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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Mit Hubert Arnem Ellison, der Ihnen eine angenehme Mittagsstunde wünscht.
Prozessberichte von den Fällen Franz Fuchs, dem mutmaßlichen Bombenbauer, sowie des Bankiers Wolfgang Rieger.
Jahresberichte über die Lage der Jugend in Österreich, sowie über die Pressefreiheit, die weltweit immer mehr gefährdet ist.
Und eine Reportage vom Wahlkampf in Tirol.
Das steht auf unserem Programm.
Gespräche haben wir geführt mit dem Weltbankpräsidenten Wolfensohn, der sich für einen weitreichenden Schuldenerlass ausspricht, um die internationale Entwicklung zu stabilisieren.
sowie mit Wissenschaftsminister Kaspar Einem über die Zukunft der österreichischen Universitäten.
Und dann, darauf dürfen wir nicht vergessen, ist heute, am letzten Donnerstag dieses Faschings, Wien das Zentrum der Lustbarkeit mit dem renommierten und mindestens ebenso kritisierten Opernball.
Wir im Mittagschanal sind natürlich auch dabei.
Zu Beginn jedoch die wichtigsten Informationen zusammengefasst von Elisabeth Mahners, es liest Alexander Jonach.
Österreich.
Im Prozess gegen den Ex-Bankier Wolfgang Rieger dürfte heute das Urteil fallen.
Derzeit konzentriert sich das Verfahren auf die Frage, ob gegen Rieger Morddrohungen erhoben worden sind.
Der Angeklagte hatte seine Flucht ins Ausland damit gerechtfertigt, dass er sich bedroht gefühlt habe.
Mehrere Zeugen sollen heute dazu aussagen.
Die Staatsanwaltschaft legt dem 44-Jährigen Veruntreuung vor.
Rieger hatte aus dem Tresor seiner Bank mehr als 100 Millionen Schilling mitgenommen und sich an die Cote d'Azur abgesetzt.
Dazu meinte der Ex-Bankier heute, er habe nicht im Tresor geplündert, sondern als Kunde der Rieger-Bank Geld behoben.
Er sei mit lediglich 63 Millionen Schilling nach Cannes gefahren.
Er habe vorher nach Gläubiger befriedigt.
Rieger drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Im Prozess gegen den mutmaßlichen Brief- und Rohrbombenbauer Franz Fuchs im Grazer Landesgericht sind heute die Zeugeneinvernahmen fortgesetzt worden.
Ihre Aussagen sollen die Persönlichkeit des Angeklagten beleuchten.
Im Mittelpunkt stand zunächst ein Fall aus dem Jahr 1981.
Damals hatte Fuchs ein Gerichtsverfahren gegen eine Nachbarin angestrengt, die ihn einen alten Esel beschimpft haben soll.
Fuchs blieb eine neuerliche Konfrontation mit dieser Sache erspart.
Er wurde, wie schon gestern, nicht in den Verhandlungssaal gebracht.
In der kommenden Woche konzentriert sich der Prozess auf die Briefbomben-Serie.
Frankreich, Bundesrepublik Jugoslawien.
Der serbische Präsident Milutinovic schaltet sich heute in die Kosovo-Friedensgespräche auf Schloss Rambouillet bei Paris ein.
Milutinovic wird mit den Außenministern Frankreichs und Großbritanniens zusammentreffen.
Sie wollen den Druck auf die Konfliktparteien erhöhen, um die offensichtlich festgefahrenen Fronten aufzulockern.
In dem Kosovodorf Ratschak, etwa 30 Kilometer südlich von Pristina, sollen heute jene 40 Albaner beerdigt werden, die Mitte Jänner von serbischen Sicherheitskräften getötet worden sind.
Der OSZE-Missionschef im Kosovo, William Walker, hat in diesem Zusammenhang Polizei und Militär der Serben eines Massakers beschuldigt.
Belgrad weist diese Beschuldigungen zurück und sieht sich durch den Bericht eines jugoslawischen Gerichtsmedizinerteams bestätigt.
Die Leichen der Opfer von Racak waren Ende vergangenen Monats auch von finnischen Pathologen untersucht worden.
Ihre Untersuchungsergebnisse sind noch ausständig.
Europäische Union.
Hauptthema eines Treffens der Innen- und Justizminister der EU in Berlin ist heute die Asyl- und Flüchtlingspolitik.
Zur Debatte steht die Frage einer gerechten Lastenteilung bei der Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen.
Die EU-Staaten streben seit Jahren eine Vereinheitlichung des Asylrechts an.
Bei den Berliner Treffen werden keine konkreten Beschlüsse gefasst.
Die informelle Konferenz soll aber Bewegung in die Diskussion bringen.
Vor allem jene Länder, die von der Zuwanderung bis noch anders betroffen sind, etwa Deutschland, Österreich und Italien, drängen die anderen EU-Staaten zu einem Lastenausgleich.
Österreich wird bei dem Treffen durch Innenminister Schlögl und Justizminister Michalek vertreten.
Deutschland.
Der Konflikt in der Metall- und Elektroindustrie dauert an.
Vor dem Hintergrund weiterer Warnstreiks hat die Metaller Gewerkschaft in Nordrhein-Westfalen, dem größten deutschen Metallbezirk, die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt.
Sie beantragte beim Hauptverband der Gewerkschaft Urabstimmungen.
Die Gewerkschaft verlangt um 6,5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeberseite hat 2,3 Prozent angeboten.
USA.
Im Impeachment-Verfahren kann Präsident Clinton auch auf die Stimmen einiger Republikaner zählen.
Drei der 55 Senatoren der Oppositionellen Partei kündigten an, gegen eine Absetzung des Präsidentenstimmens zu wollen.
Die für die Absetzung Clintons notwendige Zweidrittelmehrheit im Senat gilt als ausgeschlossen.
Die Republikaner werden möglicherweise nicht einmal die einfache Mehrheit für eine Rüge zustande bringen.
Der Spruch wird für heute oder morgen erwartet.
Anschließend will sich Clinton mit einer Erklärung an die Nation wenden.
Europa.
Das Schneechaos in Westösterreich ist zum größten Teil zu Ende.
Die meisten Wintersportorte, mit Ausnahme von Galtüyer im Paznauntal, sind wieder auf dem Straßenweg erreichbar.
Die Lawinengefahr ist aber nach wie vor unberechenbar.
In den Krisengebieten am Adelberg, im Außerfern und in der Silvretta ist sie unverändert groß.
Kritisch ist die Situation auch in weiten Teilen der Schweiz.
Dort sitzen noch immer tausende Urlauber fest.
Heftige Schneefälle haben in Ungarn den Verkehr zum Erliegen gebracht.
Hier werden Panzer der Armee eingesetzt, um steckengebliebene Fangzeuge zu befreien.
Jetzt wandert der Schnee also von Westen nach Ostösterreich.
Thomas Wostal, wie heftig wird der Schneefall in den nächsten Tagen ausfallen?
So große Neuschneemengen wie in den letzten Tagen im Westen Österreichs oder auch gestern im Süden gibt es im Osten Österreichs sicher nicht.
Wir erwarten heute für Niederösterreich, Wien und das Burgenland 5 bis 15 Zentimeter Neuschnee.
Auf den Straßen muss man aber durch den kräftigen Wind mit Schneeverwehungen rechnen, außerdem ist in dem Schneegestöber die Sicht sehr schlecht.
Morgen jesst der Schneefall vorübergehend nach, am Samstag kann es aber wieder in weiten Teilen Österreichs ergiebig schneien.
Zu den aktuellen Meldungen aus den Landeshauptstädten, Wien-Eisenstadt und St.
Pölten jetzt Schneefall bei minus 4 Grad, Linz und Salzburg stark bewölkt minus 3, Innsbruck leichter Schneefall minus 5, in Bregenz schneit es zur Zeit bei minus 3 Grad, Graz stark bewölkt minus 1 Grad und Klagenfurt jetzt stark bewölkt und minus 2 Grad.
Heute Nachmittag überwiegen im Großteil Österreichs die Wolken und vor allem in Niederösterreich, in Wien, im Burgenland und in der östlichen Steiermark schneit es häufig, zeitweise sogar intensiv.
Überall sonst sind zwar ein paar Schneeschauer möglich, zwischendurch kann aber auch die Sonne hervorkommen, in Osttirol und in Oberkärnten ist es sogar länger sonnig.
Die höchsten Temperaturen liegen heute nur zwischen minus 7 und minus 1 Grad und dazu kommt eisiger Nordwind.
Morgen muss man vor allem im Gebiet vom Tiroler Unterland über Ober- und Niederösterreich bis zum Nordburgenland mit Schneeschauern rechnen, sie sollten aber nur unergiebig sein.
In Vorarlberg und im Tiroler Oberland sowie im Süden Österreichs schneit es morgen kaum und hier scheint zeitweise die Sonne.
An den Temperaturen ändert sich aber nicht viel, sie liegen morgen zwischen minus 7 und 0 Grad, in 2000 Meter weiterhin nur minus 15 und es bleibt windig.
Am Wochenende bleibt es kalt und windig, am Samstag kann es außerdem überall schneien, stark vor allem in der Osthälfte Österreichs.
Am Sonntag lässt der Schneefall nach, die Wolken lockern aber nur langsam auf, die besten Chancen auf Sonne gibt es wahrscheinlich ganz im Westen Österreichs.
Vorsicht wenn Sie in den nächsten Tagen auf den Bergen unterwegs sind, die Lawinengefahr ist und bleibt groß.
Danke, Thomas Wostal.
Die Sperre im Paznauntal zwischen Ischgl und Galtür wurde am Vormittag vor kurzem aufgehoben.
Das Paznauntal war somit zwischen Pianz und Galtür wieder befahrbar, so die jüngste Meldung, die uns über die Agentur erreicht.
Und wir kommen dann im Laufe unseres Mittagsjournals noch einmal zum Thema Wetter- und Schneechaos, denn Michael Czoklic recherchiert heute Vormittag, wie sehr der wirtschaftliche, wie groß der wirtschaftliche Schaden ist für die Tourismusbranche in Westösterreich.
Aber dazu wie gesagt etwas später.
Zu Beginn jetzt in unserem ersten Beitrag meldet sich Karl Jarkowski aus Graz, wo heute im Grazer Landesgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Brief von Rohrbombenbauer Franz Fuchs fortgesetzt wird.
Und zwar mit einem Aufmarsch von Zeugen, die mitunter auch ganz andere Aussagen gemacht haben, als es von der Anklageseite her und von den Polizeiprotokollen her.
Uns bekannt ist, Karl Jekowski meldet sich als aus Graz.
Und wenn jemand die Hose nahm, zerriss der Draht und in unserem Zimmer leuchtete ein Licht.
Mit Politik hat er sich nicht beschäftigt.
Die Baader-Meinhof-Aktivitäten haben ihn aber interessiert.
Frage des Richters.
Sie haben vor der Polizei gesagt, Fuchs hat auch Geschichtsbücher in seiner Freizeit gelesen.
Der Zeuge.
Nein, das habe ich bestimmt nicht gesagt.
Auch ein Leibnizer Elektrohändler dementiert heute vor Gericht, dass er Fuchs in seinem Geschäft gesehen habe und dieser bei ihm elektronische Bauteile gekauft habe.
Im Polizeiprotokoll steht genau das Gegenteil.
In den Zeugeneinvernahmen wird ein anderes Bild des Angeklagten gezeichnet, als bisher in der Öffentlichkeit existierte.
So hatte der Angeklagte doch Kontakte zu Frauen, war hilfsbereit, war kein exzellenter Briefschreiber und die Relativitätstheorie hat er nicht verstanden.
Viele gesellschaftliche Kontakte hat er aber nicht gepflogen.
Die Mutter hat Franz Fuchs verehrt, zum Vater hat er kein Verhältnis.
Und am Rande des Prozesses hat Birgit Altrichter mit einem der heute geladenen Zeugen ein kurzes Gespräch führen können.
Hermann Brummer war in Deutschland Zimmergenosse des Angeklagten Franz Fuchs.
Wie?
Freunde?
Nein.
Nur mit mir hat er geredet.
Mit niemandem.
Wie man gesagt hat, er war ein Patriot.
Ist das richtig?
Ja, ja.
Sehr steirisch.
Durch und durch steirischer Patriot.
Das hat alles gefallen für sein Land.
Was hat er denn in seiner Freizeit gemacht?
Er hat immer nur geschrieben.
Er hat Physik studiert.
Er hat immer gerätselt und immer so Formeln gemacht.
Pläne hat er auch gemacht, aber mehr nicht so Netzgeräte und so Sachen.
Aber Pampenbastel und sowas, das geht gar nicht.
Und noch ein Prozessbericht heute in unserem Mittagschanal KTD Gennaro hat die Fortsetzung des Prozesses gegen den Bankier Wolfgang Rieger verfolgt, der ja mit seiner Bank pleite gegangen ist und damit auch vielen seiner Kunden eine Millionenpleite beschert hat.
Wolfgang Rieger bleibt bei seiner Aussage.
Er habe im Oktober letzten Jahres nicht, wie von der Anklage behauptet, 125, sondern nur etwa 60 Millionen Schilling aus dem Tresor der Rieger Bank entwendet, bevor er sich nach Frankreich absetzte.
Das Geld, sagte der 44-jährige Ex-Bankier am Vormittag in der Verhandlung, habe er als Privatperson von einem Sammelkundenkonto behoben, für das er allein zeichnungsberechtigt war.
Ich habe mich zu dieser Behebung entschlossen, so der Angeklagte zur Richterin, weil zu diesem Zeitpunkt feststand, dass die Rieger Bank in Konkurs gehen wird und ich verschiedene Kunden noch ausbezahlen wollte.
An einen dieser Kunden, dessen Namen Rieger trotz mehrmaliger Aufforderung nicht Preis gab, sollen umgerechnet etwa 30 Millionen Schilling gegangen sein.
Rieger bestätigte auch seine Aussage, wonach er nur für zwei bis drei Wochen an die Cote d'Azur gefahren sei und nicht vorgehabt habe, für längere Zeit aus Österreich zu verschwinden.
Zur Sprache kamen heute auch die angeblichen Drohungen, die einige ausländische Anleger an Riga gerichtet haben sollen und die mit ein Grund für seine Abreise gewesen sein sollen.
Der frühere Rechtsanwalt der Riga-Bank und ein Edok-Beamter sagten aus, Riga habe ihnen die Tonbandaufzeichnung eines Telefongesprächs vorgespielt, in dem ein Bankkunde aus dem Libanon die Auszahlung von 2,6 Millionen Dollar verlangte.
Der Anrufer, so die beiden Zeugen, habe Rieger zu verstehen gegeben, dass seine Familie in Gefahr geraten könnte, wenn er das Geld nicht herausrücke.
Im Zuge der Zeugeneinvernahme sind heute Zweifel aufgetaucht, ob tatsächlich alle Unterlagen, die in Riegers Villa in Cannes von der französischen Polizei sichergestellt wurden, an die österreichischen Behörden weitergegeben wurden.
Die zwei Mitarbeiter der Riga-Bank, die Riga bei seiner Abräumaktion unterstützt haben sollen, bekannten sich der Hehlerei und der Begünstigung schuldig.
Bei Antritt der Reise nach Frankreich hätten sie allerdings nicht gewusst, dass Riga Geld aus dem Vermögen seiner Bank mitführte.
Der Prozess wird am Nachmittag mit der Einvernahme weiterer Zeugen fortgesetzt.
Prozessinformationen von Katja De Gennaro.
Und eben in diesen Minuten beginnt eine Pressekonferenz von Kulturministerin Elisabeth Gehrer, die das Ergebnis der Beratungen des Kunstrückgabebeirats bekannt geben wird.
Und nach den Meldungen, die uns vorliegen, empfiehlt der Beirat die Rückgabe der Rothschild-Sammlung.
Das heißt, dass 250 Kunstobjekte an die Familie Rothschild zurückgehen sollen.
Und wir werden uns im Verlauf des Mittagsschanals auch noch einmal mit diesem Thema beschäftigen.
Unsere Kulturredakteurin Dorothee Frank ist bei dieser Pressekonferenz dabei.
Der 7.
März ist der erste Großwahltag Österreichs in diesem Jahr.
Kärnten, Salzburg und Tirol wählen den neuen Landtag.
In den letzten Wochen waren Kampfestöne, vor allem aus Kärnten zu hören, wo die FPÖ sich große Chancen auf den Landeshauptmann ausrechnet.
Heute berichtet uns Wolfgang Geier, wie der Wahlkampf in Tirol geführt wurde und welche Themen die letzten drei Wochen vor dem Entscheidungstag beherrschen werden.
Seit Jahrzehnten ist Tirol in den Händen der ÖVP, wobei auch die anderen Parteien in die Regierungsverantwortung hineingenommen wurden.
Damit wird nach dem 7.
März Schluss sein, denn auf die All-Parteien-Regierung folgt ein neues Modell der Landesführung, die klare Trennung von Regierung und Parteien und Oppositionsparteien.
Alle anderen Parteien kennen deshalb nur ein Ziel, die Vormachtstellung der Wallnöfer-Erben zu brechen.
Es scheint ganz so, als ob da viele Schnee in Tirol auch dem Wahlkampf das Tempo nimmt.
Noch steuern die Parteistrategen ihre Kandidaten ohne echte Kollisionen dem Wahlsonntag entgegen, mehr mit sich selbst beschäftigt als mit dem politischen Gegner.
Den aufsinnerregendsten Schlagabtausch lieferte bis dato die Regierungspartei ÖVP intern.
Arbeiterkammerpräsident Fritz Dinkhauser, seit Jahren auf Konfrontationskurs mit der eigenen Parteispitze, wirft den amtierenden Landeshauptmann Wendelin Weingartner vor, kein Gespür für die einfachen Leute zu haben und bezeichnet den Wahlkampf seiner eigenen Partei als Musikantenstadel.
Innerhalb der Volkspartei gingen daraufhin die Wogen hoch.
Ob und wie sehr der ÖVP diese Attacke schaden wird, weiß aber niemand.
Im eigentlichen Wahlkampf verzichtet die Regierungspartei auf Schützenhilfe aus Wien und versucht unter dem Namen Wir Tiroler mit Kontinuität und dem Regierungsbonus die absolute Mehrheit im Landtag zu verteidigen.
Landeshauptmann Wendelin Weingartner.
Und mit euch allen werden wir diesen Wettbewerb für das Land Tirol gewinnen.
Gewinnen im Interesse unserer Tiroler Volkspartei.
Aber gewinnen in erster Linie für unser Land Tirol.
Unsere Liebe ist die Tiroler Volkspartei und es lebe unser wunderschönes Land Tirol.
Die Tiroler Sozialdemokraten setzen auf einen stromlinienförmigen Wahlkampf, ganz nach dem Vorbild der deutschen SPD.
Bundeskanzler Viktor Klima nennt Brock beim Wahlkampfauftakt der Sozialdemokraten einen David, der gegen den Riesen-ÖVP ins Feld ziehe.
Und der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten selbst zeichnet das Bild eines außer Tritt geratenen Landes.
Diese Schere müssen wir umdrehen.
Wir müssen sie umdrehen, dass wir bei den Lebenshaltungskosten hinten sind und dass wir bei den Einkommen im Spitzenfeld liegen.
Die Freiheitlichen versuchen, sich im Wahlkampf als einzige echte Oppositionspartei zu präsentieren.
Macht braucht Kontrolle steht als Motto auf den Wahlplakaten.
Da in Tirol nach dem Wahltag am 7.
März ein neues Regierungsmodell mit strikter Trennung zwischen Regierung und Opposition zum Tragen kommt, zieht FPÖ-Spitzenkandidat Franz Linser bereits jetzt gegen eine mögliche große Koalition aus Volkspartei und Sozialdemokraten ins Feld.
Diese beiden Giganten, wenn ich so will, Rot und Schwarz, die jetzt das als die große Neuerung in Tirol einzuführen versuchen, was in Wien ja längst als Auslaufmodell gehandelt wird, nämlich die große Koalition, die brauchen also wahrlich Kontrolle.
Bisher besetzen die Freiheitlichen sechs von 36 Sitzen im Tiroler Landtag.
Ihr Wahlziel ist äußerst allgemein formuliert.
Zuwächse in Stimmen und Prozenten.
Etwas klarer die Ansage der Grünen.
Sie wollen zu vier Mandaten ein weiteres dazugewinnen.
Kernthemen ihres Wahlkampfs sind Transitverkehr, Armut und umweltverträgliches Wirtschaften.
Hauptziel der Grünen ist es, der ÖVP die absolute Mehrheit wegzunehmen, so Spitzenkandidat Georg Willi.
Wir wollen diese absolute Mehrheit der ÖVP brechen, weil es für die Demokratie nicht gut ist.
wenn die ÖVP die absolute Mehrheit behält.
Es braucht Veränderung und die geht nur, wenn zumindest zwei Parteien in der Regierung sich um die besseren Ideen raufen müssen.
Um den Einzug in den Tiroler Landtag kämpfen die Liberalen.
Mit dem Slogan »Weniger ist mehr« hofft die bisherige Nationalratsabgeordnete Maria Schaffenrath, im Großraum Innsbruck genug Stimmen zu erreichen, um trotz fehlender Bekanntheit in den Landbezirken die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen.
der Wirtschaft wieder durch Bürokratieabbau Freiraum geben, ein Wirtschaftsleben, in dem Gründung von Unternehmungen möglich wird.
Diese Wirtschaft schafft auch Beschäftigung.
Unmittelbar hinter den Liberalen folgt auf den amtlichen Stimmzetteln die kommunistische Partei.
Auf den Plakaten, durch ein großes rotes Windrad symbolisiert, tritt die KPÖ aber nur in der Landeshauptstadt Innsbruck an.
Die Wahlkampfstimmung und die wichtigsten Themen in Tirol hat Wolfgang Geier für uns zusammengefasst.
In den Journalen der nächsten Tage werden dann auch noch Wahlberichte der übrigen Bundesländer folgen, in denen am 7.
März gewählt wird, nämlich aus Kärnten und aus Salzburg.
Und wir bleiben auch für unseren nächsten Beitrag im Westen Österreichs.
Wenn das Wetter Kapriolen schlägt, macht sich der Tourismusmanager große Sorgen.
Bleibt der Winter aus, dann auch die Wintersportler, schneit es aber so verrückt wie in den letzten Tagen in Tirol und Vorarlberg, dann kommen die Touristen nicht mehr weg und auch das ist schlecht fürs Geschäft.
Die unfreiwilligen Urlaubsverlängerer haben ihren Preisnachlass bekommen und viele von denen, die jetzt kommen sollten, sind frustriert wieder heimgefahren.
Geringere Einnahmen sind daher unausweichlich.
Michael Czoklic hat am Vormittag die Größenordnung der wirtschaftlichen Folgen recherchiert.
8.000 Hotelbetten gibt es in Lech und Zürs am Arlberg, 4.000 davon stehen derzeit leer.
Aber nur bis Samstag, dann kommt die nächste Urlauberwelle in die Skigebiete.
Der Bürgermeister von Lech, Ludwig Muxl, hat bereits zum Rechenstift gegriffen und die Verluste überschlagen.
provisorische Milchmädchenrechnung gemacht, die waren ungefähr 70, 80 Millionen Schilling liegen.
Sie setzen sich zusammen aus der Tatsache, dass am Samstag sehr viele Gäste nicht hereinkommen konnten.
Zweitens, aus der Feststellung, dass die Gäste, die in Lech gewesen sind, natürlich, naturgemäß, nicht mehr diesen Umsatz getätigt haben, wie wenn sie wegkommen konnten.
Und drittens,
dass Lech in dieser Woche, die voll gewesen wäre, nur zu 50 Prozent oder unter 50 Prozent ausgelastet ist.
Dazu kommen die Kosten für die Lawinensprengung bei Hubschrauber, macht weitere zwei Millionen.
Doch diese Verluste treffen mit Lech und Zürs äußerst potente Fremdenverkehrsorte mit teils betuchten Gästen.
Sie machen 2,5 Milliarden Schilling Umsatz jährlich, das ist ein Viertel des gesamten Umsatzes, den Vorarlberg im Winter macht.
Muxl hofft, die Verluste langfristig wieder hereinzuspielen, umso mehr, als die heurige Wintersaison hervorragend läuft wird.
Jetzt hatten wir eine Spitzensaison, eine ganz, ganz tolle Saison.
Wir hatten Steigerungen im Dezember von 12 Prozent und im Jänner auch von 13 Prozent.
Nicht betroffen von den Sperren war St.
Anton und im Tiroler Paznauntal mit 20.000 Gästebetten wird noch gerechnet.
Wir können die Verluste noch nicht beziffern, sagt der Fremdenverkehrsdirektor von Galtür.
Auch er hofft, dass die gute Saison die Verluste in Grenzen halten wird.
Wie waren nun die Gäste von ihrem Zwangsaufenthalt betroffen?
Die Frage der Hotelkosten ist klar geregelt und zwar im Kleingedruckten der Hoteliersverordnung.
Sie müssen ihren weiteren Aufenthalt selbst bezahlen, bekommen aber oft günstigere Preise.
Jene Urlauber, die nicht anreisen können, müssen keine Stornogebühr zahlen.
Nur das ist nämlich höhere Gewalt.
Keine Probleme gab es übrigens mit der Geldversorgung, obwohl zahlreiche Betriebe nach wie vor ein Leben ohne Kreditkarte führen.
Die Bankomate waren immer prall gefüllt.
Schließlich konnten nicht nur die Gäste, sondern auch das Geld die Orte nicht verlassen.
Die Fremdenverkehrsorganisationen von Tirol und Vorarlberg relativieren übrigens die Meldungen vom Schneechaos im Westen.
Wir hatten immer alles im Griff, sagen sie.
Wir im Westen sind es gewohnt, mit dem Schnee zu leben.
Ganz im Gegensatz zu Wien, wo bei den ersten Schneeflocken der Verkehr zusammenbricht, können sie sich einen Seitenhieb in den Osten nicht verkneifen.
Der Seitenhieb ist berechtigt, es schneit momentan ganz ordentlich in Wien.
Michael Czocklich hat berichtet, welche Folgen, welche wirtschaftlichen Folgen das Schneechaos in Westösterreich hatte.
Der vorzeitige Rücktritt des Vorsitzenden der Rektorenkonferenz der österreichischen Universitäten, Peter Skalitzki, hat deutlich gemacht an Österreichs Universitäten gehrt es.
Hintergrund der Unruhe.
Die neue Universitätsorganisation verlangt auch von den hohen Schulen mehr Selbstständigkeit und Beweglichkeit.
Nicht alle Professoren und Assistenten sind aber gleichermaßen reformfreudig, was immer wieder zu internen Konflikten führt und im Falle Skalitzky auch einen der reformfreudigeren Professoren das Handtuch werfen ließ.
Im Gespräch mit Franz Simbürger warnt Wissenschaftsminister Kaspar Einem allerdings davor, solche Auseinandersetzungen überzubewerten, zumal ohnehin kein Weg an der Reform der Universitäten vorbeiführt, wie Einem sagt.
Das, worum es geht, ist zu sehen, dass die Universitäten tatsächlich in einer Veränderung sich befinden und es ist auch höchste Zeit.
Die Gesellschaft hat sich bereits dramatisch verändert in den letzten 20, 30 Jahren.
Dass dabei da und dort Friktionen entstehen, wie jetzt zuletzt in der Rektorenkonferenz, ist wohl unvermeidlich.
Schade ist, dass mitunter die Reformer daran glauben müssen, weil Skalitzky hat zweifellos zu den pragmatischen Reformern gezählt.
Aber das ist ja ein bisschen symptomatisch, dass die Reformer daran glauben.
Die Frage ist ganz einfach, was läuft schief an den Universitäten?
Das Grundproblem der Universitäten, wie der Forschung insgesamt,
scheint mir darin zu bestehen, dass in den letzten Jahrzehnten der Kontakt mit gesellschaftlichen Entwicklungen nicht intensiv genug war und dass daher zum Teil die Studien an Aktualität und an Vorbereitungswert für die Absolventen verloren haben.
und dass andererseits die Diskussion zwischen Forschung und Gesellschaft gelitten hat mit der Konsequenz, dass das Misstrauen, dass die Skepsis, dass die Angst vor Ergebnissen der Forschung in der Bevölkerung zugenommen hat.
Was heißt das?
Was muss geschehen?
Was müssen die Universitäten tun?
Sie müssen einerseits, was die Studienangebote betrifft, versuchen diese Studien durchlässiger und vor allem auch kürzer zu machen.
Es hat sich gezeigt, dass in den letzten Jahrzehnten die Studiendauer
meisten Fächern deutlich im Durchschnitt zugenommen hat, weil die Zahl der Fächer, die Zahl der Pflichtprüfungen zugenommen hat, weil jeder, der sich habilitiert hat, letztlich versucht hat, sein Spezialgebiet zu einem Pflichtfach zu machen.
Das, worum es jetzt geht, ist hier wieder auszuholzen und zu sehen, dass Berufsvorbereitung, dass auch das Lernen einer Methode eines bestimmten akademischen Fachs
nicht verlangt, dass man alles in diesem Fach weiß, zumal das Wissen heute sehr rasch veraltet.
Ein zweites Feld ist das Feld der Forschung.
Im Bereich der Forschung geht es darum, dass die Universitäten sich tatsächlich öffnen, auch für Bedarfe von insbesondere Unternehmern, aber auch anderen, die bereit sind, für bestimmte Forschungsaufgaben zu zahlen.
Hier haben wir ein strukturelles Problem in den Universitäten zu lösen, das darin besteht, dass die Universitätsinstitute in der Regel viel zu klein sind.
Ein Professor, zwei Assistenten, eine wissenschaftliche Hilfskraft, eine Sekretärin.
Mit einer solchen Ausstattung, das ist die Durchschnittsausstattung von etwa der Hälfte aller österreichischen Universitätsinstitute, lässt sich auf dem Gebiet der Forschung nicht wirklich etwas voranbringen.
Hier geht es darum, diese Kleinkönigreiche oder Kleinherzogtümer zusammenzufassen zu vernünftigen Institutsgrößen, in denen genügend Spielraum für Forschung und Lehre besteht.
Der Widerstand dagegen ist beträchtlich, aber alle, die im Universitätswesen einigermaßen mit Sinnen bei der Reform sind, wissen, dass es ohne diese Form der Konzentration nicht geht.
Es gibt ein Drittes.
Wir müssen auch dafür sorgen, dass
die Ablauforganisation im Inneren der Universitäten besser wird.
Das ist etwas, was wir den Studierenden schuldig sind und das ist etwas, was dazu beitragen kann, mit den knappen Ressourcen einen wesentlich besseren Nutzen zu ziehen.
Wie lange geben Sie den Universitäten Zeit, diese Reformen umzusetzen?
Der Reformprozess hört nicht auf.
Der Wunsch, den viele Menschen hegen,
dass es endlich einmal so bleiben möge, wie es ist.
Oder dieser faustische Wunsch, Augenblick, du bist so schön, verweile doch, du bist so schön.
Das ist etwas, was jeder schon mal empfindet.
Aber ich denke, dass wir momentan nicht in einer Zeit leben, wo dieser Wunsch ohne Werte so erfüllbar ist.
Der Ruf nach Veränderung wurde laut in diesem Gespräch mit Wissenschaftsminister Kaspar Einem, das Franz Simbürger geführt hat.
Der Präsident der Weltwirtschaftsbank, James Wolfensohn, mahnt mehr soziales Engagement bei der Entwicklungshilfe ein.
Bei seinem ersten Besuch in Österreich vertrat Wolfensohn die Ansicht, dass Geld allein nicht die Probleme in den ärmsten Ländern der Welt lösen kann.
Wichtig sei Vertrauen in die jeweiligen Wirtschaften zu gründen,
Europa müsse sich dabei seiner Aufgabe stellen und dürfe sich nicht als in sich geschlossener Markt nach außen hin abschotten.
Lobende Worte fand der Weltbankpräsident für das Engagement Österreichs bei den zahlreichen Projekten der Weltbank.
Österreich hält derzeit 0,72 Prozent der Anteile an der Weltbank.
Christian Hunger berichtet.
Der gebürtige Australier James Wolfensohn hat keine leichte Stellung an der Spitze der Weltbank.
Vor vier Jahren hat er die Bank übernommen.
Damals galt die Weltbank als fett, unbeweglich, arrogant und unfähig, richtig auf die Herausforderungen der sich verändernden Welt zu reagieren.
Hauptaufgabe der Weltbank als Sonderorganisation der UNO ist es, langfristige Darlehen an Entwicklungsländer und Staaten des ehemaligen Ostblocks zu vergeben.
Wolfensohn musste zuerst die Weltbank grundlegend reorganisieren, was einigen Hundert der 10.000 Mitarbeitern ihren Job gekostet hat.
Besonders engagiert hat sich die Weltbank zuletzt bei der Asienkrise, wo unter anderem Indonesien und Indien Milliarden Dollar zur Stabilisierung der Wirtschaft erhalten haben.
Erst vor wenigen Monaten hat Russland 15 Milliarden Dollar bekommen, heuer sollen weitere 5 Milliarden folgen.
James Wolfson glaubt, dass Geld alleine nicht die Probleme lösen wird können.
Ich bemühe mich bei den Gesprächen mit Österreich und den anderen Anteilseignern der Weltbank klar zu sagen, lasst uns nicht nur auf die finanziellen Probleme blicken, lasst uns auch gleichzeitig die humanitären und sozialen Probleme erfassen.
Wenn wir nur an das Geld denken, dann bringt uns das zu falschen Schlussfolgerungen.
Deshalb diskutieren wir über ein umfassendes Entwicklungsprogramm, bei dem auch die soziale Dimension nicht zu kurz kommt.
James Wolfson reagiert damit auf Vorwürfe, wonach viele Gelder der Weltbank zu wenig effizient verwendet werden.
Der Effizienzgrad liegt bei nur 60 Prozent, heißt es.
Sie können eine gute Steuer- oder Geldpolitik haben, aber wenn die Menschen auf der Straße demonstrieren oder die Kohlebergarbeiter die Bahnverbindungen stören oder Korruption an der Spitze eines Staates herrscht, dann können sie nicht das notwendige Vertrauen in die Wirtschaft schaffen.
Deshalb betrachten wir die Probleme immer gesamtheitlich, die strukturellen und sozialen Aspekte als Gleichgewicht des makroökonomischen Gesamtbildes.
Wolfensohn sieht die Entwicklung in Europa und die Schaffung einer Gemeinschaftswährung grundsätzlich als positive Entwicklung.
Er glaubt, dass das geeinte Europa aber auch von den Entwicklungsländern profitieren kann.
Die 4,8 Milliarden Menschen, die in den Entwicklungsländern leben, sind auch ein wichtiger Markt für dieses starke Europa.
Europa kann nicht alleine in sich isoliert existieren.
Europa braucht auch seine Exporte und seine Investitionen in den Entwicklungsländern.
Wenn es ein starkes Europa gibt, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Geld und Investitionen in den Markt der Entwicklungsländer fließen.
Wolfensohn erinnert in diesem Zusammenhang, dass die Entwicklungsländer immerhin 30 Prozent der gesamten Weltwirtschaft leisten.
Eben war es halb eins und in der zweiten Hälfte des Mittagsschanals.
Schauen wir mal kurz vorbei beim Opernball, jetzt um die Zeit, etliche Stunden vor der Eröffnung kann man es sich noch leisten.
Dann informieren wir Sie über die Lage der Pressefreiheit international gesehen sowie über die Lage der Jugend in Österreich und über die Empfehlung des Kunstrückgabebeirats, 250 Kunstobjekte an die Familie Rothschild zurückzugeben.
Zuvor aber ein Programmhinweis.
Es sei vielleicht nicht eine Gruppe von Personen gewesen, die um einen Tisch gesessen ist und darüber beraten hat, wie man den Präsidenten loswerden könnte, aber es gäbe schon Hinweise darauf, dass die amerikanische Rechte bereits seit mehr als fünf Jahren Wege gesucht habe, um den Präsidenten zu stürzen.
Diese Verschwörungstheorie formuliert Universitätsprofessor Alan Lichtman und er nennt auch ein Beispiel.
Der Kongressabgeordnete Bob Barr, der jetzt auch einer der 13 Ankläger im Senatsprozess war, habe einen Antrag auf Absetzung des Präsidenten eingebracht, lange bevor der Lewinsky-Skandal ausbrach.
Damals habe er mit den Ermittlungen rund um den Whitewater-Skandal argumentiert.
Alan Lichtmann ist einer von vier amerikanischen Intellektuellen, die mit Susanne Newerkla eine politische Bilanz über den Versuch, den US-Präsidenten abzusetzen, ziehen.
Heute Abend, Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Weltweit mehren sich die Verstöße gegen die Pressefreiheit.
Die Arbeit für Journalisten ist im letzten Jahr schwieriger geworden.
Das geht aus dem heute veröffentlichten Jahresbericht des Internationalen Presseinstituts in Wien hervor.
Das Internationale Presseinstitut wurde 1950 in New York gegründet, hat seit 1992 den Sitz in Wien.
Das Institut ist die weltweit führende Organisation, die sich für die Verteidigung der Pressefreiheit einsetzt.
Ihr Jahresbericht gilt als Gradmesser für die Situation der Journalisten weltweit.
Und da geht es nicht nur ums Beklagen des eigenen Leides, sondern vielmehr um die Frage, wie weit können die Menschen dieses Globus wirklich gut informiert werden.
Hören Sie näheres dazu von Karin Koller.
Es ist ein trauriger Bericht, konstatiert das Internationale Presseinstitut in Wien.
Denn im Vergleich zu 1997 hat sich die Situation für Journalisten im Vorjahr weltweit verschlechtert.
50 Journalisten wurden im vergangenen Jahr getötet, um immerhin sechs mehr als im Jahr davor.
Hunderte wurden verfolgt, verhaftet und nur zum Teil wieder freigelassen.
Derzeit sitzen noch immer mehr als 100 Journalisten in den Gefängnissen.
Insgesamt wurden in 168 Staaten, also in mehr als zwei Drittel aller Länder, Verstöße gegen die Pressefreiheit in der einen oder anderen Form begangen.
Dabei muss natürlich klar sein, dass Verletzungen der Pressefreiheit nicht in allen Ländern gleich gravierend ausfallen, sagt der Direktor des Internationalen Presseinstitutes
Das Problem der Pressefreiheit ist ein vielschichtiges.
In Ländern wie in Afrika oder in einigen asiatischen Ländern geht es schlicht und einfach um das einfache freie Wort, um das Grundrecht zur freien Rede, um das Grundrecht zur Meinungsfreiheit.
In den europäischen Ländern kommt es schon auf eine ganz
höheren rechtlichen Ebenen zu neuen Formen der Unterdrückung, zu neuen Formen des Boykotts, zu subtileren Formen.
Zum Beispiel in Belarus, also in Weißrussland, wo man Protokolle gefunden hat, die eindeutig besagen, dass die offiziellen Vertreter der Regierung
unabhängigen Medien keine Interviews geben oder dass alle im staatlichen Einfluss stehenden Firmen unabhängigen Medien keine Inserate geben.
Also Sie sehen, hier verschiebt sich die Tendenz, wie man Pressefreiheit blockiert.
Wirtschaftskrisen wie in Asien, Russland und in manchen osteuropäischen Ländern wirken sich auf die unabhängigen Medien dort besonders krass aus.
Wenn sie nicht direkt politisch unterdrückt werden, dann werden die freien Medien meist wirtschaftlich ausgehungert.
In dem Jahresbericht werden aber auch Verletzungen der Pressefreiheit in Westeuropa und in den USA angeführt.
Übergriffe der Polizei auf Journalisten bei Demonstrationen werden ebenso vermerkt, wie auch das Gesetz des Lauschangriffs in Österreich zum Beispiel, dem zufolge ja auch in Redaktionsräumen abgehört werden darf.
Es gibt aber auch sehr positive Entwicklungen.
Vor allem in Südafrika habe sich die Situation für Journalisten in den letzten Jahren ganz entscheidend verbessert.
Besonders negativ hingegen die Entwicklung in den zentralasiatischen Nachfolgerepubliken der Sowjetunion, sagt Johann Fritz.
Hier kommen wir keinen Schritt vorwärts.
Hier werden nach außen hin Scheingefechte gemacht, damit man die internationalen Investoren beruhigt und Demokratisierung spielen kann.
Hier gibt es sogenannte private Medien, die alle im Freundeskreis und Dunstkreis von Regierungsmitgliedern geschaffen werden und daher hörig sind, obwohl sie nicht staatlich im eigentlichen Sinne sind.
Die Verletzung der Pressefreiheit ist aber nicht immer eine Folge staatlicher Unterdrückung.
Im südamerikanischen und lateinamerikanischen Bereich haben wir Gott sei Dank in den letzten Jahren keinerlei staatliche Behinderungen mehr.
Also die rechtlichen Normen sind dort positiv.
In Südamerika ist trotzdem der Journalistenberuf einer der gefährlichsten in der Welt und es sind auch die meisten Opfer zu beklagen, das heißt die meisten Morde an Journalisten zu beklagen.
weil es das organisierte Verbrechertum und insbesondere die Drogenmafia gibt, die jeden kritischen Journalisten, der nicht spurt, wegräumt.
Einfach durch die schlimmste Art der Zensur, durch Ermordung.
Ein Problem, mit dem auch Russland immer mehr zu kämpfen hat.
Dass es in allen Ländern, die in diesem Bericht nun nicht angeführt sind, auch wirklich eine freie Presse gibt, das könne nicht behauptet werden, sagt Johann Fritz.
Denn um gegen die Pressefreiheit zu verstoßen, muss es überhaupt erst einmal so etwas wie eine freie Presse geben.
Vor drei Monaten hat der Hurricane Mitch weite Teile Mittelamerikas verwüstet.
In Nicaragua gab es offiziell rund 3.000 Tote, mehr als 800.000 Menschen wurden obdachlos.
Österreich hat diesem Schwerpunktland Nicaragua im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit insgesamt 21 Millionen Schillingen Sofort- und Wiederaufbauhilfe zur Verfügung gestellt.
Ein Lokalaugenschein in den am meisten betroffenen Regionen im Westen des Landes hören Sie jetzt von Judith Brandner.
Hurricanes sind unberechenbar, wie Frauen.
Mit markigen Macho-Sprüchen wie diesen versuchte nicaraguanische Vizepräsident Enrique Bolaños, Leiter des Nationalen Notfallkomitees, noch drei Monate nach der Katastrophe jede Kritik an den Maßnahmen der Regierung vom Tisch zu wischen.
Doch viele Menschen in Nicaragua, vor allem in den ärmsten und am meisten vom Hurricane betroffenen Gegenden im Westen des Landes, sind anderer Meinung.
Ich denke, dass die Dauer immer bei Pazolteca gewesen ist.
Ich glaube, es fehlt der Regierung an Menschlichkeit und Sensibilität.
Schon vor Mitch ist die meiste Hilfe an uns vorbeigegangen.
Vielleicht, weil ich den Sandinisten angehöre, sieht die Bürgermeisterin von Posoldega politische Gräben im Land, die der Hurricane erneut aufgerissen hat.
Immer wieder ist der Vorwurf zu hören, dass die liberale Regierung sandinistische Gemeinden vernachlässige.
Die Bilder dieser Gemeinde am Fuß des Vulkans Kasito waren um die Welt gegangen.
Eine riesige Schlammlawine hatte dort 2000 Menschen den Tod gebracht.
In Adschwab, also in diesem Talkessel, in den wir jetzt hereingefahren sind, sind über 100 Häuser zerstört worden, während Mitch und wir sind dabei, den Leuten zu helfen, eben diese Gesamtzahl der Häuser wieder aufzubauen.
Lokalaugenschein in Nachuapa nahe der Grenze zu Honduras mit Hans-Georg Danninger, dem Koordinator der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit in Nicaragua.
Auch hier schwere Schäden an der Infrastruktur, zerstörte Felder, verlorene Bohnen, Mais und Gemüseernten.
Eine Bank, die Kredite für neues Saatgut geben könnte, gibt es nicht.
Ein einziges Telefon hält die Verbindung zur Außenwelt aufrecht, sagt Bürgermeister Milan Valenzuela.
Achuapa ist eine der ärmsten Gemeinden im Land.
Trotzdem sehen wir hier kaum Hilfe von der Zentralregierung.
Die meiste Unterstützung kommt aus der Entwicklungszusammenarbeit mit dem Ausland von den Projekten, die hier sind.
Die österreichische Hilfe wird hier von allen als besonders rasch und effizient gelobt.
Mit dem Bau der Häuser wurde bereits drei Wochen nach dem Hurricane begonnen.
Motto Hilfe zur Selbsthilfe.
Die neuen Eigentümer bauen selbst, die Ziegel werden im Dorf gebrannt.
Mit gemeinnütziger Arbeit wird das Material bezahlt.
Eile ist angesagt, denn im Mai beginnt die nächste Regenzeit.
Bis dahin sollen zumindest hier alle ein Dach über dem Kopf haben.
Und für die Hilfe aus Österreich braucht es natürlich auch Geld.
Die Bankverbindungen erfahren Sie über unser Österreich 1 Hörerservice unter der Wiener Telefonnummer mit der Vorwahl 01, dann 501 70 371.
501 70 371 unter dieser Telefonnummer erfahren Sie die Bankverbindungen für die Nicaragua Hilfe.
Wie geht es der österreichischen Zukunft der heutigen Jugend?
Der Bericht des Familienministeriums gibt darüber Auskunft.
In den heutigen Tageszeitungen ist schon nachzulesen, was eigentlich für die jungen Leute immer gegolten hat, dass zum Sex die Liebe dazugehört.
War das nicht immer so?
Nur schön war es eben zu erleben, wo die Liebe so hinfällt im Laufe des Heranwachsens.
Wo vor Jahrzehnten aber noch die Ahnungslosigkeit herrschte, regiert heute die Überfülle von Information.
Die Angst vor dem ersten Mal ist der Angst vor tödlicher Ansteckung gewichen.
Aber, und das zeigt der Bericht, den Familienminister Bartenstein vorgelegt hat, die heutige Jugend ist nicht nur vom aufbrechenden Sexualleben diktiert, sondern hat auch noch ganz andere Sorgen.
Klaus Webhofer mit dem Bericht zur Lage der Jugend in Österreich.
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft mit entsprechendem Leistungsdruck und das bekommen auch die Jugendlichen zu spüren.
Zu diesem Schluss kommt der jüngste Jugendbericht.
Dieser Leistungsdruck, der vor allem durch die Schule verursacht wird, hat zur Folge, dass die Freizeit abnimmt, gleichzeitig aber an Bedeutung für die Jugendlichen gewinnt.
Und hier führen insbesondere individuell orientierte Aktivitäten die Hitliste an.
Stichworte Musik hören, Fernsehen, Video.
Das Konsumieren von Medien, in welcher Form auch immer, steht also hoch im Kurs.
Wichtig sind den Jugendlichen aber auch Sozialkontakte wie Ausgehen oder Freunde treffen.
Wie ist es um die Finanzen bestellt?
Über durchschnittlich 3.400 Schilling monatlich verfügen Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren in Österreich.
Wer nur Taschengeld bezieht, hat weniger, wer schon selbst berufstätig ist, naturgemäß mehr.
Insgesamt freut sich ÖVP-Familienminister Martin Bartenstein, stellt der Bericht der Jugend ein gutes Zeugnis aus.
Das heißt für Bartenstein... Es ist nicht so, dass wir es mit einer wertelosen, zunehmend weniger wertorientierten Jugend zu tun haben, ganz im Gegenteil.
Werte wie Familie, Werte wie Demokratie, Solidarität haben einen hohen Stellenwert.
Zusammenfassend, die Jugend ist nicht nur besser als Jeruf.
Ich meine, Österreichs Jugend ist viel besser als Jeruf.
Wenig überraschend ist freilich auch die Tatsache, dass traditionelle Jugendorganisationen, zum Beispiel Verbände oder Vereine, in den letzten Jahren an Bedeutung verloren haben.
Es gab hier eine Verschiebung
von der sogenannten verbandlichen Jugendarbeit in Richtung offene Jugendarbeit und darüber hinaus einfach in Richtung Jugendkultur und Jugendszene.
Dieser Trend mag durchaus auch noch anhalten.
Der ist aber gleichzeitig auch Auftrag und Aufforderung an jetzt etablierte Jugendorganisationen, sich diesem Trend zu stellen und diesen Trend nicht zu ignorieren.
ein konkretes Ergebnis dieses Jugendberichts, der manche etablierte Jugendorganisationen zum Nachdenken bringen sollte.
Nachdenklich sollten aber auch die Parteien und Politiker werden, denn, auch das ein Ergebnis des Berichts, die Jugend ist zwar nicht politikverdrossen, wohl aber gibt es starke Anzeichen von Politikerverdrossenheit.
So ändern sich die Zeiten.
Der Opernball provoziert keine straßenkämpferischen Protestdemos mehr, sondern die Unzufriedenen, die Benachteiligten und vom Jetset Ausgeschlossenen geben sich selbst die Ehre und feiern anderswo.
Und viele finden es schick, sich eher beim Ball des schlechten Geschmacks, beim Ball der Mauerblümchen oder beim Opferball der Obdachlosen in der Akademie der Bildenden Künste heute Abend einzufinden.
Der Ball der Bälle aber ist der Opernball, an den sich neben den Tratschgeschichten auch wirtschaftliche Hoffnungen knüpfen.
Hannes Eigelsreiter wurde von unserer Redaktion auserkoren, er sagt gezwungen, sich abends in den Pinguin-Look zu werfen.
In die Loge um 170.000 Schilling darf er aber bestenfalls mit dem Mikrofon in der Hand kurz hineinschauen.
Und für die hochpreisigen Getränke wird er sowieso keine Zeit haben.
Man muss zwar kein Ölscheich sein, um sich ein Getränk am Ball der Bälle leisten zu können, doch bevor man noch die Oper betritt, hat das Börsel schon ein Loch.
Es fehlen bereits 2.700 Schilling für die Eintrittskarte.
Will man seinen Gaumen womöglich auch noch mit Champagner verwöhnen, die Flasche zum Preis von knapp 5.000 Schilling wird dem einen oder anderen Charmeur den kalten Schweiß auf die Stirn treiben.
Vielleicht dazu noch ganz stilgerecht ein Räucherlachs für zwei Personen und weitere 800 Schilling sind es dahin.
Es geht aber auch billiger.
Wer sich mit einer Gulaschsuppe und einem Glas Bier begnügt, braucht für diesen leiblichen Genuss lediglich 145 Schilling.
Opernballorganisatorin Eva Dinzis Engagement hat sich finanziell gesehen schon jetzt mehr als gerechnet.
Die reine Lüste des Ballabends, der von 22 bis 5 Uhr früh dauert, wird bei mehr als 10 Millionen Schilling liegen.
Doch nicht nur in der Oper darf man sich über Gewinne freuen, sagt Dinzis.
Dieser Ball heißt für Wien zunächst einmal eine Riesenwerbung, dann müssen Sie rechnen in der toten Jahreszeit.
Im Februar ist normalerweise der Städtetourismus nicht so großartig, ist Wien ausverkauft.
Sowohl alle Hotels als auch Pensionen, die Restaurants freuen sich, also die Umwegrentabilität ist sehr, sehr hoch.
Sie liegt bei ungefähr 200 Millionen Schilling.
Und auch die Hör- und Schaulustigen kommen auf ihre Rechnung.
Entweder live via ORF-Radio und Fernsehen oder an Ort und Stelle darf man sich über den Auftritt der reichen, schönen, wichtigen und exzentrischen Gäste freuen.
Das sind einmal die staatlichen Würdenträger von Bundespräsident Thomas Kjestil, Nebstgattin Margot, bis hin zu Kanzler Klima, Vizekanzler Schüssel, Bürgermeister Häupl und andere politische Entscheidungsträger aus dem In- und Ausland.
Auch die Wirtschaft ist prominent vertreten.
Magnerschef Frank Stronach hat sich genauso angesagt wie Mercedes-Boss Jürgen Schremp.
Der Leasing-König und Society-Löwe Richard Lugner schmückt sich heuer mit der Oscar-gekrönten Schauspielerin Faye Dunaway.
Und auch heuer gibt es wieder ein Skandälchen rund um den Opernball.
Der Besuch der deutschen Pornoproduzentin Dolly Buster sorgte schon im Vorfeld für große Aufregung.
Davon gänzlich unbeeindruckt gibt sich die Ballorganisatorin Eva Dienstes.
Ich glaube nicht, dass bei 7.000 Leuten die Leute alle nach meinem Geschmack sein müssen.
Das ist nicht der Sinn eines großen Balles.
Wenn die Gäste, die hierher kommen, zufrieden sind, dann ist der Geschmack getroffen.
Dass die ab kommendem Jahr neue Organisatorin des Opernballs Elisabeth Gürtler herbe Kritik an den Gästen übt und ein besseres Auswahlverfahren der Besucher plant, stört Dinzis wenig.
Auf die Frage, ob sie das fair findet, sagt sie nur ganz trocken.
Fair nicht, aber es entspricht unserem Zeitgeist, würde ich sagen.
Doch mit der Bundeshymne um 22 Uhr und der Eröffnungspolonaise dürfte zumindest für sieben Stunden die Diskussion über die Qualität des Opernballs verstummen.
Denn dann sollte man sich besser auf den Linkswalzer oder vielmehr auf seine Beine konzentrieren.
Und wie gesagt, auch der ORF hat seine Frackträger und schönen Ballroben.
Der ORF überträgt im zweiten Programm ab 21.50 Uhr den Opernball.
Da können wir dann alle dabei sein.
Patienten, denen ein fremdes Organ eingepflanzt wurde, haben ein erhöhtes Krebsrisiko.
Das hat sich in den vergangenen Jahren durch Vergleichsstudien gezeigt.
Doch man hat dies bisher in erster Linie darauf zurückgeführt, dass das Immunsystem eines Transplantationspatienten generell geschwächt ist.
Jetzt aber haben amerikanische Wissenschaftler belegt, dass das erhöhte Krebsrisiko von Medikamenten ausgeht, mit denen man eine Abstoßung des eingepflanzten Organs verhindern will, Eveline Schütz berichtet.
In Österreich werden jährlich knapp 800 Transplantationen durchgeführt, Organ- und Knochenmarktransplantationen zusammengezählt.
Der chirurgische Eingriff an sich ist heute bereits mehr oder weniger medizinische Routine.
Zu verhindern, dass das fremde Organ abgestoßen wird, ist hingegen auch heute noch eine Herausforderung für die Medizin.
auch wenn man zur Verhinderung von Abstossungsreaktionen heute gut wirksame Medikamente zur Verfügung hat.
Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken.
Unerwünschter Nebeneffekt dabei ist die erhöhte Infektanfälligkeit.
Nun haben amerikanische Wissenschaftler nachgewiesen, dass das bei einem Großteil der Transplantationspatienten eingesetzte Medikament Zyclosporin A auch noch eine weitere Nebenwirkung hat.
Es stimuliert die weitere Entartung von bereits vorhandenen Krebszellen.
Das heißt, das Medikament beeinflusst zwar nicht die Entstehung von Krebszellen, aber es behindert den Körper, mit bösartigen Zellen im Anfangsstadium fertig zu werden, was der Körper unter normalen Umständen schaffen würde.
Der Mechanismus dahinter, das Zyklosporin A kurbelt die Produktion eines ganz bestimmten Wachstumsfaktors an und durch diesen wird nicht nur die Teilungsrate erhöht, sondern auch ihre Fähigkeit, Tochtergeschwülste zu bilden.
Dass Transplantationspatienten ein erhöhtes Krebsrisiko haben, sei tatsächlich zu beobachten, aber man hat darauf auch reagiert, so der Wiener Transplantationsmediziner Ernst Wollner.
Die Patienten stehen unter strenger Kontrolle.
Und beim Lymphdrüsenkrebs hat sich darüber hinaus gezeigt, dass sich dieser nach Absetzen des Medikaments in vielen Fällen von selbst zurückbildet.
Bei anderen Organtumoren habe sich das leider nicht bestätigt.
Aber es gibt so Wollner bisher keine Alternativen zum Zyklosporin, auch wenn daran sehr intensiv geforscht werde.
Die Rückgabe von ehemals geraubten Kunstgütern, die in österreichischen Museen hängen, gelangt jetzt in ein konkretes Stadium der Verhandlung.
Ein erstes Etappenziel ist erreicht.
Heute Vormittag hat der zuständige Expertenbeirat eine Empfehlung an Ministerin Gehrer ausgesprochen, dass die betroffenen Kunstgegenstände aus der Sammlung Rotschild zurückgegeben werden können.
Details dazu von Dorothee Frank, die direkt von der Pressekonferenz berichtet.
Zurückgegeben werden rund 250 Kunstobjekte, die einmal zur Sammlung Rothschild gehörten und sich derzeit noch in mehreren Bundesmuseen wie dem Kunsthistorischen, dem Museum für Angewandte Kunst oder der Österreichischen Galerie befinden.
Es handelt sich durchwegs um sogenannte moralisch bedenkliche Schenkungen der Rothschilds an die Museen.
Nach dem Krieg wurden nämlich zuerst einmal alle von den Nazis geraubten Kunstgüter, soweit noch vorhanden, zurückgegeben.
Doch als die mittlerweile im Exil lebende Familie die Werke ausführen wollte, kam es zu einer Art Erpressung.
Die Ausfuhrgenehmigung wurde nur im Gegenzug gegen Schenkungen besonders wertvoller Stücke erteilt.
Diese Verfehlungen von damals werden jetzt also wieder gut gemacht.
Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer.
Es ist die Auflistung der Kunstgegenstände in Zusammenarbeit mit der Familie Rothschild und mit deren Anwälten geschehen.
Es ist auch klar festgestellt worden, wer erberechtigt ist und so wird auch denjenigen, die den Anspruch darauf haben, der Gegenstand wieder zurückgegeben.
Um welche Kunstwerke es sich handelt, das stand ja schon vor Monaten fest durch die Arbeit der Provenienzforschungskommission.
Unter anderem Bilder von Ammerling und Pettenkofen, von Franz Hals, Rigaud und Tenier, kostbare Möbel, Teppiche und Lampen, ein mittelalterliches Stundenbuch aus der Nationalbibliothek und vieles mehr.
Warum brauchte man nun einen zusätzlichen Expertenbeirat mit Juristen und Historikern, um die Gegenstände wirklich zurückgeben zu können?
Aufgabe des Beirates ist es, festzustellen, wer sind wirklich die rechtmäßigen Erben.
Ich muss also ausschließen, dass ich Sachen jemandem zurückgebe, dem sie eigentlich nicht gehören.
Und da brauche ich sehr wohl eine Beratung und ich bin sehr froh, dass diese Entscheidung heute so gefallen ist.
Die Objekte aus der Sammlung Louis Rothschild gehen zur Gänze an Bettina Loram, geborene Rothschild.
Die Kunstgegenstände aus der Sammlung Clarice Rothschild erhalten zur Hälfte Bettina Loram und ihre beiden Kinder.
Die Rückgabe soll nach dem Wunsch der Familie ohne großen Rummel erfolgen.
Die Familie Rothschild wird selber mit den Museen die Termine ausmachen.
Das heißt also, wir werden die offizielle Information noch schriftlich vornehmen und alles andere wird dann eine Aktivität der Familie Rothschild sein.
Und welche Rückgabeansprüche wird der Beirat als nächstes behandeln?
Als nächstes werden die Fälle Blochbauer und Lederer behandelt.
Aber es sind natürlich noch die weiteren Anträge, die ja auch schon bekannt sind, zu behandeln.
Und ich hoffe wirklich, dass wir mit Ende dieses Jahres einmal die erste große Welle der Rückgaben abschließen können.
Wobei gerade die Causa Bloch-Bauer ja ein strittiger Fall ist, weil da die Schenkungen schon vor dem Krieg erfolgten.
Sind mittlerweile bei der Durchforstung der Akten im Bundesdenkmalamt und in den Museen weitere erbberechtigte beziehungsweise moralisch bedenkliche Kunstwerke aufgetaucht?
Es sind derzeit noch Arbeiten im Gange, besonders in der Albertina.
Es sind keine weiteren großen
Kunstobjekte mehr aufgetaucht.
Es kann aber durchaus sein, dass beim Durchforsten der Archive noch das ein oder andere Kunstobjekt auftaucht.
Ich glaube aber, dass die wichtigsten und die größten und die umfangreichsten Sammlungen an und für sich definiert sind.
Sagte Österreichs Kulturministerin Gera, die um 12 Uhr heute mit ihrer Pressekonferenz begonnen hat zum Thema Rückgabe von geraubten Kunstgütern, in diesem Fall an die Sammlung Rothschild.
Und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Alexander Jonach.
Österreich.
Im Prozess gegen den Ex-Bankier Wolfgang Rieger dürfte heute das Urteil fallen.
Derzeit konzentriert sich das Verfahren auf die Frage, ob gegen Rieger Morddrohungen erhoben worden sind.
Der Angeklagte hatte seine Flucht ins Ausland damit gerechtfertigt, dass er sich bedroht gefühlt habe.
Mehrere Zeugen sollen heute dazu aussagen.
Die Staatsanwaltschaft liegt dem 44-jährigen Veruntreuung vor.
Rieger drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Im Prozess gegen den mutmaßlichen Brief- und Rohrbombenbauer Franz Fuchs im Grazer Landesgericht sind heute die Zeugeneinvernahmen fortgesetzt worden.
Ihre Aussagen sollen die Persönlichkeit des Angeklagten beleuchten.
Fuchs wurde wie schon gestern nicht in den Verhandlungssaal gebracht.
Frankreich, Bundesrepublik Jugoslawien.
Der serbische Präsident Milutinovic hat sich heute in die Kosovo-Friedensgespräche auf Schloss Rambouillet bei Paris eingeschaltet.
Er ist zunächst mit der serbischen Verhandlungsdelegation zusammengetroffen.
Ein Treffen des serbischen Präsidenten mit den Außenministern Frankreichs und Großbritanniens, Bedrin und Cook, gilt als möglich.
Die beiden Minister werden heute ebenfalls in Rambouillet erwartet, um den schleppenden Gesprächen einen neuen Impuls zu geben.
In dem Kosovo-Dorf Ratschak, etwa 30 Kilometer südlich von Pristina, sollen heute jene 40 Albaner beerdigt werden, die Mitte Jänner von serbischen Sicherheitskräften getötet worden sind.
Europäische Union.
Hauptthema eines Treffens der Innen- und Justizminister der EU in Berlin ist heute die Asyl- und Flüchtlingspolitik.
Zur Debatte steht die Frage einer gerechten Lastenteilung bei der Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen.
Die EU-Staaten streben seit Jahren eine Vereinheitlichung des Asylrechts an.
Bei den Berliner Treffen werden keine konkreten Beschlüsse gefasst.
Die informelle Konferenz soll aber Bewegung in die Diskussion bringen.
Deutschland.
Massenstreiks in der deutschen Metallindustrie werden immer wahrscheinlicher.
Die Metallgewerkschaft in Nordrhein-Westfalen, dem größten deutschen Metallbezirk, hat die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt und beim Hauptvorstand Urabstimmungen über Streiks beantragt.
Die Gewerkschaft verlangt um 6,5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeberseite hat zuletzt 2,3 Prozent angeboten.
USA.
Im Impeachment-Verfahren kann Präsident Clinton auch auf die Stimmen einiger Republikaner zählen.
Drei der 55 Senatoren der oppositionellen Partei kündigten an, gegen eine Absetzung des Präsidenten stimmen zu wollen.
Die für die Absetzung Clintons notwendige Zweidrittelmehrheit im Senat gilt als ausgeschlossen.
Das Wetter heute Nachmittag im Osten trüb und häufig Schneefall, sonst nur einige Schneeschauer.
Im Südwesten zwischendurch auch sonnig, kräftiger Wind, Vorsicht Schneeverwehungen.
Die Temperaturen minus sieben bis minus ein Grad.
Das war das Mittagsschonal am Donnerstag mit Richard Drexler, Tontechnik Ilse Oberhofer, Regie und der Mikrofon Hubert Heinem Elissen.