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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Schönen guten Tag und herzlich willkommen.
Werner Heritsch begrüßt Sie beim Österreich1-Mittagsjournal.
Das sind die Themen heute.
Aus Österreich.
1996 ist die Zahl der Verkehrsunfälle und der Verkehrstoten zurückgegangen.
Die FPÖ unterstützt ein Genvolksbegehren.
Die Furcht der Senioren vor dem Euro.
Wie wollen die politischen Seniorenvertretungen die Angst vor der Währungsumstellung nehmen?
Minister Gata Prammer weist Anschuldigungen zurück, eine Mitarbeiterin bedrängt zu haben.
Anklage gegen Ex-Minister Salcher wegen Betrugsverdachts.
Die Vorschläge der ÖVP zur Gleichstellung von Mann und Frau.
Pflichtversicherung, Versicherungspflicht.
Was bringt freier Wettbewerb bei Krankenkassen?
Noch ein Versicherungsthema.
In Österreich werden europaweit die wenigsten Autos gestohlen.
Internationales.
Albanien.
Nach wie vor unübersichtlich ist die Lage im Süden des Landes.
Deutschland.
Polizei räumt mit Wasserwerfern die Straßen für Castortransport.
Schweiz.
Für Nazi-Opfer wird ein Fonds mit 56 Milliarden Schilling eingerichtet.
Brüssel.
Die EU-Kommission schlägt vor, künftig den Kriegsvertriebenen in allen Ländern der Union die gleichen Rechte zukommen zu lassen.
Israel.
In Ostjerusalem werden vier palästinensische Organisationen geschlossen.
Und noch einmal Deutschland.
Bundeskanzler Klimas Antrittsbesuch in Bonn.
Die österreichischen Naturwissenschaftler befürchten, dass ihre Fachgebiete durch die Reform der Lehrpläne vernachlässigt werden, darüber informiert die Wissenschaftsredaktion.
Und nach Klaus Peimanns Ankündigung, seinen Vertrag nicht mehr verlängern zu wollen, analysiert Gernot Zimmermann die Lage rund ums Burgtheater, wie dessen Stellung ist und wie es nach der Ära Peimann weitergehen könnte.
Vor diesen Berichten aber das Wichtigste in Kürze.
Albanien.
Der Ausnahmezustand in Albanien bleibt bestehen.
Dies hat Staatspräsident Berisha klargestellt.
Vor der Hafenstadt Flora bezogen Einheiten der Armee mit Panzern Stellung.
Flora wird von bewaffneten Regierungsgegnern kontrolliert.
Nach noch unbestätigten Meldungen wurden in Delvino zahlreiche Menschen getötet.
Polizisten sollen von Hubschraubern aus in die Menge geschossen haben.
Zwei nach Italien geflüchtete albanische Militärpiloten berichteten, sie hätten den Auftrag gehabt, Zivilisten zu bombardieren.
Als äußerst kritisch wird die Situation in der Hafenstadt Saranda bezeichnet.
Dort haben sich die Aufständischen von der Zentralregierung losgesagt und den örtlichen Marinestützpunkt eingenommen.
Der staatliche Radiosender Tirana berichtet, in den meisten Städten Südalbaniens sei wieder alles normal.
In Albanien herrscht seit Verhängung des Ausnahmezustandes Pressezensur.
Ausländischen Journalisten wird die Arbeit erschwert.
Bedingt dadurch gibt es nur spärliche und unkonkrete Meldungen aus Albanien.
Altbundeskanzler Franitzski wird als Sondergesandter der OSZE im Albanien-Konflikt vermitteln.
Warnitzki wird morgen im Auftrag der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa nach Tirana reisen, um Gespräche über Möglichkeiten für eine friedliche Beilegung der Krise aufzunehmen.
Schon heute Nachmittag kommt eine Vorausdelegation bestehend aus diplomatischen Vertretern der OSZE nach Albanien.
Franitzki bezeichnete es im Morgenjournal des ORF als vorrangiges Ziel seiner Mission, die europäischen Grundsätze von Demokratie und Menschenrechten in Albanien wiederherzustellen.
Deutschland.
Mit Wasserwerfern hat die Polizei eine Sitzblockade tausender Demonstranten in Dannenberg aufgelöst und damit den Weg für den Atommülltransport nach Gorleben freigemacht.
Der Transport ist nun unterwegs.
Er dürfte wegen weiterer Blockaden auf der über 20 Kilometer langen Strecke ins Zwischenlager den ganzen Tag überdauern.
Bei den bisherigen Krawallen wurden nach Augenzeugenberichten mehr als 100 Menschen verletzt.
Die Rettung musste Platzwunden, Augenverletzungen und Knochenbrüche versorgen.
Bundeskanzler Klima wird heute zu einem eintägigen Besuch in Bonn erwartet.
Bei Gesprächen mit führenden Vertretern der Regierung und der SPU-Opposition stehen vor allem Fragen der Reform der EU-Institutionen und der Zeitplan für die Währungsunion zur Debatte.
Schweiz.
Bundespräsident Koller hat die Stiftung eines Opferfonds angekündigt.
Vor beiden Kammern des Bundesparlaments in Bern erläuterte Koller, mithilfe dieses Fonds sollen schwere menschliche Not im In- und Ausland gelindert werden.
Die Fondmittel seien nicht nur für Opfer von Katastrophen und schweren Menschenrechtsverletzungen, sondern auch für jene des Holocaust bestimmt.
Der Bundespräsident gab im Namen der ganzen Regierung eine Erklärung zur Aufarbeitung der Rolle der Schweiz in der Nazizeit ab.
Der Schweiz wird vorgeworfen, von dem Vermögen jüdischer Nazi-Opfer profitiert, mit Hitler-Deutschland wirtschaftlich zusammengearbeitet und jüdische Flüchtlinge abgewiesen zu haben.
Rumänium
Die Regierung in Bukarest plant umfangreiche Wirtschaftsreformen.
Bis zu 50 Unternehmen sollen pro Woche privatisiert werden.
Außerdem will man ausländische Investitionen wesentlich erleichtern.
Die Wirtschaftskrise in Rumänien gilt als größtes Hindernis für einen raschen Beitritt zur NATO und zur EU.
Der Ex-König Michael erhält eine besondere Rolle.
Staatspräsident Konstantinescu hat den ehemaligen Monarchen beauftragt, sich in Brüssel für die Interessen Rumäniens einzusetzen.
Der 1947 von den Kommunisten entmachtete König ist in der vergangenen Woche nach Rumänien zurückgekehrt.
Deutschland.
Bei einem Großbrand auf dem ehemaligen Werfgelände im Bremerhafen sind in der Nacht auf heute giftige Dämpfe freigesetzt worden.
Das Feuer war in einer Lagerhalle ausgebrochen, in dem 20 Tonnen PVC, zahlreiche Gasflaschen sowie Farben, Lacke und Etzmittel aufbewahrt wurden.
Explosionen waren die Folge.
Aufgrund der günstigen Wetterlage stieg die Giftwolke aus Chloriden, Wasserstoffen und Salzsäure aber auf und zog ab.
Schweden.
Eine Fähre mit 134 Menschen an Bord ist vor Stockholm auf Grund gelaufen.
Die Passagiere und die Besatzung konnten unverletzt geborgen werden.
Als Ursache des Unglücks wird ein Steuerungsfehler angenommen.
Ingeborg Cani hat die Nachrichten gelesen, die Edgar Theider zusammengestellt hat und die Wetterprognose kommt heute von Markus Watzak.
Auf und ab geht es zur Zeit mit dem Wetter.
Am vergangenen Wochenende noch Sonnenschein und Rekordtemperaturen, gestern Schneefall im Waldviertel.
Heute teilweise sonnig, schon morgen aber wieder Regen.
Rechtzeitig zum Wochenende meldet sich dann die Sonne zurück.
Hier die aktuellen Meldungen.
Wien heiter 8°C, Eisenstadt Hochnebel 8°C, St.
Pölten Hochnebel 6°C, Linz ebenso Hochnebel 6°C, Salzburg stark bewölkt 10°C, Innsbruck stark bewölkt 9°C, Bregenz stark bewölkt 15°C, Graz und Klagenfurt Hochnebel der sich jetzt aber auflöst bei 6°C.
In der Osthälfte Österreichs scheint heute Nachmittag die Sonne.
Nebel und Hochnebel in Ober- und Niederösterreich sowie im Süden lösen sich aber nur langsam auf.
Ziemlich bewölkt bleibt es in Vorarlberg, Tirol, weiten Teilen Salzburgs und in Oberkärnten.
Auch ein paar Regenschauer sind hier möglich.
Die Temperaturen reichen meistens 8 bis 16 Grad.
Morgen Donnerstag ist es wechselnd oft auch stark bewölkt mit einigen Regenschauern und allmählich schneit es bis auf 1000 Meter herab.
Die Sonne zeigt sich höchstens noch zwischendurch und es bleibt auch kühler als heute mit Höchstwerten zwischen 6 und 12 Grad.
Besonders auf den Bergen weht lebhafter Nordwestwind und in 2000 Meter Höhe hat es zum Mittag etwa minus 2 Grad.
Am Freitag lösen sich die Wolken auf und spätestens am Nachmittag wird es sonnig bei 8 bis 14 Grad.
Am Wochenende erscheint dann oft die Sonne und es wird wieder sehr mild.
Markus Watzak hat die Wetterprognose zusammengestellt.
Es ist acht Minuten nach zwölf zu den ausführlichen Berichten.
Wir beginnen in Österreich.
Die Zahl der Verkehrsunfälle ist 1996 zurückgegangen.
Vor allem die Zahl der Toten hat sich deutlich reduziert.
Diese auf den ersten Blick erfreuliche Bilanz hat heute das Kuratorium für Verkehrssicherheit gemeinsam mit dem Innenministerium und dem Statistischen Zentralamt präsentiert.
Aber unter der Devise, jeder Tote ist zu viel, urgiert das Kuratorium für Verkehrssicherheit die Verwirklichung zusätzlicher Präventivmaßnahmen durch Regierung und Parlament.
Hans-Christian Unger berichtet.
Im Vorjahr sind auf den Straßen Österreichs 1027 Menschen ums Leben gekommen.
Das sind um erfreuliche 15% weniger als 1995.
Nur minimal gesunken ist dagegen die Zahl der Unfälle mit Verletzten, nämlich nur um 2% auf etwa 38.000.
und um nicht viel mehr als zwei Prozent gesunken, die Zahl der Verunfallten selbst.
Trotz des deutlichen Rückgangs der schweren Unfälle gibt es aber für den Geschäftsführer des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, Franz Bogner, keinen Grund zum Jubeln.
Wir können nicht zufrieden sein.
Wir liegen international noch immer im schlechten Mittelfeld.
Und es wäre das Schlimmste, was wir jetzt tun könnten, uns auf diesen Lorbeeren auszuruhen und zu sagen, jetzt brauchen wir nichts zusätzliches machen.
Wir brauchen zusätzliche stützende Maßnahmen, um den Trend, den positiven Trend zu stützen und fortzusetzen.
Maßnahmen im Straßenbau, die Einführung des Punkte- und Probeführerscheins, defamierter Einsatz von Polizei und Gendarmerie, Stichwort Laserpistole und Alkomat,
Schließlich höhere Strafen, dies alles habe zweifellos zur Verbesserung der Opferbilanz beigetragen, meinen die Experten.
Und das schlechte Wetter im vergangenen Sommer habe das Verkehrsaufkommen und damit die Unfallhäufigkeit ebenfalls reduziert.
Um aber das Langfristziel zu erreichen, ein Toter pro Tag in der Statistik weniger,
und damit das Erreichen der Bestwerte anderer Länder, ist nach Meinung des KfV die schnelle Realisierung jener gesetzlichen Maßnahmen notwendig, die Viktor Klima noch als Verkehrsminister ausgearbeitet hat.
Franz Bogner.
Wir hoffen, dass der Herr Bundeskanzler, der in seiner Eigenschaft als Verkehrsminister dieses Paket ausgearbeitet hat,
dieses jetzt in der Bundesregierung auch durchsetzt.
Dass er sich bisher dazu nicht geäußert hat, kann ich nur so interpretieren, entweder es war noch keine Zeit dafür oder es gibt schon Vereinbarungen, die wir noch nicht kennen.
Wir nehmen nicht an, dass hier eine Kindesweglegung stattfinden wird.
Wir hoffen, dass das so realisiert wird, wie es seinerzeit vom Verkehrsministerium geplant war.
Die Maßnahmen, zwei der wichtigsten darunter, der Versuch fahren bei Licht sowie die Herabsetzung auf 0,5 Promille.
Die Hoffnung des Kuratoriums dürfte sich allerdings nicht so rasch erfüllen, denn in Sachen 0,5 Promille etwa legt sich nach wie vor der Koalitionspartner ÖVP quer.
1996 hat es in Österreich weniger Verkehrsunfälle und weniger Tote gegeben.
Es werden aber zusätzliche verstärkte Präventivmaßnahmen gefordert.
Hans-Christian Unger hat berichtet.
Österreich ist offenbar kein Land für Autodiebe, denn was Autodiebstähle betrifft, ist Österreich das sicherste Land Europas.
Das geht aus internationalen Daten hervor, die der Versicherungsverband heute vorgelegt hat.
Demnach sind Autos in Österreich sogar noch sicherer als in der Schweiz.
Josef Schweinz informiert.
Von 10.000 österreichischen Autos wurden im Vorjahr 15 gestohlen.
Das ist die niedrigste Diebstahlsrate in ganz Europa.
In Deutschland und in der Schweiz waren es jeweils doppelt so viel, nämlich 30.
80 waren es in Belgien und 90 in Italien.
Ein Eldorado für Langfinger ist offenbar Frankreich.
Dort geriet jedes hundertste Auto illegal in fremde Hände.
Im Städtevergleich sind Wien und München die sichersten Orte.
Dort wurden 1995 jeweils 1000 Autos gestohlen, in Berlin dagegen 23.000.
Auf sein Auto aufpassen sollte man auch in den osteuropäischen Ländern.
In Prag, Budapest und Bratislava knackten Diebe jeweils 10.000 Autos.
Insgesamt wurden im Vorjahr 6.500 österreichische Kfz gestohlen.
Das ist ein leichter Rückgang, nachdem die Zahl 1995 sprunghaft um mehr als die Hälfte angestiegen war.
Die meisten der gestohlenen Wagen verschwinden ins offenbar östliche Ausland.
Nur ein Drittel wird wiedergefunden.
Versichert waren übrigens nur 30 Prozent der gestohlenen Vehikel, weist der Versicherungsverband.
Interessant ist es auch, wenn man sich anschaut, wo die versicherten Autos gestohlen worden sind.
Zwei Drittel der Kfz mit Kasko-Versicherung wurden im Ausland entwendet, ein Drittel in Österreich.
In der Gesamtzahl ist es hingegen genau umgekehrt.
Die Vermutung der Versicherungen, einerseits greifen bewusst jene zu Kasko-Polizen, die häufig ins Ausland fahren.
Andererseits dürften auch Versicherungsbetrügereien im großen Stil in Gange sein.
Im April werden die Österreicher Gelegenheit haben, ein Volksbegehren gegen die Gentechnik zu unterschreiben.
In den vergangenen Wochen haben vor allem die Grünen die Unterstützung dieses Volksbegehrens zu einem ihrer politischen Hauptinhalte der nächsten Monate erklärt.
Heute haben die Betreiber des Volksbegehrens zusätzliche unerwartete Unterstützung erhalten.
Die FPÖ richtet einen massiven Appell an ihre Wähler, das Volksbegehren zu unterschreiben.
Thomas Langbaul mit Einzelheiten.
Die jüngsten Forschungsergebnisse der Gentechnik erinnerten an Horror-Szenarien aus Frankensteins Küche, sagt FPÖ-Generalsekretär Peter Westenthaler.
Das Gentechnik-Volksbegehren sei daher eine Möglichkeit, ein Signal gegen eine weltweit operierende Gen-Mafia zu setzen.
Mit Hilfe der Million freiheitlicher Wähler könnte es eines der erfolgreichsten Volksbegehren der Geschichte werden, hofft Westenthaler.
Ich hoffe, dass wir hier mobilisieren können, dass wir hier diesem Volksbegehren auch zum Erfolg verhelfen können, ohne politisches Kapital oder parteipolitisches Gezänk hier verursachen zu wollen.
Wir wollen einfach nur unsere Wähler ersuchen und bitten, dieses Volksbegehren zu unterstützen.
Je stärker es unterstützt wird, desto besser und desto stärker auch das Signal.
Gemeinsame Auftritte mit den Grünen, die ja das Gentechnik-Volksbegehren ebenfalls unterstützen, wird es allerdings nicht geben, so Westenthaler.
Die FPÖ will das Volksbegehren frei von Parteipolitik halten, sagt der freiheitliche Generalsekretär.
Ich will wirklich nicht, vielleicht wollen das die Grünen, ich kann es nicht beurteilen, aber ich will wirklich nicht, dass dieses Volksbegehren auch nur irgendwie Parteien zugerechnet wird oder parteipolitisch unterlaufen wird.
Das wäre das Schlechteste für dieses Volksbegehren.
Es kann daher auch keine Aktionen geben von Grünen und Freiheitlichen oder ähnliche Aktivitäten.
Wir werden bei jeder Gelegenheit bei unseren Veranstaltungen, bei unseren Sitzungen, aber auch bei öffentlichen Auftritten immer wieder vor allem an unsere Wähler appellieren, hier
unterstützend mitzuwirken und ich möchte wirklich davor warnen, dass man hier Parteipolitik aus diesem Volksbegehren zieht.
Wir wollen es unterstützen und nicht dort petieren.
Das ist wichtig.
Darüber hinaus müssten sowohl in Österreich als auch europaweit strenge Gesetze gegen Genversuche erlassen werden, fordert Westenthaler.
Einzige Ausnahme, medizinische Forschung, etwa zur Krebs- oder Aids-Therapie.
Die FPÖ unterstützt das Gentechnik-Volksbegehren.
Thomas Langbaul hat informiert.
Samstag ist Weltfrauentag und der wirft schon erste Schatten.
Die politischen Parteien schnüren Frauenpolitisches, alle sind für Chancengleichheit und Einkommensgerechtigkeit und Forderungspakete erinnern die weibliche Klientel daran, welche Gruppierung denn die richtige Wahl im Wahlfall wäre.
Der ÖAB etwa hat heute sein Programm Starke Frauen für Österreich zusammengestellt und ein Punkt darin könnte noch für einiges Aufsehen sorgen, nämlich die Teilung der Pensionsansprüche nach einer Scheidung, Fritz Dittlbacher berichtet.
Ganze Rentner machen halbe-halbe oder doch wenigstens mehr als jetzt, wenn es nach den Plänen des ÖAAB geht.
Derzeit stehen nämlich vor allem Frauen oft vor einer finanziellen Katastrophe, wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Ehe krachen geht.
Sie verdienen dann zwar oft im Moment der Scheidung als Wiederberufstätige ganz gut, kommt die Pension, fehlen jedoch Beitragsjahre und attraktive Durchrechnungszeiträume.
In Zukunft könnte dann der Ex-Gatte einspringen, findet ÖAAB-Chef Verteidigungsminister Werner Fasslabend.
Wir überlegen hier Modelle, wie man hier die Beitragsleistung der Frau zur Familie, zur Kindererziehung etwa bei der Bemessung einer Pension, wenn die Ehe auseinandergehen sollte, auch berücksichtigen kann.
Und Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer sekundiert.
Ich habe es immer wieder erlebt, dass Frauen dann, wenn Männer in einem gewissen Alter sich überlegen, sich eine jüngere Frau zu nehmen, plötzlich ohne Versorgung dastehen und wirklich
auf eine unwürdige Art und Weise bei den Sozialämtern um eine Sozialunterstützung anstehen müssen.
Ich glaube daher, dass eine Langfristmaßnahme ein Versorgungsausgleich sein muss.
Versorgungsausgleich heißt dann, dass die hohe Rente des Mannes im Falle des Falles heruntergesetzt wird und dafür die niedrige Rente der Frau nach oben gesetzt wird.
Wenn man viele Jahre miteinander verbracht hat, dann meine ich, dass später das Teilen der erworbenen Rentenansprüche auch ein gerechtes Modell ist.
Zuletzt betrug die Durchschnittspension von männlichen Arbeitern rund 13.000 Schilling von Arbeiterinnen, nur knapp 7.000.
Ganz gleich das Bild bei den Angestellten.
Männer beziehen rund 20.000 Schillingpension, Frauen gerade einmal 10.000.
Eine Arbeitsgruppe soll jetzt Modelle ausarbeiten.
Erste Vorstellungen gehen in die Richtung, dass beide Pensionsempfänger nach einer Trennung in etwa dieselbe Pension bekommen, da besser verdienende Ex-Partner allerdings jene Ansprüche, die er bei der Scheidung an den anderen abtreten muss, für sich selbst auch nachkaufen kann, so Minister Fasslabend.
Dass eben nicht der Fall eintritt, dass man ein Leben gemeinsam geführt hat, auch ein
Niveau einen bestimmten Wohlstand erreicht hat und dann ein Ehepartner plötzlich total zurückfehlt.
Die anderen Punkte des heute präsentierten ÖAAB-Frauenpakets klingen vertraut.
Mehr Partnerschaft, mehr Ausbildungschancen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten gehören schon seit langem zum Standardrepertoire der Frauenpolitik.
Damit dieses aber auch umgesetzt wird, möchte Elisabeth Gehrer jetzt aber auch endlich die im ÖVP-Statut schon verankerte Frauenquote von einem Drittel der politischen Funktionen durchsetzen.
Ich würde es für richtig halten, dass genau den Bevölkerungsanteil, also 52 Prozent, in den Gremien die Frauen vertreten sind.
Und ich finde eine Quote etwas durchaus Gutes.
Ich verstehe auch nicht, warum man dann immer sagt, das ist eine Quotenfrau.
Derzeit sitzen 80 Prozent Quotenmänner im Parlament und ich frage mich, warum die sich nicht schämen, dass sie Quotenmänner sind.
Teilen der Pension nach der Scheidung eine Forderung des ÖAB für die Gleichstellung von Mann und Frau.
Fritz Hittelbacher hat das ÖAB-Programm Starke Frauen für Österreich zusammengefasst.
Hat der Ehemann von Frauenministerin Barbara Prammer, Wolfgang Prammer, eine Arbeitskollegin in der Arbeiterkammer Oberösterreich belästigt oder nicht?
Seit gestern ist diese Angelegenheit in der Öffentlichkeit und Anlass für Diskussionen, zumal auch Ministerin Prammer selbst ihren Mann aufgefordert hat, sich zu entschuldigen.
Die betroffene Sekretärin und Ministergatte Wolfgang Prammer wollten gestern im Interview nicht Stellung nehmen.
Heute Morgen aber hat die Frau im Interview mit Radio Österreich ihre Vorwürfe präzisiert.
Ministergatte Prammer sieht die Dinge nach wie vor anders, wiederholt aber seine gestrige Entschuldigung.
Gisela Hopfmüller fasst zusammen.
Wichtig ist, was die Frau subjektiv empfunden hat, argumentierte noch gestern Frauenministerin Pramas selbst, ehe sie ihrem Ehemann eine Entschuldigung anempfahl.
Die Unterschiedlichkeit der Schilderung des Geschehens, wie sie nun den persönlichen Stellungnahmen der beiden Betroffenen zu entnehmen ist, zeigt diese Problematik anschaulich.
Die Arbeitskollegin Wolfgang Pramas in der Oberösterreichischen Arbeiterkammer, sie will namentlich nicht genannt werden, erzählte heute Morgen im Gespräch mit Kollegen Bert Brandstetter vom Landesstudio Oberösterreich, wie sie die Belästigung erlebte.
Er hat mir alle möglichen Komplimente gemacht.
Er wollte mich einladen in ein Hotel und ich habe ihm Nein gesagt.
Wozu wollte er Sie einladen?
Er hat gesagt, er will mit mir reden.
Er findet mich so attraktiv und ich bin so eine schöne Frau und habe ihm alle möglichen Komplimente gemacht.
Ich habe gesagt Nein.
Ich wollte aus der Tür.
Ich bin zu seiner Bürode gegangen und wollte es aufmachen.
Er ist hergekommen und hat die Tür zugehalten.
Und hat dann eben, wie gesagt, das kann ich nicht machen, ich kann ihn nicht alleine lassen.
Und ich hab gesagt nein, und wenn ich nein sag, dann heißt das auch nein.
Und er hat daraufhin mit beiden Händen mich gehauen und hat mir auf die Wange ein paar Küsse gegeben.
Ich hab mich gewehrt, ich hab den Kopf weggehalten und
War das für Sie eine Art sexuelle Attacke?
Ja.
Die Version der Kollegin ist überhaupt nicht richtig, wehrte sich Wolfgang Brammer.
Es handelte sich um eine völlig normale und übliche Einladung, die unter Arbeitskollegen einfach stattfinden kann.
Haben Sie die Kollegin geküsst?
Nein.
Ich sagte zu einem Kaffee, vielleicht nächste Woche, wir haben überhaupt keinen Termin oder was ausgemacht, um eben über die vorhandenen gegebenen persönlichen und innerbetrieblichen Probleme zu sprechen.
Und Sie haben sie auch nicht festgehalten?
Nein, schon gar nicht habe ich sie bedrängt oder geküsst oder gar behindert.
Mein Eindruck und der einiger Kolleginnen und Kollegen, und die kann ich als Zeugen nennen, war der, dass sie nach diesem Gespräch durchaus fröhlich und, wenn wir sagen, happy gestimmt hat, wie die anderen Kolleginnen, die es mir gegenüber gesagt haben,
Und dass sie gegenüber niemandem an diesem Freitag irgendwas gesagt hätte, dass ein negatives Verhalten meinerseits vorgefallen wäre.
Erst später ist sie in den Krankenstand gegangen.
Und dann ist sie erst vier Tage später in den Krankenstand gekommen und da dürfte dann irgendwas, eine Vorstellung oder was entstanden sein, weil ich sie eben nicht eingeladen habe.
Weil da ist ein Termin noch nicht zustande gekommen.
Trotzdem Herr Brammer, gestern haben Sie ihr die Entschuldigung angeboten, das könnten Sie jetzt machen.
Ich kann selbstverständlich und bleibe dabei.
diese Entschuldigung aussprechen.
Ich möchte aber nicht haben, dass ein Schuldanerkenntnis damit entsteht.
Aber ich sage nur einmal, wenn die Kollegin das als persönliche Verletzung, die Einladung zu einem Kaffee als persönliche Verletzung und dadurch als seelische Belastung empfunden hat, so stehe ich nicht an, zu sagen, dass es mir leid tut, dass ich sie darüber gefragt habe, dass ich sie sozusagen in der Sache belästigt habe in ihrer Freizeit.
Wenn sie betroffen ist, stehe ich nicht an, mich zu entschuldigen.
Morgen Donnerstag soll es in der Arbeiterkammer Oberösterreich eine Aussprache mit den beiden Beteiligten geben.
Gisela Hopfmüller hat die Affäre Prammer mit den unterschiedlichen Wahrnehmungen der beiden Hauptakteure zusammengefasst.
Gegen den früheren Finanzminister Herbert Salcher wird Anklage wegen Betrugsverdacht erhoben.
Salcher soll in die Girokredit-Finanzaffäre rund um den Tiroler Finanzjongleur Klaus Mayer verwickelt sein, der im Herbst 1996 wegen Untreue zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, Helma Poschner informiert.
Ex-Finanzminister Herbert Salcher ist empört.
Er wisse nicht, was da strafreichlich sein sollte.
Es habe nur unterschiedliche Auffassungen über Buchungen gegeben, meinte er gegenüber dem ORF-Landesstudio Tirol.
Nichtsdestotrotz, das Justizministerium hat bereits grünes Licht für die Anklage gegen Salcher gegeben.
Die offizielle Anklageerhebung dürfte noch im März folgen.
Voraussichtlich nächste Woche wird die Staatsanwaltschaft Innsbruck Salcher die Anklageschrift zustellen.
Dies hat der Sprecher der Staatsanwaltschaft heute Vormittag bekannt gegeben.
Salcher soll in die Wiesn Spekulationsgeschäfte im Umfeld des ehemaligen FC Tirol-Vorstands und ehemaligen Leiters der Girokredit Seefeld, Klaus Mayer, verwickelt sein.
Salcher wird betrug zum Nachteil der Girokredit vorgeworfen.
So soll er ungerechtfertigte Schadensforderungen an die Schirokredit stellen, die ihm nicht zustehen.
Der Schaden für die Schirokredit soll etwa 100 Millionen Schilling ausmachen.
Bereits im Prozess gegen den immer wieder als Finanzjongleur titulierten Klaus Mayer sollte Salcher als Zeuge auftreten, um Licht in die ganze Angelegenheit zu bringen.
Salcher hatte sich aber der Aussage entschlagen.
Bereits damals hatte es ja Vorerhebungen gegen ihn gegeben.
Maier war dann in diesem Prozess im Herbst 1996 wegen Untreue zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Die Staatsanwaltschaft bezifferte die Schadenssumme durch seine Finanzgeschäfte mit mehr als 600 Millionen Schilling.
Das Gericht sah einen Schaden von mehr als 100 Millionen Schilling als erwiesen an.
Ausgestanden ist die Sache aber noch nicht, Maier hat ja gegen das Urteil berufen.
Der 1.
Jänner 1999, das ist der Stichtag für die Einführung des Euro.
Doch in letzter Zeit häufen sich immer mehr die Bedenken gegen die Währungsunion.
Zum einen gibt es kein Land, mit Ausnahme Luxemburgs, das nicht größere Probleme hätte, die Kriterien zu erfüllen.
Zum anderen scheinen negative Umfragen und Turbulenzen an den Finanzmärkten das Projekt Euro zu gefährden.
40 Prozent der Österreicher etwa fürchten, dass der Euro mehr Nachteile als Vorteile bringt.
Besonders kritisch sieht die ältere Generation der bevorstehenden Währungsumstellung entgegen.
Klaus Webhofer hat mit den Seniorenorganisationen von SPÖ und ÖVP gesprochen und gefragt, wie sie mit diesen Ängsten der älteren Menschen umgehen.
Für die ältere Generation ist die Umstellung auf den Euro mehr ein emotionales als ein wirtschaftliches Problem.
Was sind die Gründe für die grassierenden Ängste?
Viele Senioren haben im Laufe ihres Lebens zwei- oder dreimal eine Währungsänderung miterlebt und sie haben dabei jedes Mal Geld verloren.
Der Chef des ÖVP-Seniorenbundes, Stefan Knafel, fordert daher eine intensive Aufklärungs- und Informationskampagne.
Dass es bei der Einführung des Euro nicht um eine Währungsreform
geht, sondern um einen Umtausch, der im Verhältnis des Warenwertes Euro-Shilling oder Euro-D-Mark dann durchgeführt wird.
Diesen Forderungen nach umfassender Aufklärung schließt sich auch der Präsident des Pensionistenverbandes, Rudolf Böder, an.
Hier seien die öffentlichen Stellen, also Bundesregierung und Nationalbank, gefordert.
Die Leute müssten ganz einfach dahingehend beruhigt werden, dass ihre Sparguthaben, ihre Pensionen gesichert bleiben.
Seniorenkonsumentensprecher Fritz Koppe fordert schlicht die nüchterne Information über die Fakten.
Das, was die Menschen brauchen, ist nicht Propaganda, sondern Sachinformation.
Und diese Sachinformation wird mangels entsprechender öffentlicher Aktivitäten momentan von privaten Verbänden wie dem Pensionistenverband hier geboten, aber an und für sich brauchen die Menschen dringender noch als Propaganda für den Euro Information für den Euro.
Und bei den Diskussionen stellt sich immer wiederum heraus, dass die elementaren Tatsachen den Menschen nicht bekannt sind.
Das erste ist, alle haben das Gefühl, da passiert jetzt was.
Die Feststellung, sie haben noch fünf Jahre ihren Schilling, haben noch die wenigsten begriffen.
Zweite Feststellung.
Das, was passiert, ist nichts, das jetzt unmittelbaren Kaufkraftverlust bedeuten kann, sondern das ist einfach eine Umrechnung.
Und da möchte ich jetzt widersprechen, auch hier zur Feststellung, also die Generation, die so Währungsumtausche erlebt hat,
hat auch dabei Geld verloren.
Wir haben viel Kaufkraft verloren im Laufe der Zeit durch die Geldentwertung.
Aber beim Umtausch war das Schlimmste, was passiert ist, und das wird also jetzt mit Sicherheit nicht passieren, dass eine Zeit lang Geld eingefroren war, weil man also dabei hat Kaufkraft abschöpfen wollen und die Leute das Geld erst nachher zahlweise haben wiederum verfügen können.
Das passiert sicher nicht.
Das heißt, es gibt keinen Kaufverlust,
Es gibt aber auch viele vermeintliche Kleinigkeiten, die Anlass für Ärger bieten könnten.
Etwa die neuen Münzen.
Acht verschiedene wird es künftig geben.
Die Pensionisten haben hier die Befürchtung, dass jemand mit schlechter Sehkraft diese nicht auseinanderhalten könne und dass es dadurch dauernd zu Verwechslungen kommen werde.
Außerdem fordern die Pensionistenverbände, dass ab 1999 die doppelte Preisauszeichnung in Euro und Schilling vorgeschrieben wird, damit der Konsument bei der Umrechnung nicht betrogen oder getäuscht wird.
Klaus Webhofer über die Sorgen der Seniorenorganisationen mit den Ängsten der Senioren vor dem Euro.
Die herausragendste Erfindung des 20.
Jahrhunderts ist die Erfindung des Sozialstaates.
Dieses Zitat von Karl Popper steht als ungeschriebenes Motto über eine Enquete von Arbeiterkammer und Hauptverband der Sozialversicherungsträger zum Thema Pflichtversicherung oder Versicherungspflicht in der Arbeiterkammer in Wien.
Die Versicherungspflicht könnte etwa so aussehen wie die Haftpflichtversicherung, die jeder Autobesitzer abschließen muss.
Dass die umlagenfinanzierte Sozialversicherung, wie sie in Österreich üblich ist, in zunehmende Schwierigkeiten gerät, weil die erhöhte Lebenserwartung den Generationenvertrag belastet, nur um eine Ursache zu nennen, ist bekannt.
Dass der Umstieg auf den freien Versicherungsmarkt auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, soll die heutige Veranstaltung zeigen, Hans Fockenhuber berichtet.
Es gibt unterschiedliche Sozialversicherungssysteme.
Die Schweiz etwa baut traditionell sehr stark auf Eigenvorsorge.
Bei der Krankenversicherung bestand bis zum vorigen Jahr lediglich Versicherungspflicht.
Die Prämien richteten sich nicht nach dem Einkommen, sondern nach dem Eintrittsalter und dem Geschlecht.
Die Folge?
Ältere Menschen hatten oft Schwierigkeiten, überhaupt noch eine Versicherung zu finden.
Seit der Totalreform 1996 ist eine Krankenpflegeversicherung mit einer Grundversorgung vorgeschrieben, die Prämieneinstufung wurde begrenzt.
Für das Krankengeld allerdings muss man weiterhin privat vorsorgen.
Auch in Deutschland wurde der Markt geöffnet.
Die verschiedenen Orts-, Betriebs-, Ersatz- und Innungskassen konnten ihren versicherten Kreis über den Wettbewerb erweitern.
Von dieser Möglichkeit machten jedoch die wenigsten Gebrauch.
Dieses System erläuterte Franz Knieps vom Dachverband der Deutschen Ortskrankenkassen in Bonn.
Um die Risikoselektion nicht ausufern zu lassen, haben diese Kassen Kontrahierungszwang.
Das heißt, jeder Antrag muss angenommen werden.
In der Praxis wird dieser Zwang jedoch gelegentlich umgangen.
Wer in den ursprünglichen Solidarbereich marktwirtschaftliche Kriterien einführt, muss unweigerlich mit Konsequenzen rechnen, weiß Franz Knieps aus eigener Anschauung.
Dass umgekehrt der Wettbewerb aber zentrale Strukturprinzipien einer sozialen Krankenversicherung aushöhlt und letztlich zerstört, dafür mehren sich die Anzeichen in Deutschland, in der Schweiz und es finden sich auch Belege aus anderen Industriestaaten.
Sozialministerin Eleonore Hostasch macht in ihrem Referat auch auf die zusätzlichen Belastungen aufmerksam, die bei einer Umstellung auf ein kapitalfundiertes System auftreten würden.
Die gegenwärtige Erwerbsgeneration müsste das alte System ausfinanzieren und gleichzeitig im neuen System für die eigene Pension vorsorgen.
Sie sieht die Zukunft in einem System-Mix.
Nicht Sozialversicherung oder Privatversicherung, sondern Sozialversicherung und Privatversicherung.
Und andererseits auch nicht Solidarität oder Eigenverantwortung, sondern Solidarität und Eigenverantwortung.
Und zum Schluss ihres Referates wiederholte sie ihr Credo zur Sozialversicherung.
Solange ich politisch etwas zu sagen habe, solange werde ich für die soziale Krankenversicherung mit Zähnen und Klauen erkämpfen.
Ob dieser Applaus bereits Programm für die gesamte Veranstaltung ist, konnte nach den ersten Vorträgen natürlich noch nicht festgestellt werden.
Es ist allerdings anzunehmen.
Zwei Minuten nach halb eins ist es zu Auslandsthemen.
Die EU-Kommission in Brüssel hat heute einen brisanten Vorschlag zur künftigen Flüchtlingspolitik der Gemeinschaft vorgelegt.
Wer als Kriegsvertriebener Schutz in Europa sucht, soll überall in allen 15 Mitgliedsländern der EU die gleichen Rechte genießen.
Damit soll auch eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge erreicht werden, aus Brüssel berichtet Robert Stopacher.
Bosnien war eine Warnung für die Europäer.
Als damals 800.000 Kriegsvertriebene in den Ländern der Europäischen Union Schutz suchten, war Europa vielfach überfordert.
Jedes Land handelte nach eigenem Gutdünken, es gab keine Abstimmung zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten.
Einige Länder wie Österreich zeigten sich großzügig und nahmen zehntausende Flüchtlinge auf, andere wie etwa Portugal nahmen kaum Bosnia bei sich auf.
Eine höchst ungleiche Lastenverteilung.
Das soll in Zukunft anders werden, verlangte zuständige EU-Kommissarin Anita Gradin und legte heute Vorschläge für eine Harmonisierung der EU-Flüchtlingspolitik vor.
Der brisante Inhalt?
Jeder Kriegsflüchtling soll in jedem Land der EU die gleichen Bedingungen vorfinden.
Und die werden sicher noch für Diskussionen sorgen.
Für jeden Betroffenen soll es Arbeit, Wohnung und kostenlose Gesundheitsversorgung geben.
Darüber hinaus muss den Kindern der Flüchtlinge Schulbildung ermöglicht werden.
Der Staat hat demnach auch für die Familien Zusammenführung zu sorgen.
Ein Mindestmaß an Grundrechten, wie Kommissarin Gradin meinte.
Jedes Mitgliedsland hat aber die Möglichkeit, noch höhere Standards zu garantieren.
Gemeinsam sollen die EU-Länder dann auch von Fall zu Fall entscheiden, wie lange dieser Schutz für Vertriebene gewährt wird und welche Hilfe es für Rückkehrwillige geben kann.
Dieser Kommissionsvorschlag wird Ende Mai von den Innenministern der 15 Mitgliedstaaten zu diskutieren sein.
Ob er je beschlossen wird, ist eine andere Frage, denn für eine solche Regelung ist Einstimmigkeit im Rat erforderlich.
EU-einheitlicher Standard für Kriegsflüchtlinge, das schlägt die EU-Kommission vor.
Und aus Albanien droht eine Flüchtlingswelle.
Keine Entspannung der Lage in Albanien, im Gegenteil.
Heute ist es nach Angaben griechischer Journalisten zu einem Feuergefecht zwischen Aufständischen und Regierungssoldaten gekommen.
In der Stadt Saranda, im Süden des Landes, die sich für autonom erklärt hat, sollen die Aufständischen den Marinestützpunkt unter Kontrolle gebracht haben.
Zwei albanische Militärpiloten sind gestern mit einem MiG-Kampfflugzeug nach Italien geflüchtet.
Sie haben berichtet, dass ihnen befohlen worden sei, auf Zivilisten zu schießen.
Griechenland hat unterdessen eine Militärdivision an der Grenze zu Albanien stationiert.
Als Vermittler in dieser Krise in Albanien ist ja Ex-Bundeskanzler Wranicki als Sondergesandter der OSZE eingesetzt.
Er wird morgen nach Tirana reisen.
In der Hauptstadt ist die Lage ruhig, aber im Süden rund um die Stadt Flora spitzt sie sich offenbar zu.
Aus Albanien meldet sich Peter Fritz.
Aus der Stadt Flora, dem Zentrum des Aufstandes in Südalbanien, kommen von Zeit zu Zeit Funksprüche von Caritas-Mitarbeitern.
Sie berichten, dass die Stadt von Regierungstruppen eingekreist ist und sie erwarten, dass vielleicht heute noch ein Angriff auf die Stadt beginnt.
Die Armee ist allerdings nicht durchwegs auf Seiten der Staatsführung.
Erst gestern haben sich zwei albanische Militärpiloten mit ihrem MiG-15 nach Italien abgesetzt.
Sie suchten um Asyl an, mit der Begründung, sie hätten vom Flugzeug aus auf Zivilisten schießen sollen.
Diesen Befehl hätten sie verweigert.
Neben dem Militär verfügt die Staatsführung aber auch noch über eine 5.000 Mann starke Sondertruppe des Geheimdienstes.
Die besteht größtenteils aus Nordalbanern und ist Staatspräsident Berisha treu ergeben.
Nach wie vor sind die politischen Konturen der Protestbewegung im Süden nicht klar erkennbar.
Daher ist derzeit auch nicht anzunehmen, dass es so etwas wie einen Marsch der Rebellen auf Tirana geben wird.
Trotzdem gehen vor allem Ausländer in Albanien jetzt auf Nummer sicher.
Aus der Stadt Fier wird heute Nachmittag ein Konvoi von EU-Bürgern nach Tirana aufbrechen.
Zwar ist es in Fier derzeit noch völlig ruhig, aber die Stadt liegt auf halbem Weg zwischen Tirana und den Unruhegebieten im Süden.
Ein gewisses Risiko trägt daher jeder, der sich zurzeit dort aufhält.
Peter Fritz hat sich aus Tirana gemeldet.
Nach Deutschland.
Seit Tagen schon scheint Deutschland völlig im Bann des Castortransportes zu stehen.
Demonstrationen, Sitzblockaden, Traktorsperren.
Die Gegner der Atommülllieferung haben nichts unversucht gelassen, um den Transport ins Zwischenlager Gorleben zu verhindern.
Die Folge, der Konvoi ist nur im Schneckentempo vorangekommen.
Daran hat auch die Rekordzahl von Polizisten nichts ändern können.
Heute steht die letzte Etappe auf dem Programm.
Die Spannungen sind groß.
Alfred Schwarz ist jetzt live am Telefon.
Eben vor wenigen Minuten sind die LKW mit den Castor-Transporten aus der Verladebahnstation herausgefahren.
Den ganzen Vormittag über hat man die tausenden Demonstranten, die dort gesessen sind, weggetragen.
Die Strecke ist jetzt frei.
Es gibt allerdings auf der Strecke immer wieder Widerstand und Protestaktionen von sogenannten autonomen Gruppen, die versammeln sich in den Wäldern.
Das sind etwa hundert meist schwarz gekleidete junge Menschen, die versuchen auf die Strecke vorzudringen und dabei sich aktiv in Kämpfe mit der Polizei verwickeln.
Die Polizei schlägt dann mit Knüppeln und Wasserwerfern zurück.
Aber im Wesentlichen sollte es jetzt so sein, dass die Strecke frei ist.
unter Transport langsam, es wird einige Stunden dauern, vielleicht gibt es noch andere Widerstandsaktionen, langsam ins Zwischenlager-Gorleben durchkommen wird.
Dankeschön Alfred Schwarz.
Wir bleiben in Deutschland.
Österreichs Bundeskanzler Viktor Klima besucht heute erstmals seit seiner Wahl zum Regierungschef offiziell Deutschland.
Bei den Gesprächen mit Bundespräsident Roman Herzog, Bundeskanzler Helmut Kohl, SPD-Chef Oskar Lafontaine und Finanzminister Theo Weigl stehen vor allem europapolitische Fragen mit Blick auf die Regierungskonferenz im Mittelpunkt.
Österreich und Deutschland sind fest entschlossen, weder am Beginn der Währungsunion noch an den Kriterien für die Teilnahme Änderungen zuzulassen.
Auch das Thema Arbeitslosigkeit kommt zur Sprache.
Volker Obermeier aus Bonn.
Nicht mit der Auer, sondern mit der Laudaer ist Viktor Klima auf dem Konrad-Adenauer-Flughafen in Köln-Bonn gelandet.
Dass der Besuch des Kanzlers ein offizieller ist, war schon auf dem Rollfeld zu bemerken.
Die Bundeswehr stellte eine Ehrengarde.
Gleich nach der Landung ist der Konvoi zum Gästehaus der Regierung auf den Petersberg in der Nähe von Bonn gefahren, wo Bundespräsident Roman Herzog Klima empfangen hat.
Es folgte ein etwa halbstündiges Gespräch, das sich primär mit der Währungsunion beschäftigt hatte.
Klima und Herzog sind sich einig, dass am geplanten Start des Euro 1999 nicht gerüttelt werden dürfe.
Der Maastricht-Vertrag sähe einen Spielraum bei der Erfüllung der Kriterien vor, den man ausnützen könne.
Herzog und Klima dann nach dem knapp halbstündigen Gespräch.
Es ist das Thema gemeinsame Währung, die Vorbereitung dazu, die Maßnahmen, die wir setzen müssen, um die Bevölkerung zu überzeugen, die Akzeptanz zu erreichen, auch ein Inhalt dieses Gesprächs gewesen.
In gleicher Form, wie schon erwähnt, die Osterweiterung, wo wir gemeinsame Gedanken haben.
Und ich war sehr froh, dass dieser Erfahrungsaustausch mir sehr genützt hat und ich würde mich freuen, dem Herrn Bundespräsidenten, wenn er dann im Mai in Österreich ist, zu einem längeren Gespräch sitzen zu dürfen.
Wir werden ihn im Mai gnadenlos fortsetzen.
Es gibt ja schon einen genaueren Termin für den Besuch.
Ja, aber ich weiß ihn nicht auswendig.
Es ist 15. bis 18.
Mai oder so.
Er ist längst vereinbart.
Nach dem Gespräch besuchte Klima die Bundeskunsthalle in Bonn, die von Gustav Peichl entworfen worden ist.
Zum Mittag hat dann Bundeskanzler Helmut Kohl Viktor Klima im Kanzleramt mit allen militärischen Ehren empfangen.
Volker Obermaier über den Bonn-Besuch von Bundeskanzler Klima.
Die Schweiz reagiert nun auf die massiven Vorwürfe bezüglich des sogenannten Nazigoldes.
Heute ist ein Fonds gegründet worden, der mit umgerechnet 56 Milliarden Schilling gespeist werden soll.
Zugute kommen soll das Geld Opfern von Armut und Katastrophen und selbstverständlich auch jüdischen Nazi-Opfern.
Das hat der Schweizer Bundespräsident Arnold Koller in einer Rede vor dem Parlament verkündet.
in der er auch auf die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg eingegangen ist.
Der Schweiz wird vorgeworfen, von dem Vermögen jüdischer Nazi-Opfer profitiert und mit Hitler-Deutschland wirtschaftlich kollaboriert zu haben.
Aus Bern, Hans-Peter Trütsch.
Eine Rede zur Lage der Nation vor dem Parlament, eine knappe Dreiviertelstunde, landesweit von Radio und Fernsehen übertragen, für schweizerische Verhältnisse eher außergewöhnlich.
Bundespräsident Arnold Koller sprach namens der Landesregierung zur Rolle der Schweiz in der Nazi-Zeit
Anlass der Rede war die unerwartet heftige internationale Kritik über die Schweiz in den Kriegsjahren, die Schweizer Flüchtlingspolitik und die Rolle der Banken und die Goldgeschäfte der Nationalbank.
Das Image des Landes sei sehr schwer angeschlagen, erklärte Koller.
Weltweit sei der Eindruck entstanden, die Schweiz habe sich im Krieg bereichert, die Schweiz müsse mit ihrer Vergangenheit ins Reine kommen.
Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit und Solidarität seien dabei wie gleitend.
Es ist urmenschlich, lieber die Sonnen als die Schattenseiten der eigenen Vergangenheit zu sehen.
Aber noch ist es nicht zu spät, sich dieser schicksalhaften Zeit unserer Geschichte umfassend, offen, selbstkritisch, aber auch in Würde zu stellen.
Klar wandte sich Koller auch an die ältere Generation.
Wir brauchen uns dafür nicht zu schämen, vom Krieg verschont geblieben zu sein.
Aber man müsse sich auch der unbequemen historischen Wahrheitsfindung stellen.
Als Zeichen der Dankbarkeit der Solidarität richtet die Schweizer Regierung einen Solidaritätsfonds ein, finanziert aus der Bewirtschaftung der Goldbestände der Nationalbank.
Einige hundert Millionen Schweizer Franken können so zugunsten humanitärer Zwecke Jahr für Jahr eingesetzt werden.
Die Reaktionen auf die Regierungserklärung waren mehrheitlich positiv, Parteien äußerten sich weitgehend befriedigt.
Exponenten der israelitischen Gemeinde gratulierten Koller zur Zitat staatspolitischen Rede, Gerechtigkeit höre nie auf.
Die Schweiz richtet nach massiven Protesten einen Fonds für die Opfer der Naziverbrechen ein.
Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern konzentriert sich derzeit ganz auf die umstrittene Stadt Jerusalem, genauer gesagt auf das vorwiegend von Arabern bewohnte Ostjerusalem.
Für höchste Anspannung sorgt ja immer noch der Beschluss der israelischen Regierung, eine neue jüdische Siedlung mit rund 6500 Wohnungen in Ostjerusalem zu errichten.
Die Palästinenser sehen das als ein provokatives Signal, das ihren Traum auf einen eigenen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt zerstört, bevor darüber verhandelt wird.
Während Israels Premierminister Benjamin Netanyahu derzeit in Ägypten zu Besuch ist und versucht, die daraus resultierenden Verspannungen mit den arabischen Nachbarn zu glätten, bahnt sich der nächste Konflikt bereits an.
Die israelische Regierung will innerhalb der nächsten zwei Tage nun auch noch vier palästinensische Institutionen in Ostjerusalem schließen lassen.
Eine Geste, die eine ähnliche Botschaft darstellt wie die jüngsten Bauprojekte.
Über die erneute Zuspitzung des Konflikts zwischen Israel und Palästinensern berichtet Ben Segenreich.
Dass Benjamin Netanyahu gerade jetzt in Kairo empfangen wird, ist bemerkenswert, denn die arabische Welt ist böse auf Israel wegen des neuen Bauprojekts in Ost-Jerusalem.
Das Gastgeschenk, das der israelische Premier mitbringt, wird aber nicht gerade dazu beitragen, Spannungen abzubauen.
Gestern Abend hat Netanyahu angeordnet, dass vier palästinensische Institutionen in Jerusalem von der Polizei aufgelöst werden sollen.
Heute sollen die Briefe mit der polizeilichen Verfügung zugestellt werden.
Und wenn die Büros nicht binnen 48 Stunden geschlossen werden, will man angeblich durchgreifen.
Es ist offenbar die nächste kleine Schlacht im Kampf um die ewige Stadt, wo jede Seite, so gut sie halt kann, ihre Ausgangsposition durch vollendete Tatsachen verbessern will.
Laut Abkommen darf die palästinensische Behörde, die für die Verwaltung der Autonomiegebiete zuständig ist, in Jerusalem nicht operieren.
Die Israelis behaupten aber seit langem, dass die Palästinenser das Abkommen verletzen.
Rund 20 Institutionen hätten Ost-Jerusalem sozusagen unterwandert, unter anderem auf wissenschaftlichem, erzieherischem, religiösem Gebiet.
Die bekannteste ist das Orienthaus, wo auch diplomatische Tätigkeit entfaltet wird.
Bisher haben die israelischen Regierungen meist weggeschaut und nur gelegentlich pro forma protestiert.
Nun fühlt sich Netanyahu offenbar sicher genug, um auf den Tisch zu schlagen.
Welche die vier Büros sind, in die heute die Schließungsbefehle flattern sollen, wurde nicht bekannt gegeben.
Eines davon soll das kartografische Institut sein.
Es hat im letzten August seine ursprünglichen Räumlichkeiten brav geschlossen und sollte außerhalb der Stadtgrenzen weitergeführt werden.
Es ist aber nun im Orienthaus wieder aufgetaucht.
Auch das Zentrum für Jugend und Sport ist den Israelis ein Dorn im Auge, weil es offenbar eine Zweigstelle eines palästinensischen Ministeriums ist.
Fragwürdig ist auch der Status einer palästinensischen Arbeitervertretung.
Ganz offiziell hingegen sitzt etwa der palästinensische Religionsminister in Jerusalem, allerdings auf dem Tempelberg, der gewissermaßen als Exterritorial gilt.
Missmutig beobachten die Israelis auch, dass die palästinensische Behörde ihren Einfluss auf das private arabische Schulsystem in Jerusalem verstärkt.
Und ein offenes Geheimnis ist, dass Agenten des palästinensischen Sicherheitschefs Jibril Rajoub die Straßen Ostjerusalems durchstreifen.
Diese Geheimpolizei ist ein Mittelding zwischen Ordnungsmacht und Mafia, sie hat auch schon ohne gesetzliche Grundlage Palästinenser aus Jerusalem ins Autonomiegebiet verschleppt.
Ihre Tätigkeit zu unterbinden ist für Israel ziemlich aussichtslos, denn einerseits haben viele der Geheimpolizisten israelische Identitätsausweise und andererseits wird die palästinensische Bevölkerung der israelischen Polizei kaum mit Informationen helfen, teils aus Solidarität mit den palästinensischen Agenten, teils aus Angst vor ihnen.
Aber es scheint auch undenkbar, dass israelische Polizisten etwa ins Orienthaus eindringen, der lokale und internationale Wirbel wäre einfach zu groß.
Nun läuft der Countdown zum kommenden Freitag, an dem sich einiges zusammenballt.
Das Ende der Galgenfrist für die vier palästinensischen Institutionen, die Entscheidung über Israels Rückzug aus weiteren Teilen des Westjordanlands und Massenproteste gegen das israelische Bauprojekt.
Die Palästinenser haben den Freitag zum nationalen Tag der Verteidigung Jerusalems erklärt.
Zwei Minuten nach dreiviertel eins, ein Programm-Tipp für heute Abend.
Das Kinderheim Arecest in Rumänien.
Hier werden frühere Straßenkinder betreut.
Kinder, die bei ihren Eltern kein Zuhause gehabt haben.
Das Mädchen erzählt, wie der Vater sie misshandelt hat, wie er sie nackt auszog und mit einem Schlauch verprügelte, damit sie nicht mehr wegläuft.
Ich schlag dich zusammen, hätte er gedroht und doch sei sie wieder und wieder von zu Hause abgehauen.
Die rund 60 Kinder bekommen hier, was ihnen ihre Eltern nie bieten konnten.
Die Mutter kann sehr schlecht lesen und schreiben.
Der Vater weiß ich nicht, aber ich schätze, dass er es nicht kann.
Und das war eines ihrer Probleme zum Beispiel, als wir sie gefunden haben, hat sie gesagt, sie möchte so gerne zur Schule und sie kann nicht, weil die Eltern kein Geld haben für Hefte und so weiter.
Doch das durch Spenden finanzierte Heim ist ein Ausnahmefall.
In den staatlichen Heimen müssen sich oft zwei oder drei Kinder ein Bett teilen.
Oft gibt es überhaupt keinen Platz.
Dann bleibt den Kindern nur das, was dieses Lied beschreibt.
Zurück auf die Straße und Lack schnüffeln, um sich zu betäuben, den Alltag zu vergessen.
Straßenkinder in Bukarest, eine Reportage von Christiane Kirsch, Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Das Burgtheater und seine Zukunft sind derzeit wieder Tagesgespräch.
Gestern hat ja Klaus Paimann seinen definitiven Abgang im August 1999 offiziell gemacht.
Nun beginnt das große Quiz um seine Nachfolge.
Gernot Zimmermann analysiert im folgenden Beitrag, was das Burgtheater ist oder sein soll.
Und er hat einige Meinungen von Schauspielern und Kritikern dazu eingeholt.
Das Burgtheater, 1791 von Maria Theresia gegründet und 1776 von Josef II.
als Deutsches Hoftheater geführt, ab 1888 in seiner heutigen Form erhalten, wenn man von den Zerstörungen im Jahre 1945 absieht, war immer Spiegel und Repräsentation der österreichischen Volksseele, wenn es auch meistens von deutschen Direktoren geführt wurde.
Die Schauspielerin Annemarie Düringer ist schon lange an diesem Haus und befindet
ist meines Erachtens nicht mehr, das ist verschwunden.
Nicht alle sehen die Auswirkungen der Ära Paimann so drastisch.
Der Darien des Burgtheaters Michael Heltau würdigt Paimanns Verdienste um die zeitgenössische österreichische Dramatik und meint, man könne die Zeit nicht mehr zurückdrehen.
Es muss ein tolerantes, großzügiges Theater sein.
Es darf kein langweiliges Theater sein.
Das war es nicht, keinesfalls.
Aber ich bin auch absolut sehr, sehr optimistisch, dass es das nicht sein wird nach dem Wechsel von Paimann.
Das Burgtheater hat einen spezifischen Kulturkreis dargestellt und hat sehr viel mit der Stadt Wien zu tun und mit Österreich überhaupt.
Und da hätte man doch auch darauf
Ganz anders sieht das die österreichische Literatur- und Theaterkritikerin Sigrid Löffler, die derzeit das Feuilleton der renommierten Wochenzeitschrift »Die Zeit« in Hamburg leitet.
Das Burgtheater ist eigentlich traditionellerweise immer eine Ideologie-Produktionsstätte des Österreichertums gewesen.
Und es hat lange Jahre Arbeit bedurft, um das Burgdater davon wegzukriegen.
Mir gefällt die Debatte, die jetzt läuft, überhaupt nicht.
Wenn es mit solchen Begriffen wie Job-Rotation geht, dann sehe ich ganz schwarz für dieses Haus.
Es ist nämlich sehr leicht, dieses Haus wieder runterzuwirtschaften auf eine Wiener Provinzbühne, die es lange Jahre gewesen ist.
Und es ist sehr leicht möglich, das große Ansehenskapital, das dieses Haus in den letzten 21 Jahren erworben hat, wieder zu verspielen.
Für die zukünftige Linie des Burgtheaters wünscht sich die Theaterkritikerin Karin Katrain derzeit beim Kurier eine Auffrischung des Ensembles, eine Aufstockung bei den jungen Regisseuren und Dramatikern, wenngleich sie die Leistungen der Ära Peimann positiv bewertet.
Grundsätzlich glaube ich, dass man mit
der Linie, auf die Peimann das Burgdorf im Augenblick gebracht hat, durchaus zufrieden sein kann.
Natürlich kann man immer alles besser machen und da gibt es verschiedenste Möglichkeiten, es besser zu machen.
Nur dazu muss man natürlich eben jemand
Und um das Finden des neuen Burgtheater Direktors geht es jetzt.
Namen von Volksoperndirektor Klaus Bachler, Schauspielhauschef Hans Kratzer über die Schauspieler Klaus Maria Brandau und Michael Heldtau bis hin zu den in Deutschland wirkenden Frank Baumbauer oder wohl eher scherzhaft Frank Kasdorff werden derzeit wie wild gehandelt.
Dazu abschließend Sigrid Löffler.
Ich halte es für ziemlich fahrlässig und verantwortungslos, wie mit diesem Posten und mit diesem Haus
umgegangen wird.
Es ist vollkommen unvorstellbar in jeder anderen Stadt, die auch nur einen Funken Selbstachtung hat, dass man über Burgtheaterdirektor oder Theaterdirektoren Intendanten so redet oder dass man sie auf diese Weise aussucht.
Überall sonst wäre es selbstverständlich, dass eine Findungskommission irgendeinen Rat der Waisen dem zuständigen Kanzler, Minister oder Kulturdezernenten zur Seite steht und ihm die Entscheidung ein bisschen aufbereitet.
Denn man kann nicht von einem Bundeskanzler Klima verlangen, dass er sich über Nacht plötzlich kundig macht und auskennt.
Aber sehr wohl kann man von ihm verlangen, dass er sich sachkundige Leute holt.
Und ich habe ein bisschen den Verdacht, dass er das keineswegs tut.
Sagt Sigrid Löffler, Voltonschefin bei der ZEIT über das Reizthema Burgtheater und seinen künftigen Direktor.
Zum Abschluss noch einmal Nachrichten.
Ingeborg Cani, bitte.
Deutschland.
Mit Wasserwerfern hat die Polizei eine Sitzblockade tausender Demonstranten in Dannenberg aufgelöst und damit den Weg für den Atommülltransport nach Gorleben freigemacht.
Der Transport ist nun unterwegs.
Er dürfte wegen weiterer Blockaden auf der über 20 Kilometer langen Strecke ins Zwischenlager den ganzen Tag über dauern.
Bei den bisherigen Krawallen wurden nach Augenzeugenberichten mehr als 100 Menschen verletzt.
Die Rettung musste Platzwunden, Augenverletzungen und Knochenbrüche versorgen.
Albanien.
Die Situation in Albanien erscheint nach wie vor unübersichtlich.
Staatspräsident Berisha hat klargestellt, dass der Ausnahmezustand nicht aufgehoben wird.
Der staatliche Radiosender Tirana berichtet offenbar beschwichtigend.
In den meisten Städten Südalbaniens sei wieder alles normal.
Seit Verhängung des Ausnahmezustandes herrscht Pressezensur.
Ausländischen Journalisten wird die Arbeit erschwert.
Bedingt dadurch kommen nur spärliche und oft einander widersprechende Meldungen aus Albanien.
Als äußerst kritisch gilt die Situation in der Hafenstadt Saranda.
Dort haben sich die Aufständischen von der Zentralregierung losgesagt und den örtlichen Marinestützpunkt eingenommen.
Auch sechs Kriegsschiffe sollen sich in der Gewalt der Rebellen befinden.
Altbundeskanzler Franitzki wird als Sondergesandter der OSZT im Albanien-Konflikt vermitteln.
Franitzki reist morgen im Auftrag der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa nach Tirana, um Gespräche über Möglichkeiten für eine friedliche Beilegung der Krise aufzunehmen.
Schweiz.
Die Regierung in Bern will zur Linderung schwerer menschlicher Not im In- und Ausland eine Stiftung mit einem Vermögen von umgerechnet 56,8 Milliarden Schilling einrichten.
Bundespräsident Koller erklärte vor beiden Kammern des Bundesparlaments, die Vormittel seien nicht nur für Opfer von Katastrophen und schweren Menschenrechtsverletzungen, sondern auch für jene des Holocaust bestimmt.
Koller gab eine Erklärung zur Aufarbeitung der Rolle der Schweiz in der Nazizeit ab.
Der Schweiz wird unter anderem vorgeworfen, von dem Vermögen jüdischer Nazi-Opfer profitiert zu haben.
Österreich, die Zahl der Verkehrsunfälle ist 1996 zurückgegangen.
Vor allem die Zahl der Toten hat sich deutlich reduziert.
Diese Bilanz hat heute das Kuratorium für Verkehrssicherheit gemeinsam mit dem Innenministerium und dem Statistischen Zentralamt präsentiert.
Unter der Devise, jeder Tote ist zu viel, fordert das Kuratorium für Verkehrssicherheit die Verwirklichung zusätzlicher Präventivmaßnahmen durch Regierung und Parlament.
Der Chef des Kuratoriums Bogner meinte, Österreich liege international immer noch im schlechteren Mittelfeld.
Weitere Maßnahmen wie die Einführung von 0,5 Promille, Punkteführerschein und das Fahren mit Licht am Tag seien notwendig.
Gegen den früheren Finanzminister Salcher wird Anklage wegen Betrugsverdachtes erhoben.
Salcher soll in die Girokredit-Finanzaffäre rund um den ehemaligen Leiter der Girokredit Seefeld, Klaus Mayer, verwickelt sein.
Mayer ist im Herbst vergangenen Jahres wegen Untreue zu sechseinhalb Jahren verurteilt worden.
Das Justizministerium hat bereits einer Anklage gegen Salcher zugestimmt.
Der ehemalige Finanzminister weist alle Vorwürfe zurück.
Und jetzt noch zum Wetter heute Nachmittag.
Im Osten und Süden teilweise sonnig, Nebel und Hochnebel lösen sich aber nur langsam auf.
Zwischen Vorarlberg und Salzburg stark bewölkt und ein paar Regenschauer.
Höchstwerte 8 bis 16 Grad.
Das war das Mittagsschornal mit Richard Drexler an den Reglern, Ilse Oberhofer im Regie-Sessel und Werner Heretsch am Mikrofon.
Einblendung: Belästigte Arbeitskollegin, Belästiger. Der Mann von SPÖ-Politikerin Prammer soll eine Arbeitskollegin in der Arbeiterkammer Oberösterreich sexuell belästigt haben, selbst Barbara Prammer hatte ihren Mann aufgefordert, sich zu entschuldigen.
Mitwirkende:
Hopfmüller, Gisela [Gestaltung]
, Anonym, Mitarbeiterin Arbeiterkammer Oberösterreich [Interviewte/r]
, Prammer, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1997.03.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Männer
;
Frauen
;
Straftaten
;
Diskussion
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten