich einen Helfer hatten, der die Chemikalien in die Nähe der Kantineneingangstür stellte.
Die drei Männer hatten gestern in der Kantine drei Frauen in ihre Gewalt gebracht.
Nach zehnstündigen Verhandlungen wurden sie am Abend von einem Sonderkommando der Polizei überwältigt.
Die Gehaltsverhandlungen für die Handelsangestellten gehen heute weiter.
Die Gewerkschaft fordert 3,6 Prozent mehr Lohn.
Die Arbeitgeber bieten aber nur 0,8 Prozent.
Außerdem fordert die Gewerkschaft einen Mindestbetrag für Bezieher kleiner Einkommen.
In Österreich gibt es 270.000 Handelsangestellte.
In St.
Pölten wird am Nachmittag der erste Bauabschnitt des Regierungsviertels eröffnet.
Höhepunkte sind die Weltpremiere des Klangturmes, des neuen Wahrzeichens der Landeshauptstadt, sowie die Weihe der Landhauskapelle durch die Zezanbischofkraine.
Heute, morgen und übermorgen gibt es Tage der offenen Tür für alle Interessierten.
Deutschland.
Der Haftbefehl gegen Peter Graf, Vater der Tennisspielerin Steffi Graf, ist ausser Vollzug gesetzt worden.
Das Mannheimer Landgericht setzte für Graf eine Kaution von 5 Millionen Mark fest.
Für den mitangeklagten früheren Finanzberater Grafs, Eckhardt, wurde die Kaution auf 300.000 Mark festgesetzt.
Graf und Eckhardt müssen sich wegen Steuerhinterziehung in erheblichem Umfang verantworten.
Zypern.
Im griechischen Teil der Insel gibt es heute Massendemonstrationen gegen die Teilung des Landes.
Anlass ist der 13.
Jahrestag der Ausrufung der international nicht anerkannten türkischen Republik Nordzypern.
Die Behörden fürchten, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte.
Die UNO-Truppen auf Zypern sind in erhöhter Alarmbereitschaft.
Vereinte Nationen Sahire Der UNO-Sicherheitsrat wird voraussichtlich noch heute das endgültige Entsendungsmandat für einen Einsatz in Ost-Sahire beschließen.
Nach Angaben Kanadas, das den Oberbefehl führen soll, sind sich die westlichen Länder einig über die Grundlinien des Einsatzes.
Die Truppe soll vor allem die Versorgung der hunderttausenden Flüchtlinge sichern.
Unterdessen haben neuerlich zehntausende Menschen das schwer umkämpfte Flüchtlingslager Mugunga in der Nähe der Stadt Goma verlassen und sind in die umliegenden Wälder geflohen.
Das Wetter heute Nachmittag.
Regen vor allem im Westen, sowie in Osttirol und Oberkärnten.
Die Schneefallgrenze steigt gegen 2000 Meter.
Zeitweise sonnig in der Osthälfte Österreichs.
Die Temperaturen erreichen 5 bis 12 Grad.
Damit ist das Mittagsschanal von Freitag, dem 15.
November 96 beendet.
Kurt Quatter, Tontechnik, Andreas Jölli, Sendungsverantwortung und Hubert Arnim-Ellissen hat Sie durch die Sendung geleitet und wünscht Ihnen einen schönen Nachmittag.
Die Geiselnahme in der steirischen Strafanstalt Karlau hat mehr als 10 Stunden angedauert. Die Sondereinheit der Gendarmerie konnte die Geiselnahme ohne Blutvergießen beenden. Zu Beginn wurden zwei Justizwachebeamten schwer verletzt. Justizminister Michalek hatte Konsequenzen angekündigt. Der Leiter der Strafanstalt weist diese Kritik zurück. Interview: Leiter Karlau Franz Peroutka.
Mitwirkende:
Renner, Franz [Gestaltung]
, Peroutka, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.15 [Sendedatum]
Ort:
Graz
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Exekutive
;
Sicherheit
;
Straftaten
;
Justiz und Rechtswesen
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Steiermark
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Geiselnahme in der steirischen Strafanstalt Karlau hat mehr als 10 Stunden angedauert. Die Sondereinheit der Gendarmerie konnte die Geiselnahme ohne Blutvergießen beenden. Zu Beginn wurden zwei Justizwachebeamten schwer verletzt. Justizminister Michalek hatte Konsequenzen angekündigt. Ein Interview mit einer der Geiseln. Interview: Geisel Helga Reiterer.
Mitwirkende:
Neumann, Hannes [Gestaltung]
, Reiterer, Helga [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.15 [Sendedatum]
Ort:
Graz
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Exekutive
;
Straftaten
;
Justiz und Rechtswesen
;
Interview
;
Sicherheit
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Steiermark
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Geiselnahme in der steirischen Strafanstalt Karlau hat mehr als 10 Stunden angedauert. Die Sondereinheit der Gendarmerie konnte die Geiselnahme ohne Blutvergießen beenden. Zu Beginn wurden zwei Justizwachebeamten schwer verletzt. Justizminister Michalek hatte Konsequenzen angekündigt. Ein Gespräch mit dem Einsatzleiter der Polizeieinheit "Cobra". Interview: Hauptmann Wolfgang Bachler.
Mitwirkende:
Dittlbacher, Fritz [Gestaltung]
, Bachler, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.15 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Exekutive
;
Sicherheit
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Straftaten
;
Interview
;
Terror
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Japan ringt weiterhin mit den Folgen der kriegerischen Expansionspolitik im Laufe des 2. Weltkrieges. Beim Besuch des russischen Außenminister Primakow ist der Status der vier von der Sowjetunion 1945 anektierten Kurileninseln. Japan fordert seitdem die Rückgabe der Inseln. In Japan mehren sich die Stimmen für mehr nationalen Selbstbewusstsein. In Wien fand einstweilen ein Vortrag des japanischen Philosophen Ken’ichi Mishima zum Thema des aufkommenden japanischen Nationalismus statt. Interview: Sozialphilosoph Ken’ichi Mishima.
Mitwirkende:
Opletal, Helmut [Gestaltung]
, Mishima, Ken’ichi [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.15 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Gesellschaft
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Interview
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Regierung
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Außenpolitik
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Diplomatie
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Friede
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Militär
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Zweiter Weltkrieg
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Japan
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Psychologen untersuchen die Probleme der Männer mit der Emanzipation. Speziell wenn man sich beruflich oder privat von einer Frau in das Eck gedrängt fühlt. Mehr als ein Drittel der Männer haben daraus bedingte Potenzprobleme. Einblendung: Psychologin Gerti Senger, Einblendung: Psychologe Karl Stifter.
Mitwirkende:
Bachkönig, Edith [Gestaltung]
, Senger, Gerti [Interviewte/r]
, Stifter, Karl [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.15 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Psychologie
;
Frauen
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Familie
;
Sexualität
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Im Parlament hat ein Expertenhearing zur Reform der österreichischen Bundestheater begonnen. 9 Theatermanager und Finanzexperten diskutieren dabei Möglichkeiten zur Stärkung der Wirtschaftlichkeit. Interview: ÖVP-Kultursprecher Franz Morak, Interview: SPÖ-Kultursprecher Josef Cap, Interview: LiF Ausschussvorsitzende Heide Schmidt, Interview: Bundestheatergeneralsekretär Georg Springer.
Mitwirkende:
Kaindlstorfer, Günter [Gestaltung]
, Morak, Franz [Interviewte/r]
, Cap, Josef [Interviewte/r]
, Schmidt, Heide [Interviewte/r]
, Springer, Georg [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.15 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Finanzwesen und Kreditwesen
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Kulturveranstaltung
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Parlament
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Diskussion
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Interview
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Regierung
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Parteien / ÖVP
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Parteien / SPÖ
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Parteien / LIF
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Opposition
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten