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Marker setzen in: Mittagsjournal 1999.09.16
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Willkommen zum ORF-Mittagsjournal.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Ein Auszug aus der Themenliste.
Der Hurricane Floyd treibt sein Unwesen im Südosten der USA.
Gleich nach dem Österreich-Wetter nähere Informationen.
Kein Ende des Bondenterrors in Russland.
Diesmal betroffen die Stadt Volgodonsk.
Weitere Todesopfer sind zu beklagen und wir stellen die Frage, steht der Ausnahmezustand in Russland bevor?
Nach dem Tod des mutmaßlichen RAF-Terroristen Meier, er wurde gestern in Wien von der Polizei erschossen, wie ist der Stand der Ermittlungen?
Darüber hinaus, wie reagieren die Banken auf den von der EU angedrohten kartellrechtlichen Verfahren?
Welche sind die Ergebnisse einer Langzeitstudie über Zufriedenheit am Arbeitsplatz?
Eins vorweg, die Angst um ihn wächst.
Der Beginn der Beamtengehaltsverhandlungen.
Wie ist die Ausgangslage?
Und von der Kulturredaktion geplant ein Beitrag über die Produktion Traumfresserchen im Kinderopernzelt am Dach der Staatsoper in Wien.
Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht von Thomas Quitschala.
Es liest Josef Wenzlchnatek.
Österreich.
Auch die Begleiterin des gestern in Wien erschossenen mutmaßlichen RAF-Terroristen Horst Ludwig Mayer soll Mitglied der Roten Armee Fraktion gewesen sein.
Nach Angaben des Generaldirektors für öffentliche Sicherheit Michael Sieker handelt es sich bei der Frau um die 42-jährige Andrea Martina Klump.
Sie wurde im Zusammenhang mit der Ermordung des Vorstaatssprechers der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, im November 1989 gesucht.
Maier wurde gestern bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet, Klump wurde festgenommen.
Zu welchem Zweck sich die beiden in Wien aufhielten, ist weiterhin unklar.
Russland Die Serie blutiger Bombenanschläge reißt nicht ab.
Bei der Explosion einer Autobombe vor einem Wohnhaus in der südrussischen Stadt Volgodonsk wurden heute früh 13 Menschen getötet.
Weitere 217 wurden verletzt.
Es war bereits der vierte Bombenanschlag auf einen Wohnkomplex in Russland seit Anfang des Monats.
Auf der Suche nach den Tätern hat die russische Polizei nach hangenden Angaben seit Beginn der Woche bereits mehrere Bomben entdeckt und entschärft.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Taten von Extremisten aus der abtrünnigen Kaukasus-Republik Tschetschenien verübt wurden.
Indonesien
Die indonesische Regierung hat heute das Sicherheitsabkommen mit Australien aus dem Jahre 1995 aufgekündigt.
Australien führt mit 4.500 Mann den Einsatz der internationalen Friedenstruppe in Ost-Timor an.
Der für Sicherheitsfragen zuständige indonesische Minister warf Australien vor, dadurch gegen Geist und Buchstaben des Sicherheitsabkommens zu verstoßen.
Algerien
In dem nordafrikanischen Land hat heute das Referendum über die nationale Versöhnung begonnen.
17 Millionen Menschen stimmen unter anderem über einen Straferlass für Extremisten ab, die sich freiwillig stellen.
Die Friedensinitiative des Präsidenten Boutflika wird von der Terrorgruppe GIA weiterhin abgelehnt.
Eine andere Fraktion, die Armee des Islamischen Heils, hat hingegen ihre Waffen niedergelegt.
Bei Auseinandersetzungen mit bewaffneten Islamisten sind in den vergangenen sieben Jahren mindestens 100.000 Algerier ermordet worden.
Österreich Der Tiroler ÖVP-Landeshauptmann Weingartner hat einer Koalition mit der FPÖ auf Bundesebene erneut eine Absage erteilt.
Er kritisierte vor allem die Familien und die Ausländerpolitik der FPÖ.
Die Quotendiskussion in der Ausländerfrage bezeichnete Weingartner als unvertretbar.
Mit einer Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung hat heute die erste Beamtengehaltsrunde begonnen.
Gewerkschaft öffentlicher Dienst geht von einer Reallohnerhöhung aus, die Regierung von einem sehr sparsamen Abschluss.
Konkrete Zahlen wurden noch nicht genannt.
Die Verhandlungen sollen nach den Nationalratswahlen in der zweiten Oktoberhälfte fortgesetzt werden.
Die Geburtenrate in Österreich sinkt seit Mitte der 60er Jahre kontinuierlich.
Eine österreichische Frau bekommt heute im statistischen Durchschnitt 1,34 Kinder.
Laut Berechnungen des Statistischen Zentralamts wird eine Generation nur mehr zu zwei Drittel durch die nächste Generation ersetzt.
USA In der texanischen Großstadt Fort Worth hat ein Amokläufer ein Blutbad in einer Baptistenkirche angerichtet.
Der Mann stirbte, in einen Jugendgottesdienst, beschimpfte die Anwesenden und begann dann mit einer halbautomatischen Pistole auf die Jugendlichen zu schießen.
Er tötete sechs Menschen und verletzte sieben weitere schwer.
Anschließend erschoss er sich selbst.
Wenige Minuten nach der Schießerei explodierte in der Kirche eine Rohrbombe.
Dabei gab es aber keine weiteren Verletzten.
Das Motiv des Täters ist noch unklar.
Er handelte nach Einschätzung der Polizei allein und kannte keines seiner Opfer.
Der Hurricane Floyd hat mit seinen Ausläufern in den frühen Morgenstunden die Region Wilmington in North Carolina erreicht.
Nach den bisherigen Meldungen kamen wahrscheinlich zwei Menschen ums Leben.
Schon zuvor waren North und South Carolina zum Katastrophengebiet erklärt worden.
um rasche staatliche Hilfe sicherzustellen.
Vor dem Hurrikan sind mehr als zwei Millionen Menschen in das Landesinnere geflohen.
Ja, und wir kommen später dann noch einmal zurück zum Thema Hurrikan und zur Frage, wie kommen denn solche Wirbelstürme überhaupt zustande?
Zunächst aber Peter Sterzinger mit dem Österreich-Wetter.
Nach rund acht Tagen sonnigen Altweibersommerwetters beginnt nun der angekündigte Wechsel von Westen her.
Er bezieht sich vor allem auf die Feuchtigkeit, die langsam einfließt.
Die Temperaturen werden in den nächsten Tagen nur geringfügig sinken.
Es bleibt also einigermaßen warm.
Zurzeit Wolken über dem äußersten Westen Österreichs, ganz im Osten immer noch stellenweise Hochnebel, dazwischen Sonnenschein.
So auch die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt, 18 Grad, Eisenstadt Nebel 18 Grad, St.
Pölten Heiter 19, Linz und Salzburg wolkig 21.
Innsbruck wolke ich 20 Grad, Bregenz leichter Regen ab und zu 18, Graz heiter 22 und Klagenfurt heiter 20.
In den nächsten Stunden verschwinden Hochnebel und Wolken über Teilen Niederösterreichs, des Burgenlandes und Wien weitgehend.
Somit scheint am Nachmittag in weiten Teilen Österreichs die Sonne.
Mit ersten Regenschauern und Gewittern ist in Vorarlberg und dem Tiroler Oberland zu rechnen.
Später auch in Oberösterreich, gegen Abend im Tiroler Unterland und in Salzburg sowie den niederen Tauern und in Osttirol und Oberkernten.
Höchsttemperaturen je nach Sonne 22 bis 27 Grad, ganz im Westen auch unter 20.
Morgen Freitag wechseln Sonne, Wolken und vereinzelte Regenschauer, die dann am Nachmittag etwas häufiger werden können.
Das gilt für den Großteil Österreichs.
Gewitter sind möglich.
Die größte Wahrscheinlichkeit, dass es morgen ganz trocken bleibt, besteht für Kärnten und Teile der Steiermark.
Höchsttemperaturen 18 bis 24 in 2000 Meter Höhe um 10 Grad.
Die Samstagprognose ist im Detail leider aus heutiger Sicht extrem unsicher.
Jedenfalls muss übermorgen zeitweise mit etwas Regen gerechnet werden.
Zurück zum Hurricane Floyd.
Seit Tagen herrschte ja an der amerikanischen Ostküste banges Warten auf diesen als sehr gefährlich eingestuften Wirbelsturm.
Über drei Millionen Menschen waren in Sicherheit gebracht worden.
Vor etwa drei Stunden hat Floyd nun die Küste erreicht.
Nicht wie ursprünglich erwartet worden war in Florida, sondern im Bundesstaat North Carolina.
Elisa Wasch fasst zusammen.
Noch kann das Ausmass der Schäden, die der Hurricane Floyd gerade an der amerikanischen Ostküste anrichtet, nicht abgeschätzt werden.
Vor wenigen Stunden hat Floyd im Bundesstaat North Carolina, südlich der 85.000 Einwohner Stadt Wilmington, Land erreicht.
Mindestens zwei Menschen sollen ums Leben gekommen sein, Häuser wurden zerstört, Strassen überflutet, Strommasten knickten um, in vielen Gebieten ist die Stromversorgung zusammengebrochen.
Auf seinem Weg entlang der US-Ostküste hat Floyd zwar etwas von seiner ursprünglichen Gewalt eingebüßt,
Durch seine enorme Ausdehnung, Floyd ist etwa doppelt so groß wie Deutschland, und durch Windgeschwindigkeiten um die 180 Kilometer pro Stunde, wird er aber weiterhin als extrem gefährlich eingestuft.
Zuletzt hatte sich der Wirbelsturm mit einer relativ niedrigen Geschwindigkeit fortbewegt, dadurch konnte sich die Bevölkerung in den gefährdeten Bundesstaaten gut vorbereiten.
In der größten Evakuierungsaktion der amerikanischen Geschichte zu Friedenszeiten
sind an die dreieinhalb Millionen Menschen in Sicherheit gebracht worden.
Die Bundesstaaten Florida, Georgia sowie North und South Carolina wurden schon gestern vorsorglich zu Katastrophengebieten erklärt, um rasche staatliche Hilfeleistungen sicherzustellen.
Auf dem Weg zur US-Küste hatte Floyd auf den Bahamas schwere Verwüstungen angerichtet, ganze Dörfer wurden weggeschwemmt.
Doch nicht nur im Atlantik, sondern auch in der Pazifikregion sind derzeit Wirbelstürme aktiv.
In Japan kamen neun Menschen durch den Taifun Ziya ums Leben.
Und Hongkong wurde heute vom schwersten Taifun seit 16 Jahren lahmgelegt.
Ein Mann kam ums Leben, mehr als 200 Menschen wurden verletzt.
Strassen waren durch umgestürzte Bäume und Überschwemmungen gesperrt.
Büros, Schulen, Banken und Börsen blieben geschlossen.
Soviel von Elisa Warsch und wir bleiben wie angekündigt beim Thema, auch mit der Frage, wie entstehen und woher kommen denn eigentlich Wirbelstürme?
Diese Frage nun weiter wieder an Peter Sterzinger.
Wirbelstürme sind in den Tropen ein nahezu regelmäßig, haja sogar geheift zu erwartendes Phänomen.
Hurricanes werden sie im Bereich Karibik, westindische Inseln und Golf von Mexiko genannt, Taifune im pazifischen Raum.
Ein Hurricane ist ein relativ kleines, extrem konzentriertes Tiefdruckgebiet, das über dem Atlantik entsteht und zunächst meist westwärts wandert.
Die Wasseroberfläche muss sich bis gegen 27 Grad aufgeheizt haben, damit der in der Folge einigermaßen komplizierte Prozess überhaupt anfängt.
Daher beginnt die Hurricane-Saison meist erst zum Ende des Sommers.
Das System dreht sich während tief, nur schneller, die Windgeschwindigkeit steigt zum Zentrum hin so stark, dass wegen der Fliehkraft ein weiteres Einströmen bis zum Auge nicht mehr möglich ist.
Der Stau mit den von außen nachdringenden Luftmassen erzwingt deren massives Aufsteigen, wodurch die enormen Regenmengen und Gewitter zu erklären sind.
Die höchsten Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km pro Stunde gibt es etwa 40 km vom an sich ruhigen Auge des Sturms entfernt.
Weiter außen regnet es am stärksten.
Auch die Temperaturdifferenz von rund 100 Grad innerhalb des Systems ist ein Grund für das Zerstörungspotenzial.
An der Basis wie gesagt 27 Grad oder mehr, in etwa 15 Kilometer Höhe minus 70.
Über dem Festland hört der feuchte Wärmenachschub vom Wasser auf, der Hurricane verliert dann schnell an Gefährlichkeit.
Er wandert, zum Unterschied von den inneren Windgeschwindigkeiten, meist nur mit 20 bis 40 km pro Stunde.
Nur dadurch sind überhaupt sinnvolle Vorausberechnungen und dementsprechende Sicherheitsmaßnahmen möglich.
Danke Peter Sterzinger für diese Informationen.
12 Uhr und 12 Minuten ist es gleich.
Die RAF, ein nach langer Zeit wieder an die Öffentlichkeit gelangtes Kürzel für Rote Armee Fraktion, macht plötzlich wieder Schlagzeilen.
Der Grund für die Aufregung rund um die RAF, die in den 70er Jahren die Deutschen, aber auch die österreichischen Sicherheitsbehörden, Stichwort Palmasentführung, in Atem gehalten hat,
Ist eine wilde Schießerei gestern in Wien, Donaustadt, bei einem Schusswechsel mit der Polizei, wurde der mutmaßliche frühere RAF-Terrorist Horst Ludwig Meier erschossen.
Nach Darstellung der Polizei hatte Meier zuvor einer Polizistin die Dienstwaffe geraubt und einen Beamten durch einen Schuss ins Bein verletzt.
Meiers Komplizin wurde verhaftet und als Andrea Klump, ebenfalls RAF-Mitglied, identifiziert.
Wie ist der jüngste Ermittlungsstand und auch was hatte das Paar in Wien möglicherweise vor?
Diesen und anderen Fragen nachgegangen ist für Sie Klaus Webhofer.
Erst heute Nachmittag beginnt die Einvernahme der 42-jährigen Andrea Klump.
Zurzeit wird die Wiener Staatspolizei, die die Ermittlungen wegen des naheliegenden politischen Hintergrunds führt, von nach Wien geeilten Experten des Deutschen Bundeskriminalamts mit Erkenntnissen über die beiden mutmaßlichen RAF-Mitglieder versorgt.
Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Michael Sika.
Das wird sicher noch ein, zwei Tage dauern, bis man ungefähr weiß,
was die beiden in Wien vorhatten und wie oft sie da waren und ob sie hier irgendwo Quartier hatten und so weiter.
Wie der gestern erschossene Horst Ludwig Mayer steht auch Klumps Name auf internationalen Fahndungslisten.
Beiden werden Mord- und Sprengstoffanschläge zur Last gelegt.
Klump wurde unter anderem im Zusammenhang mit der Ermordung von Alfred Herrhausen im November 1989 des damaligen Chefs der Deutschen Bank gesucht.
Die Kardinalfrage lautet nun, was haben Maier und Klump in Wien gemacht, was haben sie gegebenenfalls geplant?
Tatsache ist, die beiden haben sich in Wien-Donau-Stadt recht auffällig benommen.
Noch ist es aber nicht gelungen, das Umfeld und die Bezugspunkte des Pärchen in Wien auszuloten.
Folgende Fragen stellen sich.
Wo haben Meier und Klump gewohnt?
Waren sie mit einem Auto unterwegs?
Und in welche Schlösser passen die zahlreichen Schlüssel, die bei den beiden gefunden wurden?
Bei all diesen Fragen hoffen die Ermittler auch auf die Mithilfe der Bevölkerung.
Laut Generaldirektor Sika wird derzeit in alle Richtungen ermittelt.
Waren Meier und Klump in Wien, um Geld zu beschaffen?
Wurde konkret ein Anschlag geplant?
Und gibt es einen politischen oder einen rein kriminellen Hintergrund?
Vorerst gibt es jedenfalls nur Spekulationen.
Sie hörten Klaus Webhofer und der nächste Beitrag zum Thema kommt aus Deutschland, wo die RAF in den 70er Jahren Angst und Schrecken verbreitet hat.
Die Frage heute stellt sich, was ist von dieser Organisation geblieben?
Die von ihr ausgehende Gefahr scheint zwar weitgehend gebannt, doch der Tod des RAF-Mitglieds Horst Ludwig Mayer hat das Thema wieder in den Blickpunkt des Interesses gebracht.
Aus Deutschland, Fabio Polli.
In den 70er und 80er Jahren war die Rote Armee Fraktion gemeinsam mit den italienischen Brigade Rosse die gefürchtetste und wohl bekannteste linksextreme Terrororganisation in Europa.
Namen wie Andreas Bader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin, Jan Karl Raspek, Christine Klau oder Brigitte Monhaupt bringt man noch heute mit dutzenden Sprengstoffanschlägen und Morden in Verbindung.
Doch die letzte Generation der RAF, die der 90er Jahre ist weitgehend unbekannt.
Drei RAF-Mitglieder können heuer von der Fahndungsliste gestrichen werden.
Ludwig Mayer, der gestern erschossen wurde, seine verhaftete Begleiterin Andrea Klump und Mayers Frau Barbara, die sich im Mai freiwillig der Polizei gestellt hat.
Jetzt werden nur noch drei steckbrieflich gesucht.
Sabine Elke Karlsson, Daniela Klette und Ernst Volker Staub.
Ihnen wird Beteiligung an einem Anschlag auf eine Firma, die für die NATO gearbeitet hat und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
Doch die Rote Armee Fraktion hat sich eigentlich aufgelöst.
Im April vorigen Jahres wurde ein Schreiben veröffentlicht, das auch vom Bundeskriminalamt nach langer Prüfung für echt gehalten wird und in dem die Selbstauflösung der RAF bekannt gegeben wird.
Die linke Terrorgruppe ist seit dem Beginn der 90er Jahre immer mehr aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit verschwunden, hat ihre Aktivitäten sukzessive eingestellt.
1991 hat sie den letzten Terrormord begangen, Treuhandschef Detlef Rohwedder war das Opfer.
Zwei Jahre später gab es ein Sprengstoffattentat auf den Neubau einer Justizvollzugsanstalt, danach nichts mehr, bis eben im April 1998, fast 28 Jahre nach ihrer Gründung, das Ende der RAF bekannt gegeben wurde.
In dem zum Teil von Pathos triefenden Text werden die Gründer verherrlicht und die Anschläge als Experimente bezeichnet.
Mehr als 30 Menschen hat die RAF ermordet, fast ebenso viele ihrer Mitglieder oder Sympathisanten wurden getötet, doch für die Opfer hatte man kein Wort übrig.
Der bewaffnete Kampf für eine Veränderung zu einer linken Gesellschaft wird kurzerhand in die Geschichte entlassen.
Warum, kann auch das Bundeskriminalamt nicht zu Recht sagen, ebenso wenig wie es einen Grund dafür nennen kann, dass die Aktivitäten der RAF in den 90er Jahren kaum noch existierten.
Es ist das größte Problem der Polizei, dass sie so wenig von der letzten RAF-Generation wusste und weiß, denn das macht es auch schwer, die auf der Fahndungsliste stehenden Personen zu suchen.
Es gab und gibt, sagt das Bundeskriminalamt, kein Umfeld mehr rund um die RAF.
Daher fehlt es auch an Informanten und in Konsequenz an Erkenntnissen über Mitglieder oder Aktionen.
Fehlschläge der Polizei, etwa dass ein Arzt so unfälschlicherweise verdächtigt und gejagt wurde, blieben nicht aus.
Wie sehr die RAF aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden ist, zeigt auch der Umstand, dass sich selbst die Politik kaum noch mit ihr beschäftigt.
Zwar wird die RAF im Verfassungsschutzbericht noch genannt, doch die Gefahren für den Staat sieht man heute ganz woanders, bei Extremrechten oder Sekten wie den Scientologen.
Man beschäftigt sich heute nicht einmal mehr mit den in den 70er Jahren in aller Eile erlassenen Sondergesetzen, die dem Schutz des Staates und dem Kampf gegen die Terroristen helfen sollten.
Nicht einmal ihre Abschaffung wird heute diskutiert.
In die Schlagzeilen der Zeitungen hat es die RAF schon seit Jahren nicht mehr geschafft, aber genau diese Popularität, mit der auch Angst und Schrecken verbunden waren, hat sie über zwei Jahrzehnte lang genährt.
Wenn sie jetzt nach langer Zeit wieder in die Schlagzeilen gerät, dann nur noch mit Ereignissen, die sie als Misserfolg interpretieren würde.
Fabio Polli hat informiert, 12 Uhr und 18 Minuten ist es jetzt.
Kein Ende des Bombenterrors in Russland.
Erneut wurde ein mehrstöckiges Wohnhaus durch eine Explosion zerstört.
Erneut sind Todesopfer zu beklagen und zahlreiche Schwerverletzte.
Diesmal betroffen nicht Moskau, sondern die südrussische Stadt Volgodonsk.
Mindestens 15 Menschen wurden getötet, mehr als 100 zum Teil schwer verletzt.
Es dürfte sich wieder um einen Autobombenanschlag gehandelt haben.
Mit Detail direkt aus Russland Barbara Ladinsa.
Die Stadt Volgodonsk liegt 1200 Kilometer südlich von Moskau im Gebiet Rostov, das an den Nordkaukasus angrenzt.
Nach dem, was bisher bekannt ist, ist die Ursache der Explosion eine Autobombe, die unter einem Lastwagen angebracht war.
Die Bombe, die in den frühen Morgenstunden explodiert ist, hat einen Teil eines neunstöckigen Wohnhauses aufgerissen.
Die Zahl der Toten wurde zuletzt mit 14 angegeben.
Bis zu 100 Menschen wurden verletzt.
Ein Sprecher des Inlandsgeheimdienstes sagte in einem Fernsehinterview, zweifellos handle es sich um einen weiteren Terrorakt.
Man wisse aber noch zu wenig, um einen direkten Zusammenhang mit den jüngsten Bombenattentaten in Moskau herzustellen, bei denen bei der Explosion von zwei Wohnhäusern über 200 Menschen starben.
Der Stimmung von Unsicherheit und Bedrohung, die die Medien in erster Linie hier verbreiten, diese Stimmung gab Ministerpräsident Putin heute weitere Nahrung.
Er sagte vor der versammelten Presse.
Wir haben auf beschämende Weise viel zu lange die Augen verschlossen davor, dass sie uns in unserem eigenen Haus zu Menschen zweiter Sorte machen.
Wir haben mit den Banditen immer in der Sprache des Gesetzes geredet, aber sie tun es auf ihre Art, unter anderem versteckt hinter religiösen Lösungen.
Die Banditen damit sind vage muslimische Extremisten aus dem Nordkaukasus gemeint.
Die russischen Behörden verfolgen im Zusammenhang mit den Bombenanschlägen die Spur offiziell dorthin, in die separatistische Teilrepublik Tschetschenien.
Internationaler fundamentalistischer Terror, lautet die Theorie.
Trotz diverser Festnahmen von angeblich Verdächtigen, trotz der Beteuerung an Verfolge sehr konkrete Spuren, haben die Sicherheitsbehörden bis jetzt noch keine Ermittlungsergebnisse vorgewiesen.
Verquickt mit der Gewalt ist der Krieg in Dagestan, in der an Tschetschenien angrenzenden Republik.
Hier führen die russischen Truppen seit Wochen vergeblich einen erbitterten Krieg gegen fundamentalistische Aufständische, die in Tschetschenien Hinterland und Ressourcen haben.
Moskau ist seit Jahren keine hilfreiche Politik eingefallen, um den unruhigen und wirtschaftlich ruinierten Nordkaukasus zu befrieden.
Bezugnehmend auf den Krieg in Dagestan sagte Ministerpräsident Putin heute wörtlich, jetzt, wo sich Russland endlich von seinen Knien erhoben habe und zurückschlage, wie es sich gehöre, sei der Feind zum Terror gegen friedliche Bürger übergegangen.
Und Putin weiter.
Ich bin mir sicher, dass wir uns mit dieser
Ich bin überzeugt, dass wir auch mit dieser Aufgabe fertig werden.
Wir müssen uns nur den Grad der Gefahr bewusst machen, in der sich das Land befindet.
Dessen Eingedenk mobilisieren wir die Kräfte und Mittel, die der Gefahr entsprechen."
Und Putin schloss mit den Worten, wir müssen die Schlange erwürgen.
Geht man auf die Straße in Moskau, geht das Leben ganz normal weiter.
Und viel ruhiger noch ist es draußen auf dem Land.
Schaut man sich allerdings die Fernsehbilder an, hat man das Gefühl, im Land herrsche Kriegszustand.
Die Auswirkungen der Bomben, die jetzt übrigens alle Politiker ohne Ausnahme für ihre Interessen nützen, die Auswirkungen bekommen in der Realität, abgesehen von den Opfern, in erster Linie die hier in Moskau zu hunderttausenden lebenden Kaukasier zu spüren.
Ihnen, die von den Russen abwertend die Tschorni genannt werden, also die Schwarzen, Ihnen gilt jetzt verstärkt Hass, Verfolgung durch Polizei und Misstrauen.
Soviel von Barbara Ladinsa zum eskalierenden Bombenterror in Russland, der das Land weiter destabilisiert.
Die weiteren Folgen sind noch nicht abschätzbar.
Mehr als 15 Tote jedenfalls nach dem jüngsten Anschlag in Südrussland, so die jüngste Opferbilanz.
Bei ähnlichen Attentaten waren in den vergangenen 14 Tagen, wie gesagt, mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen.
An den Russland-Experten Dozent Dr. Gerhard Mangott vom Institut für internationale Politik in Laxenburg.
Zunächst die Frage, was bzw.
wer steht denn hinter der Serie an Anschlägen?
Sind klare Zusammenhänge erkennbar?
Ja, Moskauer Politiker und auch Moskauer Zeitungen waren sehr schnell damit, tschetschenische Terroristen zu beschuldigen.
Allerdings muss man sagen, bis heute haben diese Leute überhaupt keinen Beweis für diese Theorie vorgelegt.
Es ist auch eher unwahrscheinlich, dass es sich um tschetschenische Terroristen handelt, weil man muss sagen, bei aller Brutalität dieser Kämpfer, sie haben seit 1993, seitdem dieser Tschetschenien-Konflikt
militärisch eskaliert ist, nie zivile Ziele angegriffen, sondern immer militärische oder mit dem Militär zusammenhängende Ziele.
Und sie haben sich immer zu diesen Attentaten bekannt.
Beides ist bei den Anschlägen auf die Wohngebäude in Moskau und heute in Volgadonsk nicht passiert.
Deswegen, solange wir keine Beweise haben, dass es sich wirklich um karkasische Islamisten handelt,
müssen wir auch eine zweite Theorie im Auge behalten, nämlich dass es politische Kräfte in Moskau selbst gibt, die ein Interesse daran haben, die politische Situation zu destabilisieren.
Und man will offensichtlich auch damit rechtfertigen ein weiteres hartes Vorgehen im Kaukasus.
Das ist das, was besonders überrascht, nämlich dass man jetzt sowohl von politischer Seite als auch von Seiten der Öffentlichkeit ein militärisches Dreinschlagen in Tschetschenien und im Nordkaukasus insgesamt befürwortet.
Es scheint, als hätten hier seit dem blutigen Krieg in Tschetschenien überhaupt keine Lernprozesse in Moskau stattgefunden.
Es ist eigentlich allen unparteilichen Beobachtern klar, dass dieses Problem nicht militärisch zu lösen ist und all die Maßnahmen, die etwa Ministerpräsident Putin vor zwei Tagen im Unterhaus des Parlaments vorgeschlagen hat, die wurden alle längst versucht und sie haben nicht funktioniert und sie werden auch jetzt nicht umsetzbar sein.
Wie etwa Tschetschenien von der Außenwelt völlig abzuriegeln, die Verkehrswege zu kontrollieren und abzuschließen.
Alle Grenzen, es sind etwa 540 Kilometer, über die wir hier sprechen,
mit Militär abzuriegeln und keine Tschetschenen mehr rein- und rauszulassen.
All das hat man versucht, ist aber nicht umsetzbar.
Und diese Hilflosigkeit und Konzeptlosigkeit Moskaus und diese Beschwörung militärischer Mittel zur Lösung dieses Problems überrascht eigentlich.
Und man kann das eigentlich logisch nur damit erklären, dass es bestimmte Kreise in Moskau gibt, die offensichtlich ein Interesse daran haben, die militärische Eskalation im Kaukussus voranzutreiben und auf einen großen Krieg im Nordkaukussus zuzusteuern.
Immer wieder gibt es ja Spekulationen über einen möglichen Ausnahmezustand in Russland.
Sind derartige Spekulationen nun ernster zu nehmen als noch vor wenigen Wochen oder Monaten?
Man hat seit langer Zeit versucht, sich Szenarien auszumalen, was passieren müsste, damit die Kreml-Führung zu einem Ausnahmezustand schreitet.
Die Überlegung war immer die, es muss ein Vorwand gefunden werden, dass die Wahlen, die nach heutiger Einschätzung das Ende des Yeltsin-Regimes, das Ende der Yeltsin-Clicke an der politischen Macht in Russland
Bedeuten, dass eine Verschiebung der Wahlen möglich gemacht werden muss.
Und diese Verschiebung der Wahlen kann nur über einen Ausnahmezustand möglich gemacht werden.
Die Bomben könnten jetzt ein Vorwand sein, um einen solchen Ausnahmezustand zu erklären.
Allerdings gibt es hier zwei Einschränkungen zu machen.
A, wenn es wirklich darum geht,
gegen den Terror vorzugehen, dann gibt es genügend andere gesetzliche Grundlagen.
So hat das Parlament erst im Juli dieses Jahres ein Gesetz zur Bekämpfung des Terrorismus verabschiedet.
Und man kann dieses Gesetz, wenn voll angewendet, sehr gut zur Bekämpfung des Terrorismus verwenden.
Dazu braucht man keinen Ausnahmezustand.
Und ein zweites, das einzuwenden gilt, ist,
Ich befürchte, die Leute, die glauben, über einen Ausnahmezustand ihre politische Zukunft retten zu können, werden sich darüber täuschen, dass es nämlich wirklich möglich ist, diesen Ausnahmezustand in Russland auch durchzusetzen.
Ich habe hier meine großen Zweifel.
Es könnte denen so ergehen, wie es den sowjetischen Putschisten im August 1991 ergangen ist, als man versucht hat, sich mit Gewalt an der Macht zu halten, aber überhaupt keine Unterstützung weder in den Sicherheitskräften noch in der Bevölkerung verfügt hat, um dieses politische Abenteuer dann letztlich auch durchzuziehen.
Nun offiziell wird er nach wie vor in Moskau nicht über einen Ausnahmezustand gesprochen.
Heute Vormittag hat Boris Jelzin erklärt, Russland habe die Stärke und die Mittel, den Terrorismus zu beenden.
Geht das auch in die von Ihnen gerade erwähnte Analyse?
Man vermutet, dass das eine dieser kryptischen Äußerungen des Präsidenten war, die es möglich scheinen lässt, dass in der Umgebung des Präsidenten doch noch immer an diese Option gedacht wird.
Wie gesagt, ich würde warnen davor, erstens würde das, wenn sich dieser Ausnahmezustand mit der Verschiebung der Wahlen durchsetzen ließe, ein vorübergehendes Ende der Demokratisierung in Russland bedeuten,
Und zum anderen, wenn er sich nicht durchsetzen lässt, dann ist das das noch schnellere Ende des Jelzin-Regimes.
Zur Bekämpfung des Terrorismus, zur Verhinderung dieser blutigen Terroranschläge ist der Ausnahmezustand jedenfalls nicht notwendig.
Dazu hat Russland eigentlich genügend gesetzliche Möglichkeiten und genügend andere Varianten, die eingesetzt werden könnten.
Man muss sich höchstens die Frage stellen, wie der Zustand der Nachrichtendienste, der Polizei, der Truppen des Innenministeriums und der Streitkräfte ist.
weshalb es überhaupt möglich wurde, dass solche Terroranschläge bis nach Moskau vorgedrungen sind.
Wenn der Zustand ein so schwacher, ein derart erbärmlicher ist, wie er sich uns darbietet, sind höchste Zweifel angebracht, dass solche Truppen überhaupt in der Lage wären, einen Ausnahmezustand durchzusetzen.
Nun, angesichts dieser ganzen Unsicherheit, der Verunsicherung, stellt sich die Frage, ist das schon das Ende der Bombenserie gewesen oder eher nicht?
Wie ist da Ihre Einschätzung?
Egal welche Erklärung jetzt zutrifft, ob es tatsächlich islamistische Rebellen sind oder ob es politische Kreise in Moskau sind, die das Land destabilisieren wollen.
Egal welche dieser beiden Varianten zutrifft, alles deutet darauf hin, dass sich diese Bombserie fortsetzen wird.
Wenn es islamistische Rebellen sind, werden sie diese Attentate fortsetzen, weil Russland militärisch eskaliert, im Kaukussus und zwar absichtlich militärisch eskaliert.
Wenn es politische Kreise in Moskau sind, die das Land destabilisieren wollen, müssen sie fortsetzen, denn ihr Ziel ist erst erreicht, wenn formal der Ausnahmezustand erklärt und wenn die Wahlen zum Parlament im Dezember verschoben sind.
Beide Seiten müssten ihre Kampagne fortsetzen.
Danke Dr. Mangott für dieses Gespräch.
Nach dem grünen Licht des UNO-Sicherheitsrates für die Entsendung einer internationalen Friedenstruppe nach Osttimor laufen in Australien derzeit die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Australien wird ja das Kommando der Friedenstruppe übernehmen.
Soldaten aus mehreren Staaten werden sich an der Truppe beteiligen.
Auch chinesische Soldaten sollen mit dabei sein.
Das wäre erst das zweite Mal, dass China bei einem UNO-Militäreinsatz mitmacht.
Unterdessen wird immer klarer, dass der Einsatz in Osttimor ein besonders gefährliches Unternehmen sein wird.
Frühestens Sonntag, wahrscheinlich aber Montag, soll die internationale Schutztruppe in Osttimor stationiert werden.
Australien stellt 4.500 Mann der rund 8.000 Soldaten umfassenden Truppe und führt auch das Kommando.
Der australische Premierminister John Howard schätzt den Einsatz als eine gefährliche Operation ein.
Und das zu Recht.
Den Anführer der pro-indonesischen Milizen in Osttimor haben angekündigt,
Man werde die von Australien angeführte Truppe bis aufs Äusserste bekämpfen.
Ziel sei es, jeden Tag einen Australier zu töten.
Auch Indonesien hat sich gegen eine Beteiligung Australiens an der Friedenstruppe ausgesprochen, hat sich dann aber dem Entschluss des UNO-Sicherheitsrates gebeugt.
Indonesien fühlt sich von Australien verraten.
Australien galt stets als enger Verbündeter Indonesiens.
In den letzten Wochen war Australien allerdings jenes Land, das am lautesten ein Ende der Gewalt in Osttimor und den Einsatz einer Friedenstruppe forderte.
Australien sparte nicht mit scharfer Kritik an Indonesien, dass der Gewalt in Osttimor tatenlos zusah.
Um klarzumachen, wie erbost man über das Verhalten Australiens ist, hat Indonesien heute auch noch ein Sicherheitsabkommen mit Australien aufgekündigt und damit die seit Jahren bestehende enge militärische Kooperation zwischen den beiden Nachbarstaaten.
Trotzdem ist Australien entschlossen, die Schutztruppe in Ost Timor anzuführen, der Gewalt ein Ende zu setzen und den Übergang der von Indonesien seit 1976 annektierten Provinz in die Unabhängigkeit zu überwachen.
Seit der Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Osttimos sind nach UNO-Angaben rund 7000 Menschen von pro-indonesischen Milizen umgebracht worden.
Hunderttausende sind immer noch auf der Flucht.
Große Teile der Dörfer und Städte Osttimos wurden zerstört und niedergebrannt.
Ein Blick auf die Uhr, 12 Uhr und 31 Minuten ist es jetzt.
Die Vertreter der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Beamtenstaatssekretär Ruttensdorf und ÖVP-Minister Molterer sind heute früh zur ersten Runde der Gehaltsverhandlungen zusammengetroffen.
Konkrete Ergebnisse gibt es zwar bisher nicht, aber soviel im Folgenden zur Ausgangslage.
Die Gewerkschaft will eine reale Lohnerhöhung, die über den zweieinhalb Prozent vom letzten Mal liegt.
Die Regierungsverhandler pochen auf bescheidene Forderungen, sonst drohe ein Sparpaket.
Näheres von Brigitte Handlos.
Im Schlachtenbildersaal des Finanzministeriums heute früh zu Beginn der Beamtengehaltsrunde noch gute Stimmung unter den rund 25 Männern und drei Frauen.
Stimmung bestens, kann ja nur was Positives rauskommen.
Die wirtschaftlichen Eckdaten liegen auf dem Tisch.
Bei einer geringen Inflationsrate von 1% erscheint den Beamtenvertretern die Forderung nach einer realen Lohnerhöhung angemessen.
Die Gewerkschafter gehen nun ans Rechnen.
Staatssekretär Rutensdorfer und Minister Molterer haben im heutigen ersten Gespräch zu maßvollen Forderungen aufgerufen.
Wir haben vereinbart, dass wir die Verhandlungen so zügig vorantreiben wollen, dass sie ab 1.1. nächsten Jahres in Kraft treten kann.
Ich habe natürlich aus Budgetsicht darauf verwiesen, dass wir auch bei dieser Bezugsanpassung sehr sparsam vorgehen müssen, um eben keine weitere Sparbarkeit zu riskieren.
Gewerkschaftsverhandler Neugebauer sagt nach der ersten Verhandlungsrunde.
Wir haben vereinbart, dass wir in der zweiten Oktoberhälfte zusammenkommen und dort wird die Gewerkschaft auch dann schon ziffernmäßig ihre Forderung präsentieren.
Haben Sie schon eine konkrete Zahl im Kopf, was Ihre Forderungen betrifft?
Ja, die werde ich aber der Bundesregierung zunächst mitteilen.
ÖVP-Minister Molterer sagt auf die Frage, ob er und Staatssekretär Rutensdorfer auch nach den Wahlen noch bei den Verhandlungen dabei sein werden.
Nachdem Mitte Oktober sicher eine neue Regierung nicht steht, sind wir beide die Verhandlungspartner.
Ich gehe davon aus, dass allerdings die Verhandlungen etwas länger dauern werden.
Nach den Beamtenverhandlungen folgen morgen die Metaller mit ihrer ersten Verhandlungsrunde.
Das Arbeitsleid der Österreicherinnen und Österreicher wächst, beginnend bei der Sorge um den sicheren Job bis hin zu einer Reihe von Faktoren, die die berufliche Zufriedenheit in den vergangenen Jahren geschmälert haben.
Zufriedener ist man heute offenbar mit dem Verdienst.
Das geht aus einer Langzeitstudie des Instituts für Soziologie der Linzer Kepler-Universität und des Meinungsforschungsinstituts IMAS hervor, Einzelheiten von Werner Hofer.
1000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über 18 Jahre wurden vom Institut für Soziologie der Kepler-Universität und dem Linzer IMAS-Institut befragt.
Die Ergebnisse wurden mit ähnlichen Befragungen vor 10 und vor 20 Jahren verglichen.
Dabei zeigte sich jetzt, dass die Sorge, den Arbeitsplatz zu behalten, deutlich gestiegen ist.
Dazu IMAS-Chef Andreas Kirschhofer,
Ja, diese Sorge hat enorm zugenommen.
Nur ein Drittel aller Arbeitnehmer fühlt sich eigentlich einigermaßen sicher.
Das heißt, die Erfahrung der letzten Jahrzehnte mit den Firmenzusammenbrüchen und Entlassungen usw.
hat nachgewirkt, unabhängig von Konjunkturschwankungen.
Faktum ist, ein sehr großer Teil der Arbeitnehmer fühlt sich erstens nicht ganz sicher und zweitens für den Fall einer Arbeitslosigkeit sieht man ziemlich wenige Chancen, in kurzer Zeit wieder einen gleichwertigen Arbeitsplatz zu finden.
Insbesondere die älteren Personen, aber auch die Maturanten und Akademiker, die natürlich entsprechend höhere Positionen haben, halten es in einem hohen Maße für praktisch ausgeschlossen, in kurzfristig oder in einer überschaubaren Zeit wieder eine Stelle zu finden.
Die Zufriedenheit im Beruf ist zwar mit rund 90 Prozent aufs Ganze gesehen noch immer hoch, allerdings zeigen sich auch hier bedenkliche Veränderungen.
Der Anteil jener, die an ihrem Arbeitsplatz sehr zufrieden sind, ist rückläufig.
Analog dazu steigt die Zahl der Unzufriedenen.
Letztere sind vor allem Akademiker, Teile der Beamtenschaft und Beschäftigte in der Verkehrsbranche.
Gefragt wurde auch danach, womit Arbeitnehmer zufrieden bzw.
unzufrieden sind.
Zufrieden ist man vor allem mit der Einkommensentwicklung in den letzten Jahren und auch mit den beruflichen Aufstiegschancen.
Hingegen sorgen geringe Entfaltungsmöglichkeiten bei der Arbeit, die erwähnte Unsicherheit, ob man den Job auch behalten wird können, sowie in vermehrtem Maß auch das Verhalten des Chefs für Unzufriedenheit bei den Beschäftigten.
Nächstes Stichwort der Wahlkampf für den 3.
Oktober und da ein Programmhinweis.
Nach dem SPÖ-Paar Klima-Simmer und dem ÖVP-Gespann Schüssel-Gärer sind heute in unserer Spitzenkandidaten-Serie im Journal Panorama die Liberalen Heide Schmidt und Hans-Peter Haselsteiner eingeladen.
Was sie heute Abend erwartet, das fasst Wolfgang Fuchs im folgenden Beitrag kurz zusammen.
Die Nummer 1 und die Nummer 11 auf der Nationalratsliste der Liberalen Heide Schmidt und Hans-Peter Haselsteiner.
Nicht nur sein Mandat wackelt und dennoch gibt sich der bauindustrielle Haselsteiner kompromisslos, wenn es um die Zivilcourage geht.
Ich habe mich gefreut darüber, dass die Liberalen den Mut haben, das Thema Zivilcourage
und damit einfach Grundsatzpolitik oder Grundsatztreue zu Überzeugungen zum Thema zu machen.
Weil wir ja, gerade wenn wir durch das Land fahren und jetzt diese wirklich hässliche Kampagne sehen gegen Ausländer und gegen Minderheiten, was ja da subsumiert ist im Prinzip, und keinen Aufschrei der offiziellen Politik erleben, dann muss ich sagen, das macht mich stolz auf das Liberale Forum, dass wir auch den Mut haben,
und den Mut aufgebracht haben, in einem solchen entscheidenden Wahlkampf zu sagen, wir verlassen die Grundsätze nicht.
Heide Schmidt zu künftigen Parlamentsmehrheiten.
Ich hoffe sehr, dass diese Zweidrittelmehrheit fällt.
Und ich hoffe noch etwas zweites.
Ich hoffe, dass auch die rechnerische Mehrheit im Parlament von Schwarz und Blau fällt.
Haselsteiner über Frank Stronach und dessen Streit mit dem ÖGB.
Ich bin ein überzeugter Anhänger einer betriebsrätlichen Vertretung der Arbeitnehmer.
Und ich glaube auch, dass die Betriebsräte Schutz brauchen.
Ich glaube nicht, dass wir nicht darüber diskutieren sollten, welche Anzahl
Ich glaube nicht, welche verschiedenen, auch bürokratischen Details, das ist alles diskutierbar.
Der Grundsatz, nach meinem Dafürhalten, nicht.
Heidi Schmidt zur Vorarlberg-Wahl am kommenden Sonntag.
Selbstverständlich würde ein Wahlerfolg nicht nur der liberalen Sache dienen, sondern wahrscheinlich auch der Nationalratswahl für die Liberalen.
Und höchstwahrscheinlich würde ein Misserfolg das Gegenteil bewirken.
Das ist schon richtig.
In dem Fall allerdings eine Stimmungsfrage.
Heidi Schmidt und Hans-Peter Haselsteiner, die Paarung des Liberalen Forums.
Heute Abend, 35 Minuten, im Journal Panorama.
Ab 18.20 Uhr in Österreich 1.
Fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit kämpfen auch die österreichischen Kommunisten, die KPÖ, um den Einzug in den Nationalrat.
Nach Jahren der Tiefschläge erhofft man sich nun, ermutigt durch die guten Ergebnisse der PDS in Deutschland, auch in Österreich einen Aufwärtstrend für die KPÖ.
Dafür sollen nicht zuletzt Kandidaten aus der Kunstszene sorgen, wie der Filmemacher Helmut Zenker, der Sänger Sigi Maron oder der Bildhauer Alfred Hrdlicka.
Spitzenkandidat ist Walter Bayer.
Alle Parteien, die bundesweit zur Wahl antreten, werden von uns beim Stimmenfang begleitet.
Hannes Eiglsreiter hat sich beim Wiener Volksstimmenfest der KPÖ und das Volk gemischt.
Hier seine Reportage.
Entschuldigung, die Frage ist, was muss man tun?
Ganz einfach, einen Kolonisten ins Parlament bringen.
Dosen schießen am Volk stimmen fest als politisches Symbol.
Doch den Ball in eine Dose treffen und damit einen Kommunisten ins Parlament bringen, gestaltet sich schwieriger als angenommen.
Ja, das ist schon fast so.
Gut, wir haben es probiert.
Ein paar Meter weiter hat man jedenfalls keinen Kopf für dieses Spiel.
Auf der grünen Wiese unter Kastanienbäumen haben sich die KPÖ-Kandidaten zusammengefunden.
Wahlkampfauftakt der österreichischen Linken.
Meine sehr verehrten Damen und Herren von der Presse, herzlich willkommen zu unserer etwas improvisierten Pressekonferenz.
Die KPÖ startet mit dem Volkstimmenfest in den Intensivwahlkampf zur Nationalratswahl.
Das Wort ergreift KPÖ-Spitzenkandidat Walter Baier, der fest an den Einzug ins Parlament glaubt.
Die Kommunistische Partei stellt sich in diesem Wahlkampf mit dem Anliegen für soziale Gerechtigkeit zu wirken, für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen.
Soziale Gerechtigkeit braucht eine starke Linke und eine solche starke Linke will die Kommunistische Partei Österreichs bei diesen Nationalratswahlen werden.
Allerdings drüben beim Dosenschießen herrscht mittlerweile Ratlosigkeit.
Noch immer ist es niemandem gelungen, die KPÖ in einer Parlamentsdose unterzubringen.
Die Schaulustigen und der schon etwas mutlos gewordene Standbesitzer warten noch immer auf die Sensation, für die als nächste eine junge Dame sorgen soll.
So, werden wir schauen, ob die Dame erfolgreich ist.
Wie gesagt, gewinnen nur, wenn ein Kommunist im Parlament ist, also ein Ball in der richtigen Dose ist.
Fast.
Das ist ja urschwer.
Das ist nicht urschwer, das ist urleicht.
Im harten politischen Alltag sieht man das aber anders.
Bei der Pressekonferenz ist der Bildhauer Alfred Rütlitschke an der Reihe.
Seine stimmgewaltige Forderung, Österreich brauche endlich wieder eine echte Linke im Hohen Haus.
Auch wenn die KPÖ derzeit kaum eine gesellschaftspolitische Relevanz habe.
Das ändert aber nichts, dass der Kommunismus ja wirklich einer der wenigen Gegenbeispiele zum Kapitalismus ist.
Und wenn der Kommunismus auch jetzt zu teilen Pleite gebaut hat,
Dann hat der Kapitalismus auf der ganzen Welt über, oh, Pleiten gebaut.
Ich wollte keine Wahl reden, sondern ich möchte auf Situationen reagieren.
Ich wäre gern ein Gegenredner, ein echter, gegen Dinge, die mir nicht passen.
Von diesem offiziellen Teil am Volksstimmenfest nimmt aber fast kein einziger Besucher Notiz.
Wie jedes Jahr will man sich hier auf der Jesuitenwiese unterhalten und bei Grillwurst und Bier den in- und ausländischen Musikgruppen lauschen.
Zum Veranstalter fällt aber fast jedem etwas ein.
Ich lehne prinzipiell KP ab.
Sie sind besser als die Großparteien und meiner Meinung nach gleichwertig mit den Grünen.
Diese Partei für soziale Gerechtigkeit und gegen den Weltimperialismus.
Ich bin ein langjähriges Mitglied, weil ich glaube, dass die Kommunistische Partei die einzige Alternative ist.
Doch beim Dosenwurf stand will und will der KPÖ-Einzug ins Parlament nicht gelingen.
Offenbar gibt es zu wenig Platz für den großen Wurf.
Ja, dritter Versuch.
Knapp.
Die schießen alle offensichtlich da rein.
Oh, das ist überhaupt... Das ist bis jetzt niemand gelungen.
Der Einzug der Kommunisten schreckert am Dach dieses Standes.
Wir geiten für den Applaus.
Eine Reportage war das von Hannes Eiglsreiter über einen Wahlkampftag der KPÖ.
Es war ein freier Meinungsaustausch unter Managern derselben Branche.
So definierten Spitzenbanker im Juni 1998 den sogenannten Lombard-Club, ein regelmäßiges Treffen der wichtigsten österreichischen Bankmanager.
Damals überraschte die EU sieben Banken mit Hausdurchsuchungen.
Ihr Vorwurf im Lombard-Club sei in Preisabsprachen getroffen und damit gegen das Kartellrecht verstoßen worden.
Als Konsequenz hat sie nun ein Verfahren gegen acht Banken eingeleitet und diesen die Vorwürfe penibel aufgelistet auf mehreren hundert Seiten zugestellt.
Wie es im Verfahren weitergeht und wie die Banken reagieren, berichtet Michael Joklich.
Bankmanager betrachten Diskretion als professionelle Tugend.
Dem nicht genug, sind die Chefs der acht betroffenen Banken heute geschlossen auf Tauchstation gegangen.
Niemand will zu den Vorwürfen der EU-Kommission über Preisabsprachen etwas sagen.
Inoffiziell heißt es, sie wären schlecht beraten, in dieser Situation offiziell Stellung zu nehmen.
Selbst heute wollen noch nicht alle Banken das dicke Paket aus Brüssel bekommen haben.
Ein Umstand, den der Sprecher des seit gestern nicht mehr im Amt befindlichen Wettbewerbskommissars Van Miert wörtlich als Lüge bezeichnet hat.
Mit der Einleitung des Verfahrens hat Van Miert mit seiner Ankündigung ernst gemacht, noch vor Ende seiner Amtszeit durchgreifen zu wollen.
Schon nach den Hausdurchsuchungen Ende Juni vergangenen Jahres hatte Van Miert von einem guten Fang gesprochen und den Fall wörtlich so charakterisiert.
Es sieht so aus, als seien wir einem fröhlichen Kaffeekranzkartell auf allen Ebenen der österreichischen Bankenlandschaft auf die Schliche gekommen.
Sollten wir das beweisen können, wäre es mit der Gemütlichkeit allerdings aus.
So van Miert.
Konkret verdächtigt die EU die Bank Austria, Erste Bank, Raiffeisen Zentralbank,
PSK, BAWAG, Raiffeisen Landesbank Niederösterreich Wien, die Niederösterreichische Landeshypothekenbank und die Volksbanken AG.
Ihnen wirft die EU Preisabsprachen auf allen Ebenen vor, nicht nur im Lombard-Club unter den Generaldirektoren, sondern auch auf Ebene der Landesdirektionen und Zweigstellen.
300 Treffen soll es zwischen 1994 und 1998 gegeben haben und dabei alle bankrelevanten Preise wie Zinsen und Gebühren abgestimmt worden sein, sagt der Sprecher von Wettbewerbskommissar van Miert.
Der Sprecher der Erste Bank hat dies heute wörtlich als Blödsinn bezeichnet.
Alle Banken haben die Vorwürfe von Anfang an strikt zurückgewiesen.
Sie haben jetzt zwei Monate Zeit, auf die Vorwürfe zu reagieren und eine Stellungnahme abzugeben.
Danach können sie eine Anhörung in Brüssel beantragen.
Die Beweislast liegt dabei bei der EU-Behörde.
Kann sie absprachen und damit ein Kartell beweisen, erstellt sie einen Entscheidungsentwurf.
Über diesen entscheidet die EU-Kommission mit Mehrheit.
Die Höhe der möglichen Geldstrafe hängt einerseits von der Dauer des Vergehens und der tatsächlichen Wettbewerbsbeeinträchtigung ab.
Wobei es kein Milderungsgrund ist, dass die möglichen Absprachen nur unter österreichischen Banken stattgefunden haben.
Ein Kartell in einer Mitgliedsstaat habe grenzüberschreitende Wirkung für mögliche Mitwerber, sagt Van Miert.
Und die Höhe der Geldstrafe hängt auch von der Kooperation der beschuldigten Banken ab, sagt die Kommission.
Entschieden wird der Fall für die acht Banken frühestens im Frühling.
Wie er endet, hängt davon ab, wie die EU-Behörden das Kartellrecht auslegen.
Dass der Nachfolger von Van Miert, der Italiener Mario Monti, weniger entschlossen ist als sein hartnäckiger Vorgänger, darauf sollten die Banken aber nicht zählen.
Informationen von Michael Tschocklich.
Das Franchising, also das selbstständige Verkaufen eingeführter Marken, boomt in Österreich.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Franchise-Systeme versechsfacht.
44.000 Personen arbeiten bereits im Franchising.
Und auch für die Zukunft prognostiziert der österreichische Franchise-Verband ein rasches Wachstum.
Ein Bericht von Doris Becker.
Das System des Franchising stammt aus den USA und ist bereits 100 Jahre alt.
Erfinder dieses Systems ist Coca-Cola.
Unter der Leitung und dem Namen des Franchisegebers übernimmt der Franchisenehmer den Vertrieb eines Produktes oder einer Dienstleistung.
Der Franchisenehmer ist dabei im eigenen Namen und auf eigene Rechnung tätig.
Er erträgt das wirtschaftliche Risiko.
Eines der bekanntesten, wenn auch in Österreich nicht das größte Franchise-System ist McDonald's.
Führend ist hier die Palmers Textil AG mit 184 Franchise-Nehmern.
Bekannt sind auch die Quelle AG Skinny oder Scribo.
Und auch immer mehr kleine Unternehmen wie die Fahrschule Easy Drivers strömen auf den Markt.
Denn das System des Franchising boomt, und zwar weltweit.
Rund 3.800 solcher Systeme gibt es derzeit in Europa.
Knapp 1,2 Millionen Arbeitsplätze sind dadurch entstanden.
Auch in Österreich liegt Franchising im Trend.
Ende 1998 gab es hierzulande 260 Franchise-Systeme mit einem Gesamtumsatz von 20 Milliarden Schilling.
Rund 44.000 Personen arbeiten in Österreich in der Franchise-Wirtschaft.
Die wichtigsten Branchen sind Mode und Handel.
Mit weiteren 20.000 Jobs in den nächsten Jahren rechnet der Präsident des österreichischen Franchise-Verbandes Martin Knoll.
Somit kann man also durchaus sagen, dass Franchising nicht nur eine boomende Branche, sondern auch eine Jobmachine für Österreich ist.
Und es werden nicht nur neue Arbeitsplätze geschaffen, es werden vor allem auch sichere Arbeitsplätze geschaffen.
Sie wissen wahrscheinlich, derzeit rutschen rund 26 Prozent aller Unternehmen
wegen Mangel der Branchenkenntnisse, Gründungsfehlern oder auch Unerfahrenheit in die Insolvenz.
Es ist bekannt, dass Start-up-Unternehmer mitunter Schiefbruch aufgrund der genannten Gründe erleiden.
Aufgrund des Supports einer ausgereiften Franchise-Zentrale und eines ausgereiften Franchise-Systems ist das im Franchising anders.
Die Schließungsquote bei Franchise-Unternehmern, bei Start-ups im Franchising-Bereich
liegt bei lediglich 6 Prozent, was massiv unter der Quote liegt, die für normale Unternehmensgründer gilt.
Ein Grund für das rasche Wachstum des Franchising sei die Attraktivität des Standorts Österreich, den vor allem ausländische Franchisegeber als Sprungbrett in den Osten betrachten.
Immerhin 54 Prozent der in Österreich tätigen Franchiseunternehmer sind ausländischen Ursprungs.
Als Hemmschuh für ein noch rascheres Wachstum im Inland sieht der Franchiseverband die strenge Gewerbeordnung,
die manche Franchise-Nehmer dazu zwingt, für nur eine Tätigkeit gleich mehrere Gewerbeberechtigungen vorzuweisen.
Als ein Beispiel dafür führt Waltraud Fraunhuber vom Franchise-Verband eine amerikanische Firma, die ein einfaches Autolackiersystem anbietet, an.
Bei dem Ansuchen um die Gewerbethematik ging es darum, der müsste Lackierer sein und Luftbinselei und, und, und.
Da läuft jetzt gerade so ein Verfahren, wo wir diesen Franchise-Geber sehr unterstützen, weil wir sagen, mit sechs Wochen Ausbildung kann er das Lernen der Franchise-Nehmer.
Und das beweist dieses System mit über tausenden von, oder beide Systeme, mit über tausenden von Franchise-Nehmern weltweit.
Die Qualität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen werde durch Ausbildung und Beratung der Franchisenehmer ohnehin sichergestellt.
Eine Lockerung der Gewerbeordnung wäre für das Wachstum des Franchising förderlich, so der Franchiseverband.
Sie hörten Doris Becker.
Zehn Minuten vor eins ein Beitrag der Kulturredaktion.
Im August wurde auf der großen Dachterrasse der Wiener Staatsoper ein von Wilhelm Holzbauer entworfenes Zelt errichtet.
Ab sofort ist für diesen luftigen Spielort jeweils im Mai, Juni und September, Oktober die Produktion von zwei Kinderopern geplant.
Begonnen wird am 19.
September mit der Oper Das Traumfresserchen von Wilfried Hiller.
Ein von Sabine Oppolzer gestalteter Beitrag.
Hast du auch brav die Zähne geputzt?
Ja, Papa.
Hast du auch beide Spielsachen aufgeräumt?
Ja, Mama.
Und alle Hausaufgaben gemacht?
In den luftigen Höhen der Dachterrasse der Wiener Staatsoper wimmelt es derzeit von den blau-weißen Schafen der Opernproduktion Traumfresserchen.
Denn in dieser Oper heißt es Schäfchen zählen.
Das von Michael Ende verfasste Libretto spielt im Schlummerland, wo der beste Schläfer König ist.
Im Keller des Traumbalastes frisst das Traumfrässerchen böse Träume auf.
Als es aber dabei eines Nachts von Prinzessin Schlafittchen gestört wird, ist es mit der Nachtruhe vorbei.
Komponist Wilfried Hiller bezeichnet die Oper als Singspiel.
Es ist 1987 als Auftragswerk der Oper in Bremen entstanden.
Ich fand eines Tages das Bilderbuch von Michael Ende, das Traumfrässerchen, und dieses Traumfrässerchen basiert auf einem ganz, ganz alten
japanischen Märchen aus dem 16.
Jahrhundert.
Und dieses Märchen hat mich insofern fasziniert, als es eine Geschichte ist für Kinder und auf der anderen Seite aber auch eine Geschichte für Erwachsene.
Also bei der Uraufführung waren
Bremen, die haben glaube ich 40 Vorstellungen gespielt, zu 80 Prozent Erwachsene drin und die Vorstellung war auch immer abends um 20 Uhr angesetzt und da haben die dann auch ihre Kinder mitgenommen.
Wir hatten damals auch angegeben, Erwachsene dürfen nur in Begleitung von Kindern hinein.
Im Kinderopernzelt werden weder klassische Bearbeitungen noch von Kindern gespielte Kinderopern gezeigt werden, sondern Opern, die von zeitgenössischen Komponisten speziell für Kinder geschrieben wurden.
Die Kinderoper auf der Staatsoper soll dazu beitragen, das Publikum von morgen heranzubilden.
Die Inszenierung ist für 6- bis 10-Jährige gedacht, ab 12 Jahren hofft man dann, die Kinder im großen Haus begrüßen zu dürfen.
Der volle Name des neuen Spielorts, wie Johan Holländer bei der Pressekonferenz betont, Staatsoper für Kinder Mobilcom.
Warum soll man kein Geld haben für die Kinderoper?
Es ist doch absurd.
Also für alles, was man drüben macht, kriegt man ein Geld und hier nicht.
Und außerdem durch die Ausgliederung ist Geld Geld und keiner fragt, wo man es ausgibt, ob man jetzt rot Staatsoper draufmacht oder Kinderoper macht oder was auch immer.
Die Gelder kann man verwenden,
wie man wünscht.
Ich habe kein Sonderbudget für die Kindoper selbstverständlich und durch Sponsoring von Mobilkom haben wir das Gebäude und auch die erste Oper.
Inszeniert wurde die Oper von Michael Sturminger.
In der Rolle des Traumfresserchens ist Heinz Zednik zu hören, die Königin von Schlummerland ist Ildiko Raimondi.
Der Publikumsandrang ist enorm.
Die zehn geplanten und die zehn Schulvorstellungen sind bereits ausverkauft.
Doppelvorstellungen und fünf zusätzliche Vorstellungen im November ebenfalls.
Die Staatsoperndirektion ist bemüht, weitere Zusatzvorstellungen einzuschieben.
Warum ist es denn meine Pflicht als Prinzessin immer gut zu schlafen?
In unserem Königreich Schlummerland ist das Wichtigste das Schlafen, aber nicht wie lang einer schläft oder wie viel, sondern
Ja, noch einmal dazu der Hinweis.
Begonnen wird am 19.
September mit der Oper das Traumfrässchen auf der Dachterrasse der Wiener Staatsoper.
Und jetzt noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die gestern nach einem Schusswechsel mit der Polizei in Wien festgenommene Frau soll Mitglied der Roten Armee Fraktion gewesen sein.
Nach Angaben des Generaldirektors für öffentliche Sicherheit Michael Sieker handelt es sich bei der Frau um die 42-jährige Andrea Martina Klump.
Sie wurde im Zusammenhang mit der Ermordung des Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, im November 1989 gesucht.
Ihr Begleiter, der mutmaßliche RAF-Terrorist Horst Ludwig Mayer, war bei dem Schusswechsel getötet worden.
Zu welchem Zweck sich die beiden in Wien aufhielten, ist weiterhin unklar.
Russland.
Die Serie blutiger Bombenanschläge reißt nicht ab.
Bei der Explosion einer Autobombe vor einem Wohnhaus in der südrussischen Stadt Volgodonsk wurden heute früh 14 Menschen getötet.
Weitere 276 wurden verletzt.
Es war dies bereits der vierte Bombenanschlag auf einen Wohnkomplex in Russland seit Anfang dieses Monats.
Auf der Suche nach den Tätern hat die russische Polizei nach eigenen Angaben seit Beginn der Woche bereits mehrere Bomben entdeckt und entschärft.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Taten von Extremisten aus der abtrünnigen Kaukasus-Republik Tschetschenien verübt wurden.
USA Der Hurricane Floyd hat mit seinen Ausläufern in den frühen Morgenstunden die Region Wilmington in North Carolina erreicht.
Nach den bisherigen Meldungen kamen wahrscheinlich zwei Menschen ums Leben.
Schon zuvor waren North und South Carolina zum Katastrophengebiet erklärt worden, um rasche staatliche Hilfe sicherzustellen.
Vor dem Hurrikan sind mehr als zwei Millionen Menschen in das Landesinnere geflohen.
Das Wetter am Nachmittag im Grustall Österreichs scheint die Sonne, in Vorarlberg und im Tiroler Oberland bleibt es dagegen bewölkt mit Regenschauern.
Auch im übrigen Bergland sind Regenschauer möglich.
Die Temperaturwerte heute 20 bis 27 Grad.
Danke Josef Wenzlich-Nattek.
Und das war das Mittagsschanal vom 16.
September.
Ton Wolfgang Farner, Regie Agathe Zupan und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Hinweis auf die Sendung "Journal Panorama" betreffend einer Radioserie über Interviews mit den wahlwerbenden Spitzenkandidaten. Diesmal werden die Spitzenkandidatin des Liberalen Forums Heide Schmidt und der LiF-Abgeordnete Hans Peter Haselsteiner interviewt. Interview: LiF Hans Peter Haselsteiner, Interview: LiF Heide Schmidt.
Mitwirkende:
Fuchs, Wolfgang [Gestaltung]
, Haselsteiner, Hans Peter [Interviewte/r]
, Schmidt, Heide [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.16 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Parteien / LIF
;
Wahlen
;
Opposition
;
Parlament
;
Interview
;
Bauen
;
Industrie
;
Vorschau
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Im August wurde auf der Dachterrasse der Wiener Staatsoper ein Zelt errichtet. In den Sommermonaten sollen an diesem Spielort zwei Kinderopern gespielt werden. Mit der Oper "Traumfresserchen" wird die Spielstätte eingeweiht. Einblendung: diverse Opernausschnitte "Traumfresserchen", Interview: Komponist Wilfried Hiller, Einblendung: Direktor Staatsoper Ioan Holender.
Mitwirkende:
Oppolzer, Sabine [Gestaltung]
, Hiller, Wilfried [Interviewte/r]
, Holender, Ioan [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.16 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Staatsoper
Schlagworte:
Kultur
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Vokalmusik - Oper
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Interview
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Vorschau
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Kulturveranstaltung
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Kinder und Jugend
;
Pressekonferenz
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten