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Marker setzen in: Mittagsjournal 1997.01.23
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Guten Tag und herzlich willkommen beim Österreich1-Mittagsjournal.
Werner Heritsch begrüßt Sie zu einer Mittagsstunde voll mit Informationen mit Schwerpunkt Innenpolitik.
Hauptthema der Sendung, die Regierungsumbildung des designierten Bundeskanzlers Viktor Klima.
Klima hat sein Team weitgehend zusammengestellt, delegiert die wichtigste Position, die des Finanzministers ist noch nicht besetzt.
Und wie es aussieht, bleibt sein Wunschkandidat der burgenländische Landeshauptmann Karl Stix in Eisenstadt.
Fix hingegen ist der Wechsel von Peter Wittmann vom Bürgermeister Sessl in Wiener Neustadt ins Beamtenstaatssekretariat.
In die Personalrojaden sind auch ÖGB und AK involviert.
Fritz Dittlbacher analysiert die Veränderungen in beiden Organisationen.
Und zum Thema Regierungsumbildung erwarten wir noch eine Stellungnahme von FPÖ-Obmann Jörg Haider.
Die Mietrechtsreformdebatte im Parlament, die Entwicklung der Wiener Grundstückspreise, die Betriebsversammlung bei Leikam nach den angekündigten Entlassungen und die Schwerpunkte der Wiener Ferienmesse sind weitere Themen aus Österreich.
Internationales im Mittagschanal.
Eine Reportage aus der serbischen Industriestadt Gragujevac, wo der Wahlsieg der Opposition zwar anerkannt wurde, den lokalen Radio- und Fernsehsender wollen die Sozialisten aber nicht hergeben.
Ein Bericht über die WHO-Krisensitzung in Genf, der Weltgesundheitsorganisation wird das Budget gekürzt und Giftgasalarm in Memmingen in Bayern nach dem Brand einer Chemiefabrik.
Aus der Welt der Wissenschaft kurioses zur Rechtschreibreform.
Die sieht im Duden und im Bertelsmann ganz unterschiedlich aus.
Und im Kulturteil hören Sie einen Bericht über den Nachlass des Star-Architekten Friedrich Kiesler, der nach Österreich geholt wird.
Das war unser reichhaltiger Themenzettel.
Vor dem Berichten aber ein Nachrichtenüberblick, den Daniela Nicolai verfasst hat.
Es liest Josef Wenzel-Knatik.
Österreich.
Der burgenländische Landeshauptmann Karl Stix wird nicht neuer Finanzminister.
Nach einem Vier-Augen-Gespräch mit dem burgenländischen ÖVP-Obmann Jela Sitz meinte Stix, er sehe keinen Weg, das Burgenland zu verlassen.
Die burgenländische ÖVP hat es offenbar abgelehnt, nach einem Abgang von Stig seinen anderen Sozialdemokraten zum Landeshauptmann zu wählen.
In der SPÖ gibt es Bedenken gegen die geplante Zusammenlegung von Gesundheits- und Sozialministerium.
Gesundheitssprecher Walter Guggenberger befürchtet, dass das Sozialministerium mit den zusätzlichen Gesundheitsagenten überlastet sein wird.
Guggenberger sagte wörtlich, die Gesundheitspolitik werde so zum fünften Rad am Wagen des Sozialministeriums.
Auch die Grünen sind gegen die Eingliederung des Gesundheitsressorts in das Sozialministerium.
ÖVP, FPÖ und Liberale finden die Zusammenlegung gut.
Künftige Gesundheits- und Sozialministerin wird Arbeiterkammerpräsidentin Lore Rostasch.
Der Nationalrat hat vor kurzem die Neuregelung des Mietrechtes beschlossen.
Ab März können Mietverträge zwischen drei und zehn Jahren befristet werden.
Bisher waren nur drei Jahresverträge erlaubt.
Die Wiener Philharmoniker werden künftig auch Frauen aufnehmen.
Der Beschluss wurde vom Vorstand des Orchesters gefasst, muss aber noch von der Vollversammlung bestätigt werden.
Die Philharmoniker waren zuletzt zunehmend unter ausländischen Druck geraten.
Einflussreiche Frauenverbände in den USA hatten angekündigt, ihre Gastspiele zu boykottieren.
Deutschland.
In Südbayern ist heute früh Giftgasalarm ausgelöst worden.
Beim Brand in einer Reinigungsmittelfabrik in Memmingen, etwa 50 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt, waren Ammoniak- und Blausäuredämpfe ausgetreten.
Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung besteht nicht.
Das Feuer konnte in den Morgenstunden unter Kontrolle gebracht werden.
Die bayerische Polizei vermutet Brandstiftung, ein Mann wurde festgenommen.
Die Beschäftigten in der deutschen Metallindustrie haben jetzt bundesweit ihre Forderung nach voller Lohnfortzahlung im Krankheitsfall durchgesetzt.
Nach mehrstündigen Verhandlungen haben sich nun auch Arbeitgeber und Gewerkschaft in Norddeutschland geeinigt.
Für alle anderen Regionen war bereits vereinbart worden, die Löhne bei Krankheit nicht zu kürzen.
Heute soll das Konzept für die Steuerreform der deutschen Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Diese Reform sieht vor, die Steuerzahler deutlich zu entlasten.
Lohn- und Einkommenssteuer sollen generell gesenkt werden.
Die Mehrwertsteuer wird in Deutschland dagegen erhöht.
Algerien.
In der Nähe von Algier ist wieder ein Bombenanschlag verübt worden.
Die Autobombe explodierte im belebten Geschäftsviertel eines Ortes südlich der Hauptstadt.
Nach Zeitungsberichten sollen sieben Menschen getötet und 28 weitere verletzt worden sein.
Islamische Fundamentalisten haben für den Fastenmonat Ramadan weitere Anschläge angekündigt.
Seit dem Beginn des Ramadan am 10.
Jänner sind bei Überfällen und Attentaten in Algerien bereits mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen.
Griechenland.
Der größte Gewerkschaftsbund hat für heute zu einem Generalstreik aufgerufen.
Die Beschäftigten der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes wollen damit gegen die rigorose Sparpolitik der griechischen Regierung protestieren.
Banken und Behörden bleiben heute geschlossen, Busse und Eisenbahnen verkehren in Griechenland nicht.
USA.
Der Senat hat einstimmig die Ernennung der neuen Außenministerin Madeleine Albright bestätigt.
Die bisherige UNO-Botschafterin ist die erste Frau an der Spitze des US-Außenministeriums.
Auch die Bestellung des Republikaners William Cohen zum Verteidigungsminister wurde vom US-Senat gebilligt.
Der neue amerikanische Verteidigungsminister Cohen hat angekündigt, dass die US-Truppen Bosnien endgültig in 18 Monaten verlassen sollen.
Bosnien sei ein europäisches Problem.
Es sei daher an der Zeit, dass die Europäer die Verantwortung dafür übernehmen, sagte Cohen.
Die USA stellen 8.500 Soldaten der 30.000 Mann starken Bosnien-Friedens-Truppe.
Australien.
Bei Buschbränden in der Nähe von Melbourne sind drei Menschen ums Leben gekommen.
Dutzende Häuser wurden völlig zerstört.
Das Feuer war innerhalb einer Stunde an mehreren Stellen ausgebrochen.
Die australische Polizei vermutet Brandstiftung.
Das Skiereignis des Jahres in Österreich steht am Wochenende am Programm, die Hahnenkammrennen auf der Streife und am Ganslernhang.
In den vergangenen Tagen hat es nicht gut ausgesehen, der Schnee ist regelrecht weggeronnen.
Bleibt es so warm oder gibt es noch Hoffnung für die Rennen Jörg Stibor?
Hoffnung gibt es, der Höhepunkt des massiven Tauwetters ist bereits erreicht.
Auch der Föhn hört allmählich auf.
Morgen wird es zwar noch einmal mild, die plus 10 Grad der vergangenen Tage sind am Hahnenkamm aber nicht mehr zu erwarten, und zum Wochenende dreht die Strömung auf Nacht, somit sickert dann kältere Luft ein.
Zumindest für Samstag und Sonntag bestehen also recht gute Chancen, die Rennen durchführen zu können.
Vor den genauen Wetteraussichten aber zu den aktuellen Meldungen der Landeshauptstädte in Wien gibt es Hochnebel, es hat minus 2 Grad.
In Eisenstadt und St.
Pölten gibt es gefrierenden Nebel bei minus 2 Grad, Linz Hochnebel 0, Salzburg-Wolkig plus 2 Grad, Innsbruck stark bewölkt 4, Bregenz stark bewölkt 3, Graz Hochnebel 1 Grad und Klagenfurt Nebel und 1 Grad.
Nebel und Hochnebel in Teilen Ober- und Niederösterreich, sie in Wien, dem Burgenland, der südlichen Steiermark und in Unterkernten lösen sich heute Nachmittag nur stellenweise auf.
Immer noch muss man mit gefrierendem Nieseln und glatten Straßen und Gehsteigen rechnen.
Die Nebel-Obergrenze liegt bei etwa 700 Meter Höhe.
Außerhalb des Nebels, also vor allem auf den Bergen und in den Alpentälern sowie im Mühlviertel wechseln Sonne und Wolken.
Im Gebirge bläst noch lebhafter, föhniger Südwind, er greift aber kaum in die Täler durch.
Die Temperaturen liegen heute Nachmittag zwischen minus 2 und plus 5 Grad, in Lagen zwischen 1000 und 2000 Meter Höhe hat es 6 bis 11 Grad.
In der Nacht hört der Föhn auf, vielerorts bildet sich wieder Nebel, die Temperaturen gehen auf plus 2 bis minus 7 Grad zurück.
Morgen Freitag ein ähnliches Bild wie heute, Nebel und Hochnebel mit teils gefrierendem Nieseln über dem Flachland und im Waldviertel, sowie in der südlichen Steiermark und in Unterkärnten.
In den Alpentälern hingegen löst sich der Nebel wieder auf.
Hier sowie generell oberhalb von etwa 800 Meter Höhe wechseln erneut Wolken und Sonne.
Am meisten Sonne gibt es dabei im Süden.
Die Temperaturen erreichen morgen minus 2 bis plus 4 Grad, im Mittelgebirge bis zu plus 8 Grad.
In 2000 Metern hat es zum Mittag noch plus 5 Grad.
Am Samstag dann nur wenig Sonne, von Norden her ziehen Wolken durch.
Besonders in Salzburg, in Ober- und Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und der Steiermark kann es unergiebig schneien.
Anfangs ist auch leichter gefrierender Regen möglich.
Die Temperaturen liegen um 0 Grad, auf den Bergen kühlt es ab, in 2000 Metern hat es etwa minus 1 Grad.
Und am Sonntag dann überwiegend sonnig und recht kalt, auch im Flachland zeigt sich vielerorts die Sonne.
Neun Minuten nach zwölf ist es.
Die neue Regierungsmannschaft von Viktor Klima steht bis auf eine Ausnahme.
Gerade für seine Nachfolge hat er noch niemanden gefunden.
Seine Nummer eins als künftiger Finanzminister, der burgenländische Landeshauptmann Karl Stix, hat sich zuerst geziert.
Jetzt wäre er bereit, vom Eisenstädter Landhaus in die Wiener Himmelpfortgasse zu wechseln, was auch der BundesöVP Recht wäre.
Aber die burgenländische Volkspartei, Partner von Stix in der Landesregierung, lässt ihn nicht ziehen.
Eine komische Situation, möchte man meinen, wenn sich der politische Gegner nicht die Hände reibt beim Abgang des Landeshauptmannes.
Aber der panonische Pakt zwischen SPÖ und ÖVP sieht vor, dass die Regierungsvereinbarung auf die Personen Stix und Landeshauptmann-Stellvertreter Jellerschitz fixiert ist.
Und Gerhard Jellerschitz fordert, mitreden zu dürfen bei der Nachbesetzung der Posten von Stix als Landeshauptmann und als Finanzlandesrat.
Ein Gespräch zwischen Stix, Jellerschitz, Klima und Schüssel ist heute nach Mitternacht ergebnislos verlaufen.
Heute Vormittag sind die beiden Burgenländer wieder zusammengekommen und wie es aussieht, muss sich Viktor Klima einen anderen Finanzminister suchen.
Walter Reis live aus dem Eisenstedter Landhaus mit den Details.
Für Karl Stix ist es jetzt seit knapp einer Stunde wieder fix, er bleibt Landeshauptmann.
Der wie schon gesagt in der vergangenen Nacht in Wien ergebnislos unterbrochene Postenbocker ist heute in Eisenstadt zwar zwischen ÖVP-Landesparteichef Jellerschütz und Karl Stix fortgesetzt worden, aber die Fronten sind hart geblieben.
Die ÖVP blieb bei ihrer erwähnten Forderung, bei einem Nachfolger von Stix mitreden zu wollen und das von ihm betreute Landesfinanzressort zu bekommen.
Das bisher gültige Arbeitsübereinkommen hätte neu verhandelt werden müssen und ÖVP-Landeshauptmann-Stellvertreter Jelerschitz, der zugibt, unter starkem Druck auch von Seiten seines Parteichefs Schüssel gestanden zu sein, wehrt sich gegen den Eindruck, er hätte eine von Bundes, SPÖ und ÖVP gewünschte Personallösung blockiert.
Ich kann ja nur schmunzeln.
über das Bemühen aus dem Landeshauptmann Stix einen Supermann zu machen und einen Super-GAU herbeizureden, wenn Stix nicht Finanzminister wird.
Das ist lächerlich.
Stix ist einer von mehreren Optionen als Finanzminister und jetzt kann man das nicht so spielen, dass das Burgenland die Gesamtverantwortung dafür trägt, ob eine gute, brauchbare Lösung für die Bundesebene zustande kommt.
Ich habe die Verantwortung für das Land,
Ich habe die Verantwortung für ein Arbeitsübereinkommen, das wir unterschrieben haben und ich fordere die Pakttreue auch vom Koalitionspartner, nicht mehr und nicht weniger.
In einer Neuverhandlung des burgenländischen SPÖ-ÖVP-Arbeitsübereinkommens mitsamt ihren Folgen sieht Karl Stix nun einen Kuhhandel und der, so Stix nach dem letzten Anlauf der heute geführten Gespräche, sei für ihn keine Basis für einen Gang nach Wien.
An die Adresse Viktor Klimas meint Stix,
Ich werde noch ein Gespräch führen und werde ihm dann sagen, dass das Ergebnis der Gespräche ist, dass ich eigentlich keinen Weg sehe im Burgenland, der mir es ermöglichen würde, in die Bundesregierung zu gehen.
Aber ich bin wirklich ganz ehrlich, ich bin gern Landeshauptmann und ich sage das nicht nur.
Ich bin gern im Burgenland und eigentlich bin ich so gesehen gar nicht so traurig, dass es so gekommen ist.
Aber ich möchte all jene nicht enttäuschen.
die erwartet haben, dass ich in die Bundesregierung gehe.
Derzeit sitzen die Streitpartner Jellerschitz und Stix übrigens wieder vereint gemeinsam auf der Regierungsbank.
Es ist nämlich zur Stunde Landtagssitzung.
Soviel aus Eisenstadt, zurück nach Wien zu Werner Heritsch.
Dankeschön Walter Reis für diesen Live-Bericht aus Eisenstadt.
Weitere Verhandlungen zwischen Stix und Jellerschitz sind aber noch möglich.
Es könnte also doch noch sein, dass der burgenländische Landeshauptmann Stix doch Finanzminister wird.
Neben den neuen Namen in den Ressorts wird jetzt auch schon deutlicher, um welche Aufgaben sich die neuen Chefs im Kabinett Klima jeweils kümmern werden müssen.
So wird die künftige Ministerin für Soziales und Gesundheit, Lore Hostasch, die Bereiche ihrer beiden Vorgänger Hums und Kramer übernehmen.
Der Bereich Konsumentenschutz, bisher bei Christa Kramer im Gesundheitsministerium, wird jedoch zu Barbara Pramer ins Frauenministerium wandern.
Kaspar Einem wird sich im Ministerium für Wissenschaft und Verkehr auch um Technologie, Forschung und Telekommunikation kümmern.
Und ins Bundeskanzleramt zieht neben Kanzler Klima auch der jetzige Wiener Neustädter Bürgermeister Peter Wittmann ein, der als Staatssekretär gegenüber seinem Vorgänger mehr Kompetenzen erhält.
Richard Grasl berichtet.
Peter Wittmann hat heute alle Spekulationen um seine weitere Zukunft beendet.
Ja, ich werde Staatssekretär, ich werde Nachfolger von Karl Schlögl, so Wittmann.
Allerdings mit erweitertem Aufgabenbereich.
Das neue Ressort umfasst nicht nur wie bisher die Beamten, sondern auch die EU, den Sport und die Kultur.
Wittmann wurde am Dienstagabend von Viktor Klima telefonisch gefragt, ob er den Job machen wolle.
Völlig überraschend für ihn, sagt er.
Aber er hat sofort Ja gesagt.
Und das, obwohl er damit den sicheren Job als Wiener Neustädter Bürgermeister aufgeben wird.
Das ist doch eine der größten Herausforderungen, die man im Staat der Österreich haben kann.
Die Situation ist, dass man vielleicht in Österreich an sich immer zu sehr an Sicherheiten denkt.
Und jeder weiß, dass ich 1997, wenn die Chinesen Hongkong übernehmen, in Hongkong sitzen wollte.
Das wird mir nicht mehr gelingen.
Wittmann wird zwar vorerst noch Bürgermeister in Wiener Neustadt bleiben, mittelfristig hält er die beiden Jobs aber für unvereinbar.
In 10 bis 14 Tagen soll die weitere Vorgangsweise abgesteckt werden.
Wer sein Nachfolger wird, wollte und konnte er noch nicht sagen.
Der Abschied aus diesem Amt fällt ihm trotzdem schwer.
Weil er erstens einmal wirklich liebend gern
Kommunalpolitiker war, weil jede der Entscheidungen hier unmittelbar gewirkt hat.
Das heißt also, ich habe sofort die Resonanz gehabt, während in einer gesetzgebenden Körperschaft oder in einer Regierungsfunktion ja man eher in strategischen Linien denkt, die dann irgendwann den Einzelnen betreffen.
Während da, am nächsten Tag, habe ich den Wirbel gehabt oder nicht.
Und mir ist das Risiko dieser Entscheidung schon bewusst, aber
Wer mein Lebenslaufkind war, weiß, dass das eine meiner Eigenschaften ist, mich schnell zu entscheiden.
Wer ist Peter Wittmann?
Wer ist der neue Staatssekretär im Kanzleramt mit dem Megaresort?
Wittmann ist 39 Jahre alt, ist Rechtsanwalt und ist vermutlich durch seine spektakulären Kulturaktionen am meisten aufgefallen.
Aber er fühlt sich auch zum Sport hingezogen.
Zu seinem künftig wohl schwierigsten Thema, den Beamten, wollte er sich heute noch nicht äußern.
Und wie sieht sich Peter Wittmann politisch?
Ich würde mich ein bisschen links von der Mitte sehen, aber nur ein bisschen.
Sagt Peter Wittmann, der in ein Neustädter Rathaus ins Kanzleramt nach Wien wechselt als Beamtenstaatssekretär.
Bei dem Personalrohrschaden der SPÖ waren auch AK und ÖGB involviert.
Allgemein hat die Gewerkschaft ja den Ruf eines recht unbeweglichen Tankers, doch gestern hat sie ungemein flink reagiert.
Loré Hostas Wechsel in das Sozial- und Gesundheitsministerium ist noch nicht einmal offiziell, da gibt es auch schon einen einstimmig gewählten Nachfolger, den bisherigen leitenden Sekretär des ÖGB, Herbert Tumpel.
Fritz Dittlbacher hat die Gründe für diese verblüffende Eile recherchiert.
Die ungewöhnliche Hast bei den Gewerkschaftern hatte vor allem einen Grund.
Eine Personaldebatte, die auch die ÖGB-Spitzenpositionen in Frage gestellt hatte, sollte schon im Ansatz erstickt werden.
Den Gewerkschaftspräsident Fritz Ferzietnitsch ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr unumstritten.
Ein Teil der Kritik liegt in seiner Person begründet, Ferzietnitsch weiche Entscheidungen und Konflikten zu sehr aus, heißt es.
Ein Teil der Kritik ist sozusagen strukturbedingt.
In Zeiten, in denen es nicht mehr darum geht, neue soziale Errungenschaften zu verteilen, sondern alte zu verteidigen, gehen die Interessenslagen der einzelnen Teilgewerkschaften weit auseinander.
Die Dachorganisation ÖGB verliert an Einfluss, der Präsident selbst wird vom Anschaffer zum Bittsteller, vor allem in finanziellen Angelegenheiten bei den eigenen Unterorganisationen.
Und dort wiederum geben vor allem zwei den Ton an, die Gewerkschaft der Privatangestellten und die Metaller Gewerkschaft als Wortführerin der sogenannten Arbeitergewerkschaften.
Eine der zentralen Antriebskräfte der gestrigen Postendebatte war die GPA, heißt es am Tag danach.
Ihr Chef Hans Salmutter, hört man heute, wollte die Hostaschnachfolge mit einem Großputzi im ganzen ÖGB verbinden.
ÖGB-Präsident Verzetnitsch sollte in die Kammer wechseln, Metallerchef Nürnberger den ÖGB übernehmen.
Und für Salmutter selbst wäre dann der derzeit von Nürnberger gehaltene, einflussreiche Vorsitz der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter abgefallen.
Diese Version scheiterte jedoch vor allem am Unwillen Rudolf Nürnbergers, von der Fraktion in die ÖGB-Spitze zu wechseln.
Damit war nur eine kleine Personallösung möglich.
Franz Bittner, der Chef der Gewerkschaft Druck und Papier, sollte die Arbeiterkammer übernehmen, der ÖGB selbst unangetastet bleiben.
Aber Bittner ist erstens noch relativ neu im Kreis der Gewerkschaftskranken und er kommt zweitens aus einer Arbeitergewerkschaft und die AK ist im fein austarierten Gewerkschaftsgleichgewicht seit Jahren eine GPA-Domäne.
Nachdem man hier bei einer ersten Sitzung zu keinem gemeinsamen Nenner kam, wurde gestern Abend im kleinen Kreis weiter verhandelt.
Und da kam erstmals Herbert Tumpl, einer der beiden leitenden Sekretäre des ÖGB ins Spiel.
Tumpel, ein ausgewiesener Finanzexperte, ist zumindest nominell GPA-Mitglied.
Und als Mann aus der Zentrale gilt er im gewerkschaftsinternen Kräftespiel als neutral.
Seine Nominierung ist für keine Teilgewerkschaft ein Sieg oder eine Niederlage.
Franz Bittner erhält dafür den ebenfalls offenen Vorsitz in der Wiener Gebietskrankenkassa.
Und die Information, dass die GPA noch im Laufe dieses Jahres den Chefposten in der Unfallversicherungsanstalt AUVA von der Gewerkschaft Bauholz übernehmen kann, wurde heute vom privatangestellten Chef Salmutter dementiert.
Er sei dafür, dass schlicht der beste Mann zum Zug komme, so Salmutter zum ORF-Radio.
Fritz Dittlbacher hat die inneren Entscheidungsabläufe in der Arbeiterkammer und im Gewerkschaftsbund analysiert.
Zu diesen Personalrochaden und Personalentscheidungen in der SPÖ hat sich heute auch FPÖ-Obmann Jörg Haider zu Wort gemeldet.
Klaus Webhofer informiert.
Für FPÖ-Obmann Jörg Haider ist klar, ein allfälliges Angebot der FPÖ Burgenland, den ÖVP-Landeschef Jela Schitz zum Landeshauptmann zu machen, wäre Karl Stix als Finanzminister nach Wien übersiedelt, habe es nie gegeben.
Wie überhaupt die Freiheitlichen für fliegende Koalitionswechsel nicht zur Verfügung stünden, auch und vor allem nicht auf Bundesebene.
Für mich gibt es keinen fliegenden Wechsel, sondern wenn es eine neue Koalition gibt, dann auf der Grundlage von Wahlen,
Das Einzige, was denkbar ist, wenn es in eine schwierige Situation ist, dass die Regierung auseinandergeht, dass es Probleme gibt, dass man einer Minderheitsregierung ein paar Monate eine Unterstützung zu konkreten Maßnahmen im Parlament gewährt, damit also die Arbeit in der Republik weitergeht.
Die ÖVP müsse sich jetzt überhaupt was überlegen, so Haider weiter.
Denn durch ihr dummes Verhalten beim CA-Verkauf sei der neue Bundeskanzler Viktor Klima jetzt wie ein Phönix aus der Asche gestiegen.
Auf Kosten der Volkspartei.
Klaus Webhofer von der Pressekonferenz von FPÖ-Obmann Jörg Haider.
Soviel zum Thema Regierungsumbildung in der SPÖ.
Im Nationalrat wird heute über die Novellierung des Mietrechts debattiert.
Vor kurzem ist diese Novellierung auch beschlossen worden.
Derzeit gelten noch die starren Drei-Jahres-Verträge.
Sie sollen fallen und durch generelle Befristungsmöglichkeiten in einem Rahmen von drei bis zehn Jahren abgelöst werden.
Das gilt auch für laufende Mietverträge, die verlängert werden können.
Eine gute Nachricht für zahlreiche Mieter, denen ein Verlust der Mietwohnung ab 1.
März 1997 gedroht hat.
Aus dem Parlament Helma Poschner.
Die Trennlinie bei dieser Mietrechtsdebatte verläuft zwischen Regierung und Opposition.
Der freiheitliche Abgeordnete Reinhard Vierlinger kritisiert Es handelt sich hier um ein Reparaturgesetz, das notwendig geworden ist, um in weiterer Folge
das berühmt-berüchtigte Stadtnomadentum hinanzuhalten.
Es ist ein Reparaturgesetz, eine Reform, meine Damen und Herren, ist es aber nicht.
Die Änderung des Mietrechts sei eine wesentliche Reform, ein wichtiger Schritt, kontert Walter Schwimmer von der Volkspartei.
Und er weist die Angriffe der Freiheitlichen zurück.
Und wenn wir es von Ihnen mit Sicherheit nicht nehmen lassen, dem heute zu beschließenden Gesetz der Änderung des Mietrechtsgesetzes, des Wohnungsgemeinsicherheitsgesetzes, dem Wohnungseignungsgesetz und der Zivilgesetzordnung geändert werden, stimme ich gerne zu, weil es eine gute, eine große und eine konsequente Weiterführung der Reform ist.
Von einer solchen konsequenten Fortsetzung der Reform könne wohl keine Rede sein, sagen die Liberalen.
Das sollte die Regierung einsehen, meint der liberale Abgeordnete Thomas Barmüller.
Da müssen auch Sie einmal jetzt sagen, wir haben einen Fehler gemacht, es tut uns leid und wir wollen eine Diskussion in diesem Haus über das gesamte Mietrecht und das Wohnrecht haben, das hier zu überschaubaren Bedingungen führt und auch zu lesbaren Gesetzen führt.
Und dafür, Herr Abgeordneter Schwimmer, sind die Liberalen auch zu haben.
Die unterschiedlichen Haltungen zwingen eben zu Kompromissen, gibt sich der SPÖ-Abgeordnete Kurt Eder ausgleichend.
Hier gibt es ganz einfach Kompromisse und die muss man verhandeln und dazu muss man sich durchringen, auch wenn man den Kompromiss nicht liebt.
Wir haben aber immer betont, dass das dritte Wohnrechtsänderungsgesetz auch für uns einen derartigen Kompromiss und keinesfalls die vollständige Umsetzung sozialdemokratischer Wohnungsprogrammatik darstellt.
Sagt Eder, denn befristete Verträge dürften nicht das Ziel sein, diese Lösung sei aber als Kompromiss durchaus akzeptabel.
Die Grünen sehen das nicht so und Klubchefin Matleen Petrovic appelliert an den designierten Bundeskanzler Viktor Klima.
ist eine Materie, mit der sich gerade der neue Bundeskanzler sehr rasch und sehr intensiv befassen wird müssen.
Denn wie gesagt, es geht um Hunderttausende Haushalte, es geht um die Schicksale von Menschen, von Kindern, von Familien und hier wird eine nicht nur unvernünftige, komplizierte
Nicht rechtsstaatliche, sondern auch extrem gegen die sozial Schwachen gerichtete Regelung geschaffen.
Sagt Petrovic.
Justizminister Nikolaus Michalek versucht daraufhin, trotz der geballten Kritik der Opposition noch einmal zu erläutern, warum er diese Reform des Mietrechts für eine gute Lösung halte.
Ich bin überzeugt,
dass der hier vorgeschlagene Weg einer Flexibilisierung der mietvertraglichen Befristung innerhalb zeitlicher Ober- und Untergrenzen einen angemessenen Ausgleich zwischen den Bedürfnissen der Mieter und den legitimen Interessen der Vermieter an mittel- bis längerfristigen Wiederverfügbarkeit seiner Wohnungen andererseits sowie eine zukunftsorientierte Perspektive bietet.
Am frühen Nachmittag steht diese Nationalratssitzung hier wieder im Zeichen der Regierungsumbildung.
Noch Bundeskanzler Franz Franitzki wird nämlich gegen 13 Uhr eine Abschiedsrede an die Abgeordneten halten.
Das neue Mietrecht ist beschlossene Sache, die drei Jahresverträge sind passé, der neue Rahmen drei bis zehn Jahre.
Helma Boschner hat sich aus dem Parlament gemeldet.
Wir bleiben beim Thema Wohnen.
Die Goldgräberstimmung bei den Immobilienspekulationen der 80er Jahre hat bis heute ihre Spuren hinterlassen.
In den Städten sind die Preise für Grundstücke und Häuser explodiert.
In Wien war dieser Boom besonders zu stark zu spüren.
Das Auffallende dabei, obwohl die Nachfrage nach Grundstücken und Wohnungen zurückgegangen ist, sind die Preise auf ihrem hohen Niveau geblieben.
Die Arbeiterkammer hat heute in einer Pressekonferenz eine Studie über den Wiener Grundstücksmarkt vorgestellt und Vorschläge für eine Entspannung des Marktes gemacht.
Hans Fockenhofer berichtet.
Seit 1987 haben sich in Wien die Quadratmeterpreise für Wohnungsgrundstücke verdoppelt bis verdreifacht.
Hat man innerhalb des Gürtels vor zehn Jahren den Quadratmeter Baugrund noch für 8.200 Schilling bekommen, muss man heute fast 16.000 Schilling hinlegen, im ersten Bezirk über 50.000 Schilling.
Dass die Umsätze auf dem Wohnungsmarkt in den vergangenen Jahren drastisch zurückgegangen sind, hat auf die Preise kaum Einfluss gehabt.
Das heißt, die klassischen Mechanismen des Marktes, sinkende Nachfrage bedeutet sinkende Preise, diese Mechanismen funktionieren hier nicht.
Grundstücke werden einfach gehortet.
bis die Preise wieder steigen.
Mag.
Franz Köppel von der Arbeit der Kammer Wien sieht die Folgen dieser Entwicklung.
Generell bedeutet es eine enorme Umverteilung zugunsten von Besitzeinkommen und Vermögen, wobei die Wertsteigerungen der Liegenschaften
im Wesentlichen ohne Leistungen erfolgen, sondern auf Widmungsakte der Stadt oder auf Infrastrukturleistungen, die die Allgemeinheit finanziert hat, beruhen.
Die Käufer oder Mieter von geförderten Wohnungen bekommen diese Preisentwicklung unmittelbar zu spüren.
Beispiel 80-Quadratmeter-Wohnung.
1988 musste man dafür für die Grundkosten etwa 100.000 Schilling aufbringen.
Jetzt sind dafür etwa 230.000 Schillinge aufzubringen.
Gegen Grundstücksspekulationen hat man in der Wiener Bauordnung schon versucht vorzusorgen.
Der § 43 erlaubt eine Enteignung bei nicht widmungsgemäßer Verwendung eines Grundstückes.
Ein bisher zahnloses Instrument, meint Universitätsdozent Dr. Davy, der für die Arbeiterkammer ein Rechtsgutachten erstellt hat.
Es steht an sich so schon in der Wiener Bauordnung drinnen.
Das funktioniert aber nicht.
Und einer der Gründe, warum die Enteignung zu städtebaulichen Zwecken nicht funktioniert, ist, dass sehr hohe Entschädigungen gezahlt werden müssen.
Als Route im Fenster soll das Instrument der Enteignung nach Ansicht der Arbeiterkammer weiterhin möglich sein, allerdings unter sozusagen verschärften Bedingungen.
Mag.
Köppel fordert die Arbeiterkammer Wien eine Widmungskategorie geförderter Mietwohnungsbau und die Durchsetzung der Baupflicht
auf derart gewidmeten Grundstücken.
Im Klartext heißt es, bei Enteignungen wird nicht mehr der Verkehrswert als Entschädigung gezahlt, sondern jener Preis, der für geförderte Wohnungen verträglich ist, wie es heißt.
Und dieser Preis liegt um etwa 50 Prozent oder 60 Prozent unter dem Verkehrswert.
Hans Fockenburger hat berichtet.
Gestern ist die Hiobsbotschaft für die Beschäftigten der Leikam AG gekommen.
Der holländisch-niederösterreichische Papierriese KMP Leikam hat gestern Abend angekündigt, 1.000 der 4.600 Mitarbeiter bis Ende 1999 kündigen zu wollen.
KMP Leikam hat im Vorjahr ein dickes Minus geschrieben und möchte nun die Kosten senken und die Produktivität steigern.
Die Hälfte der Kündigungen, also 500, trifft die Papierfabrik in Gratkorn bei Graz.
Die Belegschaft ist von diesen Kündigungsplänen total überrascht worden.
Der Vorstand hatte mit dem Betriebsrat vorher kein einziges Gespräch geführt.
Heute Vormittag hat es in Gratkorn eine Betriebsversammlung gegeben.
Es wurde beschlossen, die Kündigungen mit allen Mitteln zu bekämpfen, berichtet Franz Renner aus Gratkorn.
Gratkorn bei Graz, ein Ort mit rund 6000 Einwohnern.
Die zweigeschossigen Wohnhäuser an der Hauptstraße werden überragt von den riesigen Gebäuden der Papierfabrik, darunter die im Bau befindliche 6,5 Milliarden Schilling teure neue Papiermaschine.
1800 Menschen arbeiten in diesem Werk, das mehr ist als nur ein Leitbetrieb für diese Region.
Gratkorn ist Leihkamm, könnte man als Kurzformel sagen.
Die Nachricht über die geplante Massenkündigung hat daher eingeschlagen wie eine Bombe.
Mit rund 800 Leihkamm-Mitarbeitern war der Saal des Volkshauses in Gratkorn heute Vormittag gefüllt bis auf den letzten Stehplatz.
Ein Betriebsrat brachte die Stimmung in der Belegschaft auf den Punkt.
Am einfachsten Fixkosten zu sparen ist es, wenn man das im Raum realisiert.
Es ist das Abbaustreifen diesem einfachen Weg und geht unserer Forschung mit diesen Dingen.
Ruhig aber merkbar angespannt verfolgte die Belegschaft die Ausführungen ihrer Betriebsräte.
Und vom Podium kamen scharfe Töne.
Etwa gegen die Leihkamp-Beraterfirma McKinsey, der man vorwarf, eine Art Schattenregierung im Konzern zu bilden.
Von Gewinnmaximierung, vom Diktat der Aktionäre war die Rede.
Und vom Vertrauensbruch durch den Vorstand.
Wenn der Vorstand den Konsensweg verlasse, so Leikam-Zentralbetriebsrat Karl-Heinz Frommknecht, dann werde auch die Belegschaft das Kriegsbeil ausgraben.
Wir haben uns in der Vergangenheit darauf verständigt auf einem Leikam-Weg, der aussagt, dass
Frühpensionierungen, normale Fluktuation vom Unternehmen durch attraktive Abfertigungen und dergleichen angestrebt wurde.
Nachdem dieser Leitkammweg uns aufgekündigt wurde,
gilt das auch von unserer Seite, nämlich, dass wir uns auf Konsens verständigen, wir werden jetzt um jeden Arbeitsplatz kämpfen, wir werden jedes Detail hinterfragen und werden uns dann erst eine Zustimmung abbringen lassen.
Sind auch schärfere Kampfmaßnahmen denkbar, Streiks in etwa?
Vorerst nicht, wir wollten
den Verhandlungsrahmen durch Vorankündigungen nicht einhängen.
Aber es ist denkbar?
Wenn die Dimension dementsprechend gewichtet ist, ist es denkbar.
200 Kündigungen statt der angekündigten 500, das sei die Schmerzgrenze, sagte der Betriebsratschef von Leicam in Gratkorn.
Ein harter Verhandlungspoker mit dem Vorstand steht also bevor.
Und bis zum nicht absehbaren Ende dieser Verhandlungen muss wohl jeder der 1.800 Leica-Mitarbeiter in Gratkorn mit der Angst leben, dass die angekündigte Kündigungswelle auch ihn treffen könnte.
Leichham will 500 Beschäftigte entlassen, die Belegschaft will mit allen Mitteln dagegen ankämpfen, Franz Renner hat berichtet.
Zu einem anderen Thema, zu Girls Best Friends.
Rein chemisch betrachtet handelt es sich um ein farbloses, bizarres Mineral, um reinen Kohlenstoff.
Wirtschaftlich gesehen ist es die wohl härteste Währung der Welt und betrifft darin sogar die Bedeutung des Goldes, die Rede ist von Diamanten.
Der weltweite Handel mit Diamanten lag bisher fest in der Hand des südafrikanischen De Beers Imperiums, das weltweit den Preis unter Kontrolle gehalten hat.
Doch das Monopol droht zu zerbröckeln und damit der Diamanten-Weltmarkt in Turbulenzen zu geraten.
Der Grund?
Russland, eines der wichtigsten Diamanten-Förderländer, will beim Kartell nicht mehr mitmachen.
Christian Hunger mit Details.
Seitdem die alte Sowjetunion zerfallen ist, ist auch die bis dahin heile Welt der Diamanten nicht mehr ganz so heil.
Was früher auch in den frostigen Zeiten des Kalten Krieges glänzend zum beiderseitigen Vorteil funktioniert hat, droht Einzelinteressen zum Opfer zu fallen.
35 Jahre lang hat De Beers, der südafrikanische Großkonzern, der 90 Prozent des Diamanten-Welthandels beherrscht, auch in Russland das Sagen gehabt.
Der Diamanten-Multi stellte Geld für den Ausbau der Produktion zur Verfügung, im Gegenzug musste Russland 95 Prozent der geförderten Rohdiamanten an das Syndikat abliefern.
Das wiederum sorgte für stabile Preise auf hohem Niveau, wovon schließlich alle profitieren konnten.
Diamanten sind für Russland der drittwichtigste Exportrohstoff, russische Diamanten sind auch für den Weltmarkt nicht unbedeutend.
Zwar stammen mengenmäßig nur 10 Prozent der jährlich geförderten Diamanten aus den Minen Sibiriens, was dort aber zutage gebracht wird, ist von so hoher Qualität, dass wertmäßig ein Viertel des Weltmarktes abgedeckt wird.
Nach Zerfall der Sowjetunion war die BRS natürlich sofort zur Stelle, um einen neuen 5-Jahres-Vertrag abzuschließen.
In der Zwischenzeit haben die unabhängigen Republiken aber erkannt, dass mit Diamanten viel Geld zu machen ist und werfen selbst immer größere Menge der funkelnden Steine auf den Markt.
Diamanten im Wert von einer Milliarde Dollar waren es alleine im Vorjahr, die unter Umgehung De Beers verkauft wurden.
De Beers wiederum will den Markt nicht aufgeben, seit mehr als einem Jahr wird über einen Vertrag verhandelt.
20 Prozent soll Russland demnach für den freien Verkauf zugestanden bekommen, 80 Prozent will De Beers halten und verspricht im Gegenzug Millionenkredite für die russische Diamantenproduktion.
Die letzte Unterschrift, jene des russischen Präsidenten Jelzin, fehlt bis heute unter diesem Vertrag.
Aber auch ohne Russland beginnt das Kartell zu bröckeln.
Australien ist mit Anfang dieses Jahres bei De Beers ausgestiegen.
Australien verfügt über die größte Diamantenmine der Welt, die Qualität der dort geförderten Steine hat allerdings nur Industrieniveau.
Der Ausstieg Australiens sorgt jetzt für heiße Spekulationen am Diamantenmarkt.
Australien könnte mit Kanada und Russland zusammengehen und gemeinsam dem De Beers Imperium die Stirne bieten, lautet eine der Vermutungen.
Von De Beers selbst wird das aber heruntergespielt.
Australien werde bald wieder in das Kartell zurückkehren, weil sich schon in der Vergangenheit gezeigt hat, dass ohne De Beers am Diamantenmarkt eigentlich nichts läuft.
Und auch Russland bleibt letztlich keine andere Wahl, als mit De Beers gemeinsame Sache zu machen.
Man ist eben auch von den Investitionen des Diamantenmultis abhängig.
Der Weltmarkt hat dieses Muskelspiel der Diamantenriesen bisher gelassen verkraftet.
Im Gegenteil, die Preise für Rohdiamanten sind zuletzt regelmäßig gestiegen, im Vorjahr um 7 Prozent, was nicht zuletzt De Beers ein Rekordjahr beschert hat.
Der Markt bleibt auch weiterhin stabil, ist man bei De Beers jedenfalls überzeugt.
Christian Hunger hat berichtet.
Fünf nach halb eins ins Ausland jetzt.
Giftgasalarm hat die Polizei heute früh im bayerischen Memmingen auslösen müssen.
Nachdem ein Brand in einer Chemiefirma ausgebrochen war, sind nach bisherigen Erkenntnissen Ammoniak und Blausäure ausgetreten.
In der Fabrik werden Reinigungsmittel produziert.
Mittlerweile ist das Feuer bis auf ein paar kleine Brandherde gelöscht, der Giftgasalarm in der 40.000 Einwohner Stadt im Allgäu aufgehoben.
Aus Deutschland, Volker Obermeier.
Memmingen heute früh gegen drei Uhr.
In der Chemiefabrik bricht ein Brand aus.
Minuten später zieht eine dicke Rauchwolke in Richtung Innenstadt.
Sofort gibt die Feuerwehr Giftgasalarm.
In mehreren Durchsagen werden die Einwohner vor gesundheitsschädlichen Dämpfen gewarnt und aufgefordert, Fenster sowie Türen zu schließen.
Auch sollen sie sich nicht ins Freie bewegen und den Innenstadtbereich meiden.
Wer sich unwohl fühlt, soll sofort zum Arzt gehen.
Außerdem wurden in Memmingen drei Schulen nahe der Fabrik geschlossen.
Während hunderte Feuerwehrleute den Brand löschen, werden erste Luftmessungen durchgeführt und Spuren von Chlorgas gefunden.
Gegen 8 Uhr früh war das Feuer dann unter Kontrolle.
Zwei Stunden später wurde der Alarm aufgehoben.
Die Rauchwolke hatte sich verflüchtigt, sagt Hermann Schneider von der Stadtverwaltung.
Es wurde durch Hubschrauberflug festgestellt, dass sowohl in der Luft wie auch am Boden die Schadstoffbelastung weg ist.
Die Wolke hat sich nach oben verflüchtigt.
Es ist also nicht zu befürchten, dass sie andere Orte betrifft.
Die Bilanz des Brandes, mehrere Anrainer der Fabrik klagten über Atembeschwerden, zwei verletzte Feuerwehrleute und Sachschaden in der Höhe von mehreren Millionen Schilling.
Als mögliche Brandursache nennt die Polizei Brandstiftung, da in der Nähe der Chemiefabrik auch zwei Keller angezündet wurden.
Ein Tatverdächtiger ist bereits festgenommen worden.
Der einschlägig vorbestrafte Mann bestreitet jedoch ein Feuer gelegt zu haben.
Die Stadt Memmingen liegt etwa 60 Kilometer nordöstlich von Bregenz.
Aufgrund der Wetterlage mit einem Südwestwind habe zu keinem Zeitpunkt die Gefahr bestanden, dass die Rauchwolke in Richtung Österreich zieht, versichern Wetterexperten.
Betroffen gewesen wären die beiden Bundesländer Vorarlberg und Tirol.
Volker Obermeier hat berichtet.
Kein Ende der Proteste in Serbien.
Die Studenten demonstrieren jetzt rund um die Uhr.
Seit Sonntag stehen sie in Belgrad Polizeiketten gegenüber, die eine Hauptverkehrsstraße im Zentrum der Stadt blockieren.
Gestern Abend und in der Nacht sind wieder mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen.
Die Studenten und Bürger sind von Professoren, bekannten Schauspielern und Musikern unterstützt worden.
Aber auch in anderen Städten des Landes wird weiterhin gegen Milošević protestiert.
Zum Beispiel in Kragujevac, der einstigen Hochburg der Industrie des Landes.
Dort ist der Wahlsieg der Opposition zwar anerkannt worden, aber den lokalen Sender wollen die Sozialisten nicht hergeben.
Aus Kragujevac eine Reportage von Barbara Ladinsa.
In Kragujevac ist das Informationsmonopol der Milošević-Regierung, wie fast überall außerhalb von Belgrad, noch intakt.
Aber die Menschen beginnen, sich dagegen zu wehren.
Rote Bande, liebe Kriminelle, skandieren Sie vor dem städtischen Fernsehgebäude.
Die Wut ist groß.
Sie haben uns unser Fernsehen gestohlen.
Das Stadtfernsehen hätte gestern dem neuen Direktor übergeben werden sollen.
Einen, den Sajed Nur ausgewählt hat.
Aber Belgrad hatte noch schnell, ehe Sajed Nur Kragujevac übernahm, das Stadtfernsehen dem vom Regime kontrollierten Staatsfernsehen einverleibt.
Und gestern schickte Belgrad 50 Spezialpolizisten.
Sie haben sich im Fernsehgebäude verschanzt und halten auch die Mitarbeiter des Fernsehens fest.
Von außen belagern tausende Menschen das Gebäude.
Die Stimmung ist derart angeheizt, dass gestern ein Blutbad befürchtet wurde.
Die Sayetna-Politiker versuchen die Leute zur Geduld zu mahnen.
Geduld, das brauchen auch sie selber.
In Kargujevac lebt fast jede dritte Familie unter der Armutsgrenze.
Die Menschen kommen und bitten um Mehl oder Brot, erzählt der neue Bürgermeister, Verolyub Stevanovic.
Aber die Regierung Milosevic hat den Gemeinden in den letzten Jahren fast alle Kompetenzen weggenommen.
Und nur einen Bruchteil ihrer Einnahmen dürfen sie behalten.
Auch wenn Sayet nur mit einer knappen Zweidrittelmehrheit die Stadt regiert, an den wichtigen Positionen sitzen nach wie vor die Sozialisten.
Wie kann man Fabriken restrukturieren, deren Direktoren belgradhörig sind, sagt der Bürgermeister.
Eine wirkliche Änderung können nur die Parlamentswahlen bringen.
Die sozialistische Regierung muss abgewählt werden.
Und dazu brauchen wir die Medien, sagt Bürgermeister Stevanovic.
So klingt ein Jugo Choral 45, produziert bei Zastava in Kragujevac.
Die Zastava-Werke waren einst das Kronjuwel der sozialistischen Selbstverwaltungswirtschaft.
Kragujevac mit seinen 150.000 Einwohnern war Jugoslawiens privilegierteste Arbeiterstadt.
40.000 Arbeiter beschäftigte Zastava vor dem Krieg und vor den Sanktionen.
Für nicht einmal 8.000 gibt es derzeit etwas zu tun.
Barbara Ladinsa über die Lage in Serbien in Kragujevac, der einstigen Industriehochburg.
Jetzt an dieser Stelle ein Aviso für heute Abend.
Diese Patientin wurde von Frau Dr. Pfau zu uns gebracht.
Sie war von ihrer Familie verstoßen worden und lebte in einer Höhle, der sich niemand nähern durfte.
Etwas zu essen stellte man ihr in einiger Entfernung von der Höhle hin.
Inzwischen ist ihre Lepra ausgeheilt, aber wir müssen sie an ihren stets wunden Gliedern behandeln.
Außerdem ist sie psychisch stark gestört."
Ein Leprakrankenhaus in Pakistan.
Krankheit der Armut wird die Lepra auch genannt.
Denn sie kann sich nur unter schlechten hygienischen Verhältnissen ausbreiten.
Weltweit leiden sechs Millionen Menschen an Lepra.
Auf ihr Schicksal soll der Weltlepratag nächsten Sonntag aufmerksam machen.
Lepra ist heute heilbar.
In Pakistan hat es die Ordensfrau und Ärztin Ruth Pfau in 35-jähriger Arbeit geschafft, den Bacillus unter Kontrolle zu bringen.
Doch die medizinische Versorgung der Erkrankten ist nicht das einzige Problem.
Immer noch werden die Erkrankten nämlich von ihren Mitmenschen ausgestoßen, auch wenn heute klar ist, dass nur jahrelanger intensiver Kontakt mit einem Erkrankten zu einer Ansteckung führen kann.
Ruth Pfau kümmert sich daher auch um die Integration der Geheilten in das normale Leben.
Thomas Kruchen hat Ruth Pfau und ihre Patienten in Pakistan besucht.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
12.42 Uhr, wir kommen zurück nach Österreich.
In Wien hat heute die Ferienmesse ihre Pforten geöffnet.
Das ist die größte Urlaubsmesse Österreichs.
Auf über 25.000 Quadratmetern präsentieren 270 Anbieter von Österreich Urlauben und 350 Anbieter von Auslandsreisen ihr neuestes Programm.
Karin Guldenschuh hat sich heute dort umgesehen.
Während es draußen stürmt und schneit, sollen Hochglanzprospekte und südliche Klänge die Österreicher zum Sommerurlaub animieren.
Ja eben, weil es hier jetzt trüb und ohne Sonne ist, darum denkt man Ferien, Urlaub, Griechenland, Talgabel.
Deshalb schauen wir, ob es etwas Schönes gibt, vielleicht auch für Ostern oder so.
Wir machen im Mai eine Reise nach Südamerika, Venezuela, Peru und was noch, Kolumbien und wollen uns da entsprechendes Unterlagenmaterial suchen.
Egal ob Mittelmeer oder ferne Länder, am Angebot mangelt es hier auf der Ferienmesse nicht.
Wer sich eine Übersicht verschaffen will, hat allerdings einige Mühe mit dem etwas verwirrenden Lageplan.
Eine eigene Halle ist den Erlebnisreisen gewidmet.
Zwischen den Tipis der Schuhschwab-Indianer Nordamerikas und den Touareg-Zelten Marokkos können sich Abenteuerlustige auf Kletterwänden üben oder einen Sprung von der Hallendecke wagen.
Und los geht's!
Jetzt bin ich da gerade über seine Strickleiterbrücke drüber gegangen.
Das war ganz toll.
Reizt dich das nicht, das Abenteuer?
Oh ja, im Prinzip schon.
Ich weiß nicht, ob man das dort wirklich machen kann.
Das kommt mir da eher so vor als Touristenschmäh.
Ich glaube kaum, dass das in der Wirklichkeit dann im Urlaub auch so ist.
Etwas gemächlicher geht es in der Österreich-Halle zu.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Gesundheitsurlaub auf einem Erdäpfel-Bauernhof?
Ich wollte Ihnen eigentlich erklären oder sagen, wie gut das Erdäpfel-Diät einmal ist zu machen.
Ich sehr gerne, aber angeblich hat man da einen Erdäpfel-Bauch.
Nein, kriegen Sie ihn nicht.
Sie entschlacken.
Sie nehmen ganz gezielt ab, was gut ist.
Dann sind sie auch gerade in so einem verflixten Alter, wo man ein bisschen aufpassen muss.
Zellulitis und Triglyceride und so weiter.
Eigens gekennzeichnet sind heuer jene Aussteller, die attraktive Familienarrangements anbieten.
Darüber hinaus begegnet man auf der Ferienmesse syrischen Künstlern, kann bei der AUA-Probe sitzen oder im Lauda-Kindergarten Flugerfahrung sammeln.
Oder vielleicht ein wenig mit einem rot-uniformierten Mountie, das ist ein Polizist aus dem Norden Kanadas plaudern.
Die Ferienmesse ist heute Morgen und am Samstag in der Zeit von 10 bis 20 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Teilweise schon kabarettistisch muten die Diskussionen um die Anfang des Vorjahres in Deutschland, der Schweiz und Österreich gemeinsam verabschiedeten Rechtschreibreform an.
Schriftsteller, die ursprünglich für ihre Leser in Anspruch genommen haben, dass es eine Rechtschreibregelung für literarische Werke so wie bisher nicht geben könne, deklarieren sich als Gegner.
Wörterbuchverlage legen die wenigen neuen Regeln unterschiedlich aus und kein Tag vergeht, an dem die Verantwortlichen nicht Beschwerdebriefe erhalten.
Bernhard Pelzel berichtet.
Ein bezeichnendes Licht auf die Qualität der immer noch anhaltenden Diskussionen um die Rechtschreibreform mag ein Brief werfen, den der Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission der Wiener Landesschulinspekte Dr. Karl Blümel erhielt.
Da stand, im Großen und Ganzen lehne ich die Rechtschreibreform ab.
Dabei war in diesem Brief im Großen und Ganzen großgeschrieben, so wie es nach der neuen Regelung gefordert ist.
Nach der alten Orthographie schreibt man es nämlich klein.
Der Beschwerdeführer erwies sich also als einer,
der eine Regel der neuen Orthographie längst anwendete, offenkundig ohne es zu wissen.
Ein Zeichen der Hoffnung für Dr. Blümel auf baldige Entkrampfung der Diskussion.
Denn es zeigt sich ja gerade jetzt bei den Reaktionen auf die Rechtschreibreform, dass Leute, die selber oft keine Ahnung von Rechtschreiben haben, furchtbar pitzlig dabei sind.
Es gibt allerdings auch einige echte Probleme mit den neuen Rechtschreibregeln, und zwar was deren Auslegung betrifft.
Die Probleme seien, so Plüml, vor allem auf die Unterschiede der deutschen Sprachen zurückzuführen, die in Deutschland, der Schweiz und Österreich gesprochen werden, und spiegeln auch den Machtkampf zwischen den Verlagen, die neue Wörterbücher herausbringen.
Da fallen auch so Kleinigkeiten drunter, dass wir in Österreich das Gefühl haben, dass wir das Wort Russ
kurz aussprechen mit kurzem U und daher folgerichtig ein Doppel-S schreiben müssten, dass man in Deutschland überwiegend offenbar der Meinung ist, dass man es lang ausspricht und daher scharfes S schreibt.
Hier wird zu klären sein, ob wir eine österreichische Besonderheit dafür aufnehmen oder nicht.
Ein weiterer Streitpunkt, schreibt man früh in heute früh groß oder klein?
Klein sagt der Duden durch und durch Deutsch, denn es sei ein Umstandswort.
Groß erlaubt Bertelsmann mit Blick auf Österreich, wo man seit jeher groß schreibt, denn es sei ein Hauptwort.
Dr. Blümel ist einer der vier österreichischen Vertreter in einer gemeinsamen Expertenkommission der deutschsprachigen Länder, die am Institut für deutsche Sprache in Mannheim ihren Sitz hat und in Zukunft eine Art Schiedsrichterrolle in solchen Streitfällen übernehmen wird.
Das haben bisher die Wörterbücher wahrgenommen.
Also wenn Sie schauen von Auflage zu Auflage etwa des österreichischen Wörterbuchs oder des Studiums, finden Sie jeweils Veränderungen.
Eine ganze Reihe Schreibveränderungen.
Die sind teilweise unter der Hand passiert.
Niemand hat zu Recht gewusst, was da passiert ist.
Nur wenn man zufällig das Wort nachgeschlagen hat, hat man festgestellt, ach so, das schreibt man jetzt so.
Lässt man solche Feinheiten der neuen Rechtschreibung außer Acht, dann zeige die Rechtschreibreform, so Dr. Blümel, bereits jetzt die positive Auswirkung, dass sich mehr Menschen als früher mit der Sprache beschäftigen.
Und das allein rechtfertige bereits die Reform.
Bernhard Pelzl über die babylonische Sprachreform.
Die jahrelangen Bemühungen um den Nachlass des 1926 in den USA emigrierten Architekten Friedrich Kiesler sind jetzt von Erfolg gekrönt.
Die von der Witwe des Architekturvisionärs Lilian Kiesler zum Preis von 20 Millionen Schilling angebotenen Werke samt Bibliothek und Korrespondenz kommen nach Österreich, nachdem im Dezember des Vorjahres eine Kiesler Stiftung gegründet wurde.
Den Kaufpreis teilen sich die Ministerien für kulturelle Angelegenheiten, für Kunst, die Stadt Wien und private Sponsoren.
Bei einer Pressekonferenz heute Vormittag wurde der Ankauf offiziell bekannt gegeben und die Pläne der Stiftung vorgestellt.
Ines Mitterer fasst zusammen.
Vom Auktionshaus Sotheby's wurde der Nachlass Friedrich Kieslers, bestehend aus 2.500 Skizzen und Zeichnungen der umfangreichen Privatbibliothek und Korrespondenz sowie Tonband und Tagebuchaufzeichnungen, auf 30 Millionen Schilling geschätzt.
Unter der Bedingung, dass alle zwei Jahre ein hochdotierter Architekturpreis in Würdigung des Werkes des Avantgarde-Architekten-Designers Bühnenbildner Kiesler ausgeschrieben wurde, war dessen Witwe Lilian jedoch bereit, den Nachlass für 20 Millionen Schillingen Österreich zu verkaufen.
Der Wiener Kunsthändler John Seiler, der sich von Anfang an um den Erwerb des Kiesler-Nachlasses bemüht hatte und die dazugehörige Stiftung ins Leben rief, schlug ein gemischtes Finanzierungsmodell vor.
Elf Millionen werden jetzt vom Bund und Stadt Wien finanziert, der Rest von privaten Sponsoren.
Bundesministerin Gehrer, deren Ministerium für kulturelle Angelegenheiten den Löwenanteil der Finanzierung aufgestellt hat?
Ich meine, dass der Erwerb dieses Nachlasses
eine besonders wichtige kulturelle Komponente und eine besonders wichtige kulturelle Bereicherung für Österreich darstellt.
Diese Rückholung ist sicher auch im Sinne des Architekten, im Sinne also Kießlers, der seine Wiener Herkunft immer wieder hervorgehoben hat und betont hat.
Friedrich Kiesler, 1890 in Tschernowitz geboren, machte sich schon in den 20er Jahren als Ausstellungsgestalter und Theaterexperte in Wien einen Namen, bevor er zuerst nach Paris und dann nach New York emigrierte.
In den USA gehörte er bis zu seinem Tod im Jahr 1965 zur Architektur Avantgarde, zu den Pionieren der Moderne, und erwarb sich bald weit über die Grenzen Amerikas hinausgehende Anerkennung.
Während er in Österreich erst relativ spät, nämlich nach der großen Kiesler-Ausstellung 1988 im Wiener Museum für Moderne Kunst wiederentdeckt wurde.
Friedrich Kiesler war mehr an Theorie und Experiment interessiert als an der tatsächlichen Realisierung seiner zukunftsweisenden Ideen.
Zu den berühmtesten Realisierungen gehört der Schrein des Buches in Jerusalem.
Derzeit besinnen sich viele moderne Architekten auf den Visionär Kiesler.
John Seiler,
Er wird jetzt immer mehr deutlich.
Jemand wie Hans Hollein hat schon vor 30 Jahren Kießler besucht und war sehr von ihm beeinflusst.
Raimund Abraham, Sankt Florian, Walter Pichler haben ihn alle besucht in New York.
Es zeigt sich aber, dass durch ein zunehmendes Interesse der Einfluss jetzt wieder sehr stark ist, dass das Santa Pompidou eine große Retrospektive gemacht hat.
dass eine Ausstellung vor einigen Wochen in Rotterdam war, dass demnächst eine in Spanien eröffnet hat, dass sich Japan angemeldet hat aus zwei Städten, dass sie eine Ausstellung machen will, zeigt, wie groß der Einfluss jetzt gerade wieder ist.
Und es ist ein glückliches Zusammentreffen, dass wir es gerade noch für Österreich gewinnen konnten in einem Zeitraum, wo immer mehr international auf ihn aufmerksam gemacht wird.
Der österreichische Friedrich-Kiesler-Preis für Architektur und Kunst wird mit 750.000 Schilling dotiert sein und damit einer der international höchst dotierten Architekturpreise.
Er soll diesen Herbst zum ersten Mal vergeben werden.
Der Nachlass soll nach seinem Transport von New York nach Wien von der Albertine und dem Historischen Museum der Stadt Wien betreut werden.
Ines Mitterer hat berichtet.
Zum Abschluss hören Sie noch einmal Josef Wenzl-Chnatek mit dem Nachrichtenüberblick.
Karl Stix wird offenbar nicht Finanzminister.
Er bleibt wahrscheinlich burgenländischer Landeshauptmann.
Stix sagte nach einem Gespräch mit dem burgenländischen ÖVP-Hauptmann Jelaschitz, er sehe keinen Weg, auf der Basis eines Kuhhandels nach Wien zu gehen.
In der Zwischenzeit hat ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel eine neue Initiative für Stix als Finanzminister gestartet.
Schüssel will versuchen, Jelasicz in der Frage eines anderen SPÖ-Landeshauptmannes in Burgenland umzustimmen.
In zwei Stunden solle es ein weiteres Gespräch zwischen Karl Stix und dem ÖVP-Landeschef Jelasicz geben.
Ministerin im neuen Ministerium für Gesundheit und Soziales wird Eleonore Hostasch.
Sie war davor Präsidentin der Arbeiterkammer und wird jetzt vom bisherigen ÖBB-Sekretär Herbert Tumpel abgelöst.
Dem bisherigen Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Karl Schlögl, folgt Peter Wittmann nach.
Sein Ressort wird künftig vier Aufgabengebiete haben.
Die Beamten, EU-Fragen, Sport und Kunst.
Wittmann hatte sofort zugesagt, dieses Amt zu übernehmen.
Er sagte in einer Pressekonferenz, dieses Amt sei eine der größten Herausforderungen in Österreich.
Peter Wittmann bleibt vorübergehend noch Bürgermeister von Wiener Neustadt.
Im Nationalrat ist die Änderung des Mietrechtes beschlossen worden.
Ab März können Mietverträge zwischen drei und zehn Jahre befristet werden.
Bisher waren nur drei Jahresverträge erlaubt.
Deutschland
Nach dem Brand in der Chemiefabrik in Memmingen hat die Meteorologieanstalt mitgeteilt, es werde nur eine bodennahe Ausbreitung des Giftgases geben.
Aufgrund der Wetterlage dürfte die Giftwolke nicht nach Österreich ziehen.
Memmingen ist 50 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt.
Das Feuer ist unter Kontrolle gebracht worden.
Die bayerische Polizei vermutet Brandstiftung.
Ein Mann wurde bereits festgenommen.
Peru.
Der peruanische Präsident Alberto Fujimori schließt Gewalt in der Geiselkrise nicht mehr aus, wenn die noch verbliebenen 73 Geiseln getötet oder verletzt würden.
Seit 17.
Dezember halten Rebellen der marxistischen Bewegung Tupac Amaru Geiseln in der japanischen Botschaft in Lima in ihrer Gewalt.
Algerien.
In der Nähe von Algier ist wieder ein Bombenanschlag verübt worden.
Die Autobombe explodierte im belebten Geschäftsviertel eines Ortes südlich der Hauptstadt.
Nach Zeitungsberichten sollen sieben Menschen getötet und 28 weitere verletzt worden sein.
Islamische Fundamentalisten haben für den Fastenmonat Ramadan weitere Anschläge angekündigt.
Seit dem Beginn des Ramadan am 10.
Jänner sind bei Überfällen und Attentaten in Nigeria bereits mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen.
Das Wetter heute Nachmittag im Flachland und ganz im Süden Österreichs oft nebelig, trüb und kühl mit maximal minus 2 bis plus 2 Grad an Temperaturwerten.
Sonst abwechselnd sonnig und wolkig und vor allem entlang der Alpen-Nordseite föhnig sowie sehr mild bei Temperaturwerten zwischen 4 und 11 Grad.
Das war das Mittagsjournal am Reglerpult Wolfgang Nader, im Regie-Sessel Hubert Arnim Ellison und am Mikrofon verabschiedet sich Werner Heritsch.