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Mittagsjournal Guten Tag, zum Mittagsjournal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Neue Spekulationen rund um die Regierungsumbildung.
Der Nachfolger der Favoritin für das Sozialressort Hostage in der Funktion des AK-Präsidenten soll der Gewerkschafter Franz Bittner sein.
Eine Debatte über das Vignettenchaos am Vormittag im Parlament, Kritik der Grünen an der neuen Regierungsmannschaft, das sind einige der innenpolitischen Themen.
Ausland.
Die prekäre Lage in Bulgarien analysiert in einem Gespräch mit der von dort zurückgekehrten Korrespondentin.
Deutschland im Zeichen der BSE-Angst, Algerien nach den jüngsten Terroranschlägen, sowie die Ärztekammer zum Thema Herzinfarkt.
Das ist ein weiteres Thema des Mittagsschonals, das nun mit Nachrichten zusammengefasst von Edgard Haider beginnt.
Es liest Josef Wenzl-Chnatek.
Österreich.
Die Jahresinflationsrate für 1996 beträgt 1,9 Prozent.
Dies gab heute das Statistische Zentralamt bekannt.
Die Teuerung ist 1996 damit niedriger als 1995.
Damals betrug dieser Wert 2,2 Prozent.
Seit dem Frühjahr 1996 hat sich hingegen die Inflation fortlaufend beschleunigt.
betrug die Inflationsrate im Mai gegenüber dem Wert des Vorjahres nur eineinhalb Prozent, so erreichte sie im November und Dezember jeweils 2,3 Prozent.
Im Dezember des Vorjahres verteuerten sich besonders die Kosten für Beleuchtung und Beheizung sowie für Tabakwaren.
Der Nationalrat hält heute eine Sitzung ab, die ganz im Zeichen der bevorstehenden Regierungsumbildung durch den designierten Bundeskanzler Viktor Klima steht.
Das liberale Forum hat eine dringliche Anfrage an Klima angekündigt.
Er soll Auskunft darüber erteilen, welche Fragen noch offen sind und welche Initiativen er beabsichtigt.
Die Sitzung begann heute zunächst mit einer Aktuellen Stunde, in der auf Initiative der Grünen die Probleme mit der Autobahn-Vignette zur Sprache kamen.
In der Debatte über den Forschungsbericht wird der scheidende Wissenschaftsminister Scholten zum letzten Mal im Parlament das Wort ergreifen.
Russland Die Staatsduma wird heute über die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Präsident Jelzin debattieren.
Anträge dazu haben die Kommunisten gestellt, die im Unterhaus des russischen Parlaments die stärkste Fraktion sind.
Die Forderung anderer Abgeordneter, die Frage wieder von der Tagesordnung abzusetzen, erlangte im Plenum nicht die notwendige einfache Mehrheit.
Die russischen Kommunisten bewerten die andauernden Gesundheitsprobleme Jelzin als schädlich für den Staat.
Andere Fraktionen halten eine Debatte über ein Amtsenthebungsverfahren aus Gesundheitsgründen für verfassungswidrig.
Boris Jelzin hat unterdessen seine Amtsgeschäfte im Kreml wieder aufgenommen.
Zuletzt hatte er sich in seiner Residenz bei Moskau von den Folgen einer Lungenentzündung erholt.
Bulgarien.
Der neue Präsident Petar Stoyanov hat heute offiziell sein Amt angetreten.
Er folgt Shelyu Shelyev, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidiert hatte.
Mit Stoyanov übernimmt ein Vertreter der Opposition das höchste Staatsamt in Bulgarien.
Er hat versprochen, noch in diesem Jahr vorgezogene Parlamentswahlen anzusetzen.
In Sofia demonstrieren Anhänger der Opposition seit Tagen gegen die herrschenden Sozialisten.
Sie verlangen Neuwahlen noch im Frühjahr.
Die bulgarische Regierung ist jedoch zu Neuwahlen erst Ende des Jahres bereit.
KROATIEN Präsident Tudjman lehnt eine eventuelle Integration Kroatiens in eine Union der Balkanstaaten ab.
In einer Rede vor beiden Häusern des Parlaments zur Lage der Nation forderte Tudjman ein verfassungsrechtliches Verbot eines solchen außenpolitischen Kurses.
Er bezog sich damit offenbar auf Versuche seitens der EU und der USA, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Ländern auf dem Balkan zu fördern.
In seiner Rede wies der kroatische Präsident wörtlich alle Versuche von außen zurück, sich in die innere demokratische Entwicklung des souveränen Kroatien einzumischen.
Die USA haben im Dezember des Vorjahres die sogenannte Südosteuropäische Kooperationsinitiative SECI geschaffen.
Deutschland.
Der jüngste Fall von BSE in Deutschland ist heute Thema einer Krisensitzung in Bonn.
Landwirtschaftsminister Borchardt und die Länderminister für Agrarwesen beraten über Konsequenzen.
Borchardt erwägt die Notschlachtung von etwa 10.000 Rindern, darunter alle aus Großbritannien nach Deutschland importierten Tiere.
Gestern war bei einem Ende Dezember verendeten Rind in Nordrhein-Westfalen die Infektion mit dem BSE-Virus nachgewiesen worden.
Es ist dies der erste BSE-Fall in Deutschland seit zwei Jahren.
USA Erstmals ist ein Präsident des Repräsentantenhauses offiziell gerügt worden.
Der umstrittene republikanische Politiker Newt Gingrich muss 300.000 Dollar Bußgeld zahlen, weil er Spendengelder karitativer Organisationen zur Finanzierung seiner Vorlesungen an Hochschulen missbräuchlich verwendet hat.
Die große Mehrheit der Abgeordneten stimmte für eine offizielle Rüge, die zuvor vom sogenannten Ethikausschuss empfohlen worden war.
Österreich.
Mit vier Schuldsprüchen endete in Salzburg der sogenannte Sandler-Mordprozess.
Angeklagt waren zwei junge Männer und zwei Mädchen.
Das Gericht befand die beiden Männer des Raubmordes an einem Obdachlosen im Vorjahr für schuldig und verhängte gegen sie Haftstrafen von 20 Jahren bzw.
9 Jahren und 2 Monaten.
Beide werden in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.
Die beiden Mädchen wurden wegen Mitwirkung an dem Raub zu fünf Jahren bzw.
viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Die Zeit war soeben zwölf Uhr und sechs Minuten.
Der Blick aufs Wetter jetzt von Peter Sterzinger.
Von Südwesten strömt warme Luft zu uns, doch kann sie den Hochnebel über den flachen Gebieten nur an wenigen Stellen auflösen und die Kälte kaum mildern.
Auf den Bergen hingegen legt der föhnige Südwind ständig zu und die Temperaturen steigen.
In den Voralpen hat es stellenweise mehr als plus 10 Grad.
Am wärmsten ist es zur Zeit bei starkem Föhn in der Schweiz, in Altdorf bei plus 17 Grad und Sturm bis 100 km pro Stunde.
Wie schwierig das unmittelbare Nebeneinander von Windstille samt Hochnebel und kräftigem Föhn zu erfassen ist, zeigt die Situation in Vorarlberg.
Das Rheintal ist meist nebelig bei Werten knapp über 0 Grad, in Vaduz aber hat es plus 14 bei lebhaftem Föhn.
Die aktuellen Meldungen, Wien Hochnebel minus 1 Grad, Eisenstadt Hochnebel 0, St.
Pölten gefrierender Nebel minus 1 Grad,
Linz Hochnebel minus 1 Grad, Salzburg Nebel 0, Innsbruck Wolkig plus 5, Bregenz Hochnebel plus 2, Graz Nebel und Nieseln 0 Grad und Klagenfurt Hochnebel plus 2 Grad.
In den nächsten Stunden werden die Wolken über Westösterreich wieder dünner, es bleibt also im Bergland weitgehend sonnig, föhnig und mild.
Im Flachland hält sich Nebel, der stellenweise dünner wird.
Auch im Süden Wiens dürfte sich kurz am Nachmittag die Sonne zeigen.
Die Nebel-Obergrenze liegt nördlich des Alpenhauptkamms um 700 Meter.
Daher sind Teile des Mühl- und Waldviertels, die Voralpen, samt Teilen der Obersteiermark frei.
Im Süden aber nahe 2000 Meter Höhe.
Hier reicht es vor allem nur in den Tauern für ein bisschen Sonnenschein.
Im Mittelgebirge sind bis 12 Grad möglich, je nachdem wie weit der Föhn nach Osten kommt.
Das Trauwetter reicht vielfach bis etwa 2500 Meter hinauf.
Bei Nebel liegen die Höchstwerte zwischen minus 3 und plus 3 Grad, aber auch in sonnigen Tälern ohne Föhn bleibt es eher kalt.
Morgen Donnerstag besteht einige Chance, dass der Nebel weniger wird und seine Obergrenze sinkt.
Der Föhn lässt nach und die Temperaturgegensätze werden geringer, sowohl zwischen oben und unten als auch zwischen Westen und Osten.
Höchstwerte morgen in der Nebelsuppe minus 3 bis plus 3 Grad im Mittelgebirge, aber nur noch bis maximal 10 oder 9 Grad.
Am Freitag dreht der Wind auf West, es wird wechselnd bewölkt und nicht mehr so häufig trüb sein.
Im Süden Österreichs allerdings hält sich der Hochnebel auch übermorgen.
Danke, Peter Sterzinger.
Alles neu, so heißt das Motto der vom neuen Kanzler Klima angekündigten Regierungsumbildung auf der SPÖ-Seite.
Keiner soll auf seinem Platz bleiben.
Zwei Ministerinnen gehen, Helga Konrad und Christa Krammer.
Zwei Minister, Franz Hums und Rudolf Scholten, werden dem Klimakabinett nicht mehr angehören.
Eine neue Frauenministerin kommt, die oberösterreichische Landesrätin Barbara Prammer.
Kasper Einem übernimmt die Funktion des Kunst-, Wissenschafts- und Verkehrsministers.
Neuer Innenminister wird der bisherige Beamtenstaatssekretär Karl Schlögl.
Und Favoritin für das um den Bereich Gesundheit erweiterte Sozialressort ist die bisherige Chefin der AK, Eleonore Hostasch.
In der Folge werden auch Rocharden in der Arbeiterkammer und auch in der Gewerkschaft notwendig.
Denn der neue AK-Präsident soll der Gewerkschafter Franz Bittner werden.
Fritz Dittlbacher berichtet.
Gerade jetzt, vor wenigen Minuten, hat im ÖGB eine Sitzung des sozialdemokratischen Fraktionspräsidiums begonnen.
Gegenstand der Beratungen ist die Nachfolge von Arbeiterkammer-Präsidentin Eleonore Hostasch, deren Wechsel ins Vereinigte Gesundheits- und Sozialressort mittlerweile fix ist.
Und eines ist mittlerweile ebenfalls schon entschieden, ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch wird er nicht nachfolgen.
Er bleibt trotz seiner wieder aufgeflammten Nachfolgediskussion ÖGB-Präsident.
Der Kandidat für Hostages Nachfolge am Schreibtisch des Arbeiterkammerpräsidenten kommt aus einer der kleinsten Teilgewerkschaften des ÖGB.
Es ist Franz Bittner, der Chef der Gewerkschaft Druck und Papier.
Der 44-jährige Bittner ist seit Juni 1993 Vorsitzender dieser nur 22.000 Mitglieder kleinen, aber zugleich ältesten Gewerkschaft Österreichs.
Er ist gelernter Lithograph und zuletzt Vorsitzender der Betriebsräte Mediaprint Bereich gewesen.
Franz Bittner war in der Gewerkschaft vor allem als konsequenter Kämpfer für die Arbeitszeitverkürzung bekannt gewesen und als Druckervorsitzender für gute Medienkontakte.
Während im Gewerkschaftsbereich also schon die Namen und Posten ausverhandelt sind, gibt es in der Frage des künftigen Finanzministers immer noch keine endgültige Entscheidung.
Bekannt sind mittlerweile allerdings einige zentrale Punkte geworden.
Finanzminister wird kein Quereinsteiger, sondern ein profilierter Berufspolitiker.
Er kommt aus einem Dreiervorschlag, den der designierte Bundeskanzler Viktor Klima bereits dem ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel mitgeteilt hat.
Und die drei Namen sollen Karl Stix, Rudolf Edlinger und Ewald Nowotny lauten.
Soeben haben im Burgenland Verhandlungen mit Klimas Favoriten Karl Stix begonnen.
Der burgenländische Landeshauptmann hatte ja zuletzt abgelehnt, weil der Eisenstädter Koalitionspakt ad personam auf ihn geschlossen wurde.
Mittlerweile soll es aber Gespräche der BundesöVP mit ihrer burgenländischen Landespartei geben, wonach auch ein anderer sozialdemokratischer Kandidat als burgenländischer Landeshauptmann akzeptiert würde.
Sollte dies doch nicht gelingen, so kommt der Wiener Finanzstaatrat Rudolf Edlinger ins Spiel.
Er soll heute Nacht bereits als Nachfolger gegolten haben, bevor es im Burgenland zu neuerlichen Verhandlungen kam.
Und der Dritte im Bunde ist schließlich Ewald Nowotny, der SPÖ-Finanzsprecher im Parlament.
Ebenfalls ein ausgewiesener Fachmann, der schon vor zwei Jahren als Laziner-Nachfolger gehandelt worden war.
Aber der mit großem Abstand heißeste Tipp lautet Karl Stix.
ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel soll übrigens, hört man aus der ÖVP, keine Einwände gegen den vom Klima präsentierten Dreiervorschlag gehabt haben.
Und auch von einer Nebenfront des Regierungsumbaus gibt es Neues zu vermelden.
Die Gesundheitsagenten werden zwar ins Sozialministerium überwacht,
Die Gesundheitsagenten werden zwar ins Sozialministerium wandern, die Konsumentenschutzagenten sollen aber davon abgetrennt werden.
Sie sollen künftig im Frauenministerium der neuen Frauenministerin Barbara Brammer angesiedelt sein.
Soviel von den neuesten Regierungsspekulationen und ich gebe zurück ins Studio.
Fritz Sittelbacher zum jüngsten Stand der Informationen und Spekulationen rund um die Regierungsumbildung.
Neuer AK-Chef soll also der Gewerkschafter Franz Bittner werden.
Die bisherige AK-Chefin Eleonore Hostasch wird er mit einiger Sicherheit neue Sozial- und auch Gesundheitsministerin.
Gisela Hopfmüller mit einem Hostasch-Porträt.
Es war der verpasste ganz große Erfolg bei den Arbeiterkammerwahlen Anfang Oktober 1994 und der anschließende Abgang des Arbeiterkammerpräsidenten Heinz Vogler, der Eleonore Hostasch erst an die Spitze der Wiener Arbeiterkammer und dann auch an die der Bundesarbeitskammer führte.
Denn seit vielen Jahren hatten ihre Partei- und Gewerkschaftskollegen die engagierte Sozialpolitikerin schätzen gelernt.
Die 1994 zutage getretene Krise der AK analysierte die neue Präsidentin Lore Hostasch damals so.
Man hat vielleicht versäumt, zu wenig transparent zu machen, dass es bei einer politischen Organisation, wie es auch eine Arbeiterkammer ist,
nicht um eine Serviceorganisation allein geht, wo Dienstleistungen angeboten werden, sondern dass es darum geht, hier Arbeitnehmerinteressen auch politisch zu vertreten.
Inzwischen scheint ja die Kammerkrise einigermaßen beruhigt.
52 Jahre alt ist die Wienerin Lore Hostas.
Von der Handelsakademie Matura führte ihre Karriere über die BAWAG, wo sie auch 17 Jahre lang Betriebsratsvorsitzende war, über den Wiener Gemeinderat,
den Vorsitz bei der Gewerkschaft der Privatangestellten als Nachfolgerin des tödlich Verunglückten Alfred Dallinger, über mehrjährige Tätigkeit als Nationalratsabgeordnete bis hin zur Funktion der ÖGB-Vizepräsidentin.
Und seit 1994 ist Hostage, wie erwähnt, Präsidentin der Bundesarbeitskammer, also der Dachorganisation der Neuen Länderkammern.
In den vergangenen Jahren ist der Name Hostage immer wieder für Ministerämter genannt worden.
Etwa als es 1994 um die Nachfolge Michael Ausserwinklers im Gesundheitsministerium ging.
Oder auch 1995 als mögliche Nachfolgerin Josef Hees unseres Sozialminister.
Jetzt wird sie nun beides, da ja offenbar die Zusammenlegung der beiden Ressorts beschlossene Sache ist.
Die bisherige AK-Präsidentin Hostasch, künftige Sozial- und Gesundheitsministerin, hat Gisela Hopfmüller porträtiert.
Die Grünen können weder in der Person des designierten Bundeskanzlers noch in der neuen Regierungsmannschaft ein klares Konzept erkennen.
Christoph Kroher und Johannes Fockenhuber haben daher Viktor Klima und der SPÖ heute eine Positionierungshilfe angeboten, Gabi Waldner berichtet.
Der dringendste Rat, den der Bundessprecher der Grünen, Christoph Korherr, dem neuen Bundeskanzler Viktor Klima erteilen möchte, ist der, das Monster-Resort Verkehr, Wissenschaft und Kultur zu teilen.
Andernfalls sei der Nachfolger Rudolf Scholtens, Kaspar Einem, von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Doch nicht nur an dieser Entscheidung, auch an so manch weiterer will Korherr Viktor Klimas Politik messen.
Also erste und wichtigste Frage, wird dieser neue Bundeskanzler etwas gegen die dramatisch steigende Arbeitslosigkeit tun?
Zweiter Bereich, ökologische Steuerreform.
Alle sind in Sonntagsreden dafür, bis heute ist nichts auf dem Sektor passiert.
Und der dritte Bereich, wo wir kurzfristiges Handeln erfordern, wenn es dringlich ist, ist die Medienpolitik.
Darüber hinaus fordert der grüne EU-Parlamentarier Johannes Voggenhuber auch eine stärkere Betonung der europäischen Dimensionen Klimas künftiger Politik.
Demnach sollen sich Klima und die SPÖ in der EU unter anderem für folgende Punkte einsetzen.
Für die Aufnahme der Vollbeschäftigung in den EU-Vertrag, für eine EU-weite Arbeitszeitverkürzung, für eine Senkung der Arbeitskosten durch ein ökologisches Steuersystem und für eine Regulierung der Finanzmärkte und Finanzspekulationen.
Sie hörten Gabi Waldner.
Die kleine rot-silberige Autobahn-Vignette, kurz Mautpickerl genannt, kommt nicht aus den Schlagzeilen.
Vor wenigen Tagen hat Rechnungshofpräsident Franz Fiedler angekündigt, der Rechnungshof werde die Pickerl-Affäre prüfen.
Gestern haben die Grünen neuerlich Vorwürfe erhoben.
Sie sagen, das Chaos bei der Produktion der Vignetten und die Fehleinschätzung bei der Menge müsse endlich zu personellen Konsequenzen führen.
Das Mautpikerl beschäftigt heute auch den Nationalrat.
Die Grünen haben heute Vormittag dazu eine Aktuelle Stunde beantragt.
Von der Debatte Klaus Webhofer.
Eine Geldbeschaffungsaktion nennt der grüne Verkehrssprecher Rudolf Anschober die Vignettenaktion und wörtlich eine Schnapsidee, weil der Verkehr damit nur von den Autobahnen auf die Bundesstraßen verlagert werde.
Und für Anschober ist klar, wer politisch für das Vignettenchaos die Verantwortung trägt, nämlich Wirtschaftsminister Fahnleitner.
Das sind Sie, Herr Wirtschaftsminister, vollinhaltlich politisch verantwortlich.
Im politischen Sinn sind Sie der Vignettenman dieser Tage, Herr Minister.
Und im politischen Sinn haben Sie dafür zu sorgen, dass diese Affäre, dass dieses Chaos und dass dieser Skandal hier sehr, sehr rasch und restlos aufgeklärt wird und vor allem, dass auch die notwendigen Konsequenzen gezogen werden.
Diesen Vorwurf ließ Fahnleitner nicht auf sich sitzen.
Er wies jede Verantwortung für das Vignettenchaos zurück.
Wenn es im Bereich der öffentlichen Hand zu Ausgliederungen kommt, dann muss es klar sein, dass das auch nur den Zweck haben kann, dass es zu klaren Verantwortungszuordnungen kommt.
Ich habe im Rahmen des Aktiengesetzes sichergestellt, dass die Aktien, die Aufsichtsräte beider Gesellschaften
unverzüglich kritische Sitzungen einberufen haben.
Wir haben deren Berichte erhalten.
Wir sind parallel mit dem Büro des Rechnungshofs in Verbindung getreten, um auf eine Prüfung hin zu arbeiten.
Ich bin froh, dass diese zwischenzeitlich eingelegt worden ist.
Nach Vorliegen dieser Ergebnisse wird man über die Konsequenzen deutlich zu reden haben.
Auch ÖVP-Verkehrssprecher Helmut Kukacka ist überzeugt, dass der Bestbieter den Auftrag bekommen habe.
Und das, ist sich Kukacka sicher, wird auch der Rechnungshof feststellen.
Die freiheitlichen Orten die Verantwortung in der gesamten Regierung, weil die auch das Gesetz beschlossen habe.
Die Vignettenproduktion, so Peter Rosenstinkel, wurde zu einem Debakel für Österreich, der Schaden für den Tourismus nicht mehr gut zu machen.
Und während für die Liberalen die Vignetteneinführung weniger ein politischer Skandal ist, sondern einmal mehr die Unfähigkeit der Regierung beweise, fordert die SPÖ vom Wirtschaftsminister restlose Aufklärung.
Kein Ende also der Debatte über die Autobahn-Vignetten.
Heute auch Gegenstand der Nationalratssitzung.
Sie hörten aus dem Parlament Klaus Webhofer.
Die Österreicher müssen weiterhin tief in die Tasche greifen.
Die Teuerung hat im Dezember 2,3 Prozent betragen und liegt damit deutlich über dem Jahresschnitt für 1996 von 1,9 Prozent.
Details zu den Daten, die heute das Statistische Zentralamt veröffentlicht hat, jetzt von Ernst Wainisch.
Wer es daheim gerne behaglich und warm hat und viel raucht, für den war 1996 ein teures Jahr.
Denn die Kosten rund ums Wohnen, etwa für Miete, Wohnungsreparaturen oder Heizung, aber auch die Preise für Tabakwaren, sind im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gestiegen.
Geringfügig billiger wurde Kleidung.
Unterm Strich bedeutet das eine Inflationsrate von 1,9%.
Nicht schlecht im europäischen Vergleich hat doch Griechenland 1996 eine Inflation von 8,5% zu verzeichnen.
Aber eben auch nicht wirklich gut.
Denn in Finnland wurden die Waren nur 0,6% teurer.
In Österreich war das vergangene Jahr, was die Inflation betrifft, zweigeteilt.
Bis Frühsommer ging es deutlich hinunter.
Die Teuerungsrate lag bei einem Rekordtief von 1,5 Prozent.
Seit Jahresmitte hat sich der Trend umgekehrt.
Im Dezember hat die Inflation bereits 2,3 Prozent betragen, fast ein Prozent mehr als in Deutschland.
Billigeres Obst und Gemüse konnten die Verteuerungen bei Zigaretten, aber auch mit Beginn der Wintersaison bei Übernachtungen nicht ausgleichen.
Für dieses Jahr erwarten die Statistiker zunächst einen weiteren Anstieg der Inflation.
Der Grund?
Deutlich gestiegen sind die Rezeptgebühren gegenüber dem Basisjahr der Berechnungen 1986 um fast 100 Prozent.
Aber auch kommunale Abgaben legen kräftig zu.
Inflationstreibend wirken die Wassergebühr, aber auch die Abgaben für Kanal- und Müllentsorgung.
Schlechte Nachrichten also in Zeiten des Sparpakets und der Nulllohnrunden.
Etwas günstiger sieht der Vergleich mit dem Jahr 1995 aus.
Da konnte im Vorjahr die Inflationsrate von 2,2 auf eben 1,9 Prozent gedrückt werden.
Für 1998 rechnet das Wirtschaftsforschungsinstitut aber schon wieder mit über 4 Prozent Teuerung.
Informationen von Ernst Weinisch.
In Bonn hat vor gut zwei Stunden eine Krisensitzung zum Thema Rinderwahnsinn begonnen, denn seit gestern ist es traurige Gewissheit, dass es in Deutschland wieder einen BSE-Fall gibt.
Das Neue daran ist, dass zum ersten Mal ein Rind an der Krankheit gestorben ist, das in Deutschland geboren wurde.
Neu ist auch, dass die Krankheit so gut wie sicher von der Mutterkuh auf das Kalb übertragen worden ist.
Die Zahl der BSE-erkrankten Tiere bei unserem Nachbarn steigt damit auf fünf an.
Der jetzige Fall ist der erste seit mehr als zwei Jahren.
Volker Obermeier in Bonn über die Krisensitzung dort.
Landwirtschafts- und Gesundheitsministerium haben schnell gehandelt.
Nachdem seit gestern Nachmittag der Fall von Rindersäuche definitiv erwiesen ist, ist sofort die Krisensitzung einberufen worden.
Schon gestern Abend hat die zuständige Ministerin des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, die Bündnisgrüne Bärbel Höhn, bundesweit einheitliche Regelungen gefordert.
Aus meiner Sicht müssen die Rinder, die direkt aus Großbritannien kommen, getötet werden.
Und die zweite Forderung, wenn sich jetzt mit allem bestätigt, dass wir den ersten Fall der F1-Generation haben, die befallen ist, also der Nachfolgegeneration, dann muss, um Plätze Sicherheit zu haben für die Verbraucher, auch hier deutlich gemacht werden, die F1-Generation muss getötet werden.
Eine Forderung, der sich Landwirtschaftsminister Jochen Borchardt angeschlossen hat.
Insgesamt sind das in Deutschland etwa 10.000 Stück Vieh.
Damit soll so Borchardt in Zukunft jede Verunsicherung für den Verbraucher ausgeschlossen werden.
Auch hat Borchardt bestätigt, dass alles dafür spreche, dass die Krankheit von der Mutterkuh auf das Kalb übertragen worden ist.
Für den Konsumenten habe aber nie Gefahr bestanden.
Dieses Tier stand unter Kontrolle.
Es konnte nur mit amtlicher Genehmigung geschlachtet und verwertet werden.
Das heißt, wir haben alle Maßnahmen im Interesse eines vorbeugenden Verbraucherschutzes ergriffen, um Risiken von denen auszuschalten, die ausgehen von Tieren, die etwa aus Großbritannien importiert worden sind.
Noch besteht in Deutschland für britische Rinder, die nach 1990 eingeführt worden sind, ein Schlacht- und Vermarktungsverbot.
Sie können daher nicht in die Nahrungsmittelkette gelangen.
Auch die Mutterkuh des Kalbes, das vor drei Wochen an BSE gestorben ist, kommt aus Großbritannien.
Sie ist kurz vor der Einfuhrsperre importiert worden.
Der Verbleib dieser Kuh einer schottischen Hochrindrasse ist zurzeit nicht bekannt.
Erste Ergebnisse der Krisensitzung im Bonner Landwirtschaftsministerium werden für den späten Nachmittag erwartet.
Soviel aus Bonn von Volker Obermeier.
Wir haben natürlich recherchiert, ob BSE-infizierte Fleisch- oder Lebendrinder auch nach Österreich gekommen sind.
Christoph Guggenberger mit den neuesten Zahlen.
Im Jahr 1995 wurden etwa 5400 Stück lebende Rinder aus Deutschland importiert.
Im Jahr 1996 dürften es nach Auskunft der Agrarmarkt Austria noch mehr gewesen sein.
Auch Rindfleisch wurde nach Österreich importiert.
Im Gesundheitsministerium in Wien werden derzeit die Tiergesundheitszeugnisse überprüft.
Aufgrund der Einzelfälle der BSI-Erkrankungen bei deutschen Rindern sei es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass auch nach Österreich infizierte Tiere gelangt seien.
In Russland berät heute die Staatsduma über ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Boris Jelzin.
Die dementsprechenden Anträge sind von den Kommunisten eingebracht worden.
Als Begründung wird Jelzins angeschlagene Gesundheit genannt.
Der Präsident war nach seiner Herzoperation Anfang Dezember vor kurzem an einer doppelseitigen Lungenentzündung erkrankt.
Heute kehrte er in seine Amtsräume im Kreml zurück.
Aus Moskau Susanne Scholl.
Seit Boris Jelzin wegen einer Lungenentzündung neuerlich ins Spital musste, versuchen kommunistische Abgeordnete ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn in Gang zu setzen.
Nun haben sie rechtlich gesehen damit kaum Aussicht auf Erfolg, trotzdem haben sie durchgesetzt, dass das Thema heute auf die Tagesordnung im Parlament gesetzt wurde.
Die Reaktion darauf aus dem Kreml, Jelzin, der das Krankenhaus erst am vergangenen Montag in Richtung Dacia verlassen hatte, begab sich, obwohl offensichtlich noch nicht völlig wiederhergestellt, demonstrativ in den Kreml, zu einem Treffen mit seinem Ministerpräsidenten, mit dem er für gewöhnlich wichtige Dinge durchaus auch am Telefon bespricht.
Aber die Parlamentarier haben ihn mit ihren Absetzungswünschen offenbar ebenso aufgescheucht, wie Alexander Jebed mit seiner ständigen Forderung nach Neuwahlen.
Und dann kommt noch hinzu, dass immer wieder Gerüchte auftauchen, der Präsident sei bereits tot.
Also musste Jelzinova, wollte oder nicht, in den Kreml kommen, um allen zu zeigen, dass es ihm eben doch noch nicht ganz so schlecht geht, wie manche hoffen.
Angst und Panik herrschen derzeit in Algerien, denn die Terrorwelle dort reißt nicht ab.
Nach einem der blutigsten Wochenenden, bei dem rund 90 Menschen getötet worden waren, gingen gestern in der Hauptstadt Al-Shir zwei Autobomben los.
Nach offiziellen Angaben kamen bei den Explosionen sieben Menschen ums Leben, 54 wurden verletzt, doch Augenzeugen berichten von mindestens 17 Toten.
Nach Einschätzung der unabhängigen algerischen Presse stehen islamische Extremisten hinter der Anschlagsserie.
Sie würden damit die Zivilbevölkerung für deren Zusammenarbeit mit der Regierung bestrafen wollen, vermuten die Zeitungen.
Denn in Algerien stehen bewaffnete Gruppen seit fünf Jahren im Krieg mit der Regierung.
Über die Anschlagsserie, die heuer das Fastenmonat Ramadan überschattet, berichtet Claudia Altmann.
Die Bewohner Algiers erleben zurzeit eine der schlimmsten Attentatswellen seit fünf Jahren.
Der Fastenmonat, eigentlich die Zeit der Gnade und Milde, ist einmal mehr für viele Familien zur Zeit der Trauer geworden.
Nachdem sich in den ersten beiden Ramadan-Wochen zahlreiche Menschen wieder zaghaft zu abendlichen Spaziergängen vor die Tür gewagt hatten, ist Alger jetzt von einer regelrechten Angst-Psychose gepackt.
Die Menschen hocken verängstigt in ihren Wohnungen.
In den Straßen genügt die Fehlzündung eines Autos und schon bricht Panik unter den Passanten aus.
In den Vierteln wird jedes fremde Fahrzeug mit misstrauischen Blicken verfolgt.
Wir finden keine Worte mehr, um unseren Schmerz und die Verzweiflung zu beschreiben, sagte mir gestern Abend ein junger Mann.
In den Moscheen der übervölkerten Stadtteile kursieren unterdessen Flugblätter, in denen die bewaffneten islamischen Gruppen GIA mit weiteren Anschlägen drohen.
Ein jeder fragt sich, wofür gerade die Bewohner dieser Stadtteile, die ja vor fünf Jahren massiv für die Fundamentalisten gestimmt hatten, jetzt bestraft werden sollen und wer die tatsächlichen Hintermänner der Anschläge sind.
Auch die Kommentatoren der heute erschienenen Zeitungen finden keine Antwort.
Aber sie werfen den Sicherheitskräften vor, nicht wachsam genug zu sein.
Wie, so fragen sie, kommen die Attentäter an den Sprengstoff.
Wer hilft ihnen?
Die Vorwürfe richten sich auch gegen die Machthaber, die politisch versagt haben und mit ihrer Ausgrenzungspolitik gegenüber den radikalen Fundamentalisten das Land immer tiefer in den blutigen Strudel treiben.
Jeglicher Versuch der Oppositionsparteien, einen Kompromiss mit den Fundamentalisten herbeizuführen, wurde bisher abgeschmettert.
Jetzt hat die als moderat geltende legale Islamisten-Partei Hamas eine neue Initiative ergriffen, in der sie alle anderen Parteien des Landes zum raschen gemeinsamen Handeln aufruft, um endlich dem Blutvergießen ein Ende zu setzen.
Von der Al-Juraf-Führung wieder keine Antwort.
Ja, die Bevölkerung wartet vergeblich selbst auf eine Reaktion aus dem Präsidentenpalast auf die jüngsten furchtbaren Ereignisse.
Ratlosigkeit auch dort?
Eines haben die Extremisten auf jeden Fall erreicht.
Den offiziellen Versicherungen der Regierung, der Terrorismus sei besiegt, glaubt niemand mehr.
Berichterstatterin aus Eilschee war Claudia Altmann.
In Bulgarien hat heute der neue Präsident Petar Stojanov offiziell sein Amt angetreten.
Am Sonntag hatte der von der Opposition gestellte Kandidat für das höchste Staatsamt seinen Amtseid abgelegt.
Die Einlösung seines Versprechens, noch in diesem Jahr vorgezogene Parlamentswahlen anzusetzen, wird nicht zuletzt von Stojanovs Widerpart der sozialistischen Regierung abhängen.
Die auf Neuwahlen drängende Oppositionsbewegung drängt jedenfalls die Staats- und Regierungsspitze angesichts der prekären Lage des Landes.
rasch auf einen Neubeginn zu setzen.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden vor allem in der Hauptstadt Sofia die Demonstrationen und diversen Protestaktionen fortgesetzt.
Meine Kollegin Joanna Racina hatte Gelegenheit, die vergangenen fünf Tage in Bulgarien zu verbringen.
Die Frage an Sie hier neben mir im Studio, wie haben Sie persönlich die Stimmung und die Proteste dort in den vergangenen Tagen erlebt?
Ja, es ist eine sehr subjektive Frage, denn wenn man sich die Bilder ansieht, die das bulgarische staatliche Fernsehen bringt, glaubt man nicht an der gleichen Veranstaltung gewesen zu sein.
Ich habe es erlebt, dass eine sehr spontane Bewegung und als eine Art von sehr verspäteter und längst fälliger
Stimmung, die jetzt im Lande herrscht.
Wobei ich von vielen Studenten vor allem gehört habe, dass die Eltern ängstlich sind und die Jugend doch warnen vor diesen vielen Straßenprotesten und ob die Sozialisten, die herrschenden Sozialisten nicht doch irgendwann eben wie auch in Belgrad doch ihre Macht zeigen könnten und mit Polizei angreifen könnten und ob das nicht ein Spiel mit dem Feuer ist.
Sie haben erwähnt das Stichwort Belgrad, es drängt sich ja nahezu der Vergleich auf mit den Demonstrationen dort.
Jetzt die Frage, ist Ihre Einschätzung nach eine ähnliche Entwicklung feststellbar, ähnlich friedliche Demonstrationen in Sofia oder unterscheiden sich diese Demonstrationen grundlegend?
Sie unterscheiden sich erstens mal dadurch, dass es in Belgrad ja wirklich um politische Freiheit und Demokratie geht.
Die gibt es ja theoretisch in Sofia, also in Bulgarien.
Das Problem dort ist ja eigentlich ein sehr problematisches, wenn man es von der legalen Seite her nimmt.
Denn die Opposition drängt auf vorgezogene Parlamentswahlen und möchte verhindern, dass nach dem Rücktritt des jetzt noch regierenden Ministerpräsidenten nicht ein zweiter Sozialist ein Mandat bekommt für eine neue Regierungsbildung.
Das soll verhindert werden.
Nun ist das aber verfassungsmäßig so, dass die stärkste Parlamentsfraktion das Recht hat auf Bildung eines Kabinetts.
Das hieße also, dass es
Illegal wäre von Seiten des neuen Präsidenten auch, würde er der sozialistischen Partei dieses Mandat nicht geben.
Das gerade fordert aber die Opposition von ihm.
Und es ist eben so eine Stimmung bereits, dass man merkt, wie irrational alles wird und wie emotional alles wird.
Und leider Gottes ist auch von Seiten der Sozialisten zu bemerken, dass sie jetzt einfach auf Zeit spielen.
und die Opposition zappeln lassen, auch den Präsidenten wahrscheinlich zappeln lassen und nur annehmen, dass sie mit der Zeit und umso mehr sie beweisen können, dass das staatsschädigende und destabilisierende Aktionen sind in den Straßen, dass sie dadurch wieder Kapital bekommen könnten.
Angesichts der von Ihnen erwähnten Irrationalität und der Destabilisierung des Landes besteht da nicht die Gefahr, dass diese Protestbewegung aus dem Fugen gerät und damit auch ihr Ziel, neue Wahlen zu erzwingen, nicht erreichen kann.
Das ist immer eine grundsätzliche Frage.
Es scheint so zu sein, dass es bereits jetzt in der UDK, also in dieser Union der demokratischen Kräfte, in dieser Gesammel-Oppositionsbewegung, zwei Strömungen gibt.
Die eine sagt keine Streiksberuhigung und Eingehen auf Kompromisse, die uns die herrschende sozialistische Partei bereits anbietet, die ja gesagt hat, okay, auch vorgezogene Vorwahlen, aber erst im Dezember, während die Opposition ja schon im Frühjahr wählen will.
Die andere Seite sieht aber jetzt, dass sie auf den Wogen dieser Protestbewegung die einzige Chance hat, vielleicht wirklich alles zu verändern und die Macht neu zu übernehmen.
Und die Frage, die bleibt, ist die, welche Aussicht hat die Oppositionsbewegung, ihre Ziele zu erreichen?
Ist überhaupt diese Protestbewegung eine Bewegung, die über die Hauptstadt Sofia hinausgeht?
Selbstverständlich geht die Bewegung auch über die Hauptstadt Sofia heraus, obwohl man immer betont von Seiten der Opposition, dass die Studenten mitgehen und die Studenten die Avantgarde bilden.
Also das ist vor allem Sofia.
Aber selbstverständlich auch in anderen Städten.
Dort vor allem durch die Mobilisierungsmacht der Gewerkschaften, die auf Seiten der Opposition stehen.
Auch dort gibt es selbstverständlich Protestbewegungen in vielen Städten.
Was aber das Problem ist,
Seit einigen Tagen haben auch die Sozialisten begriffen, dass sie eine Chance haben und haben vor allem am Land, wo ihre Stammquartier lebt, dort werden jetzt auch eine Art von Straßenbewegung unternommen, als eine Art von symmetrischem Bild von dem, was in den Städten die Opposition macht.
Und das ist eine sehr gefährliche Situation und in einigen Tageszeitungen in der letzten Woche habe ich gelesen,
dass bereits von Bürgerkrieg gesprochen wird und auch von der Gefahr eines Militärputschs.
Militärputschs gibt es in der bulgarischen Geschichte auch mehrere.
Interessant ist auch, dass in den letzten Tagen sich die sozialistische Regierung, einige Sprecher der Regierung, sich entschuldigt haben für ihre Politik.
Es ist erwähnt worden, es sei eine verfehlte Politik gewesen.
Gleichzeitig werden Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft angekündigt in allernächster Zeit.
Ist das als Flucht nach vorne einer in Bedrängnis geratenen Regierung zu bewerten?
Selbstverständlich.
Die Regierung ist in Bedrängnis geraten.
Sie kann nicht verhehlen, dass sie einfach keinen Erfolg hatte.
Ein Viertel der landwirtschaftlichen Böden liegt brach.
Es gibt immer mehr Menschen, die zwar noch irgendwie dezent angezogen, aber in Mülltonnen wühlen müssen.
um sich zu ernähren.
Das gibt es.
Millionen Menschen existieren eigentlich nur dank der Schattenwirtschaft, weil sie einen zweiten, dritten Job annehmen und so überleben.
Also das Fiasko ist einfach vor allen Augen sichtbar.
Und es ist nun die Frage, wenn die Opposition es schafft, diese Massen zu mäßigen und die Radikalisierung im Zaum zu halten und der Präsident diesbezüglich auch sich wagt, auch unpopuläre Schritte zu machen,
dann könnte die UDK doch noch eine große Chance haben.
Aber selbstverständlich, gesehen von der sozialistischen Seite, keine Partei noch dazu, die an der Macht ist seit so vielen Jahren, gibt freiwillig diese Macht auf und begeht sozusagen politischen Selbstmord.
Kann nun eigentlich der von der Opposition gestellte neue bulgarische Präsident Dujanov überhaupt was ausrichten angesichts seiner von der Verfassung her nicht gerade besonderen Stärke?
Die Rolle des Präsidenten in der bulgarischen Verfassung ist tatsächlich nicht groß.
Für Stoyanov ist das sicherlich auch eine sehr schwierige Sache.
Ich nehme an, dass seine große politische Rolle jetzt in den nächsten Tagen sein wird und zwar, ob er es schafft, doch irgendwie eine Übergangsregierung zu formen oder einen Sozialisten findet, dem er das Regierungsmandat übergeben kann, der auch für die Opposition kein rotes Tuch ist.
Danke Joanna Ratziner für dieses Gespräch.
Sieben Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Wilde Spekulationen über den Fluchtweg hoher Nazis nach Lateinamerika hatte es immer schon gegeben.
Schließlich waren nicht wenige NS-Verbrecher nach dem Zweiten Weltkrieg in Argentinien, Brasilien, Bolivien und Paraguay untergetaucht.
Aber bis jetzt war es nur ein unbewiesener Verdacht, dass die lokalen Behörden, etwa in Argentinien, diese illegalen Transfers gezielt mitorganisiert haben.
Nun könnten dafür Beweise vorliegen, wie Raymond Löw aus Washington berichtet.
Anhänger des damaligen argentinischen Präsidenten Juan Perón beteuern, das Land habe Flüchtlinge aus den verschiedensten Ländern Europas aufgenommen, darunter auch viele Überlebende des Holocaust.
Nazi-Verbrecher wie Adolf Eichmann oder Josef Mengele seien mit dieser Welle einfach unerkannt nach Argentinien mitgeschwemmt worden.
Dieser Darstellung widerspricht jetzt den Anwalt des nach Italien ausgelieferten SS-Offiziers Erich Priebke.
Der Mann, er heißt Pedro Bianchi, sagt, er sei als Beamter des Außenministeriums in Buenos Aires Zeuge gewesen, wie Argentinien auf Befehl Juan Perons 1945 2000 Blanco-Pässe und 8000 argentinische Personalausweise nach Europa geschickt habe, um tausenden Nazis die Einreise zu ermöglichen.
Dem Simon-Wiesenthal-Zentrum in Los Angeles war diese Aussage glaubwürdig genug, um vom argentinischen Außenminister eine umgehende Untersuchung zu verlangen.
Mit der Materie vertrauter Historiker sind dagegen betont zurückhaltend.
Der Fluchtweg hoher Nazis ist ziemlich bekannt.
Er lief über den Vatikan und das Rote Kreuz, das auf Betreiben eines nazifreundlichen Bischofs untergetauchten Funktionären des Dritten Reiches Flüchtlingspapiere ausgestellt hat.
Einreisevisa waren da viel wichtiger als Pässe.
Aber Argentiniens Diktator Juan Perón war ein langjähriger Bewunderer Benito Mussolinis und Adolf Hitlers.
Erst im allerletzten Moment waren die argentinischen Militärs auf die Seite der Alliierten eingeschwenkt.
Amerikanische Geheimdienstdokumente, die kürzlich publik geworden sind, belegen, dass die USA schon damals den Verdacht hatten, Perón habe sich geheim mit den Nazis arrangiert.
Von Goldlieferungen in der Höhe von umgerechnet 10 Milliarden Schilling über die Schweiz und Portugal nach Argentinien ist in diesen Berichten zu lesen.
Aber Belege gibt es dafür keine und die Unterlagen der argentinischen Bankiers über diese Zeit sind noch um einiges lückenhafter als etwa jene ihrer ebenfalls ins Schussfelder Kritik geratenen Schweizer Kollegen.
Dass es im argentinischen Staats- und Militärapparat viele Nazi-Freunde gab und zum Teil wohl heute noch gibt, ist unbestritten.
Die Behauptung des Pripke-Anwalts von tausenden Pässen für flüchtige NS-Führer stößt bei den Falschmeldungen gewohnten Kennern der Materie allerdings auf Skepsis.
Schließlich wird auch Hitlers Sekretär Martin Bohrmann nach wie vor immer wieder in den argentinischen Anden gesichtet.
Ungeachteter Tatsache, dass in Berlin längst eine Leiche aus den ersten Mai-Tagen des Jahres 1945
unzweifelhaft als Rest des Hitler-Vertrauten identifiziert worden ist.
12 Uhr und 40 Minuten, ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Da gibt es kein Minimum.
Die Notstandshilfe ist direkt abhängig vom Arbeitslosengeld.
Das Arbeitslosengeld ist nach unten hin nicht begrenzt, weil es eine Versicherungsleistung ist.
Also die können 200 Schilling auch kriegen.
Natürlich wird das dann durch Sozialhilfe auf stolze 4,880 in Wien zumindest aufgefettet, aber auch nur dann, wenn sie vom AMS eine Bestätigung bringen, dass sie vorgemerkt sind, dass sie arbeitsbereit und arbeitswillig sind und auch vermittelbar sind.
Das ist ja nicht schutzbar.
Die meisten Leute, die sich das Schicksal trifft, sind auch von gewissen Gründen nicht mehr vermittelbar.
Die sind krank, die sind unten komplett down, schauen aus wie ein Misthaufen, wie sie sonst ausschauen.
Also der ist ja nicht vermittelbar.
Und mit zunehmender Arbeitslosigkeit sind das keine Einzelfälle mehr.
Die Armutskonferenz hat zwei Tage lang eine Notbremse entwickelt.
Sie heißt bedarfsorientierte Mindestsicherung und soll den sozialen Absturz verhindern.
Ein Bericht von Konstanze Ripper und Christian Lieninger, Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Und nächstes Thema im Mittagssjournal, Energiesparen.
Der Einsatz von Energiesparlampen hat im Vorjahr in Österreich 6,5 Millionen Schilling eingespart.
Diese Lampen brauchen zur Herstellung derselben Helligkeit wie herkömmliche Lampen nur ein Fünftel des Stroms.
Die heimische Elektrizitätswirtschaft unterstützt diese Form des Energiesparens, um ihr Produkt so ökonomisch wie möglich zu vermarkten.
Auch heuer will sie die Energiesparlampen eifrig propagieren.
Stefan May mit Details.
Es gibt in der Wirtschaft noch Hoffnungsgebiete, die nicht von Überproduktion stranguliert werden.
Dazu gehört der Bereich Energiesparlampen.
Noch lange ist da in Österreich nicht der Sättigungsgrad erreicht.
30 Millionen Glühlampen glühen im Lande vor sich hin.
Rund die Hälfte könnte in Zukunft durch Energiesparlampen ersetzt werden.
70.000 wurden im Vorjahr verkauft, was eine Einsparung von 3,5 Gigawattstunden bedeutet.
Bei den erst ein paar Jahre alten Produkten handelt es sich um Leuchtstofflampen vom Aussehen her wie milchige Stalaktiten, die viermal gefaltet sind.
Bei gleicher Strahlkraft brauchen sie nur ein Fünftel des Stroms einer herkömmlichen Glühlampe.
Die Elektrizitätswirtschaft rührt eifrig die Werbetrommel für diese vor ein paar Jahren eingeführte Technologie.
Dass sie damit gegen das eigene Geschäft propagiere, bestreitet deren Geschäftsführer Rudolf Ladig.
In erster Linie sei man an zufriedenen Kunden interessiert und das seien sie, wenn man ihnen ein sparefrohes Gefühl vermittle.
Außerdem, so Ladig, Auf der anderen Seite ist es auch für die E-Wirtschaft selbst interessant,
in ihrer Investitionsplanung sich an die absolut notwendigen Kapazitäten im Produktionsapparat halten zu können, das nur möglich ist, wenn auch mit dem Produkt elektrische Energie entsprechend sinnvoll umgegangen wird.
Und das versprechen die neuen Glühwürmchen.
Vor allem aufgrund ihrer hohen Lebenserwartung von rund 10.000 Betriebsstunden.
Das bedeutet 10-jähriger Einsatz in einem Durchschnittshaushalt.
Hinzu kommt die geringe Erwärmung der Lampe.
Dies alles kostet zwar bei der Anschaffung mehr als eine klassische Glühbirne, doch erspare man sich insgesamt bis zu 1.700 Schilling, haben die Markenerzeuger wie Philips und Osram stolz errechnet.
Und sie schleudern gleichzeitig Blitze gegen Billigprodukte aus dem fernen Osten.
Solche Energiesparlampen melden sich oft nur mittels kurzem Geistesblitz zu Licht, um diesen Geist also gleich aufzugeben.
Die Warenenergiesparlampen hingegen verbessern ihre Technik laufend.
Sie werden kleiner, bald wird es auch
dimmer geben.
Schon jetzt kann man sich mit denkenden Lampen umgeben, die mittels Sensor in der Dämmerung erglimmen und beim Morgengrauen wieder verlöschen.
Für heuer erwarten Industrie und Elektrizitätswirtschaft neuerliche Einsparungen durch Energiesparlampen in der Größenordnung von rund 7 Millionen Schilling.
Stefan May hat berichtet.
Zurück zur umfassenden Regierungsumbildung auf der SPÖ-Seite der Koalition.
Eine der ministeriellen Rochaden betrifft das Frauenressort.
Helga Konrad wird ja der neuen Regierung unter Viktor Klima nicht mehr angehören.
Die oberösterreichische Landesrätin Barbara Prammer steht als neue Frauenministerin so viel wie fest.
Bert Brandstetter hat sie vor das Mikrofon bekommen.
Es ist so, dass ich zur Verfügung stehen würde und werde, wenn der neue Bundeskanzler mich in die Regierung nehmen will.
Das wird er wohl tun.
Was sind Ihre Motive dazu, dass Sie sich zur Verfügung gestellt haben?
Grundsätzlich natürlich, dass die Frauenpolitik für mich ein sehr, sehr wichtiges Thema ist.
Was erwarten Sie sich denn von Ihrem Leben als Ministerin, wenn Sie es vergleichen mit dem einer Landesrätin?
Was wird für Sie anders?
Die Familie wäre damit einverstanden und darüber bin ich sehr froh.
Ihr Büro ist heute todunglücklich, es fließen schon erste Tränen, das rührt Sie nicht, Sie wollen nicht doch noch einmal überlegen?
Es ehrt mich, wenn Tränen fließen, aber ich glaube, es könnten auch späterhin Freudentränen sein.
Auch in der SPÖ, in der Oberösterreichischen, wo Sie durch ein tiefes Loch reißen und der Parteichef bis zur Stunde, jetzt ist Mittag, nicht weiß, wie es weitergeht?
Herr Dr. Brandstedter, das alles möchte ich Ihnen gerne beantworten, sobald der neue Bundeskanzler sein Team tatsächlich bestellt hat und dann bin ich auch gerne bereit, über die Perspektiven zu sprechen.
Sie sind so zurückhaltend wie noch nie.
So ist es.
Was auch noch nie so heikel.
Es ist nicht heikl, es gebietet der Anstand, dass sich nicht Mitarbeiter einladen, sondern noch einmal, dass der Chef die Mitarbeiter bestellt.
Freuen Sie sich auf die Zusammenarbeit mit Victor Klima?
Ich würde meinen, dass ich mit Victor Klima sicher gut arbeiten könnte oder kann.
Kennen Sie ihn ausreichend?
Ich glaube schon.
Sagt die wahrscheinlich neue Frauenministerin Barbara Brammer.
Mit der Aktion Hand aufs Herz gelang und gelingt es der österreichischen Ärzteschaft bereits recht gut, das Problembewusstsein für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Bevölkerung zu heben.
Und man reagierte damit auf die Zeichen der Zeit, denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind noch immer die Todesursache Nummer eins.
Der Bedeutung des Themas Rechnung tragend wird es auch bei den diesjährigen Goldegger Dialogen ums Herz gehen.
Hören Sie dazu Eveline Schütz.
Das Herz, der beste Motor der Welt.
An einem Tag schlägt es rund 100.000 Mal und pumpt mehr als 11.000 Liter Blut durch die Blutbahnen.
Die größte Gefahr für das Herz ist die Sauerstoffmangel oder Unterversorgung.
Wenn die Blut- und damit Sauerstoffzufuhr zu Teilen des Herzens überhaupt unterbrochen wird, stirbt das davon betroffene Areal ab.
Es kommt zum Herzinfarkt.
Rauchen, ein zu hoher Cholesterinspiegel, Bluthochdruck und Bewegungsmangel sind hierfür die ausschlaggebenden Faktoren.
Nur in seltenen Fällen kommt ein Herzinfarkt wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
Ein Infarkt kündigt sich meist an.
Mit Schmerzen hinter dem Brustbein, die aber auch in den linken Arm, in den Oberbauch und in den Kiefer ausstrahlen können.
Daher gilt es, immer solche Beschwerden ernst zu nehmen und ihre Ursache medizinisch abklären zu lassen.
Auch psychische Probleme können Ärzte Herzbeschwerden hervorrufen.
Dr. Rainer Bretenthaler, Präsident der Salzburger Ärztekammer.
Natürlich wird jeder Arzt versuchen, im Rahmen einer optimalen Medizin Herzkrankheiten abzuklären, ob sie eine organische Ursache haben.
Das kann bis zur Corona-Angiografie gehen, das heißt bis zu einer Darstellung der Herzkranzgefäße.
Sehr oft findet man aber nichts und die Patienten haben trotzdem Beschwerden.
Das heißt, Befinden und Befunde stimmen nicht zusammen.
Das ist ein wichtiger Hinweis dafür, dass psychische Komponenten hinter dem Leiden stehen können.
Bei den diesjährigen Goldecker Gesprächen, die gemeinsam von Ärztekammer, Kulturverein Schloss Goldeck und ORF Landesstudio Salzburg veranstaltet werden,
geht es daher vordergründig um Herz und Psyche.
Auch in diesem Punkt ist nach Dr. Brettenthaler das Problembewusstsein nicht ausreichend geschärft.
Das Herz ist eines der psychosomatisch besetzten Organe.
Jeder Arzt kennt Patienten, bei denen sich Sorgen, Ängste, Probleme in Form von Herzbeschwerden, die dann keine organische Grundlage finden, niederschlagen.
Somit zeigt sich auch am Organherz, dass Körper und Psyche untrennbar miteinander verbunden sind.
Dies in Zukunft noch mehr als bisher bei Beschwerden zu berücksichtigen, dazu will man heuer auch bei den Goldegger Dialogen beitragen.
Sie hörten Eveline Schütz.
Die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky feiert morgen ihren hundertsten Geburtstag.
Aus einer Wiener Beamtenfamilie stammend wurde sie als erste Frau in Österreich Architektin, arbeitete noch mit Adolf Loos zusammen und verstand Architektur immer als bauliche Umsetzung sozialer Anliegen, als Voraussetzung für gesellschaftliche Veränderung.
Eine Würdigung zu ihrem hundertsten Geburtstag im folgenden Beitrag von Marie Renhofer.
Um sich der Zeitspanne von Margarete Schütte-Lihotzkis Leben bewusst zu werden, muss man sich vor Augen halten, dass im Jahr ihrer Geburt etwa die Wiener Secession gegründet oder Gustav Mahler Hofopernkapellmeister wurde.
Ein Leben älter als dieses Jahrhundert und eine Frau, die als Architektin und politischer Mensch an vielen Veränderungen dieses Jahrhunderts aktiv und engagiert beteiligt war.
Rüstig und interessiert nimmt sie trotz schwindender Sehkraft an den Entwicklungen um sie her weiter regen Anteil.
Ich bin ja noch im vorigen Jahrhundert geboren, im 5.
Wiener Gemeindebezirk, der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien.
Damals liefen noch die Hühner vis-à-vis von meinem Geburtshaus in einem Bauernhof herum.
Und heute wohne ich wieder im 5.
Wiener Gemeindebezirk, aber statt des Gaggerns der Hühner
höre ich den Motorenlärm der vielen Flugzeuge, die täglich über unsere Stadt hinwegbrausen.
Welche Veränderungen von Stadt und Welt sind doch vor sich gegangen im Laufe eines einzigen Menschenalters?
Und wie wird das werden?
für den Lauf des nächsten Menschenalters.
Das Tempo wird ja immer rasanter.
Wie wird die Entwicklung von Stadt und Welt weiter sein?
Margarete Schütte-Lihotzkis Leben und ihre Arbeit waren von ihrem Engagement für die sozial Benachteiligten, für die Unabhängigkeit der Frau und gegen den Faschismus geprägt.
In den 20er Jahren bereits profilierte sie sich im sozialen Wohn- und Siedlungsbau,
In ihrer Tätigkeit für die Stadt Frankfurt entwickelte sie standardisierte Kleinwohnungen und die berühmte Frankfurter Küche, die erste Einbauküche nach Kriterien der Ergonomie und der Arbeitsersparnis.
In den 30er Jahren baute sie Kindergärten für die aus dem Boden gestampften Industriestädte in der Sowjetunion.
Sie engagierte sich schließlich im Widerstand gegen die Nazis, was ihr vier Jahre Gefängnis einbrachte, arbeitete in der Türkei, in der DDR, in Bulgarien, in Kuba und wenig in Wien, wo man sie ihrer politischen Einstellung wegen lange Zeit boykottierte.
Neben ihrer theoretischen Arbeit zeugen hier nur zwei Wohnbauten, zwei Kindergärten und das Globusgebäude von ihren Ideen, Architektur immer im Zusammenhang mit sozialem Engagement und einer neuen Gesellschaftsordnung zu sehen.
Erst seit etwa 15 Jahren wird Margarete Schütte-Lihotzky von verschiedenen Seiten geehrt.
Als unbeugsamer Mensch, als bedeutende Architektin und als erste Frau in Österreich, die sich überhaupt den Zugang zu diesem Beruf erkämpfte.
1920.
Damals habe ich mich an einem Wettbewerb beteiligt für eine große Kleingartenkolonie am Scharfberg und habe einen Preis dafür bekommen.
Diese Preisverleihung hatte auch sonst noch einen großen persönlichen Wert für mich.
Denn mein Vater, der bis dahin äußerst skeptisch war und gegen meine Berufswahl war, war von da an doch wenigstens nicht mehr so ganz überzeugt, dass ich in diesem Beruf verhungern werde.
Denn damals, als ich mich dazu entschlossen habe, das war 1916, da hat doch kein Mensch geglaubt, dass irgendjemand einmal einer Frau den Auftrag erteilen wird, ein Haus zu bauen.
Aus Anlass ihres 100.
Geburtstages ist kürzlich die Neuauflage eines Buches über Margarete Schütte-Lihotzke erschienen.
Das Museum für Angewandte Kunst veranstaltet morgen Abend ein Fest zu ihren Ehren.
Mehr über Leben und Werk von Margarete Schüteljoczky beginnt heute im Kulturschornal um 15.40 Uhr und dann spätabends ab 22.17 Uhr in Transparent, beides im Programm Ö1.
Im Folgenden kurz zusammengefasst die wichtigsten Meldungen.
Österreich.
Die heutige Nationalratssitzung steht ganz im Zeichen der bevorstehenden Regierungsumbildung durch den künftigen Bundeskanzler Klima.
Das liberale Forum hat eine dringliche Anfrage an Klima angekündigt.
Klima soll demnach Auskunft darüber erteilen, welche Fragen noch offen sind und welche Initiativen er beabsichtige.
Die Sitzung begann mit einer Aktuellen Stunde.
Auf Initiative der Grünen kamen die Probleme mit der Autobahn-Vignette zur Sprache.
Die Grünen konfrontierten Wirtschaftsminister Fahrenleitner mit heftiger Kritik.
Sie wiesen darauf hin, dass durch die Vignettenmaut der Verkehr von der Autobahn auf die Städte verlagert werde.
Auch über das organisatorische Chaos lache bereits ganz Europa, hieß es von Seiten der Grünen.
Fahrenleitner meinte, alles sei gesetzesgemäß verlaufen.
Über die Person des künftigen Finanzministers als Nachfolger Klimas kursieren zahlreiche Gerüchte.
Als sicher gilt nunmehr, dass es entgegen ersten Vermutungen kein sogenannter Quereinsteiger sein wird, sondern ein Berufspolitiker.
Als mögliche Nachfolger Klimas werden der burgenländische SPÖ-Landesobmann Sticks, der SPÖ-Finanzsprecher Norodny und der Wiener Finanzstadtrat Edlinger genannt.
Die Jahresinflationsrate für 1996 beträgt 1,9 Prozent.
Wie das Statistische Zentralamt heute bekannt gab, ist die Teuerung 1996 in Österreich damit niedriger als 1995.
Damals betrug dieser Wert 2,2 Prozent.
Seit dem Frühjahr 1996 hat sich dagegen die Inflation fortlaufend beschleunigt.
Betrug die Inflationsrate im Mai gegenüber dem Wert des Vorjahres nur eineinhalb Prozent, so erreichte sie im November und im Dezember jeweils 2,3 Prozent.
Im Dezember des Vorjahres stiegen besonders die Kosten für Beleuchtung und Beheizung sowie für Tabakwaren.
Das Wetter heute Nachmittag im Flachland und im Waldviertel sowie im Süden Österreichs beständiger Nebel oder Hochnebel bei Temperaturen rund um 0 Grad.
Sonst aber oft sonnig und immer mehr föhnig mit Werten zwischen 3 und 10, stellenweise sogar bis 13 Grad.
Das war das Mittagsjournal vom 22.
Jänner.
Tonmeister Alfons Galotti, sendungsverantwortlicher Regisseur Hans-Christian Scheidt und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Einblendung: Umweltministerin NRW, Bärbel Höhn, Borchert. In der Deutschland ist ein Kalb an der Krankheit gestorben, das Tier wurde in Deutschland geboren, was den Verdacht nahelegt, dass es vom Muttertier angesteckt wurde.
Mitwirkende:
Obermaier, Volker [Gestaltung]
, Höhn, Bärbel [Interviewte/r]
, Borchert, Jochen [Interviewte/r]
Datum:
1997.01.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Tiere
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Landwirtschaft und Forstwirtschaft
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Ernährung
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Sicherheit
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Anschlagsserie radikaler islamistischer Gruppen überschattet Fastenmonat Ramadan, in Algier sitzen die Menschen verängstigt in ihren Wohnungen.
Mitwirkende:
Altmann, Claudia [Gestaltung]
Datum:
1997.01.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Terror
;
Islam
;
Sicherheit
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Radzyner. Neuwahlen werden von den regierenden Sozialisten torpediert, der neue Präsident Stojanow strebt diese nach seiner Angelobung aber an.
Mitwirkende:
Bachmair, Udo [Interviewer/in]
, Radzyner, Joana [Interviewte/r]
Datum:
1997.01.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Regierung
;
Opposition
;
Demonstration
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Zahlreiche führende Nazis flohen nach Kriegsende nach Südamerika, lokale Stellen vor Ort organisierten diese Fluchtbewegung, etwa unter dem Peron-Regime in Argentinien. Argentiniens Diktator Peron selbst soll Blanko-Pässe und gefälschte Personalausweise nach Europa senden haben lassen, Belege dafür gibt es jedoch dafür keine.
Mitwirkende:
Löw, Raimund [Gestaltung]
Datum:
1997.01.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Zweiter Weltkrieg
;
Faschismus und Nationalsozialismus
;
Straftaten
;
Migration
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten