Mittagsjournal 1995.10.23

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    Rechtliches

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    Mittagsschornal.
    Zum Mittagsschornal heute am 23.
    Oktober begrüßt Sie Udo Bachmeier.
    Die Themen der folgenden Stunde Information umfassen unter anderem die Parlamentsklausur der ÖVP in Telfs als Wahlkampfauftakt der kleineren Regierungspartei.
    Ein Gespräch mit Ulrich Stacher, Sektionschef im Bundeskanzleramt, der die Agenden des EU-Staatssekretariats übernimmt.
    Die neu eröffnete Debatte um das Offenhalten der Geschäfte am Marienfeiertag 8.
    Dezember und die Position der katholischen Kirche dazu.
    Eine Stellungnahme von Verkehrsminister Klima zu den Folgen des nicht zustande gekommenen neuen Budgets.
    Aus dem Ausland Informationen zu den Hintergründen des großen Erfolgs der postkommunistischen PDS bei den Berliner Wahlen.
    Ein Porträt von Christoph Blocher, der mit einem harten Anti-EU-Kurs Erfolge für seine Schweizerische Volkspartei bei den Parlamentswahlen erzielte.
    sowie Näheres zum Beginn des Intensivwahlkampfs für die russischen Parlamentswahlen.
    Von der Kulturredaktion ein Bericht zur Tschechow Premiere im Akademietheater Platonow.
    Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht.
    Österreich.
    Die Verbraucherpreise sind im September 1995 gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 2,1 Prozent gestiegen.
    Im August dieses Jahres lag die Inflationsrate nach Angaben des österreichischen Statistischen Zentralamtes ebenfalls bei 2,1 Prozent.
    Mit diesem Wert zählt Österreich in der EU zu den Ländern mit der geringsten Teuerungsrate.
    Nur Deutschland, die Niederlande, Belgien und Finnland weisen noch geringere Werte auf.
    Teurer wurden im September in Österreich Obst, Gemüse, Herbstmoden sowie Kindergarten- und Hortgebühren.
    Billiger wurden Urlaubsreisen und Übernachtungskosten.
    Die ÖVP setzt in Telfs in Tirol die Klausur des Parlamentsklubs fort.
    Diese Tagung ist gleichsam der Wahlkampfauftakt der ÖVP für die Nationalratswahl am 17.
    Dezember.
    Am Vormittag hat EU-Kommissar Fischler über die Zukunft der Europäischen Union gesprochen.
    Fischler sagte, die WEU könne sich zum europäischen Pfeiler der NATO entwickeln, in diesem Zusammenhang sei die Rolle neutraler EU-Mitglieder zu klären.
    Sollten die vier Visegrad-Staaten der NATO beitreten, dürfe Österreich nicht als eine Insel inmitten von NATO-Staaten übrig bleiben, betonte Fischler.
    Zur Lage in Österreich, sagte er, eine Regierungsbeteiligung von Jörg Haider würde in ganz Europa Kopfschütteln auslösen.
    USA.
    Bundespräsident Claire Steele wird beim UNO-Gipfel in New York heute eine Rede halten.
    Anlass dazu sind die Feierlichkeiten zur Gründung der Vereinten Nationen vor 50 Jahren.
    Mehr als 150 Staats- und Regierungschefs sind anwesend.
    Claire Steele wird unter anderem mit dem spanischen Ministerpräsidenten González und dem finnischen Präsidenten Achtisari zusammentreffen.
    Die UNO-Feierlichkeiten bilden auch den Anlass für ein Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten Clinton und Yeltsin in der Nähe von New York.
    Dabei geht es vor allem um die Kommandostruktur der geplanten multinationalen Friedenstruppe für Bosnien.
    Die USA beharren auf einem NATO-Oberkommando, Russland fordert dagegen, dass die Friedenstruppe der UNO unterstellt sein müsse.
    Deutschland.
    Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus haben die Christdemokraten leichte und die Sozialdemokraten schwere Verluste erlitten.
    Die CDU verlor etwa 3 Prozentpunkte, bleibt aber mit etwa 37 Prozent klar stimmenstärkste Partei.
    Die SPD verlor fast sieben Prozentpunkte und erzielte mit nunmehr 23,6 Prozent das schlechteste Ergebnis nach dem Krieg.
    Die postkommunistische BDS wurde mit 14,6 Prozent die drittstärkste politische Kraft noch vor den Grünen, die ebenfalls gewannen und einen Stimmenanteil von mehr als 13 Prozent aufweisen.
    Die FDP scheiterte klar an der Fünf-Prozent-Hürde und ist nur noch in vier Bundesländern im Parlament vertreten.
    Der Regierende Bürgermeister Diebken von der CDU ist für eine Fortsetzung der Großen Koalition.
    Die SPD-Spitzenkandidatin Stahmer wollte sich zunächst nicht festlegen.
    Bei den gestrigen Parlamentswahlen in der Schweiz sind die Sozialdemokraten zur stärksten Partei des Landes geworden.
    Auch die Schweizer Volkspartei konnte deutlich zulegen.
    Die zwei anderen Regierungsparteien, die Freisinnigen und die christlich-demokratische Volkspartei, weisen nur geringe Schwankungen auf.
    Verlierer sind die Grünen und kleine Parteien.
    In der politischen Landschaft der Schweiz dürfte sich somit kaum etwas ändern.
    Die EU-Kommission in Brüssel befasst sich in einer Sondersitzung mit den französischen Atomwaffentests im Südpazifik.
    Erörtert wird die Frage, ob vor Beginn der Testserie eine Stellungnahme aus Brüssel hätte eingeholt werden müssen.
    In Luxemburg beraten die EU-Finanzminister über Steuerfragen.
    Deutschland tritt unter anderem dafür ein, die Bauern steuerlich zu entlasten, um sie für Einkommensverluste zu entschädigen.
    Erörtert wird außerdem die geplante Währungsunion.
    Am Nachmittag werden die EU-Politiker mit den Finanzministern aus Mittel- und Osteuropa und dem Baltikum zusammentreffen.
    Auf der Tagesordnung stehen die Reform der Banken und der Finanzmärkte.
    Bulgarien In Sofia beginnt eine dreitägige Konferenz über die Zusammenarbeit beim Umweltschutz.
    Umwelt- und Industrieminister aus 53 Ländern nehmen daran teil.
    Österreich ist durch Umweltminister Bartenstein vertreten.
    Kuwait.
    Im Scheichtum Kuwait ist eine neue Lagerstätte mit hochwertigem Rohöl entdeckt worden.
    Die Lagerstätte umfasst etwa 300 bis 350 Millionen Fass.
    Die Erdölreserven Kuwaits dürften noch für 100 Jahre reichen.
    Österreich.
    Bei der jüngsten Lottorunde 6 aus 45 gibt es drei Sechser.
    Zwei Wiener und ein Tiroler gewannen je 4,9 Millionen Schilling.
    Geknackt wurde auch der Joker-Jackpot.
    Je ein Spiel aus Tirol und Niederösterreich gewann 4,5 Millionen Schilling.
    Andreas Silavski war das mit Nachrichten, redigiert von Christian Werschütz.
    Das Wort hat nun Peter Sterzinger von der Radio-Wetter-Redaktion.
    Das nahezu bewegungslose Hochdruckwetter geht heute bereits in die vierte Woche.
    Die Luft ist extrem trocken geworden und der Druck steigt vorerst immer noch.
    Ganz typisch für diese Lage sind die vergleichsweise hohen Temperaturen in etwa 1500 Meter Höhe, die besonders in der Früh in auffälligem Gegensatz zu jenen weiter unten stehen.
    Ein Beispiel von heute Früh, minus 6 Grad in Buchberg, plus 7 ganz in der Nähe oben auf der Rax.
    In allen Landeshauptstädten ist es im Augenblick heiter.
    Die aktuellen Temperaturen, Wien und Eisenstadt 11 Grad, St.
    Pölten 9, Linz 10, Salzburg 14, Innsbruck 13 Grad, Bregenz 10 und Graz und Klagenfurt 10 Grad.
    Bald löst sich auch in Oberkärnten und Osttirol der Hochnebel auf, dann wird es in ganz Österreich sonnig.
    Vom Bodensee her könnten Nebelfelder manchmal bis Bregenz hereintriften.
    Der kühle Südostwind in Wien, im Wiener Becken und im Bereich des Neusiedlersees bleibt lebhaft.
    Die Temperaturen steigen auf 10 bis 15 in Westösterreich bis etwa 17 oder 18 Grad.
    Am kühlsten bleibt es wahrscheinlich im Mühl- und Waldviertel.
    Über Nacht kühlt es dann bei meist klarem Himmel stark ab.
    Die Tiefstwerte liegen zwischen plus 5 und minus 5 Grad.
    Am kältesten wird es in windstillen Becken und Tälern im Bereich der Alpen, also zum Beispiel im Lungau.
    Morgen Dienstag ein paar Nebelfelder in der Früh, am ehesten in Kärnten sowie einigen Tälern, etwa im Salzachtal und auch im Mur- und Mürztal.
    Sonst ist es sonnig, häufig wolkenlos, ab Mittag dann überall, weil sich der Nebeldauer dann auflöst.
    Im Donauraum bleibt uns der lebhafte Südostwind erhalten.
    In den Bergen wird es eine Spur milder, sonst ändern sich die Temperaturen kaum.
    Höchstwerte morgen 10 bis 16 Grad, in den westlichen Bundesländern bis etwa 19 und in 2000 Meter Höhe um 8 Grad.
    Am Mittwoch, also übermorgen, wenig Neues, die Temperaturen steigen noch ein bisschen und der Frühnebel hält sich ein bisschen länger.
    Danke Peter Sterzinger.
    Etwas mehr als acht Minuten nach zwölf ist es jetzt.
    Durch die vorverlegten Neuwahlen und die dadurch bedingte Pause in der Gesetzgebung bleiben wichtige Vorhaben vorläufig unerledigt, etwa beim Transitgüterverkehr durch Österreich.
    Verkehrsminister Klima hat sich heute unter anderem dazu geäußert, ernstweinig gleich mit Details.
    Österreich ist durch das Platzen der Regierung ein enormer Schaden entstanden.
    So beginnt Verkehrsminister Klima von der SPÖ seine Pressekonferenz und zählt dann auch gleich die Punkte auf, wo es im kommenden Jahr durch das Scheitern der Budgetverhandlungen Probleme geben wird.
    Ab erst im Jänner 1996 fahren sämtliche ausländischen LKWs zum Nulltarif durch Österreich.
    Nicht nur die LKWs der Europäischen Union, sondern alle LKWs auch aus den Ostländern fahren zum Nulltarif durch Österreich.
    Der Grund dafür, für die Einhebung einer Straßenverkehrsabgabe, hätte ein Gesetz noch heuer beschlossen werden müssen.
    Bisher brachte diese Abgabe zwei Milliarden Schilling im Jahr.
    Die Alternativen dazu, nämlich die Einführung des Road-Pricings für LKW, aber auch die Einführung des Autobahn-Pickles für PKW, können jetzt nicht rechtzeitig kommen, kritisiert Klima und schiebt die Schuld dafür der ÖVP zu.
    Kein Gesetz gibt es jetzt auch für die Vergabe der zweiten GSM-Lizenz, also für das zweite Funknetz für Mobiltelefone.
    Das wird nun dazu führen,
    dass die Einnahmen aus der GSM-Lizenz nicht in diesem Jahr kommen können.
    Das wird dazu führen, dass die Vergabe der GSM-Lizenz für die privaten Wettbewerber zur Post verzögert werden wird.
    Das hat nicht nur einen Nachteil für die österreichische Wirtschaft,
    weil ja hier Investitionen und all das längst geplant sind.
    Das wird auch einen Nachteil für die privaten Lizenzwerber haben, die in etwa den Nachteil von 60 Millionen Schilling
    täglich nennen.
    Und auch bei der Post selbst stehen alle Räder still.
    Die geplante Ausgliederung aus dem Budget kann derzeit nicht durchgeführt werden.
    Der Post bleibt also weniger Zeit, sich auf den internationalen Wettbewerb vorzubereiten.
    Denn in zwei Jahren muss die Post gegen die Konkurrenz antreten.
    Das schreibt die EU vor.
    Verkehrsminister Klima will aber trotz Regierungskrise weiterarbeiten.
    und schlägt der ÖVP vor, auf Expertenebene an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um etwa die Frage einer Transitmaut für LKW zu klären oder auch die Vergabe der zweiten GSM-Lizenz, auch ohne Gesetz zumindest, weiter vorbereiten zu können.
    In seinem eigenen Ressort will Klima 2000 Beamte einsparen und das heurige Budget bis zur Bildung einer neuen Regierung nicht einfach weiterführen, sondern den Gürtel enger schnallen.
    Klima erwartet sich davon drei Milliarden Schilling an Einsparungen.
    Ernst Weinig zu den Plänen des Verkehrsministers.
    Er ist Nachfolger von Brigitte Ederer und doch nicht Europa-Staatssekretär, der Sektionschef im Bundeskanzleramt Ulrich Stacher.
    Er wird die Geschäfte des Europa-Staatssekretariats bis zur Wahl weiterführen.
    Stacher sieht sich vor allem als Koordinator zwischen den einzelnen Ministerien in Österreich, um in Brüssel eine gemeinsame Haltung vertreten zu können.
    Bekannt wurde Stacher übrigens als vierter Mann von Corfu.
    Er unterschrieb dort die Beitrittserklärung zur EU für Österreich, nachdem der ÖVP sich gegen eine Unterschrift von Brigitte Ederer quergelegt hatte.
    Als Notnagel sieht sich Stacher, der jetzt gleichsam zum zweiten Mal für Ederer einspringt, trotzdem nicht.
    Ich bin nicht wirklich eingesprungen in der Notlage und fühle mich daher in keiner Weise in meiner Situation verändert.
    Ich übernehme ganz einfach die laufenden Agenten des Staatssekretariats, soweit die Arbeiten betroffen sind.
    Die Arbeit ist mir nicht fremd, nachdem ja die Frau Staatssekretärin Ederer in die Struktur des Bundeskanzleramtes, in das Ministerium Bundeskanzleramt voll integriert war und in ihrer Arbeit schon auf die Strukturen zurückgegriffen hat.
    Ich war ja einer ihrer wesentlichen Mitarbeiter in diesem Zusammenhang, kenne daher die Arbeit des Staatssekretariats wirklich gut und es
    Als Beamter, glaube ich, kann ich diese Arbeiten auch durchaus weiterführen, ohne dass hier irgendeine Unterbrechung in der Wahrnehmung der Pflichten entstehen würde.
    Heißt das, die politische Funktion des Europastaatssekretärs ist ohnehin verzichtbar, wenn Sie das, was Sie bisher gemacht haben, jetzt eben mit erweiterten Kompetenzen weiterführen können?
    Die politische Funktion des Europastaatssekretärs ist unverzichtbar.
    Nur für die restlichen Wochen der Regierung bis zur Wahl
    ist es durchaus sinnvoll, dass der Herr Bundeskanzler sich diese politischen Aufgaben wieder zurückgenommen hat.
    Der Staatssekretär oder die Staatssekretärin ist ja letztlich von der Verfassung her als politische Vertreterin oder Vertreter des jeweiligen Ressortchefs
    Folgesehen, das heißt zur parlamentarischen Vertretung.
    Nachdem das Parlament in Wirklichkeit jetzt nicht mehr zu einer Sitzung zusammentreten wird, ist auch die Aufgabe der politischen Vertretung nicht mehr im Vordergrund und es muss daher kein politischer Staatssekretär nachbestellt werden.
    Aber es muss gesichert werden, dass die Arbeit ohne Unterbrechung im vollen Umfang weitergeführt werden kann.
    Einer der Arbeiten dieses Staatssekretariats war und ist ja, so hat das zumindest Frau Staatssekretärin Ederer aufgefasst, die Überzeugungsarbeit in Österreich weiterzuführen, dass die EU ein Erfolg ist.
    Jetzt tut man sich damit zurzeit ein bisschen schwer, weil es sehr viele Leute gibt, die enttäuscht sind von dem, was sie erleben nach der EU-Abstimmung.
    Was sind denn Ihre Bemühungen, dem entgegenzuwirken?
    Es ist noch in den letzten Wochen der Koalition beschlossen worden, eine neue Öffentlichkeitsarbeit-Kampagne
    einzurichten bzw.
    wieder aufzubauen, wobei es aber nicht mehr um eine Werbung um die EU als philosophisches Gebäude geht, sondern tatsächlich um ein Heranbringen der EU und ihrer Folgen an die österreichische Bevölkerung, damit man damit besser umgehen lernt, damit man die Vor- und Nachteile objektiv einschätzen kann, damit jeder Bürger weiß, wo betrifft mich die EU ganz persönlich.
    Dem Auseinandergehen der Bundesregierung war darüber eine Einigkeit vorhanden.
    Es war auch budgetär im Vorschlag, im Entwurf vorgesorgt.
    Wie und ob die Kampagne tatsächlich durchgeführt werden wird, wird die neue Bundesregierung zu entscheiden haben.
    Sie wird sicher nicht mehr in den Wochen vor der Wahl beginnen.
    Das Gespräch mit Sektionschef Ulrich Stacher, der die Geschäfte des EU-Staatssekretariats übernimmt hat, Thomas Langpaul geführt.
    In Telfs in Tirol ist der Parlamentsklub der ÖVP zu einer Klausur zusammengetreten, der ersten nach dem Bruch der Regierungskoalition.
    Der sogenannte Schüsselditzplan soll im Vordergrund der Beratungen stehen.
    Die Klausur ist gleichzeitig Wahlkampfauftakt für die Nationalratswahlen am 17.
    Dezember.
    Aus Telfs meldet sich Franz Simbürger.
    Mit der Klubklausel in Telz steigt die Volkspartei offiziell in den Wahlkampf ein und damit das auch alle unterstützen, werden morgen auch die Landeshauptleute und Landesparteiobmänner nach Telz eingeladen.
    Gleichsam ein informeller Parteitag also.
    ÖVP-Chef Schüssel selbst will in allen Bundesländern auftreten, die Minister sollen alle Wahlkreise besuchen und die ÖVP-Abgeordneten schließlich sollen keine noch so kleine Gemeinde in Österreich auslassen, um den Schüssel-Dietskurs für die Sanierung des Staatshaushaltes zu propagieren.
    Schüßl-Dietz, das soll gleichsam programmatisch auch für die künftige Umsetzung dieses Kurses gelten, sagt Schüßl.
    Ein Bundeskanzler Schüßl würde einem Finanzminister Dietz so wie einst ein Julius Raab seinem Reinhard Kamitz voll den Rücken stärken.
    Eine Antwort auf die Frage nach künftigen Koalitionsüberlegungen versucht die Volkspartei dabei jetzt möglichst hintanzuhalten.
    Allerdings ganz zu verdrängen ist das Thema natürlich nicht.
    Und das schon nicht am Vormittag, wo EU-Agrarkommissar Franz Fischler in einem Referat vor den ÖVP-Abgeordneten die Zukunft Österreichs in der EU erläuterte.
    Und in der anschließenden Pressekonferenz dann auch klar machte, dass seiner Meinung nach ein Jörg Haider in der Regierung die Position Österreichs in der EU nicht erleichtern würde.
    Ich persönlich habe auch schon ganz klar gesagt, wie ein Bundeskanzler Haider oder eine Regierung, in der Haider mit dabei ist, in Europa gesehen wird.
    Ich kann Ihnen das nur noch einmal bestätigen, das lässt in ganz Europa Kopf schütteln.
    Betonne, Kopf, schütteln aus.
    ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel selbst legt sich auch heute nicht auf konkrete Koalitionsaussagen fest, sondern formuliert seine Antwort auf Koalitionsfragen so.
    Meiner Meinung nach ist der wirkliche Damm, die wirkliche Antwort auf den Anstieg des Populismus in Österreich,
    eine klare, alternative, bürgerliche Position mit genügend Reformschwung, um auch sehr viel im Staat zu verändern.
    Dort, wo die Leute längst der Meinung sind, da muss gehandelt werden.
    Das ist meine Antwort und deswegen glaube ich, wer Schüssel wählt, bekommt weniger Sozialismus geliefert,
    Das ist eine klare Ansage.
    Ich glaube, das würde dem Land guttun.
    Und wer Schüssel wählt, schwächt damit auch den Jörg Haider, was ich auch nicht für einen Fehler halte.
    Im Gegenteil, es würde der Kurs der Mitte, der Basis der Zweiten Republik, ein Bekenntnis zu Toleranz, zu Menschenrechten, zu einer vernünftigen, dem Hausverstand zugewandten Auseinandersetzung und politischen Kultur gestärkt werden.
    Und das ist es, wofür ich stehe und für sonst überhaupt nichts.
    Voraussetzungen natürlich aber, dass die
    Volkspartei wunschgemäß Erster wird.
    Was aber, wenn dies nicht gelingt?
    Schüssel will sich damit jetzt gar nicht erst auseinandersetzen.
    Das ist doch ganz klar, dass ich ja meinem Ziel sofort untreibe würde, wenn ich jetzt sage, also okay, ich möchte Erster werden, aber wenn ich nicht Erster wäre, dann wäre ich Zweiter und wenn ich nicht einmal Zweiter wäre, dann wäre ich Dritter.
    Also bitte seien Sie mir nicht böse, auf eine tätige Frage gebe ich nicht einmal eine Antwort, weil ich meinen Anspruch selber glaube.
    Heute Nachmittag werden die ÖVP-Abgeordneten hier in Telfs nun die praktischen Auswirkungen des Schüsseldienstsanierungskurses auf unterschiedliche Gesellschaftsbereiche beraten und ich gebe zurück ans Studio nach Wien.
    ÖVP-Club-Klausur in Telfs als Wahlkampfauftakt.
    Franz Simbürger hat informiert.
    Österreich hat in Europa die meisten bezahlten Feiertage, nämlich 14 pro Jahr.
    Jetzt geht es einem dieser Feiertage an den Kragen.
    Der 8.
    Dezember, Maria Empfängnis, wird zu einem fast normalen Einkaufstag.
    Das haben gestern wenigstens die beiden Spitzen der Sozialpartner Madatana und Ferzetnic in der ORF-Pressestunde bekannt gegeben.
    Nach dem Nichtzustandekommen eines Gesetzes gäbe es eine freie Vereinbarung, hieß es gestern.
    Doch so wirklich fix ist es noch nicht, wie heute Vormittag Wolfgang Fuchs recherchiert hat.
    Bei den zuständigen Herren in Wirtschaftskammer und Gewerkschaft herrscht Zorn oder mühsam unterdrücktes Gelächter, je nach Gemütslage.
    Da hat uns Präsident Madadana in der Pressestunde ganz schön was eingebrockt, heißt es etwa in der Bundessektion Handel der obersten Vertretung der Handelsbetriebe.
    Und in der Gewerkschaft ist man über ein gutes Ende der Verhandlungen nicht informiert.
    Das Verhandlungsende gibt es nämlich noch nicht.
    Was Madotthana und Ferzetnic im Fernsehen als freie Vereinbarung vorstellten, steht ja noch auf keinem von beiden Seiten unterschriebenen Papier.
    Bis Mitte der Woche, so die Auskunft der Unternehmerseite, soll eine kollektivvertragliche Einigung erzielt werden.
    Stimmt nicht, heißt es im ÖGB.
    Wir haben für eine Einigung bis in den Dezember hinein Zeit, schließlich könne ja jedes Geschäft auch erst am 7.
    Dezember eine Tafel in die Auslage legen mit der Ankündigung, wir haben am Feiertag geöffnet, so die Gewerkschaft.
    Allerdings ist es viel Theaterdonner, der da heute hinaus posaunt wird.
    Denn inhaltlich sind die Sozialpartner gar nicht so weit voneinander entfernt.
    Das Modell, über das beide bereit sind zu verhandeln, sieht folgendermaßen aus.
    Am 8.
    Dezember soll von 10 bis 17 Uhr geöffnet werden.
    Angestellte können nicht zur Feiertagsarbeit gezwungen werden.
    Wer nicht an seinem Arbeitsplatz erscheint, dem darf kein Nachteil erwachsen.
    Jene Angestellten, die am 8.
    Dezember bereit sind zu verkaufen, denen steht mehr Geld zu.
    Wie viel Geld darüber sind sich beide Seiten offenbar noch nicht einig.
    Die Wirtschaftskammer spricht von einem Zuschlag von 100 Prozent und der Möglichkeit von Zeitausgleich im Verhältnis von 1 zu 1 der geleisteten Stunden.
    Der ÖGB ist zurückhaltender und will über Bezahlung und Zeitausgleich die regionalen Sozialpartner in den Bundesländern verhandeln lassen.
    Umstritten ist offenbar auch, ob die Landeshauptleute noch ihre Zustimmung geben müssen.
    Die Unternehmerseite erwartet eine Verordnung der Landeshauptleute, die Gewerkschaft argumentiert, bei einer kollektivvertraglichen Einigung wäre das nicht mehr möglich.
    Um eine Prognose gebeten, sagen beide Verhandlungsseiten, ja, wir werden uns schon einigen, der 8.
    Dezember wird offen sein.
    Die Prognose ist leicht abzugeben, denn unabhängig von den Sozialpartnern haben schon mehrere große Handelskonzerne angekündigt, sie würden auf jeden Fall aufsperren, auch wenn sich die Politik nicht einigen sollte.
    Soviel von Wolfgang Fuchs und wir bleiben beim Thema.
    Für die katholische Kirche geht es in der Frage des 8.
    Dezember schon seit Jahren beinahe um einen Kulturkampf.
    Vor der Aufgabe dieses Marienfeiertags als Feiertag für ganz Österreich warnen die Bischöfe regelmäßig.
    Einzigbischof Kurt Krenn ist auch in dieser Frage aus den Bischofsreihen ausgeschert und hat zumindest Verständnis für jene signalisiert, die am 8.
    Dezember die Geschäfte offenhalten wollen.
    Hubert Arnim Ellison hat nach der neu eröffneten Diskussion die kirchlichen Positionen abgefragt.
    Wie auch immer die Sozialpartner entscheiden werden, die Position der Kirche bleibt unverändert.
    Bischof Maximilian Eichern, in der katholischen Bischofskonferenz zuständig für Fragen der Arbeitnehmer, sieht in der Aufgabe des 8.
    Dezember als Feiertag eine Bankrotterklärung unserer Gesellschaft.
    Die katholische Arbeitnehmerbewegung Österreichs appelliert nicht nur an die Politiker, diesen Schritt nochmals zu überdenken, sondern auch an die Konsumenten.
    Für Otto Vetter von der katholischen Arbeitnehmerbewegung stellt sich hier die Frage der Solidarität der Arbeitnehmer, die frei haben mit den Arbeitnehmern, die zur Arbeit vergattert werden.
    Für uns ist es so, dass die Vereinbarung, dass nach religiösem Gewissen jeder zu Hause bleiben kann, kein Argument.
    Denn es ist für uns ein Gummibaragraf.
    Denn der wirtschaftlich Schwächere ist immer ausgeliefert.
    Das heißt, Sie fürchten, wenn jemand sagt, ich bleibe zu Hause aus religiöser Überzeugung, dass denn irgendwann einmal in späterer Zeit dann der Bahnstrahl der Kündigung trifft?
    Gerade wenn man ansieht, die Orte, wo auf einen Arbeitsplatz oft drei, vier, fünf Leute warten, ist es für den Unternehmer gar keine Schwierigkeit, einen zu entlassen und vielleicht für ihn noch günstigere Bedingungen aufzunehmen, sprich mit geringerer
    Die Buchhandlung des österreichischen katholischen Bibelwerks in der Wiener Innenstadt verzichtet auf das zusätzliche Einkaufsgeschäft am ersten Freitag im Advent auf jeden Fall und wird an diesem Tag geschlossen sein.
    Herbert Ziehaus, Geschäftsführer der Buchhandlung, sieht sich in dieser Entscheidung rund um eins mit den Vorgesetzten, den Arbeitnehmern und dem Evangelium.
    Die Frage für uns als katholische Buchhandlung ist,
    mehr oder weniger die, also wie im Neuen Testament steht, so gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört und Gott, was Gott gehört.
    Ich meine, wir müssen uns, glaube ich, ein bisschen so mit Pferdobel, glaube ich, schon ein bisschen mehr auf den religiösen Hintergrund einpendeln.
    Wir können nicht in gewisser Hinsicht nach Umarmung schauen am 8.
    Dezember für uns und einerseits, ich meine, die Kirche hat sicher, die Bischöfe in Österreich haben sich dagegen ausgesprochen.
    Also wir sind nicht nur ein Gewerbebetrieb, sondern wir haben sogar innerhalb der Kirche einen Visionsauftrag.
    Und der ist nicht nur kapitalistisch.
    Die katholische Arbeitnehmerbewegung hofft noch immer auf die Politiker und die Gewerkschafter, dass das Problem arbeitnehmerfreundlich gelöst wird.
    Die katholische Kirche und der 8.
    Dezember, Sie hörten einen Beitrag von Hubert Arnim Ellison.
    Und nun im Mittagsschornal ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
    Wie tut es euch das letzte Mal aus den Krems?
    Es geht zu Ende.
    Nach 166 Jahren wird die älteste Aktiengesellschaft Österreichs, die DDSG, die erste Donaudampfschifffahrtsgesellschaft, liquidiert.
    Das Sargnadel der DDSG war die Mozart, ein Großschiff, aufgrund eines undurchführbaren Unternehmenskonzepts angeschafft, war ihr Angebot niemals zu verkaufen, klagt Johannes Binder, DDSG-Chef.
    Anfang des Jahres 1987 wird das Schiff bereits
    in einem ziemlich fortgeschrittenen Bauzustand auf Helling lag, war keine einzige Fixbestellung vorhanden.
    Und der Frachtschifffahrt sind mit dem Zusammenbruch des Kommunismus die Kunden abhanden gekommen.
    Die Nachfolgestaaten haben kein Geld oder führen Krieg wie in Jugoslawien.
    Das alles hat bewirkt, dass eben, man muss das durchaus verstehen, auch wiederum die politisch verantwortliche Seite zu der Überzeugung kam, dass
    eine weitere Entwicklung, ein weiterer Zustand dieser Art nicht akzeptabel ist.
    Und mit Jahresende wird liquidiert.
    Die Schiffe sind verkauft, das Personal gekündigt, zum Großteil arbeitslos.
    Die letzte Fahrt der DDSG.
    Heute Abend, Journal Panorama, 18.20 Uhr, auf Österreich 1.
    Drei Minuten vor halb eins ist es jetzt.
    Die Sozialdemokraten sind in der Schweiz die klaren Sieger der Parlamentswahlen.
    Erstmals seit langem muss sich die freisinnig-demokratische Partei mit Rang 2 zufriedengeben.
    Auf Platz 3 folgen die gleich stark gebliebenen Christdemokraten.
    Und sehr knapp an sie heran rückt die Schweizerische Volkspartei, die mit ihrer Anti-EU-Position einigen Erfolg für sich verbuchen konnte.
    Doch allein damit wäre für die SVP die Aufholjagd nicht geglückt.
    Dass sie nun gestärkt in die Vierer-Koalition einziehen kann, wird fast ausschließlich dem rechtskonservativen EU-Gegner und begabten Populisten Christoph Blocher zugeschrieben.
    Auch insgesamt erscheint die Koalition in Bern gestärkt.
    Walter Eggenberger mit einer Nachwahlanalyse.
    Die Wahlseger sind auf der Regierungsbank zu suchen.
    Ein an sich paradoxes Ergebnis, weil die Regierung und die Regierungsparteien in den letzten vier Jahren in diversen wichtigen Fragen überstimmt wurden.
    Das Volk regierte mit Referenten an der Bundesregierung vorbei und drückte noch und noch sein Misstrauen aus gegenüber Vorlagen aus dem Bundeshaus.
    Und jetzt dieser Vertrauensbeweis.
    Er erklärt sich wieder mal mit dem helvetischen Sonderfall.
    In der Schweiz sitzen ganz einfach die vier grössten Parteien in der Regierung, auch wenn sie in wichtigsten Fragen grundsätzlich anderer Meinung sind.
    So erzielten etwa die Sozialdemokraten ein Dutzend Sitzgewinne im 200-köpfigen Parlament, weil sie die soziale Frage forcierte,
    Arbeitsplätze, Entlassungen thematisierten, eine Halbierung der Armee verlangte, ein aussichtsloses Unterfangen vor dem Volk und vor allem einen Beitritt zur EU bis zur Jahrtausendwende.
    Und auf der gleichen Regierungsbank sitzt die rechtsbürgerliche SVP, die sich für eine striktere Handhabung der Arbeitslosen und der Asylgelder stark machte und gross auf ihren Bannern verkündete, Europa nie.
    Vor allem diese mentale Igelstellung gegenüber der europäischen Gemeinschaft brachte der SVP Stimmen auf dem Lande, und zwar bis weit hinein in die katholischen Stammlande, wo die Christlichdemokraten bis anhin fette und sichere Weidegründe hatten.
    Dabei ist Einnahme zu nehmen.
    Nationalrat Christoph Blocher, Selfmade-Multimillionärunternehmer, Populist, Kantonalpräsident der Zürcher SVP,
    der national nicht einmal eine Charge hält in seiner Partei, sich wahrscheinlich auch nicht darum bemüht, solange man ihm seine Auftritte im und vor dem breiten Volk belässt.
    Andernfalls nimmt er sich diese Auftritte einfach.
    Er ist Mitbegründer einer Aktionsgemeinschaft für eine unabhängige und neutrale Schweiz, auch uns, die die Hardliners gegen Brüssel aktiviert.
    Blocher hat mit seinem Anti-Europa-Thema ein super Thema gefunden.
    Es hat ihn und seine SVP sogar in einem Wahljahr
    in dem bezüglich Europa auf Schweizer Seite überhaupt keine Entscheide anstehen, zum Sieger gemacht.
    Eine Ironie allerdings liegt für die SVP darin, dass auch sie nicht völlig geeint ist.
    Ausgerechnet der stärkste SVP-Block, derjenige des Kantons Bern, geht die Europafrage bedeutend weniger defensiv an.
    Die Berner SVP stellt in der Landesregierung mit Bundesrat Adolf Ogi sogar die Lokomotive in den Bestrebungen, die Schweiz doch noch in Europa irgendwie einzubinden.
    Wie die Sieger dieser Wahlen auf der rechten des politischen Spektrums dieses Dilemma lösen, darüber kann man nur spekulieren.
    Nach den gestrigen Wahlen in Berlin sind natürlich auch dort heute die politischen Diskussionen über das Ergebnis ausgebrochen.
    Ein Ergebnis, das übrigens mit einer erstaunlich niedrigen Wahlbeteiligung von nur 55 Prozent zustande gekommen ist.
    Eine der Fragen, die sich nun ergeben, ist die, ob es in Berlin eine Neuauflage der SPD-CDU-Koalition geben wird.
    Rechnerisch würde es sich ausgehen, doch die Gesprächsbasis zwischen den Sozialdemokraten, die fast 7% der Stimmen verloren, und der CDU, die trotz 3% Verlusten weiterhin die Mehrheit im Abgeordnetenhaus hat, ist fast nicht mehr vorhanden.
    Verbalattacken im Wahlkampf haben einen starken Keil zwischen die Koalitionsparteien getrieben.
    Lachende Dritte sind die Postkommunisten, die erstmals dritte Kraft geworden sind, mit 15% der Stimmen knapp vor den Grünen.
    Die PDS, sie gilt als Nachfolgepartei der SED der DDR, konnte allein im Osten Berlins mehr als 35% der Stimmen erreichen, mehr als die SPD.
    Die erstarkende PDS also als Tagesgespräch nach der Berliner Wahl Wolfgang Wagner analysiert.
    Wählerstromanalysen zeigen es eindeutig.
    Im Ostteil Berlins hat ein Wähleraustausch zwischen der SPD und der PDS stattgefunden.
    Im Osten haben die Wähler der SPD die ständigen Streitereien in Bonn noch mehr übel genommen als im Westen.
    Sie haben einer schwachen SPD offenbar nicht mehr zugetraut, ihren spezifischen Problemen Gehör zu verschaffen.
    Genau diesen Eindruck vermittelt aber die PDS und vor allem ihr Medienstar Gysi.
    Ein Wahlkampf-Slogan lautete, Berlin wählt und Bonn sieht rot.
    Das zieht bei Menschen, die sich benachteiligt fühlen und es den Wessis einmal wieder hineinsagen wollen, ob ihr Gefühl nun berechtigt ist oder nicht.
    Dabei hat die PDS diesmal den Sprung über das reine Protestwählerpotential geschafft.
    Die Analysen zeigen vielmehr das Bild einer Volkspartei.
    Natürlich, bei jenen, die nach der Wiedervereinigung arbeitslos wurden, erreicht die PDS praktisch 100 Prozent.
    Aber sie ist jetzt auch die stärkste Partei bei den Beamten, bei den Angestellten, ja sogar bei den Selbstständigen.
    Kurioserweise ist ihr Anteil am geringsten, wenn auch immer noch über 30 Prozent, bei den Arbeitern.
    Die Verteufelung der PDS mit Hinweis auf ihre kommunistischen Wurzeln hat ihr bei der jeweils nächsten Wahl nur immer neue Wählerschichten erschlossen.
    Dieser Wahlkampf stand bei der CDU ganz im Zeichen des Schürens der Kommunistenangst.
    Die Folge der Polarisierung, die SPD wurde im Osten zerrieben, die CDU ist jetzt zweitstärkste Kraft und die PDS so stark wie nie.
    Ihr Parteichef Biski versuchte das Erfolgsrezept mit einem Satz so zu beschreiben.
    Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, er will sich auch verstanden wissen.
    Verständnis für ihre Probleme, sich im wiedervereinigten Deutschland zurechtzufinden, auch wenn es ihnen materiell unbestreitbar besser geht, das finden offenbar immer mehr bei der PDS, weil die Erinnerung an die schlimmen Seiten der DDR verblasst.
    Wie geschickt, dass die PDS ausnützt, zeigt eine weitere Plakataktion.
    Gisi und sein Trupp war da zu lesen.
    Völliges Unverständnis im Westen, weil das Wort Trupp doch negativ besetzt ist.
    Doch im Osten verstand man den Spruch richtig.
    Er spielte auf das ungeheuer populäre Kinderbuch Timur und sein Trupp an.
    Timur, der Freund der Witwen und Weisen, der Helfer der Alten und Kranken.
    Auch so gewinnt man Wahlen, zumindest in Ostberlin.
    Wolfgang Wagner hat den Erfolg der PTS in Berlin analysiert.
    In Bosnien herrscht zwar jetzt allgemeine Waffenruhe, aber noch liegen große Hindernisse auf dem Weg zum Frieden im ehemaligen Jugoslawien.
    Ein solcher Brocken, der noch aus dem Weg zu reimen ist, ist Ostslawonien.
    Ostslawonien ist der östlichste Zipfel Kroatiens und ist noch immer serbisch besetzt.
    Kroatien möchte nun diesen Landstrich unbedingt wieder unter seine Kontrolle bringen.
    Mehrmals hat Präsident Tudjman angedroht, auch Gewalt anzuwenden, wenn es keine andere Lösung gibt.
    Ende November läuft das Mandat der UNO für die Stationierung von Friedenstruppen in Kroatien ab.
    Gibt es bis dahin keine Lösung, so will Kroatien auf eigene Faust handeln, hat erst gestern Präsident Tudjman bei den UNO-Feiern in New York wieder erklärt.
    Der Westen setzt Tudjman unter Druck und will eine friedliche Lösung.
    Chancen dafür gibt es noch.
    Heute haben in Osijek Verhandlungen zwischen Kroatien und Serbien über die Ostslawonien-Frage begonnen.
    Wenn die Verhandlungen scheitern, so droht wieder Krieg.
    Veronika Seyer.
    Verschlossene Türen und weiträumige Polizeiabsperrungen in Osijek.
    Eine hochrangige serbische Delegation verhandelt mit Zagreber Politikern und Militärs über Ostslawonien.
    Die Vorstellungen von Serben und Kroaten liegen so weit auseinander wie bei den ersten beiden Gesprächsrunden.
    Zagreb scheint nur noch pro forma über die friedliche Reintegration des letzten serbisch besetzten Gebietes zu verhandeln, bis zum Auslaufen des UNO-Mandats, also maximal bis Ende November.
    Belgrad dagegen hält an einer Übergangszeit von fünf Jahren fest,
    Bis dahin sollen die Landstriche Baranja, Ostlawonien und Westrem unter UNO-Protektorat stehen.
    Zagreb lässt seit den erfolgreichen Blitzkriegen in Westlawonien und der Kraina keinen Zweifel aufkommen.
    Wenn die Verhandlungen scheitern, hat nur noch die Armee das Sagen vorbereitet.
    Darauf ist sie.
    Abgewartet werden jetzt noch die Parlamentswahlen am Sonntag und die dreiseitigen Verhandlungen über Bosnien in den USA.
    Auch von dort erwartet sich Zagreb keine friedliche Lösung für seine besetzten Gebiete.
    Was die USA dem serbischen Präsidenten Milosevic garantieren, sollte er sich, wie schon bei Westlawonien und in Knien, wieder nicht einmischen, liegt noch nicht klar auf dem Tisch.
    Aber es könnte dann doch auf Moskaus Druck zur Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Belgrad kommen.
    Hilfe bei der mit Sicherheit einsetzenden Flüchtlingswelle von weiteren 130.000 Serben aus Ostlawonien
    und die Behandlung des Kosovo als innerserbisches Problem, müssten Milošević versprochen werden.
    Dann könnte er seine eigenen Reihen unter Kontrolle halten.
    In der Frontstadt Osijek am Zusammenfluss von Drau und Donau reißen inzwischen die patriotischen Festivitäten nicht ab, bilden eine Einheit mit der Wahlkampagne, Armee- und Polizeipräsenz bei schärfster Pressezensur, Folklore und Fahnenweihe von Parallelmilitärs,
    mit katholischem Hochamt vom Erzbischof, mit Kinderchor, Stadtorchester und Lokalpoeten.
    Ab und zu sind Detonationen vom anderen Trauufer zu hören und das alles fast in Sichtweite von Vukovar, das Kroaten wie Serben zur unverzichtbaren Heldenstadt ernannt haben.
    Veronika Sayer war die Berichterstatterin.
    Am 17.
    Dezember wird nicht nur in Österreich gewählt, auch in Russland stehen an diesem Tag Parlamentswahlen bevor, die mit Spannung erwartet werden.
    An diesem Wochenende nun ist die Frist zur Registrierung der Parteien abgelaufen.
    Etliche Parteien und Wahlvereinigungen haben die Kandidatur geschafft.
    Von einem Wildwuchs an Organisationen und Bewegungen ist in Moskau die Rede.
    Eine Entwicklung, die nicht gerade im Interesse des russischen Präsidenten Jelzin liegt, denn der würde ein Zwei-Parteien-System vorziehen.
    Eine seine Partei in der Regierung sowie eine möglichst loyale Opposition.
    Aus Moskau Georg Dox.
    Die Parteien und Wahlblöcke mussten bis gestern 24 Uhr Ortszeit mindestens 200.000 Unterstützungserklärungen vorlegen, um von der obersten Wahlbehörde des Landes offiziell registriert zu werden.
    Das Zustandekommen dieser Unterschriftenlisten ist nun ins Gerede gekommen.
    Bei der Wahlkommission haben sich zahlreiche Bürger beschwert, dass sie erpresst und unter Druck gesetzt wurden.
    In Moskau wurden Fälle bekannt, bei denen umgerechnet etwa 20 Schilling für eine Unterschrift geboten und gezahlt wurden.
    Menschen wurden eingeschüchtert, indem man ihnen Konsequenzen androhte, sollte der Wahltag nicht das gewünschte Ergebnis bringen.
    Auch gibt es Beschwerden von Prominenten, die ohne ihr Zutun auf Sympathisantenlisten gesetzt wurden und sich als Unterstützer von Parteien und Gruppierungen widerfanden, mit denen sie eigentlich gar nichts zu tun haben wollten.
    Die Missbräuche, meinte die Tageszeitung Izvestia, seien aber nur Aufwärmübungen für die Präsidentenwahlen nächstes Jahr.
    Der Preis für Wählerstimmen, so die Izvestia, werde kontinuierlich steigen.
    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben acht Parteien und Wahlblöcke einen sicheren Startplatz.
    Die endgültige Entscheidung darüber, wer tatsächlich ins Rennen um die Parlamentssitze geht, fällt am 1.
    November, wenn die Unterstützungserklärung überprüft und die Liste der Parteien, die zur Wahl zugelassen werden, offiziell veröffentlicht wird.
    Unter den Fixstaatern sind der Wahlblock von Ministerpräsident Tschernomyrdin, unser Haus Russland, die Ultranationalisten und die Kommunisten, umgenannte Suganov, dem lässt die Umfrageergebnisse immer bessere Chancen einräumen.
    Die Tatsache, dass Berichte über Manipulationen derzeit relativ breiten Raum einnehmen, lassen aber noch eine andere Interpretation zu.
    Immer wieder wird von politischen Beobachtern die Gefahr ins Spiel gebracht, die Parlamentswahlen könnten, sollten sie nicht das gewünschte Ergebnis bringen, für ungültig erklärt werden.
    Dann wären alle diese Anschuldigungen bereits eine erste Vorbereitung dazu, die Wahlen als Ganzes in Frage zu stellen.
    Ist das Ergebnis Boris Yeltsin seinem Beraterstab der Regierung genehm, könnte man die Unregelmäßigkeiten als Lappalien abtun.
    Wenn nicht, dann hat man vorgesorgt und kann später behaupten, die Wahlen seien von Anfang an nicht korrekt gelaufen.
    Sie hörten einen Bericht von Georg Dox.
    Seine Theorie, dass die Welt immer besser und reicher wird, hat ihn über Nacht weltberühmt gemacht.
    Heute zählt er zu den bedeutendsten Trendforschern, dessen Rat nicht nur von führenden Weltkonzernen und Staatsoberhäuptern gefragt ist.
    Die Rede ist von John Nesbitt, 65 Jahre, Amerikaner, Inhaber von 13 Ehrendoktoraten, Bestsellerautor.
    Als sein Verdienst gilt es, internationale Zusammenhänge in klar verständlicher Weise einem breiten Publikum nahezubringen.
    Heute hat er in Wien sein neuestes Buch veröffentlicht, Megatrends Asien, so der Titel.
    Nesbitt beschäftigt sich darin mit der neuen Wirtschaftsmacht im fernen Osten.
    Christian Hunger hat das im Signum Verlag erschienene Buch gelesen und mit dem Autor gesprochen.
    Noch vor fünf Jahren hat eine Wirtschaftsmesse mit chinesischen Produkten höchstens ein mitleidiges Lächeln auf den Gesichtern der ausländischen Händler hervorgerufen.
    Globige Toaster, an einen Knüppel erinnernde Schweißgeräte oder ein Kühlschrank in der Größe eines Panzers.
    In spätestens drei bis fünf Jahren werden chinesische Güter die Qualität japanischer Produkte übertreffen, meint John Nesbit.
    Das Zentrum der Welt war schon immer Asien und das Zentrum kehrt jetzt wieder nach Asien zurück.
    Was heute dort passiert, sei die bei Weitem wichtigste Entwicklung unserer Zeit.
    Japan ist dabei, seine wirtschaftliche Führungsposition zu verlieren.
    China wird unter der Führung seiner 57 Millionen Auslandskinesen, die über internationale Erfahrung verfügen, die Vorherrschaft übernehmen.
    Die meisten asiatischen Länder sind, so Nesbitt dabei, ihre bisherige Rolle als verlängerte Werkbank mit billigen Arbeitskräften für den Westen zu verlassen und am besten Weg zu eigenständigen Wirtschaftsmächten, nach dem Beispiel Singapures oder Hongkong zu werden.
    Viele im Westen, vor allem in Europa, hätten diesen Wandel allerdings noch nicht bemerkt.
    Europa braucht einen asiatischen Wachstumsruf.
    Europa verbraucht viel Energie und viel Zeit.
    Worrying about things like monetary union and other mastric matters.
    The importance there is compared to what's happening in the rest of the world, compared to what's happening in Asia.
    Europa brauche einen Weckruf aus Asien.
    Europa verwende eine Menge Energie und Zeit auf so Dinge wie die Währungsunion, anstatt zu schauen, was sonst noch in der Welt und Asien passiert.
    Derzeit entsteht eine neue Mittelschicht, eine Milliarde Menschen, die bis zur Jahrtausendwende auch kaufwillige Konsumenten sein werden.
    Es sei Zeit, dass der Westen von seiner arroganten Überheblichkeit gegenüber Asien abgeht und beginnt, die Welt vom asiatischen Gesichtspunkt zu verstehen, meint der Zukunftsforscher.
    wie das geschehen soll.
    Anyone who wants to do business in Asia is of course to get an overseas Chinese partner.
    And you don't have to go to Asia.
    There are overseas Chinese in this city.
    There are overseas Chinese in London and in New York and all over California.
    Jeder, der in Asien Geschäfte machen will, soll sich einen Auslandskinesen als Partner suchen.
    Dazu muss man nicht nach Asien fahren, es gibt sie überall, in dieser Stadt, in London, New York und über ganz Kalifornien, so der Rat John Nespitz.
    In Zukunft werde nur überleben können, wer mindestens ein Drittel seiner Erträge am asiatischen Markt erwirtschaftet, prophezeit der Zukunftsforscher.
    Im Blick auf die Uhr, 12.43 Uhr war es soeben.
    Wie hat sich der österreichische Lebensmittelmarkt seit dem EU-Beitritt verändert?
    Welche Konsumgewohnheiten herrschen nun in Österreich vor?
    Diesen Fragen ist im Sommer die Agrarmarkt Austria kurz AMA nachgegangen und hat dazu in 4000 Haushalten eine Erhebung durchgeführt.
    Kurt Tonka fasst die Ergebnisse zusammen.
    Beobachtet wurde das Kaufverhalten der Österreicher im Zeitraum Mai bis September.
    Das auffallendste Ergebnis der Erhebungen?
    Bei Molkereiprodukten gab es im heurigen Sommer im Vergleich zum Sommer 1994 einen extrem starken Absatzzuwachs.
    So kauften die Österreicher zum Beispiel um 75 Prozent mehr Obers, um 66 Prozent mehr Haltbarmilch und um 44 Prozent mehr Hartkäse.
    Zurückzuführen ist diese Entwicklung nach Meinung der AMA vor allem auf die Preissenkungen seit dem EU-Beitritt,
    eine neue Anbieterlandschaft und massive Werbeanstrengungen der gesamten Milchbranche.
    Unternehmensberater Andreas Kreuzer zur aktuellen Situation.
    Dort sind die Preise nicht sehr stark gesunken.
    Dort ist das Angebot gewachsen.
    Sie haben eine Vielzahl von neuen Anbietern hier.
    Und dort haben Sie nicht nur Anbieter aus der traditionellen Molkereiwirtschaft Deutschlands, sondern Multis, wie zum Beispiel Nestlé, die verstärkt hier in diesem frischen Bereich ihren Zukunftsmarkt sehen.
    Also hier hat man es dann irgendwann, eigentlich schon jetzt, aber mittel- bis langfristig umso stärker mit Global Players zu tun und nicht mit regionalen Anbietern.
    Resümee der AMA-Experten, auch ein scheinbar gesättigter Markt kann dynamisch sein.
    Verändert haben sich aber auch die Essgewohnheiten und da vor allem beim Fleisch.
    Dort gab es einen Rückgang bei Schweinefleisch von 20 Prozent und eine Zunahme bei Rind um 28 Prozent.
    Allerdings wird darauf verwiesen, dass die Grillsaison durch das schlechte Wetter im Sommer auffallend schwach war.
    Aber auch die im heurigen Sommer kaum stattgefundene mediale Berichterstattung über den Rinderwahnsinn hat nach Meinung der AMA zu einer Verlagerung vom Schweinefleisch hin zum Rind geführt.
    Besonders interessant ist auch, dass 60 Prozent der österreichischen Konsumenten beim Einkaufen in erster Linie Wert auf Qualität und Frische legen.
    Günstige Preise waren nach der AMA-Erhebung nur bei 50 Prozent der Testhaushalte ein ausschlaggebender Faktor.
    Sie hat einen Bericht von Kurt Tonka.
    Diesem Wochenende kolportierten Gerüchte der Salzburger Festspielintendant Gérard Mortier Dränge nach Alleinherrschaft und fordere eine Anhebung seines Gehalts von 130.000 Schilling auf 240.000 Schilling erweisen sich als haltlos.
    Minister Rudolf Scholten als eines der Kuratoriumsmitglieder, ob er Mortier halten will oder nicht?
    Es wird da aber einen Konsens geben.
    Wir sind eigentlich alle einig, im Grunde den Vertrag von Mortier verlängern zu wollen.
    Er hat sich auch im Grunde positiv dazu geäußert.
    Und es geht um Verhandlungen, die man sich bis zum 7.
    November vorgenommen hat abzuschließen.
    Das, was jetzt öffentlich wurde, sind Wünsche, die sicher nicht zu erfüllen sind.
    Das, was wir am 7.
    November
    fertig haben werden, vermutlich ist ein Konsens, der da Zeitrechnung trägt, aber zugleich auch dem Umstand, dass sein Vertrag international konkurrenzfähig sein muss.
    Wie ist der Plafond?
    Naja, also es ist nicht sehr klug, wenn man in Verhandlungen sagt, ich gehe bis maximal, weil dann ist man auch schon dort.
    Aber Tatsache ist, das ist kein Geheimnis, dass wir uns vorgenommen haben, dass der Vertrag des Wiener Staatsabgrunddirektors das absolute Maximum darstellt und mit dem Ziel, dass wir unter dem bleiben.
    Die Forderung, dass Moitier das Entscheidungsrecht vor Helga Rabel-Stadler und Hans Landesmann erhalten will, ist Ihnen bekannt?
    Nein.
    Ich halte das auch nicht für seine Forderung.
    Ich kenne und ich habe heute Vormittag mit Reschen dazu gesprochen, der ja unmittelbar die Verhandlungen führt.
    Ich kenne einen einzigen Wunsch von Mathieu, der heißt, wenn es personelle Veränderungen im Direktorium gibt, dann möchte er gehört werden dazu, nicht mitentscheiden, aber gehört werden.
    Das finde ich auch eigentlich etwas, was man respektieren kann.
    Die Forderung, dass er sozusagen das übernimmt und die beiden anderen Direktoramtsmitglieder da nichts mehr zu reden hätten, kenne ich nicht und auch Reschen kennt sie nicht, der die Verhandlungen führt.
    Als beispiellose Unverschämtheit bezeichnet der freiheitliche Kultursprecher Michael Krüger die Forderung des Salzburger Festspielintendanten nach der quasi Verdoppelung seines Gehalts.
    Was sagen Sie da dazu?
    Soviel ich weiß, aber das mag falsch sein, hat der Herr Krüger sich überhaupt nicht erkundigt, wie die Forderung ist.
    sondern redet auch Zeitungsmeldungen nach.
    Das finde ich wenig interessant.
    Der Kultursprecher der ÖVP, Franz Morag, auch er bezeichnet das ja als obszöne Forderung.
    Der Herr Morag hat ja schon Vorschläge, wer jetzt Salzburger Intendant und Direktoriumsmitglied sein soll.
    Das bestätigt aus meiner Sicht aber nur eines, dass die ÖVP oder auch der Herr Morag in Person jedes Mal dann, wenn künstlerische Fragen konfliktreich werden,
    sich gegen die Kunst stellt und auf einen populistischen Wagen aufspringt.
    Also ich bin jemand, der beginnen wird, Klaus-Maria Brandauer jetzt in Schutz zu nehmen vor der Politik.
    Der wird derzeit gemeinsam vorgeschlagen von der FPÖ und von Herrn Norak.
    Die einen wollen ihn zum Brücktäterdirektor machen, die anderen zum Salzburger Intendanten.
    Offensichtlich einigen sich die beiden hier auf einen Namen.
    Ich glaube, ohne mit ihm gesprochen zu haben, wird er vor diesem
    vor diesen Seilschaften in Schutz genommen sein möchte.
    Möchten Sie Mottier unter allen Umständen halten?
    Unter allen Umständen sicher nicht, weil wir nicht jede Forderung erfüllen.
    Aber ich gehe davon aus, dass es uns gelingen wird, einen Konsens und eine Kompromissarbeit zu führen.
    Das sind Gespräche, die im Fluss sind.
    Es sind zwei Personen nominiert.
    Das ist der derzeitige Salzburger Bürgermeister Dechant und der ehemalige Salzburger Bürgermeister Reschen.
    die im Auftrag des Kuratoriums mit Mortier verhandeln und ich glaube, dass es da einen guten Gesprächsfortgang gibt, aber Gehaltshöhen in dieser Dimension kommen sicher nicht infrage.
    Mitminister Scholten hat Brigitte Hofer gesprochen.
    Die Verlängerung des Vertrags von Mortier also wird am 7.
    November erwartet.
    Die hohen Gehaltswünsche des Salzburger Festspielintendanten sollen aber nicht erfüllt werden.
    Am kommenden Mittwoch gibt es am Akademietheater in Wien die erste große Premiere.
    Über fünf Stunden dauert Anton Tschechos Platonow.
    Ein Stück, das der frühere Burgtheaterdirektor Achim Benning inszeniert.
    In den Hauptrollen sind Karl-Heinz Hackl, Regina Fritsch, Josefine Platt, Birgit Doll und Heinrich Schweiger zu sehen.
    Die beiden letzten hören Sie auch im Szenenausschnitt zu Beginn des Berichtes von Gernot Zimmermann.
    Sagen Sie, was ist dieser Platonow, Ihr Wahnsinn?
    Ist da ein Held oder keine Held?
    Meiner Meinung nach ist Platonow der beste Ausdruck unserer heutigen Orientierungslosigkeit.
    Eine Antwort, die Tschechows Stück selbst findet.
    Auf die Frage, wer oder was denn dieser Platonow sei, ein Taugenicht, ein Trinker, ein Frauenverführer oder ein Genie- und Menschenfreund.
    Platonow ist ein Jugendwerk des 17-jährigen Medizinstudenten Anton Tschechow,
    in dem, wie der Theaterkritiker Siegfried Melchinger einmal sagte, die Menagerie des späten Tschechow bereits voll auf der Bühne steht.
    Die verschuldete Gutsbesitzerin, die sich langweilende Provinzgesellschaft, die zugrunde gehenden Schwärmer.
    Achim Benning, der Regisseur, hat nicht auf Fassungen von Thomas Brasch oder Michael Frayn zurückgegriffen, sondern sich auf die ältere Übersetzung von Peter Urban verlassen, die noch um einige neu gefundene Stellen bereichert wird.
    Wir haben in der Fassung auch eben nicht versucht, das zu ordnen und auszubügeln und das Chaos einzuebnen, das es in dem Stück gibt, sondern wir haben versucht, dieses jugendliche, feurige Chaos trotz Strichen zu bewahren, das Chaos zu bewahren und auch dafür gewisse dramaturgische Schwächen bewusst in Kauf genommen.
    Karl-Heinz Hackl als Platonow ist Zentrum und Projektionsfläche der anderen Figuren, die um ihn wie einen Satelliten kreisen.
    Die Frauen verehren ihn, sind ihm verfallen, andere verachten ihn.
    So sehr verachten Sie ihn?
    Ja, so sehr es einem Menschen nur irgendwie möglich ist, der Gemeinheit, Parasitentum und Scharlatanerie aus tiefstem Herzen hasst.
    So lange habe ich solche Worte nicht mehr gehört.
    Auch ich war einmal ein Meister im Sprücheklopfen.
    Aber das sind leider alles Phras.
    Sollten wir dieses Gespräch nicht abbrechen?
    Weshalb?
    Hier hört uns jeder gerne zu.
    Weil niemand bietet so viel Erwartung wie er, so viel Hoffnung.
    Birgit Dolly ist die verwitwete Generalin Anna Petrovna.
    Sie war eben erst am Volkstheater als Hedda Gabler zu sehen.
    Auch in Platonow fuchtelt sie zu Beginn mit Pistolen.
    Über die Figuren von Tschechos Jugendwerk meint sie,
    Sie haben keine politischen Visionen.
    Ich glaube, dass die Frauen eine sehr starke Vision haben.
    Eine Projektionsfläche Farben in dem Platonhof.
    Also jede von diesen Frauen bildet sich gerade ein, dieser Mann bringt ihnen das Leben.
    Also die Anna Petrovna sagt ja immer, ich will leben.
    Und sie ist nicht fähig ihr Leben selbst zu erschaffen, sondern sie glaubt es durch einen anderen zu finden.
    Achim Benning, der schon viel Tschechow inszeniert hat, ist sich bewusst, dass Zadek mit seinem Ivanov im Akademietheater einen Meilenstein in der Tschechow-Rezeption gesetzt hat, ebenso wie Louis Malle mit seinem Film Vanya on 42nd Street.
    Das zeitgemäße in Tschechow sieht Benning im Begriff der Orientierungslosigkeit.
    Des Nichtwissens, wohin mit dem ganzen Leben, das zerringt zwischen den Fingern.
    Das macht alles keinen Sinn, es gibt keinen Sinn, aber man hat eine tiefe Sehnsucht nach dem Sinn.
    Und das macht das Scheitern aus.
    Hätte man diese Sehnsucht nicht, dann würde man halt so irgendwie den Plätschern dahin leben.
    Premiere von Chekhovs Platonov am kommenden Mittwoch im Akademitheater in Wien.
    Sie hatten dazu einen Beitrag gestaltet von Gernot Zimmermann.
    Und nun eine neue Nachrichtenübersicht.
    Bundesobmann Schüssel vermeidet weiterhin jede dezidierte Koalitionsaussage für die Zeit nach der Nationalratswahl.
    Am Rande der ÖVP-Klub-Klausur bei Telfs in Tirol sagte Schüssel heute, die wirkliche Antwort auf den Anstieg des Populismus in Österreich sei eine klare bürgerliche Position mit Reformschwung, wie dies die ÖVP verkörpere.
    Wer die ÖVP wähle, stimme für weniger Sozialismus und schwäche zugleich auch die FPÖ-Jörg Haiders.
    Nicht festlegen wollte sich Schüssel auf Positionen, falls die ÖVP ihr Ziel verfehlen sollte, stärkste politische Kraft in Österreich zu werden.
    Bei der Klubklausur hatte zuvor EU-Kommissar Fischler an die Parteifreunde appelliert, Haider nicht zum wichtigsten Staatsthema zu machen.
    Eine Regierungsbeteiligung Haiders, in welcher Form auch immer, würde die Position Österreichs innerhalb der EU schwieriger machen, sagte Fischler.
    Das Europa-Staatssekretariat wird bis zur Nationalratswahl vom Sektionschef im Bundeskanzleramt, Ulrich Stacher, weitergeführt werden.
    Die Posten des Europa-Staatssekretärs ist seit der Berufung Brigitte Idrass zur SPÖ-Bundesgeschäftsführerin vakant.
    Verkehrsminister Kliemann hat heute auf schwere Nachteile für Österreich im Verkehrs- und Postbereich durch das Scheitern der Koalition aufmerksam gemacht.
    So können beispielsweise alle ausländischen Lkw, also auch jene aus Nicht-EU-Staaten, ab 1.
    Jänner 1996 gleichsam zum Nulltarif österreichische Transitstrecken benutzen, weil kein Gesetz zur Regelung der Straßenverkehrsabgabe zustande kommt.
    Die Teuerung in Österreich bleibt stabil auf relativ niedrigem Niveau.
    So wie im August sind auch im September die Verbraucherpreise im Jahresabstand um 2,1 Prozent gestiegen.
    Österreich zählt zu den EU-Staaten mit der niedrigsten Teuerungsrate.
    Und nun zum Wetter.
    Heute Nachmittag scheint überall die Sonne, im Osten weht lebhafter kühler Südostwind, die Temperaturen erreichen 10 bis 15, im Westen auch 18 Grad.
    Das war das Mittagsjournal.
    Tonmeister war Wolfgang Farner, Regie führte Ursula Stenzel und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Klima kritisiert Gesetzesverzögerungen durch Neuwahlen
    Einblendung: Klima
    Mitwirkende: Weinisch, Ernst [Gestaltung] , Klima, Viktor [Interviewte/r]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / SPÖ ; Regierung ; Justizpolitik ; Verkehr ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ulrich Stacher, Sektionschef in Bundeskanzleramt, übernimmt EU-Agenden von Ederer
    Interview: Stacher
    Mitwirkende: Langpaul, Thomas [Gestaltung] , Stacher, Ulrich [Interviewte/r]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Personalfragen ; Parteien / SPÖ ; EU ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Debatte um 8. Dezember
    Der Marienfeiertag soll ein normaler Einkaufstag werden.
    Mitwirkende: Fuchs, Wolfgang [Gestaltung]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Feiertag ; Konsum ; Handwerk und Gewerbe ; Justiz und Rechtswesen ; Sozialpartnerschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Was sagt die Kirche?
    Einblendung: Otto Vetter, katholische Arbeitnehmerbewegung, Herbert Ziehaus, Chef der katholischen Buchhandlung am Stephansplatz
    Mitwirkende: Arnim-Ellissen, Hubert [Gestaltung] , Vetter, Otto [Interviewte/r] , Ziehaus, Herbert [Interviewte/r]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Feiertag ; Konsum ; Handwerk und Gewerbe ; Justiz und Rechtswesen ; Sozialpartnerschaft ; Religion ; römisch - katholische Kirche ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama: DDSG
    Einblendung: Johannes Binder, DDSG-Chef
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Binder, Johannes [Interviewte/r]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Verkehr ; Gewässer ; Schifffahrt ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nach den Schweizer Wahlen
    Sozialdemokraten sind Wahlsieger und lassen die Freisinnigen und Konservativen hinter sich.
    Mitwirkende: Eggenberger, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wahlen ; Direkte Demokratie ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nach den Berliner Wahlen
    Niedrige Wahlbeteiligung bei 55 Prozent, ob es zu einer Neuauflage der SPD/CDU kommt, ist fraglich. Die Postkommunisten sind drittstärkste Kraft und errangen 15%, womit die PDS noch vor den Grünen liegt. Die PDS erreicht alle möglichen Wählerschichten, neben Arbeitern auch Beamte und Selbstständige. Es scheint, dass die negative Erinnerung an die DDR verblasst.
    Mitwirkende: Wagner, Wolfgang [Gestaltung]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wahlen ; Direkte Demokratie ; Marxismus und Kommunismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesrepublik Deutschland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verhandlungen über Ostslawonien
    Der östlichste Teil Kroatiens ist nach wie vor serbisch besetzt und ein Streitpunkt zwische Restjugoslawien und Kroatien. Präsident Tudjman droht bereits mit neuen militärischen Schlägen, der Westen hingegen drängt auf eine friedliche Lösung. In Osijek verhandeln beide Seiten nun, sollten sie scheitern, droht wieder Krieg.
    Mitwirkende: Seyr, Veronika [Gestaltung]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Friede ; Verhandlung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kroatien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Russland: 8 Parteien zur Wahl
    Meldungen über Betrug und Stimmenkauf bei der Auswahl der Parteien im Vorfeld der Wahl im kommenden Jahr.
    Mitwirkende: Dox, Georg [Gestaltung]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Parlament ; Wahlen ; Regierung ; Opposition ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Zukunftsforscher John Naisbitt über Europas Verhältnis zu Asien
    Interview: Naisbitt
    Mitwirkende: Hunger, Christian [Gestaltung] , Naisbitt, John [Interviewte/r]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Außenpolitik ; Wirtschaftspolitik ; Globalisierung und multinationale Konzerne ; Industrie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Veränderung des Nahrungsverhaltens der Österreicher
    Einblendung: Andreas Kreutzer, Unternehmensberater. Seit dem EU-Beitritt Österreichs kaufen die Konsumenten mehr Milchprodukte.
    Mitwirkende: Toncar, Kurt [Gestaltung] , Kreutzer, Andreas [Interviewte/r]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Ernährung ; Landwirtschaft und Forstwirtschaft ; Konsum ; EU ; Industrie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Stellungnahme Scholten zu Mortier-Forderungen
    Interview: Scholten
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Scholten, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Kulturpolitik ; Personalfragen ; Verhandlung ; Wirtschaftspolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Salzburg
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Tschechows "Platonov" im Wiener Akademietheater
    Einblendung: Doll, Schweiger, Benning
    Mitwirkende: Zimmermann, Gernot [Gestaltung] , Doll, Birgit [Interpret/in] , Schweiger, Heinrich [Interpret/in] , Benning, Achim [Interviewte/r]
    Datum: 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Theater ; Kulturveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1995.10.23
    Spieldauer 00:55:54
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Gestaltung]
    ORF [Produzent]
    Datum 1995.10.23 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-951023_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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