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Marker setzen in: Mittagsjournal 1999.02.19
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Mit Hubert Arnim Ellison.
Willkommen bei Mittagsjournal.
Der Winter hat es in diesen Wochen in sich.
In Tirol und Vorarlberg herrscht Lawinengefahr.
Neben der ausführlichen Wetterforschung gleich nach den Nachrichten informieren wir Sie aus unseren Landesstudios in Westösterreich.
Und unsere Kollegin aus dem Ländle wird uns auch darüber berichten, wie es in der Schweiz aussieht, denn dort mussten Häuser evakuiert und der Gotthardtunnel gesperrt werden.
Dann kommen wir zur politischen Information.
Wenn die Kosovo-Verhandlungen in Rambouillet scheitern, ist die NATO ab Montag bereit, militärisch in den Konflikt einzugreifen.
Und bis jetzt sieht es nicht nach einer Verhandlungslösung zwischen Serben und Kosovo-Albanern aus.
In Großbritannien ist die Diskussion um genmanipulierte Nahrungsmittel heftig entbrannt.
Regierungsmitgliedern wird vorgeworfen, persönliche Wirtschaftsinteressen mit ihrer Politik zu verbinden.
Österreich-Themen.
Im Fuchs-Prozess wird heute Maria Lohley, eines der Briefbombenopfer, befragt.
Im Kärntner Wahlkampf vor den Landtagswahlen präsentieren sich die Kleinparteien als Bündnis unter dem Namen Demokratie99.
Und durch die Anteilsmehrheit der Deutschen Telekom beim Handy-Anbieter MaxMobil wird der Preiskampf zum Vorteil der Kunden angeheizt.
Das sind einige der Themen, die wir heute planen.
Die Nachrichten hat Elisabeth Manners zusammengestellt und es liest Ingeborg Cani.
Frankreich, Bundesrepublik Jugoslawien.
Bei der Kosovo-Friedenskonferenz auf Schloss Rambouillet bei Paris wird die Zeit allmählich knapp.
Das Ultimatum der internationalen Balkan-Kontaktgruppe an die Konfliktparteien läuft morgen ab.
Der serbische Präsident Milutinovic ist in Rambouillet eingetroffen.
Er hatte vorher in Paris mit dem amerikanischen Vermittler Christopher Hill konferiert.
Hill selbst will noch heute nach Belgrad reisen, um Präsident Milosevic zur Annahme einer Friedensvereinbarung zu drängen.
Eine ähnliche Mission Hills ist am vergangenen Dienstag gescheitert.
Milosevic lehnte die Stationierung von NATO-Friedenstruppen im Kosovo zur Sicherung der angestrebten Friedensvereinbarung ab.
Die USA bezeichnen die Zustimmung zu einer derartigen Friedenstruppe als Schlüssel zum Erfolg bei den Verhandlungen in Rambouillet.
Außenministerin Albright will heute noch einmal persönlich in die Kosovo-Konferenz eingreifen.
Sie wird am Abend in Rambouillet erwartet, ebenso der britische Außenminister Robin Cook.
Das deutsche Außenministerium hat alle deutschen Staatsbürger in Jugoslawien zur Ausreise aufgefordert.
Die Warnung gilt vor allem für den Kosovo.
Österreich verhält sich abwartend.
Man hat noch keine Schritte zur Evakuierung der Botschaft in Belgrad eingeleitet.
Die USA sollen das Personal ihrer diplomatischen Vertretung in Belgrad bereits verringert haben.
Diese Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit drohenden Luftangriffen der NATO auf jugoslawische Ziele.
Die Botschafter Großbritanniens und Kanadas haben ebenfalls Mitarbeiter aus Belgrad abgezogen.
Europa.
Die Protestaktionen der Kurden gegen die Verhaftung von PKK-Chef Öcalan dauern an.
In der Türkei ist es in mehreren Städten zu Zusammenstößen und Festnahmen gekommen.
Bei einer Schießerei in der südtürkischen Provinz Adana wurden 18 Menschen zum Teil schwer verletzt.
Die meisten von ihnen waren Sympathisanten Öcalans.
In Athen haben etwa 10.000 Sympathisanten des PKK-Chefs demonstriert.
In Hamburg herrscht angesichts einer geplanten Kurden-Demonstration Hochspannung.
In Griechenland hat die Entführung Öcalans eine Regierungskrise ausgelöst.
Drei Minister traten zurück.
Der neue griechische Außenminister Papandreou gab zu, dass Athen im Fall Öcalan Fehler gemacht habe.
Er wies darauf hin, dass die griechische Regierung kein EU-Land rechtzeitig informiert habe.
Griechenland habe auf eigene Faust gehandelt, sagte der neue Außenminister.
Er fügte hinzu, hätte Europa mehr Mut bewiesen, wäre der Fall anders beendet worden.
Nun müsse die Europäische Union verstärkt über das Schicksal Ötscherlands wachen.
Österreich.
Mit einer Flut von Anträgen hat der heutige Prozestag gegen den mutmaßlichen Brief- und Rohrbombenkonstrukteur Franz Fuchs begonnen.
Der Staatsanwalt beantragte die Einvernahme eines Ermittlers sowie des Kriminalpsychologen Thomas Müller.
Der Verteidiger konterte mit zwei Anträgen, die ebenfalls Zeugenladungen ermittelnder Beamten betrafen.
Nach Angaben einer Sonderkommission gibt es zwischen den österreichischen und den rumänischen Briefbomben keinen Zusammenhang.
Die Verteidigung hatte argumentiert, die in Rumänien aufgegebenen Sendungen seien ein Beweis für die Existenz von Mittätern.
Als Zeugin wurde heute die Flüchtlingshelferin Maria Lolai gehört.
Sie war eines der Opfer der vierten Briefbombenserie im Oktober 1995.
Sie erklärte, die Schmerzen seien nicht das Schlimmste gewesen, der psychische Schock schwerer.
Ähnlich äußerte sich auch ein weiteres Briefbombenopfer, der syrische Arzt Mahmoud Abu Rumi.
Die Deutsche Telekom hat ihren Anteil an dem Mobilfunknetzbetreiber Max Mobil von 25 auf 71 Prozent aufgestockt.
Die Mehrheitsbeteiligung muss allerdings noch von der zuständigen Kartell- und Regulierungsbehörde genehmigt werden.
Österreich Die Lawinengefahr im Westen Österreichs ist dramatisch.
In Tirol und Vorarlberg gilt weiter die höchste Alarmstufe 5.
In der Nacht sind wieder 50 Zentimeter Schnee gefallen.
Temperaturanstieg und Regen bis in 1000 Meter Höhe haben den Schnee durchfeuchtet und die kritische Situation weiter verschärft.
Viele Straßen sind gesperrt, viele Urlaubsorte unerreichbar.
Im Tiroler Kaunertal ist die Stromversorgung für etwa 2000 Menschen zusammengebrochen.
Die Strommasten wurden von Lawinen geknickt.
Gleich weiter mit dem Wetter.
Über die Schneelage in Westösterreich informieren wir im Anschluss.
Zunächst also die Frage an Alois Holzer, was die Ostösterreicher in den nächsten Stunden und Tagen erwartet.
Ja, von Bayern her kommt etwas mildere, wenn auch sehr feuchte Luft nach Österreich.
Die Schneefallgrenze steigt daher langsam.
Im Osten Österreichs schneit es jetzt noch häufig, aber auch im Wiener Raum geht der Schneefall bis zum Abend allmählich in Schneeregen, wahrscheinlich sogar in Regen über.
An der äußerst kritischen Lawinensituation im Westen ändert das jedoch nichts.
Im Gegenteil, durch den Neuschneezuwachs im Gebirge kann sich die Lage sogar noch verschlimmern.
Durch den oft sehr feuchten und daher schweren Schnee sind mitunter auch Schäden durch Schneebruch möglich.
In vielen Tälern erwarten wir mit dem Regen und dem Steigen der Schneefallgrenze zudem kleinräumige Überflutungen.
Durch die großen Schneemengen sind viele Abflüsse verlegt.
Es können sich somit auf Wiesen oder Parkplätzen kleinere Seen bilden.
Die Gefahr, dass Flüsse und Bäche über die Ufer treten, ist zumindest vorerst noch gering, da im Mittel- und Hochgebirge die Feuchtigkeit weiterhin in Form von Schnee gespeichert wird.
Vor den Details nun die aktuellen Meldungen.
Wien Schneefall 1°, Eisenstadt Schneefall 0°, in St.
Pölten leichter Schneefall bei 0°, Linz leichter Schneeregen 1°, Salzburg leichter Regen 1°, Innsbruck meldet Schneefall bei 0°, Bregenz Regen 3°, Graz Heiter 5° und Klagenfurt Heiter 0°.
Im Großteil Österreichs regnet oder schneit es heute Nachmittag an der Alpen-Nordseite auch intensiv.
Die Schneefallgrenze steigt im Osten allmählich gegen 500, in Vardelberg, Tirol und Salzburg auf etwa 1200 Meter Höhe.
In einzelnen Tälern kann es aufgrund der großen Intensität allerdings weiterhin bei Schneefall bleiben.
Auch in Osttirol, Kärnten im Murtal sowie in der südlichen und östlichen Steiermark und im Südburgenland bleibt es nicht ganz so sonnig.
Am Nachmittag ziehen hier mehr und mehr Wolken auf und spätestens am Abend muss man auch im Süden und Südosten Österreichs mit einzelnen Schnee- und Regenschauen rechnen.
Die Temperaturen steigen meist noch auf 0 bis 5, im Rheintal bis 7 und im Bereich der südlichen Steiermark bis auf 9 Grad.
Auch im Gebirge wird es deutlich milder, in 2000 Meter Höhe steigt die Temperatur bereits langsam gegen 0 Grad.
Die Lawinengefahr natürlich weiterhin sehr groß, in Vorarlberg und Tirol gilt wie bereits gehört nach wie vor die größte Warnstufe.
Auf den Bergen kommt zudem stürmischer Westwind auf und am Abend sowie in der Nacht muss man auch im Donauraum mit kräftigem Westwind rechnen.
Morgen wieder ein Schub feuchter Luft aus Nordwesten.
Damit bleibt die Situation im Bergland äußerst kritisch.
Wir erwarten für morgen neuerlich große Neuschneemengen oberhalb etwa 800 bis 1300 Meter Höhe.
Im gesamten Gebiet vom Bregenzer Wald bis zu den niederösterreichischen Voralpen.
Weiter unten regnet es und auch das zeitweise ergiebig.
Das gilt auch für den Osten Österreichs.
Ein weiteres Problem der stürmische Westwind im Gebirge und im Flachland legt der Wind morgen im Lauf des Tages ebenfalls zu.
So können die Böen im Donauraum am Abend durchaus 80 Kilometer pro Stunde erreichen.
Am wenigsten Regen und Schneefall in Südösterreich, aber auch hier ist es morgen oft bewölkt.
Die Sonne wird kaum zu sehen sein.
Nun zu den Temperaturen für morgen.
Die höchsten Werte am Samstag zwischen 2 und 10 Grad, vorübergehend also relativ mild.
In 2000 Meter Höhe zunächst um minus 1 Grad, am Abend kühlt es im Gebirge jedoch wieder spürbar ab.
Dazu kommen auf den Bergen Schneesturm und Nebel, von der Lawinengefahr ganz zu schweigen.
Der Lawinenwahndienst Tirol rät aus diesem Grund von Skitouren an diesem Wochenende dringendst ab.
Zum Sonntag hin wird es wieder kälter, besonders spürbar im Bergland.
Es schneit damit bis in viele Täler und in 2000 Meter Höhe kühlt es auf etwa minus 5 Grad ab.
Die gute Nachricht, allzu ergiebig sollte der Schneefall übermorgen nicht mehr ausfallen.
Eher sind es nur Schneeschauer.
Zumindest eine kleine Verschnaufpause scheint den vom Schnee geplagten Gebieten im Westen also vergönnt.
Ein paar Regen- und Schneeschauer am Sonntag auch im Flachland, dazu kommt kräftiger Westwind.
Danke, Alois Holzer, für diese Informationen, was uns erwartet in den nächsten Tagen an Schnee.
In Österreich sind wir an den Schnee, Gottlob, gewöhnt.
Ganz anders ist das in Ländern wie der Türkei zum Beispiel.
Dort ist tatsächlich ein Schneechaos ausgebrochen.
In Ankara und in Istanbul liegt Schnee und man kann bestenfalls versuchen, dort die Hauptstraßen freizuhalten.
Denn eben in der Türkei ist man nicht so sehr darauf vorbereitet.
Aber in Westösterreich weiß man, wie man mit Schnee umgeht.
Aus Tirol informiert zunächst Wolfgang Böhmer.
In Tirol haben Neuschneemengen von bis zu einem Meter in den letzten 48 Stunden zu einer weiteren Verschärfung der Lawinensituation geführt.
Zahlreiche Täler, wie etwa das Paznaun mit den Ortschaften Ischgl, Kapl und Galtür, die Seitentäler des Lechtales sowie die Ortschaften Lech, Wart, Zürs und St.
Anton im Adlberggebiet sind weiter von der Umwelt abgeschnitten.
Allein in Tirol sitzen knapp 10.000 Touristen in ihren Quartieren fest.
Auch im Bereich der Nordkette in Innsbruck herrscht Lawinenwarnstufe 4, große Lawinengefahr.
Zwei Familien mussten aus ihren Häusern evakuiert werden.
Wegen der schlechten Sicht können selbst Lawinenexperten die Situation nur mehr äußerst schwer beurteilen.
Bei diesen Neuschneemengen sind Lawinensprengungen nicht mehr möglich.
Die Gefahr, riesige Lawinen auszulösen, ist zu groß.
Der planmäßige Urlauberschichtwechsel am Wochenende wird kaum durchführbar sein.
Schon in den letzten Tagen reisten zahlreiche Touristen aus Angst vor Straßensperren frühzeitig ab.
Die Autofahrerclubs rechnen erneut mit einem Verkehrschaos.
Und weiter jetzt Tarja Prüst, die aus Vorarlberg berichtet.
Allerdings muss man sagen, dass man dort die Schneemassen bis jetzt durchaus im Griff hat, während in der benachbarten Schweiz tatsächlich von einem Schneechaos gesprochen werden kann.
Im hinteren Bregenzer Wald hat heute Nacht eine Lawine einige Hütten und eine Kapelle verschüttet.
Personen waren Gott sei Dank nicht betroffen.
Vorsichtshalber wurde aber ein angrenzender Hof evakuiert.
Schon gestern sind einige Lawinen abgegangen und haben Straßen bis zu drei Meter hoch verschüttet.
Wie ernst die Lage ist, zeigt die Entscheidung der Gemeinde Schrunz im Montafon.
Dort werden bereits Notunterkünfte in Turnhallen für festsitzende Reisende eingerichtet.
Tausende Urlauber und Einheimische sind nach wie vor in den Bergen vor Arlbergs eingeschneit.
Zahlreiche Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt.
Darunter die Zufahrt nach Lech, Zürs und Wart sowie Teile des Bregenzer Waldes und des Montafons.
Das gleiche gilt für Strecken im Großen Walsertal und im Kleinwalsertal.
Stündlich rechnen die Lawinenkommissionen mit weiteren Lawinenabgängen.
Mit einer Entspannung der Lage ist vorerst nicht zu rechnen.
Auch in der Schweiz ist das Schneechaos perfekt.
Im Berner Oberland mussten wegen akuter Lawinengefahr 500 Personen evakuiert werden.
Zahlreiche Wintersportorte sind von der Umwelt abgeschnitten, unter anderem Grindelwald, Buchboden und Zermatt.
Wichtige Hauptverbindungen wie die Gotthard-Autobahn samt Gotthard-Tunnel bleiben bis auf weiteres geschlossen.
Hunderte Schwerfahrzeuge müssen jetzt über den San Bernardino.
Unpassierbar auch die Autobahn A8 sowie die Bahnlinie am Brünig und die Furka-Oberalbstrecke.
Auch die Autoverladung ist bis auf weiteres eingestellt.
Einzig der Maloja-Pass konnte heute wieder geöffnet werden.
Bis morgen Abend rechnet man allerdings erneut mit 40 Zentimeter Neuschnee.
Und wenn Sie wirklich mit dem Auto unterwegs sein müssen, gute Fahrt!
Es ist 12 Minuten, 13 Minuten nach 12 Uhr.
Wir kommen jetzt zu unserer politischen Information.
In Frankreich gehen die mühsamen Verhandlungen um eine Autonomie für die serbische Albaner Provinz Kosovo in die Endrunde.
Morgen Mittag muss es ein Verhandlungsergebnis geben.
Sonst, so die Drohung der Vermittler, gibt es Militärschläge der NATO.
Innerhalb von 48 Stunden sollen die Flugzeuge einsatzbereit sein.
Das würde bedeuten, dass ab Montag mit einem Einsatz zu rechnen ist.
Vorausgesetzt, die Konferenz in Rambouillet scheitert tatsächlich.
Fabio Polli hat sich die militärische Situation angesehen.
Aufmarschpläne für einen Ernstfall, wie er in Jugoslawien eintreten könnte, gehören grundsätzlich zu den bestgehüteten Geheimnissen des Militärs.
Man will den Überraschungseffekt bei einem Angriff nicht vergeben.
Andererseits gehört das Säbelrasseln auch zur Verhandlungstaktik der Politiker, daher müssen auch für die Öffentlichkeit sichtbar Truppen verschoben, Flugzeuge verlegt und Manöver abgehalten werden und daraus lässt sich dann doch wieder auf die Aufmarschpläne schließen.
Nachdem die Verhandlungen im französischen Schloss Rambouillet bis jetzt de facto ohne Erfolg auf der Stelle treten, tickt die Uhr.
Ein Ultimatum für eine Einigung läuft morgen Mittag ab.
Es wäre der 14. und letzte Verhandlungstag.
Ohne Einigung gibt es Militärschläge, die die NATO gegen Jugoslawien führen würde.
Um eigene Verluste auszuschließen, wird aus der Luft angegriffen.
Bodentruppen kämen nicht zum Einsatz.
Die NATO hat auf ihren Stützpunkten in Italien bereits mehr als 400 Flugzeuge für den Ernstfall in Bereitschaft versetzt.
Die Vereinigten Staaten, in der NATO die stärkste Kraft, haben, um Druck auf die Verhandlungsparteien auszuüben, erst diese Woche wieder Flugzeuge nach Europa verlegt, darunter auch Stealth-Tank-Happenbomber, die vom Radar nicht erfasst werden.
Sehr wahrscheinlich ist auch, dass Marschflugkörper eingesetzt werden.
Das sind raketengetriebene Bomben, die sowohl von Flugzeugen aus als auch von Schiffen abgefeuert werden können und vorprogrammierte Ziele besonders genau treffen sollen.
Die USA haben im Mittelmeer den Flugzeugträger USS Enterprise liegen, der solche Marschflugkörper an Bord hat und der auch für Unterstützung bei einem Angriff mit eigenen Flugzeugen sorgen kann.
Nicht genau bekannt sind die Ziele, die getroffen werden sollen, doch ist klar, dass sich die NATO bemühen würde, Tote unter den Zivilisten zu vermeiden.
Klar ist, dass ein ganz vorrangiges Ziel das jugoslawische Luftverteidigungssystem ist, also Radaranlagen, die feindliche Flugzeuge melden könnten, alle Arten von Stellungen, mit denen auf Flugzeuge geschossen werden kann und natürlich auch Militärflughäfen, von denen jugoslawische Maschinen starten könnten.
Das zweite Ziel wären die Basen jener Polizei- und Militäreinheiten, die im vergangenen Jahr im Kosovo Offensiven durchgeführt haben.
Wie groß der Widerstand auf jugoslawischer Seite sein könnte, lässt sich schwer abschätzen.
Die jugoslawische Luftwaffe gilt nicht als die modernste und schlagkräftigste, aber es ist unklar, ob und durch welche Kanäle sie sich in den Jahren des Embargos auf modernem technischem Stand gehalten hat.
Doch noch ist es nicht so weit, bis morgen Mittag haben die Kosovoalbaner und die Serben noch Zeit für eine Einigung.
Derzeit blockieren beide Seiten ein substanzielles Vorankommen, doch das gehört in solchen Fällen zum üblichen Pokerspiel.
Wer die besseren Nerven hat, wird wohl auch diesmal wieder gewinnen.
Einige Angehörige der britischen und der kanadischen Botschaft in Belgrad sind angesichts der drohenden Luftschläge bereits abgereist.
Die Österreicher bleiben vorerst.
Das Außenministerium in Wien will seine Vorgehensweise mit der deutschen EU-Ratspräsidentschaft abstimmen.
Das Außenministerium rät allerdings dringend vor Reisen nach Jugoslawien und in den Kosovo ab, so unsere letzten Informationen.
Und Sie haben einen Bericht von Fabio Polli gehört.
Internationale Konkurrenz macht es für österreichische Telefonkunden interessant, sehr genau das Preis-Leistungs-Verhältnis der Anbieter zu studieren.
Die Deutsche Telekom übernimmt die Mehrheitsanteile an dem österreichischen Handybetreiber MaxMobil.
Das ist heute offiziell bekannt gegeben worden.
Die Deutsche Telekom
erhöht ihre bisher 25% Anteile auf 71% und startet mit einer Preisoffensive, die den heimischen Telekom-Markt zum Vorteil der Kunden ordentlich durchrütteln dürfte.
Hören Sie von Christian Hunger wie.
den Preis, den die Deutsche Telekom für Max Mobil bereit war zu zahlen, wird offiziell stillschweigend gehalten.
Telekom-Chef Ron Sommer sagt nur so viel, das Unternehmen war uns sehr viel wert.
Tatsächlich hat die Braut Max Mobil einiges vorzuzeigen.
Der Handybetreiber hat vor etwas mehr als zwei Jahren den Markteinstieg in Österreich begonnen und zählt derzeit 800.000 Handykunden.
Das sind 37 Prozent Marktanteil.
Heuer soll nicht nur die 1-Million-Kunden-Grenze deutlich überschritten werden,
MaxxMobil rechnet auch mit dem Projekt EVEn in die Gewinnzone zu kommen, zwei Jahre früher als ursprünglich prognostiziert.
Für die Deutsche Telekom ist MaxxMobil auch von strategischer Bedeutung.
Die Deutsche Telekom ist mit über 46 Millionen Telefonanschlüssen das größte Telekommunikationsunternehmen in Europa und der drittgrößte Carrier weltweit.
Die Allianz mit der France Telecom macht die Deutsche Telekom zu einem sogenannten Global Player, einem Unternehmen, das auf allen Weltmärkten präsent ist.
Die Mehrheitsbeteiligung an MaxMobil ermöglicht der Telekom auch den Einstieg in das österreichische Festnetz.
Über die Festnetz-Lizenz für MaxMobil wird derzeit verhandelt.
Der Plan der neuen Mobil-Allianz, globale Angebote, das heißt eine Telefonnummer für Fest- und Mobilnetz, das heißt Erreichbarkeit immer und überall, sowie eine einzige Telefonrechnung.
Strategische Allianz, das heißt für Ron Sommer, dem deutschen Telekom-Chef, auch Engagement in einem der am schnellsten wachsenden Märkte.
Ich glaube, dass unser Verbund eine wesentliche Chance für Europa bildet.
Und ich sage nochmals, das ist ähnlich wie in der Automobilindustrie.
Dort, wo die großen Unternehmen
zentriert sind.
Dort entwickelt sich auch eine Zulieferindustrie, da entwickeln sich Arbeitsplätze, da entwickelt sich Hightech.
Das ist das, was wir unter dem Begriff eben Telekom Valley zu verdeutlichen versuchen.
Ich bin davon überzeugt, dass Europa eine Chance hat, dass Telekom Valley zu einem Großteil in Europa entsteht und nicht wie im
Computerzeitalter ausschließlich in Kalifornien.
Ron Sommer ist überzeugt, dass Europa auf dem Gebiet der Telekommunikation seine Vorherrschaft gegenüber Amerika behaupten wird können.
Im Vergleich zu den Amerikanern, es gibt keinen amerikanischen Telematik-Wettbewerber, der in der Weise umfassendes Angebot bieten kann, wie dies die Deutsche Telekom heute schon bietet.
Ich sage es mal vielleicht etwas
Nehmen Sie es mir nicht als Arroganz ab.
Vielleicht sind wir der Traum, den die Amerikaner durch diese Mega-Fusionen erst zu realisieren versuchen, weil ja deren Regulierung in den 80er Jahren für diese Spezialisierung gesorgt hat.
Long-Distance und Local.
Übrigens auch eine Monopolsituation.
Wir sind auch auf der Liberalisierungsseite schon viel weiter als die Amerikaner.
Wir sind liberalisiert in den meisten Teilen Europas.
Die Amerikaner haben noch immer Monopolsituationen.
Das Brautgeschenk, das die Deutsche Telekom den österreichischen Handykunden bietet, ist eine Preisoffensive in allen Geschäftssegmenten.
Die Offensive startet am 1.
März und wird beispielsweise im Geschäftsbereich den österreichischen Platzhirschen, die Mobilkom, um bis zu 44 Prozent unterbieten.
Trotz der deutschen Mehrheit verspricht Ron Sommer eines, MaxxMobil ist und bleibt ein durch und durch österreichisches Unternehmen.
Und wir haben die Konkurrenten von MaxxMobil, Mobil.com und One gefragt, ob und wie sie auf die Preisoffensive von MaxxMobil reagieren werden.
Mobil.com kündigte an, innerhalb von wenigen Tagen reagieren zu wollen.
Ziel sei es ja, Marktführer zu bleiben.
Gelassen ergibt sich One.
Man habe als dritter Anbieter den Wettbewerb am Mobilfunksektor entfacht.
Man habe gute Preise.
Deshalb müssten die anderen reagieren, nicht One.
Herausgefordert ist jetzt auf jeden Fall der Telefonkunde, der genau selektieren muss.
Als Schlacht um Kärnten wird die Landtagswahl am 7.
März in Österreichs südlichstem Bundesland von den Medien mittlerweile bezeichnet.
In den vergangenen Wochen schien sich dabei alles auf die Frage, wird Jörg Haider Landeshauptmann oder nicht, zuzuspitzen.
Ein bisschen untergegangen dabei ist, zumindest in der bundesweiten Betrachtung, die Kandidatur der Demokratie 99.
Vier Parteien haben sich darin zusammengeschlossen.
Grüne, Liberale, die Slowenische Einheitsliste, Enotnalista und die Vereinten Grünen wollen so die hohe Grundmandatshürde überspringen.
Tatsächlich ist die Kärntner Landtagswahlordnung in Österreich ein Unikum.
In den vier Wahlkreisen sind jeweils rund 10 Prozent der Stimmen notwendig, um ein Grundmandat zu ergattern.
Gemeinsam, so hofft das Zweckbündnis Demokratie99, soll diese Hürde genommen werden.
Die Wahljurakei, das zum Landeshauptmann schließen die vier Parteien, die in der Demokratie99 zusammengeschlossen sind, aus.
Von einer Pressekonferenz der Demokratie99 in Wien jetzt am Vormittag berichtet Franz Renner.
Keine Liebesheirat, aber eine durchaus von großer persönlicher Sympathie getragene Zweckgemeinschaft, so stellen die vier Spitzenkandidaten der Demokratie99 ihr für die politische Landschaft in Österreich höchst ungewöhnliches Wahlbündnis dar.
Viermal David gegen dreimal Goliath, mit dieser Formel soll der Einzug in den Kärntner Landtag, an dem jede der kleinen Parteien für sich bislang gescheitert ist, endlich gelingen.
Höchste Zeit dafür, meint Tina Rabl von den Liberalen.
Sie kandidiert als Listen Zweite.
Denn im Kärntner Landtag säßen nur die drei Regierungsparteien, also ÖVP, SPÖ und FPÖ, aber keine Opposition.
Rabl?
Wenn man dann auch noch weiß, dass zum Beispiel die ÖVP plakatiert, 93 Prozent der Regierungsbeschlüsse sind einstimmig gefallen, dann kann man nur sagen, dann sind 93 Prozent auch der Skandal einstimmig gefallen, die es in Kärnten gibt.
Ich weiß nicht, ob das bis Wien durchdringt, aber es sind viele Aktenberge.
Für die Situation Kärntens finden die Spitzenkandidaten der Demokratie 99 nur wenig schmeichelhafte Worte.
Sie sprechen von Lähmung, von Kärnten als Schlusslicht unter den neuen Bundesländern.
Wählerstimmen fischen wollen sie vor allem in Bereichen, denen die drei Regierungsparteien ihrer Meinung nach keine oder nur wenig Beachtung schenken.
Michael Johann von den Grünen, erst Spitzenkandidat der Demokratie 99.
Wir sehen uns als Anwalt für all die Anliegen, für die Bürgerinnen, die sich bisher nicht vertreten gefühlt haben im Landtag.
Das sind Umweltschutzgruppen, das sind Sozialinitiativen, das sind Kulturinitiativen, das sind die Volksgruppe, aber auch die Bevölkerung des ländlichen Raums, die eigentlich niemanden hat, der ihre Anliegen vertritt.
Das Demokratiepaket, auf das sich die vier Kärntner Kleinparteien vorab geeinigt haben, umfasst zehn Punkte.
Darunter die Forderung nach Änderung der Kärntner Wahlordnung, die kleinparteienfeindliche 10-Prozent-Hürde soll fallen.
Im Umweltbereich sollen 7.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Ebenfalls auf diesem Themenzettel die Forderung nach mehr zweisprachigen Kindergärten.
Die Angstparole von der angeblich drohenden Slowenizierung Kärntens weist der Listendritte Andrej Vakonik von der slowenischen Einheitsliste weit von sich.
Kärnten müsse aus der Nachbarschaft zu Slowenien mehr als bisher Vorteil schlagen, sagt er.
Allerdings sind wir die einzige Partei, die bei diesem Wahlkampf Antritt und auch realistische Chancen hat, in den Landtag zu kommen, die sich offensiv für einen Beitritt der Republik Slowenien zur Europäischen Union ausspricht.
Es ist zwar so, dass der Haider hier versucht, irgendwelche Ressentiments und Urängste zu schüren.
Ich nehme an und bin darüber eitrig sehr erfreut, dass ihm das nicht ganz recht gelungen ist und auch nicht gelingen wird.
Wahlziel der Demokratie 99 sind drei Mandate im Kärntner Landtag.
Die besten Chancen auf ein Grundmandat rechnen sich die vier im gemischtsprachigen Gebiet und in Klagenfurt aus.
Dass die Zweckgemeinschaft bald nach der Wahl zerbrechen könnte, glauben sie nicht, zu gut sei das Bündnis inhaltlich geschmiedet.
Was sie noch eint, die vier, die Ablehnung Jörg Heiders als Landeshauptmann von Kärnten.
Michael Johann.
Aus diesen Gründen, der europäischen Dimension her, wo die FPÖ stark Angst macht und aus Fragen einer politischen Kultur ist es für uns ganz klar und das werden wir auch sicher so durchziehen, dass ein Jörg Haider für uns als Landeshauptmann nicht infrage kommt und wir natürlich hier mit Nein zu ihm stimmen werden.
Dem Nein zu Jörg Haider fügte der Spitzenkandidat des Bündnis 99 noch eine von Hoffnung getragene Aussage hinzu.
Man wolle bei der Wahl des Landeshauptmanns von Kärnten das entscheidende Zünglein an der Waage sein.
Der Prozess gegen den mutmaßlichen Brief- und Rohrbombenbauer Franz Fuchs ist geprägt von Emotionen, die durch die Zeugen geweckt werden.
Opfer der Terrorbriefe, Opfer mit unterschiedlichem Bekanntheitsgrad, aber mit einem gemeinsamen Problem.
Sie haben sich für die Integration von Ausländern eingesetzt.
Maria Lohley hat das aus religiöser Überzeugung getan, ohne politische Absicht und ohne Kalkül.
Dass sie in ihrem Wohnort dafür angefeindet wurde, das hat sie damals in Kauf genommen, schließlich waren und sind jene Gemeinden, in denen sehr viele Flüchtlinge untergebracht werden, einfach überfordert und sie fühlen sich im Stich gelassen von der zuständigen Verwaltung.
dass sie selbst aber zum Angriffsziel dessen werden könnte, was als BBA auftrat und nach Ansicht der Anklage als einer Person, nämlich der des Franz Fuchs besteht, damit hatte sie nicht gerechnet.
Maria Lohley ist heute in den Zeugenstand im Grazer Landesgericht geladen.
Über den Prozess vormittag berichtet Roland Weismann.
Es sind bewegende Auftritte der beiden letzten Briefbombenopfer heute Vormittag, sowohl vom Stronsdorfer Gemeindearzt Mahmut Aburumi als auch von der Preußdorfer Flüchtlingshelferin Maria Lohley.
Beide sind Opfer der Briefbomben Serie 4 und beide leiden noch heute an den Folgen ihrer Verletzungen.
Maria Lohley denkt fast täglich an jenen 16.
Oktober 1995, als sie den Brief mit der Bombe öffnet und sie schwer an der linken Hand und im Gesicht verletzt wird.
Die Hauptfolge war
Die Auseinandersetzung damit, wenn der Einsatz für Mitmenschen negative Reaktionen bei bestimmten Personen auslöst und sich mit dem auseinandersetzen,
Dass sie Franz Fuchs im Gerichtssaal nicht gegenübertreten kann, stört sie nicht.
Sein Verhalten zu Prozessbeginn hat ihr Unbehagen bereitet.
Ein Gespräch mit ihm würde sie aber ohnehin nicht suchen.
auch nicht einmal Herrn Fuchs etwas aufzwingen.
Maria Lollei steht in losem Kontakt mit anderen Briefbombenopfern, etwa mit ORF-Moderatorin Silvana Meixner, Pfarrer August Janisch oder auch mit Helmut Zilk.
In Gesprächen werde versucht, mit dem psychischen Stress und den Angstzuständen fertig zu werden.
Bewegend auch der Auftritt des Stronsdorfer Gemeindearztes Mahmoud Abouroumi.
Durch die Briefbombe wird der linke Zeigefinger verstümmelt.
Seit damals ist er bei seiner Arbeit als praktischer Arzt beeinträchtigt.
Vor allem das Blutabnehmen bei Patienten bereitet ihm noch heute Schwierigkeiten.
Abouroumi kämpft auch lange mit psychischen Problemen.
Der gebürtige Syrer lebt seit 30 Jahren hier und fühlt sich als Österreicher.
Ich liebe das Land, ich fühle mich wohler und ich habe keine Schwierigkeiten.
Und wenn jetzt ein Verbrecher sowas macht, deswegen werde ich meinen Lebensstil nicht ändern.
Verteidiger Gerald Ruhri und Staatsanwalt Johannes Winkelhofer stellen heute Vormittag auch jeweils zwei neue Beweisanträge.
Mit der Vorladung von einem Kriminalbeamten und Oberst Maringer von der Sonderkommission Briefbomben will Ruhri einmal mehr die Einzeltätertheorie erschüttern.
Und genau das Gegenteil will Staatsanwalt Winkelhofer mit der Vorladung des Kriminalpsychologen Müller und eines weiteren Kriminalbeamten erreichen.
Zurzeit werden die Briefbomben Serien 5 und 6 verhandelt.
Am Nachmittag sollen noch Lotte Ingrisch aussagen.
Auch sie war Adressat in einer Briefbombe.
Sie wurde aber vorher entschärft.
In der Steuerreformdiskussion meldet sich die Industriellenvereinigung zu Wort.
Ausmaß und Erfolg der Steuerreform hängen davon ab, welche Einsparungen in den Budgets von Bund, Ländern und Gemeinden erzielt werden können.
Nur damit sei auch das Ziel einer weiteren Budgetkonsolidierung zu erreichen, meint der Interessensverband der österreichischen Großunternehmen.
Konkret drängt die Industriellenvereinigung auf verstärkte Ausgliederungen, berichtet Josef Schweizer.
Die aktuelle Steuerreformdiskussion sei vorwahlbedingt einseitig.
Über die Ausgabenpolitik werde zu wenig geredet, bemängelt der Generalsekretär der Industriellen Vereinigung Lorenz Fritz.
Er kritisiert, dass eigentlich die vier Minister, die für die Einsparungen im Zusammenhang mit der Steuerreform ins Leben gerufen wurden im Sinne einer Arbeitsgruppe, hätten mehr auf den Tisch legen müssen bislang.
Sie haben ja etwas am Tisch gelegt, wie Sie wissen.
Das kann es nicht sein, das ist dann zu wenig.
Gefragt seien mehr Ideen, vor allem was Einsparungen betrifft.
Die Industrie hat dazu eine Studie beim Wirtschaftsforschungsinstitut in Auftrag gegeben.
Ergebnis, mehr als ein Drittel aller Gesamtausgaben des öffentlichen Sektors für Güter und Dienstleistungen könnte ausgegliedert werden.
Bei den Gemeinden wären es 43%, beim Bund 26%.
Dazu zählt Studienautor Gerhard Lehner, Einrichtungen wie Friedhöfe, Liegenschaften, botanische Gärten oder Bauhöfe bei den Gemeinden.
Ausgliederungskandidaten im Bundesbereich wären Sportheime, landwirtschaftliche Versuchsanstalten oder die Kfz-Prüfanstalt.
Die von wie vom Mann Lehner errechneten Auswirkungen aufs Budget, schildert industriellen Finanzexperte Wolfgang Seitz so.
Er kommt zum Ergebnis, dass durch solche Ausgliederungsmaßnahmen doch nicht weniger als ein Prozent des BIPs quasi eine Budgetentlastung hergestellt werden könnte.
Das heißt, ein Prozent des BIPs, das sind so bei 27, 28 Milliarden, das ist also nicht wenig.
Wenn Sie an die Maastricht-Kriterien denken und wenn Sie denken, dass wir
mit der jetzigen Steuerdiskussion im Jahr 2000 vielleicht auf eine Neuverschuldung auf 2,6 Prozent kommen.
Da sehen Sie doch, dass durch solche Maßnahmen, die in Wirklichkeit relativ schmerzlos sind, das müssen wir auch sagen, also es gibt bisher keine Ausgliederung, die wirklich auf größere Probleme gestoßen ist, dass relativ schmerzlose Maßnahmen
doch ein ganz schönes Einsparungspotenzial vorhanden ist.
Ein weiterer Einsparungsvorschlag der Industrie bezieht sich auf die Lehrer.
Ein internationaler Vergleich der AHS zeige, dass in Österreich auf einen Lehrer fast doppelt so viele Schüler kämen als in Deutschland.
Industriexperte Seitz
Wenn man also rechnerisch diese Reduktion vornehmen würde, würde sich allein bei den AHS-Lehrern eine Kostenreduktion um 4,7 Milliarden Schillinge ergeben.
Und es gibt sicher noch eine Menge anderer Benchmarkings, wo man im Internet einen Vergleich gleichfalls erkennen würde, dass Österreich in vielen Bereichen noch ein ziemliches Einsparungspotenzial hätte.
Außerdem sprach sich die Industriellenvereinigung für die stärkere Koordination zwischen Gebietskörperschaften aus.
Unter anderem sollte die Wohnbauförderung effizienter gestaltet werden, so die Industrie.
Welche Beiträge planen wir in der zweiten Hälfte unseres Mittagsschanals?
Der 50.
Geburtstag von Niki Lauda, Papst Johannes Paul II.
setzt sich für Ex-Diktator Pinochet ein, die Gendebatte in Großbritannien, das Leben der Roma in Bulgarien und Don Giovanni-Premier in Zürich mit einer ganz tollen Besetzung.
Zuvor ein Programmhinweis.
Wir arbeiten daran, zu zeigen, dass diese 100.000 Tonnen Elektronikschrott pro Jahr, die in Österreich anfallen, sehr wohl über einfache Demontagemaßnahmen, über Wiederverwendung von Geräten, aber auch über neue Formen, wie zum Beispiel den Wasch- und Serviceverträgen, die wir hier anbieten,
zu minimieren.
Sepp Eisenregler ist Geschäftsführer des RUHS, des Reparatur- und Servicezentrums in Wien.
Langzeitarbeitslose sollen hier die Chance haben, wieder an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt zu werden.
Das RUHS ist eines von etwa 40 Wiener Urbanprojekten, gefördert unter anderem durch den Europäischen Sozialfonds.
Die Urbaninitiative der EU soll städtischen Problemzonen auf die Beine helfen, ein Lokalaugenschein im heutigen Europa-Journal.
Weitere Themen Großbritannien, New Labour, neues Marketing oder neue Politik?
Experten zu der neuen Linie Tony Blairs.
Italien, der Wohlfahrtsstaat muss sich auf eine Talfahrt einstellen, er kann sich sein Pensionswesen nicht mehr leisten.
Und Schweiz?
Das Verhältnis zur EU und die Diskussionen rund um die Rolle der Schweizer Banken während des Zweiten Weltkriegs rütteln am helvetischen Selbstverständnis.
In wenigen Tagen, genau am 22.
Februar, feiert einer der wohl bekanntesten Österreicher seinen 50.
Geburtstag, Niki Lauda.
Der dreifache Formel-1-Weltmeister, Airline-Chef und Society-Tiger, zieht im folgenden von Ernst Wainisch gestalteten Beitrag eine Zwischenbilanz seines bewegten Lebens, das zunächst vom Autorennfahren geprägt war.
Und da hören wir Niki, wie er damals sagte.
Wenn man nicht mehr die Freude daran hat oder nicht mehr den Spaß empfindet, mit diesen Autos im Kreis zu fahren,
Das war 1979.
Der damals bereits zweifache Weltmeister gibt völlig überraschend mitten in der Saison mit diesem legendären Ausspruch seinen Rücktritt bekannt.
Vorübergehend, wie sich zeigen sollte.
Doch begonnen hat alles viel früher.
Mit einem Mini Cooper von den Großeltern finanziert, fährt der damals völlig unbekannte Nikinationale
1968 mit 19 sein erstes Rennen.
Bis zum ersten Grand Prix-Sieg vergehen nur gut fünf Jahre.
Lauda kommentiert damals trocken.
Ich freue mich natürlich sehr, meinen ersten Grand Prix hier in Spanien zu gewinnen.
Und ich muss sagen, das Einzige, was ich dazu sagen kann, dass ich eigentlich wirklich froh bin.
Weitere Ferrari-Siege folgen, doch dann der 1.
August 1976.
Österreich steht unter Schock.
In Wien stürzt die Reichsbrücke ein.
Niki Laudorf verunglückt am Nachmittag beim Rennen auf dem Nürburgring.
Fünf Tage ringt er mit dem Tod.
Der Zustand hat sich seit gestern nicht verschlechtert.
Die Lungenfunktion ist arg mitgenommen.
Und wir wollen hoffen, dass keine zusätzliche Infektion in die Lunge hinein gelangt, sagt einer der behandelnden Ärzte.
Doch schon sechs Wochen nach dem Feuerunfall feiert Lauder sein Comeback.
1979, dann schließlich der erste Versuch mit der Lauderair.
Dann bin ich da hineingestolpert, 1979 eben, zu glauben, hier in Österreich mit zwei Fokker F27 da herumfliegen zu dürfen.
Damals waren die Zeiten anders, so wie heute.
Es wurde alles verhindert, was überhaupt nicht zu verhindern war.
Kritisiert Lauda die damaligen Zustände.
Für den kühlen Logiker bedeutete das also wieder zurück zur Formel 1.
Weitere vier Jahre im Kreisfahren brachten Lauda den dritten, wie er sagt, schönsten WM-Titel.
Beim letzten Rennen genügte ein zweiter Platz, doch Lauda war lange Zeit hinter Nigel Mansell, nur dritter.
Wie der da langsam war, das kann ich nicht weißen.
Ich habe noch genau geschaut, ob es wirklich er ist oder nicht, der der Ernst ist.
Und dann, wie es war, hab ich gedacht, oh, das ist aber gut.
Und wie war das Gefühl dann am zweiten Plastin?
Das war ja alles, was man gebraucht hat.
Nur mehr Angst, weil wenn dann das Auto stehen bleibt, ist alles weg.
Die größte Lebensprüfung für Niki Lauda sollte aber noch kommen.
Am 26.
Mai 1991 verschwindet plötzlich einer der modernsten Flugzeuge der Lauda Air Minuten nach dem Start plötzlich vom Radarschirm.
Ein geschockter Lauda bei einer Pressekonferenz wenige Stunden nach dem Absturz, bei dem 223 Menschen ums Leben kamen.
Die Informationen, die wir haben, ist, dass das Flugzeug um 16 Uhr
UTC in Bangkok gestartet ist.
Das Flugzeug flog dann 130 nautische Meilen in Richtung Nordwesten auf der geplanten Strecke.
Es wurde auch von den Piloten keinerlei Notruf über die ETC, das heißt der Funkkontakt, der zu dem Zeitpunkt noch mit Bangkok-Rädern besteht, abgesetzt.
Und dann verschwand das Flugzeug plötzlich vom Radarschirm.
Und es wurde keinerlei Meldungen von den Piloten in irgendeiner Weise gegeben, sodass man Hinweise hätte herausfinden können, was dabei passiert ist.
Tausende Meter über Grund löste die zum Bremsen nach der Landung eingebaute Schubumkehr des linken Triebwerks aus.
It deployed waren die letzten Worte des Piloten.
Niki Lauder, acht Jahre später.
Das Einzige, wie ich mir das Ganze positiv reden kann, ist ja nur das, dass wir an dem ganzen Ding
eigentlich keine Schuld hatten, weil Boeing eine Fehlkonstruktion auf ihren Flugzeugen zugeben musste und dann auch alle Flugzeuge modifizieren musste.
Doch Niki Lauda gab nicht auf.
Vor drei Jahren beginnt dann die enge Zusammenarbeit der früheren Erzfeinde Lauda und Austrian Airlines.
Daneben gibt es aber auch den privaten Niki Lauda.
Oft in Szenelokalen mit jungen Frauen zu sehen, bleibt doch seine Ex-Frau Marlene, die auf Ibiza lebt, sein Lebensmensch.
Ich habe hier zwei mittlerweile erwachsene Buben, die sich in der Familie, wie sie sich heute darstellen, immer wohl gefühlt haben und wohl fühlen.
Das heißt, dieser ganze Kreis hat sich dort geschlossen, dass eben um die Marlene herum, wenn man so will, der Familienzin, besonders der Kinder, richtig aufgebaut wurde, dass da eine Harmonie herrscht.
Und das sehe ich als einen Lebensmensch.
Das heißt, jemand hat eine Aufgabe so positiv erfüllt,
dass man heute, so wie damals und morgen, sich darauf verlassen kann, dass das immer so sein wird.
Den 50er werden Lauda und sein rotes Kaperl in ganz kleinem Rahmen feiern.
Hände schütteln und Schulter klopfen gehen ihm schon auf die Nerven.
Kein großes Fest also.
Nein, nein, ganz im Gegenteil.
Ich fahre eben, um dem allen aus dem Weg zu gehen, weil Ideen gab es ja genug, fahre ich nach Ibiza hinunter, am Wochenende, wo ich sowieso einmal hinfahren wollte.
und bin am Montag um 10, 11, 12 wieder in Wien zurück und fange hier ganz normal wieder meine Arbeit an.
Bleibt die Frage, was wünscht sich Niki Lauder für seine Zukunft?
Das Einzige, was man nicht beeinflussen kann, ist Krankheit oder Gesundheit.
Und das ist das Wichtigste im Leben.
Die Nierentransportation natürlich, da bin ich schon wachgerüttelt worden, dass da plötzlich einmal was sein kann.
Und da hat mir mein Bruder da Gott sei Dank geholfen und ging das reibungslos über die Bühne, weil es hätte anders auch gehen können.
Da haben einem die Augen natürlich schon noch einmal geöffnet.
In drei Tagen feiert Niki Lauda seinen 50.
Geburtstag.
Papst Johannes Paul II.
hat nach Großbritannien einen Brief geschickt mit Anmerkungen zur Festnahme Pinochets.
Das britische Außenministerium hat das heute mitgeteilt.
Ob das Schreiben Argumente für oder gegen Pinochet enthielt, das teilt das Ministerium zunächst nicht mit.
Aber Wolfgang Klein berichtet, dass man davon ausgehen muss, dass sich der Papst für Pinochet eingesetzt hat.
Seit Monaten gibt es im Vatikan bereits Geheimgespräche und zwar auf höchster Ebene über ein mögliches Gnadengesuch für den chilenischen Ex-Diktator Augusto Pinochet.
Wie die renommierte katholische Zeitschrift The Tablet in London berichtet, haben deshalb zehn chilenische Organisationen in einem Brief an den Papst appelliert, diese Gespräche zur Freilassung Pinochets zu beenden.
Es wäre ein weltweiter Skandal, heißt es in dem Brief, wenn es dem Vatikan gelänge, den Mann freizubekommen, der für das Leid und den Tod tausender Menschen verantwortlich ist.
Es wäre falsches Mitgefühl und falsch verstandene Toleranz, vergleichbar mit dem Schweigen des Vatikan zum Naziterror.
In dem Brief wird der Papst auch erinnert an seinen Besuch bei Ali Akca, der seit 17 Jahren im Gefängnis sitzt.
Der Papst habe seinem Attentäter zwar vergeben, habe sich aber nie für dessen Freilassung eingesetzt, also für die Revision des Urteils durch ein ordentliches Gericht.
Der Brief nimmt auch Bezug auf die Weihnachtsbotschaft des Papstes, wo der Papst betonte, es müssten alle eingesperrt werden, deren Hände mit Blut befleckt sind, die verantwortlich sind für Kriegsverbrechen und Völkermord.
Der Brief enthält auch eine Liste mit fünf katholischen Priestern, die während des Pinochet-Regimes gefoltert und hingerichtet wurden.
Unterschrieben wurde der Brief von zehn Organisationen, unter anderem von einer Gruppe Angehöriger von verschwundenen und hingerichteten Gefangenen, vom Monsignore Romero-Komitee oder vom chilenischen Menschenrechtskomitee.
Unter den prominenten vatikanischen Verhandlern für die Begnadigung Pinochets wird Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano genannt, der von 1977 bis 1988 päpstlicher Numzius in Chile war.
Sodano soll beste Beziehungen gepflegt haben mit dem Militär und mit konservativen Gruppen in Chile.
Eingebunden war angeblich auch der kolumbische Kurienkardinal Lopez Trujillo und der deutsche Kardinal Josef Ratzinger.
Eine ganz andere Position zum Fall Pinochet hat dagegen der britische Kardinal Basil Hume.
In einem Interview meinte er kürzlich, hier stehe ein wichtiges moralisches Prinzip auf dem Spiel.
Folter und Völkermord seien so verwerflich, dass die Täter zur Verantwortung gezogen werden müssten.
In Großbritannien wird seit dem BSE-Skandal besonders aufmerksam die Entwicklung auf dem Nahrungsmittelsektor betrachtet.
Andererseits sind Forschung und Experimente mit genmanipulierten Nahrungsmitteln besonders in Großbritannien weit fortgeschritten und Premierminister Tony Blair bekennt sich selbst dazu, Konsument gentechnisch veränderter Lebensmittel zu sein.
Ausgerechnet die Liebe der für ihre extravaganten Vorlieben bekannten Briten für Ornithologie, also die Beobachtung der Vogelwelt, hat viele Briten von der Schädlichkeit genmanipulierter Sojabohnen und ähnlichem überzeugt.
Denn die Vögel leiden Schaden nach Genuss der Früchte von genmanipuliertem Saatgut.
Franz Kössler aus London berichtet vom Protest der Umweltschutzorganisation Greenpeace vor dem Amtssitz Tony Blairs.
Die britische Sensationspresse, bekannt für prägnante Formulierungen, hat einen neuen Begriff geprägt, der seit einer Woche täglich auf den Titelseiten zu lesen ist.
Frankenstein-Food.
Gemeint sind genetisch modifizierte Lebensmittel, die vor allem aus den USA kommend immer mehr auf den britischen Markt drängen.
Das Monster Frankenstein zielt auf die geheimen Ängste der Konsumenten vor den möglichen Risiken der neuen wissenschaftlichen Errungenschaft.
Und um den Befürchtungen der Konsumenten Rechnung zu tragen, haben die meisten Kaufhausketten eine freiwillige Kennzeichnung eingeführt.
Auf Suppendosen, Konserven, Tomatenpaste zum Beispiel ist zu lesen, dieses Produkt enthält genetisch veränderte Zutaten.
An die 600 Produkte tragen bereits solche Etiketten.
Seit vor einer Woche noch einmal eine Gruppe sehr prominenter internationaler Wissenschaftler, vor denen noch unerforschten Risiken genmodifizierter Lebensmittel gewarnt haben, schlagen die Wellen hoch.
Es sind vor allem die Handelsketten, die die Regierung drängen, eine Art Garantieerklärung abzugeben, dass der Konsum dieser Lebensmittel keine gesundheitliche Gefährdung darstelle.
Eine solche Erklärung freilich ist beim derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis praktisch unmöglich.
Und die zuständigen Minister erinnern sich an ihren Kollegen, der in den 80er Jahren seiner Tochter einen Hamburger gereicht hat, um zu beweisen, dass die Rinderseuche für den Menschen keine Gefahr darstelle.
Als sich das Gegenteil herausstellte, musste er zurücktreten.
Nur Tony Blair ließ wissen, dass er persönlich keinerlei Bedenken habe.
Die politische Welt hat sich umgedreht.
Im Parlament fordern die Konservativen, unter deren Regierung genmanipulierte Produkte zum ersten Mal zugelassen worden sind, jetzt aus der Opposition ein Moratorium.
Das Zögern der Regierung verunsichere die Konsumenten.
Does the minister understand
dass die öffentliche Selbstvertrauen und die Sicherheit des Essens, das genetisch modifizierte Zutaten beinhaltet, jeden Tag von der Misshandlung des Problems von der Regierung zerstört werden.
Die Regierung ist tatsächlich in einer schwierigen Situation.
Eine bisher zurückgehaltene Studie ihres eigenen Umweltbeirats warnt davor, dass die Freisetzung genmanipulierter Pflanzen langfristig die Insekten- und Vogelwelt Großbritanniens gefährden würde.
Aber der Wissenschaftsminister Lord Sainsbury, Miteigentümer einer riesigen Kaufhauskette, ist selbst Besitzer von Gentechnik-Patenten und schwört auf die neue Technologie.
Die Opposition fordert jetzt seinen Rücktritt.
Große amerikanische Konzerne, die in diesem Bereich tätig sind, haben die Regierungspartei finanziell unterstützt.
Der größte von ihnen, Monsanto, wurde vor zwei Tagen verurteilt, weil er bei der Freisetzung von genmodifiziertem Raps die Sicherheitsvorschriften verletzt hatte.
Aber nur zögernd hat die Regierung gestern angekündigt, sie werde keine neuen Freisetzungen mehr erlauben, bevor gründliche wissenschaftliche Tests die bestehenden Befürchtungen ausgeräumt haben.
Der Streit ist noch nicht zu Ende.
Sinti und Roma leben fast überall in Europa mit Anfeindungen.
Besonders schlimm ist die Lage in vielen osteuropäischen Ländern wie Bulgarien.
Eine große Roma-Minderheit lebt fast ohne Rechte, sie werden von den Behörden systematisch diskriminiert und sind Opfer von Polizeigewalt.
Die Caritas Österreich versucht in einem kleinen Ort in Bulgarien die Lage für die Roma etwas zu lindern.
Elisa Wasch hat diesen Ort besucht.
Banja ist ein kleines malerisches Dorf in Mittelbulgarien.
Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein.
Pferdefuhrwerke sieht man häufiger als Autos.
Sprechen Sie mal!
Hören Sie zu!
70 Prozent der Einwohner von Banja sind Angehörige der Roma-Volksgruppe in ihren Vierteln, spielt sich das Leben hauptsächlich auf der Straße ab.
Die meisten Roma sind bitterarm, in winzigen Hütten drängen sich Großfamilien, die meisten leben von der Sozialhilfe und das ist fast nichts.
90 Prozent der Roma sind arbeitslos, im Durchschnitt sind nur 10 Prozent der Bulgaren ohne Arbeit.
Im Zweifelsfall sind die Roma immer die Ersten, die ihre Arbeit verlieren.
Alles, alles würde ich tun, sagt der Mann auf die Frage, welche Arbeit er machen würde.
Aber es gäbe keine Arbeit, man müsse stehlen gehen, um überleben zu können.
Wer ein Schwein besitzt, gehört schon zu den Reicheren in Banya.
Brot backen sich die Roma selber, das ist billiger als es zu kaufen.
Außer Brot haben sie kaum etwas zu essen.
Wenigstens die Schulkinder können sich einmal pro Tag satt essen.
Die Caritas Österreich hat in Bania eine Suchenküche für die 270 Schüler und Schülerinnen eingerichtet.
Für 20.000 Schilling monatlich können sie mit einfachen, aber reichhaltigen Gerichten verköstigt werden.
Die Caritas kommt für die Kosten auf.
Einzige Auflage, nur die Kinder, die regelmäßig zur Schule gehen, bekommen eine Mahlzeit.
Ein Anreiz für die Eltern, ihre Sprösslinge in die Schule zu schicken.
Die Roma sind immer noch die Underdogs der bulgarischen Gesellschaft.
Je nach Zählung stellen sie zwischen 3,5 und 10 Prozent der Bevölkerung.
Minderheitenrechte haben sie jedoch kaum.
So gibt es etwa keinen Roma-Vertreter im bulgarischen Parlament.
Regelmäßig werden Roma Opfer von Polizeigewalt, erzählt Roman Rusinov.
Er leitet das sogenannte Menschenrechtsprojekt in Sofia, eine Organisation, die Roma, denen Unrecht getan wurde, rechtliche Hilfestellung leistet.
Nach bulgarischem Recht darf die Polizei nur dann Gewalt gegen einen Inhaftierten ausüben, wenn er Widerstand leistet.
Ein Roma wird aber nicht einfach festgenommen, wenn er eines Verbrechens verdächtigt wird, sondern gleich zusammengeschlagen.
Erst dann wird er befragt.
Oft gibt es auch regelrechte Polizeirazzien in den Roma-Vierteln.
Wenn zum Beispiel ein Roma ein Verbrechen begangen hat, dann ziehen 30, 40 Polizisten randalierend durch das Stadtviertel des Verhafteten.
Sie sagen, ihr Zigeuner seid ja alle miteinander verwandt.
Erstmals haben sich im Vorjahr Vertreter der wichtigsten Roma-Organisationen zusammengetan und ein Programm ausgearbeitet, das ihrer Volksgruppe mehr Rechte in Bulgarien gewährleisten soll.
Das Programm wurde der Regierung vorgelegt, geschehen ist bisher noch nichts.
Mindestens ebenso schwierig wie eine Änderung der Gesetzeslage ist es aber, die Vorurteile innerhalb der Bevölkerung zu überwinden.
Die Journalistin Grimena Budinova, auch sie gehört der Roma-Minderheit an, hat sich dieses Problems angenommen.
Die meisten Bulgaren denken, dass die Roma Menschen von der Straße sind und dass sie dort auch hingehören.
Sie glauben, dass alle Roma schmutzig sind und stehlen.
Dagegen will ich etwas machen.
Ich lade also in meine Radio- und Fernsehsendungen Vertreter der Roma-Volksgruppe ein.
Meine Hörer und Seher können dann mit ihnen in Kontakt treten.
Ich schaffe also eine Art Dialog zwischen Bulgaren und Roma.
Die Journalistin Budinova sucht nun Sponsoren für ihre Sendungen.
Sie hat noch einiges zu tun.
Im Vorjahr haben sowohl Europarat als auch EU-Kommission die bulgarischen Behörden schwere Menschenrechtsverletzungen an Roma und Sinti beschuldigt.
Am kommenden Sonntag hat am Opernhaus in Zürich Mozart's Don Giovanni Premiere, ein Werk, das seit über 200 Jahren wie kaum ein anderes Werk Mozarts in seiner Vielschichtigkeit zu immer neuen Deutungen herausgefordert hat.
Die interessante Besetzung hat bereits vor der Premiere für ausverkaufte Vorstellungen gesorgt.
Markus Greusing hat eine Voraufführung gesehen.
Hören Sie seinen Bericht.
Eine Arie des Don Giovanni mit Wiedererkennungseffekt, in Zürich gesungen von Rodney Gilfrey.
Nikolaus Annoncourt beweist einmal mehr seine tiefe Verbundenheit zu Mozart und seinen Meisterwerken.
Beim Don Giovanni ist Annoncourt besonders die Tempodramaturgie zum Anliegen geworden.
Wenn man weiß, was eine Tempobezeichnung bedeutet,
und man hat 38 Tempobezeichnungen von der langsamsten zur schnellsten, dann gibt es kein Problem, weil da ist für jede kleinste Nische ein Tempo angegeben.
Und das ist nicht einfach so, machen wir es halt so oder machen wir es halt so, das ist mit der größten Präzision, es gibt eine Tempo-Dramaturgie bei Mozart,
Das ist ein fester Punkt.
Man kann sagen, ich mache es nicht so, aber was Mozart will, können wir genau erkennen und ich will das auch.
Jürgen Flims Inszenierung zeichnet den Don Giovanni als asozialen, als Frechling, der sich aus den Gesellschaftsnormen entfernt hat und die Grenzen immer weiter gesteckt hat.
Flims Inszenierung entlarvt am Ende den Weiberhelden als Bildhauer und lässt ihn nach dem Tod wieder aufleben, als schönen Jüngling mit wallendem Haar, eng umschlungen, versteht sich mit einer jungen Geliebten.
Über diese Figur des Don Giovanni sagt der Regisseur, der diese Inszenierung als Nachtstück versteht.
Ja, das Stück findet eigentlich immer in der Nacht statt.
Es ist eigentlich 24 Stunden oder 18 Stunden, in denen das Stück läuft.
Und Nachtstück heißt nur, dass so eine Figur wie Don Giovanni eigentlich nur nachts existieren kann.
Das ist ja wie ein Vampir.
Die kommen ja auch immer nachts.
Der läuft ja durch die Gegend und saugt die Leute aus.
Also der befindet sich am Ende seines Lebens in einem für ihn wahrscheinlich völlig neuen Kräfteverhältnis, weil er überall Widerstand bekommt.
Der Mann hat ja bisher nur gesiegt.
Wir wissen ja, 2000 Frauen in dem Büchlein drinstehen.
Also der hat nur gesiegt und jetzt am Ende wahrscheinlich hat das was mit dem Bruch mit der Elvira zu tun.
Es kommt ja kein neuer Name mehr in den Katalog.
Das ist ja ein Stück voller Misserfolge.
In einem Rollendebüt zu sehen ist niemand geringer als die römische Starsopranistin Cecilia Bartoli.
Sie singt die Donna Elvira und sie sieht das als große Herausforderung, gleich in mehrfachem Sinn.
Weil ich ja vor rund einer Woche diesen Unfall hatte und mir den Knöchel gebrochen habe.
Aber ich versuche auch mit den Krücken eine starke Frau darzustellen.
Natürlich ist die Partie der Donna Elvira eine Herausforderung.
Ich habe zugesagt, weil Arnoncourt dirigiert und er kennt ja meine Stimme sehr gut.
Und weil Jürgen Flim für die Regie verantwortlich zeichnet.
Und sie wollten keine kreischende Donna Elvira, sondern eine lyrische.
Und sie haben mir geholfen, einen lyrischen Donald W. zu spielen.
Ingeborg Csanyi wiegt bereits im Takt des Haupts die aktuellen Meldungen.
Frankreich, Bundesrepublik Jugoslawien.
Knapp 24 Stunden vor dem Ablauf der Frist für den Abschluss eines Kosovo-Abkommens in Rambouillet intensiviert Belgrad die Kampagne gegen die geplante Kosovo-Gruppe.
Die jugoslawische Regierung sei bereit, eine politische Absprache für eine Lösung des Kosovo-Konflikts zu unterzeichnen, nicht jedoch eine Vereinbarung über eine Präsenz fremder Truppen, teilte der serbische Präsident Milutinowitsch mit.
Außenministerin Albright will heute noch einmal persönlich in die Kosovo-Konferenz eingreifen.
Das österreichische Außenministerium hat ebenso wie das deutsche alle Staatsbürger in Jugoslawien zur Ausreise aufgefordert.
Die österreichische Botschaft in Belgrad wird aber nicht evakuiert.
Die USA sollen das Personal ihrer diplomatischen Vertretung in Belgrad bereits verringert haben.
Diese Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit drohenden Luftangriffen der NATO auf jugoslawische Ziele.
Die Lawinengefahr im Westen Österreichs ist dramatisch.
In Tirol und Vorarlberg gilt weiter die höchste Alarmstufe 5.
Und jetzt noch zum Wetter heute Nachmittag speziell an der Nordseite der Alpen und im Osten Regen, Schnee und Sturm an diesem Wochenende.
Es wird vorübergehend deutlich milder.
Extreme Gefahr von Nassschneelawinen.
Höchstwerte am Samstag plus 2 bis plus 10 Grad, am Sonntag 0 bis plus 7 Grad.
Tontechnik, Gabinell, Übersicht und Regie bewahrte Tim Kuphol und der Mikrofonhubertanem Ellison.
Bericht von Markus Greussing mit Voraufführungs-Ausschnitt und Einblendung von Nikolaus Harnoncourt, dem Regisseur Jürgen Flimm und Cecilia Bartoli
Mitwirkende:
Greussnig, Markus [Gestaltung]
, Harnoncourt, Nikolaus [Interviewte/r]
, Flimm, Jürgen [Interviewte/r]
, Bartoli, Cecilia [Interviewte/r]
Datum:
1999.02.19 [Sendedatum]
Ort:
Zürich [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Musik ; E-Musik
;
Kultur
;
Gesellschaft
;
Vokalmusik - Oper
;
Kulturveranstaltung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Schweiz
Typ:
audio
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Nachrichten