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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zum ORF-Mittagsschornal.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Der innenpolitische Schwerpunkt heute natürlich die Regierungserklärung des neuen Bundeskanzlers Viktor Klima.
Heute Vormittag im Parlament in Wien mit den anschließenden Debattenbeiträgen, die zurzeit im Hohen Haus zu hören sind.
Wir bringen ausführliche Informationen.
Rund um das Debakel im Zusammenhang mit den Autobahn-Vignetten fassen wir ein Gespräch mit dem Chef jener US-Firma zusammen, die die Pickerl produziert.
Weitere Schlagzeilen.
Der US-Dollar im Höhenflug.
Ein Bericht des ökumenischen Rates über die Armut.
Experten zu gentechnischen Veränderungen an Pflanzen.
Heftige Diskussion in Deutschland um kontrollierte Drogenabgabe.
und von der Kulturredaktion näheres zum US-Problemfilm Sleepers, der in unsere Kinos kommt.
Erster Programmpunkt, die Nachrichten zusammengefasst heute Mittag von Elisabeth Marnas.
Es liest Josef Wenzlchnatek.
Österreich.
Bundeskanzler Klima hat heute im Nationalrat seine erste Regierungserklärung präsentiert.
Klima forderte Mut zur Veränderung als wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Politik.
Ausdrücklich bekannte sich der neue Bundeskanzler zur Großen Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode.
Thematische Schwerpunkte der Erklärung Klimas waren die Beschäftigungspolitik als zentrale Frage der Zukunft, die soziale Integration, die Umwelt sowie Österreichs Rolle in Europa und der Welt.
Klima sagte, bis zum Sommer sollten die Budgets für die Jahre 1998 und 1999 erstellt sein.
Dabei wolle man die Steuer- und die Abgabenquote tendenziell wieder senken und das Ausgabenwachstum einbremsen.
Als wichtigste Aufgaben des Innenministeriums bezeichnete der Kanzler die Fertigstellung des Integrationspakets und das Finden einer Antwort auf neue Formen der Kriminalität.
Vereinte Nationen, der Generaldirektor der UNO in Wien, Untergeneralsekretär Giorgio Giacomelli, scheidet aus seinem Amt aus.
Auf Anordnung von Generalsekretär Annan wird der heuer auslaufende Anstellungsvertrag des Italieners nicht erneuert.
Annan hat schon bei Amtsantritt alle Untergeneralsekretäre zum Rücktritt aufgefordert, um sich, wie er betonte, sein Team selbst auszusuchen.
Indien.
In einem Bürohochhaus in Bombay ist heute früh ein Großbrand ausgebrochen.
Mindestens vier Menschen kamen dabei ums Leben.
21 Personen konnten vom Dach des 26-Stockwerke-hohen Gebäudes mit Hubschraubern gerettet werden.
Die Opfer sind eine Frau und drei Männer.
Sie waren an Rauchgasvergiftungen gestorben.
Das Großfeuer brach im 21.
Stockwerk aus, drei Etagen wurden sofort zerstört.
Die Feuerwehr war mit 30 Löschfahrzeugen und hunderten Helfern im Einsatz.
Die Verwendung von Drehleitern war nicht möglich, das Feuer wurde daher auch von einem benachbarten Hochhaus aus mit Wasser und mit Chemikalien bekämpft.
Über die Ursache des Feuers herrscht noch Unklarheit.
In dem Express Tower im Stadtzentrum von Bombay befinden sich mehrere hundert Büros unter anderem von ausländischen Firmen.
Russland.
Der neu gewählte Präsident Tschetscheniens, Maskhadov, fordert die vollständige Unabhängigkeit seines Landes.
Maskhadov sagte, Russland und die ganze Welt müssten die Souveränität Tschetscheniens anerkennen.
Der russische Präsident Jelzin hat die Wahl Maskhadovs begrüßt, zugleich aber betont Tschetschenien, bleibe ein Teil Russlands.
Maskhadov hat bei der Wahl etwa 70 Prozent der Stimmen erhalten.
Bulgarien.
Der Aufruf der antikommunistischen Gewerkschaften Bulgariens zu einem Generalstreik ist heute früh in Sofia wenig befolgt worden.
Mit dem Streik sollte dagegen protestiert werden, dass die Sozialisten, ehemals Kommunisten, neuerlich einen Auftrag zur Regierungsbildung erhalten haben.
Neben den politischen Forderungen verlangen die Gewerkschaften eine wöchentliche Auszahlung der Löhne und Gehälter.
Damit soll verhindert werden, dass die Realeinkommen durch die rasche Inflation in Bulgarien reduziert werden.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Serbische Polizisten haben am Abend wieder brutale Gewalt gegen friedliche Demonstranten angewandt.
In der Stadt Smederevska Palanka, südöstlich von Belgrad, sollen die Beamten wahllos auch Kinder und Frauen niedergeprügelt haben.
In Belgrad wurden die Kundgebungen der Opposition von den Polizeikräften nicht behindert.
Der Streik der Lehrer in Serbien hat sich nun ausgeweitet.
Allein in Belgrad sind schon die meisten Grund- und Mittelschulen geschlossen.
Gestreikt wird aber auch in der Provinz.
Die Lehrer fordern bessere Bezahlung und die sofortige Auszahlung der seit zwei Monaten überfälligen Gehälter.
Belgien.
Ein Streikaufruf im öffentlichen Dienst in Belgien wird bis jetzt nur mäßig befolgt.
Allerdings ist der Nahverkehr in den großen Städten durch Arbeitsniederlegungen beeinträchtigt.
In Antwerpen blieben etwa die Hälfte der Busse im Depot.
In Charleroi fuhren weder Busse noch U-Bahnen.
Die öffentlichen Rundfunksender in Flandern und in Wallonien brachten wegen des Streiks ihrer Mitarbeiter ausschließlich ein Musikprogramm.
Die Streikenden protestieren gegen die von der Regierung geplanten Einschränkungen und Stellenkürzungen im öffentlichen Bereich.
USA.
Im Zivilprozess gegen den früheren Football-Star O.J.
Simpson steht das Urteil bevor.
Die Geschworenen haben mit ihren Beratungen begonnen.
Sie müssen entscheiden, ob Simpson für den Mord an seiner ehemaligen Frau und deren Freund verantwortlich ist und an die Hinterbliebenen Schadenersatz zahlen muss.
Der Staatsanwalt hatte in seinem Schlussplädoyer Simpson als Killer und als Lügner bezeichnet.
Im Strafprozess war Simpson freigesprochen worden.
Und zwischendurch eine Zeitansage, 12 Uhr und 6 Minuten war es soeben, zum Wetter jetzt gleich mehr von Andreas Thiesner.
Hoher Luftdruck über Österreich und damit wieder Nebel und Hochnebel, auch einige Wolken im Osten, zumindest aber auf den Bergen meist Sonnenschein heute.
Die aktuellen Meldungen, Wien stark bewölkt, plus 2 Grad, Eisenstadt wolkig plus 4, St.
Pölten bedeckt 0, Linz, Salzburg und Innsbruck stark bewölkt plus 1 Grad, Bregenz Hochnebel plus 2 Grad, Wolkenlos minus 1 Grad und Klagenfurt Hochnebel minus 5 Grad.
Nebel und Hochnebel weiterhin in einigen Alpentälern, im Flachgau, in Unterkärnten sowie in Ober- und Niederösterreich, in Wien und in Teilen des Burgenlandes und der Steiermark.
Vor allem im Osten Österreichs dürfte am Nachmittag noch die Sonne zum Vorschein kommen.
Hier ist die Wolkendecke nicht allzu dick.
Auch etwa im Inntal sollte sich der Himmel weiter lichten.
Die Nebelobergrenze heute unterschiedlich zwischen 900 und etwa 1600 Meter.
Sonne damit meist ungetrübt, zumindest auf den Bergen.
Die Temperaturen 0 bis 6 Grad, bei Nebel aber bleibt es leicht frostig.
Heute Nacht sinken dann die Temperaturen bei klarem Himmel auf minus 5 bis minus 12 Grad, sonst um 0 Grad heute Nacht.
Morgen dann Sonne zunächst wieder, besonders im Bergland, oft drüben in den flachen Regionen und in vielen Tälern.
Doch die Luft dürfte etwas trockener sein, der Nebel nicht mehr ganz so zäh wie heute.
Und zudem wird es windig.
Die Höchstwerte morgen plus 1 bis plus 7 Grad, bei Nebel wieder unter 0.
In 2000 Meter morgen um minus 3 Grad.
Und ähnlich der Freitag, Nebel und Hochnebel werden sich zumeist lichten und der Sonne Platz machen.
Im Lauf des Nachmittags allerdings ziehen mit kräftigem Nordwestwind von Oberösterreich bis ins Burgenland Wolken auf.
Eventuell sind auch schon ein paar Schneeflocken zu sehen.
Sie hörten Andreas Thiesner.
Seit gestern ist hier also Geschichte, die Ära Franitzki.
Nach der Angelobung durch Bundespräsident Klestil leitete erstmals gestern Viktor Klima als neuer Bundeskanzler die Sitzung des Ministerrates und stellte sich danach im Pressefoyer einer großen Schar in- und ausländischer Journalisten.
Und die Aufmerksamkeit heute ist ganz gerichtet auf die Regierungserklärung des neuen Kanzlers mit der anschließenden Debatte, die bereits im Gang ist.
Alles Nähere gleich direkt aus dem Hohen Haus, es meldet sich Helma Poschner.
Als Bundeskanzler Viktor Klima kurz nach 10 Uhr ans Mikrofon tritt, gibt es für ihn gleich den ersten Applaus von der Regierung.
Seine ersten Worte gelten nämlich der Koalition und dem Arbeitsabkommen zwischen SPÖ und ÖVP.
Ich bekenne mich dazu und ich bekenne mich zur Zusammenarbeit dieser Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode.
Und es wird eine erfolgreiche Zusammenarbeit werden, meine sehr geehrten Damen und Herren.
Dann zieht Klima Bilanz über die Regierungsarbeit der vergangenen Jahre unter Franz Franitzki.
Das Budgetdefizit wurde unter Kontrolle gebracht, eine Spitalsreform beschlossen sowie Neuerungen im Schulbereich, sagt Klima.
Diese Erfolge seien nur durch die Zusammenarbeit zwischen den Regierungsparteien möglich geworden, sagt Klima.
Österreich stehe nun aber in einer Zeit des Umbruchs, sagt er.
Ein Umbruch, der Mut erfordere, obwohl er die Zweifel der Menschen verstehe, sagt der Kanzler.
Und es ist nur allzu menschlich.
dass diese Veränderungen Unsicherheit erzeugen.
Es haben viele Menschen in Österreich Angst vor der Zukunft.
Sie haben Angst vor diesem unbekannten Wechsel ins neue Jahrtausend und sie haben Befürchtungen für die Zeit danach.
Diese Ängste, meine sehr geehrten Damen und Herren, können wir nicht besänftigen mit Statistiken, mit objektiven Daten,
Wir können diese Ängste nur hören, sie ernst nehmen und Perspektiven anbieten.
Perspektiven zum Beispiel bei der Beschäftigung.
Die Sicherung der Beschäftigung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze hat Klima zu einem der Schwerpunkte seiner Arbeit erklärt.
Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ist unzweifelhaft die zentrale Frage der Zukunft.
Wir wissen aber und müssen das auch offen sagen, dass es keine Patentrezepte
mehr dazu gibt, insbesondere in einer Welt mit offenen Märkten.
Wir können trotz bester Bemühungen nicht in jedem Fall verhindern, dass Betriebe oder Arbeitsplätze verloren gehen.
Was wir aber können, ist mit einer Vielzahl abgestimmter Maßnahmen dazu beitragen, dass entfallenden Arbeitsplätzen Neugeschaffene gegenüberstellen.
und die Arbeitslosigkeit reduziert werden muss.
Von der Arbeitsplatzpolitik kommt Klima dann gleich zum Budget.
Und da verkündet er Tröstliches, was ein neues Sparpaket anlangt.
Die Budgets für die Jahre 98 und 99 werden bis zum Sommer dieses Jahres auf Basis des Budgetprogrammes erstellt werden.
Die Steuer- und Abgabenquote
wird diesem Programm entsprechend tendenziell wieder sinken und das Ausgabenwachstum soll eingebremst werden.
Und daher, meine sehr geehrten Damen und Herren, erlauben Sie mir, dass ich glaube, dass wir in Ergänzung zu dem, was 96, 97 möglich war, bei konsequentem, diszipliniertem Vollzug
des Budgets des Jahres 1997 und entsprechenden Reformen für das Jahr 1998 und 1999 keine Belastungspakete für die österreichische Bevölkerung brauchen werden.
Der Staat habe er aber neben wirtschaftlichen und finanzpolitischen auch gesellschaftspolitische Aufgaben zu erfüllen, sagt Klima, womit er zu Kunst kommt, die er künftig Chefsache sein wird und im Kanzleramt resortiert.
Klima über sein politisches Verständnis von Kunst.
An Kunst besteht öffentliches Interesse.
Die öffentliche Hand hat die Verpflichtung, die materiellen Grundlagen für ein spannendes,
für ein kontroversielles und auch unbequemes Kunstschaffen in Österreich zu ermöglichen.
Und ich bekenne mich dazu, dass Kunst zweckfrei stattfinden können muss und nicht das bloße Mittel zum Zweck dient.
Zum Abschluss seiner Regierungserklärung bekräftigt Klima dann noch einmal die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit innerhalb der Koalition mit den Sozialpartnern und mit den Menschen.
Wir werden, meine sehr geehrten Damen und Herren, diese Herausforderungen des neuen Jahrtausends aufnehmen.
Wir werden konsequent und rasch entscheiden.
Und wir werden engagiert arbeiten.
Arbeiten an Reformen.
an Reformen mit dem Blick auf die Menschen.
Nutzen wir diese Chance, nutzen wir gemeinsam die Chance für Veränderungen.
Kaum ist an der Applaus verklungen, gibt es für Klima gleich die erste scharfe Kritik von der Opposition.
FPÖ-Chef Jörg Haider spricht von einer braven Rede mit vielen Phrasen.
Klima solle nicht so tun, es werde alles neu und anders.
Schließlich sei er als Finanzminister für viele Fehler der vergangenen Jahre mitverantwortlich, so Haider.
Ohne Sie als Finanzminister hätte es keine Subventionen an die Zusperrerbetriebe in Österreich geben können.
Ohne Sie als Finanzminister keine Arbeitsplatzvernichtung durch das Sparbaket.
Ohne Sie als Finanzminister keine Subvention für Österreich-Beschimpfer im Kulturbereich.
Ohne Sie als Finanzminister kein Kahlschlag für Schwache und Arme in dieser Republik durch Ihre Belastungspolitik.
Ohne Sie als Finanzminister
keine Pensionskürzung nach Jahrzehnten der Vorsorge für die ältere Generation in diesem Lande.
Das brauchen Sie sich nicht als großen Erfolg anrechnen.
sagt Haider.
SPÖ-Klubchef Peter Kostelka weist dann umgehend die Angriffe von FPÖ-Chef Haider zurück.
Die Unentschlossenheit Viktor Klimas hat ein Budget möglich gemacht, wie es in keinem anderen europäischen Staat möglich war.
Ohne soziale Verwerfungen, ohne Streiks, aber mit Sparmaßnahmen.
Und was immer Sie gesagt haben, war heiße Luft.
Konkrete Vorschläge haben Sie überhaupt keine gemacht.
Meine Damen und Herren, dieses Budget, das wir voriges Jahr beschlossen haben, war eine budgetäre Punktlandung.
sagt Kostelka.
Klima muss sich dann aber auch von den Liberalen scharfe Kritik gefallen lassen.
Die Rede bestand aus Lehrformeln und Binsenweisheiten, Lösungsansätze fehlten, kritisiert die Chefin des liberalen Forums, Heidi Schmidt.
Und Heidi Schmidt ist derzeit noch am Wort und ich gebe zurück ins Funkhaus.
Elmar Poschner hat die Regierungserklärung des neuen Kanzlers Klima und die noch laufende Parlamentsdebatte zusammengefasst.
Erstmals stellt sich übrigens der neue Regierungschef heute einem großen Interview und zwar im Radio in Österreich 1 im Rahmen einer Journal-Panorama-Sendung, heute schon ab 18.15 Uhr in Ö1.
Alles zu Klimasplänen und zum neuen Regierungsteam auch in einem TV-Report Spezial heute 20.15 Uhr ORF2.
Raimund Löw, ein Beitrag von ihm nun.
Kein Ende der Peinlichkeit, nämlich rund um die Autobahn-Vignetten.
Unmittelbar vor der nächsten Urlaubswelle fehlen in Vorverkaufsstellen in Deutschland neuerlich Vignetten für Österreichs Autobahnen.
Der deutsche Autofahrerclub ADAC hat bereits protestiert.
Wirtschaftsminister Fahrenleitner lehnt jedoch die Verlängerung der Straffreiheit für pickerlose Autofahrer ab.
Die Autobahnen- und Schnellstraßen AG erklärt, dass der US-Hersteller der österreichischen Vignetten in Lieferverzug geraten sei.
Raimund Löw hat nun in Chicago mit dem Chef des amerikanischen Pickup-Produzenten gesprochen und da tun sich weitere Merkwürdigkeiten auf.
Es werden auf einmal doppelt so viele Vignetten benötigt, wie ursprünglich bestellt wurden, doch gibt es nach wie vor angeblich keinen Nachbestellungsauftrag.
Und die Ausschreibung passte merkwürdig genau auf die außergewöhnlichen Sicherheitsmerkmale, die diese Firma herstellen kann.
Hier der Bericht von Raimund Löw.
Die American Decal Manufacturing Company ist in einem weiträumigen alten Backsteinbau am Rande von Chicago untergebracht.
Seit 75 Jahren produziert das Traditionsunternehmen Pickern aller Art für den amerikanischen Markt.
Seit 1993 gehört die Fabrik dem österreichischen Industriellen Manfred Zwarowski.
Am Desaster bei der Einführung der Autobahn-Vignetten in Österreich fühlt sich Decal-Chef Dan Lang völlig unschuldig.
Der Hauptgrund für das Chaos sei einfach eine totale Fehleinschätzung der Nachfrage durch die österreichischen Auftraggeber gewesen.
Man hat die Menge der benötigten Vignetten krass unterschätzt.
Ich weiß nicht, wer dafür verantwortlich war, aber auf einmal braucht man viel mehr Pickern, als man ursprünglich angenommen hatte.
Der ursprüngliche Auftrag war für 7,3 Millionen, davon 4,3 Millionen wurden am 1.
Dezember ausgeliefert.
Den Rest hätten die österreichischen Auftraggeber ursprünglich erst für das Frühjahr bestellt.
Und jetzt sei plötzlich nicht mehr von 7 Millionen, sondern von bis zu 18 Millionen Stück die Rede.
Direkter Ansprechpartner für die amerikanischen Hersteller war laut Dan Lang weder das Handelsministerium noch die Alpenstraßen AG, sondern eine deutsche Beratungsfirma namens CMG.
Diese Beratungsfirma habe sowohl bei den Entscheidungen über das Design der Vignetten als auch über den Umfang des Auftrages den Ton angegeben.
Ob es auch in den USA zu solchen Fehleinschätzungen kommt, etwa wenn amerikanische Bundesstaaten neue Pickern einführen?
Dan Lang schüttelt den Kopf, so etwas habe er noch nie erlebt.
Schließlich sei es doch verhältnismäßig einfach aus der Zahl der angemeldeten Autos und der Grenzüberschreitungen den Bedarf abzuschätzen.
Wieso die Österreicher das nicht getan haben, ist ihm ein Rätsel.
Fehler im Bereich der Hersteller gesteht Dan Leink nur bei der Verpackung ein.
Die an größere Mengen gewohnten amerikanischen Verpacker hatten anfangs Schwierigkeiten, sich auf die in Österreich geforderten kleinen 10er-Packungen einzustellen.
Von nicht pickenden Pickern hat Dan Leink nur in ganz seltenen Einzelfällen gehört.
Nach meinen Informationen hat es etwa 10 Fälle gegeben, wo sich die Vignetten von der Windschutzscheibe gelöst haben.
Das ist keine signifikante Zahl, aus der man auf einen Produktfehler schließen könnte.
Wir kennen ja auch nicht die Umstände, unter denen die Vignetten angebracht wurden.
Unter 20 Grad Minus, wenn die Scheibe noch nicht warm ist oder wenn sie Ihnen feucht ist, kann es sein, dass keine Art von Kleber an ihr haften bleibt.
Der große Unterschied der österreichischen Pickerl zu Produkten für den amerikanischen Markt war die Forderung nach extremer Fälschungssicherheit, erzählen die American Decal Mitarbeiter.
Während andere Auftraggeber sich mit zwei, drei Sicherheitsfaktoren zufriedengeben, hätten die Österreicher schlicht alles verlangt, was ihnen als technisch möglich beschrieben wurde.
Sie haben sich vorher erkundigt, was wir alles können, erzählte ein Mitarbeiter.
Und wir haben dann all diese Punkte in der Ausschreibung wiedergefunden.
Eine Folge dieses komplizierten Herstellungsverfahrens ist allerdings auch die relativ lange Produktionszeit von an die zehn Wochen.
15 Zulieferfirmen sind an der Herstellung beteiligt.
Umso besorgter ist Dan Lang, dass er bisher immer noch keine präzise Bestellung für die weiteren Tranchen in Händen hält.
Wir warten noch immer auf eine genau definierte, bestätigte Bestellung für den Rest der Produktion und ich weiß nicht einmal, wie viel das sein wird.
Wir stellen heute den Schutzfilm für eine größere Menge Vignetten her, aber wir haben keinen Auftrag in der Hand und wissen nicht die genaue Menge oder welche Sticker man will.
Ich habe Zahlen zwischen 10 Millionen und 18 Millionen gehört."
Wenn die österreichischen Auftraggeber nicht bald präzisere Angaben machen, dann könnte es auch im Frühjahr wieder zu Engpässen kommen, warnt der Direktor der amerikanischen Herstellerfirma.
Die Erwartungen der Österreicher, nächste Woche oder in den Wochen danach übergenügend Bickel verfügen zu können, das dürfte also kaum in Erfüllung gehen.
Berichterstatter aus den USA war Raimund Löw.
Der Kurs des US-Dollars ist so hoch wie schon seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Am Bankschalter kostet ein Dollar fast 12 Schilling, genauer 11,95 Schilling.
Das sind um 75 Groschen mehr als noch zu Jahresanfang.
Die Gründe für den Höhenflug des Dollars liegen einerseits an den unterschiedlichen Wirtschaftsdaten, andererseits macht sich auch schon die Flucht der Anleger vor dem Euro bemerkbar.
Josef Schweitzer mit den Einzelheiten.
Der internationale Finanzmarkt reagiert nicht anders als ein Sparer, der sein Geld zur Bank mit den höchsten Zinsen trägt.
Wer Geld hat, der legt es dort an, wo es am sichersten ist und wo es am meisten Rendite abwirft.
Nach Ansicht der großen Investoren ist das derzeit die amerikanische Währung.
Für Dollars gibt es fast doppelt so hohe Zinsen wie für D-Mark, Holland, Gulden oder Schilling.
Noch dazu wird erwartet, dass die Zinsen in den USA eher steigen und in Europa eher weiter zurückgehen.
Der Grund dafür ist die Wirtschaftslage.
Die USA haben eine jahrelange Periode des Aufschwungs hinter sich.
Die hohe Nachfrage der Konsumenten und steigende Löhne bringen die Gefahr mit sich, dass die Preise und damit die Inflationsrate steigen.
Und das könnte die Notenbank veranlassen, die Zinsen anzuheben und damit die Ausgabefreudigkeit der Amerikaner zu dämpfen.
Im D-Mark-Block, also vor allem in Deutschland, Holland und Österreich, herrscht die entgegengesetzte Situation.
Die Konjunktur will sich nur sehr zögernd erholen.
Die Bundesbanken könnten eher versuchen, mit noch niedrigeren Zinsen das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Doch das ist nur die eine Seite.
Wirtschaftsforscher sehen im Dollaranstieg auch eine Reaktion auf die angestrebte Währungsunion in Europa.
So weist Thomas Urdl vom Wirtschaftsforschungsinstitut auf Befürchtungen hin, dass die künftige Europäische Zentralbank wegen der Uneinigkeit der Teilnehmerländer keine stabile, eigenständige Währungspolitik betreiben könnte.
Der Euro wäre dann den widersprüchlichen Interessen der Euro-Länder ausgeliefert und somit anfälliger gegen Spekulationen.
Auch IAS-Experte Andreas Wörgötter erwartet eine anhaltende Abwanderung der Anleger in den Dollar, solange nicht feststeht, wer am Euro teilnehmen wird und wie stabil die Einheitswährung sein wird.
Und Wörgötter weist auf noch eines hin.
Die USA führen schon jetzt mit dem Dollar einen Konkurrenzkampf gegen den Euro.
Der Dollar soll sich demnach als dauerhafte, stabile Kapitalanlage profilieren.
Von den Wirtschaftsdaten her sollte der Dollar jetzt seinen Höchststand erreicht haben.
Wenn die Unsicherheit über den Euro aber anhält, kann der Kurs noch weiter steigen, sagen die Wirtschaftsforscher.
Informationen von Josef Schweitzer.
In Bonn tagt heute der Gesundheitsausschuss des Bundestages.
Auf der Tagesordnung findet sich ein heikler Punkt, es geht um die Drogenpolitik.
Dem Ausschuss liegt eine Initiative des Bundesrates vor, die eine kontrollierte Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige vorsieht.
Erneut treffen alte Positionen aufeinander, auf der einen Seite die sogenannten Abstinenzpolitiker, auf der anderen die Pragmatiker, die zu vielem bereit sind, wenn nur die Chance besteht, das Drogenelend zu lindern.
Entscheidung wird es auch heute nicht geben.
Zu sehr scheint das Problem in der ideologischen Ecke zu stecken.
Das zeigt zum Beispiel das Schicksal des Antrags aus Hamburg.
Der Gesetzentwurf ist mittlerweile vier Jahre alt und bereits auf dem dritten Marsch durch die Institutionen.
Volker Obermeier in Bonn mit den deutschen Vorschlägen, die Drogenproblematik in den Griff zu bekommen.
Der jüngste Vorstoß in Richtung einer liberaleren Drogenpolitik kommt von der FDP.
Die Bundestagsabgeordnete und ehemalige Justizministerin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger fordert schwerstabhängigen Heroin zu geben.
Eine streng kontrollierte und ärztlich überwachte Abgabe von Heroin hält sie für sehr hilfreich, um Schwerstabhängigen im Ballungszentrum zu helfen, aus der Kriminalität und von der Straße wegzukommen.
Die FDP-Abgeordnete erinnert in diesem Zusammenhang an die Koalitionsvereinbarung zwischen CDU, CSU und FDP aus dem Jahr 1994.
Darin sind gezielte Schritte zur Hilfe für Schwersterhängige verabredet worden.
Auch aus dem SPD-regierten Hamburg kommen drogenfreundlichere Töne.
Bürgermeister Henning Foscherau hat an Bundestag und Regierung appelliert,
den Weg für einen Modellversuch zur kontrollierten Heroinabgabe an Schwerstarbhängige in der Hansestadt freizumachen.
Es sei höchste Zeit, vorurteilsfrei und ohne weltanschauliche Enge den Teufelskreis aus Suchtkriminalität und Verelendung zu durchbrechen, sagt Forscher Rau.
Auch bei Polizeiexperten wächst die Einsicht, dass der mit bisherigen Mitteln geführte Kampf gegen Rauschgift verloren und eine Wende in der Drogenpolitik notwendig sei.
Bei der Bonner Koalition ist das Vorhaben bisher abgelehnt worden,
Eine ähnliche Initiative Hamburgs war in der vergangenen Legislaturperiode schon gescheitert.
Forscherau ergänzt, es gehe ihm keineswegs um die Legalisierung oder Freigabe von Heroin, doch müsse auch in Deutschland ein Versuch möglich sein, wie er beispielsweise in der Schweiz zu großen Erfolgen geführt habe.
Für die Bundesbürger sei es preisgünstiger, wenn die typische Beschaffungskriminalität wie Raub oder Wohnungseinbruch verringert werden könnte.
Bleibe der Gesetzgeber tatenlos, besteht die Gefahr, dass sich die Öffentlichkeit an das Drogenelend gewöhne,
wie es vergangene Woche in Bremen mit den fünf Drogentoten an einem Tag offenkundig geworden sei.
Das für den Versuch benötigte Heroin könnte legal in Großbritannien oder Frankreich eingekauft und dann in Hamburg an die Teilnehmer abgegeben werden.
Wie viele der etwa 10.000 Schwerabhängigen in Hamburg in das Modellprojekt einbezogen werden können, hängt nach Forscher aus Worten vom Rahmen ab, den der Bonner Gesetzgeber absteckt.
Auch beim Haschisch ist der Norden Deutschlands auf Liberalisierungskurs.
Daran haben auch die schweren Proteste von Unionspolitikern nichts geändert.
Das geplante Pilotprojekt in Schleswig-Holstein, Haschisch in Apotheken zu verkaufen, soll schon bald starten.
Die Konsumenten bekommen eine Ausweiskarte, die sie zum Kauf von täglich 5 Gramm berechtigt.
Mit dem Modellversuch will die Regierung in Schleswig-Holstein die Märkte für sogenannte weiche und harte Drogen trennen.
Aus Deutschland hörten Sie Volker Obermaier.
12.27 Uhr ist es jetzt.
Ruanda kämpft bis heute mit den Konsequenzen des großen Massakers vor zweieinhalb Jahren.
Damals wurden rund eine halbe Million Tutsis von Angehörigen der Hutu-Bevölkerung getötet.
Und es ist nicht nur die Massenflucht der ruandischen Bevölkerung und deren Rückkehr in den letzten Monaten, die der Regierung zu schaffen machen.
Es sind auch die rund 100.000 Häftlinge, die in den überfüllten Gefängnissen Ruandas auf ihren Prozess warten.
Anfang dieses Jahres sind die Prozesse gegen die Verantwortlichen des Massakers nun ins Rollen gekommen.
Zahlreiche Todesurteile wurden bereits gefällt.
In einem in Genf veröffentlichten Bericht beklagt das UNO-Menschenrechtskommissariat, dass die Verurteilungen oft unter juristisch unhaltbaren Bedingungen zustande kommen, berichtet Marion Lorenz aus Genf.
Die Gerichtsprozesse laufen oft ohne Zeugenverteidigung und ausreichende Beweismittel ab.
Zahlreiche Todesurteile wurden im Eilverfahren ohne Berufungsrecht gefällt.
In einer ersten Prozessserie in Biumba wurden sieben von 13 Angeklagten zum Tode verurteilt, in einer zweiten Folge neun von 17.
Ein ehemaliger Lehrer etwa, der ohne Verteidiger vor Gericht erschien, bat um Anhörung mehrerer Entlastungszeugen.
Das Gericht lehnte ab und verhängte noch am gleichen Tag die Todesstrafe.
In Giseny standen am 13. und am 21.
Januar zwei Angeklagte, ebenfalls ohne Verteidigung vor Gericht, die kategorisch ablehnten, zu ihren Verfahren Stellung zu nehmen, weil ihnen vorab keinerlei Akteneinsicht gewährt worden war.
Auch über sie wurde das Todesurteil verhängt.
In Kigali-Stadt traten mehrere Genozid-Beschuldigte, immerhin mit einer ausländischen Verteidigung, durch die belgische Organisation Anwälte ohne Grenzen auf.
In einigen Fällen wurde eine Vertagung ihres Prozesses zwecks späterer Zeugenanhörung erreicht, doch mehrere Angeklagte wurden ebenfalls ohne weitere Beweisaufnahme
zur Höchststrafe verurteilt.
Nach Angaben der UNO-Beobachter laufen viele Prozesse in Ruanda juristisch ausgesprochen unfair ab und widersprechen dabei eigenen Landesgesetzen sowie Artikel 14 des Internationalen Menschenrechtspaktes.
Die Gefahr von ungerechtfertigten Todesurteilen im Massen- und im Schnellverfahren sei derzeit besonders groß, weil sich die ruandischen Richter mit einer kaum aufzuarbeitenden Prozesswelle gegenüber 100.000 Angeklagten konfrontiert sehen.
Ein zweiter, ebenfalls vom UNO-Menschenrechtshochkommissariat in Genf veröffentlichter Bericht, beklagt schwere Menschenrechtsausschreitungen gegenüber nach Ruanda heimkehrenden Flüchtlingen.
Seit November wurden mindestens 6.800 rückkehrende Ruanda verhaftet und 60 getötet.
Zu schwersten blutigen Spannungen hatte bereits die erste Massenrepatriierung von 473.000 Flüchtlingen aus Tansania im Dezember geführt, die in der Kibungo-Präfektur ihre Häuser von neun Bewohnern besetzt fanden.
Viele heimkehrende Hutu-Flüchtlinge begaben sich in Todesangst freiwillig in Haft, um den Angriffen der zurückgebliebenen Tutsis vorerst zu entgehen.
Andere wurden von der lokalen Bevölkerung festgehalten und den Behörden als Genozid-Beschuldigte übergeben.
Regierungssoldaten und Zivilisten erschossen, erhängten oder zerstückelten zwischen Dezember und Mitte Januar nach UNO-Angaben mindestens 49 Heimkehrer auf offener Straße vor den Augen einer hasserfüllten Menschenmenge.
Und umgekehrt soll eine Flüchtlingsgruppe am 20.
Dezember eine fünfköpfige Familie in Kibungo vergiftet haben, weil diese das Haus der Heimkehrer nicht räumen wollten.
Rwanda tut sich schwer mit seiner Vergangenheitsbewältigung.
Ein dauernder Burgfrieden zwischen Hutus und Tutsis scheint fast unmöglich.
Berichterstatterin aus Genf war Marion Lorenz.
Im Oktober dieses Jahres soll das Schengen-Abkommen auch für Österreich in Kraft treten.
Damit sollen gemeinsame Außengrenzen für die EU-Mitgliedstaaten geschaffen werden.
Die Vorbereitungen für die Umsetzung des Abkommens laufen in Österreich auf Hochtouren.
Und eigentlich wollte man sie bis 1.
Juli dieses Jahres abgeschlossen haben.
Doch nun scheint offensichtlich noch größere Eile geboten.
Denn bereits ab Anfang Mai werden in Österreich anonyme Kontrollore der bisher sieben Schengen-Staaten unterwegs sein.
Um festzustellen, ob die EU-Außengrenzen tatsächlich Schengen-konform abgesichert sind.
Aus Brüssel Hans Bürger.
Schengen, das bedeutet im Wesentlichen Freiheit in den Mitgliedsländern.
Das sind derzeit Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Spanien und Portugal.
Österreich ist seit April 1995 Vollmitglied.
Und Schengen bedeutet auch intensive Kontrolle an den EU-Außengrenzen.
An den Binnengrenzen also Aufhebung der Kontrollen, an den Außengrenzen Überwachung durch eigens geschulte Beamte.
In Österreich sollen es 2.500 sein.
Noch fehlen Hunderte, sagte heute der EU-Abgeordnete Hubert Pirker von der ÖVP.
Ex-Innenminister Kasper Einem hatte jedoch stets gesagt, man sei genau im Plan.
Im Plan, das hatte jedoch bisher geheißen, bis zum 1.
Juli dieses Jahres muss Österreich personell und technisch soweit sein, dass Schengen auch in Kraft treten kann.
Jetzt herrscht jedoch Zeitdruck, denn angeblich schon im Mai werden anonyme Kontrolleure der derzeitigen Mitgliedstaaten entlang der österreichischen EU-Außengrenzen unterwegs sein, ob denn Schengen auch tatsächlich verwirklicht sei.
Anonym heißt auch, der Zeitpunkt der Kontrollen wird nicht bekannt gegeben.
Das wiederum bedeutet, dass Österreich schon im April das Schengen-Vertragswerk zur Gänze umgesetzt haben sollte.
Alles andere wäre eine Blamage, so Hubert Pirker heute in Brüssel.
Er setzt voll auf den neuen Innenminister.
Am 1.
Juli übernimmt Österreich übrigens auch zum ersten Mal den Schengen-Vorsitz.
Hans Bürger war das direkt aus Brüssel.
Wunder geschehen selten und in der Wirtschaft wohl noch seltener.
Diese Erfahrung müssen jetzt die dreieinhalb Millionen Albaner machen, für die der Traum vom Wirtschaftswunder in diesen Tagen zusammenbricht.
Hunderttausende haben zuletzt ihr Glück in dubiose Geld- und Spekulationsgeschäfte gesteckt und dabei fast alles verloren.
Erzorren und die Enttäuschung richtet sich jetzt in erster Linie gegen die Regierung, die in den letzten Jahren ein beispielhaftes Wirtschaftsreformprogramm durchgezogen hat und dabei beachtliche Erfolge erzielen konnte.
Diese Reformen sind jetzt nach Ansicht internationaler Beobachter akut gefährdet, Christian Hunger berichtet.
Dass die freie Marktwirtschaft nicht automatisch Reichtum und Wohlstand bringt, sondern mit einer Reihe von Gefahren und Fußangeln behaftet ist, diese Erfahrung haben seit dem Fall des Eisernen Vorhangs wohl unzählige Menschen machen müssen.
Besonders schmerzlich dürfte diese Erfahrung im Armenhaus Europas ausfallen.
Wohl kaum anderswo hat sich in so kurzer Zeit so viel verändert wie in Albanien.
Vor noch nicht einmal sechs Jahren war im Steinzeitkommunismus Albaniens jegliches private Eigentum und sei es noch so bescheiden verboten.
Kaum jemand will damals im Land bleiben, noch gut sind die Bilder in Erinnerung, die zehntausende Albaner bei der Stürmung der Fährhäfen in der Absicht der Ausreise zeigen.
Heute gleichen die Straßentiraner unter anderen Städte riesigen Bazaars, in denen sich nicht nur unzählige Mercedes als Symbol des wirtschaftlichen Aufschwungs drängen.
Wie in allen Reformländern ist es der private Einzelhandel, von dem sich viele die große Chance erhoffen.
Viel helfen dabei jenen, mit denen es gelungen ist, im Westen, zumeist in Italien, einen Arbeitsplatz, und sei er noch so bescheiden, zu finden.
300.000 Albaner sind es nach Schätzungen, die Monat für Monat ihre verdienten Dollars in die Heimat schicken.
Für das arme Albanien sind das bedeutende Beträge.
Der Albanien-Experte Professor Vladimir Kirigorov vom Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche rechnet vor.
hat jeder einzelne von ihnen nur 1.000 Dollar im Jahr überwiesen, so sind das zusammen 300 Millionen Dollar oder nicht weniger als ein Fünftel des gesamten Bruttoinlandsprodukts.
Erst damit waren der Aufbau der Wirtschaft und die Reformen möglich.
Waren nach dem Zusammenbruch des Kommunismus faktisch alle Albaner über Nacht arbeitslos, konnte die Arbeitslosenrate zuletzt nach offiziellen Zahlen zumindest auf 13% gedrückt werden.
Die Inflationsrate mit 6%, das Privatisierungsprogramm und ein Wirtschaftswachstum von zumindest 10%
hat zuletzt immer mehr westliche Investoren angelockt.
Der österreichische Bauunternehmer Rogner, der in Tehraner das erste Viersternhotel gebaut hat und die OMV, die von der Küste nach Öl bohrt, sind die beiden österreichischen Paradeprojekte.
Wie viel Geld in die dubiosen Anlagefonds geflossen sind, wagt heute kaum jemand seriös zu sagen.
Sicher ist, dass es für albanische Verhältnisse Unsummen waren, kaum jemand hat sein Glück nicht in dem zumindest anfangs scheinbar funktionierenden System versucht.
Mit Schuld daran mag wohl auch gewesen sein, dass es der Regierung nicht gelungen ist, ein halbwegs funktionierendes Banksystem auf die Beine zu stellen.
Wenn der albanische Präsident Salih Peresha jetzt den revoltierenden Geschädigten in Aussicht stellt, für einen Teil des Schadens aufkommen zu wollen, mag vielleicht guter Wille dahinter stecken.
Tatsächlich dürfte das im Ausland schwer verschuldete Land aber kaum genügend Mittel dafür zur Verfügung haben.
Der Internationale Währungsfonds hat zwar Unterstützung versprochen, doch die wird die Verschuldung Albaniens nur noch weiter vergrößern.
Die Glaubwürdigkeit der Regierung ist nicht nur in Albanien schwer geschädigt.
Gelingt es nicht, die Situation in den Griff zu bekommen, was nach Ansicht Professor Grigorovs nur schwer möglich sein wird, droht auch das mühsam aufgebaute Vertrauen des Auslands in die Reformkraft Albaniens zusammenzubrechen.
Das heißt wiederum, dass das dringend benötigte Geld ausbleibt, womit die mühsam aufgebauten Reformerfolge der Wirtschaft über Nacht zusammenbrechen könnten.
Sie hörten einen Bericht von Christian Hunger.
Die Gentechnik von ihrem schlechten Ruf befreien, das ist das Ziel einer neu gegründeten Arbeitsgruppe, Gentechnik und wir, so heißt dieses Forum, in dem namhafte österreichische Wissenschaftler vertreten sind.
Die Arbeitsgruppe möchte mit Kursen und Informationsbroschüren zunächst einmal das Image der landwirtschaftlichen Gentechnik verbessern.
Christoph Kuckenberger dazu.
Die Forscher befürchten, dass sich Österreichs Wirtschaft und Wissenschaft von den zukünftigen internationalen Entwicklungen abkoppelt.
Dabei ist es ungerecht, dass die medizinische Gentechnik einen viel besseren Ruf hat als die Gentechnik in der Landwirtschaft, sagt Günther Kreil von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Für mich ist es schon sehr merkwürdig, dass man nun sagt, Gentechnik in der Medizin ist gut.
Ein gentechnisch hergestelltes Medikament in die Blutbahn von Patienten zu injizieren, das ist eine schöne Sache.
Aber ein gentechnisch veränderte Tomate zu essen, das ist doch wirklich äußerst bedenklich.
Also ich kann diese Unlogik in dieser Art von Argumentation wirklich nicht nachvollziehen.
Die Gentechnik bietet für die Landwirtschaft eine Fülle von Vorteilen, meint Günther Kreil.
Ein Beispiel dafür, mit Hilfe gentechnischer Methoden können große Ernteausfälle verhindert werden.
Es ist doch so, dass weltweit ein beträchtlicher Prozentsatz, 10, 20, 30 Prozent, je nach Region, von einer Ernte den Insekten zum Opfer fallen, durch Fäulnis zugrunde gehen und dergleichen mehr.
Also es gibt hier ein breites Anwendungsgebiet.
Ich persönlich halte es auch für sehr positiv, wenn es gelingen würde, etwa die gleiche Ernte einzufahren unter Verwendung von weniger Herbiziden.
Das halte ich für positiv, wenn wir aufgrund von Herbizidresistenzen eine solche Situation schaffen können.
Das Hauptproblem dabei, so zum Beispiel die Kritiker der Versuche, genmanipulierte Erdäpfel in Österreich freizusetzen, gefährliche Bakterien und Pilze gewöhnen sich auch an die genmanipulierten Pflanzen.
Es ist sicher so, dass in den meisten Fällen wir keine endgültigen Lösungen werden anbieten können, sondern Lösungen, die eben 15, 20 oder was immer Jahre sich bewähren.
Inzwischen schreitet die Forschung weiter und es werden sich dann neue Möglichkeiten abzeichnen.
Die Argumentation ist ungefähr so, als hätte man 1945 gesagt, es wird Antibiotikaresistenzen geben, daher brauchen wir keine Antibiotika.
Ich glaube, es ist unumstritten, dass Antibiotika enorm wichtig waren für die Humanmedizin, dass aber andererseits natürlich wir mit dem Problem zu kämpfen haben, dass Mikroorganismen mit der Zeit gegen diese Antibiotika resistent werden können.
Und wir suchen nach neuen.
Dass es bei der Gentechnik in der Landwirtschaft auch gefährliche Bereiche gibt, bestreitet Günther Greil nicht.
Eine Gefahr sieht er vor allem in jenen Versuchen, bei denen die manipulierten Pflanzen dann nicht mehr zurückgeholt werden können.
Doch das betreffe in erster Linie Versuche mit genmanipulierten Bakterien.
Und solche Experimente seien abzulehnen.
Wissenschaftler versuchen eine Ehrenrettung für die Gentechnik.
Christoph Kuckenberger hat informiert.
Auf Anfrage der Europäischen Kommission haben die Kirchen in Europa sich gemeinsam mit dem Problem der Armut und der sozialen Ausgrenzung auseinandergesetzt.
Die Ergebnisse wurden jetzt in einem Abschlussbericht zusammengefasst und gestern in Brüssel präsentiert.
Heute haben die Vertreter der Kirchen in Österreich und ihrer Wohlfahrtsverbände die Ergebnisse vorgestellt.
Mathilde Schwabeneder war dabei.
Armut ist kein unumkehrbares Schicksal und die Wettbewerbsideologie kein Naturgesetz, ist Michael Kalupka, Leiter des Diakoniewerkes in Österreich, überzeugt.
Wir fordern im Gegenteil von der Politik den Primat der Politik ein, gegenüber der Wirtschaft, um eine gerechte Verteilung zu garantieren und eine Mindestsicherung vor allem für die Ärmsten, die der Menschenwürde entspricht, zu ermöglichen.
18 Millionen Menschen sind in Europa ohne Arbeit, 52 Millionen von Armut betroffen.
Die Europäische Union soll daher auch nach Ansicht der christlichen Kirchen die Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung in den Unionsvertrag aufnehmen.
Außerdem müssten Gesetze geschaffen werden, um soziale Mindeststandards zu ermöglichen.
Angesichts der dramatischen Situation treten die Kirchen für ein sogenanntes Beobachtungs- und Warnsystem ein.
Eine derartige Sozialverträglichkeitsprüfung müsse auch in den einzelnen EU-Ländern, also auf lokaler und regionaler Ebene, eingeführt werden.
Neun Hauptsorgen ergeben sich für die Kirchen und ihre karitativen Verbände aus ihrer täglichen Erfahrung mit Armut.
Thema Nummer eins, die Arbeitslosigkeit.
Thema Nummer zwei, die unsichere Zukunft des Rentensystems.
Das Ausweichen auf private Rentenfonds sei keine Lösung, weil für viele nicht finanzierbar.
Einem erheblichen Armutsrisiko sind auch immer mehr alte Menschen ausgesetzt.
Ebenso Frauen.
Karlupka sieht einen Schlüssel zur Armutsbekämpfung in der Gleichstellung im Bereich der Erwerbsarbeit.
Und die Bevölkerung auf dem Land.
Vordringlich seien daher auch Untersuchungen über die tatsächliche Kluft zwischen Arm und Reich.
Vor allem in Österreich gäbe es keine neuen Zahlen.
Für den Linzer Bischof Maximilian Aichern, zuständig für soziale Fragen, ist eine der vordringlichen Aufgaben der Kirche, Anwalt im Kampf gegen Armut und Ausgrenzung zu sein.
Und die Armen selber
müssen auch selbst immer besser ihre Stimme erheben können.
Denn nur mit ihnen als Subjekt, nicht als Objekt, um die gehandelt wird.
werden Erfolge kommen können.
Ich meine, unsere Demokratie muss partizipatorischer werden.
Neben Defiziten im Bereich der Demokratie sehen die Kirchen auch ein hohes Maß an Verständnislosigkeit und Ausgrenzung gegenüber Einwanderern.
Migrations- und Rassismusprobleme sollen auf europäischer Ebene bekämpft und nicht nur den Bereichen Polizei und Justiz, sondern dem Bereich Sozialpolitik zugeordnet werden.
Sie hatten einen Beitrag von Mathilde Schwabeneder.
Wir warten noch auf einen weiteren Beitrag aus dem Parlament und ziehen jetzt den Bericht der Kulturredaktion vor.
Ein mit Robert Nero, Brad Pitt und Dustin Hoffmann hochkarätig besetzter amerikanischer Problemfilm läuft übermorgen in Österreich an.
Der Titel des Streifens, nämlich Sleepers, bezeichnet jugendliche Straftäter in den USA und um die Probleme des Strafvollzugs geht es in diesem Drei-Stunden-Film denn auch unter anderem.
In Österreich ist der Film mit dem Prädikat wertvoll ausgezeichnet worden.
Karin Bauer beginnt ihre Vorschau mit einer akustischen Kostprobe.
Hell's Kitchen, das berüchtigte irische Viertel New Yorks in den 60er Jahren.
In dieser von Kriminalität und Korruption geprägten Gegend sehen vier Teenagerfreunde ihr Leben wie ein einziges großes Abenteuer.
Einer ihrer besten Freunde ist der von Robert De Niro gespielte Pater Bobby.
De Niro, selbst im Nachbarviertel Little Italy aufgewachsen, schildert die Atmosphäre dieser Gegend.
Obwohl da viele Kulturen beieinander lebten, war das eine harmonische Kindheit.
Trotzdem hat natürlich alle, seien es Italiener, Latinos oder Ehren, ein anderes Lebensgefühl.
Aber im Grunde konnte man annehmen, die ganze Nachbarschaft bestünde aus einer Volksgruppe.
Ein ungeschriebenes Gesetz regelt das Zusammenleben in Hell's Kitchen.
Wer dieses Gesetz missachtet, muss mit fatalen Konsequenzen rechnen.
Im Film wird den vier Freunden ein unüberlegter Lausbubenstreich, bei dem ein Passant schwer verletzt wird, zum Verhängnis.
Sie werden verurteilt, kommen in eine Besserungsanstalt.
Durch sadistische Wörter geraten sie in die Spirale der Gewalt.
Gesicht zur Worte!
Ich habe keine klaren Bilder mehr von diesen sexuellen Misshandlungen an uns.
Ich habe sie so tief in mir begraben, wie ich nur könnte.
Was ich von jener kalten Oktobernacht noch weiß, ist, dass es mein 14.
Geburtstag war und das Ende meiner Kindheit.
Die brutalen Erfahrungen haben weitreichende Folgen für die vier Freunde.
Zwei von ihnen verüben selbst Justiz.
Sie erschießen einen ihrer ehemaligen Wärter.
Wenn sie für den darauffolgenden Prozess keinen Zeugen finden, sind sie Todeskandidaten.
Wird Paderbobi das Alibi beschaffen?
Uns fehlt ein Zeuge.
Wir brauchen jemanden im Zeugenstand, der aussagt, dass er, John und Tommy zur Tatzeit zusammen waren.
Und ihr glaubt, ein Priester wäre perfekt dafür?
Ein kleiner Winkeladvokat bringt dem Prozess schließlich die Wendung.
Ihn spielt Dustin Hoffmann, der über die Praxis des amerikanischen Jugendstrafvollzugs illusionslos urteilt.
Der sexuelle Missbrauch Jugendlicher ist allgemein bekannt.
Außerdem wissen wir, dass jeder, der ins Gefängnis kommt, nach seiner Entlassung viel gefährlicher ist für die Gesellschaft.
Aber die Gesellschaft, die dafür die Steuergelder aufbringt, will es nicht wahrhaben und lügt sich selbst in die Tasche.
So vielschichtig diese Geschichte erscheint, so vieldeutig lässt sie sich auch interpretieren.
Soll hier einer Reform des Strafvollzugs das Wort geredet werden oder geht es um die Problematik der Selbstjustiz?
Regisseur Barry Levinson überlässt die Entscheidung letztlich dem Zuschauer.
Als Filmregisseur zeige ich auf, was sich in der Gesellschaft ereignet.
Die Reaktion überlasse ich dem Publikum.
Natürlich zeige ich auch abstoßende Dinge, aber es bleibt dem Zuschauer überlassen, sich eine Meinung zu bilden.
und reagieren, wie sie wollen.
der US-Problemfilm Sleepers bald auch in Österreichs Kino.
Sie hatten dazu einen Beitrag gestaltet von Karin Bauer.
Zurück jetzt im Mittagsschonal zur Berichterstattung aus dem Parlament.
Haupt Tagesordnungspunkt war ja heute Vormittag die Regierungserklärung des neuen Kanzlers Viktor Klima, der Klima ein Bekenntnis zur Koalition mit der ÖVP bis zum Ende der Legislaturperiode ablegte.
und in der Klima die Beschäftigungspolitik als zentrale Frage der Zukunft bezeichnete.
Und an die Regierungserklärung schlossen sich dann Debattenbeiträge von Spitzenpolitikern auch der anderen Parteien an.
Ich rufe jetzt wieder im Parlament Helma Poschner.
Ja, eine Stunde hat der neue Kanzler Viktor Klima hier im Parlament vor den Abgeordneten gesprochen.
Die Herausforderungen der Zukunft stellte Klima dabei in den Mittelpunkt.
Die politischen Umwälzungen und der neue Wettbewerb in der globalen Wirtschaft machten Veränderungen notwendig, sagte Klima.
Als einen seiner Schwerpunkte seiner Regierungsarbeit nannte Klima die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Von der Opposition wurde die Regierungserklärung völlig zerpflückt.
FPÖ-Chef Jörg Haider sprach von einer braven Rede mit vielen Lehrformeln.
Liberalen-Chefin Heidi Schmidt stößt sich an der neuen Kompetenzaufteilung in der Regierung.
Ihre Handschrift ist nämlich in erster Linie in der Neuordnung der Kompetenzen zu sehen.
Und hier haben Sie etwas als erstes einmal getan, was ich für einen wirklich negativen Beitrag für das Geistesleben Österreichs einordne und einschätze.
Sie haben nämlich die Ministerverantwortlichkeit für die Kultur abgeschafft.
Wenn Sie jetzt sagen, dass es damit zur Chefsache erklärt wurde, dieser Bereich, dann fangen Sie Ihre Tätigkeit als Bundeskanzler mit einem Etikettenschwindel an.
Und das lässt nichts Gutes für die Zukunft erwarten.
Sagt Schmidt.
Auch vom Koalitionspartner ÖVP kommt nicht nur Lob für Klima.
ÖVP-Klubchef Andreas Kohl sagte, in der Vergangenheit habe sich ein Schatten über die Koalition gelegt, womit er auf den CA-Deal anspielte.
Aber jetzt?
Herr Bundeskanzler, wir schauen nicht zurück.
Wir haben ein Gedächtnis, aber wir schauen nicht zurück.
Es liegt an Ihnen, dass es derartige Krisen nicht mehr gibt, dass Sie uns nicht überfordern, so wie wir Sie nicht überfordern wollen, sondern dass wir vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Die Grüne-Club-Chefin Madeleine Petrovic vermisst viele Antworten in der Rede des Bundeskanzlers.
So sei zum Beispiel das Wort Neutralität nie vorgekommen, kritisiert Petrovic.
Und ich hatte sehr gehofft,
Der ganze Grüne Club hat sehr gehofft, dass Sie auf diese Fragen, auf die uns Frau Nitzke eine Antwort schuldig geblieben ist, bis zuletzt, dass Sie heute zumindest in Grundzügen eine Antwort geben würden.
Diese Hoffnung haben Sie enttäuscht.
Gerade eben hat sich Vizekanzler Wolfgang Schüssel zu Wort gemeldet.
Die Debatte über die Regierungserklärung wird noch bis in den Nachmittag hinein dauern.
Ich gebe aber zurück ins Studio zu Udo Bachmeier.
Danke, Helma Poschner.
Das Berggesetz müsse auf jeden Fall erhalten bleiben, das haben heute Österreichs Kies- und Schotterunternehmer bei ihrer Fachtagung in Bergheim bei Salzburg gefordert.
Der Umweltdachverband, ÖGNU und viele Gemeinden verlangen ja die Abschaffung des Berggesetzes, weil es den Kommunen bei Genehmigungsfahren keinerlei Mitspracherecht einräumt.
Die Schotterunternehmer haben Umweltschützer und Gemeinden zur Diskussion eingeladen.
Bernhard Schausberger vom Landesstudio Salzburg.
Das Berggesetz sei das einzige Gesetz, das positiv zum Abbau von Rohstoffen stehe, argumentieren die Unternehmer.
Auch wenn das Berggesetz erheblich mehr Bürokratie verursache als etwa die Gewerbeordnung, sei man strikt gegen die Abschaffung des Gesetzes, sagt der Vorsitzende der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Sand und Kies, Manfred Asamer.
Wir haben Ihnen einige Punkte
Grundsätzliche Beibehaltung des Berggesetzes.
Unterstellung aller Abbaubetriebe unter die Kompetenz des Bergrechtes und Hand in Hand einhergehend eine Stärkung von Raumordnungsprogrammen der Länder, eine materielle Einflussnahme der überörtlichen Raumordnung der Länder in das bergrechtliche Verfahren.
Das bedeutet, dass die Länder künftig durch die Raumordnung in die Genehmigungsverfahren eingreifen können.
Zurzeit ist das ja nicht möglich.
ÖVP-Nationalrätin und Schotterunternehmerin Maria Fekta warnt davor, auch den Gemeinden diese Kompetenzen zu übertragen.
Es gebe keinen Bürgermeister, der in Zeiten der Direktwahl einen Steinbruch oder eine Kiesgrube genehmigen werde.
Das Gemeinwohl stehe hier im Vordergrund, deshalb sollen Land oder Bund entscheiden.
Ganz anders sieht das der Präsident des Umweltdachverbandes ÖGNU, Gerhard Heilingbrunner.
Es sei nicht akzeptabel, dass ein Gesetz den Gemeinden bzw.
den Anrainern keine Möglichkeit einräume, sich gegen einen Steinbruch oder eine Kiesgrube zu wehren.
Diese Nutzungskonflikte gibt es und diesen Nutzungskonflikten kann man meines Erachtens nur dann aus dem Weg gehen, wenn man gewisse Ordnungskriterien hat.
ein Konsens gefunden werden muss und nicht ein windschiefer Konsens, ein Konsens, der sozusagen nur auf einer Seite liegt und der andere unbedingt nachgeben muss, eine Gemeinde oder eine Initiative unbedingt nachgeben muss, weil sie ohnehin keine Parteienrechte haben und keine Mitgestaltungsrechte haben, sondern es muss eine Konsensfindung sein, die von zwei gleichwertigen, gleichberechtigten Partnern ausgeht.
Kritik übt Heilingbrunner am Parlament und da vor allem an der ÖVP, dass die Diskussion über das Bergrecht weiter verzögere.
Der Salzburger Schotterunternehmer Josef Eder spricht sich für eine Negativausweisung aus.
Das heißt, es sollen Gebiete ausgewiesen werden, in denen es keinesfalls zu einem Rohstoffabbau kommen dürfe.
Alle anderen Flächen müssten für die Wirtschaft aber verfügbar sein.
Und nach diesem Beitrag von Bernhard Schausberger jetzt wieder eine Meldungsübersicht.
Österreich.
Bundeskanzler Klima hat heute im Nationalrat seine Regierungserklärung abgegeben.
Zentrale Themen waren die Beschäftigungspolitik, die soziale Integration, Technologie- und Umweltfragen sowie Österreichs internationale Rolle.
Klima bezeichnete Mut zur Veränderung als wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Politik.
Die Regierung wolle die weltverbreitete Angst vor Veränderung ernst nehmen und der Bevölkerung Perspektiven anbieten.
Nach Angaben des neuen Bundeskanzlers sollen die Budgets für die Jahre 1998 und 1999 bis zum Sommer erstellt sein.
Dabei sollen die Steuer- und Abgabenquote tendenziell wieder sinken und das Anwachsen der Ausgaben eingeschränkt werden.
werden.
Weitere Sparpakete seien nicht notwendig, versicherte Klima.
USA.
Der amerikanische Produzent der österreichischen Autobahn Vignette hat jede Schuld an den entstandenen Schwierigkeiten zurückgewiesen.
Nach Angaben der Firma, die in Chicago ihren Sitz hat, hat sich nunmehr herausgestellt, dass doppelt so viele Vignetten erforderlich sind wie bestellt.
Ein Lieferauftrag für mehr Vignetten sei bis jetzt aber nicht eingelangt, hieß es seitens des US-Produzenten.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Der serbische Präsident Milosevic will angeblich einen Plan zur Lösung des fortdauernden Konflikts mit der Opposition vorschlagen.
Dies teilte heute der stellvertretende russische Außenminister Ivanov nach einer Begegnung mit Milosevic mit.
Der serbische Präsident ist einem wachsenden in- und ausländischen Druck ausgesetzt, weil er die volle Anerkennung des Sieges der Opposition bei den Kommunalwahlen Mitte November in einigen Städten verweigert.
Das Wetter in Süd- und Westösterreich oft Hochnebel, mit Obergrenzen zwischen 900 und 1700 Metern, sonst teils sonnig, teils bewölkt und windig, mit einzelnen Flocken, die Höchsttemperaturen minus 2 bis plus 6 Grad.
Das Mittagsjournal vom 29.
Jänner ist damit beendet.
Tonmeister war Gerd Springer, sendungsverantwortlicher Regisseur war Manfred Kronsteiner und als Moderator im Namen des gesamten Teams verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Im post-kommunistischen Albanien versuchen die Menschen, sich auf freie Marktwirtschaft einzustellen und von ihr zu profitieren, stellen aber immer mehr fest, dass die Änderung des WIrtschaftssystems auch Gefahren mit sich bringt. Eine wesentlicher Teil des Wohlstandes wird außerhalb des Landes von Gastarbeitern erwirtschaftet, die einen Teil ihres Lohns in die Heimat schicken und so ein Fünftel des gesamten Bruttoinlandsprodukts ausmachen.
Mitwirkende:
Hunger, Christian [Gestaltung]
Datum:
1997.01.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
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Finanzpolitik
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Finanzwesen und Kreditwesen
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Demonstration
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Arbeitsbedingungen
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Robert de Niro, Dustin Hofmann, Barry Levinson
Mitwirkende:
Baur, Karin [Gestaltung]
, de Niro, Robert [Interviewte/r]
, Hoffman, Dustin [Interviewte/r]
, Levinson, Barry [Interviewte/r]
Datum:
1997.01.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Film
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Spielfilm
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Diskussion
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten