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Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.12.01
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Eine Stunde Mittagsinformation an diesem 1.
Dezember.
Am Mikrofon begrüßt sie Ursula Stenzel.
Zunächst eine Übersicht über die von uns geplanten Themen.
Das vorläufige Endergebnis der Beamtenvertretungswahlen liegt seit heute Vormittag vor.
Mandatsgewinn für den ÖAAB, Verluste für die sozialistische Gewerkschaftsfraktion FSG und Gewinn für die den freiheitlichen Nahestehende auf.
Insgesamt aber kein Erdrutsch.
Die Wirtschaftsredaktion geht der Frage nach, ob sich die internationale Konjunktur abschwächt.
Dazu die Einschätzung des Vorsitzenden des Deutschen Waisenrats, Hacks, und die Beurteilung österreichischer Wirtschaftsfachleute.
17 Tage vor der Wahl haben sich heute auch ÖVP-Obmann Schüssel und der SP-Clubobmann Kostelka zu Wort gemeldet.
Zwei Jahre nach dem ersten Briefbombenanschlag berichten wir über den Briefbombenprozess.
Die Evangelische Kirche zieht Bilanz über die Situation der Frauen in ihrer Glaubensgemeinschaft.
Amnesty International klagt an auf der Suche nach verschwundenen Opfern in Jugoslawien.
Und die Kulturredaktion bringt eine Vorschau auf die Premiere von Kaballe und Liebe am Burgtheater in der Inszenierung der Jungregisseurin Karin Henkel.
Zunächst aber der Nachrichtenüberblick, redigiert von Daniel Rhein.
Es liest Wenzel Knarteck.
Österreich.
Die Christgewerkschafter haben die absolute Mehrheit bei der Personalvertretungswahl der Beamten verteidigt.
Nach dem vorläufigen Endergebnis kamen sie wie bei der vorangegangenen Wahl auf knapp 52 Prozent der Stimmern.
Auch sonst gab es praktisch keine größeren Veränderungen.
Die sozialdemokratischen Gewerkschafter erhielten neuerlich 30 Prozent der Stimmern.
Die freiheitliche Liste auf erreichte 8 Prozent.
Unabhängige und Grüne kamen auf 6 Prozent.
In der Wirtschaftskammer Kärnten gibt es eine Mehrheit für die Pflichtmitgliedschaft.
Bei der Urabstimmung sprachen sich 82 Prozent für die Beibehaltung der Pflichtmitgliedschaft aus.
Die Beteiligung an der Abstimmung lag bei lediglich 33 Prozent.
Gewerkschaft und Arbeitgebervertreter haben sich über die Kollektivvertragslöhne der Handelsangestellten geeinigt.
Die Löhne werden mit Beginn kommenden Jahres um 2,8 Prozent angehoben.
Die Gewerkschaft hat ursprünglich eine Erhöhung von 5,5 Prozent gefordert.
Der Richter im Briefbombenprozess hat erstmals Ordnungsstrafen gegen nicht erschienene Zeugen verhängt.
Die beiden Zeugen müssen je 5.000 Schilling zahlen, weil sie keine Entschuldigung für ihr Fernbleiben vorbrachten.
In einem der beiden Fälle beantragte der Staatsanwalt zusätzlich die Zwangsvorführung.
Singapur.
Der britische Börsenhändler Nick Leeson ist von einem Gericht wegen Betruges schuldig gesprochen worden.
Das Strafausmaß ist noch nicht bekannt, es soll morgen verkündet werden.
Dem Verurteilten droht eine Haftstrafe von bis zu acht Jahren.
Er hat durch Fehlspekulationen in Milliardenhöhe den Bankrott der britischen Traditionsbank Barings verursacht.
Deutschland Im Prozess um HIV-verseuchte Blutpräparate der Firma UB Plasma gibt es vier Schuldsprüche.
Das Landgericht Koblenz verurteilte die Angeklagten zu Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren.
Die vier Mitarbeiter der UB Plasma hatten Blutpräparate nur unzureichend auf HEV-Viren getestet und verseuchtes Blutplasma verkauft.
In der Folge starben dann drei Spitalspatienten an Aids.
Der Prozess zog sich über 15 Monate hin.
Vereinte Nationen, heute ist Welt-Aids-Tag.
Es wird geschätzt, dass weltweit mehr als 20 Millionen Menschen mit dem HIV-Virus infiziert sind.
In wenigen Jahren könnten es schon 40 Millionen sein.
In Österreich sind bisher 984 Menschen an Aids gestorben.
Ein ausgereiftes Medikament gegen Aids ist derzeit ebenso wenig in Sicht wie ein Impfmittel.
Wirksamster Schutz vor einer Ansteckung bleibt das Kondom.
Die Regierung bleibt trotz der andauernden Proteste gegen die Sparpläne hart.
Industrieminister Beaudrat sagte, die Sanierung der Renten und der Krankenversicherung müsse jetzt passieren oder nie.
In der Regierung wird darüber diskutiert, ob Präsident Chirac als Ausweg aus der Krise eine Volksabstimmung oder sogar vorgezogene Neuwahlen anordnen soll.
Durch den Streik der Eisenbahner ist der öffentliche Verkehr in Frankreich auch heute praktisch lahmgelegt.
Viele Postbedienstete haben sich dem Streik angeschlossen.
Bei den Strom- und Gaswerken wird über weitere Protestmaßnahmen noch beraten.
Irland, USA.
Der amerikanische Präsident Clinton trifft heute in Dublin mit der irischen Präsidentin Robinson zusammen.
Hauptthema wird der Friedensprozess in Nordirland sein.
Gestern hat Clinton in Belfast zum Frieden zwischen den nordirischen Konfliktparteien aufgerufen.
Er führte Gespräche mit dem Chef der Sinnfein-Partei Adams und dem Vorsitzenden der Ulster Unionist Party Paisley.
Präsident Clinton stimmt nun doch dem Verteidigungsbudget des amerikanischen Kongresses zu.
Ursprünglich wollte er sein Veto gegen den Vorschlag der Republikaner einlegen.
Der Budgetentwurf sieht mehr als 240 Milliarden Dollar für Verteidigungsausgaben vor.
Seinen Meinungsumschwung begründet Clinton damit, dass die Republikaner jetzt bereit sind, amerikanische Soldaten nach Bosnien zu entsenden.
Geplant ist, dass sich die USA mit 20.000 Mann an der NATO-Friedenstruppe für Bosnien beteiligen.
Österreich.
In Wien ist eine internationale Konferenz über das Konzentrationslager Mauthausen eröffnet worden.
Innenminister Aynem sagte zu Beginn der Veranstaltung, es sei bemerkenswert, dass es 50 Jahre gedauert habe, bis sich in Österreich eine wissenschaftliche Konferenz mit dem Thema Mauthausen auseinandersetzte.
Die Wissenschaftler werden noch bis Sonntag diskutieren.
Unser Nachrichtenüberblick war das und nun zum Wetter mit Herbert Carters.
Zunächst ein kurzer Rückblick auf den November.
Er weist im Großen und Ganzen keine besonderen Abweichungen auf, ein paar Ausnahmen gibt es dennoch.
Wie ich gerade von der Klimaabteilung der Zentralanstalt für Meteorologie erfahren habe, war es im Mühl- und im Waldviertel sowie von den niederösterreichischen Kalkalpen bis ins oberösterreichische Alpenvorland um 2,5 bis 3 Grad zu kalt.
Bei den Niederschlägen fällt auf, dass im Mühl- und im Waldviertel etwa doppelt so viel gefallen sind als im Normal, hingegen erhielten Osttirol, Kärnten und die südlichen Teile der Steiermark nur ein Viertel der Normalmengen.
Nun aber die aktuellen Wettermeldungen.
Wien bedeckt 1°C, Eisenstadt bedeckt 2°C, St.
Pölten, Linz und Salzburg bedeckt 0°C.
Innsbruck wolkenlos 3°C, Brigens wolkenlos 4°C, Graz Nebel 2°C und Klagenfurt stark bewölkt 5°C.
Die Nebel- und Hochnebelverteilung hat sich seit gestern ja kaum verändert.
Die Nebel-Obergrenzen liegen nördlich der Alpen bei 1.200 m, im Osten um 1.500 m und im Süden in mehr als 2.000 m Seehöhe.
Darüber also und von Vorarlberg bis in Salzkammergut und in einem schmalen Streifen weiter bis etwa zum Schneeberg scheint die Sonne.
Die Temperaturen erreichen heute noch, je nach Nebel oder Sonnenschein, minus 2 bis plus 5 Grad.
Heute Nacht im Westen klar und kalt bis zu minus 10 Grad, sonst trüb und nur geringe Abkühlung.
Morgen schieben sich dann von Südosten her Wolken über die Hochnebeldecke und bringen leichten Schneefall von einer gedachten Linie Mühlviertel unter Kärnten ostwärts.
Weiter im Westen bleibt es recht sonnig, auch wenn ein paar Wolken aufziehen.
Die Temperaturen bleiben in den Niederungen knapp am Gefrierpunkt, auf den Bergen kühlt es weiter ab, in 2000 Meter auf minus 3 bis minus 6 Grad.
Und übermorgen am Sonntag wird es noch eine Spur kälter und die Wolken wandern weiter bis nach Tirol und Vorarlberg.
Dann ist fast im ganzen Land ein wenig Schneefall möglich.
Genauer einstufen lassen sich weder die räumliche Verteilung noch die Intensitäten des Schneefalls.
Am meisten dürfte aber im Osten unseres Landes fallen.
Soweit Nachrichten über Blick und Wetter im Mittagsjournal.
12.08 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Wir beginnen mit dem Beitragsteil.
Die Personalvertretungswahlen der 266.000 Beamten sind geschlagen.
Von einem Erdrutsch kann man nach diesen Wahlen aber ganz und gar nicht sprechen.
Vielmehr noch, sie haben insgesamt kaum Veränderungen gebracht, auch wenn es im Detail Verschiebungen gab.
Die Fraktion Christlicher Gewerkschafter konnte aber ihre absolute Mehrheit halten, die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter und die Freiheitliche Auf halten im Wesentlichen bei ihren Ergebnissen von 1991.
Fritz Dittlbacher und Helma Poschner mit Details.
Es gibt zwar nur eine Personalvertretungswahl, dennoch gibt es noch kein einheitliches Ergebnis.
Das vorläufige Gesamtergebnis der FCG, der Fraktion Christlicher Gewerkschafter, und das der FSG, der Sozialdemokratischen Gewerkschafter, divagieren.
Der maximale Unterschied zwischen den beiden Ergebnissen macht etwa ein halbes Prozent aus.
Derzeit sitzen Vertreter beider Fraktionen zusammen und versuchen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Ein solches gemeinsames Ergebnis soll es bis zum Nachmittag geben.
Die bisherigen Unterschiede in den Berechnungen ergeben sich offenbar durch verschiedene Zuordnungen der Namenslisten.
Diese Angleichungsschwierigkeiten ändern allerdings nichts am Gesamtbild, das im Vergleich zu den Wahlen vor vier Jahren nur geringfügige Veränderungen zeigt.
Die schon bisher führende Fraktion christlicher Gewerkschafter FCG konnte ihre absolute Mehrheit halten und liegt je nach Berechnung zwischen 51,8 und 52,2 Prozent.
Geringfügig gewonnen haben nach beiden bisherigen Gesamtergebnissen die sozialdemokratischen Gewerkschafter.
Sie liegen damit bei 30,2 Prozent.
Die freiheitliche Auf liegt je nach Berechnung zwischen 7,9 und 8,1 Prozent.
7,9 Prozent waren es auch letztes Mal gewesen.
Ähnlich stabil blieben auch die sogenannten unabhängigen Gewerkschafter, die aus dem grünen und linken Lager kommen.
Leichte Gewinne gegenüber 1991 wurden zwar erzielt, überall dort, wo man mit besonderem Eifer ans Werk gegangen war, blieb der Erfolg jedoch aus.
So erreichten die grünen Polizisten bei der Sicherheitswache und Gendarmerie gerade eineinhalb Prozent.
So homogen das Gesamtsbild auch ist, im Detail variieren die Ergebnisse stark.
Zum Beispiel bei der freiheitlichen Aktionsgemeinschaft Auf.
Diese Liste hatte sich mehr erwartet, denn diesmal war man bei drei Viertel aller Beamten zur Wahl angetreten.
Vor vier Jahren hatte man das erste in etwa 65 Prozent der Dienststellen geschafft.
Angesichts dieser Ausweitung der Kandidaturen ist das bloße Halten des Ergebnisses eigentlich eine kleine Enttäuschung.
Die AUF hat überall dort, wo sie neu angetreten ist, nur wenige Stimmen dazugewonnen.
Dort, wo sie bisher schon stark war, zum Teil erheblich verloren.
Etwa bei der Exekutive.
Hier konnte die AUF in Summe nicht ganz 4% zulegen.
Diese Gewinne kamen allerdings vor allem aus Bereichen, wo die Freiheitlichen bisher unterrepräsentiert waren, zum Beispiel aus der Justiz und Zollwache.
In ihren bisherigen Hochburgen waren die Gewinne viel moderater.
Bei der Sicherheitswache ging in Wien der Ausschussvorsitzende verloren und bei der berühmt gewordenen Wiener Alarmabteilung Vega, wo die AUF letztes Mal sogar die absolute erreichte, büßte sie drei von vier Mandaten ein.
Es gilt aber nach wie vor die Faustregel der letzten Wahl.
Dort, wo es hohe Unzufriedenheit gibt, sind die Stimmen für die AUF besonders hoch.
So konnte die AUF diesmal den Obmann bei den Wiener Kriminalbeamten erringen.
Nichtpunkten konnte die AUF bei fast allen Lehrern, dort haben FCG und FSG zulegen können.
Ein weiteres interessantes Detail bei diesen Beamtenwahlen lautet offenbar auch, wesbrot ich es, des lied ich sing.
So zeigt sich in den Ministerien, dass fast überall die Parteiliste des zuständigen Ministers gewann.
Keine einschneidenden Veränderungen also bei den Beamtenvertretungswahlen, Helma Poschner und Fritz Dittlbacher haben berichtet.
Die Warnung vor einer schwarz-blauen Koalition bleibt eine der Hauptstrategien im Wahlkampf der SPÖ.
Nach Ansicht von SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka sind die Anzeichen für eine Zusammenarbeit von Schüssel und Haider nach der Wahl bereits jetzt deutlich zu erkennen, Thomas Langpaul berichtet.
SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka sieht zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen der ÖVP und den Freiheitlichen und zwar nicht nur während der vergangenen Sondertagung des Nationalrates, wo ja gegen die Stimmen der SPÖ das Offenhalten der Geschäfte am 8.
Dezember und die Bauernförderung beschlossen wurde.
Ähnliche Programme oder Anträge
gäbe es etwa auch in der Sozialpolitik, bei den Pensionen, im Verhältnis zwischen Wirtschaft und Umweltschutz oder in der Frage Neutralität und NATO.
Für Kostelka hat das System.
Kein Zufall, sondern ganz im Gegenteil.
Die Annäherung von ÖVP an Zielen der Freiheitlichen ist sicherlich ein politisches Kalkül, das insbesondere zugenommen hat seit der Funktion durch Schüssel.
Der Wechsel, den Schüssel offensichtlich anstreben will, ist letztendlich eine rechte Wende rückwärts.
Und die inhaltliche Koalition zwischen den Freiheitlichen und der ÖVP wurde auf diese Weise schon seit Monaten vorbereitet.
Kritik kommt vom SPÖ-Klubobmann an der Schützenhilfe des deutschen Bundeskanzlers Kohl für die ÖVP.
Sätze wie, wir sind hier im Vormarsch, seien für einen deutschen Politiker in Österreich unpassend, meint Kostelka.
Ich glaube, weder in diesem noch in anderen Zusammenhängen
brauchen wir in Österreich einen großen Bruder und ich möchte daher von dieser Stelle aus mit allem Nachdruck meinen, dass solche Einmischungen, insbesondere wer hier im Vormarsch sei, aus dem Mund eines deutschen Bundeskanzlers abgespracht sind und abzulehnen sind.
Die Ergebnisse der Personalvertretungswahlen bei den Beamten bewertet Kostelka positiv.
Rückschlüsse auf die Nationalratswahlen ließen sich daraus jedoch keine ziehen.
Und damit zurück ins Studio des Mittagsschonals.
Thomas Langbaul hat berichtet von einer Pressekonferenz des SPÖ-Fraktionschefs Kostelka.
Der Wahlkampf treibt oft seltsame Blüten und die manchmal gefundene Wortwahl stößt, wie im folgenden konkreten Fall, auf Widerspruch.
Gestern Abend hatte ÖVP-Obmann und Vizekanzler Schüssel
bei einer Wahlveranstaltung die Haider-FPÖ und die Wranitzki-SPÖ gleichermaßen für die Probleme des Landes verantwortlich gemacht, wobei Schüssel für die Bezeichnungen von FPÖ und SPÖ folgende Wortschöpfungen kreierte.
Meine Damen und Herren, ist die andere Spielart des Austro-Masochismus nach der Devise, alles ist hin.
Und die Franziskaner sind die getreuesten Gehilfen, die sagen, nichts darf sich ändern, alles muss so bleiben, wie es ist.
Haider ist stark geworden, weil die Franziskaner keine Reform, keine Veränderung zugelassen haben.
Und die Franziskaner brauchen Haider, um immer wieder das blau-schwarze-schwarz-blaue Gespenst aus der Mottenkiste herauszuholen, das in Wahrheit nicht existiert.
Sprach Wolfgang Schüssel nicht gerade zur Freude des Franziskanerordens.
Der Sprecher des Ordens, Ulrich Zancanella, hat sich heute zu Wort gemeldet.
Was sagt er zur Wortwahl Wolfgang Schüssels?
Es geht gar nicht um meine persönlichen Gefühle.
Ungefähr 3000 Christen in Österreich sind Franziskaner oder Franziskanerinnen und wir sind betroffen.
Mit Befremden stellen wir das fest.
Und wir möchten einfach eines feststellen für die Politiker jeden Couleurs.
Sie sollen die Kirche für ihre billigen Wortspiele herauslassen.
Wir wollen nicht in die Schlammschlacht.
Stört Sie das besonders, weil Schüsselobmann einer Partei ist, die sich christlichen Werten verpflichtet hat?
Naja, er soll sich erinnern, dass er einmal das Versprechen der katholischen Hochschuljugend abgelegt hat.
Was beinhaltet dieses Versprechen?
Naja, das weiß er selber.
Das heißt vor allem eine innere Ausrichtung zum Christentum, die sich dann auch äußerlich klar zeigt.
In ganz Europa wird gespart.
Die meisten Regierungen müssen ihre Staatsbudgets in Ordnung bringen, wollen sie an der geplanten Währungsunion teilnehmen und die strengen Bedingungen erfüllen.
Für den Vorsitzenden des Deutschen Waisenrats, Professor Herbert Hacks, sind die Budgetkonsolidierungsbemühungen aber nur etwas, was ohnehin schon längst fällig gewesen wäre.
Maastricht sei nur ein Auslöser, keinesfalls aber der Grund für das Gürtelengerschneien, meint Professor Hacks im Gespräch mit Christian Hunger.
Jetzt finden wir das eigenartige Phänomen, dass die Regierungen, die ihren Bürgern unpopuläre Maßnahmen zumuten müssen, häufig das dann mit der Begründung tun, ja, das müssen wir wegen Maastricht.
Sie sagen also nicht, das müssen wir, weil das eben eine gesunde Haushaltspolitik ist, sondern das müssen wir wegen Maastricht.
Und da ist Maastricht der Sündenbock und manche Leute denken sich noch, ja das ist doch letzten Endes, ist das die Deutsche Bundesbank, die dahinter steht und die wird dann zum Sündenbock Europas.
Aber das ist natürlich falsch.
Die Regierungen haben sich freiwillig zu dieser Politik entschlossen und ich möchte behaupten, wenn es Maastricht nicht gäbe, müssten sie es auch tun.
Herr Professor, Huxton ist aber doch der zeitliche Rahmen jetzt mittlerweile schon sehr knapp bemessen.
Befürchten Sie nicht, dass durch diesen Druck, diesen Spardruck, auch die Konjunktur gedrückt werden könnte, wenn man bedenkt, dass wir ja das kürzeste Konjunkturhoch der Nachkriegszeit hinter uns haben?
Ja, es ist schon richtig, dass natürlich höhere Staatsausgaben, höhere Staatsdefizite konjunkturell anregend wirken könnten, aber das doch nur mit erheblichen Einschränkungen.
Denn wenn ein Land eben eine unsolide Budgetpolitik betreibt,
dann schadet das letzten Endes auch der Wirtschaftstätigkeit.
In dem Land tauchen Inflationserwartungen auf.
Man rechnet damit, dass die Steuerlast dann entsprechend auch ständig steigt.
Herr Professor Hax, wenn wir kurz die Konvergenzkriterien ansprechen, das sind jene Kriterien, die ein Land erfüllen muss, um an der Währungsunion teilnehmen zu können.
Nun scheint ja weitgehend unbestritten zu sein, zumindest bei der Mehrzahl der europäischen Politiker, dass eine Aufweichung der Kriterien eher nicht wünschenswert ist.
Aber es kommen auf der anderen Seite die Bedenken, dass der Zeitplan zu knapp ist und dass man eventuell den Zeitpunkt der Einführung der Währung nach hinten verschieben sollte.
Dahinter das Motto, lieber später als schlecht.
Wie sehen Sie das?
Das ist, glaube ich, sehr treffend, wie Sie das gesagt haben.
Lieber später als schlecht, das ist der Standpunkt des Sachverständigenrats auch.
Da muss man eben jetzt sagen, wenn man die Konvergenzkriterien ernst nimmt und man will eine hinreichend große Anzahl von Ländern, dann sollte man eher noch etwas länger warten.
Oder mit weniger Ländern vorlieb nehmen, aber ich weiß gar nicht, ob das zweckmäßig ist.
Auf jeden Fall soll man nicht die Konvergenzkriterien aufweichen.
länger warten, was bedeutet das für Sie?
Das bedeutet vielleicht, man kann nach 1999 eigentlich in jedem Jahr wieder prüfen.
Es ist allerdings, muss man sagen, es ist nicht so einfach, dass diese Umstellung auf eine neue Währung ist rein technisch
Also wenn man die Spezialisten in den Banken da mal fragt, aber auch in den großen Unternehmen, wo verursacht technisch so viele Schwierigkeiten, so viele Komplikationen, dass man da nicht gewissermaßen sagen kann, jetzt warten wir noch was und jetzt schieben wir es nochmal auf und jetzt machen wir es ganz schnell, das muss schon langfristig vorbereitet werden.
Deswegen muss man sich jetzt schon Gedanken darüber machen, ob 99 geht oder nicht.
Herr Professor Hax,
erfüllt Österreich, wie die meisten anderen europäischen Länder auch, noch nicht die Konvergenzkriterien.
Auf der anderen Seite aber steht Österreich mit seiner festen Wechselkurspolitik und seiner Anbindung des Shillings an die D-Markt ja faktisch schon so in etwas wie in einer Währungsunion mit Deutschland.
Wäre es überhaupt sinnvoll, eine Währungsunion ohne Österreich durchzuführen?
Das glaube ich nicht, dass das sinnvoll wäre.
Ich kann mir das eigentlich auch nicht vorstellen, dass das geschehen würde.
Ich meine, Österreich gehört zu der Gruppe von Ländern, die wie Frankreich, Niederlande ist auch nicht so ganz drin, Dänemark, Belgien ist ein Problem für sich, Belgien ist sehr problematisch.
die also nah an den Kriterien dran sind.
Solange diese Länder nicht alle dabei sind, sollte man es sicher nicht anfangen.
Währungsunion nicht um jeden Preis und nicht unbedingt 1999, wenn aber dann eventuell mit weniger Ländern, meint der Vorsitzende des deutschen Sachverständigengremiums, Professor Herbert Hacks, im Gespräch mit Christian Hunger.
Laut einer IMAS-Umfrage, die einen repräsentativen Querschnitt österreichischer Wirtschaftsfachleute befragte, blicken bei uns Spitzenmanager und sonstige Entscheidungsträger mit wachsender Sorge in die Konjunktur-Zukunft.
Innerhalb eines Jahres hat der Pessimismus in der Wirtschaft massiv zugenommen.
Und auch die Zahl jener Branchen, die schwierige Zeiten befürchten, ist deutlich gewachsen.
Ein Bericht von Werner Hofer.
Befragt wurde österreichweit ein ausgewählter Kreis von 500 sogenannten Elite-Personen, also Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft, den Geldinstituten, den freien Berufen, aus Verwaltung und Politik sowie Wissenschaft und auch Wirtschaftsjournalisten.
Dieselbe Befragung hatte man im November des vergangenen Jahres durchgeführt, sodass jetzt ein Vergleich möglich ist.
Und dieser zeigt einen deutlich gestiegenen Pessimismus.
Beispielsweise schätzten vor einem Jahr 67% der befragten Entscheidungsträger die wirtschaftlichen Aussichten positiv ein.
Jetzt waren es nur mehr 19%.
Entsprechend stieg der Anteil der besorgten Elite-Menschen.
Von 10% im November 1994 auf jetzt 43%.
Mit anderen Worten, nahezu jeder zweite Spitzenmanager oder sonstige Entscheidungsträger in Österreich sieht derzeit dunkle Wolken am Konjunkturhimmel heraufziehen.
Die Branchen, für die man schlechte Aussichten sieht, sind erwartungsgemäß die Bauwirtschaft, der Fremdenverkehr, die Textil- und Nahrungsmittelindustrie, auch die Freizeitwirtschaft und der Geldsektor werden von den Managern derzeit pessimistischer beurteilt als noch vor einem Jahr.
Das gilt auch für die Zeitungen sowie für die Getränke und für die Elektroindustrie.
Selbst der Hightech-Bereich wird im Moment nicht mehr ganz so positiv gesehen wie noch vor einem Jahr.
Aufsteigende Tendenzen glaubt Österreichs Elite bei der Pharmaindustrie, der Kosmetikindustrie und auch in der Unterhaltungselektronik zu erkennen.
Vor allem aber wird die Stahlindustrie derzeit als Aufsteiger der Saison eingeschätzt, wobei der Plafond noch nicht erreicht sei, meinen die Befragten.
Der Börsengang der Stahl-Linzer G prägt dieses optimistische Bild.
Nicht von ungefähr haben 27 Prozent der befragten Elite-Personen auch selbst fürs Stahl Aktien erworben.
Ein Bericht von Werner Hofer über eine IMAS-Umfrage, die österreichische Wirtschaftsfachleute befragte zum Thema Wirtschaftsprognose, Konjunkturaussichten.
12.24 Uhr ist es, 21.
Tag im Briefbombenprozess.
Vor zwei Jahren begann die Attentatsserie und im Briefbombenprozess gibt es wenig Neues.
Auch heute entschlugen sich die Zeugen wieder einmal der Aussage und erschienen nicht.
Erstmals verhängte das Gericht deswegen aber Ordnungsstrafen.
Karl Jirkowski berichtet.
Es ist kein einziger Zeuge da.
Dies war die bereits gewohnte Mitteilung aus dem Zeugenzimmer zu Beginn des heutigen Verhandlungstages im Briefbombenprozess.
Auf der geschworenen Bank lächelt man darüber.
Richter Fischer ist ungehalten und verhängt erstmals je 5.000 Schilling Ordnungsstrafe gegen zwei Zeugen, die unentschuldigt nicht vor dem Gericht erschienen sind.
In einem Fall verlangt Staatsanwalt Fasching zusätzlich die Zwangsvorführung.
Von 15 geladenen Zeugen am Vormittag sind nur vier heute erschienen.
Die Entschuldigungen kamen heute ausschließlich aus dem Gesundheitsbereich.
Schienbeinbruch, krankes Kind, Schwangerschaft und Bruch des Mittelfußknochens.
Richter Fischer, die Zeugen haben alle irgendwie schwache Beine.
Ein weiterer Zeuge aus der Salzamtsgasse erscheint ebenfalls nicht.
Richter Fischer verfügt die Zwangsvorführung mit dem Satz, mir reicht's nämlich.
Der schleppende Verhandlungsverlauf veranlasste die beiden Verteidiger, Farid Rifat für den angeklagten Radl und Rudolf Meier für den angeklagten Binder, zu intensiven Zwiegesprächen.
Richter Fischer sorgte mit folgender Bemerkung für Ordnung.
Nicht schwätzen, wir haben eh gleich wieder Pause.
Noch eine kurze Bilanz nach 21 Prozestagen.
Mehr als die Hälfte der bisher 190 geladenen Zeugen ist gar nicht gekommen oder wenn sie vor Gericht erschienen sind, haben sie nicht ausgesagt.
Und mehr als die Hälfte der täglichen Verhandlungszeit entfällt inzwischen auf Pausen, weil einfach niemand da ist, der befragt werden könnte.
In der Causa selbst ist auch nicht viel weitergegangen.
Nach wie vor ist es der Anklage nicht gelungen, die Anklage gegen Radl und Binder wegen der ersten Briefbombenserie, wegen zehnfachen Mordversuchs zu erhärten und Beweise vorzulegen.
Und in Sachen nationalsozialistischer Wiederbetätigung sind ja die zwei Hauptangeklagten geständig.
Die Überzeugung des Richters, er will den Prozess trotz allem am 22.
Dezember beenden.
Ob dies möglich sein wird, darüber gibt es bereits Zweifel.
Karl Jekowski hat berichtet vom 21.
Tag im Briefbombenprozess.
Den bisher größten Erfolg gegen das organisierte Schlepperwesen an der bayerisch-österreichischen Grenze meldete die Bayerische Grenzpolizei heute Vormittag.
In einer gemeinsamen Aktion mit den oberösterreichischen Sicherheitsbehörden zerschlug sie eine Bande, die im letzten Jahr rund 700 Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien für viel Geld nach Deutschland geschmuggelt hat.
Heinz-Peter Ziegler vom Landesstudio Oberösterreich berichtet.
Als Hauptverdächtige in der Affäre gelten ein 26-jähriger Kosovo-Albaner und seine ebenso alte deutsche Ehefrau aus Simbach in Bayern.
Allein die beiden haben mit dem Menschenschmuggel im letzten Jahr rund 1,4 Millionen Schilling verdient.
Sie konnten sich damit ein Leben in Saus und Braus leisten.
Die Frau erhielt deswegen in der bayerischen Unterwelt sogar den Beinamen Königin von Simbach.
Sie kassierten von erwachsenen Flüchtlingen, die zuvor schon für ihren Schmuggeln nach Oberösterreich tausende Schilling bezahlen mussten, noch einmal rund 3.500 Schilling für den illegalen Weitertransport nach Deutschland.
Die Kinder waren gnädigerweise in diesem Preis inbegriffen.
Die Flüchtlinge wurden an vereinbarten Treffpunkten bei in Oberösterreich lebenden Albanern gesammelt und anschließend entweder im Kofferraum, aber auch zu Fuß über ein Inkraftwerk und zum Teil in lebensgefährlichen Aktionen über die Eisenbahnbrücke Braunau-Simbach nach Bayern gebracht.
In einer Großaktion, an der insgesamt 80 Beamte teilnahmen, wurde in dieser Woche die Bande zerschlagen.
19 ihrer Mitglieder wurden festgenommen.
Der letzte richterliche Haftbefehl wurde heute Vormittag vollstreckt.
Und nun ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Radio in den USA.
Das ist nicht nur seichter Kommerz und Talk-Radio in Mittelwellenqualität.
Auch das andere Amerika hat sein Radio.
Das ist KPFK Los Angeles, der stärkste Sender westlich des Mississippi.
Ohne Werbung, finanziert von Spenden, politisch engagiert und multikulturell.
Etwa 100 Radiostationen umfasst das Pacifica Network, das sich als die Stimme des anderen Amerika versteht.
Als Welle für Frieden und Verständigung zwischen Rassen und Kulturen.
Wir stellen es vor im Medienjournal 18.20 Uhr Österreich 1.
Das Abkommen von Däten für einen Friedensvertrag für Bosnien hat in den letzten Wochen so viel Aufmerksamkeit erregt, dass ein tragischer Umstand des Balkankriegs in den Hintergrund zu treten droht.
Die Tatsache nämlich, dass im ehemaligen Jugoslawien während des Krieges rund 25.000 Menschen verschwunden sind.
Niemand weiß, wo sie sind.
Amnesty International hat nun ein Projekt, das dem Vergessen entgegenwirken soll, gestartet.
Prominente übernehmen die Patenschaft für Verschwundene.
Unter ihnen der österreichische Kabarettist Josef Harder, die Schriftstellerin Elfriede Jelinek und ihre Kollegen Robert Schindl und Elfriede Hammerl, aber auch Dagmar Koller und ORF-Programmintendantin Katrin Zechner.
Von der heutigen Präsentation berichtet Klaus Webhofer.
Sehr oft sind die Verantwortlichen bekannt für dieses Verschwindenlassen.
Man weiß, wo diese Menschen zuletzt gesehen wurden und wer diese Menschen abtransportiert hat, sagt die Jugoslawien-Koordinatorin von Amnesty Österreich, Francesca Ferraris.
Dennoch gehen aber die Behörden der verschiedenen Konfliktparteien dem Schicksal dieser Menschen nicht nach.
Amnesty International hat sich vorgenommen und im Zusammenhang mit dieser Aktion diesen Menschen
ihre Identität zurückzugeben, sie aus der Anonymität zu holen von diesen 25.000 und ihnen, jedem Einzelnen, die Identität zurückzugeben.
Und Identität bedeutet auch, ein Begräbnis zum Beispiel zu haben, wenn das Schlimmste passiert ist, und das Recht der Angehörigen zu wissen, was mit den Menschen passiert ist.
Diese Leidensgeschichte zieht sich von Vukovar 1991 bis Srebrenica 1995.
Exemplarisch hat Amnesty jetzt sieben Fälle herausgegriffen, für die prominente Personen des öffentlichen Lebens die Patenschaft übernommen haben.
Elfriede Jelinek und Dagmar Koller über ihre Motivation?
Ja, erst einmal, dass man so etwas machen muss, dass es gar keine Frage ist, dass man sich für Zivilisten, denen in solchen Zeiten so etwas angetan wird, einsetzen muss, aber auch, glaube ich, aus dieser Lähmung oder Ratlosigkeit dieser ganze Jugoslawien-Konflikt seit Jahren bei uns auslöst.
soll man eingreifen, militärisch soll man es nicht.
Und das ist etwas, wofür man sich einsetzen muss, dass sozusagen Verbrechen an Zivilisten nicht ungestraft bleiben und wenn es Jahre dauert.
Ich glaube, dass man, wenn man wie ich in der Welt so viel rumkommt, gerade in diesem Punkt also sehr viel tun muss, um dieses Leid zu verringern.
Ich glaube,
dass man da viel helfen kann, wenn man als bekannter Mensch auch ein bisschen was tut für dieses Elend und Leid.
Um das Schicksal der Verschwundenen kümmert sich auch ein Sonderverfahren der UNO-Menschenrechtskommission.
Manfred Nowak, Berichterstatter dieses Gremiums, wehrt sich dagegen, diese Personen als Kriegsvermieste zu bezeichnen.
Es sind Verschwundene genau in derselben Art und Weise wie Personen in Lateinamerika zum Beispiel in den 70er und frühen 80er Jahren verschwunden sind.
im bewaffneten Konflikt vermisst, sondern als Strategie der ethnischen Säuberungen wurden diese Menschen gefangen genommen, fast alle von ihnen wurden gefoltert und dann sind sie eben verschwunden.
Der Großteil lebt sicherlich nicht mehr, sondern ist irgendwo in Massengräbern, zu denen wir noch immer keinen Zugang haben.
Aber es gibt eine gewisse Hoffnung, dass diese Menschen noch leben.
Und solange es diese Hoffnung gibt, wollen wir wissen, wo die Menschen sind.
Ein dauerhafter Friede, so Nowak, sei nur durch Gerechtigkeit möglich und dies beinhalte die Aufklärung der Schicksale dieser verschwundenen Personen.
Seit Lamberto Dini in Italien provisorisch regiert, verstummt der Ruf nach Neuwahlen nicht.
Die jüngsten Optionen, Neuwahlen sofort im Februar oder im Juli nach Italiens EU-Präsidentschaft.
Präsident Scalfaro und Dini selbst werben für Letzteres.
Der Führer des Rechtsblocks Silvio Berlusconi und sein Partner Fini von der Nationalen Allianz wollen aber Wahlen jetzt und sofort.
Anders ihre kleinen Bündnispartner.
Rocco Buttiglione etwa, Chef der Vereinten Christdemokraten.
Die rechte Abspaltung der alten Christdemokraten wäre kompromissbereit.
Buttiglione ist heute in Wien.
Barbara Ladinsa hat mit ihm gesprochen.
Italien sei nach der derzeitigen Verfassung unregierbar, eine Staatsreform gehe vor, sagt Buttiglione.
Deshalb wir sagen, vorerst Staatsreform, dann neue Wahlen.
Aber wenn wir uns nicht darüber einigen können, wenn die Linke das nicht haben will, dann sofort die Wahlen und Gott hilfe uns, damit wir trotz der Hindernisse eine tüchtige Regierung machen können.
Die Linke signalisiert jetzt aber, wenn es eine Mehrheit für Dini gibt, dann würde sie mitmachen.
Ich glaube, wir sollen den Stand der Linken durchprüfen.
Wenn eine Einigung möglich ist, dann müssen wir es zustande bringen.
Ex-Ministerpräsident Berlusconi muss im Jänner vor Gericht gegen seine Fininvest-Liegenvorwürfe vor, es seien Steuerprüfer bestochen worden.
Innerhalb ihres Rechtsbündnisses hat Gianfranco Fini schon eine Art Führerschaft übernommen, obwohl er sagt, er hält fest zu Berlusconi und er stellt auch keinen Führungsanspruch.
Sie wollen nicht mehr unbedingt festhalten an einem Berlusconi als Spitzenkandidat bei den Wahlen.
Kann man mit Berlusconi keine Wahlen mehr gewinnen?
Ist sein Stern im Sinken?
Das will ich nicht sagen.
Wir müssen die Sache mit ihm und mit Fini überprüfen.
Wir stehen jetzt in einem Konflikt zwischen Politik und Justiz in Italien.
Dieser Konflikt soll zu einem Ende gebracht werden.
Und wenn dies nicht gemacht wird, es ist schwer mit Berlusconi, weil Berlusconi würde eine Wahlkampagne implizieren, wo das Problem der Auseinandersetzung von Justiz und Politik in dem Hinterpunkt steht.
Ihre Kritiker und auch Ihre Beobachter werfen Ihnen vor, Sie haben die Christdemokraten gespalten und sind dann ins rechte Lager zu Berlusconi übergewechselt, um der einst das große Paket der Stimmen des italienischen gemäßigten Zentrums zu erben, das jetzt von Berlusconi fasziniert ist.
Nein.
Wir wollen wieder in Italien eine große Partei der Mitte aufbauen.
Und wenn nicht eine große Partei, dann eine Föderation kleinerer Parteien der Mitte, die das Land stabilisiert.
Das ist unser politisches Projekt.
Und wer wäre ein möglicher Spitzenkandidat?
Das kann ich nicht sagen, weil, wissen Sie, in Italien, wenn man den Namen eines Kandidats macht, dann wird dieser Kandidat sofort gesunken.
Wären Sie einer?
Nein.
Ist Star-Anwalt Antonio Di Pietro einer?
Das Gerücht hält sich hartnäckig und er hat seine Sympathie für das Mitte-Rechts-Bündnis zu erkennen gegeben.
Ich würde sagen, nein, aber die Pietro kann ein wichtiger Partner unseres politischen Projektes sein und wir müssen mit ihm alles diskutieren, auch den Namen des Kandidaten.
Sagt Rocco Butiglione, der Chef der Vereinten Christdemokraten Italiens, mit dem Barbara Ladinser sprach.
In Durban in Südafrika steht seit heute der frühere Verteidigungsminister General Magnus Malan zusammen mit über einem Dutzend weiteren hohen Offizieren im Zusammenhang mit einem Massaker 1987 unter Anklage.
Damit muss sich zum ersten Mal ein Angehöriger der Apartheid-Regierung vor dem Richter verantworten.
Die Anklageerhebung hat zwischen weißen Rechten und demokratischen Kräften in Südafrika zu heftigen Kontroversen und einer Debatte über die Art und Weise der Vergangenheitsbewältigung geführt.
Frank Rether berichtet.
Damit hat Magnus Malin nicht gerechnet.
Nie hätte er gedacht, dass er sich irgendwann einmal für seine Taten verantworten muss.
Und er war immer auch davon ausgegangen, dass er im Recht ist, dass er richtig handelt.
Nun wurde heute gegen den früheren Verteidigungsminister, der eine Schlüsselfigur der damaligen südafrikanischen Apartheid-Regierung war, Anklage erhoben.
Von einem Gericht in Dörben wurden er und ein Dutzend hohe Offiziere der alten Zeit im Zusammenhang mit einem Massaker im Januar 1987 des Mordes an 13 Menschen, darunter sechs Kindern, beschuldigt.
Malan hat dabei nicht selbst die Waffe geführt.
Dies haben vier junge Schwarze getan, die in einem Haus sämtliche Einwohner niedermähten, weil sie als politische Gegner angesehen wurden.
Magnus Malan meint, er habe mit dem Ganzen nichts zu tun.
Ich habe keine Kenntnis von den Umständen und Einzelheiten dieser Tat, die vor etwa neun Jahren stattfand.
Ich weiß, dass mein Gewissen reine.
Das Gericht aber ist der Meinung, dass Malan und seine Gefährten von der Armee, dem militärischen Geheimdienst und der politischen Polizei die Anstifter waren, Schreibtischmörder.
Die vier Mörder waren im Jahr zuvor gemeinsam mit etwa 200 anderen von der Enkater-Partei Brutalesis
zur Ausbildung in ein geheimes Armeelager im Caprivi-Streifen, im damals südafrikanisch besetzten Namibia, geschickt worden.
Dort erhielten sie nicht nur Training an allen möglichen Waffen und im Nahkampf, sondern auch an Terrorismus.
Der Widerstand gegen die Apartheid-Willkür im von Botelesi regierten Homeland KwaZulu, wie in Südafrika insgesamt, war Mitte der 80er Jahre sehr stark geworden.
Er sollte mit Waffengewalt unterdrückt werden.
Dies gesteht auch Magnus Malan ein.
Es ist wichtig, dass man sich nicht in diesen Fall
Es ist wichtig, dass man diesen Fall nicht isoliert sieht, sondern in seinen Zusammenhängen.
Die 80er Jahre waren eine sehr gewalttätige Phase in der südafrikanischen Geschichte.
Die Leute vergessen gerne, dass wir schließlich die rechtmäßige Regierung waren.
Gegen unsere Regierung wurde ein bewaffneter Kampf geführt.
Und wir hatten das Recht und die Pflicht, unser Land und die südafrikanischen Bürger zu verteidigen.
Die Ausbildung von wildfierigen Schwarzen war für die damalige Apartheid-Administration keine isolierte Aktivität.
Im ganzen Land war ein Netzwerk entstanden, das die Gewalt schürte und Dutzende Regimegegner umbrachte.
Diese geheimen Strukturen, so wird von vielen in Südafrika befürchtet, könnten noch immer bestehen und zur Destabilisierung des Landes genutzt werden.
Nun wird erwartet, dass der Prozess von Durban, der sich heute auf März kommenden Jahres vertagte, darüber Aufklärung.
Frank Greta hat aus Südafrika berichtet, wo erstmals ein hoher, früherer Verteidigungsminister General Magnus Malan im Zusammenhang mit einem Massaker an Schwarzen vor Gericht steht.
Welt-Aids-Tag ist weltweit Anlass einmal mehr darauf hinzuweisen, dass Aids nicht nur ein gesundheitliches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem ist.
Aus Angst vor einer Ansteckung werden Infizierte nach wie vor isoliert und ausgegrenzt wie bereits Erkrankte.
Daran hat offensichtlich auch nichts geändert, dass ständig wissenschaftlich fundiert auf die tatsächlichen Ansteckungsrisiken hingewiesen wird.
Näheres von Eveline Schütz.
Die Angst vor einer Ansteckung ist zwar nachvollziehbar, aus der Sicht der Wissenschaft aber nicht verständlich, obwohl die Zahlen für die Angst sprechen.
Weltweit sind mehr als 20 Millionen Menschen infiziert.
Bei mehr als einer Million Menschen ist die Erkrankung bereits ausgebrochen.
In Österreich sind in etwa 16.000 Menschen infiziert, knapp 1.500 sind erkrankt.
Doch die Angst sollte realistisch eingeschätzt werden, denn mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen, dazu gehört das Verwenden eines Kondoms beim Geschlechtsverkehr, kann man sich schützen.
Daran ändern auch nichts die Meldungen über einen neuen Virustyp, den Subtyp E, der erstmals in Thailand festgestellt wurde und der unter Heterosexuellen genauso verbreitet ist wie unter Homosexuellen und Drogenabhängigen.
HIV kann nur, und da ist sich die Wissenschaft ziemlich einig, durch virushaltige Körperflüssigkeit wie Sperma, Vaginalsekret und Blut übertragen werden.
Die Viruskonzentration im Speichel, in der Tränenflüssigkeit oder im Nasensekret reicht dagegen für eine Infektion nicht aus.
Auch HIV-Subtyp E wird nicht durch Küsse übertragen.
Dies teilt nun auch das renommierte Robert-Koch-Institut heute aktuell aus Anlass der derzeitig laufenden Diskussion mit.
Abseits der sozialen Diskussion geht die Forschung intensiv weiter.
Und so ist die Immunschwäche-Krankheit Aids auch für Österreichs Hautärzte auf ihrer zurzeit in Wien stattfindenden Jahrestagung ein Schwerpunktthema.
Denn die Immunschwäche zieht nicht nur Probleme mit der Haut nach sich, Aids-Patienten haben auch ein erhöhtes Risiko, Hautkrebs zu bekommen.
Eine besondere Bedrohung geht für AIDS-Patienten von bestimmten Herpesviren aus.
Der allgemein bekannteste Typ ist das Herpes-Simplex-Virus, das die Fieberblasen auf den Lippen und im Genitalbereich hervorruft.
Die Gürtelrose wiederum geht auf Herpes-Zoster zurück.
Aber es gibt, wie man erst seit kurzer Zeit weiß, der Typen mehr.
Herpesviren, die zur gefährlichen Entartung von Zellen führen können.
Georg Stingel von der Universitätshautklinik in Wien
Besonders wichtig scheint mir, dass es Hinweise dafür gibt, dass ein Tumor der Haut, wenn Sie so wollen, eine Krebserkrankung der Haut, die auch im Zusammenhang mit Aids eine neue Aktualität erlangt hat, nämlich das sogenannte Kapuschisakom, dass dieses Kapuschisakom möglicherweise durch ein Herpesvirus verursacht wird.
Schon vor längerem wurde durch Studien nachgewiesen, dass das Kaposchissakom, das sich vor allem in den Mund- und Magendarmschleimhäuten manifestiert, bei AIDS-Patienten besonders aggressiv verläuft.
Nunmehr erhärtet sich der Verdacht, dass das neu entdeckte humane Herpesvirus Typ 8 bei AIDS-Patienten sogar diesen Tumor auslösen kann.
Doch die auf diesem Gebiet sehr intensiv betriebene Forschung gibt auch Anlass zur Hoffnung.
Die Diagnoseverfahren konnten durch molekularbiologische Methoden so verfeinert werden, dass eine mögliche Infektion bereits im frühesten Stadium erkannt und mit neuen Medikamenten auch behandelt werden kann.
Eines muss jedenfalls deutlich unterstrichen werden.
Eine Herpesinfektion darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden und schon gar nicht von AIDS-Patienten.
Welt-Aids-Tag.
Hautärzte warnen vor einem neuen Herpesvirus im Zusammenhang mit Aids.
Eveline Schütz hat berichtet.
Und nun wieder Innenpolitik.
VP-Obmann Wolfgang Schüssel hat heute eine Pressekonferenz gegeben, in der er sich zunächst über das Ergebnis der Beamtenvertretungswahl freut und außerdem die Bundesliste für die Nationalratswahl vorgestellt hat.
Es berichtet Gisela Hopfmüller.
Sehr erfreulich nennt Vizekanzler ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel die Ergebnisse der Personalvertretungswahlen im öffentlichen Dienst und auch die Ergebnisse der Urabstimmungen in der Wirtschaftskammer.
Die doch eher geringfügigen Veränderungen bei den Personalvertretungswahlen signalisieren nur scheinbar eine Stabilität, von der im Nationalratswahlkampf ja in keiner Weise eine Spur zu finden ist, befindet Wolfgang Schüssel.
Es hat zum Beispiel innerhalb der einzelnen Bereiche zum Teil massive Bewegungen gegeben und das deckt sich durchaus auch mit den Erfahrungen in den politischen Diskussionen, die wir haben.
Im Moment ist in Österreich eine sensationelle Politisierung da, im besten Sinn des Wortes.
Die Menschen diskutieren, wie kann man optimal das Pensionssystem absichern.
Sicherlich nicht durch das Wegreden der Probleme.
Länger leben, weniger lang im Erwerbsleben sein und das gleiche zahlen, aber mehr bekommen am Ende geht sich nicht aus.
Da wird leidenschaftlich diskutiert.
Täglich sind jetzt noch unentschlossene Wähler zu überzeugen und darum geht es uns.
Darum geht es der ÖVP offensichtlich auch, bei der Erstellung der Bundesliste, die der ÖVP-Vorstand heute abgesegnet hat.
Nach Wolfgang Schüssel als Nummer 1 folgen dann Elisabeth Gehrer auf Nummer 2 der Liste.
Platz 3 hat Benita Ferrero-Waldner, Platz 4 Familienministerin Sonja Moser und danach gibt es ein Reißverschlusssystem, jeweils ein Mann und eine Frau.
Platz Nr.
5 Leopold Mardotaner, Platz Nr.
6 Marylis Fleming, Platz Nr.
7 der Burgschauspieler Morag, Platz Nr.
8 die Abgeordnete Brinek, Platz Nr.
9 der Chef der jungen ÖVP Amon und Platz Nr.
10 Otmar Karras.
Wobei über die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kandidaten in den Nationalrat kommen, zu sagen ist,
Im Moment sind sechs Vertreter der Bundesliste im Parlament gewesen.
Nach dem 17.
Dezember ist es möglich, dass vier oder sieben, je nachdem wie das Wahlergebnis dann auf anderen Ebenen ausgewertet wird, in den Nationalrat einziehen.
Zum Schluss noch ein anderes Thema.
Gestern Abend hat Vizekanzler Schüssel bei einer Abendveranstaltung in der Hofburg gemeinsam mit dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl
die SPÖ in Ableitung des Namens von Bundeskanzler Wranicki Wranziskaner genannt und damit auch einige Ablehnung ausgelöst.
Deshalb hat er heute klargestellt, er werde in Zukunft Wranzianer sagen und betonen mit einem V vorne und damit zurück ans Studio.
Gisela Hopfmüller war das mit einem Bericht von der Pressekonferenz ÖVP-Obmanns und Vizekanzler Wolfgang Schüssel.
12.47 Uhr, Kultur im Mittagsjournal.
Burgtheaterdirektor Klaus Peimann zieht immer wieder gern sehr junge Regisseure an sein Haus.
Nach bereits etablierten Jungstars wie Leander Hausmann oder Matthias Hartmann führt nun schon zum zweiten Mal die erst 25-jährige Deutsche Karin Henkel Regie.
Letzte Saison hat sie mit Hexenjagd am Akademietheater auf sich aufmerksam gemacht.
Diesmal inszeniert sie einen berühmten Klassiker, Schillers Kaballe und Liebe.
Auch die Schauspieler sind zum Teil sehr jung.
Den Ferdinand und die Luise spielen Christoph Gareisen und Alexandra von Schwerin, die in letzter Zeit als das neue junge Liebespaar der Burg gehandelt werden.
Dorothee Frank war in einer Probe.
Luise, ein schönes junges Mädchen aus bürgerlicher Familie und Ferdinand, ein idealistischer junger Edelmann.
Eine ganz, ganz große Liebe über Standesstranken hinweg.
Ich liebe, wie erweilen Sie, ob die Mode oder die Menschheit auf dem Platz bleiben möchte.
Diese Liebe hat von vornherein keine Chance, wird förmlich massakriert in einem Räderwerk aus höfischen Machtinteressen, missbrauchter Vätergewalt und den Intrigen eines abgewiesenen Verehrers.
Schillers Kabale und Liebe, ein sehr realistisches Stück über Egoismus, Eitelkeit und menschliche Gemeinheiten.
Alexandra von Schwerin spielt Luise, das Opfer.
Ich habe keine Andacht mehr.
Der Himmel und Ferdinand reißen an meiner blutenden Seele und ich fürchte,
Die Bühne wirkt finster, die Musik klingt wie ein düster, fataler Filmsoundtrack.
Karin Henkel zeigt das Stück so schwarz, drastisch und pessimistisch, wie es ist.
Luise, eine Frau, die wenig Spielraum für eigene Entscheidungen hat, die von allen Seiten fremdbestimmt wird.
Ich glaube, dass es das heute auch noch so viel gibt, diese Abhängigkeit vom Vater vor allem, was bei ihr ja so im Vordergrund steht, gibt es bestimmt wahnsinnig viel noch.
Ich kenne das selber, nicht in dieser Form, aber schon auch, dass man sich so zerreißt, dass man versucht, es dem Recht zu machen und dem Recht zu machen und der Recht zu machen und im Endeffekt zerrissen wird.
Gerade Mädchen, glaube ich, geht es so oft so.
Alexandra von Schwerins Bühnenpartner heißt Christoph Gareisen.
Das Stück ist ja nicht nur ganz schwarz, sondern es ist ja dauernd irgendwo eine Hoffnung und eine Möglichkeit, wo man sagt, Moment mal, wenn da jetzt einer mal nur zuhört, dem einen Satz vom anderen, dann würde das Stück ganz anders ausgehen oder dann würde das ganze Leben ganz anders plötzlich verlaufen.
Das sind eben die Schranken im Kopf, die man, glaube ich, hat.
dass immer wieder Chancen da sind, anders zu handeln, aber jeder handelt in seiner vorgefertigten, festen Meinung und Schiene und deswegen verliert jeder in dem Stück.
Wolfgang Gasser ist Herr von Walter, hofschlauer Präsident bei einem skrupellos tiranischen Landesfürsten, der Kinder seiner Leibeigenen nach Amerika verkauft, nur um seine Favoritin mit Diamanten überhäufen zu können.
Den Hofsekretarius Wurm, der mit zynischer Berechnung die Kabale ins Werk setzt, spielt Robert Meier.
Er sieht die Figur nicht nur als Brunnenvergifter, wie sie so oft dargestellt wird, sondern auch als gekränkten Liebhaber.
Aber kann sich ein Mensch allein aus enttäuschter Leidenschaft derart niederträchtig verhalten?
Oh doch, das glaube ich schon.
Schlagen Sie, jetzt mache ich keine Werbung, aber irgendein kleinformatiges Blatt auf, da können Sie immer wieder lesen, dass Männer aus einem nichtigen Grund die grauenhaftesten Sachen machen.
Ich meine, das ist natürlich jetzt nicht so widerwurm, aber das passiert natürlich aus gekränkter Liebe.
Warum sonst?
Es wäre diese niedliche Hand,
Wieso, liebe Jungfer?
Weil ich dich in der Brautnacht erdrosselte und mich dann mit Wollust aufs Rad flechten ließe.
Kabale und Liebe von Friedrich Schieler, Premiere heute Abend am Burgtheater.
12.51 Uhr ist es, wir kehren noch einmal zurück ins Nachrichtenstudio zu Josef Wenzel Nattig.
Österreich.
Bei den Personalvertretungswahlen der Beamten haben sich gegenüber 1991 nur geringfügige Veränderungen ergeben.
Der Fraktion Christlicher Gewerkschafter, ÖAB, gelang es, ihre absolute Mehrheit auszubauen.
Sie gewann zehn Mandate hinzu.
Die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter verzeichnete ebenfalls leichte Gewinne, verlor allerdings zwei Mandate.
Leicht verbessert hat sich auch die freiheitliche Liste auf.
Sie gewann ein Mandat hinzu.
Die restlichen Mandate gingen an die Gruppen Unabhängige und Sonstige.
FCG und FSG haben unterschiedliche Berechnungen der Prozentzahlen herausgegeben.
Über die Beilegung der Differenzen wird beraten.
Österreichs Unternehmer und Manager sind hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung deutlich pessimistischer als vor einem Jahr.
Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes IMAS.
Bewerteten 1994 noch 67 Prozent der Befragten die Aussichten als gut, sind es heuer nur noch 10 Prozent.
Besonders pessimistisch wird die Entwicklung in den Bereichen Bau, Fremdenverkehr, Textil, Lebensmittel, Freizeit und Elektroindustrie eingeschätzt.
Positive Entwicklung erwarten sich die Befragten nur in den Bereichen Pharma und Kosmetik sowie Unterhaltungselektronik.
In der Wirtschaftskammer Kärnten hat sich eine Mehrheit für die Pflichtmitgliedschaft ergeben.
In einer Urabstimmung sprachen sich 82 Prozent dafür aus.
Die Beteiligung betrug allerdings nur 33 Prozent.
Die Kollektivvertragslöhne der Handelsangestellten werden mit 1.
Jänner 1996 um 2,8 Prozent erhöht.
Darauf haben sich in der vergangenen Nacht Arbeitgebervertreter und Gewerkschaft geeinigt.
Im Briefbombenprozess sind heute erstmals Ordnungsstrafen gegen Zeugen verhängt worden, die unentschuldigt fernblieben.
Sie müssen jeweils 5.000 Schilling zahlen.
Der Staatsanwalt beantragte in beiden Fällen zusätzlich die Zwangsvorführung.
Belgien.
Die NATO hat heute die Entsendung der Vorauskommandos für die Bosnien-Friedenstruppe freigegeben.
Die Soldaten sollen die Hauptquartiere der Friedenstruppe in Sarajevo und Zagreb einrichten und an Ort und Stelle die Voraussetzung für eine rasche Verlegung der etwa 60.000 Mann starken Haupttruppe schaffen.
Dänemark.
Der frühere Außenminister Ellemann Jensen wird wahrscheinlich nicht mehr für das Amt des NATO-Generalsekretärs kandidieren.
Nach Angaben des dänischen Rundfunks plant die Regierung in Kopenhagen die Kandidatur Ellemann Jensen zurückzuziehen.
Irland.
Der amerikanische Präsident Clinton ist heute in Dublin eingetroffen.
Er wird mit der irischen Regierung über eine politische Lösung der Nordirland-Frage beraten.
Nach seinem Aufenthalt in Nordirland äußert sich Clinton optimistisch über eine endgültige Friedensregelung.
Singapur.
Der britische Börsenmagner Nick Leeson ist vor einem Gericht in Singapur wegen Betruges schuldig gesprochen worden.
Das Strafausmaß soll morgen verkündet werden.
Nick Leeson droht eine Haftstrafe von bis zu acht Jahren.
Er hat durch Fehlspekulationen in Milliardenhöhe den Bankrott der britischen Traditionsbank Barings verursacht.
Frankreich.
Das Ende einer Streikwelle in Frankreich ist vorerst nicht absehbar.
Der Ausfall der öffentlichen Verkehrsmittel führte auch heute früh im Großraum Paris zu einem Verkehrschaos.
Das Wetter in Vorarlberg sowie Teilen Tirols und Salzburgs weiter sonnig, überall sonst stark bewölkt oder nebelig.
Die Temperaturen liegen zwischen minus ein und plus fünf Grad.
Damit haben wir das heutige Mittagsjournal geschlossen.
Sendungsverantwortliche Redakteurin im Studio war Ilse Oberhofer, für den technischen Ablauf sorgte Herbert Heiner und als Moderatorin verabschiedet sich Ursula Stenzel.
Einblendung: Maguns Malan. Unter den Angeklagten befindet sich auch der frühere Verteidigungsminister Südafrikas, Magnus Malan. Malan muss sich für ein Massaker in Durban 1987 verantworten, bei dem 13 Menschen starben.
Mitwirkende:
Räther, Frank [Gestaltung]
, Malan, Magnus [Interviewte/r]
Datum:
1995.12.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Rassismus
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Justiz und Rechtswesen
;
Straftaten
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Alexandra von Schwerin, Karin Henkel, Christoph Gareisn, Robert Meyer
Mitwirkende:
Frank, Dorothee [Gestaltung]
, Schwerin, Alexandra von [Interpret/in]
, Henkel, Karin [Interviewte/r]
, Gareisn, Christoph [Interviewte/r]
, Meyer, Robert [Interviewte/r]
Datum:
1995.12.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Theater
;
Unterhaltungsveranstaltung
;
Drama
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten