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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Grüß Gott und herzlich Willkommen zum ORF-Mittagschanal am 28.
November im Studio Volker Obermeier.
Zunächst ein kurzes Inhaltsverzeichnis.
Wir informieren Sie bis kurz vor eins über den Abschluss der Mittelmeerkonferenz in Barcelona, die deutsche Debatte zum Thema Bosnien-Einsatz der Bundeswehr, das Kabinett hat vor kurzem diesen Einsatz beschlossen, und über den Österreich-Besuch des Präsidenten von Zimbabwe, Robert Mugabe.
Inlandsthemen.
Beginn der Montreal-Folgekonferenz in Wien.
Das Hauptthema Maßnahmen gegen die sogenannten Ozonkiller.
Urabstimmung in den Wirtschaftskammern zur Pflichtmitgliedschaft.
Die Situation der ÖBB.
Milliardeninvestition des italienischen Glaskonzerns Sangale in Kärnten.
Dann versuchen wir die Frage zu beantworten, wie natürlich sind Obst und Gemüse aus der Konserve und abschließend berichten wir über den neuen Vertrag zwischen Staatsoper und ORF.
Das und mehr haben wir für das Mittagschanal heute geplant, zunächst aber das Wichtigste der vergangenen Stunden zusammengefasst in einem Nachrichtenüberblick.
Redaktion heute Christian Wierschütz, die Meldungen liest Andreas Ilavski.
Frankreich.
Trotz Streiks und massiver Proteste will die französische Regierung an der geplanten Reform des Sozialversicherungssystems festhalten.
Der Regierungssprecher Alain Lamassure sagte, durch einen Rückzieher würden die Ausgewogenheit und damit die gesamte Reform gefährdet.
Die Proteste gegen die drastischen Einsparungspläne dauern auch heute an.
Der Streik der Eisenbahn hat neuerlich ein Verkehrschaos in den Ballungszentren ausgelöst.
In Paris ist auch der U-Bahn-Verkehr stark behindert.
Zwei der wichtigsten Gewerkschaften haben zu einem Generalstreik aufgerufen.
Deutschland Die deutsche Regierung hat den Bosnien-Einsatz der Bundeswehr gebilligt.
4.000 Mann sollen sich an der NATO-Friedenstruppe beteiligen.
Ein Vorauskommando wird bereits kommende Woche nach Sarajevo entsandt.
Dem Beschluss des Kabinetts muss am Mittwoch nächster Woche noch der Bundestag zustimmen.
Eine klare Mehrheit gilt als wahrscheinlich.
Belgien, USA.
In Brüssel beraten die NATO-Verteidigungsminister über die geplante Bosnien-Friedenstruppe.
Nach internen Gesprächen erörtern die NATO-Minister die Einsatzplanung auch mit dem russischen Verteidigungsminister Grachow.
Russland will sich mit einer Brigade an der Friedenstruppe beteiligen, die nicht dem NATO-Kommando untersteht.
Spanien.
In Barcelona geht die EU-Mittelmeerkonferenz zu Ende.
Geplant ist die Verabschiedung einer Deklaration.
Ihre Kernpunkte sind eine Milliardenhilfe der EU und die bis zum Jahr 2010 geplante Freihandelszone.
Tschechien.
In Paris ist das Abkommen über die Aufnahme Tschechiens in die OECD unterzeichnet worden.
Der Beitritt zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird voraussichtlich im Jänner wirksam werden.
Die Tschechische Republik ist damit das erste Land des früheren Ostblocks, das in die OECD aufgenommen wurde.
Österreich.
In Wien findet eine zweiwöchige UNO-Konferenz zur Rettung der Ozonschicht statt.
Vertreter und 150 Staaten nehmen daran teil.
Beraten wird über die weitere Beschränkung von ozonschädigenden Chemikalien.
Vereinbart werden soll, dass die Industrieländer früher als geplant aus der Produktion von Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen und anderen ozonschädigenden Stoffen aussteigen.
Der Präsident Zimbabwes, Robert Mugabe, ist zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Österreich.
Im Mittelpunkt stehen wirtschaftliche Fragen.
Zimbabwe ist seit 1980 unabhängig.
Es zählt zu den Schwerpunktländern der österreichischen Entwicklungshilfe.
Das Antimissbrauchsgesetz wird nicht noch einmal im Nationalrat behandelt.
Die Präsidiale lehnte heute ein entsprechendes Begehren der Volkspartei ab.
Die ÖVP ist der Ansicht, dass bei der Abstimmung im Parlament zweieinander widersprechende Abänderungsanträge beschlossen worden sind.
Die vier anderen Fraktionen teilen diese Meinung nicht.
Die ÖVP will das Gesetz nun aus formaljuristischen Gründen beim Verfassungsgerichtshof anfechten.
Der Vizepräsident der Nationalbank, der Vorarlberger Karl-Werner Rüsch, tritt aus der FPÖ aus.
Rüsch teilte seinen Austritt dem Landesparteiobmann der Vorarlberger Freiheitlichen, Hubert Gorbach, schriftlich mit.
In der Zeit der SPÖ-FPÖ-Koalition war Rüsch zum zweiten Vizepräsidenten der Nationalbank bestellt worden.
1994 wurde sein Vertrag vom Ministerrat gegen den Willen der Freiheitlichen verlängert.
Parteiobmann Haider hatte mehrmals heftige Kritik auch an den Bezügen von Rüsch geübt.
Die Mitglieder der Starischen Wirtschaftskammer haben sich in einer Urabstimmung klar für die Pflichtmitgliedschaft ausgesprochen.
Knapp 75 Prozent stimmten dafür.
Die Wahlbeteiligung lag bei 45 Prozent.
Derartige Urabstimmungen finden auch in anderen Bundesländern statt.
Frankreich.
Der Politiker und Geschäftsmann Bernard Tapie ist im Berufungsverfahren zu zwei Jahren Haft verurteilt worden.
16 Monate wurden auf Bewährung ausgesetzt.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Tapie als Präsident des Fußballklubs Spieler einer gegnerischen Mannschaft bestochen hatte, um seinen Klub zum Sieg zu verhelfen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Österreich Die Kommission zur Wahrung des Rundfunkgesetzes hat der Österreichischen Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz das Recht auf Belangssendungen im ORF zuerkannt.
Die Umweltschutzorganisation wandte sich an die Kommission, nachdem das ORF-Kuratorium im Oktober den Antrag mit der Begründung abgelehnt hatte, dass ein Anspruch auf Belangssendungen nur den Sozialpartnern im weiteren Sinne zukomme.
Die nunmehr getroffen Entscheidung der Rundfunkkommission erzeugt nach Ansicht des ORF eine zweifache Problematik.
Einerseits sei es schwierig festzustellen, wer nun einen Anspruch hat, weil es viele Interessensverbände in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gibt.
Zweitens sei die Aufteilung der Sendezeit eine nur schwer lösbare Aufgabe.
Nunmehr wird sich das ORF-Kuratorium mit dieser Frage befassen müssen.
Die ORF-Geschäftsführung ist der Ansicht, dass auch grundsätzlich über die Existenz von Belangssendungen diskutiert werden sollte.
Soweit die wichtigsten Meldungen in aller Kürze.
Weiter geht es bei uns mit der Wetterprognose, erstellt hat sie Peter Sterzinger.
Es bewegt sich weiterhin wenig.
Im Großteil Österreichs bleibt es trüb.
Von Südwesten kommt feuchtere Luft als bisher und somit hat es in Osttirol, Kärnten, auch in Vorarlberg und im Tiroler Oberland zu regnen begonnen.
Typisch, aber deswegen nicht weniger auffällig, sind die Temperaturunterschiede zwischen oben und unten.
Oberhalb von etwa 800 Meter steigen die Werte schnell.
So hat es zum Beispiel auf dem Feuerkogel in 1600 Meter Höhe 5 Grad, in Mönchkirchen auf 1000 Meter 8.
aber im Mühlviertel in 600 Meter Höhe hingegen minus 4 Grad.
Nun die aktuellen Meldungen aus den Landeshauptstädten.
Wien Hochnebel 3 Grad, Eisenstadt Nebel 2, Sankt Pölten Hochnebel 0, Linz bedeckt minus 1 Grad, Salzburg stark bewölkt 0, Innsbruck jetzt ein paar Schneeflocken 0 Grad, Brigens Regen 4, Graz Hochnebel 2 Grad und Klagenfurt stark bewölkt 4 Grad.
Auch am Nachmittag gibt es nur im Alpenvorland noch ein bisschen Sonne, doch breitet sich der Regen von Südwesten her immer mehr aus.
Österreich ist dann zum Großteil von Wolken oder Hochnebel bedeckt.
Es nieselt oder regnet und die Glatteisgefahr in vielen Tälern und Becken ist unverändert aufreicht.
Die Nachmittagstemperaturen liegen im Süden und Osten um 3 Grad, sonst aber weiterhin um 0 oder darunter.
Mild ist es nur im Mittelgebirge zwischen 1000 und 1500 Meter Höhe bei plus 7 Grad.
Während der Nacht ist überall Regen möglich und der Regen kann gefrieren.
Die Schneefallgrenze sinkt gegen 1000 Meter.
Morgen Mittwoch regnet es in der Früh dann im Großteil Österreichs zumindest zeitweise, tagsüber eher nur im Osten.
Und immer noch ist der Boden stellenweise kalt genug für Glatteis.
Die Temperaturen ändern sich nicht, die Schneefallgrenze bleibt in etwa 1000 Meter Höhe.
Am Nachmittag bricht dann die Wolkendecke in Kärnten, der Steiermark sowie in Westösterreich langsam auf.
Übermorgen Donnerstag ist es im Westen dann wieder sonnig, sonst aber überwiegend weiterhin Wolken und grauer Hochnebel.
12 Uhr und 8 Minuten war es gerade.
Mit der sogenannten Erklärung von Barcelona soll heute die erste Mittelmeerkonferenz enden.
Die Vertreter der 15 EU-Länder sowie der 12 südlichen und östlichen Anrainerstaaten wollen eine Deklaration verabschieden, in der die Prinzipien einer künftigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit festgelegt sind.
Kernpunkte sind eine Milliardenhilfe der EU sowie eine Freihandelszone, die in den nächsten 15 Jahren realisiert werden soll.
Ohne die momentane EU-Präsidentschaft Spaniens hätten diese Nicht-Unionsstaaten wohl noch länger auf die Unterstützung des reichen Nordens warten müssen.
In ökonomischer Hinsicht ein Fortschritt für die Mittelmeerregion.
Bisher sind zwei Drittel der Brüsseler Finanzhilfen nach Osteuropa geflossen, der Mittelmeerraum hat den Rest bekommen.
Die Konferenz in der katalanischen Hauptstadt war aber auch zwei Tage lang jüngster Schauplatz der Nahost-Friens-Gespräche.
Günther Schmitt aber zunächst über die geplante Erklärung von Barcelona.
Bis zuletzt wird bei der Mittelmeerkonferenz um wesentliche Inhalte der Schlusserklärung gerungen.
Dabei geht es um Weichenstellungen für einen Nahostfrieden.
Israel und Syrien, bisher ohne formelle Gesprächskontakte, haben im Plenum vor laufenden Kameras zur Überraschung der anderen Außenminister direkt zueinander gesprochen.
Der israelische Außenminister Barak forderte Syrien auf, jetzt über den Frieden zu sprechen.
Der syrische Außenminister Fahd Al-Ghaljana erwiderte, sein Land sei zum Frieden bereit, wenn Israel die besetzten Golanhöhen zurückgibt.
Hinter den Kulissen wurde dann heute Vormittag zwischen Israel und den Arabern heftig um jene Punkte gerungen, die zwar allgemein klingen, aber im Nahen Osten konkrete Bedeutung haben.
Zum Beispiel die Verurteilung des Terrorismus.
Syrien besteht da auf einer Formulierung, die nicht die Hisbollah-Milizen umfasst.
Oder die Ablehnung von Massenvernichtungswaffen.
Da verlangt Israel eine Formulierung, die seine Atomwaffen nicht betrifft.
Syrien hat zuletzt noch eine neue Idee ins Spiel gebracht und möchte das Prinzip Frieden für Land festgeschrieben haben.
Die Europäische Union, die diese Mittelmeerkonferenz initiiert hat, sieht bei diesen Nahostgesprächen mit gemischten Gefühlen zu.
Einerseits bestätigt der intensive Dialog zwischen Israelis und Arabern, dass man hier zur richtigen Zeit über die richtigen Themen redet.
Andererseits möchten die Europäer, dass deswegen nicht das größere Bild verloren geht, dass nämlich die Erklärung von Barcelona die Marschroute für den gesamten Mittelmeerraum in Richtung Frieden, Stabilität und Wohlstand vorgeben soll.
Da wurde einiges erreicht.
Man einigte sich zum Beispiel auf das Ziel der Errichtung einer Freihandelszone bis 2010, wobei es für heikle Bereiche wie landwirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen Übergangsregeln geben soll.
Und man fand auch eine Formulierung, die eine Lösung für ein lange umstrittenes Thema vorzeichnet, ob und unter welchen Umständen nordafrikanische Staaten bereit sind, rückkehrwillige Immigranten heimkehren zu lassen.
Günter Schmidt war das aus Barcelona.
Nach Deutschland jetzt zum Thema Bosnien und Bundeswehreinsatz.
In der kommenden Woche beginnt der Parteitag der Grünen, Bündnis 90.
Ein Themenkomplex wird dabei sicher oft genug zur Sprache kommen, es ist der Einsatz der Bundeswehr auf dem Balkan.
Eine Woche vor dem Treffen in Bremen werden die Töne im innerparteilichen Streit um die Rolle militärischer Mittel in der Außenpolitik wieder einmal schärfer.
Joschka Fischer gegen den Rest der Partei lautet, vereinfacht dargestellt, das Duell.
Egal welche Position die Grünen auf dem Parteitag in Bremen beziehen werden, deutsche Soldaten werden in Richtung Balkan mobilisiert.
Alles andere wäre eine Riesenüberraschung.
Etwa 4000 Mann sollen nach Bosnien verlegt werden.
Zur Erinnerung, Österreich stellt etwa 250 Mann.
Die deutsche Regierung hat den Einsatz kurz vor 12 Uhr beschlossen.
Wolfgang Quert dazu aus Bonn.
In der Gebirgs- und Winterkampfschule der Bundeswehr im Bayerischen Mittenwald werden bereits die Trainingskurse für Bosnien vorbereitet.
Soldaten aus allen Teilen Deutschlands werden hier zusammengezogen.
Transporteinheiten, Pioniere, Sanitäter.
Geprobt werden muss zum Beispiel das Fahren im Konvoi auf engen Gebirgsstraßen, das Überwinden von Hindernissen, Fahrzeugwartung in der Eiseskälte und die Verteidigung von Konvois und Straßenreparaturtrupps bei eventuellem Beschuss.
Die Bundeswehr wird zu diesem Zweck schwer bewaffnete Gebirgs- und Fallschirmjäger mitschicken.
180 Stabsoffiziere könnten Ende nächster Woche abrücken, falls die NATO zu diesem Zeitpunkt wie geplant die Friedenstruppenhauptquartiere in Bosnien einrichtet.
Ein kleinerer Teil der Mannschaft wird vermutlich unmittelbar vor Weihnachten den Marschbefehl erhalten.
Das Gros der Deutschen wird erst im Jänner ins Einsatzgebiet kommen.
70 Prozent der insgesamt 4.000 Bundeswehrsoldaten werden Berufs- und Zeitsoldaten sein, 30 Prozent Grundwehrdiener, die sich freiwillig gemeldet haben.
Der Einsatzturnus des einzelnen Soldaten dauert vier Monate.
Die gesamte Bundeswehraktion ist vorerst mit einem Jahr begrenzt.
Sie wird die deutschen Steuerzahler umgerechnet 5 Milliarden Schilling kosten.
Die deutschen Soldaten werden mit Rücksicht auf die Weltkriegsvergangenheit nicht in Bosnien stationiert, sondern in Kroatien, voraussichtlich an der dalmatinischen Küste.
Bei Split betreibt die Bundeswehr bereits jetzt ein Lazarett, das zur Versorgung der schnellen NATO-Eingreiftruppe im Frühsommer aufgebaut wurde.
Dieses Lazarett wird vergrößert werden.
Bundeswehrsoldaten sollen in Zukunft auch den Transport von Verwundeten aus Bosnien in dieses Lazarett übernehmen sowie Material für Truppen anderer Nationen durch Bosnien transportieren und deutsche Pioniere werden Versorgungsstraßen reparieren.
Und die Deutschen werden die Verteidigung ihrer Transport- und Pioniereinheiten selbst übernehmen durch Einsatz von schwerbewaffneten Gebirgsjägern, die die Konvois begleiten.
Dieses Faktum ist in Deutschland politisch kaum umstritten, im Gegensatz zu den deutschen Tornadokampfjets, die im Ernstfall feindliche Radarstellungen zerstören sollen.
Innenpolitisch steht der deutsche Heereseinsatz auf Schienen.
Der heutige Regierungsbeschluss muss noch dem Bundestag vorgelegt werden.
Das wird vermutlich in der nächsten Woche geschehen.
Die Abgeordneten der Regierungsparteien und damit die Parlamentsmehrheit ist erklärtermaßen schon jetzt dafür.
Auch die SPD wird zustimmen, trotz innerparteilicher Turbulenzen rund um die Tornados.
Streitlust hingegen bei den Grünen.
Der Großteil der Bundestagsfraktion unter der Führung von Ober-Realo Joschka Fischer ist für die deutsche Beteiligung, bedeutende Funktionäre in den grünen Parteigremien dagegen.
Joschka Fischer warf den Pazifisten in seiner Partei wörtlich kruden Isolationismus in der Außenpolitik vor.
Der grüne Parteisprecher Jürgen Trittin wiederum sagte, Fischer vergifte das Klima in der Partei.
Am kommenden Wochenende wird der Grüne Parteitag in Bremen vermutlich das Nein zum Bosnien-Einsatz beschließen und schon erblüht bei den Grünen die Debatte, ob die Fraktion aus Gewissensgründen die Vorgaben von Parteigremien und Basis ignorieren und mit Ja stimmen darf.
Den Bundeswehreinsatz werden die Grünen aber auf keinen Fall verhindern können.
Die deutsche Regierung beschließt den Bosnien-Einsatz, der Bundeswehr aus Bonn hat Wolfgang Wert berichtet.
Robert Mugabe, der Präsident von Zimbabwe, ist seit heute auf Staatsbesuch in Österreich.
Mugabe zählt zur Garde der legendären afrikanischen Freiheitskämpfer.
Er hat sein Land vor 15 Jahren, 1980, in die Unabhängigkeit geführt.
Lange Jahre galt sein Land als Modell für einen friedlichen Übergang von einem weißen Minderheitenregime zu einer demokratischen, multikulturellen Gesellschaft.
Doch in den letzten Jahren haben die wirtschaftlichen Schwierigkeiten auch dazu geführt, dass die politischen Verhältnisse in Zimbabwe instabiler geworden sind.
Robert Mugabe ist also seit heute in Österreich und Helmut Opletal hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Das nasskalte Wetter zwang heute ein verkürztes Programm bei der militärischen Begrüßung im Inneren Burghof.
Robert Gabriel Mugabe, der 70-jährige Staatschef von Zimbabwe, zählt inzwischen zu den angesehensten Politikern in Afrika und dass er heute hier als Staatsgast begrüßt wird, ist auch ein Teil der politischen Offensive, mit der sich Österreich nach dem Ende der Apartheid wieder verstärkt um das südliche Afrika kümmern will.
Staatschef Mugabe wird drei Tage in Österreich bleiben und sein Besuchsprogramm spiegelt durchaus die Schwerpunkte der Beziehungen zwischen Österreich und Zimbabwe wider.
Sie liegen eher im wirtschaftlichen Bereich und im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit.
Zimbabwe ist eines der wenigen afrikanischen Länder, das auch über eine eigene Industrie und eine relativ gut ausgebaute Infrastruktur, zum Beispiel im Eisenbahnbereich, verfügt.
So wird Staatspräsident Nugabe morgen in der Steiermark die Voestalpine in Donnerwitz besuchen, die sich um einen Managementauftrag für das simbabwische Stahlunternehmen Cisco bemüht.
Außerdem liefert die Firma Steier LKWs an die Armee von Simbabwe.
die unter anderem in friedenserhaltenden Maßnahmen der UNO eingesetzt werden sollen, an denen sich Zimbabwe ja regelmäßig beteiligt.
Zimbabwe ist auch eines jener Länder, denen von der österreichischen Entwicklungshilfe besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Projekte in den Bereichen ländliche Entwicklung, Schulwesen und Armutsbekämpfung werden von Österreich unterstützt.
Und Österreich hat auch Finanzhilfe zur Verfügung gestellt, als Zimbabwe von der letzten Dürre im südlichen Afrika besonders schwer betroffen war.
Heute steht nach den Arbeitsgesprächen mit Bundespräsident Klestil noch ein Treffen mit Bundeskanzler Franitzki auf dem Programm.
Morgen trifft Mugabe Außenminister Schüssel und am Donnerstag ist der zimbabwische Präsident Gast bei der Wirtschaftskammer Österreich und österreichischen Firmenvertretern.
soweit Helmut Opletal über den Beginn des Staatsbesuches von Robert Mugabe in Wien.
Verstärkte Kontrollen und schärfere Maßnahmen gegen die Verwendung ozonschädigender Substanzen sind Themen einer viertägigen UNO-Konferenz, die am Vormittag im Wiener Austria Center begonnen hat.
Die Tagung dient der Vorbereitung der für kommende Woche anberaumten Ministerkonferenz der Vertragsstaaten des Montrealer Protokolls.
Etwa 700 Delegierte aus 120 Ländern sind gekommen, um über die künftigen Maßnahmen zur Reduktion des Umweltgiftes FCKW zu diskutieren.
Hören Sie dazu einen Bericht von Edith Bachkönig.
Das Ozonloch über der Antarktis hat bereits eine Größe von 23 Millionen Quadratkilometern.
Das ist so viel wie ein Fünftel der Fläche aller Erdkontinente zusammen.
Höchste Zeit etwas dagegen zu tun, drängen die Umweltaktivisten auf der Konferenz.
Während die Industrieländer nach und nach aus der FCKW-Produktion aussteigen, produzieren die Entwicklungsländer immer mehr ozonzerstörende Substanzen.
So hat Indien heuer rund 30.000 Tonnen FCKW und HFCKW produziert und China gar 50.000.
An der Spitze liegt Russland mit 75.000 Tonnen.
Diese Länder verkaufen einen Großteil an die Industrieländer.
Denn FCKW und HFCKW werden immer noch in Kühlschränken, Autokühlanlagen, Klimaanlagen und Schaumstoffen verwendet.
Ein Teil des FCKW wird legal in die erste Welt gebracht.
Und zwar getarnt als rezykliertes FCKW.
Denn das Umweltgift in wiederverwerteter Form darf legal importiert werden.
Der andere Teil kommt als Schmuggelware, sagt die Delegierte von Greenpeace, Tracy Haslop.
Es ist sehr schwer, die FCKW zu finden, weil einfach die Beschriftungen auf den Fässern vertauscht werden.
Wenn man nicht wirklich genaue chemische Tests durchführt, ist es schwer zu sagen, ob es die illegale Art des FCKW ist oder nicht.
Es hat Gerüchte gegeben von billigen FCKW, die in den Handel gekommen sind, speziell aus Indien.
Sie gelangen auf illegale Weise in andere Länder.
Es muss klargestellt werden, dass die europäischen Länder, wo die illegalen FCKW hingelangen, die Verantwortung haben, diesen Handel zu stoppen.
Sie haben zugestimmt, dass aus der FCKW-Produktion ausgestiegen werden muss.
Österreich hat zugestimmt, Deutschland, Großbritannien und die USA haben zugestimmt.
Sie müssen verhindern, dass die FCKW in ihre Länder gelangen, was sie aber zurzeit nicht tun.
Die Kontrolle der FCKW-Produktion in den Industrieländern ist eines der Ziele der Wiener Konferenz, wie der Delegierte der Vereinten Nationen John Carstensen sagt.
Damit es eine gute Konferenz wird, sollten wir Kontrollmechanismen für die dritte Welt aufstellen.
Dabei geht es vor allem um die Kontrolle der Übergangssubstanzen, also um teilhalogenierte FCKW.
Im Speziellen ist es das Methylbromid, das vor allem in der Landwirtschaft gegen Pilze verwendet wird.
Wir müssen den Entwicklungsländern helfen, dass sie auf andere Mittel umsteigen können.
Die Umweltorganisation Greenpeace fürchtet aber, dass die finanzielle Hilfe für die Entwicklungsländer eher gekürzt wird.
Die USA, einer der Hauptursacher des Ozonlochs, hat dies bereits vor der Konferenz angekündigt.
Soweit Edith Bachkönig über den Beginn der Montrealer Nachfolgekonferenz zum Schutz der Ozonschicht.
Diese Konferenz hat am Vormittag im Wiener Austria Center begonnen.
Von der Bundeshauptstadt jetzt in die Steiermark.
In Graz ist am Wochenende der erste österreichische Beirat für Ausländerinnen und Ausländer gewählt worden.
Neun Gruppen von der Anatolienliste bis zur rumänischen Liste Zukunft haben sich um die sieben Sitze beworben.
Der Beirat soll den Gemeinderat von Graz beraten und zur Integration der etwa 25.000 Ausländer in der steirischen Landeshauptstadt beitragen.
Am Vormittag wurde vom Grazer Bürgermeister Alfred Stingl das Ergebnis dieser Wahl präsentiert.
in alphabetischer Reihenfolge die Anatolienliste ein Mandat, die Liste Bosna ein Mandat, die erste afrikanische Liste ein Mandat, die kroatische Liste ein Mandat und die kurdische Liste drei Mandate.
Damit ist der Ausländerbeirat mit seinen sieben Mitgliedern
ordnungsgemäß gewählt.
Der Grazer Bürgermeister empfiehlt zwar auch anderen Städten in Österreich, den Beirat für Ausländer wählen zu lassen und nicht von den Höhen des Gemeinderates herab zu bestimmen.
Doch ein Wermutstropfen bleibt.
24.891 Ausländer waren theoretisch wahlberechtigt.
Sie sind länger als drei Monate in Österreich, sind in Graz gemeldet und volljährig.
Doch nur
825 beteiligten sich auch an der Wahl.
Der Grund?
Es fehlt noch eine klare Wählerevidenz für ausländische Bürger.
Der Sprecher der Vorbereitungsgruppe, Kheda Shaddam, sieht die Wahl trotzdem optimistisch.
Fast ein Drittel von denen, die wir erreicht haben, sind zu Wahlen gekommen.
Das heißt, für mich ist die Qualität dieser Beteiligung sehr wichtig, mit welcher Begeisterung diese Menschen zu Wahlen gekommen sind.
Also, dass sie
mit Interesse am Sonntag und Montag zu Wahlen gegangen sind und haben damit unterstrichen, dass sie wirklich teilhaben wollen und mitarbeiten möchten und sind bereit, nicht nur zu kritisieren, sondern auch Vorschläge
vorzubereiten und die Staat und die politisch Verantwortlichen zu beraten.
Selten gab es eine Riege von politischen Vertretern aus so unterschiedlichen Richtungen wie die Ausländerbeiräte in Graz, die so einträchtig nebeneinander saßen wie heute Vormittag.
In Zukunft, so die Vorstellung des Grazer Bürgermeisters Alfred Stingl, der den Ausländerbeirat zu einem seiner großen politischen Ziele zählt, soll der Beirat nicht nur beim Integrieren von ausländischen Bürgern helfen, die grundlegenden Dinge des Alltags werden mit ihm besprochen.
Und zu diesen existenziellen Lebensfragen gehören die Problemkreise Arbeit, Wohnen, Schule und Kultur.
Das sind auch im Wesentlichen jene Arbeitsbereiche, die in den nächsten Jahren
zwischen dem Ausländerbeirat und der Stadt Graz verhandelt werden.
Der Ausländerbeirat in Graz wird am 1.
Jänner 1996 seine Arbeit aufnehmen.
Christian Jentsch war das aus dem Landesstudio Steiermark.
12.25 Uhr, nun im Mittagsschanal von Österreich 1 zur Wirtschaft.
Die ÖBB sind seit Anfang 1994 ein selbstständiges Unternehmen und aus dem Budget ausgegliedert.
Der Fahrbetrieb und die Schienenwege mit den Bahnanlagen sind getrennt worden.
Die ÖBB zahlen heuer für die Benützung der Schienen und Anlagen 2,8 Milliarden Schilling.
Für 1994 schaut beim Fahrbetrieb ein Gewinn heraus.
Alles in allem zahlt der Staat noch immer, aber immer weniger Herbert Huttach.
Rekordergebnisse bei den beförderten Gütern mit 70 Millionen Tonnen plus 16 Prozent und wegen der Tourismuskrise eine gleichbleibende Anzahl von Passagieren, das alles mit deutlich weniger Aufwand.
So skizziert ÖBB-Generaldirektor Helmut Traxler 22 Monate selbstständige ÖBB.
Die Zahl der Eisenbahner liegt derzeit bei 60.000, das sind minus 7,5 Prozent.
Wie soll es im Jahr 2000 aussehen, Generaldirektor Traxler?
Gehen wir davon aus, dass wir eine entscheidende Rolle in Europa spielen wollen, und wir sind ja bezogen auf den Güterverkehr eine der Spitzenbahnen in Europa, dann glauben wir, dass wir 2000 etwa 25 bis 30 prozentige Produktivitätssteigerung benötigen.
Wenn wir von dem ausgehen, wird bis 2000 der natürliche Abgang voll zu Nutzen sein werden.
Das heißt, wir werden im Jahr 2000 irgendwo um die 55.000 Mitarbeiter haben.
Für Investitionen und gemeinwirtschaftliche Leistungen, also unrentable Strecken oder Tarifsubventionen, muss der Staat nach wie vor in die Tasche greifen, erklärt Draxler, aber immer weniger.
Wir hatten 1993 knapp über 30 Milliarden vom Staat bekommen und das ist runtergegangen bis auf 27,3 Milliarden, was wir wirklich eingespart haben.
Unser Wunsch wäre, dass wir insgesamt vom Staat 96 mit einem erhöhten Investitionsprogramm etwa bei 28 Milliarden liegen.
Das ist trotzdem um zwei, drei Milliarden niedriger als wir vor vier oder fünf Jahren.
Das alles ohne Pensionen.
Im Frühjahr sollen die Pendlertarife erhöht werden, aber nur mäßig, verspricht ÖBB-Chef Helmut Draxler.
Diese Anpassungen bewegen sich nicht einmal, wenn man es auf die Woche bezieht, in der Größenordnung von, sagen wir mal so, das verstehen wir alle, von einem halben Liter Bier.
Also das sind keine wirklichen Bewegungen.
Wir glauben aber, dass im Pendlerbereich insbesondere unser Schwerpunkt richtig gesetzt wird, denn 70 Prozent unserer Beförderungsfälle sind Pendler und Nahverkehrskunden und hier, glaube ich, haben wir gemeinsam mit der öffentlichen Hand und hier nicht nur dem Bund, sondern den Ländern noch Entscheidendes zu tun, dass die Pendlersysteme, die Verkehrssysteme, die Verknüpfung mit anderen Verkehrsträgern noch sehr viel besser werden.
Mit dem kommenden Sommerfahrplan ab 2.
Juni sollen jedoch rund 10% aller Züge gestrichen werden.
Es wird zwei Teile der Veränderung geben.
Eines, was eigentlich unstrittig ist, dass die Geisterzüge reduziert werden und aus dem Fahrplan möglichst genommen werden.
Und dann gibt es eine zweite Kategorie von Lokal- und Regionalverkehren, die defizitär sind.
wo die Länder als Besteller auftreten müssen, weil da vor allem regionalpolitische Aspekte zu berücksichtigen sind.
Das, glaube ich, verstehen alle Österreicher.
Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass fast 80 Prozent der Österreicher unsere Haltung verstehen.
Aber da hoffen wir doch, dass wir zu sehr konstruktiven Landesgesprächen kommen.
In einzelnen Ländern funktioniert das sehr gut, da sind wir sehr weit.
Aber einzelne Länder, glaube ich, wollen hier wirklich taktische Spiele auf dem Rücken der Pendler machen.
Soweit ÖBB-Chef Traxler.
Der niederländische Elektro- und Elektronikriese Philips plant Milliardeninvestitionen in Österreich.
In das südsteirische Bildröhrenwerk Lebring sollen in den nächsten Jahren 1,3 Milliarden Schilling fließen, in das Klagenfurter Hausgerätewerk 1,4 Milliarden.
Das Sanierungskonzept von Philips-Chef Jan Timmer hat Früchte getragen.
Der Konzern ist wieder auf Expansionskurs und schreibt Gewinne.
Jan Timmer hat am Vormittag in Wien über die Pläne von Philips und die Zukunft der Unterhaltungselektronik gesprochen.
Ein Bericht von Josef Schweizer.
Der heute 62-jährige Jan Timmer war vor vier Jahren als Sanierer nach Eindhoven gekommen.
Und er griff hart durch.
Ein Fünftel der 310.000 Beschäftigten verlor den Job.
Dutzende Betriebe wurden geschlossen, darunter auch das Glühlampenwerk in Gmunden.
Den PC-Bereich verkaufte Philips an Digital Equipment.
Im vergangenen Halbjahr machte Philips dann wieder 3,5 Milliarden Schilling Gewinn.
Der Personalstand erhöhte sich gegenüber 1994 um mehr als 20.000 Mitarbeiter.
Die Expansion soll in den nächsten Jahren weitergehen, unter anderem in Osteuropa.
Dort sollen Niedriglohnfabriken entstehen, sagt Timmer.
Die Rolle eines Landes wie Österreich wird es sein, diesen Prozess technologisch zu unterstützen.
Denn in den österreichischen Werken haben wir 40 Jahre lang enorme Erfahrung aufgebaut.
Daher wird es eine der Rollen von Philips Österreich sein, technologisches Know-how für die Produktion in Osteuropa zur Verfügung zu stellen.
Zugleich kritisierte Jan Timmer allgemein zu hohe Kosten in Österreich, die die Standorte auf lange Sicht gefährden könnten.
Jan Timmer über die Medienzukunft.
Fernsehen wird mehr Funktionen bekommen, bis hin zum Homeshopping.
Die Video-CD wird im nächsten Jahr neue Impulse setzen.
Computer und Unterhaltungselektronik werden zusammenwachsen.
Enttäuscht ist Timmer über die Bereitschaft der Konsumenten, auf die neue Technik auch umzusteigen.
Die Verantwortung dafür gibt er der wirtschaftlichen Unsicherheit in Europa.
Wir brauchen in Europa etwas, das Fortschritt und Zuversicht symbolisiert.
Ich persönlich glaube, wenn die Zeit kommt, dass man mit ein und derselben Währung zahlen kann, von Wien bis Lissabon, von Athen bis Kopenhagen, dann wird der Mann auf der Straße glauben, dass Europa funktioniert.
Die Euro-Währung trage dazu bei, eine psychologische Krise zu überwinden, sagte der Philips-Chef.
Wir kommen jetzt nach Kärnten.
Die Stadt St.
Veit an der Klaren darf sich auf eine Großinvestition freuen.
Der italienische Glaskonzern Sangalli will südlich der Stadt in einem geplanten Industriepark eine Flachglasfabrik errichten.
300 Mitarbeiter sollen eingestellt werden.
Die Investitionssumme beträgt 2,2 Milliarden Schilling.
Offiziell sollte über die Avancen bis jetzt noch nichts bekannt werden.
Die amerikanischen Mietfinanciers befürchten nämlich den Konkurrenzkampf auf dem Glassektor.
Aber allem Anschein nach hat St.
Galli wirklich ernste Absichten in St.
Veit.
Der Optionsvertrag läuft im Frühling aus und die Italiener haben bis jetzt schon einige Millionen Schilling in den Standort investiert.
Aus dem Landesstudio in Kärnten, Cornelia Waspanek.
Sangalli-Vetro ist ein Familienbetrieb mit Stammsitz im oberitalienischen Vittorio Veneto.
In Vittorio Veneto und an drei anderen Standorten in Oberitalien werden Spezialgläser beispielsweise für Windschutzscheiben produziert.
Das dafür erforderliche Vorprodukt, Flachglas, muss Sangalli zukaufen, zumindest bis jetzt.
Wenn die Betriebsansiedelung in St.
Veit tatsächlich klappt, wird das Flachglas in Kärnten produziert werden, mit etwa 300 bis 400 Arbeitern in der Anfangsphase.
Ein Ausbau ist durchaus möglich.
Zweieinhalb Milliarden Schilling würde der Bau der Fabrik kosten.
Weil Sangali das Geld nicht allein aufbringen kann, hat man sich mit einem Großkonzern aus den USA zusammengetan.
Die amerikanischen Partner haben zwar um grösste Diskretion gebeten, dennoch weiß in Kärnten längst jeder, um wen es sich handelt, wenn von der Großinvestition die Rede ist.
Die Stadt St.
Veit hat mit St.
Galli einen Optionsvertrag geschlossen, der im Frühling ausläuft.
Dann muss St.
Galli endgültig Ja oder Nein sagen.
Aber der St.
Veiter Bürgermeister Gerhard Mock ist optimistisch.
Ich schätze das Projekt sehr realistisch ein.
Ich bin sehr positiv überrascht, dass sich dieses Unternehmen sehr wohl viele Gedanken macht um das Grundstück und um die Ansiedlung.
Das Unternehmen hat schon sehr viele Millionen investiert in dieses Grundstück.
Deshalb glaube ich und bin sehr zuversichtlich, sehr optimistisch, dass dieses Unternehmen in den nächsten Monaten uns mitteilen wird, dass es kommt.
Auf dem 40 Hektar großen Areal zwischen St.
Veit und Klagenfurt investiert Sangali jetzt vor allem in Bodenproben.
Das nicht ohne Grund.
Denn ursprünglich war der Standort Arnoldstein, unmittelbar an der italienischen Grenze, im Gespräch gewesen.
Die Bleiberger Bergwerksunion hat dort jedoch einen schwer bleiverseuchten Boden hinterlassen.
Die amerikanischen Finanziers fürchteten, dass ihre Börsenkurse in den Keller fallen könnten, wenn das in den USA publik würde, und zogen sich zurück.
Sankt Veit ist eher zufällig zum Gesprächspartner geworden.
Man habe angefragt, ob es in Kärnten nicht noch einen anderen, zentral gelegenen Standort gäbe.
Denn von Kärnten aus sollen der deutsche, der österreichische und der slowenische Rohglasmarkt erschlossen werden.
Das entspricht genau den Berechnungen des Konsortiums, wonach eine Rohglasfabrik auf 15 Millionen Einwohner kommen müsste.
Das Areal, direkt an der Bahnstrecke und an der Schnellstraße gelegen, wird jetzt von der Stadt in Eigenregie erschlossen.
St.
Galli würde die Hälfte der Fläche benötigen, aber auch Förderungen, über die streng geschwiegen wird.
Gefördert werden müsste aber auch das Areal des St.
Veiter Industrieparks, sagt der Bürgermeister, der sich wünscht, dass die Betriebsansiedelungsgesellschaft das Areal übernimmt und St.
Gallis weiterer Verhandlungspartner wird.
Egal ob der italienische Glaskonzern Sangale sich nun in St.
Veit an der Glan niederlässt oder nicht, die österreichische Glasindustrie braucht in den Italienern keine Konkurrenz zu fürchten.
Sangale produziert nämlich vor allem Flachglas für die Auto- und Bauindustrie, wie es in Österreich nicht hergestellt wird.
Wie es um die österreichische Glasindustrie im Allgemeinen aussieht, das fasst Kurt Tonka zusammen.
In Österreich gibt es insgesamt 65 glasproduzierende Unternehmen.
Die etwa 7.500 Arbeitnehmer in der Glasindustrie haben im Jahr 1994 einen nominellen Produktionswert von 8,9 Milliarden Schilling erwirtschaftet.
Schwerpunkt bei der heimischen Glaserzeugung sind vor allem Schmucksteine und Glassouvenirs, die vor allem in Westösterreich hergestellt werden.
Danach folgen Verpackungsglas, Flach- und Wirtschaftsglas.
Interessant ist, dass fast jede Glashütte einen bestimmten Bereich mit ihren Produkten abdeckt.
Man kommt sich also kaum in die Quere.
Und auch der EU-Beitritt ist an der österreichischen Glasindustrie so gut wie spurlos vorbeigegangen, wie Peter Schöpf vom Fachverband der Glasindustrie erklärt.
Die österreichische Glasindustrie hat über alle Branchen gerechnet, auch solche mit eingeschlossen, die kaum exportieren, eine Exportquote von 70 Prozent, etwas mehr als 70 Prozent.
Daher mussten wir uns immer nach den
Exportmärkten richten und haben also schon seit vielen, vielen Jahren bestimmte EU-Richtlinien eingehalten, obwohl die in Österreich also nicht in Tätung waren, weil man sich ja nach dem Markt richten muss, in dem man hinverkauft.
So gesehen ist also der Beitritt zur EU eine Erleichterung, aber nichts wesentlich Neues.
Alles in allem geht es der heimischen Glasindustrie jedenfalls recht gut.
Zwar ist in der zweiten Jahreshälfte 1995 ein leichter Rückgang bei den Aufträgen und der Produktion zu erkennen, ein echter Trend ist daraus aber nicht abzulesen.
Nach Angaben des Fachverbandes sind in absehbarer Zeit weder Firmenschließungen noch Kündigungen zu befürchten.
Apropos Kündigungen, die gab es zuletzt in größerem Ausmaß während der Wirtschaftskrise Mitte der 70er.
Damals hatten von den bis dahin 10.000 Beschäftigten in der österreichischen Glasindustrie etwa 2.500 ihren Job verloren.
Seitdem hat sich am Beschäftigungsstand so gut wie nichts geändert.
12.38 Uhr, bei uns jetzt der Hinweis auf eine Sendung am Abend, konkret auf das Journal Panorama.
Sie sind sich vielleicht darüber im Klaren, dass Sie der einzige lebende Mensch sind, der uns die wahren Ziele der Nationalsozialistischen Partei und das Funktionieren der Führerschaft erklären kann.
Darüber bin ich mir im Klaren.
Im November 1945, vor genau 50 Jahren, begann der internationale Militärgerichtshof in Nürnberg seine Verhandlungen gegen die Hauptverantwortlichen des Dritten Reichs.
Angeklagt war unter anderem auch der ehemalige Reichsmarschall Hermann Göring.
Ich habe alles getan, was irgendwie in meiner persönlichen Kraft gestanden hat, die nationalsozialistische Bewegung zu stärken, zu vergrößern,
und unablässig daran gearbeitet, sie unter allen Umständen in die Macht, und zwar die alleinige Macht, zu bringen.
Das Tribunal.
Der Nürnberger Kriegsverbrecherprozess in Tondokumenten.
Heute in einer einstündigen Sonderausgabe des Journal Panorama, ab 18.25 Uhr, Programm Österreich 1.
Und einen Programmtipp habe ich noch für Sie.
Wirtschaftsminister Johannes Dietz ist ab etwa 16.05 Uhr Live-Gast in der Österreich1-Sendung von Tag zu Tag.
Das Thema zwischen EU und Budgetkrise, wie stark ist Österreichs Wirtschaft?
Moderatoren dieses weiteren von Tag zu Tag Wahlspezials sind Gisela Hopfmüller und Rainer Rosenberg von Tag zu Tag ab etwa 16.05 Uhr Programm Österreich1.
Nach Oberösterreich, dort ist ein jahrelanger juristischer Müllstreit zu Ende gegangen.
Ein Mann, der aus Überzeugung und mit Akribie die Vermeidung, Trennung und Wiederverwertung von Müll- und Abfällenbetrieb, muss laut Entscheid des Verwaltungsgerichtshofes die von der Gemeinde vorgeschriebenen Müllgebühren nicht zahlen.
Damit könnte ein österreichweiter Präzedenzfall vorliegen.
Aus Linz, Werner Hofer.
Sechs Jahre lang hat der Leon-Dinger-Hausbesitzer Werner Englisch darum gekämpft, das tun zu dürfen, was eigentlich ökologisch sinnvoll ist, nämlich Müll zu vermeiden, zu kompostieren und selbst zu entsorgen und auf diese Weise die Müllabfuhr letztlich auch die Gemeinde zu entlasten.
Werner Englisch dazu.
Ich wollte an und für sich der Gemeinde helfen,
Müllgebühren zu sparen, weil die Gemeinde Leoning ist ja an Linz angeschlossen und entsorgt in Asten und haben gedacht, wenn das mehr machen würden, dann würde sich doch die Gemeinde doch ganz schön viel Geld ersparen, dass sie ja wiederum den Bürgern
zugute kommen lassen könnte.
Doch all seine Bemühungen, eine Ausnahme von der öffentlichen Müllentsorgung zu bekommen, fruchteten nichts, bis der Mann schließlich den Rechtsweg beschritt.
Und der Verwaltungsgerichtshof traf die richtungsweisende Entscheidung, wenn jemand sein Abfallproblem nachweislich ökologisch einwandfrei selbst löst, dann ist ihm eine Ausnahme von der öffentlichen Müllentsorgung zu gewähren.
Dem Leondinger sein vom Land Oberösterreich 13.000 Schilling Verfahrenskosten zu ersetzen, entschied der Verwaltungsgerichtshof.
Außerdem wird er von der Gemeinde Leonding die Müllgebühren der vergangenen sechs Jahre zurück verlangen.
Bei der Stadt Leonding war heute niemand für eine Stellungnahme zu diesem Fall erreichbar.
Werner Hofer hat informiert.
Manche Obstsorten, die in den österreichischen Geschäften zu kaufen sind, dürfen nicht chemisch konserviert werden.
Das gilt vor allem für jene Früchte, die man mit der Schale isst, Erdbeeren zum Beispiel.
Der Verein für Konsumenteninformation in Wien hat nun stichprobenartig kontrolliert und dabei festgestellt, dass in manchen Fällen trotzdem gespritzt wird.
Christoph Guckenberger mit den Details.
Vor allem Importobst wird chemisch behandelt.
Rund ein Viertel der importierten Früchte sind davon betroffen.
Erdbeeren zum Beispiel aus Israel und Spanien oder Ringgloten aus Südafrika.
Das Problem dabei, äußerlich lässt sich Behandeltes von unbehandelten Obst nicht unterscheiden.
Zwar ist nicht bewiesen, dass die Konservierungsstoffe in dieser Menge gesundheitsschädlich sind, doch die Experten vom Verein für Konsumenteninformation empfehlen nur unbehandeltes Obst zu essen.
Das ist zwar nicht so lange haltbar, hat aber gesundheitliche Vorteile.
Hannes Spitalski vom Verein für Konsumenteninformation
Das hätte sicher auch den Vorteil, dass der Abbau an Vitaminen, der zweifellos auch stattfindet, wenn das Produkt grundsätzlich länger haltbar ist, sei es durch welche Methode auch immer, dass dieser Abbau nicht so stark stattfindet und dass halt der Inhalt der Frucht
noch vorhanden ist, wenn es der Konsument konsumiert.
Zwar gibt es in Österreich eine Kennzeichnungspflicht für die meisten Obstsorten, doch das Schild auf der Obstkiste ist nicht immer ganz richtig, meint Hannes Spitalski.
Wenn sie aber nicht im Interesse des Verbrauchers steht, so kommt es natürlich zu schlampigen Auspreisungsarten, das heißt also man lässt eine Steige im Regal stehen und füllt sie mit irgendeinem anderen Produkt halt nach, ist sicher
Deshalb so, da diese Kennzeichnung nicht so intensiv kontrolliert wird wie andere Kennzeichnungen.
Aber hier ist der Verbraucher eben gefordert.
Und der Verbraucher muss nachfragen und sagen, ich will Früchte nur von dort und da.
Wo sind die?
Wo finde ich sie?
Und wenn er das intensiv und oft genug tut, dann wird der Handel reagieren und wird ihm die notwendige Kennzeichnung auch geben.
Auch auf Birnen aus Chile und Südafrika fanden sich Konservierungsmittel.
In diesem Fall empfehlen die Tester, österreichische Birnen zu kaufen.
Denn die sind nicht behandelt und außerdem haben die Birnen gerade Saison.
Als der World Wide Fund for Nature, kurz WWF, das Projekt Bären in Österreich gestartet hat, da hat noch Eitelwanne geherrscht.
So gut wie niemand hat etwas dagegen, dass der Braunbär wieder heimisch wird, das Teddybär-Image wird Meister Petz wohl nie ablegen können.
Dass er allerdings alles andere als ein Kuscheltier ist, das hat er mittlerweile eindeutig und oft genug bewiesen.
Schafe hat er gerissen, Bienenstöcke geplündert und selbst in der Nähe von Häusern hat dieses Wildtier sein Unwesen getrieben.
Eine regelrechte Bärenhysterie war die Folge.
Ein Tier ist sogar erschossen worden.
Das war im Vorjahr.
Heuer ist es um die Bären still gewesen und es wird still bleiben.
Die Bären ziehen sich derzeit in ihre Winterschlafquartiere zurück.
Der WWF, verantwortlich für das Bärenschutzprogramm, hat am Vormittag die Bärenbilanz 95 präsentiert und Karl Jarkowski war dabei.
Die Bärenbilanz 1995 kurz zusammengefasst.
Weniger Schäden und mehr Geld für das Bärenschutzprogramm.
Richteten die 25 Braunbären in Kärnten, Niederösterreich, der Steiermark und Oberösterreich im Vorjahr Schäden um die 900.000 Schilling an, so betragen die Schäden heuer nur 200.000 Schilling, davon die Hälfte in Kärnten.
Es gab nur einige Schafrisse und ein paar geplünderte Bienenstöcke.
Auch die Angst der Bevölkerung vor den Bären in den betroffenen Gebieten ist gewichen.
Die Gründe dafür nennt Norbert Gerstl, verantwortlich im WWF für die Braunbären.
Wir haben heuer im Frühjahr sehr intensiv mit unserer Informationstätigkeit weitergemacht.
Wir haben mit allen Bezirkshauptleuten gesprochen, mit den Bezirksjägermeistern, mit den Vertretern der Kammern.
Wir sind in die Schulen gegangen, haben in der Bärenregion fast alle Schulen besucht, haben dort Unterrichtsstunden sozusagen gehalten.
Und diese Zusammenarbeit zwischen den Naturschutzorganisationen und den Behörden, das ist hier auf fruchtbaren Boden gefallen.
Die rund 25 Braunbären sind derzeit auf dem Weg in den Winterschlaf oder schlafen bereits.
Heuer gab es auch Zuwächse in der österreichischen Bärenpopulation.
Zwei bis drei Bären kamen aus Slowenien nach Kärnten und ein Jungbär wurde geboren.
Nach Aussage des WWF haben sich besonders die Bärenanwälte bewährt.
Zigtausende Kilometer haben zwei Bärenfachleute zurückgelegt und dabei vor allem eines erreicht, den Menschen das Gefühl vermittelt, dass jemand für ihre Ängste, Probleme und Anliegen im Zusammenhang mit den Bären da ist.
Durch die geringen Schäden hatte auch die Eingreiftruppe der Arbeitsgemeinschaft Braunbär ein ruhiges Jahr, sie waren nur zwei Wochen im Einsatz.
Mit dem Bärenschutzprogramm der Arbeitsgemeinschaft Braunbär, bestehend aus dem WWF, dem Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft sowie der Wildbiologischen Gesellschaft München wird es in den nächsten zwei Jahren ein länderübergreifendes Artenschutzprogramm geben.
14 Millionen Schilling sollen dafür zur Verfügung stehen.
Das bei der EU eingereichte Live-Programm steht knapp vor der Unterzeichnung.
Norbert Gerstl über die Schwerpunkte.
Die Schwerpunkte des Plans, es soll sozusagen ein Leitfaden für den Bärenschutz für das Jahr 2000 werden.
Das heißt die Rahmenbedingungen festzulegen, was es im Bärenschutz in Österreich braucht.
Es braucht sicher eine gute Zusammenarbeit mit den Behörden, sicher auch Einflüsse auf den logistischen Bereich und es braucht vor allem eine solide, tragbare Gesprächsbasis.
Und das wird mit dem Mensch-Müll ganz sicher erreicht werden.
25 Braunbären sind für Österreich noch zu wenig, meinen die Wissenschaftler.
Um von einer wirklich lebensfähigen Bärenpopulation in Österreich sprechen zu können, müsste es deutlich mehr Bären geben.
Zur Kultur im Mittagsjournal.
Oper kann auch im Fernsehen schön sein und bekommt deshalb im kommenden Jahr mehr Senderzeit.
Am Vormittag wurde in der Wiener Staatsoper ein neuer Vertrag unterzeichnet, der die Übertragung von Opernaufführungen im ORF auf eine neue rechtliche Basis stellt.
Details wurden den Journalisten vor der Unterzeichnung mitgeteilt.
Hans Langsteiner war bei dieser Pressekonferenz.
Sieben lange vertragslose Jahre sind vorbei.
1988 war ja das anno 1976 geschlossene Übereinkommen über die Fernsehübertragung von Staatsopernaufführungen gekündigt worden.
Seit heute Vormittag sind sich nun Operndirektion, Bundestheaterverband und ORF auch rechtlich einig.
Es muss und wird wieder mehr Opern im Fernsehen geben.
Schon wegen der parallelen Aufgaben der beiden Institutionen.
Bundestheater-Generalsekretär Georg Springer
Sowohl den österreichischen Rundfunk als auch den österreichischen Bundestheaterverband und damit die österreichischen Bundestheater trifft sowohl ein im Fall des österreichischen Rundfunks sogar gesetzlich normierter Bildungsauftrag und Kulturauftrag.
Denselben Aufträgen sehen sich auch die österreichischen Bundestheater
Konkret sieht das Übereinkommen vor, dass ab 1996 mindestens drei Staatsopernaufführungen pro Saison übertragen werden.
Und zwar entweder ungekürzt oder aber in etwa einstündigen sogenannten Montagefassungen, die künstlerisch vom Leading-Team der jeweiligen Aufführung maßgeblich mitbetreut werden.
Staatsoperndirektor Johan Holländer kann dieser möglicherweise nicht unumstrittenen Übertragungsform durchaus viel abgewinnen.
Es ist nun einmal so, dass man nicht länger wie eine Stunde dasselbe Programm ansieht.
Das sind Fernsehgewohnheiten, nach denen wir
wenn sie jetzt wollen, auch die Oper entsprechend zu kürzen haben.
Das klingt jetzt furchtbar unkünstlerisch, ist es aber nicht.
Wir müssen verstehen, dass die Fernsehzuschauer keinesfalls nur die Opernzuschauer sein sollen, weil dann müssen wir sie überhaupt nicht machen, dann können die alle herkommen.
Also wir gehen in ein Medium, wo die
Große Mehrzahl nicht Opernfreundlich ist, nicht Opernkennen hat und wenn die eine Stunde diese Opern sehen, dann kriegen sie vielleicht Lust dazu.
Wenn sie aber zwei Stunden sie sehen, dann kriegen sie noch weniger Lust dazu, wie sie ursprünglich hatten.
Das glaube ich wirklich.
Vorbereitet werden in solchen Montagefassungen derzeit Übertragungen von Masnés Erodiat und Verdis Jerusalem sowie die in Bregenz aus der Taufe gehobene Opernrarität Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitez von Rimsky-Korsakov.
Ungekürzt gesendet soll die von Oper und Wiener Festwochen gemeinsam produzierte Aufführung von Mozart's Cosi fan Tote werden.
Sendeplätze sind der Samstag Hauptabend in ORF 2 für ungekürzte Fassungen sowie Freitag um 21.20 Uhr bzw.
22.30 Uhr.
ORF-Generalintendant Gerhard Zeiler abschließend zum heutigen Vertragsabschluss.
Meine Damen und Herren, ich bin sehr froh, dass wir heute diesen Vertrag unterschreiben können.
Ich bin deswegen sehr froh, weil er die Voraussetzung für die Umsetzung des Satzes ist, dass die Oper nicht nur gehört, gehört im Radio, sondern auch gesehen im Fernsehen.
Ohne diesen Vertrag, und ich übertreibe hier nicht, ohne diesen Vertrag könnten wir uns die Aufführungen finanziell nicht leisten.
Ja, wir dürften sie uns auch gar nicht leisten können, sagt ORF-Generalintendent Gerhard Zeiler.
Jetzt noch zu einem aktuellen Thema betreffend die Europäische Union.
Die EU-Finanzminister haben sich gestern in Brüssel mit der Währungsunion beschäftigt, wichtige Fragen zur Entscheidung aber an die jeweiligen Staats- und Regierungschefs weitergereicht.
Diese sollen sich dann beim Treffen in Madrid damit befassen.
Vor kurzem, nach dem Ministerrat, hat sich Bundeskanzler Franz Franitzki zum Thema Eurowährung zu Wort gemeldet und er ist für einen raschen Übergang.
Der Zeitplan ist einzuhalten.
Es wäre schlecht, wenn man hier ein Hinausschieben bewegen würde.
Es wäre auch schlecht, wenn man die Inhalte, die Stabilitätsinhalte verwässern oder definieren würde.
Und weil viele
Beobachter und viele Menschen in den Betrieben immer wieder auch die Frage stellen, führt die Währungsunion durch die straffe Finanzpolitik nicht unter Umständen zum Verlust von Arbeitsplätzen?
Ist es ganz besonders notwendig, beschäftigungspolitische Initiativen zu ergreifen?
und genau die Budgetpolitik mit der Beschäftigungsoffensive zu verknüpfen.
Es gibt nun einen Plan in Deutschland, möglichen Mitgliedern der Währungsunion eine Strafe aufzuerlegen, wenn sie die Maastricht-Kriterien nicht erfüllen.
Was halten Sie von dieser zusätzlichen Verschärfung?
Im Augenblick ziemlich wenig, denn es geht ja jetzt in erster Linie darum, den Kreis der Länder zu erweitern, die bis 1998 überhaupt dafür in Frage kommen.
Und ich meine, es ist jetzt jede Anstrengung zu unternehmen, diese Voraussetzungen zu erfüllen und nicht vorauseilend schon an Strafen zu denken, für die, die sie nicht erfüllen, viel wichtiger ist.
Gerade durch eine offensive Beschäftigungspolitik, das muss man immer wieder in den Vordergrund stellen,
die eigene Fähigkeit, die eigene Eignung an einer gemeinsamen Währung mitzutun, zu stärken, zu verfestigen.
Ich glaube auch nicht, dass dieser weibliche Plan in der Europäischen Union breite Zustimmung finden wird.
Aber 1998 als Stichdatum für die Mitgliedschaft in der Währungsunion sollte bleiben.
Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber das ist ein Ziel, bei dem man immer wieder den Vergleich aus dem Sport bringen kann.
Wer die Latte sich nicht hochlegt, wird auch keine hohen Sprünge machen können.
Und wenn wir jetzt, wenn wir verwässern oder wenn wir sagen, es ist uns ohnehin nicht so ernst, dann kann uns nämlich Folgendes passieren, dass die Konjunktur abflacht,
Und dass wir dann womöglich in einer Konjunkturflaute mit den notwendigen Stabilisierungsmaßnahmen beschäftigt sein werden.
Und in der Konjunkturflaute ist das alles viel schwieriger als in einer guten Konjunktur.
Der Bundeskanzler im Gespräch mit Fritz Dittlbacher.
Eine ganz aktuelle Meldung aus Salzburg habe ich noch für Sie.
79 Prozent haben sich für eine Pflichtmitgliedschaft in der Wirtschaftskammer ausgesprochen, 21 Prozent waren dagegen.
Damit zu weiteren aktuellen Meldungen.
Erste Station Deutschland.
Die Regierung in Bonn hat den Bosnien-Einsatz der Bundeswehr gebilligt.
Deutschland wird demnach 4.000 Soldaten für die internationale Truppe stellen.
Es ist der bisher größte Auslandseinsatz der Bundeswehr.
Die Soldaten sollen vermutlich schon Ende kommender Woche auf den Balkan verlegt werden.
Belgien, USA.
In Brüssel beraten die NATO-Verteidigungsminister über die geplante Bosnien-Friedenstruppe.
Nach internen Gesprächen erörtern die NATO-Minister die Einsatzplanung auch mit dem russischen Verteidigungsminister Grachow.
Russland will sich mit einer Brigade an der Friedenstruppe beteiligen, sie soll aber nicht unter dem NATO-Kommando stehen.
Frankreich.
Trotz Streiks und massiver Proteste hält die Regierung in Paris an der geplanten Reform des Sozialversicherungssystems fest.
Ein Regierungssprecher erklärte, durch einen Rückzieher würden die Ausgewogenheit und damit die gesamte Reform gefährdet.
Die Proteste gegen die drastischen Einsparungspläne werden heute fortgesetzt.
Der Streik der Eisenbahner hat in den Ballungszentren ein Verkehrschaos ausgelöst.
Und jetzt zum Wetter heute Nachmittag.
Im Großteil Österreichs stark bewölkt oder neblig trüb und stellenweise regnet oder nieselt es.
In manchen Tälern und Becken besteht weiterhin Glatteisgefahr.
Höchstwerte meist zwischen 0 und 4 Grad.
Das war's, das Österreich 1 Mittagschanal vom 28.
November.
Tonmeister heute Richard Drexler, Ablaufregie Werner Glöw und Redakteur im Studio Volk Obermeier.
Wir drei bedanken uns im Namen des Teams fürs Zuhören.
Einblendung: Werner Englisch, ein akribischer Müllvermeider und -verwerter aus Leonding muss laut Bescheid keine Müllgebühren mehr an die Gemeinde entrichten.
Mitwirkende:
Hofer, Werner [Gestaltung]
, Englisch, Werner [Interviewte/r]
Datum:
1995.11.28
Schlagworte:
Gesellschaft
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Justiz und Rechtswesen
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Müll
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Spitalsky. Vor allem importiertes Obst wird oft mit Chemikalien behandelt, dabei ist dies bei Obstsorten, die mit der Schale verzehrt werden, in Österreich untersagt.
Mitwirkende:
Guggenberger, Christoph [Gestaltung]
, Spitalsky, Hannes [Interviewte/r]
Datum:
1995.11.28
Schlagworte:
Wirtschaft
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Ökologie und Umweltschutz
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Konsum
;
Ernährung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten