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Mittagsjournal.
Willkommen zum Mittagsjournal.
Heute am 21.
Dezember.
Durch eine Stunde Information begleitet Sie Udo Bachmeier.
Ein Auszug aus der Themenliste.
Schweres Flugzeugunglück in Kolumbien.
Mehr als 150 Tote.
Der Briefwundenprozess geht dem Ende zu.
Heute sind die Verteidiger am Wort.
Die katholische und die evangelische Kirche starten die Aktion mobiles Notquartier für Obdachlose.
Deren Zahl ist weiter gewachsen.
Vorweihnachtszeit in Sarajevo.
Man traut ihm nicht so recht, dem Frieden.
Sie hören eine Reportage.
Der Sozialkonflikt in Frankreich hat sich entspannt.
Heute gibt es einen großen Gipfel Gewerkschafter, Unternehmer.
Heftige innenpolitische Turbulenzen in Polen nach dem Hochverratsvorwurf gegen den Regierungschef.
Die Kulturredaktion bringt einen Vorbericht auf die Zauberflöte in Graz.
Am Beginn steht eine Nachrichtenübersicht von Elisabeth Marnas, es liest Ingeborg Tschanni.
Österreich.
SPÖ-Vorsitzender Franitzki wird zunächst mit ÖVP-Obmann Schüssel ein erstes Gespräch über eine neue Koalitionsregierung führen.
Franitzki erklärte in der Zeit in Bild 2, Schüssel habe während des Wahlkampfes stets seine Bereitschaft bekundet, Regierungsverantwortung zu übernehmen.
Diese Bereitschaft sei sicher nicht verschwunden.
Franitzki ist gestern von Bundespräsident Klestil mit der Bildung einer neuen Bundesregierung beauftragt worden.
Die Äußerungen Jörg Haiders des Klubobmanns der Freiheitlichen beim diesjährigen Ulrichsbergtreffen in Kärnten sorgen nach wie vor für Aufregung.
ÖVP-Klubobmann Andreas Kohl bezeichnete die Rede Haiders als unglaublich und unannehmbar.
Zuletzt hatte Haider in einem Interview in der Zeit im Bild 2 am Dienstag erklärt, der Waffen-SS komme alle Ehre und Anerkennung zu, sie sei ein Teil der Wehrmacht gewesen.
Damit wiederholte er indirekt seine Äußerungen vom Ulrichsbergtreffen.
Vertreter von SPÖ, ÖVP, Liberalen und Grünen reagierten empört.
Sie forderten zum Teil den Rücktritt Haiders.
Eine Stellungnahme von ÖVP-Chef Schüssel ist noch ausständig.
Die Klubobmann-Stellvertreterin Patik Pablé sprach von einer perfiden Harz auf Haider.
Der Prozess zur ersten Briefbomben-Serie ist in seiner Endphase.
Gestern hielt der Staatsanwalt sein Schlussplädoyer, heute sind die Verteidiger der Angeklagten Peter Binner und Franz Radl am Wort.
Mit dem Urteil ist nicht vor morgen zu rechnen.
Kolumbien.
Eine Boeing 757 der American Airlines ist heute über Kolumbien abgestürzt.
An Bord waren 151 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder.
Ursprünglich war von 153 Insassen die Rede gewesen.
Die Rettungsdienste sind bis jetzt noch nicht zu der Maschine vorgedrungen.
Sie wollen den Sonnenaufgang abwarten, weil in der Gegend rund um den Unglücksort Guerilleros besonders aktiv sind.
Die Maschine war auf dem Weg von Miami über Bogotá nach Kali und explodierte kurz vor der Landung.
Ägypten
Südlich von Cairo hat sich ein schweres Zugsunglück geeignet.
Zwei Züge stießen zusammen.
Nach ersten Informationen wurden mehr als 60 Menschen getötet und 100 weitere verletzt.
Die Opferbilanz könnte sich noch erhöhen.
Ein Zugführer soll wegen starken Nebels ein Stoppsignal übersehen haben.
Der Zug prallte mit voller Wucht auf einen anderen Zug.
Mehrere Waggons sprangen aus den Schienen und stürzten über eine Böschung auf eine Markthalle.
Bosnien-Herzegowina.
Die Verantwortung für die Sicherung des Friedens für Bosnien liegt seit gestern in den Händen der NATO.
In der neuen Friedenstruppe sind 60.000 Soldaten aus den 16 NATO-Staaten und ebenso vielen anderen Ländern zusammengefasst.
Damit haben amerikanische und russische Soldaten ihren ersten gemeinsamen Einsatz seit dem Ende des Ersten Weltkrieges eingeleitet.
Polen.
Eine Kraftprobe zwischen dem scheidenden Präsidenten Wałęsa und Ministerpräsident Oleksi erschüttert seit drei Tagen vor dem Wechsel in der Staatsführung Polen.
Oleksi warf gestern den polnischen Geheimdiensten vor,
das Land destabilisieren zu wollen.
Die Vorwürfe Wałęsers, er habe die Staatsinteressen Polens verletzt, sollten, so Oleksi, die Amtsübernahme des neuen Präsidenten Kwasniewski verhindern.
Wałęser hat den Regierungschef indirekt beschuldigt, für den ehemaligen sowjetischen Geheimdienst KGB zu spionieren.
Dänemark.
Im dänischen Teil der Nordsee ist ein Ölvorkommen mit wahrscheinlich 150 Millionen Barrel gefunden worden.
Diese Ölmenge gilt als der größte Fund in Dänemarks Nordseesektor seit 1977 und kann den Eigenbedarf des Landes drei Jahre lang decken.
Belgien.
Der Flughafen von Brüssel war Schauplatz von gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Streikende Angestellte der Fluggesellschaft Sabena und die Polizei lieferten einander Schlägereien.
Einige der etwa 2000 Demonstranten warfen Steine und Eier auf die Beamten.
Die Polizei reagierte mit Wasserwerfern und Tränengas.
Das Personal von Sabena protestiert unter anderem gegen einen Stopp der Lohnerhöhungen.
Vatikan.
Nach jahrelanger Vorbereitung hat der heilige Stuhl einen Ratgeber zur Sexualerziehung veröffentlicht.
Darin werden außerehelicher Geschlechtsverkehr, künstliche Schwangerschaftsverhütung und Abtreibung abgelehnt.
Die Eltern werden aufgefordert, die Unauflöslichkeit der Ehe zu betonen.
Österreich.
Die Sportler des Jahres 1995 von Österreich sind Ursula Profanter und Thomas Muster.
Die Weltmeisterin in der Kanu-Wildwasserregatta und der Gewinner des Pariser Grand Slam Turniers erhielten bei der unter den österreichischen Fachjournalisten durchgeführten Wahl die meisten Stimmen.
Zwölf Uhr und sechs Minuten, der Blick aufs aktuelle Wetter.
Zuvor, Christian Hunder, vielleicht gleich ein paar Worte über den möglichen Trend zu Weihnachten.
Ja, für den 24. und 25. lässt sich schon ein grober Trend abschätzen.
Es sieht ganz nach feuchtem Wetter aus.
In den tiefen Regionen bleibt es dabei mild.
Das bedeutet, dass es hier regnet.
Auf den Bergen aber kommt einiges an Schnee hinzu.
Es dürfte zumindest bis ins Mittelgebirge herab schneien.
Und der Trend für die Tage bis dahin, es ist wechselhaft und dabei nach und nach immer milder.
Von diesem milden Wetter ist momentan im Großteil Österreichs aber noch wenig zu spüren.
Hier die aktuellen Meldungen.
In Wien ist es heiter bei minus 1 Grad, Eisenstadt und St.
Pölten heiter 0, Linz wolkig 0, Salzburg und Innsbruck stark bewölkt 2 Grad, Bregenz Nieselregen 5, Graz bedeckt minus 2 und Klagenfurt bedeckt 0 Grad.
Die sonnigen Phasen gibt es auch heute Nachmittag, vor allem im Norden und Osten, also in Ober- und Niederösterreich, in Wien und dem Nordburgenland, dafür bleibt es hier kalt.
Im Westen und Süden ist es oft bewölkt und vor allem in Vorarlberg und Tirol kann es zeitweise regnen, oberhalb von 1100 Meter Höhe schneien.
Die Temperaturen im Großteil Österreichs weiterhin nur um 0 Grad, in Vorarlberg und Tirol mancherorts bis zu 6 Grad.
Heute Nacht schieben sich die Wolken von Westen hier allmählich über ganz Österreich und nach Mitternacht muss man überall mit etwas Regen rechnen.
Im Norden und Osten kann es schneien.
Die heutige Nacht ist übrigens die längste des heurigen Jahres.
Morgen exakt um 9.17 Uhr ist astronomisch gesehen der Winterbeginn.
Der Schneefall im Gebiet zwischen Oberösterreich und dem Nordburgenland geht morgen Freitag allmählich in Regen über.
Für kurze Zeit kann der Regen am Vormittag auch gefrieren.
Am Nachmittag lässt der Regen hier nach.
Auch in Westösterreich regnet es morgen zeitweise.
Schnee fällt hier nur oberhalb von 1700 Meter Höhe.
Am wenigsten regnet es morgen im Süden, vor allem hier kommt zeitweise die Sonne durch.
Die höchsten Temperaturen liegen zwischen 2 Grad im Osten und 10 im Westen.
Deutlich steigen die Werte auf den Bergen.
Auf der Rax zum Beispiel hat es momentan nur minus 9 Grad, morgen plus 3.
Es taut morgen also bis hoch hinauf und das macht auch die Gefahr von Schneebrettern besonders groß.
Noch ein Blick auf den Samstag.
Da ist es windig und mild mit Höchstwerten um 10 Grad.
Wolken, Sonne und Regenschauer wechseln.
Der Schwerpunkt des Regens liegt am Vormittag im Norden und Osten Österreichs.
Zum offiziellen Winterbeginn also relativ mild.
Danke Christian Hundorf.
Gleich zurück zur Flugzeugkatastrophe in Südamerika.
Eine Maschine der American Airlines ist in Kolumbien abgestürzt.
Alle der mehr als 150 Passagiere dürften ums Leben gekommen sein.
Informationen von Katrin Lorenz.
Die Boeing 757 war auf dem Weg von Miami in die kolumbianische Stadt Cali, als sie etwa 50 Kilometer vom Flughafen entfernt abstürzte.
Augenzeugen sprachen von einer Explosion unter einem Feuerball in den hügeligen Ausläufern der Anden.
Möglicherweise prallte die Maschine beim Landeanflug gegen einen Berg.
Anderen Aussagen zufolge kann sie auch in der Luft explodiert sein.
151 Passagiere, vorwiegend Kolumbianer, auf dem Weg in die Weihnachtsferien,
und acht Besatzungsmitglieder waren an Bord der Maschine der Fluggesellschaft American Airlines.
Die Dunkelheit und das felsige Gelände erschweren die sofort eingeleiteten Such- und Rettungsarbeiten.
Die Polizei spricht auch von Guerilla-Gruppen, die die Nachforschungen in dem Gebiet gefährlich machen.
Und somit gibt es keine Angaben über mögliche Überlebende.
Der Zielflughafen Kali gehört zu einer 2-Millionen-Metropole, die als Sitz für das größte Drogenkartell Kolumbiens bekannt ist.
Aus Kali kommt der weltweit größte Anteil an Kokain.
Das amerikanische Flugzeug war kurz nach der Landeerlaubnis etwa 40 mal nördlich von Kali von den Radarschirmen verschwunden.
Die zweistrahlige Boeing 757-200 ist ein modernes Langstreckenflugzeug, das nach den Worten eines Boeing-Sprechers aus Seattle noch nie in einen Unfall verwickelt war.
Die Fluggesellschaft American Airline hat eine Notrufnummer für Angehörige eingerichtet, die nach dem Verbleib von Passagieren des Flugs Nr.
965 aus Miami forschen.
Berichterstatterin war Katrin Lorenz.
Zwölf Uhr und zehn Minuten Österreich-Themen im Mittagsschanal.
Dreißigster Verhandlungstag im Wiener Briefbombenprozess.
Keine Geständnisse, keine Sachbeweise, keine Tatzeugen, so lautete gestern das Résumé des Staatsanwalts in Bezug auf die erste Briefbomben-Serie vom Dezember 1993.
Heute ist im Briefbombenprozess der Tag der Verteidiger, Karl Jirkowski aus dem Wiener Landesgericht.
Scharf ins Gericht ging der Verteidiger des Hauptangeklagten Binder mit der Polizei.
Anwalt Rudolf Mayer warf der Polizei schwere Ermittlungsfehler vor, die zulasten seines Mandanten gingen.
So sagte der Anwalt wörtlich.
Die Polizei ist ein getriebener Treiber gewesen bei den Briefbomben.
Die Polizei, die EBT, hat den Staatsanwalt im Regen stehen gelassen, vor allem bei jenen Anklagepunkt, wonach Binder die Bomben persönlich versendet haben soll.
Meier zu den Geschworenen weiter, die Indizien sind nicht dicht, die Indizien sind gleich null.
Dieser Akt über die Briefbomben, der besteht aus 80.000 Seiten Chaos.
In der Causa Briefbomben plädierte der Anwalt für einen Freispruch Binders.
Zu den Waffen, die man bei Binder gefunden hat, sagte der Anwalt, das seien lauter alte Waffen gewesen und keine Kampfwaffen, wie der Staatsanwalt vorwirft.
Diese Waffen sind Waffen für den Entenkampf.
Es sind Schrottflinten, sagte der Binderanwalt.
Gelächter im Gerichtssaal, auch unter den Geschworenen.
Und Rudolf Mayer schließt sein Plädoyer mit den Worten, ich bin der Meinung, Sie können Peter Binder freilassen.
Für den Angeklagten Wolfert reiche eine Verurteilung nach dem Verbotsgesetz nicht aus, sagte dessen Anwalt Cresbach.
Er würde eine Verurteilung als grotesk empfinden.
Sein Mandant könne nur nach dem Waffengesetz verurteilt werden und hier bat er um ein mildes Urteil.
Wolfert habe mitgesoffen, sei aber nicht mit betroffen.
Seit wenigen Minuten hält der Verteidiger des Angeklagten Radl, Farid Rifat, sein Plädoyer.
Er führte aus, die Staatspolizei habe hier vor Gericht schwarze Katze gespielt.
Jeder habe sich auf einen anderen ausgeredet.
Den schwarzen Peter, die Dame in Pick, blieb aber schließlich bei Magister Dick, dem Leiter der EBT, der Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus.
Auch Anwalt Riefert wird für Radl in der Causa Briefbomben einen Freispruch verlangen.
Wie geht es weiter?
Nach dem Plädoyer wird es die Rechtsbelehrung der Geschworenen geben und sie werden dann über Schuld oder Unschuld entscheiden müssen.
An die 200 Fragen haben sie zu beantworten.
Mit dem Urteil im Briefbombenprozess wird am Abend gerechnet.
Sie hörten Karl Jekowski.
Stichwort Weihnachtsgeschäft.
In den vergangenen vier Jahren klagte der Handel über Umsatzrückgänge und geringere Gewinne.
Heuer zeichnet sich erstmals wieder ein Umsatzplus ab.
Dass der Handel in diesem Zusammenhang den 8.
Dezember als erfolgreichen Einkaufstag lobt, überrascht wenig.
Anlass für übertriebenen Jubel will der Handel trotzdem nicht sehen.
Michael Czocklich berichtet.
Etwa 20 Milliarden Schilling werden Frau und Herr Österreicher heuer zu Weihnachten ausgeben.
Jeder Erwachsene kauft durchschnittlich also um gut 3.000 Schilling ein und zwar zusätzlich zu den üblichen Ausgaben.
Für den Handel bedeutet das ein Umsatzplus von 2,1 Prozent, der erste Zuwachs seit vier Jahren.
Von einer Trendwende will Erwin Pock vom Institut für Handelsforschung trotzdem nicht sprechen.
nachdem wir vier Jahre ensuite negative Ergebnisse hatten, ist die Tatsache, dass wir heuer positive haben, nicht eine Umkehr des Trends, denn es sprechen ja eigentlich die Wirtschaftsdaten im Hinblick auf Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, Konsum dagegen für die Zukunft.
Wir werden also sehen müssen, was nächstes Jahr geschieht.
Hauptverantwortlich für die guten Umsätze waren, so der Handel, die offenen Geschäfte am 8.
Dezember.
Wären die Rollläden am Feiertag unten geblieben, wäre der Umsatz um ein bis zwei Prozent zurückgegangen.
Am besten abgeschnitten hat der Sportartikelhandel, der nach einigen Durstjahren kräftig zulegte.
Zuwächse gibt es weiters bei Spielwaren, Parfümerien sowie dem Elektro- und Fotohandel.
Über Einbußen klagen die Uhren- und Schmuckbranche und die Kirschner.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Weihnachtsgeschäft für größere Betriebe besser lief und die Umsätze im Westen Österreichs stärker stiegen als im Osten.
Geändert hat sich in den vergangenen Jahren das Einkaufsverhalten.
Die Kunden greifen wieder vermehrt zu billigeren Waren, vor allem in strukturschwachen Gebieten und Städten.
Stark im Kommen sind Geldgeschenke, in Deutschland bereits auf Platz 3 der Beliebtheitsskala.
Die Gründe dafür sieht Pock im gesellschaftlichen Wandel.
Die Geldgeschenke
rühren aus einer veränderten Einstellung gesellschaftlicher Art, soziologischer Art her.
Und es ist eine Wahrnehmungsfrage.
Man befasst sich einfach nicht so viel.
Aber das Interessante ist, die Empfänger nehmen das durchaus gern in Anspruch, weil sie sagen, jetzt kaufen wir das, was ich will.
Das, was ich will, das müsste ich im Jahr vorher genau aufschreiben.
Aber mir macht das Einkaufen ja selber Spaß.
Euphorie über das Weihnachtsgeschäft will beim Handel nicht aufkommen.
Die Unternehmer sind aber trotzdem zufrieden.
Informationen von Michael Czoklich.
Eine Nothilfeaktion der besonderen Art haben die katholische und die evangelische Kirche gestartet.
Mit der Aktion Mobiles Notquartier soll der Obdachlosigkeit von Ausländern entgegengewirkt werden.
Da die Plätze in den Obdachlosenhäusern der kirchlichen Hilfsorganisationen Caritas und Diakonie hoffnungslos überfüllt sind,
haben die Kirchen ihre Pfarren aufgerufen, zusätzlich Plätze zur Verfügung zu stellen.
In einem sogenannten Radldienst werden Pfarren jeweils zehn Personen für 14 Tage provisorisch unterbringen.
In einer Pressekonferenz stellten die evangelische und die katholische Kirche das Projekt vor.
Eine Aktion Notquartier gab es bereits vor vier Jahren.
Damals waren die laufenden Restriktionen beim Flüchtlingslager Dreiskirchen der Auslöser, betonte Superintendent Werner Horn.
Die weiterhin bestehende Obdachlosigkeit bei Ausländern sei mutwillig und von den österreichischen Behörden produziert.
Asylsuchende würden einfach auf die Straße gestellt.
Erzbischof Christoph Schönborn erklärte unter Hinweis auf den Weltkatechismus, dass auch staatliche Ordnung Unrecht begehen könne.
Wir appellieren deshalb,
daran, dass die gesetzlichen und praktischen Möglichkeiten der Bundesbetreuung voll ausgeschöpft werden und schließlich die künftige Bundesregierung möge zu Gesetzen und Maßnahmen finden, die den österreichischen Bekenntnissen und Vertragsverpflichtungen zu allen Menschenrechtskonventionen voll entsprechen.
Caritas-Präsident Michael Landau.
Der Alltag in den Flüchtlingsberatungsstellen und den Flüchtlingsheimen der Caritas zeigt eines ganz deutlich.
Gesetz und Praxis im Bereich des Ausländerrechts bedürfen dringend der Verbesserung.
Dabei möchte ich vorab eines unterstreichen.
Ich glaube, dass dieses Thema zu wichtig ist, um daraus politisches Kleingeld zu schlagen.
Gemeinsam legen nun die katholische und die evangelische Kirche einen Forderungskatalog vor, der Signalwirkung haben soll.
Ich meine, dass diese drei zentralen Forderungen von großer Bedeutung sind.
Und ich würde mir wünschen, dass sie dringend umgesetzt werden.
Das Aufenthaltsrecht für die Dauer des Asylverfahrens, die Existenzsicherung während des Verfahrens durch die Bundesbetreuung und die Beendigung der Praxis, Asylsuchende anstelle in Bundesbetreuung in Schubhaft zu nehmen.
Die Leiterin der evangelischen Flüchtlingsberatungsstelle in Dreiskirchen, Gertrude Hennefeld, bezeichnete die derzeit praktizierte Vorgangsweise bei Asylwerbern wörtlich als Skandal.
Gesetzesreformen, die einen menschlicheren Umgang ermöglichen, seien bisher nur versprochen, nicht aber verwirklicht worden.
Sie hatten einen Beitrag von Mathilde Schwabeneder.
Die Krise der katholischen Kirche ist nicht nur in Österreich deutlich spürbar, auch in der Schweiz.
Rom entsandte einen Bischof in eine Diözese, die daraufhin dessen Amtsgeschäfte lahmlegte, indem sie ihm kein Geld mehr gab.
Ein anderer Bischof, Hansjörg Vogel, überzog seinen Ruf als fortschrittlich, als er Vater wurde.
Aber die Schweizer wollten deshalb keinen Rückzug des Fortschritts akzeptieren und wählten einen neuen Bischof nach ihren Vorstellungen.
Hubert Annim Ellison berichtet von der jüngsten Entwicklung in der katholischen Kirche der Schweiz.
Die Bischofsernennung hatte lang auf sich warten lassen und gezeigt, dass die Freude Roms an der Entscheidung der Schweizer nicht ganz so groß war.
Das Domkapitel hatte den Theologen Kurt Koch bereits im August zum Nachfolger von Hansjörg Vogel gewählt, der Vaterfreuden entgegensah und deshalb seinen Dienst quittieren musste.
Vogel hatte als progressiver Hoffnungsträger in der katholischen Kirche der Schweiz gegolten,
musste seine Gläubigen jedoch schon 14 Monate nach Amtsantritt enttäuschen.
Bei allem Verständnis für die persönliche Situation Vogels und vor allem auch jener Frau, die ihm über die Einsamkeit hinweg geholfen hatte, wurde der neue Kirchenkurs in der Schweiz doch zurückgeschlagen.
Mit Kurt Koch wollte man den Kurs des Fortschritts weiterführen.
Aus Rom kam und kam jedoch keine Bestätigung.
Erst am 6.
Dezember stimmte Rom der Wahl der eigenständigen Schweizer zu.
Jetzt zeigt Rom gesteigertes Interesse an Kurt Koch.
Der künftige Bischof teilt seinen Gläubigen in einem Brief mit, dass er zu seinem eigenen Erstaunen vom Papst höchstpersönlich eingeladen wurde, nach Rom zu kommen und dort zum Bischof geweiht werden sollte.
wolle deshalb am 6.
Jänner nach Rom reisen, wo die Bischofsweihe vom Papst vorgenommen werde.
Die Basler Diözese legte zwar stets Wert darauf, dass der Amtsantritt eines Bischofs mit der Weihe in der Kathedrale von Solothurn verbunden ist.
Der Theologe Kurt Koch, dessen Bücher und Vorlesungen oft zur Unruhe in Rom beigetragen haben, akzeptiert dieses Zeichen der Sorge des Papstes für die Diözese von Basel und bittet seine Kirchenmitglieder um Verständnis.
Die Schweizer Katholiken sollten, so Koch, diesen Schritt als Beginn eines notwendigen Dialogs mit Rom sehen.
Die Versicherung Kochs, er werde mit den Verantwortlichen in Rom deutlich über Probleme der Kirche sprechen, wird in Basel ernst genommen.
Denn Kurt Koch hat sich schon als Theologe kein Blatt vor den Mund genommen und, so heißt es in Basel, er werde sich auch als Bischof das Recht der freien Rede nicht einmal vor dem Papst nehmen lassen.
Soviel von Hubert Arnim Ellison.
Ein Blick auf die Uhr, zehn vor halb eins.
Gestern war es also soweit.
Die UNO gab die Befehlsgewalt in Bosnien an die NATO ab.
Damit ging die Mission der Vereinten Nationen nach fast vier Jahren zu Ende.
Zugleich begann offiziell die größte NATO-Operation in der Geschichte der westlichen Militärallianz.
Bisher ist bereits ein Viertel der geplanten insgesamt 60.000 Mann in Bosnien stationiert, um den in Dayton ausgehandelten Frieden zu sichern.
Und die bange Frage bleibt, wie dauerhaft ist dieser Friede, wie beständig kann er sein angesichts der zahlreichen Opfer, angesichts des Hasses, der weiterhin besteht.
Eine Frage, die sich vor allem auch in der schwer geprüften bosnischen Hauptstadt stellt.
Sarajevo in der Vorweihnachtszeit 1995.
Es berichtet von dort Fritz Besata.
Wenn das der Frieden ist, wie muss dann erst der Krieg gewesen sein?
Würde wohl ein ausländischer Besucher von Sarajevo denken, der zum ersten Mal in die nach wie vor zweigeteilte Stadt kommt.
Sarajevo im vierten Winter nach Kriegsausbruch.
Dem ersten wirklich strengen Winter in diesen mehr als drei Jahren Belagerung.
Sarajevo vor Friedensweihnachten.
Die ersten Eindrücke auf der Fahrt nach und in Sarajevo selbst geben leider ein anderes Bild.
Auch nach Bethen und Paris sind die rund 300.000 Bewohner von Sarajevo nicht wirklich frei.
Die einzige nicht von den Serben kontrollierte Einfahrt in die Hauptstadt Bosniens führt nach wie vor über den tief verschneiten Berg Higman.
Noch vor wenigen Tagen war diese Route wegen ein Meter Neuschnees unpassierbar.
Ein anderes Beispiel.
Zwei kroatische Frauen, die mit uns nach Sarajevo hinein wollten, wurden von einem serbischen Soldaten bis auf Femt untersucht.
Alle mitgenommenen Briefe wurden einzeln aufgerissen und gelesen.
Dabei bedauerte dieser Soldat, dass man keine Probleme, nimmer Probleme mache.
Die Stadt selbst ist fast zur Gänze ohne Strom.
Wasser gibt es seit heute wieder und über allem liegt eine ganz dicke Nebeldecke.
Dieser Nebel behindert nicht nur die Aufstellung der IV der NATO-Truppen, sie macht auch Fahrten nach Sarajewo hinein lebensgefährlich.
Keine Hinweise auf die Route in die Stadt,
Eine falsche Kurve und man fährt zwischen Minenfeldern.
Immerhin, sie sind gekennzeichnet.
Das Leben in der Stadt selbst ist mühsam wie eh und je in den letzten Jahren.
Immerhin, es gibt mehr Waren für jene, die es sich auch leisten können.
Und es wird nicht mehr geschossen.
Bis auf vier Granaten, die zwischen gestern Abend und heute Mittag abgefeuert wurden.
Das ist der Frieden in Sarajevo.
Fritz Besatter mit einer Reportage aus dem vorweihnachtlichen Sarajevo.
Mehr als drei Wochen lang ist Frankreich in Atem gehalten worden.
Nun dürfte im Sozialkonflikt wieder ein Mindestmaß an Gesprächsbasis bestehen.
Der wegen seines Schweigens kritisierte konservative Staatspräsident Chirac konnte sich nun doch zu einer Stellungnahme aufraffen, in der die Regierung aufforderte, das Vertrauen wiederherzustellen.
Große Hoffnung wird in den für heute anberaumten großen Sozialgipfel zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern gesetzt.
Neres aus Paris von Ewa Thwaroch.
Schon im Vorfeld des am Nachmittag beginnenden Sozialgipfels hat es sich gezeigt, dass die Beteiligten mit sehr unterschiedlichen Erwartungen an die heutige Gesprächsrunde herangehen.
Während die meisten der Gewerkschaftsvertreter nach wie vor fordern, dass das umstrittene Sparpaket zur Sanierung der Sozialversicherung Gegenstand der Verhandlungen sein soll, ließ Premierminister Juppé keinen Zweifel daran, dass er zwar Gesprächsbereitschaft demonstrieren, nicht aber von seinen Reformen abweichen will.
In seiner Rede vor der Nationalversammlung gestern Abend definierte der konservative Regierungschef seine Vorstellungen so.
Es gehe erstens um Maßnahmen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, zweitens um neue Initiativen gegen die Jugendarbeitslosigkeit und drittens um die Arbeitszeitverkürzung, meinte Juppé.
Gerade der letzte Punkt zeigt, dass die französische Regierung heute einen Kurswechsel versucht, um das Problem der Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen.
Denn sieben Monate nach der Wahl von Jacques Chirac zum Staatspräsidenten, sieben Monate nach Amtsantritt der Regierung Juppé scheinen die bisherigen Maßnahmen nicht gegriffen zu haben.
Ganz im Gegenteil.
Die Arbeitslosigkeit steigt weiter und dürfte, glaubt man jüngsten Berichten der Wirtschaftsforscher, im nächsten Jahr mehr als 12 Prozent erreichen.
Und damit besteht dringender Handlungsbedarf.
befindet sich doch Frankreich schon heute im europäischen Spitzenfeld.
Die Arbeitszeitverkürzung ist damit zwar kein neuer Weg aus der Krise, wird nun aber erstmals als echte Alternative zur bisher wenig erfolgreichen Politik bezeichnet.
Nachdem sie über Jahre immer wieder Gegenstand von Diskussionen und politischen Programmen, vor allem auch der Linken war, niemand jedoch den Schritt weg von der 1982 beschlossenen 39-Stunden-Woche gewagt hatte.
Zumindest in diesem Punkt kann Premier Juppé heute mit der Unterstützung der Gewerkschaftsvertreter rechnen und auch die Arbeitgebervertreter signalisieren Verhandlungsbereitschaft.
Das Sparpaket steht damit jedoch nicht auf der Tagesordnung, auch wenn es die darin enthaltenen Budgetsanierungsmaßnahmen waren, die zu den mehr als dreiwöchigen Streiks geführt hatten.
Louis Vernet, der Chef der kommunistischen CGT, der maßgeblich an der Mobilisierung der Bevölkerung beteiligt war, warnte auch sogleich vor zu großem Optimismus.
Ein Wiederaufflammen der Proteste sei nicht ausgeschlossen, meinte Vianney, der nicht nur andere Methoden zur Finanzierung des Staatsdefizits, sondern auch eine Erhöhung des Mindesteinkommens fordert.
Acht Delegationen aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern sollen bis in die späte Nacht in Matignon mit den Regierungsvertretern diskutieren, neben Premier Juppé
werden da ab 15 Uhr auch neun Minister anwesend sein.
Ob es zum von vielen erhofften Durchbruch und konkreten Ergebnissen kommen wird, ist fraglich.
So wie auch schon bei den Massendemonstrationen und Streiks der letzten Wochen wird nun von vielen erneut der Vergleich mit 1968 gesucht.
Da hatte Premierminister Pompidou am Höhepunkt der Krise die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter zum Dialog geladen, der in den Accord von Grönell mündete.
Auch wenn die Gewerkschaften das Protokoll damals nicht unterzeichnet haben, wurde es de facto in vielen Bereichen doch anerkannt.
Aber selbst heute noch werden das Verhandlungsergebnis und seine Auswirkungen sehr unterschiedlich beurteilt.
Trotz aller noch bestehenden Probleme gibt es eine politische Annäherung in Frankreich.
Sie hörten aus Paris, Eva Twaroch.
Nicht vorweihnachtliche Zurückhaltung, sondern politische Schlammschlachten bestimmen zurzeit Polens Innenpolitik.
Der von Noch-Präsident Valenza erhobene Vorwurf des Hochverrats an die Adresse des linken Ministerpräsidenten Oleksi hat zu heftigen Turbulenzen geführt.
Das noch drei Tage amtierende Staatsoberhaupt hatte dem Regierungschef unterstellt, dieser habe mehr als zehn Jahre lang für den sowjetischen und dann den russischen Geheimdienst gearbeitet.
Entsprechende Dokumente bezeichnen die sozialistischen Wahlsieger bei den Präsidentenwahlen als gefälscht.
Wallenser brennt eher Polen nieder, als dass er ruhig sein Amt verlässt, so wird die engste Mitarbeiterin des neuen, von den früheren Kommunisten gestellten Präsidenten Kwaszniewski zitiert.
Die Affäre um die vermeintliche Kollaboration des polnischen Regierungschefs mit dem sowjetischen und dann russischen Geheimdienst hat bereits erste politische Folgen.
Heute Vormittag brach der Koalitionspartner des regierenden Linksbündnisses, die Bauernpartei, die Parteidisziplin und forderte gemeinsam mit der Opposition volle Aufklärung über die Affäre.
Gestern Abend hatte der Regierungschef in einer Fernsehansprache alle Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen.
Hören Sie mehr von Johanna Racina.
Acht Minuten lang verteidigte sich gestern Premier Olexy in einer Fernsehansprache unmittelbar nach den Hauptabendnachrichten.
Er sei erpresst worden, bis zum 19.
Dezember zurückzutreten, damit die belastenden Dokumente nicht veröffentlicht würden.
Es handele sich um politische Provokation.
Es ist eine schmutzige Provokation.
Es geht um viel mehr als um meine Person.
Es geht um Polen.
Die Leute vom Geheimdienst haben mit der Erlaubnis des Innenministers und von Präsident Wałęsa den Versuch unternommen, das Land innenpolitisch zu destabilisieren.
Und das drei Tage vor der Veränderung im polnischen Präsidentenamt.
Der scheidende Innenminister Milczanowski, ein Mann Lech Wałęsas, dementierte umgehend.
Es gibt auch verschiedene Meinungen, dass das der Versuch sei, die Inauguration des Präsidenten Kwaszniewski zu erschweren oder gar zu verunmöglichen.
Das wird auch öffentlich vorgetragen.
Ich muss das aber ganz entschieden zurückweisen.
Der Innenminister gab auch bekannt, dass er verfassungskonform nicht nur Präsident Wałęsa von der Existenz des Materials gegen den Regierungschef informiert habe, sondern auch den künftigen Präsidenten Kwaszniewski, der bereits seit 12.
Dezember im Bilde sei.
Nach einem Bericht der Gazette Wyborcza besteht das Belastungsmaterial aus einem Dutzend Fotos, die Olexy im Zeitraum von fünf Jahren mit zwei Offizieren des KGB zeigen, sowie aus einem Videofilm.
Das Innenministerium habe das Material einem pensionierten KGB-Mann abgekauft.
Die ersten politischen Folgen der vermeintlichen Spionageaffäre sind schon da.
Heute Vormittag brach die mit den Regierenden Linksbündnis Olexis koalierte Bauernpartei aus der Blockdisziplin aus und forderte gemeinsam mit der Opposition von Regierungschef und Innenminister volle Aufklärung über die Ereignisse vor dem Parlament.
Es gibt auch bereits Spekulationen, wonach die Bauernpartei gemeinsam mit der Oppositionellen Linken Union und Arbeit die Regierungsgeschäfte übernehmen könnte.
Für den Kommentator der G. Warszawa ist die Weigerung Olexis aufgrund der massiven Vorwürfe zurückzutreten problematisch.
Man kann unter dem Vorwurf des Staatsverrats keinen Staat regieren, schreibt Pawel Fanfara.
Polens Schicksal liege jetzt in den Händen des Parlaments.
Die Tageszeitung Super Express bringt eine neue, dramatische Note in das Gesamtbild.
Nach nicht offiziellen Informationen sollen die Sondereinheiten des polnischen Innenministeriums in Alarmbereitschaft gesetzt worden sein.
Es herrsche Urlaubssperre und das Verbot, die Kasernen zu verlassen.
Ernste innenpolitische Entwicklung in Polen drei Tage vor dem Präsidentenwechsel.
Johanna Ratziner hat informiert.
Als Korruptionsjäger, der ein ganzes politisches System zu Fall brachte, hat er Berühmtheit erlangt.
Doch nun droht Antonio Di Pietro, dem ehemaligen Staatsanwalt aus Mailand, selbst ein Prozess.
Sieben Monate lang hat Fabio Salamone, der Staatsanwalt von Brescia, ermittelt.
Gestern forderte er die Eröffnung eines Hauptverfahrens wegen mehrfacher Bestechung und Amtsmissbrauchs.
Antonio Di Pietro steht unter dem Verdacht, zu Beginn der 80er-Jahre obskure Finanzoperationen mit einem Mailänder Versicherungsagenten durchgeführt zu haben.
Darüber hinaus wird ihm vorgeworfen, seinen Einfluss als Staatsanwalt auf illegale Weise eingesetzt zu haben, um die Karriere von persönlichen Freunden zu begünstigen.
Der Beschuldigte bezeichnet diese Vorwürfe als Schmutzkampagnen und als Rache für sein unerschrockenes Vorgehen gegen die Korruption.
Andreas Pfeiffer berichtet.
Auf dem Weihnachtsmarkt von Neapel kann man ihn nach wie vor als Krippenfigur bewundern.
Antonio Di Pietro ist der einzige italienische Zeitgenosse, dem die berühmten kampanischen Holzschnitzer einen Platz gleich neben dem Jesuskind zugedacht haben.
Doch das Licht der Hoffnung ist nun angeschwärzt.
Der Staatsanwalt, der unerschrocken die Sündenfälle der Schmiergeldrepublik aufgedeckt und eine ganze Politikergeneration entthront hat, soll nun selbst straffällig geworden sein.
Vorsicht ist freilich geboten.
Denn die Staatsanwaltschaft von Brescia hat die Eröffnung eines Verfahrens beantragt.
Die Entscheidung, ob es tatsächlich dazu kommt, steht noch aus.
Doch immerhin wird die Pietro in fünf Fälden Bestechung und in zwei Fälden Amtsmissbrauch vorgeworfen.
Das ist keine Kleinigkeit.
Noch bevor er im Februar 1992 zum Helden der Nation avancierte, soll er mit dem Mailänder Versicherungsvertreter Giancarlo Gorini dubiose Finanzoperationen getätigt haben.
Gorini habe dem Staatsanwalt umgerechnet 740.000 Schilling geliehen, womit dieser ein Haus und einen dicken Mercedes erwarb.
Zudem soll er den betuchten Versicherungsagenten bedrängt haben, er möge doch die Spielschulden eines seiner Freunde tilgen.
Dieser Freund, namens Eleuterio Rea, war damals Kommandant der Mailänder Stadtpolizei.
Ein Amt, das er laut Staatsanwaltschaft wiederum mit Hilfe illegitimer Einflussnahme die Pietros erhalten haben soll.
Und schließlich wird die Pietro beschuldigt, bei der Vergabe eines Auftrages zur Computerausstattung der Mailänder Staatsanwaltschaft die Firma zweier ehemaliger Mitarbeiter begünstigt zu haben.
Diese Vorwürfe sind das Ergebnis siebenmonatiger Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Brescia.
Diese hat gestern auch einen Prozess für Silvio Berlusconis Bruder Paolo und den ehemaligen Verteidigungsminister Cesare Previti gefordert.
Sie stehen unter dem Verdacht, ein Komplott geschmiedet zu haben, das im Dezember des Vorjahres zum spektakulären Rücktritt die Pietros als Staatsanwalt geführt hat.
Für diesen wohl ein schwacher Trost, zumal er, der seit Monaten von der Mitte-Links- wie von der Mitte-Rechts-Allianz gleichermaßen umworben wird, gerade zu einem neuen Karrieresprung ansetzen wollte.
Vor zwei Wochen hat die Pietro in der Tageszeitung Repubblica ein politisches Programm präsentiert, freilich ohne sich damit zu einem der beiden Lager zu bekennen.
Die römischen Reaktionen auf die gestrige Nachricht sind wohl auch deshalb eher vorsichtig.
Doch allgemein war zu hören, dass die Eröffnung eines Korruptionsverfahrens den geheimnisumwitterten Einstieg die Pietros in die Politik wohl endgültig vereiteln würde.
Er selbst hat sich gestern nur über seinen Freund und Pressesprecher Elio Veltri zu Wort gemeldet.
Die Feinde der Aktion Saubere Hände haben auf diese Revanche gewartet.
Das ist ein furchtbarer Schlag für das gute Italien, für jenes Italien, das gehofft hat, dass Unrecht und Korruption besiegt werden könnten.
Seinen Ehrenplatz im neapolitanischen Krippenspiel wird Di Pietro vorerst behalten dürfen.
Erst nach Weihnachten werden die Richter von Brescia entscheiden, ob der Star der italienischen Justiz auf der Anklagebank Platz nehmen wird.
Dem Korruptionsjäger Antonio Di Pietro droht nun selbst ein Prozess.
Aus Italien, hörten Sie Andreas Pfeiffer.
Der nächste Beitrag führt uns nach Südkorea.
Dort ist heute gegen die beiden früheren Präsidenten Jong-Do Wan und Roh Tae-Woo Anklage erhoben worden.
Den beiden Ex-Generälen werden schwerwiegende Delikte zur Last gelegt, die vom Umsturzversuch bis hin zu Mord reichen.
Sie werden auch für die brutale Niederschlagung des pro-demokratischen Aufstands von Gwangju im Jahr 1980 verantwortlich gemacht.
Um die Anklageerhebung überhaupt erst zu ermöglichen, hatte das Parlament am Dienstag ein Gesetz verabschiedet, das die Verjährung von Umsturz, Rebellion und Massakern aufhebt.
Aber hören Sie mehr von Jens Peter Marquardt.
Die Anklage erhebt massive Vorwürfe gegen die beiden ehemaligen südkoreanischen Staatspräsidenten.
Umsturz der staatlichen Ordnung, Meuterei gegen die militärischen Vorgesetzten und Mord.
Jundo One und No-TU erwartet, wenn sie dafür verurteilt werden, die Todesstrafe.
Die ihnen vorgeworfenen Verbrechen stehen im Zusammenhang mit dem Militärputsch 1979 und dem Massaker in der Stadt Gwangju, wo Soldaten im Mai 1980 Demonstranten niedermetzelten, die für die Demokratie auf die Straße gingen.
General Chun machte sich damals zum Präsidenten.
General Noh half ihm dabei und wurde 1988 sein Nachfolger an der Spitze des Staates.
Er steht bereits unter Korruptionsanklage vor Gericht.
NotEU hat zugegeben, während seiner Amtszeit umgerechnet eine Milliarde Mark von der südkoreanischen Großindustrie bekommen zu haben.
Sein Vorgänger Chun Do-wan wurde wenige Stunden vor der Anklageerhebung aus seiner Gefängniszelle ins Polizeikrankenhaus verlegt.
Er ist seit seiner Festnahme vor drei Wochen im Hungerstreik, hat seitdem nur Milch und Tee getrunken.
John hat es im Krankenhaus abgelehnt, intravenös ernährt zu werden.
Sein Anwalt erklärte, John sei auf dem Wege zum Selbstmord.
Die Ärzte meinten allerdings, sein Zustand sei nicht kritisch.
Der Ex-General und Ex-Präsident protestiert mit dem Hungerstreik gegen seine Festnahme und das gegen ihn in Gang gesetzte Verfahren.
Er hatte sich sicher gefühlt, vom amtierenden südkoreanischen Präsidenten Kim Jong-Sam nicht belästigt zu werden.
Kim Jong-Sam hatte bis vor kurzem erklärt, die Geschichte und nicht ein Gericht solle über den Militärputsch von 1979 entscheiden, andernfalls sei der soziale Frieden in Südkorea gefährdet.
Die Staatsanwälte hatten deshalb zunächst die Verfahren gegen die Ex-Präsidenten eingestellt.
Erst als vor zwei Monaten die Korruptionsaffäre für einen Aufruhr in der koreanischen Öffentlichkeit sorgte, auch Kim Jong-Som darin unterzugehen drohte, machte er eine Kehrtwendung.
Er ordnete ein Gesetz an, mit dem die Verantwortlichen des Putsches und des Massakers doch noch zur Rechenschaft gezogen werden.
In dieser Woche billigte das Parlament in Seoul das neue Gesetz.
Jetzt soll es den Putschisten an den Kragen gehen.
Präsident Kim Jong-Som gehörte während des Putsches zur Opposition, demonstrierte damals selbst mit einem Hungerstreik gegen die Machthaber und für die Demokratie.
Später verschmolze aber seine Partei mit der Partei der Generäle.
Jetzt, unter dem Druck der Öffentlichkeit, wendet er sich erneut gegen sie.
Dutzende von Angehörigen der Opfer des Gwangju-Massakers versuchten heute in das Krankenhaus einzudringen, in dem Joon Do Wan liegt, und warfen Eier gegen die Fenster.
Polizisten mussten den Häftling schützen.
Anklage gegen ehemalige südkoreanische Präsidenten.
Sie hörten Jens-Peter Marquardt.
12.39 Uhr, ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Das Lied vom Kaviljau, vorgetragen von der norwegischen Handelsministerin Grete Knudsen nach dem positiven Abschluss der Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union.
Die Freude ist verfrüht.
Die Norweger zeigen ihr und der EU die kalte Schulter.
Beim Referendum stimmen sie dagegen und sind heute mit der Entscheidung glücklicher denn je.
Ganz anders die Finnen.
Sie sind die Musterschüler in Brüssel und stehen dazu.
Die Probleme, die wir fortwährend in Finnland haben, die sind unsere eigene Probleme.
Die sind nicht von EU.
Die Schweden schließlich fühlen sich so ganz und gar nicht in Europa zu Hause.
fühlen wir uns, dass wir in einer Gesellschaft sind, zu der wir eigentlich nicht zu Hause sind.
Das Jahr 1 nach der Erweiterung der Europäischen Union.
Die Erfahrungen der Länder im hohen Norden mit und ohne Brüssel.
Ein Journal Panorama heute Abend ab 18.20 Uhr in Österreich 1.
Der Brandanschlag auf die Filiale von American Express auf dem Mozartplatz in Salzburg war vermutlich kein Werk von Lausbuben, sondern ein gezielter Anschlag.
Diesen Schluss legt ein Bekennerbrief nahe, der heute im ORF-Landestudio Salzburg eingegangen ist.
Die Salzburger American Express-Filiale wurde in der Nacht auf gestern Ziel eines Brandanschlags.
Zwei Jugendliche wurden nach Mitternacht dabei beobachtet, wie sie ein Fenster des Büroraumes einschlugen und anschließend eine Art Molotow-Cocktail hineinwarfen.
So die erste Reaktion eines Polizeisprechers.
Anschließend flüchteten die beiden Täter mit Fahrrädern.
Die Verhandlung verlief ergebnislos.
Hans Kutil aus Salzburg aber nun mit aktuellen Einzelheiten.
Das Postbüro im Landestudio heute Vormittag.
Ein unscheinbares Kuvert ist unter den Poststücken.
Die Anschrift ist aufgeklebt.
Frankiert ist das Schreiben mit einer Sech-Schilling-Marke.
Weihnachten 1995.
Abgestempelt in Anif am 20.12.1995.
Die Mitarbeiterin im Postbüro öffnet das Kuvert, weil kein besonderer Adressat angegeben ist.
Das Schreiben landet schließlich beim aktuellen Dienst.
Hier wird schlagartig klar, worum es geht.
Eine Zelle für Internationalismus bekennt sich zum Brandanschlag auf das American Express Büro auf dem Mozartplatz in der Nacht vom 19. auf den 20.
Dezember mit Schaden in Millionenhöhe.
Wörtliches Zitat aus dem Bekennerbrief.
Wir, die Zelle für Internationalismus, haben am 19.12. das American Express Büro in Salzburg mit Brandsätzen angegriffen, um unseren Protest gegen die imperialistische Kriegspolitik und der Führung der USA kundzutun.
Wir verständigen die Polizei.
Wenig später treffen Beamte der Spurensicherung ein.
Kuvert und Schreiben landen in getrennten Plastiksäckchen.
Derzeit läuft die Untersuchung.
Aus welcher Richtung die Verfasser kommen, lässt der Schluss des Schreibens erahnen.
Was gestern Faschismus genannt wurde, überall dort, wo die Schlechter des Naziregimes Verwüstung, Massenmord und Krieg säten, muss heute Faschismus genannt werden.
Überall dort, wo die USA und ihre Verbündeten und ihre Helfershelfer Verwüstung, Massenmord und Krieg säen.
Die Verfasser des Bekennerschreibens dürften somit eindeutig dem linken Lager zuzuordnen sein, mit deutlichen Sympathien für die arabische Welt.
Sie fordern… Für den Abzug aller NATO-Truppen aus dem arabischen Raum, sofortige Aufhebung der UN-Embargen gegen Libyen und Irak, Stopp der NATO-Invasion in Bosnien.
Wer ist nun diese Zelle für Internationalismus?
Sie taucht hier in Salzburg nicht zum ersten Mal auf.
Im September hatte es in Wien-Döbling einen Brandanschlag mit zwei Molotow-Cocktails auf die American International School gegeben.
Auch damals bekannte sich eine Zelle für Internationalismus zu dem Anschlag, schon damals mit der Forderung, NATO raus aus Bosnien.
Auch bei einem weiteren Anschlag könnte diese Zelle für Internationalismus ihre Hand im Spiel gehabt haben.
Auch bei der Firma Bender in Wien-Meidling wurden zwei Molotow-Cocktails geworfen.
Die Firma hatte gerade eine amerikanische Delegation zu Gast und deswegen auch eine amerikanische Flagge vor dem Haus gehisst.
Die Firma hatte Glück, die beiden Brandflaschen gingen nicht in Flammen auf.
Aus Salzburg Hans Kutil.
12 Uhr und 44 Minuten ist es jetzt.
Genau vor einem Monat hat halb Großbritannien gespannt auf die Fernsehschirme gestarrt.
Prinzessin Diana hat nämlich erstmals in einem längeren Interview für die BBC Details ihres Privatlebens und ihrer Ehe mit Prinz Charles enthüllt.
Sie gab öffentlich zu, Charles mit ihrem Reitlehrer betrogen zu haben, warf der königlichen Familie vor, sich gegen sie gestellt zu haben und zweifelte an Charles' Eignung, König zu werden.
Das war der britischen Königin offenbar zu viel.
Gestern hat die Queen erklärt, sie habe Charles und Diana nahegelegt, oder wie es in manchen Berichten aus London interpretiert wird, ihnen befohlen, sich scheiden zu lassen.
Damit zeichnet sich das Ende einer 14-jährigen Ehe ab, die im Juni 1981 mit einer Traumhochzeit begonnen hat.
Claudia Neuhaus aus London.
Es war die Traumhochzeit schlechthin, als Lady Diana Spencer dem Prinzen of Wales 1981 in der Londoner St.
Paul's Cathedral das Ja-Wort gab.
Millionen von Fernsehzuschauern in der ganzen Welt verfolgten damals gerührt die märchenhaften Bilder aus London.
Aber das moderne Märchen war nicht von Dauer und jetzt hat die britische Königin endgültig einen Schlussstrich gezogen.
In einem Brief an Prinz Charles und Prinzess Diana
fordert sie die beiden auf, sich scheiden zu lassen.
Das Fernsehinterview von Prinzess Diana in der BBC dürfte dabei auch eine Rolle gespielt haben.
Denn das Ansehen der britischen Königsfamilie ist durch die Liebesaffären ihrer Mitglieder ernsthaft beschädigt worden.
Prinzess Diana hat in ihrem Fernsehinterview zu ihrer Ehe den lakonischen Satz gesprochen, es gab drei Personen in unserer Ehe und das war ein bisschen viel.
Es waren drei von uns in dieser Ehe, also war es ein bisschen verrückt.
Prinz Charles hatte in einem früheren Fernsehinterview mit der BBC zugegeben, dass er mit seiner alten Liebe Camilla Parker Bowles eine Affäre während seiner Ehe mit Prinzess Diana hatte.
1991 gab der britische Premierminister die Trennung von Prinz Charles und Prinzess Diana bekannt, aber von Scheidung war damals noch keine Rede.
Beide sollten nur getrennt leben und ihre verfassungsmäßige Position behalten.
It is announced from Buckingham Palace that with regret the Prince and Princess of Wales have decided to separate.
John Major hatte am Dienstag eine Audienz bei der Königin und hielt sich gestern eine Stunde bei Prinzess Diana auf.
Er soll seine Zustimmung zur Scheidung bereits gegeben haben.
Auch Prinz Charles soll einverstanden sein.
Prinzess Diana lässt sich mit ihrer Antwort an die Königin Zeit.
Sie hatte ja in ihrem Interview mit der BBC gesagt, dass sie sich nicht scheiden lassen wolle, aber dass sie ihrem Mann die Entscheidung überlasse, um Klarheit in einer schwierigen Situation zu schaffen.
I don't want a divorce, but obviously we need clarity on a situation that has been of enormous discussion over the last three years in particular.
Es wird allgemein davon ausgegangen, dass Prinzess Diana der Scheidung zustimmen wird, vor allem wenn sie ihre Titel als königliche Hoheit behält, weiterhin für ihre Söhne Sorge trägt und in Zukunft die Rolle einer Botschafterin des guten Willens für Großbritannien auch offiziell ausfüllen kann.
Was die Öffentlichkeit nun beschäftigt, ist die Frage, ob Prinz Charles seine geliebte Camilla Parker Bowles in Zukunft heiraten wird.
Verfassungsexperten diskutieren bereits seit langem über die Implikationen einer Wiederheirat des Thronfolgers.
Die Öffentlichkeit, die in diesem Königstrama mehrheitlich zu Prinzess Diana hält, konnte sich nie besonders für Camilla Parker Bowles begeistern.
Der Verfassungsexperte Lord St.
John of Falsely ist der Meinung, dass die Öffentlichkeit einer Wiederheirat von Prinz Charles mit zwiespältigen Gefühlen gegenüberstünde.
Auf der einen Seite sei klar, dass Prinz Charles jemanden bräuchte, der ihm bei seiner schwierigen Aufgabe der zukünftige König zu sein zur Seite stünde.
Auf der anderen Seite, sagt Lord Falsely, würden die Briten eine zukünftige Königin sehr genau unter die Lupe nehmen.
Erstens denken sie, dass er jemanden helfen sollte, in dieser Position der großen Autorität.
Und zweitens fragen sie sich, ob der gewählte Mensch für eine solch hohe Position geeignet wäre.
Prinz Charles kann auf jeden Fall nur mit der Zustimmung der britischen Königin ein zweites Mal heiraten und auch die Church of England hat zu entscheiden, ob nach der ersten feierlichen Hochzeit in St.
Paul's Cathedral eine zweite kirchliche Heirat überhaupt zulässig ist.
Für die Fortsetzung des königlichen Ehedramas ist auf jeden Fall noch für eine Weile gesorgt.
Scheidungs- und Heiratsgerüchte ohne Ende in Großbritannien, sie hörten Claudia Neuhauser.
Zwei Minuten, drei Minuten genauer gesagt, nach drei Viertel eins zurück nach Österreich.
Die Grazer Oper stellt sich zur Weihnachtszeit beim Publikum mit einer jugendlich frischen Zauberflötenproduktion ein.
Christian Pöpplreiter inszeniert, Jörg Kossdorf hat das Bühnenbild gestaltet.
Premiere ist am kommenden Samstag.
Hören Sie einen Beitrag von Franz Josef Kerstinger aus dem Landesstudio Steiermark.
Dicht, leicht, poetisch, zauberisch soll die Zauberflöte sein, die das bewährte Team Pöpplreiter Kossdorf, das mit der Graz Salzburger Produktion von Wagners Ring großen Erfolg für sich verbuchen konnte, auf die Bühne des Grazer Opernhauses stellt.
Eine kurzweilige Inszenierung und eine flexible Bühne machen Tempo, sorgen für schnelle Anschlüsse und sollen so vermeiden, dass Mozarts letzte Oper zu Stückwerk verkommt.
Deshalb haben wir uns eine ganz leichte Bühne gebaut, eine Bühne, die mit ganz wenig Mitteln auskommt, was die reine Dekoration betrifft, mit ganz viel Licht aber arbeitet, mit sehr viel
Farben auch und mit großen theatralischen Kostümen.
Was Christian Pöpplereiter vor vier Jahren mit den Studenten der Grazer Musikhochschule auf einer Arenabühne mit bescheidensten Mitteln inszeniert hat, realisiert er nun mit den Möglichkeiten einer großen Opernhausbühne.
Eine Oper, die er schon als einer der Knaben unter Felsenstein in Berlin miterlebt und mitgestaltet hat.
Eine Oper, die ob ihrer Vielschichtigkeit und Symbolik großen Reiz auf Regisseure ausübt.
Das ist ein Stück,
dass ich sozusagen seit 40 Jahren immer neu entdecke und das immer neue Aspekte enthüllt und das mich ja nicht nur zu meinem Beruf gebracht hat, sondern mich durch mein ganzes Berufsleben begleitet hat.
Dramaturgische Brüche, wie sie Musikwissenschaftler und andere Regisseure orten, sieht Pöppelreiter in dem Jahrtausendwerk, wie er es nennt, nicht.
Viele unterschätzen dieses Buch in seiner, wie Peter Hacks sagt, elefantenfesten Farbe, in seiner genauen Figurenzeichnung und viele konstruieren sowohl was den Text betrifft, als auch was
Die Musik betrifft da einen Bruch hinein, der aber nicht zu entdecken ist, wenn man das Stück mal wirklich genau liest und nicht besetzt ist von irgendwelchen hergekommenen, meist aus dem 19.
Jahrhundert herrührenden Vorurteilen dem Stück gegenüber.
Christian Pöpplreiter lässt der Fantasie des Publikums Raum und beschränkt sich auf die grundlegende Aussage der Oper, ohne durch spezifische Deutung zu bevormunden.
Ein großes Werk, das den schweren Weg zu den Idealen zeigt, das die Gefahren auf diesem Weg zeigt, die Gefahren, sich selbst zu verlieren, die Gefahren, seine Träume, seine Illusionen, seine Utopien zu verlieren.
Und dass die Kraft auch zeigt, die einem Menschen erwachsen kann, der sich zu Liebe als der bestimmenden Kraft bekennt.
Neue Zauberflötenpremiere am kommenden Samstag in der Grazer Oper.
Franz Josef Kerstinger war das mit einer Vorschau.
Und ich gebe jetzt wieder weiter ins Nachrichtenstudio zu Ingeborg Cani.
Österreich.
Im Prozess um die erste Briefbombenserie beginnen in wenigen Minuten die Beratungen der Geschworenen.
Heute Vormittag hielten die Verteidiger der Angeklagten Peter Binder und Franz Radl ihre Schlussplädoyers.
Der Verteidiger Binder sagte, das gesamte Täterprofil passe nicht auf seine Mandanten.
Der Polizei warf er Ermittlungsfehler vor, die zu Lasten seines Mandanten gingen.
Auch der Verteidiger Radls kritisierte die Vorgangsweise der Ermittler.
Beide Anwälte verlangten Freisprüche für ihre Mandanten.
Das Urteil wird am Abend erwartet.
Bundeskanzler Frenitzki hat ÖVP-Obmann Schüssel für morgen zu einem ersten Kontaktgespräch über die Bildung einer neuen Regierung eingeladen.
Die Gespräche mit der ÖVP sollten dann in sehr kurzen Abständen fortgesetzt werden, sagte Frenitzki.
Er hat gestern von Bundespräsident Klestil den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung erhalten.
Die konstituierende Sitzung des neu gewählten Nationalrates findet am 15.
Jänner statt.
Nationalratspräsident Heinz Fischer und der zweite Nationalratspräsident Heinrich Neisser haben heute eine gemeinsame Erklärung zu den jüngsten Äußerungen von FPÖ-Obmann Haider abgegeben.
Darin wird vor allem der Versuch einer Pauschalrechtfertigung der Waffen-SS wörtlich als absolut inakzeptabel bezeichnet.
Man könne nicht den Gedanken einer Kollektivschuld ablehnen, zugleich aber der Waffen-SS eine Kollektivunschuld bestätigen und darüber hinaus sogar dieser Organisation in kollektiver Weise alle Ehrung und Anerkennung, wie Haider formuliert hatte, zukommen lassen, meinten Fischer und Neisser.
Der Handel ist mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäftes relativ zufrieden.
Zum ersten Mal seit vier Jahren wurden bessere Umsätze erzielt.
Dieser Umstand wird vor allem auf das erstmalige Offenhalten der Geschäfte am Marienfeiertag am 8.
Dezember zurückgeführt.
Frankreich
In Paris findet heute ein Sozialgipfelgespräch statt.
Ministerpräsident Juppé sowie Vertreter der Unternehmer und Arbeitnehmer wollen versuchen, einen Ausweg aus der sozialen Krise zu finden.
Die Tagesordnung ist noch umstritten.
Juppé will die Reform der Sozialversicherung nicht zum Verhandlungsgegenstand machen.
Er plant im Jänner die Einführung einer Sondersteuer, damit das Defizit im Sozialhaushalt abgebaut werden kann.
Italien
Dem als Korruptionsjäger populär gewordenen früheren Staatsanwalt Antonio Di Pietro droht nun selbst ein Prozess.
Die Staatsanwaltschaft in Brescia befürwortet die Eröffnung eines Strafverfahrens.
Sie geht von fünf Fällen von Bestechung und zwei Fällen von Amtsmissbrauch durch Di Pietro aus.
Der Beschuldigte hat alle Vorwürfe zurückgewiesen.
Kolumbien.
Beim Absturz einer amerikanischen Boeing 757 sind alle 159 Insassen ums Leben gekommen.
Dies hat der kolumbianische Rundfunk bestätigt.
Die Linienmaschine der American Airlines war auf dem Flug von Miami nach Cali kurz vor der Landung gegen einen Berg geprallt und sofort in Flammen aufgegangen.
Dänemark.
Im dänischen Teil der Nordsee ist ein großes Ölvorkommen entdeckt worden.
Es wird auf insgesamt 150 Millionen Barrel geschätzt.
Diese Ölmenge könnte den Eigenbedarf Dänemarks für drei Jahre decken.
Österreich, die Sportler des Jahres 95 sind Ursula Profanta und Thomas Muster.
Die Weltmeisterin in der Kanu-Wildwasser-Regatta und der Gewinner des Pariser Grand Slam-Turniers erhielten bei der unter den österreichischen Sportjournalisten durchgeführten Wahl die meisten Stimmen.
Und jetzt noch zum Wetter.
Sonnig stellenweise in Ober- und Niederösterreich, Wien sowie im nördlichen Burgenland, in Westösterreich hingegen regnet es immer wieder.
Temperaturen meist um 0 Grad, in Westösterreich bis plus 6 Grad.
Josef Schütz war der Tonmeister, Hubert Annim Ellison war der sendungsverantwortliche Redakteur und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Einblendung: Oleksy, Milczanowski. Der scheidende Präsident Walesa wirft dem amtierenden Ministerpräsidenten vor, 10 Jahre lang zuerst für den sowjetischen, dann für den russischen Geheimdienst gearbeitet zu haben. Oleksy bestreitet alle Vorwürfe, spricht von einer politischen Provokation und behauptet, erpresst worden zu sein, zurückzutreten.
Mitwirkende:
Radzyner, Joana [Gestaltung]
, Oleksy, Jozef [Interviewte/r]
, Milczanowski, Andrzej [Interviewte/r]
Datum:
1995.12.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Geheimdienste
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Marxismus und Kommunismus
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Regierung
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Sozialismus und Sozialdemokratie
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Elio Veltri, Pressesprecher von Di Pietro. Dem ehemaligen Staatsanwalt und Korruptionsjäger steht ein Prozess wegen Korruption und Amtsmißbrauchs bevor, der Beschuldigte bezeichnet dieses Vorgehen als Schmutzkampagne und Rachefeldzug.
Mitwirkende:
Pfeifer, Andreas [Gestaltung]
, Veltri, Elio [Interviewte/r]
Datum:
1995.12.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Straftaten
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Justiz und Rechtswesen
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der Nacht auf gestern wurde die American Express Filiale Ziel eines Brandanschlags durch Jugendliche, die fliehen konnten. Eine internationalistische Zelle bekennt sich zum Anschlag und protestiert so gegen die imperialistische Kriegsführung der USA.
Mitwirkende:
Kutil, Hans [Gestaltung]
Datum:
1995.12.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Straftaten
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Terror
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten