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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Grüß Gott und herzlich willkommen.
Redakteur im Studio ist Volker Obermeier.
Zunächst ein kurzes Inhaltsverzeichnis.
Zweites Gespräch zwischen Franz Franitzki und Wolfgang Schüssel.
Zwecks Koalitionsgespräche.
Der Kanzler hat dabei seinem Vize ein Positionspapier der SPÖ vorgelegt.
Die Neujahrswünsche der Österreicher.
An erster Stelle steht eine starke und handlungsfähige Regierung.
Ein Siemens-Konsortium erhält die erste GSM-Lizenz in Österreich.
Öcall heißt der künftige Postkonkurrent.
Auslandsthemen, die Situation in Sarajevo, dazu ein Gespräch mit Fritz Pesata, der gestern aus Bosnien zurückgekommen ist.
Eine Bilanz der spanischen EU-Präsidentschaft, sie endet am Sonntag.
Und in Südtirol ist das Kirchenvolksbegehren vorbei, 18.000 Menschen haben unterschrieben.
Die Kulturredaktion informiert über den neuen Film von Kenneth Branagh, Titel Ein Winternachtstraum.
Das und mehr haben wir bis kurz vor eins geplant, vor allem aber das wichtigste der vergangenen Stunden, ein Nachrichtenüberblick, zusammengestellt von Georg Schalgruber, die Meldungen liest Christian Neheber.
Österreich.
SPÖ-Parteiobmann Bundeskanzler Franitzki und ÖVP-Obmann Vizekanzler Schüssel haben am Vormittag ihre Konsultationen zur Regierungsbildung fortgesetzt.
Erste Gespräche nach der Nationalratswahl vom 17.
Dezember fanden schon vor einer Woche statt.
Franitzki hat heute Schüssel ein Positionspapier der SPÖ vorgelegt.
Das Budget muss auch unabhängig von den sogenannten Maastricht-Kriterien in den kommenden Jahren konsolidiert werden.
Dies bekräftigte Finanzminister Starrybacher.
Die Maastricht-Kriterien sind die Voraussetzung dafür, dass sich ein Land an der geplanten EU-Währungsunion beteiligen kann und dass die gemeinsame Währung, der Euro, 1999 eingeführt wird.
Zuletzt gab es wirtschaftspolitische Mutmaßungen, der Terminplan könnte verschoben, die Frist erstreckt werden.
Staribacher sagte dazu, bis jetzt gäbe es in diesem Sinn noch keinen konkreten Vorschlag Brüssels.
Daher müsste die Regierung davon ausgehen, dass die Währungsunion nicht verschoben wird.
Im Übrigen sei die Budgetkonsolidierung, auch losgelöst von den Maastricht-Kriterien, unbedingt notwendig.
Das Budget müsse saniert werden, egal ob die Währungsunion komme oder nicht.
Das Konsortium Öcall unter Führung des Siemens-Konzerns wird das zweite Mobilfunknetz in Österreich errichten.
Diese Entscheidung im Wettrennen mehrerer Gruppen gab Verkehrsminister Klima heute bekannt.
Dem Konsortium Öcall gehören neben Siemens die BAWAG, die EA Generali, die Bundesländerversicherung, die Bayerische Landesbank,
DT Mobil und die Kronenzeitung an.
Die Kunden dieses privaten GSM-Netzes können mit einem international sehr niedrigen Tarif rechnen.
In Betrieb gehen soll das Netz im kommenden Sommer.
Für das Staatsbudget werden wahrscheinlich 8 Milliarden Schilling an Lizenzgebühren abfallen, da auch die österreichische Post eine ähnlich hohe Gebühr wie Öcall 4 Milliarden Schilling zahlen muss.
Das zu Ende gehende Jahr hat eine Rekordzahl von Insolvenzen gebracht.
Insgesamt betragen die Insolvenz passiver, heuer nach Angaben des Kreditschutzverbandes von 1870, fast 63 Milliarden Schilling.
Es sind dies fast 80 Prozent mehr als im Jahr 1994.
Größter Pleitenfall des Jahres ist der Konsumausgleich.
Es folgt der Konkurs der Grazer Bank für Handel und Industrie.
Die Zahl der betroffenen Dienstnehmer beträgt insgesamt fast 29.000.
Die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze liegt bei 44.000.
Der Stephansdom kommt ins Internet.
Am 1.
Jänner um 0 Uhr wird der Glockenschlag der Pummerin zum ersten Mal weltweit zu hören sein.
Der Wiener Erzbischof Schönborn nimmt am Silvesternachmittag die entsprechenden Internetseiten in Betrieb.
Geboten wird auch Wissenswertes über das Wiener Wahrzeichen, über die Stadt Wien und über das Jubiläum 1000 Jahre Österreich.
Im Mittelpunkt steht auch die Aktion Rettet den Stephansdom.
Russland.
Präsident Boris Jelzin hat heute die Amtsgeschäfte im Kreml wieder aufgenommen.
Ende Oktober hatte der 64-jährige Politiker einen Herzanfall erlitten.
Jelzin musste mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen.
Anschließend hat er sich in einem Sanatorium in der Nähe der Hauptstadt erholt.
Die Berichte über die Herzattacke Jelzins haben neuerlich zu Spekulationen darüber geführt, ob er bei den Präsidentenwahlen im Juni antreten wird oder nicht.
Heute soll die traditionelle Neujahrsansprache des Präsidenten aufgezeichnet werden.
USA.
Washington hat das Wirtschaftsembargo gegen Rest-Jugoslawien, bestehend aus Montenegro und Serbien, aufgehoben.
Zuvor hat die NATO eine positive Bilanz der ersten Woche des Bosnien-Einsatzes gezogen.
Auch die Truppenentflechtung im Raum Sarajevo sei erfolgreich, meldet die NATO.
Die nun aufgehobenen Sanktionen können aber, nach Angaben von Präsident Clinton, bei Verstößen gegen das Dayton-Abkommen wieder in Kraft gesetzt werden.
Österreich.
In Wien sind zwei unabhängig voneinander operierende Suchtgifthändlerringe zerschlagen worden.
Verkauft wurde das Rauschgift in Kaffeehäusern in Wien-Leopoldstadt und in Wien-Margareten.
In Wien-Ottergring wurden 18 Personen festgenommen.
Insgesamt sind aber weit mehr Verdächtige in Haft.
Sichergestellt wurden nicht nur Heroin, sondern auch gefälschte Reisedokumente, Waffen und Munition.
Das Suchtgift wurde aus Mazedonien über Rest-Jugoslawien und Ungarn nach Österreich geschmuggelt.
Nächster Programmpunkt im Mittagsjournal von Österreich 1, die Wetterprognose, erstellt hat sie Andreas Thiesner.
Die bislang kälteste Nacht dieses Jahres, strenger Frost, Grund dafür die Schneedecke in Österreich und der vielerorts klare Himmel.
Und die Temperaturen, die sanken im Zeltweg und in kleinen Zicken auf minus 21 Grad und auch sonst lagen sie fast durchwegs unter minus 10.
Auch heute Nacht noch bitter kalt mit etwa minus 10 bis minus 20 Grad.
Erst allmählich wird sich wieder etwas mildere Luft von Südwesten her bemerkbar machen mit Irrkommen, aber auch Wolken und vor allem von Oberösterreich Ostwärts macht sich Nebelbreit.
Und auch tagsüber heute frostig.
Die aktuellen Meldungen Wien heiter minus 7 Grad, Eisenstadt Hochnebel minus 9, St.
Pölten wolkenlos minus 7, Linz heiter minus 7, Salzburg heiter minus 10, Innsbruck stark bewölkt minus 7 Grad, Bregenz bedeckt minus 5,
Graz heiter, minus 11 und Klagenfurt stark bewölkt, minus 11 Grad.
Sonnenschein heute im Großteil Österreichs allerdings noch stellenweise nebelig.
Und Wolken, vor allem in Vorarlberg und im Tiroler Oberland, auch ein paar Schneeflocken kann es hier geben.
Hier im Westen ist es aber auch etwas milder, Temperaturen um minus 3 Grad, sonst aber meist minus 10 bis minus 5 die höchsten Werte.
Vor allem auf den Bergen heute eisiger Wind.
Und auch heute Nacht steht eine Frostnacht bevor, mit Tiefstwerten zwischen minus 8 und minus 15 Grad in einigen Alpentälern, aber vor allem auch wieder im Mühl- und im Waldviertel und im Burgenland bis minus 20 Grad.
Morgen dann in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und in Oberkernten wechselnd bewölkt, etwas Sonne am ersten um die Mittagszeit, da könnte es leicht föhnig werden.
Sonst also nach Osten und Süden hin, aber in der Früh und am Vormittag häufig Nebel oder Hochnebel, der sich nach und nach noch einmal lichtet und die Sonne durchlässt.
Die Temperaturen morgen minus 9 bis minus 3 Grad in 2000 Metern, zwischen minus 3 im Westen und minus 7 im Osten.
Am Sonntag wird es dann meist stark bewölkt sein und zeitweise schneien, allmählich in allen Höhen milder, was einerseits heißt, dass die Lawinen- und Schneebrettgefahr steigt und vor allem in Vorarlberg und Tirol besteht die Gefahr von gefrierendem Regen.
Zwölf Uhr und acht Minuten ist es gleich.
Erstes Thema die jüngsten Koalitionsgespräche zwischen SPÖ und ÖVP.
Wir müssen bittere Pillen verteilen.
Mit diesen Worten zitiert das deutsche Nachrichtenmagazin der Spiegel in seiner nächsten Ausgabe Wolfgang Schüssel.
Der Vizekanzler und ÖVP-Obmann macht in diesem Interview eine Neuauflage der Großen Koalition von klaren Vereinbarungen bei Budget und Finanzen abhängig.
Der Ball liegt, für Schüssel, klar bei den Sozialdemokraten und deren Chef, Franz Fanitzki.
Schon gestern haben einander die obersten Budget-Mathematiker der beiden Parteien, Andreas Staribacher und Johannes Dietz, getroffen.
Ihre Prognose für den Staatshaushalt 96 ist wenig rosig.
Um die Maastricht-Kriterien derzeit zu erfüllen, fehlen 66 Milliarden Schilling.
Mit dieser Information im Gepäck hat vor etwa drei Stunden das zweite Gespräch zwecks Regierungsbildung zwischen Franitzki und Schüssel begonnen.
Aus dem Bundeskanzleramt berichtet Fritz Dittlbacher.
Die Budgetzahlen, die gestern von Finanzminister Starrybacher und Wirtschaftsminister Dietz erarbeitet wurden, waren heute auch das zentrale Thema der Gesprächsrunde zwischen Bundeskanzler Franz Franitzki und Vizekanzler Wolfgang Schüssel.
Zunächst einmal, so kam man in einem einstündigen Gespräch überein, soll auf Budgetebene weitergemacht werden.
Nach Abklärung aller Zahlen solle dann von Finanzminister Starrybacher ein Grundsatzbudget erstellt werden.
Das ist dann die Verhandlungsbasis für die SPÖ.
Und dieser Entwurf soll dann auch mehr als ein Jahr umfassen, so Bundeskanzler Franz Franitzki.
Sodass wir also ein Konsolidierungsprogramm für 1996 und 1997
vorhaben und das auch für die parlamentarische Beratung vorbereiten wollen.
Das Sparen bei der Ausgabenseite müsse hier unbestritten im Vordergrund stehen.
Es sei aber wichtig, weiterhin etwa arbeitsmarktpolitische Maßnahmen oder Exportförderungen durchführen zu können.
Bei einzelnen Kapiteln dieser Budgetplanung sollen auch die Sozialpartner eingebunden werden.
Eine eigene Sozialpartnerstudie, wie in diesem Jahr, sei aber nicht mehr notwendig, so Franitzki.
Und auch die ÖVP müsse das Ihre dazu beitragen.
Es wird nicht so sein, dass
der eine eine Speisekarte macht und der andere wie Gommio dann Punkte verteilt.
So kann es nicht sein.
Aber ich meine, es ist eine durchaus vernünftige Vorgangsweise, wenn wir dann gesichertes Zahlenmaterial haben.
natürlich vom Finanzminister aus den ersten Impuls zu setzen.
Deshalb ist er ja der Finanzminister.
Die beabsichtigte Koalitionsvereinbarung solle dann recht knapp und klar ausfallen, so Franitzki.
Von einem großen koalitionsfreien Raum halte er aber dennoch nichts.
Und auch für seine Idee eines Nicht-Absprung-Paktes werde sich ein Weg finden, so der Kanzler.
Vizekanzler Wolfgang Schüssel will mit der Einschätzung der Gespräche noch auf die Vorlage des Staribacherschen Budgetentwurfes warten, wobei er die bisherigen Ergebnisse des sogenannten Kassasturzes als positiv bezeichnet.
Die Ziffern, die jetzt am Tisch liegen, sind die echten Ziffern, die in Wahrheit natürlich auch im Herbst bereits zur Diskussion gestanden sind und die eigentlich auch
so unser damaliger Verdacht dazu geführt haben, dass wir ja den Ziffern im Finanzministerium wenig Glauben geschenkt haben.
Aber das ist Geschichte und Vergangenheit, soll gar nicht länger jetzt erörtert werden.
Jetzt geht es um die Zukunft und diese Zukunft wird sicherlich schwierig sein, aber ich halte sie für bewältigbar.
Neben einer Budgeteinigung will Schüssel auch noch andere Themen in einem ersten Anlauf bewältigen, etwa die Frage des EU-Wahlrechtes und den Termin der Wahl der Abgeordneten zum Europaparlament.
Mit dem Terminus Koalitionsverhandlungen will man sich auf ÖVP-Seite aber noch Zeit lassen.
Während SPÖ-Chef Ranitzky davon spricht, dass die jetzigen Gespräche schon über den Status des bloßen vorsichtigen gegenseitigen Abtastens hinausgehen, erklärt ÖVP-Chef Schüssel, man werde jetzt auf alle Fälle noch das Starrebacher-Budget abwarten.
Solange es das nicht gebe, wird es auch noch keine Nominierung eines ÖVP-Verhandlungsteams geben.
Soviel aus dem Bundeskanzleramt, von den Statements der Parteichefs und ich gebe zurück zu Volker Obermeier.
Danke, Fritz Dittlbacher.
Alle Jahre wieder rücken die Meinungsforscher aus, um zum Jahreswechsel die Stimmungslage der Österreicher zu erforschen.
So auch heuer und der Homo Austriacus blickt skeptisch ins nächste Jahr.
Nur 38 Prozent sehen 1996 mit Zuversicht entgegen, besagt eine IMAS-Studie.
So gedrückt war die Silvesterstimmung seit zwölf Jahren nicht mehr.
Was wünschen sich jetzt die pessimistischen Österreicher für ihr Land im neuen Jahr?
Laut Linzer Market Institute vor allem eine starke und handlungsfähige Regierung.
Heinz-Peter Ziegler vom Landesstudienlinz mit dem Umfrageergebnis.
Das bereits in anderen Umfragen offenbar gewordene Stimmungstief der Österreicher spiegelt sich auch in den für 1996 geäußerten Wünschen wieder.
Die Sehnsucht nach Sicherung der eigenen Lebensgrundlagen steht ganz generell hinter den am häufigsten genannten Neujahrswünschen für Österreich.
Zwei von drei Befragten wollen eine starke und handlungsfähige Regierung.
Nicht viel weniger häufig genannt wurde die Sicherung der Renten und Pensionen, der Wunsch nach einem harten Schilling und eine niedrige Arbeitslosenrate sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Immerhin jeder Zweite wünscht sich auch die erfolgreiche Bekämpfung der Kriminalität.
Häufig genannt werden auch der Wunsch nach Lösung der Budgetprobleme, nach weiteren Preissenkungen bei vielen Produkten auf EU-Niveau und dass es zu keinen großen Wirtschaftspleiten kommt.
Zu den Neujahrswünschen der Österreicher zählen auch mehr Anstrengungen für die Umwelt, ein Einwanderungsstopp für Ausländer, aber auch mehr Toleranz in der Gesellschaft sowie der Abbau von Beamten.
Keine Experimente wollen die Österreicher, wie aus dem Umfrageergebnis ersichtlich, im politischen Bereich.
Von den möglichen Regierungskoalitionen wird am häufigsten die große, von SPÖ und ÖVP gewünscht.
Es folgen die Koalition ÖVP und Freiheitliche und jene zwischen Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen.
Für den Posten des Bundeskanzlers wünschen sich die meisten Befragten Franz Franitzki, nämlich fast jeder Vierte.
Am Ende der Wunschskala rangieren der Wunsch nach einer dritten Republik nach der Idee Jörg Haiders und ein Bundeskanzler namens Wolfgang Schüssel, fanden die Meinungsforscher heraus.
soweit die Neujahrswünsche der Österreicher zusammengefasst von Heinz-Peter Ziegler.
Die Entscheidung über die Lizenzvergabe für das zweite GSM-Telefonnetz in Österreich ist gefallen.
Verkehrsminister Viktor Klima hat am Vormittag den Namen jenes Konsortiums bekannt gegeben, das künftig privat der Post beim europaweiten Mobiltelefonieren Konkurrenz machen darf.
Der Entscheidung war ein monatelanges Bewerbungs- und Prüfungsverfahren vorangegangen.
Wer nun den Zuschlag erhalten hat, das sagt Ihnen Christian Hunger.
Es war spannend bis zuletzt.
Gestern spätabends ist im Verkehrsministerium die Entscheidung gefallen.
Heute um 10 Uhr erfahren die Vertreter der fünf Konsortien, die sich um die Lizenz beworben haben, von Minister Klima als Erste das Ergebnis.
Kurz danach die Öffentlichkeit.
Das Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens, das ich Ihnen hiermit zur Kenntnis bringe, lautet, es wird die Gruppe Ökol mit dem zweiten GSM
Lizenzverfahren in Österreich beauftragt.
Öcall ist jenes Konsortium, bei dem die Deutsche Telekom Mobil mit 25 Prozent beteiligt ist.
Weiters die Siemens AG Österreich mit 19,8 Prozent.
Außerdem mit dabei die BAWAG, die Kronenzeitung, die Bundesländerversicherung, die Bayerische Landesbank, die Erste Allgemeine Generali sowie die Interunfall.
Das Konsortium wird für die Lizenz 4 Milliarden Schilling bezahlt.
Zahlen.
Einen Betrag in der gleichen Höhe muss auch die Post abliefern.
Das heißt, der Finanzminister kann im kommenden Jahr mit Mehreinnahmen von 8 Milliarden Schilling rechnen.
Die Ökoll hat nicht nur das höchste Angebot unter allen Bewerbern eingereicht, sie erfüllt darüber hinaus alle Ausschreibungsbedingungen, bestätigt Minister Klima.
Es wird dazu führen, dass im Durchschnitt zur österreichischen Post die Gebühren sich um etwa 20 Prozent verbilligen werden.
Das Konsortium garantiert einen hervorragenden Qualitätsstandard, sowohl in-house als auch bei der Automobilnutzung.
Das Konsortium wird
bereits bis Ende 1996 mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung mit dem Qualitätsstandard GSM-Netz bedecken und wird also Ende des Jahres 1997 bereits über 80 Prozent abdecken.
Es sind damit also die Mindestbedingungen, die wir vorgeschrieben haben, selbstverständlich eingehalten.
Als problematisch wurde im Vorfeld der Entscheidung die Tatsache angesehen, dass Siemens bei Ökoil mitmacht.
Siemens ist nicht nur der größte Postlieferant, das Unternehmen wird jetzt als Gerätehersteller gleichzeitig auch Postkonkurrent.
Eine formelle Klage ist in diesem Zusammenhang bereits bei der Wettbewerbskommission in Brüssel eingebracht worden.
Es wird deshalb jetzt ein EU-Wettbewerbsverfahren geben.
Minister Klima sieht aber keine Bedenken bezüglich seiner Entscheidung.
Es hat schon vor Weihnachten ein Gespräch von mir mit dem zuständigen Kommissar gegeben und der hat klar ausgedrückt, dass es für die Ausschreibung und die Vergabe hier seitens der EU keine Probleme geben wird.
Es wurde noch hinzugefügt, und wenn Sie sich das ansehen, dass es ja international nicht so unüblich ist, dass also auch ein Hersteller in einem Mobilfunkkonsortium mit vertreten ist.
Alle Investitionen für das zweite GSM-Netz würden EU-konform ausgeschrieben.
Siemens werde sich daran als Hersteller genauso wie alle anderen beteiligen müssen.
Das eine oder andere Unternehmen, das jetzt nicht zum Zug gekommen ist, könnte möglicherweise doch noch mitmischen.
Die Post sucht ihrerseits für den GSM-Betrieb jetzt einen Partner, der aus den Reihen der übrigen Konsortien kommen könnte.
Die Entscheidung über die zweite GSM-Lizenz ist also gefallen.
Der Betreiber, der künftig der Post Konkurrenz machen darf, heißt Ökral.
Ins Ausland jetzt.
Vor 14 Tagen haben die drei bosnischen Kriegsparteien in Paris feierlich das Friedensabkommen von Dayton unterzeichnet.
Mittlerweile verlegen immer mehr Soldaten der IV-Truppe nach Bosnien, um diesen Frieden auch durchzusetzen und vorerst verläuft auch so gut wie alles nach Plan.
Ein paar Tage nach der Unterzeichnung des Abkommens sind auch meine beiden Kollegen Fritz Pesata und Hans-Christian Unger nach Sarajevo gefahren.
Zehn Tage lang waren sie in der bosnischen Hauptstadt, gestern Abend sind sie zurückgekommen.
Am Vormittag habe ich mit Fritz Pesata gesprochen und ihn zunächst gefragt, welche Eindrücke er in Sarajevo gesammelt hat.
Verglichen mit der Zeit vor dem Eintreffen der NATO-Truppen hat sich doch eine deutlich sichtbare Veränderung abgespielt.
Die UNO war weit weniger zahlenmäßig vorher in der Stadt vorhanden.
Sie war auch schwächer bewaffnet.
Das ist jetzt anders.
Die NATO-Truppen fahren auch quasi Tag und Nacht durch die Stadt, um ihre Präsenz zu demonstrieren.
Es wird auch weniger geschossen.
Das heißt nicht, dass nicht geschossen wurde und wird.
Aber im Großen und Ganzen können die Leute jetzt aus ihren schlecht beheizten Häusern herauskommen in der Zeit zwischen Weihnachten und zu meiner gestrigen Rückkehr war es sehr warm, fast frühlingshaft warm.
Das haben die Leute sehr genossen.
Wie sieht es derzeit in Sarajevo mit Wohnmöglichkeiten aus für die Menschen mit der Versorgung?
Jetzt ist wieder ein tiefer, strenger Winter in Sarajevo.
Jetzt wird es wieder wirklich grimmig für die Leute.
Weil 87% aller Häuser und Wohnungen sind teilweise oder total zerstört.
Und damit macht sich das größte Problem für die Bevölkerung auf, nämlich das Beheizen ihrer Wohnungen.
Die Fenster sind nicht vorhanden, es ist Plastik von der europäischen Gemeinschaft.
Es gibt nur jeden zweiten Tag Gas.
Stromversorgung ist besser geworden.
Aber insgesamt haben die Leute zu wenig Material, um ihre schlechten, schlecht ausgestatteten, zerstörten Häuser zu heizen.
Und das ist derzeit jedenfalls das größte Problem.
Sind die Leute deswegen deprimiert oder herrscht noch eine gewisse Euphorie vor, dass dieses Friedensabkommen von Dayton nun doch in Paris unterzeichnet worden ist und dass mehr oder minder Frieden herrscht in Sarajevo?
Euphorie habe ich eigentlich in der Stadt selbst nirgendwo verspürt.
Es gibt
Eine große Anzahl von Leuten, die glauben, jawohl, die NATO bringt es jetzt, was die UNPROFOR nicht gebracht hat.
Es gibt aber eine mindestens ebenso große Anzahl von Pessimisten, die sagen, ja, wenn sie wieder weggehen, dann beginnt der Krieg wieder vom Leiden.
Es ist schwer als Außenstehender, das einzuschätzen, vor allem, weil man nach einer Woche NATO-Einsatz in Bosnien und in Sarajevo nicht sagen kann, wie es wird.
Nun, dieser Friede, der ist jetzt knappe 14 Tage alt, das Friedensabkommen.
Ein Punkt darin ist, dass Sarajevo eine geeinte Stadt bleiben soll.
Nun leben noch immer Moslems, Serben und Kroaten in dieser Stadt.
Wie ist das Verhältnis zwischen diesen drei Volksgruppen?
Also ist Sarajevo derzeit eine fast reine muslimische Stadt, wenn man schon auf Religionsgemeinschaften und Kulturgemeinschaften abstellt, was ja vor dem Krieg nicht der Fall war.
Also ungefähr 80 Prozent der Bevölkerung ist muslimisch oder bekennt sich dazu.
Etwa 10 Prozent sind Kroaten, der Rest sind Serben und solche, die sich früher als Jugoslawen, hauptsächlich Kommunisten, bekannt haben.
Die Leute innerhalb der Stadt leben sicherlich sehr gut miteinander.
Das Problem ist ja,
Derzeit das Problem der Zweiteilung ist ja derzeit die Serben in den vier serbisch besetzten Stadtteilen Iliča, Vogošča, Grubavica und den vierten weiß ich jetzt nicht und der soll ja im Laufe der nächsten Monate unter die Gewalt der Zentralregierung kommen und da wehren sich die Serben und da beginnt meiner Meinung nach bereits das Spiel der Serben wiederum, dass sie früher mit der UNO gemacht haben und jetzt mit der NATO probieren, Verzögerungen hinhalten, sagen ja das ist schon in Ordnung aber nicht jetzt und
Da wird man sehen, ob die NATO hart bleibt.
Welchen Rückhalt haben die bosnischen Serben von der politischen Führung, jetzt einmal von Radovan Karadzic, aber auch Rückhalt von Belgrad?
Das ist schwer zu sagen.
Beim letzten Gespräch des amerikanischen NATO-Oberkommandierten Leighton Smith in Pale, der Serbenhochburg, ihrer Hauptstadt, war anwesend der
Bosnisch-serbische Parlamentspräsident Momcele Krayaschnik, es war nicht dort Karadzic, es war auch nicht dort der General Mladic, aus bekannten Gründen, weil sie auf der Kriegsverbrecherliste stehen.
Wie weit Krayaschnik, der an sich als Hardliner gilt unter den Serben, in der Lage ist, die serbische Bevölkerung
Teil von Sarajevo zu vereinen und wie weit er in der Lage ist oder überhaupt Willens ist, das Spiel oder den Tätenplan mitzuvollziehen, das kann ich derzeit wirklich nicht beantworten.
Kann man sagen, es herrscht in Sarajevo Optimismus für die Zukunft oder nicht?
Das würde ich unter keinen Umständen so sagen.
Es gibt Leute, vor allem solche, die sich gute Geschäfte für den Wiederaufbau ausrechnen, vor allem im Bereich der Partei von Izetbegovic.
Verschiedene internationale Organisationen gibt sicher den Optimismus, das schnelle Geld zu machen.
Also die Bevölkerung selbst ist im Großen und Ganzen, soweit ich das beurteilen kann, nicht optimistisch.
Aber sie ist auch nicht pessimistisch.
Wie gesagt, es gibt ganz verschiedene Strömungen.
Der eine sagt, das ist im Prinzip nur Waffenstillstand vor dem nächsten Krieg.
Die anderen sagen, nein, es wird besser werden.
Meinungsumfrage im westlichen Sinn gibt es meines Wissens nach nicht.
Sicherlich trägt die NATO dazu bei, dass sich die Situation für die Bevölkerung verbessert hat.
sagt Fritz Pesatta zur Situation zur Stimmung in Sarajevo.
Wir bleiben noch in der bosnischen Hauptstadt.
Der 23 Jahre alte Udo Frinks aus Bonn ist der einzige Auslandsstudent in einer Stadt, die noch bis vor kurzem als einer der gefährlichsten dieser Erde gegolten hat.
Er studiert an der Musikakademie von Sarajevo Klavier.
Vor zwei Monaten hat er mit der Ausbildung begonnen, nachdem er bereits Monate zuvor einige Konzerte in anderen Städten Bosniens gegeben hatte.
Hans-Christian Unger hat Udo Frinks besucht.
Frühlingsrauschen von Sinning im Winter von Sarajevo auf einem Klavier, das schon bessere Tage gesehen hat.
Vor zwei Monaten ist Udo Frings durch den legendären Tundel mit seinem Koffer in die Stadt gekommen.
Das Übungszimmer ist nicht weit vom Konzertsaal der Akademie entfernt, in dem eine Granate ein großes Loch gerissen hat.
Im reparaturbedürftigen Gebäude teilt er jetzt das Studentenleben mit ein paar Dutzend bosnischen Kollegen.
Und die Schwierigkeiten in der Stadt, die sind vor allem für Musiker gewaltig.
Ja, die Kälte ist wirklich das allergrößte Problem.
Also jeder, der Klavier spielt, weiß, wenn man einmal gefrorene Hände hat, man kann nicht spielen.
Die Akademie ist auch nicht geheizt.
Ein zweites Problem ist der Notenmarkt.
Wir können keine Noten kaufen, wir müssen alles nur fotokopieren.
Und die meisten Kopieanstalten haben überhaupt nicht genug Papier.
Und das sind Sachen, die sind halt noch sehr problematisch.
Wie sieht es denn mit den Instrumenten aus?
Es ist natürlich sehr schwer, die Instrumente in einem guten Zustand zu halten.
Aber wir haben sehr viele Klaviere und Kunstsachspiele in der Akademie.
Und die Professoren bemühen sich sehr, sie in einem einigermaßen Zustand zu behalten.
Und es lässt sich spielen.
Wir haben einige sehr gute Klaviere.
Einige sind nicht mehr zu retten.
Vom kalten Studierzimmer in die ebenso kalte Wohnung.
Statt Fensterscheiben gibt es Plastikfolien.
Dass es jetzt schon jeden zweiten Tag Gas gibt, dass der Strom nur mehr fallweise ausfällt und dass sich im Vergleich zu seinen ersten Tagen in der Stadt die Nahrungsmittelversorgung gebessert hat, das vermerkt der 23-Jährige schon mit einiger Dankbarkeit.
Das Sprichwort, ein voller Magen studiert nicht gern, hat hier nicht einmal ironische Bedeutung.
Die Frage an Udo Frings.
Wie haben eigentlich seine Eltern, seine deutschen Freunde reagiert, als er ihnen mitteilte, hier, mitten im Krieg, studieren zu wollen?
Natürlich zu Hause.
Eltern, Freunde hatten natürlich auch Angst, wenn ich jetzt in ein Land gehe, wo wirklich ein ganz übler Krieg war.
Aber jetzt, wir haben die Situation abgewartet, es hat sich beruhigt und ich habe genau mit diesem Semester angefangen.
Was haben die Menschen hier gesagt, wie sie hier aufgetaucht sind und gesagt haben, ich studiere jetzt hier.
Das ist ja eine Situation, die ja gar nicht normal ist für die Menschen hier in der Stadt derzeit.
Ich muss sagen, in Deutschland waren die Menschen mehr überrascht als hier in Sarajevo.
Als ich angefangen habe, ich habe meine Kollegen kennengelernt,
Die ersten zwei Tage war es sehr exotisch, dass ein Student aus Deutschland von Sarajevo studiert.
Ich wurde natürlich nach allem gefragt, warum gerade Sarajevo.
Das hat sich innerhalb von zwei Tagen beruhigt und inzwischen sind wir alle ganz normale Kollegen.
Ich werde betrachtet wie ein Einwohner von Sarajevo oder wie ein Bosnier, der ein ganz normales Studium hier führt.
was hier schon normal ist.
Die Bosnier sind so scheinbar dankbar, dass da einer von draußen hineingekommen ist, um sie zumindest für ein, zwei Stunden wieder an das zu erinnern, was sie sind.
Nämlich ein Kulturvolk.
Die Auftrittsorte von Udo Frings in den letzten Monaten, die liest man normalerweise nur in den Berichten über den Krieg.
Sennitzer, Tuzla und Mosta.
Wenn der Eindruck des jungen Musikstudenten, den ein permanenter Husten quält, stimmen sollte, dann müsste 1996 für Bosnien ein gutes Jahr werden.
Es ist die Einheit zwischen Leuten von egal welchen Glauben sie haben, besteht, die lassen sich durch keine Politik teilen.
Sie sind alle zu diesem Konzert, also dort waren Moslems und Katholiken und Orthodoxe und haben auch diese Gelegenheit genutzt,
mir zu sagen und über mich auch dem Westen mitzuteilen.
Dieser Krieg war völliger Quatsch, das ist schmutzige Politik.
Boston hat diese Einheit und Toleranz und das hat mich auch sehr fasziniert.
Frühlingsrauschen von Sinning im Winter von Sarajevo, in dem es viele, zu viele Misstöne noch gibt.
Nicht nur auf einem bestimmten Klavier.
Untertitel der Amara.org-Community
So weit eine Reportage von Hans-Christian Unger über den 23 Jahre alten Bonner Udo Frinks, der in Sarajevo Klavier studiert und dort der einzige Auslandsstudent ist.
Gleich halb eins im Mittagsschornal jetzt ein Programmhinweis auf eine Sendung heute Abend, und zwar auf das Journal Panorama.
Ich bin ein Mensch geworden.
Und ich bin gewachsen.
Eine alte Frau erinnert sich.
Sie erinnert sich an jenen 9.
August 1945, als Fat Man ihr die Kinder nahm.
Drei Tage nach Hiroshima warfen die Amerikaner ihre zweite Bombe auf Nagasaki.
Die Opferbilanz 60.000 bis 80.000 Tote.
Die Spätfolgen nicht mit eingerechnet.
Viele Überlebende dieses gigantischen Menschenexperiments, das den Zweiten Weltkrieg beendete, sind heute in der Friedensbewegung tätig und engagieren sich gegen Atomwaffen.
Judith Brandner hat sie in Japan besucht.
Ihren Bericht hören Sie heute im Journal Panorama, ab 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
Was planen wir noch in dieser Sendung?
Hier eine kleine Vorschau und zwar Kirchenvolksbegehren in Südtirol, eine Bilanz der spanischen EU-Präsidentschaft, verschiedene Ideen gegen die dramatische Arbeitslosigkeit in Deutschland und Kultur, ein Winternachtstraum, eine Shakespeare-Verfilmung des britischen Regisseurs Kenneth Branagh.
Nun die Angekündigt nach Südtirol.
Nach österreichischem Vorbild ist in den vergangenen Wochen auch in Südtirol ein Kirchenvolksbegehren durchgeführt worden.
Die Unterschriftensammlung für Mitbestimmung und Gleichberechtigung in der Kirche sowie Abschaffung des Zölibats ist drei Wochen lang gelaufen.
Die Amtskirche wollte zwar bis zuletzt den Start verhindern, hat dann das Kirchenvolksbegehren aber wörtlich als österreichisches Plagiat offiziell ignoriert.
Umso aktiver behinderten radikale Laien die Unterschriftensammlung und agitierten in Flugblättern und Leserbriefen gegen die angeblichen Antichristen.
Dies hatte aber schlussendlich den gegenteiligen Effekt und mit dem Erfolg von mehr als 18.000 Unterschriften beigetragen, wie Richard Gasser aus Bozen berichtet.
Südtirol ist nicht Österreich und der hiesige Diözesanbischof Wilhelm Ecker nicht im Entferntesten ein Kurt Krenn.
Und das erschwerte die Ausgangslage der Südtiroler Aktion für eine lebendige Kirche regelrecht, die sich die österreichischen Volksbegehrensprogramme zu eigen gemacht und für eine demokratische Reform der Kirche arbeitet.
Zwar wurden auch in der Südtiroler Kirche in den vergangenen Monaten immer wieder Skandale bekannt und wurden Pfarrer wegen sexuellen Missbrauchs jugendlicher versetzt.
Doch gab es keine entrüstete öffentliche Diskussion wie etwa in Österreich darüber, als etwa bekannt wurde, dass ein Pfarrer im Wipptal jahrelang es mit Zigeunermädchen getrieben hatte.
Oder dass ein Amtsbruder im Paseiertal minderjährige Buben wie Mädchen sexuell belästigt hatte.
oder als etwa bei Meran ein Pfarrer als Wilderer in Flagranti von den Karabinieri gefasst wurde, stellte sich sein Bergdorf geschlossen hinter Hochwürden und jagte die neugierigen Journalisten aus der Kirche und zum Teufel.
Und auch die Kirchenführung war stets bemüht, solche und andere moralische Verfehlungen niederzubügeln.
Bischof Ecker wird in hiesigen Medien wörtlich als Frömmler tituliert, der jedem Konflikt aus dem Wege gehe.
Eine Strategie, die er auch gegen das Kirchenvolksbegehren angewandt hatte.
da verwies der Bischof auf seinen Hirtenbrief, mit dem er die Gläubigen zur Mitarbeit und aktiver Beteiligung aufgefordert hatte.
Da die fünf Punkte des Volksbegehrens ohnehin nicht in Bozen, sondern nur in Rom umgesetzt werden könnten und man im Übrigen im Lande eine gute Dialogbasis habe, errübrige sich die Unterschriftensammlung, die zudem nur Unruhe und Streit unter das Kirchenvolk tragen würde.
Doch die Aktion für eine lebendige Kirche ließ sich damit nicht einlulden und startete durch.
Mit dem Ergebnis, dass sich dann die kirchlichen Hilfsherrscharen auf sie stürzten.
In Flugblättern und in gesteuerten Leserbriefkampagnen verteufelten sie die Kirchenaktivisten wörtlich als Antichristen, Ungläubige und Kirchenspalter.
Doch gerade das brachte dann die Wende in der flau angelaufenen Unterschriftensammlung.
Von diesen radikalen, fundamentalistischen und intoleranten Tönen wurden viele liberale Katholiken Südtirols aufgeschreckt und stellten sich öffentlich hinter das Volksbegehren.
Den Erfolg von 18.284 Unterschriften, immerhin über 5 Prozent der Südtiroler, verdankt man deshalb mit dieser kirchlichen Hetze, bestätigt Robert Hochgruber von der Aktion für eine lebendige Kirche.
Ich glaube, dass sehr wohl einige gesagt haben, so können wir in Südtirol nicht miteinander reden.
Wir glauben, dass hier ein Kirchenvolksbegehren erst recht notwendig ist.
Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen einfach die Anliegen unterstützt haben und sich nicht draus bringen ließen von solchen Anfeindungen.
Der Übergabetermin der Unterschriften beim Südtiroler Diözesanbischof Wilhelm Ecker ist vorerst geplatzt und soll erst in den nächsten Wochen nachgeholt werden.
Inoffiziell lässt die Südtiroler Kirchenführung die über 18.000 Unterschriften aber als Achtungserfolg gelten, als deutlichen Impuls für Dialog und Erneuerung.
Kirchenvolksbegehren in Südtirol, mehr als 18.000 Menschen haben es unterschrieben.
Aus Pozen hat Richard Gasser informiert.
Mit Montag, 1.
Jänner, übernimmt Italien für ein halbes Jahr den Vorsitz in der Europäischen Union.
Wie schon Spanien in den abgelaufenen sechs Monaten, hat auch Italien mit innenpolitischen Problemen zu kämpfen und ist gefordert, diese Schwierigkeiten nicht auf den EU-Vorsitz abfärben zu lassen.
Denn gerade im ersten Halbjahr 96 warten große Aufgaben auf die Union, vor allem die große Regierungskonferenz, die am 29.
März in Turin eröffnet wird.
Spanien beendet also am Sonntag seine sechsmonatige Präsidentschaft und Dieter Bauchnemann zieht Bilanz.
Die spanische EU-Präsidentschaft wird von vielen Diplomaten hier in Brüssel als einer der erfolgreichsten der vergangenen Jahre angesehen.
Viel ist unter den Spaniern weitergegangen, deutlich mehr, als man das noch im Juli von ihnen erwartet hatte, als Spanien die EU-Präsidentschaft von Frankreich übernahm.
Der größte Erfolg war sicher der Gipfel von Madrid vor zwei Wochen.
Da wurde der Name Euro für die gemeinsame Europawährung festgelegt und auch der Zeitplan für das weitere Vorgehen in der Währungsunion beschlossen.
Die Währungsunion ist eines der wichtigsten Projekte innerhalb der EU.
Weiters wurde unter den Spaniern ein 150-Punkte-Programm für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU unterzeichnet.
Das soll das europäische-amerikanische Verhältnis weiter verbessern.
und auch die Mercosur-Staaten in Lateinamerika wurden mehr in die EU eingebunden.
In den letzten Monaten wurden klare Schritte gesetzt, wie sich die EU die Erweiterung in Richtung Osteuropa vorstellen kann.
Auch hier gibt es erstmals einen Zeitplan.
Und es wurde der sogenannte Westendorpericht herausgebracht, in dem kritisch über eine Reform der EU-Institutionen nachgedacht wird.
In einer großen Konferenz in Barcelona wurde das Verhältnis der EU zu den Nicht-EU-Mittelmeer-Anrainerstaaten neu geregelt.
Dadurch sichert sich die EU ihre Südflanke ab.
Alles in allem also eine beachtliche Bilanz.
Dieser Erfolg Spaniens hat vor allem einen Vater, Außenminister Javier Solana, der dafür erst vor kurzem mit einem weiteren Karriereschritt belohnt wurde.
Solana wurde zum neuen NATO-Generalsekretär ernannt und das, obwohl Spanien gar nicht im militärischen Arm der NATO verankert ist.
Trotz des Erfolges für die Spanier bleibt aber auch für Italien im nächsten Halbjahr in der EU-Präsidentschaft noch viel zu tun.
Da ist zuerst einmal der große Brocken der Liberalisierung des europäischen Energiemarktes.
Die europäische Polizeibehörde Europol soll unter den Italienern zu arbeiten beginnen.
Die Reform des europäischen Weinmarktes steht an und die EU-Beziehungen zu Russland sollen auf eine neue Basis gestellt werden.
Schon werden erste Unkenrufe laut, ob den Italienern das alles zuzutrauen ist.
Aber diese Befürchtungen gab es auch bei den Spaniern, war doch Premierminister Felipe González zu Beginn der EU-Präsidentschaft in einen Korruptionsskandal verwickelt und hatte Probleme mit baskischen Terroristen.
Neuwahlen standen vor der Türe, die aber vor allem wegen der EU-Präsidentschaft auf den März des nächsten Jahres verschoben wurden.
Bei vorhergegangenen Präsidentschaften ging das weniger einfach.
Deutschland und Frankreich führten harte Wahlkämpfe in der Zeit ihrer Präsidentschaft.
Die Politiker hatten kaum Interesse an EU-Themen und Innenpolitik war weit wichtiger als Europapolitik.
Diese Angst besteht jetzt auch bei Italien, denn auch hier kann die krisengeschüttelte Regierung praktisch täglich Neuwahlen ankündigen.
Österreich übernimmt die EU-Präsidentschaft übrigens im zweiten Halbjahr 1998.
Nicht nur in Österreich, auch bei der sogenannten Öko-Lokomotiva Europas in Deutschland gibt es wirtschaftliche Probleme.
Das Budgetdefizit hat ein Rekordmaß angenommen, auch der Schuldenberg explodiert.
Und vor allem die Arbeitslosigkeit mit derzeit mehr als neun Prozent ist nicht in den Griff zu bekommen.
Dabei gelten die deutschen Gewerkschaften etwa im Gegensatz zu ihren französischen und italienischen Kollegen als einsichtig und kooperativ.
Wie man das Problem der Arbeitslosigkeit in den Griff kriegen kann, das ist derzeit das politische Thema Nummer eins in Deutschland.
Hören Sie dazu Näheres von Paul Schulmeister.
In Deutschland ist die Stimmung zwar derzeit schlechter als die Lage, die Bundesregierung erwartet für nächstes Jahr ein reales Wachstum von zwei Prozent.
Eine Rezession steht nach Meinung fast aller Wirtschaftsforscher aber nicht vor der Tür.
Bei zwei Spitzengesprächen am 8.
Jänner im Metallbereich und am 23.
Jänner bei Bundeskanzler Kohl
werden die Sozialpartner nach Auswegen aus der drückenden Arbeitslosigkeit suchen.
Das magische Zauberwort lautet seit Wochen Bündnis für Arbeit.
Der aufsehenerregende Vorschlag stammt vom Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Metall, Klaus Zwickl, und bietet generell Lohnzurückhaltung an, wenn die Arbeitgeber im Gegenzug neue Beschäftigte einstellen.
Mit dem Vorschlag habe sich die Gewerkschaft, sagt DGB-Chef Dieter Schulte, endgültig vom Dogma Lohnverzicht schafft keine Arbeitsplätze verabschiedet.
Die Gewerkschaften seien nunmehr bereit, über die Lohnkosten zu reden, die vor allem über die Tarifpolitik und die Sozialversicherungen beeinflusst werden.
Die Arbeitgebervertreter fordern seit langem eine Senkung der hohen Steuer- und Abgabenquote, umso mehr, als es im nächsten Jahr höchstens zwei Prozent Wachstum geben wird.
Die Metallarbeitgeber halten es zwar für eine Schnappsidee, durch den Abbau der 250 Millionen Überstunden 80.000 neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen, wenn für die Überstunden künftig nur noch neben einem Freizeitausgleich die Zuschläge ausgezahlt werden würden.
Doch auch über diesen neuen Gewerkschaftsvorschlag wird man reden.
Eine der wichtigsten Anregungen, ebenfalls von der IG Metall, betrifft die Einführung von Arbeitszeitkonten.
Dabei können die Beschäftigten anfallende Mehrarbeit ansammeln und gegen spätere Minderarbeit verrechnen.
Arbeitsminister Blüm, CDU, will wieder mit einer Kombination von Teilzeitarbeit und Teilrente sowohl die Sozialkassen von den explodierenden Kosten der Frühpensionen
als auch den Arbeitsmarkt selbst entlasten.
Zwei ältere Arbeitnehmer, die auf Teilzeit umsteigen, sollen nach diesem Konzept einen Arbeitsplatz für einen Jüngeren freimachen, wobei dann der Staat Zuschüsse zahlt.
Nach Ansicht von Arbeitsminister Blüm liegt die wichtigste Aufgabe zur Überwindung der Arbeitslosigkeit bei den Unternehmen selbst.
Zwar bringe keine andere Sparmaßnahme so viel wie Lohnzurückhaltung.
Ein Prozent weniger Lohnerhöhung entlastet die deutsche Wirtschaft um umgerechnet fast 130 Milliarden Schilling.
Doch noch wichtiger für die Beschäftigung sei es, neue Produkte zu finden und durchzusetzen.
Es sei geradezu ein Offenbarungseid, dass in Deutschland sehr wohl Produkte erfunden, aber in Japan gebaut werden.
Vom Faxgerät angefangen bis zu Produkten auf dem CD-Markt blühen wörtlich.
Ich glaube, dass unsere Beschäftigungskrise in erster Linie die mentale Krise einer etwas satt gewordenen Gesellschaft ist.
Zurück nach Österreich.
Wer heutzutage einen Kredit nimmt, der kauft in den meisten Fällen auch eine sogenannte Kredit-Restschuld-Versicherung dazu und weiß es oft gar nicht.
Über diese Versicherung herrschen viele Unklarheiten und die Zeitschrift Konsument hat sich die Praxis dieser Kredit-Restschuld-Versicherungen jetzt genauer angesehen.
Ein Bericht von Christoph Hoffmann.
Die Kredit-Restschuld-Versicherung ist ein besonders unübersichtliches Banken- und Versicherungsprodukt, stellt die Zeitschrift Konsument in ihrer Jänner-Ausgabe fest.
An sich ist sie eine durchaus sinnvolle Sache.
Sie soll das Kreditrisiko besichern und im Unglücksfall den Hinterbliebenen eine Absicherung bieten.
Viele Kreditnehmer fallen jedoch aus allen Wolken, wenn sie plötzlich unerwartet Prämien für diese Versicherung zahlen sollen, sie wussten gar nicht, dass sie eine Kreditrestschuldversicherung mitgekauft haben.
Die Versicherung wird, obwohl sie nicht verpflichtend ist, häufig als fixer Bestandteil des Kreditvertrages mit angeboten und ist dort oft nicht einmal extra ausgewiesen.
Weiterer Kritikpunkt, die Gestaltung und Festsetzung der Prämienhöhe ist ziemlich unklar.
Die Höhe der Prämie ist von Bank zu Bank unterschiedlich und ist oft vom Alter und Geschlecht des Kreditnehmers abhängig sowie vom Zinssatz bei Vertragsabschluss, manchmal aber auch nicht.
Die Unterschiede sind beträchtlich.
Für einen 100.000 Schilling Kredit bewegt sich die Prämie zwischen 2.100 und 4.000 Schilling.
der Rat der Zeitschrift Konsument und alle Kreditnehmer, prüfen Sie das vorgegebene Angebot Ihrer Bank, lassen Sie sich alle Versicherungsbedingungen aushändigen, lesen Sie diese auch tatsächlich durch und bestehen Sie auf die Beantwortung aller offenen Fragen.
Soweit Christa Hoffmann.
Nächstes Thema, Fernseher und Videorekorder als Stromfresser.
Die meisten TV-Geräte und Videorekorder sind mittlerweile mit einer Fernbedienung ausgestattet.
Ein Fernseher, der mit Hilfe der Fernbedienung ausgeschaltet wird, befindet sich aber meist noch im Stand-by-Betrieb.
Das heißt, er verbraucht immer noch Strom.
Eine Untersuchung der niederländischen Energieagentur zeigt, dass dieser Stand-by-Betrieb die Fernseh- und Videogeräte zu Stromfressern macht.
Ein Beitrag gestaltet von Christoph Kuckenberger.
Jeder zweite Benützer eines Fernsehers oder Videorekorders nimmt für das Ausschalten die Fernbedienung, zeigt die niederländische Untersuchung.
Das Gerät ist dann sozusagen halb ausgeschaltet und verbraucht immer noch Strom.
Dieser Stand-by-Betrieb braucht etwa ein Zehntel der Energie im Vergleich zu einem eingeschalteten Fernseher.
Budwein Bayer von der niederländischen Energieagentur.
Das ist sozusagen ein versteckter Verlust von Energie.
Wenn man zum Beispiel am Tag fünf Stunden fernsieht, heißt das, dass der Fernseher oder Videorekorder die restliche Zeit ein stummer Stromverbraucher ist.
Also immerhin 19 Stunden pro Tag.
Dadurch, dass das so viele Stunden im Stand-by-Betrieb sind, ist das eine ziemlich große Verschwendung von Energie.
Und das merkt man spätestens bei der Stromrechnung.
Pro Fernseher oder Videorekorder zahlt man in Österreich im Jahr etwa 300 Schilling nur für den Stand-by-Betrieb.
Um diese Kosten zu senken, gibt es zwei Möglichkeiten, sagt Budwein Weier.
Zunächst kann man ganz einfach den Fernseher oder Videorekorder ganz ausschalten, also ohne Fernbedienung.
Die andere Möglichkeit ergibt sich durch die Hersteller der Geräte.
Man kann diese Geräte mittlerweile so konstruieren, dass der Stand-by-Betrieb verschwindend wenig Strom verbraucht.
Zehnmal weniger Strom als es jetzt der Fall ist, sodass der Fernseher dann praktisch auch über die Fernbedienung wirklich ausgeschaltet werden kann.
Der Konsument muss sich beim Händler allerdings nach solchen neuen Geräten erkundigen, meint Budwein Weiher.
Denn wenn die Nachfrage steigt, dann richten sich auch die Hersteller darauf ein.
Wieder Rekorder und Fernseher als Stromfresser.
Sie hörten dazu einen Beitrag von Christoph Guckenberger.
Und jetzt ganz aktuell das Ergebnis des Weltcup Damenslaloms auf dem Semmering.
Gewonnen hat die Schwedin Pernilla Viberg, zweite wurde die Schweizerin Karin Rothen und dritte die Österreicherin Elfi Eder.
Weiter jetzt in der Auslandsberichterstattung.
In Polen ist die katholische Kirche in der Defensive.
Seit der Abschaffung des Kommunismus, in der die Kirche Zufluchtsort der Verfolgten und der Opposition war, verliert die Kirche in Polen immer mehr an Einfluss.
Das liegt vor allem daran, dass sich die Kirche in den letzten Jahren sehr heftig in die Politik eingemischt hat und das, so zeigt sich, lehnen die meisten Polen ab.
Die Kirche soll sich um Glaubensangelegenheiten und um ihre Sachen kümmern, ist die Tendenz im Land.
Und um ihre Sache hat sich vor allem ein Priester in Zentralpolen gekümmert.
Er lässt derzeit einer der größten Kathedralen der Welt errichten, obwohl eigentlich die Zeit der sakralen Monumentalbauten vorbei ist.
Alfred Schwarz über die neue Jahrhundertkirche in Polen.
Mutter Gottes, bist du zufrieden mit mir?
fragt Pater Eugeniusz Makulski und blickt stolz auf die lärmende Baustelle in der zentralpolnischen Stadt Licheng, auf der Lastwagen Unmengen von Steinen anschleppen und Eisenträger auf riesigen Kränen durch die Luft schweben.
Auf dem Bauplatz soll bis zum Jahr 2000 eine der größten Kathedralen der Welt errichtet werden, 120 Meter lang und 77 Meter breit.
Mit dieser Konkurrenz zum Petersdom in Rom will der 68-jährige Priester sich und seinen polnischen Brüdern einen lang gehegten Wunsch erfüllen.
Lichęn gilt neben Częstochowa als eine der zentralen Orte des Marienkults in Polen und wird jedes Jahr von mehr als einer Millionen Pilger besucht.
Als ich vor 30 Jahren nach Lichen kam, stand hier eine winzige, abbruchsreife Kirche.
Die Pilger drängten sich wie in einer Sardinenbüchse, erzählt Makulski.
So kann es nicht weitergehen, beschloss der junge Priester damals und begann damit, Spenden der Gläubigen zu sammeln.
Nach und nach ließ er auf dem 76 Hektar großen Grundstück zwei Kirchen, einen Kreuzgang und sieben Kapellen errichten.
Mit der gigantischen Kathedrale, für die er seit 18 Jahren sammelt, will der Priester nun sein Vorhaben krönen.
Fast hätte ihm allerdings das Ende des Kommunismus einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Makulski hatte die Spendengelder in Dollar umgewechselt, die nach 1989 aber an Wert verloren.
So schnell ließ er sich aber nicht entmutigen.
Kurz entschlossen kaufte er fünf Millionen Ziegelsteine, mit denen er im Juni 1994 den Bau beginnen konnte.
Auch Entwurf und Planung ließ sich der entschlossene Priester nicht aus der Hand nehmen.
So verwarf er sieben Vorschläge namhafter Architekten, bis er bei der Architektin Barbara Bielecka Ja sagte.
Für modernen Schnickschnack bin ich nicht zu begeistern.
Eine Kirche muss wie eine Kirche aussehen und nicht wie ein Bahnhof, erklärte er resolut.
Die Kathedrale wird einen klassischen Grundrist in Kreuzform haben und eine riesige Kuppel mit einem Durchmesser von 35 Metern.
Wie ein Baldachin soll die Kuppel auf vier Säulen ruhen und das Ganze soll in Gold erstrahlen, um den Eindruck eines Weizenfeldes zu erwecken.
Auch die polnische Baufirma ist zufrieden.
Pater Makulski zahlt pünktlich.
Bisher sind allerdings erst die Grundfeste der Kirche errichtet, für umgerechnet 50 Millionen Schilling.
Da die Spenden der Gläubigen für die Riesenkathedrale jedoch vermutlich nicht reichen werden, sucht Makulski nach Sponsoren, bisher aber vergeblich.
Doch Rückschläge können den streitbaren Geistlichen nicht entmutigen.
Bis zum Jahr 2000 soll das Jahrhundertwerk zu Ehren Gottes fertig sein.
berichtet Alfred Schwarz.
Nun zum Beitrag der Kulturredaktion.
Der englische Schauspieler, Autor und Regisseur Kenneth Branagh überrascht nun mit einer sogenannten Low-Budget-Komödie über das Hamlet-Thema.
Branagh ist bekannt für seine ungewöhnlichen Shakespeare-Verfilmungen, genannt sein hier Heinrich der Fünfte oder Viel Lärm um Nichts.
Der Titel seines jüngsten Werkes lautet ein Winternachtstraum.
Kenneth Branagh hat, wie zuletzt im Streifen Mary Chalice Frankenstein, diesmal keine Rolle übernommen.
Für eine Nebenrolle hat er übrigens den zugkräftigen Star Joan Collins als Agentin engagiert.
Mehr über den Film Ein Winternachtstraum in einem Bericht von Karin Bauer.
Schauspielers Mikrokosmos für das Leben im Allgemeinen.
Nach diesem Motto inszenierte der englische Autor, Schauspieler und Regisseur Kenneth Branagh seinen neuen Streifen Ein Winternachtstraum.
Ein arbeitsloser Schauspieler versucht, eine unterfinanzierte Bühnenproduktion des Hamlet auf die Beine zu stellen.
Seine Truppe besteht aus überspannten Einzelgängern, die nicht nur mit dem Inhalt des Stückes, sondern auch mit eigenen Unzulänglichkeiten zurechtkommen müssen.
Ich fasse diese Kürzung nicht.
Ich fasse diese Kürzung nicht.
Ich fasse diese Kürzung einfach nicht.
Tom, du spielst doch so viele Rollen.
Das ist doch eine echte Herausforderung, oder nicht?
Du spielst sie dann alle aufregend und ganz anders.
Und kurz.
Droh auszusteigen.
Das Management wird mit den Knien schlottern.
Oh, bitte, geh!
Ein Weiterkommen bei diesem Arbeitsklima scheint unmöglich, denn jeder hat seine eigenen Vorstellungen von Hamlet.
Hamlet ist ja nicht nur Hamlet.
Oh nein, nein.
Nein, Hamlet, das bin ich.
Hamlet ist Bosnien.
Hamlet ist der Tisch.
Hamlet ist die Luft.
Hamlet ist meine Großmutter.
Hamlet ist alles, über das man nachgedacht hat, also Sex oder über, äh, über Geologie.
Geologie.
In einem sehr freien Sinne natürlich.
Das Hauptthema des Films ist nicht etwa die bekannte Hamlet-Tragödie, sondern die Romantik und die Eigendynamik einer Show hinter der Bühne.
Kenneth Brennek filmte in einer Kirche.
Jeder seiner Mitarbeiter bekam die gleiche Gage.
Für Brennix hat diese Low-Budget-Produktion sehr wichtig gewesen.
Er habe lange Zeit enorme Projekte mit großem Aufwand, wie etwa viel Lärm um nichts oder Mary Shelley's Frankenstein entwickelt.
Jetzt sei es für ihn sehr wichtig, einmal keine Rechenschaft einem großen Studio gegenüber abgeben zu müssen.
Ein Winternachtstraum sei für ihn so etwas wie eine kreative Familie, bei der es ähnlich wie im Film beim Arbeiten auch Schwierigkeiten gäbe.
Aus Einzelkämpfern wird in dieser turbulenten Komödie schließlich eine Familie, die trickreich die finanzielle Misere der Truppe bewältigen will.
Wir haben nämlich mit Molly über die finanzielle Lage geredet und wir finden, die Truppe findet, dass wir mithelfen sollten und deswegen haben wir den Hut rumgehen lassen und jeder hat gegeben, was er konnte.
Was wohl leider nicht genug sein wird, aber... Fetch hat ihren Wagen verkauft.
Ein Winternachtstraum, der neue Film von Kenneth Branagh, ab heute zumindest in den Wiener Kinos.
Bei uns geht es weiter mit einem weiteren Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Bundeskanzler Franitzki und Vizekanzler Schüssel sind am Vormittag zu Konsultationen zusammen getroffen.
Einer der Schwerpunkte war dabei die Budgetkonsolidierung.
Wie der Bundeskanzler mitteilte, solle ein Konsolidierungsprogramm für die Jahre 1996 und 1997 erstellt werden.
Franitzki betonte dabei, der Schwerpunkt müsse dabei auf der Ausgabenseite liegen.
Franitzki sprach sich auch für die Einbindung der Sozialpartner in die Gespräche zur Budgeterstellung aus.
Vizekanzler Schüssel meinte nach dem Gespräch mit dem Bundeskanzler, die ÖVP werde ihr Team für die Koalitionsverhandlungen erst nominieren, nachdem Finanzminister Staribacher seinen Grundsatzentwurf für das Budget fertiggestellt hat.
Grundsätzlich, meinte der Chef der Volkspartei, die nähere Zukunft werde nicht einfach sein, die Situation sei aber zu meistern.
Das Konsortium Öcall unter Führung des Siemens-Konzerns erhielt die Lizenz für das zweite Mobilfunknetz in Österreich.
Das gab Verkehrsminister Klima heute bekannt.
Dem Konsortium Öcall gehören neben Siemens auch die BAWAG, die EA Generali, die Bundesländerversicherung, die Bayerische Landesbank, DTMobil sowie die Kronenzeitung an.
Für die Lizenz des GSM-Netzes hatten sich insgesamt fünf Konkurrenten beworben.
Die Inbetriebnahme des Netzes ist für den kommenden Sommer geplant.
Die Kunden des privaten Mobilfunknetzes können mit einem international sehr niedrigen Tarif rechnen.
Russland.
Präsident Jelzin hat heute seine Amtsgeschäfte wieder aufgenommen.
Das Pressebüro des Präsidenten teilte mit, Jelzin arbeite derzeit im Kreml an seiner Neujahrsansprache.
Der russische Präsident war Ende Oktober nach einer Herzattacke in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Anschließend befand er sich zur Behandlung in einem Sanatorium bei Moskau.
Die Meldungen über den Gesundheitszustand Jelzins haben immer wieder zu Spekulationen darüber geführt, ob er bei den Präsidentenwahlen im Juni kandidieren wird oder nicht.
Jelzin selbst hat dazu erklärt, er werde seine Entscheidung im Februar bekannt geben.
Bei einer Bombenexplosion in der tschetschinischen Hauptstadt Grozny sind offenbar mehrere Menschen getötet worden.
Es gab zahlreiche Verletzte.
Am Explosionsort im Stadtzentrum von Grozny entstand ein riesiger Krater.
Nähere Einzelheiten sind derzeit noch nicht bekannt.
Noch ist unklar, wer den Anschlag verübt hat.
Es wird nicht ausgeschlossen, dass tschetschinische Separatisten die Tat begangen haben.
Das Wetter heute Nachmittag, im Großteil Österreich sonnig, nur in Vorarlberg, im Tiroler Oberland sowie im Süden halten sich zum Teil dichte Wolken, es kann hier leicht schneien.
Tagessichtstemperaturen meist zwischen minus 10 und minus 4 Grad.
Das war's, das Mittagschanal, das Studioteam heute, Konstanze Ripper, sendungsverantwortliche Redakteurin, Tonmeister Kurt Quatter und Volker Obermeier am Mikrofon.
Interview: Pesata. Deutliche Veränderungen im Vergleich zur früheren Präsenz der UNO-Truppen: es wird weniger geschossen, allerdings fehlt nach wie vor Heizmaterial, ein Großteil der Häuser zerstört, Gas gibt es nur jeden zweiten Tag. Euphorie fehlt, viele Menschen haben Angst, dass der Krieg wieder aufflammt, wenn die NATO-Truppen abgezogen sind.
Mitwirkende:
Obermair, Karl [Interviewer/in]
, Pesata, Fritz [Interviewte/r]
Datum:
1995.12.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Alltag
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bosnien-Herzegovina
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Udo Frings, Klavierstudent. Zu schaffen machen dem Musiker vor allem die Kälte sowie der Mangel an Noten und Papier und Zustand der Instrumente.Frings, 23, aus Bonn, ist der einzige ausländische Student in Sarajewo. Frings hat in vielen Orten Bosniens Konzerte absolviert, wird aber von permanentem Husten gequält.
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Frings, Udo [Interviewte/r]
Datum:
1995.12.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Musik ; E-Musik
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Alltag
;
Porträt
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bosnien-Herzegovina
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die EU-Präsidentschaft wird als sehr erfolgreich angesehen: Größter Erfolg die Festlegung des Namens für die gemeinsame Währung Euro sowie die Erstellung eines weiteren Fahrplans. Zudem wurde ein Abkommen mit den USA für eine bessere Zusammenarbeit unterzeichnet und die EU-Osterweiterung weiter verhandelt.
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Gestaltung]
Datum:
1995.12.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
EU
;
Außenpolitik
;
Diplomatie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Zeitschrift warnt vor diesem laut ihrer Meinung besonders unübersichtlichem Bankenprodukt. Sie soll das Kreditrisiko besichern und im Unglücksfall eine Absicherung bieten. Jedoch müssen die Versicherten hohe Prämien zahlen.
Mitwirkende:
Hofman, Christa [Gestaltung]
Datum:
1995.12.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Konsum
;
Printmedien
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten