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Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Eine Sendung heute mit Agathe Zupan.
Herzlich willkommen zu Beginn die Themenübersicht.
Trauriger Rekord Österreichs beim Alkoholkonsum Jugendlicher ist unser Land mit an der Weltspitze.
In zwei Tagen wird das Budget präsentiert, aber nach wie vor gibt es Probleme bei den Pensionen und den Beamten.
Mehr Förderung mit Geld und Taten für die Familien – eine Kampagne des Familienministeriums.
Wenig Freude mit der Landwirtschaftspolitik der EU haben Österreichs Bauern.
In Brüssel besprechen die EU-Außenminister die geplante Osterweiterung.
Geld abheben beim Bankomat.
Wer haftet, wenn zu wenig oder gar kein Geld aus dem Schlitz kommt?
Derzeit niemand, warnen Konsumentenschützer.
Und Regen und kein Ende.
Osteuropa versinkt im Hochwasser.
Bei uns gibt es eine Regenpause und eine vorläufige Bilanz der Meteorologen zum Jahrhunderthochwasser gleich nach den Nachrichten.
Verfasst von Edgar Theider.
Es liest Heimo Godler und erstes Thema auch hier, das Hochwasser.
Europa.
Die Situation in den Hochwassergebieten entlang von Oder und Neiße ist äußerst prekär.
Am deutschen Oberlauf der Oder ist der Höchstpegel der Jahrhundertflutwelle von 1930 teilweise bereits überschritten worden.
Besonders dramatisch ist die Lage am Zusammenfluss von Oder und Neiße.
Das Wasser steht dort nunmehr knapp unter der Deichkrone.
Überall befinden sich Soldaten der Bundeswehr und freiwillige Helfer im Dauereinsatz, um das Brechen der aufgeweichten Dämme zu verhindern.
Bisher konnten alle beschädigten Stellen abgedichtet werden.
Unterdessen bereitet der Katastrophenschutz in Brandenburg die Evakuierung von besonders gefährdeten Gebieten vor.
Bundeskanzler Kohl wird heute Frankfurt an der Oder und Eisenhüttenstadt besuchen, um sich ein persönliches Bild von der Lage zu machen.
Unvermindert ernst ist die Lage auch trotz Wetterbesserung in vielen Überschwemmungsgebieten Polens.
In zwölf Bezirken Süd- und Westpolens gilt weiterhin die höchste Alarmstufe.
Besonders gefährdet ist der schlesische Bezirk Hirschberg.
Die polnische Regierung berät über ein umfassendes Programm zur Beseitigung der Flutschäden.
Sie werden auf umgerechnet 12 Milliarden Schilling geschätzt.
Entlang der seit zwei Wochen hochwasserführenden March werden die Dämme weiterhin ständig überwacht.
Aus Sicherheitsgründen ist die Bahnstrecke zwischen Angern und Dürnkow in Niederösterreich gesperrt worden, da die Gefahr einer Unterspülung des Dammes besteht.
Die durch das Hochwasser in Ober- und Niederösterreich entstandenen Schäden werden auf 2,1 Milliarden Schilling geschätzt.
Die Caritas startet eine internationale Hilfsaktion für Überschwemmungsopfer in Osteuropa.
Spenden sind erbeten unter dem Kennwort Hochwasser Osteuropa auf das PSK-Konto 7.700.004.
Österreich.
Die Zahl der Beschäftigten war in der ersten Hälfte dieses Jahres um 13.000 höher als vor einem Jahr.
Die meisten Arbeitsplätze entstanden im Dienstleistungsbereich.
Aber auch im Handel, bei den Sozial- und Gesundheitsberufen sowie in der öffentlichen Verwaltung sind heuer mehr Menschen beschäftigt als im Vorjahr.
Der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Robert Elmecker ist gestern im Alter von 55 Jahren in Linz an den Folgen eines Gehirntumors gestorben.
Elmecker war viele Jahre lang Sicherheitssprecher der SPÖ.
Ins Kreuzfahrer der Kritik geriet er Anfang der 90er Jahre durch sein umstrittenes Verhalten während einer diplomatischen Mission in Rumänien.
Österreich, Großbritannien.
Österreichs Jugendliche neigen besonders zu Alkoholmissbrauch und Gewaltanwendung.
Dies geht aus einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor, die heute in London veröffentlicht worden ist.
Im internationalen Vergleich liegen Österreichs Jugendliche demnach beim Alkoholmissbrauch an vierter Stelle, in der Gewaltstatistik an zweiter Stelle.
Den Negativrekord beim Alkoholmissbrauch Jugendlicher hat Dänemark inne bei der Gewaltanwendung Deutschland.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist heute die weltweit verbreitetste Menschenrechtsverletzung.
In dem heute in London vorgestellten Bericht des Weltkinderhilfswerkes UNICEF wird darauf hingewiesen, dass Gewalt in dieser Form in vielen Kulturen so verankert sei, dass sie oft gar nicht mehr als Gewalt erkannt wird.
Besonders verbreitet ist die Gewaltanwendung von Frauen und Mädchen in der Familie.
Diese Verhaltensweise wird von den nächsten männlichen Generationen oftmals übernommen.
Außerdem wird in diesem UNICEF-Bericht darauf hingewiesen, dass in vielen Kriegen gegen Frauen gerichtete Verbrechen systematisch als Kampfmethode eingesetzt wird.
In weniger als einem Jahrzehnt wird die Immunschwäche Krankheit Aids voraussichtlich die Hauptursache für Kindersterblichkeit sein.
Dies geht ebenfalls aus dem UNICEF-Bericht hervor.
Nach Schätzungen der Experten wird bis Ende dieses Jahres weltweit eine Million Kinder mit dem Aids-Virus infiziert sein, 90 Prozent davon in den Entwicklungsländern.
Die Zahl von Aids-Waisen steigt besorgniserregend an.
Europäische Union Die Außenminister der EU-Staaten beraten heute in Brüssel erstmals über die Vorschläge der EU-Kommission zur Erweiterung der Union.
Zur Debatte steht die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Estland und Zypern.
Die endgültige Entscheidung über Beitrittsverhandlungen wird aber erst beim EU-Gipfeltreffen in Luxemburg im Dezember fallen.
Zweites Beratungsthema der EU-Außenminister ist die Situation im Nahen Osten.
Palästinenser Präsident Arafat und der israelische Außenminister Levi werden heute in Brüssel erwartet.
Die Landwirtschaftsminister der EU-Staaten erörtern heute in Brüssel die geplante Agrarreform.
Die beabsichtigte Senkung der Subventionen für Landwirte stößt auf heftigen Widerstand einiger Mitgliedstaaten.
Und das Wetter mitsamt seinen Auswirkungen ist das erste große Thema der Sendung.
Wochenlang war es ja bei uns kühl und nass bis zum Hochwasser.
Der Juli geht langsam zu Ende und wir im Osten schauen neidig nach Süden und Westen, wo heute die Sonne scheint.
Deshalb die Frage an Andreas Thiesner von der Radio-Wetter-Redaktion.
Haben auch wir im Osten eine Chance auf Sonne und Wärme?
Gerade von Oberösterreich Ostwärts wird man sich noch ein wenig gedulden müssen, bis es so richtig sonnig wird.
Denn nach wie vor kommt hierher feuchte Luft immer noch von dem Tief der letzten Tage, das mittlerweile in Richtung Ukraine abgezogen ist.
Im Westen und Südlichter Alpen hingegen oft schon strahlend blauer Himmel.
Morgen wird es dann überall sonnig und warm, doch nur vorübergehend.
Am Donnerstag dürfte es von Westen her langsam wieder gewittrig und unbeständig werden.
Eine längere stabile sommerliche Phase ist vorerst nicht wirklich in Sicht, was bleibt ist also die Hoffnung auf die nächsten Wochen.
Die aktuellen Meldungen, Wien stark bewölkt 20 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 21, St.
Pölten und Linz stark bewölkt 18, Salzburg stark bewölkt 19 Grad, Innsbruck Heiter 21, Bregenz Heiter 19 Grad, stark bewölkt 23 und Klagenfurt wolkig 24 Grad.
In Vorarlberg, Tirol, Salzburg sowie in Oberkärnten durchweg sonnig heute.
Nach Osten hin aber nach wie vor Wolken, die nur zögernd auflockern.
In Ober- und Niederösterreich, im Wiener Raum, im Burgenland sowie in der Obersteiermark kann es stellenweise auch noch etwas regnen.
Eventuell bilden sich auch gewittrige Regenschauer am Nachmittag.
Windig bleibt es vorerst besonders im Donauraum.
Die Höchstwerte heute je nach Sonne zwischen 20 und 27 Grad.
Morgenmittag dann in ganz Österreich sonnig und 24 bis 29 Grad, am Nachmittag allerdings erste einzelne Wärmegewitter.
Am Donnerstag zumindest zeitweise noch Sonnenschein, besonders in der Osthälfte Österreichs.
Im Laufe des Vormittags aber wieder schon in Vorarlberg, Tirol und Oberkärnten gewittrig und Regenschauer und Gewitter breiten sich dann bis zum Abend nach und nach auf ganz Österreich aus und 22 bis 28 Grad übermorgen.
Bei uns gibt es derzeit also eine kleine Regenpause, sogar Sonne und Sommertemperaturen könnte es morgen in ganz Österreich geben, man glaubt es kaum.
Schlimm ist die Lage nach wie vor in Tschechien und vor allem in Polen.
In Frankfurt an der Oder, an der deutsch-polnischen Grenze, beginnen die Dämme langsam einzubrechen.
Die Stadt muss möglicherweise evakuiert werden, mehr dazu in wenigen Minuten im Mittagsschornal.
60 Menschen sind bisher in Polen im Wasser umgekommen, die Zahl könnte aber steigen, wenn der Höhepunkt der Flutwelle, wie zu erwarten, Mittwoch oder Donnerstag erreicht wird.
Die polnische Regierung ist völlig überfordert und bittet mittlerweile das Ausland um Hilfe.
Der Jahrhundertregen hat aber auch bei uns viel zerstört.
Zwei Milliarden Schillingsschaden allein in Niederösterreich, hunderte Familien stehen vor dem Nichts.
Darüber haben wir ja schon berichtet und werden es in den nächsten Tagen auch wieder tun.
Heute zum Thema Hochwasser eine Bilanz aus meteorologischer Sicht und eine versuchte Antwort auf die Frage, wieso kann es mitten im Sommer so lange und so intensiv regnen.
Peter Sterzinger, bitte.
Kleine Überflutungen oder Murenabgänge gibt es fast jeden Sommer irgendwo in Österreich.
Meist nach Unwettern, wenn in sehr kurzer Zeit viel Regenwasser zusammenkommt.
Diesmal aber hat es tagelang und großflächig geregnet.
So viel, dass die Regenmengen zwei Messstationen außer Gefecht gesetzt haben und von den Klimatologen als herausragendes Ereignis eingestuft werden.
Wir hatten einen ersten Starkregen in der Zeit zwischen 5. und 8.
Juli, der im Nordstau der Alpen, Oberösterreich, Niederösterreichisches Alpenvorland Niederschlagsmengen bis annähernd 300 Millimeter ergeben hat.
Nach einer kurzen Pause war ein zweites, ähnliches, aber nicht so starkes Ereignis in der Zeit vom 17. bis 20.
Juli, das etwas schwächere Gesamtniederschlagsmehren, aber doch örtlich auch über 200 Millimeter wieder gebracht hat.
Das bedeutet für die Monatssumme des derzeitigen Julis in einzelnen Gegenden, speziell niederösterreichisches Alpenvorland,
Niederschlagsgesamtsummen zwischen 400 und 500 Millimeter.
Das wird sicher an die Rekordwerte herankommen oder sie übertreffen.
Nur abschließende statistische Vergleiche unternehmen wir erst nach Ablauf des Monats, wenn die endgültigen Werte vorliegen.
Soweit Dr. Reinhard Böhm von der Hohen Warte in Wien.
Übrigens, ein Millimeter Regenhöhe ist gleich ein Liter Wasser pro Quadratmeter.
Eine vergleichbare Situation liegt immerhin mehr als 20 Jahre zurück.
Dr. Böhm?
Es handelt sich bei solchen Niederschlagsereignissen weniger um die Einzelstationen, die interessant sind, sondern auch, ob ein großräumiges Gebiet beeinträchtigt ist.
Und wenn man hier Vergleichsfälle sucht, kommt man ganz klar und deutlich auf den Monatswechsel Juni-Juli 1975, wo von der Flächenverteilung
ungefähr ähnliche Werte wie bei dem ersten Ereignis Juli 97 entstanden sind.
Damals wurden auch annähernd 300 Millimeter gemessen und das Zentrum war damals, ähnlich wie heute, auch Lundshamnsee.
Die meteorologische Analyse ist einfach, schwierig aber, die so erstaunlich kurzfristige Aufeinanderfolge zweier fast deckungsgleicher Wetterlagen zu beurteilen.
Ja, es handelt sich bei den beiden heurigen Fällen und auch im Fall 75 um sogenannte Höhentiefkerne, die, wenn sie nördlich bzw.
nördöstlich der Alpen zu liegen kommen und längere Zeit in einer Gegend liegen bleiben, nicht weiterziehen,
starke Stauwirkung am Nordrand der Alpen verursachen.
Und das ergibt dann in den bewussten Gegenden von Salzburg-Oberösterreich bis ins niederösterreichische Alpenvorland diese Rekordwerte.
Es ist jetzt weitgehend dem Zufall überlassen, ob eine derartige Situation jetzt gerade über den Alpen oder ob es tausend Kilometer westlich oder tausend Kilometer östlich von uns zu liegen kommt.
Wenig trostweilig für alle, die jetzt mit dem Beseitigen der enormen Wasserschäden beginnen müssen.
Unser Deutschland-Korrespondent Volker Obermeier beobachtet seit Tagen die dramatische Situation in Polen, vor allem in Frankfurt an der Oder an der deutsch-polnischen Grenze.
Der Grenzübergang ist ja seit Tagen wegen Hochwassers gesperrt.
Die Dämme entlang der Oder werden ständig mit Sandsäcken verstärkt.
Das nützt nur mittlerweile immer weniger.
Dem Jahrhunderthochwasser ist kein Damm auf Dauer gewachsen.
Die Helfer entlang der Oder stehen in einem Wettlauf mit der Zeit, denn es gibt immer mehr gefährdete Stellen an den aufgeweichten Deichen.
Auch steigt durch das Hochwasser der Grundwasserspiegel an und blockiert zum Teil die Kanalisation.
Überall werden die Barrieren aus Erde und Sandsecken erhöht, verstärkt sowie weiter abgedichtet.
Angesichts der enormen Wassermassen rechnen die Behörden mit einer massiven Verschärfung der Lage.
Mehr als 3.500 Bundeswehrsoldaten sowie weitere Kräfte von Bundesgrenzschutz, Polizei und Feuerwehr sind in die Region entlang der Oder gebracht worden.
An manchen Orten, etwa beim Zusammenfluss von Oder und Neiße, sind die Deiche um 60 Zentimeter erhöht worden.
Noch ist man zuversichtlich, die Entwicklung in den Griff zu bekommen.
In der Nacht war es zu einer kritischen Situation nahe von Eisenhüttenstadt gekommen.
Ein Deich begann zu rutschen.
Dadurch war die Stromversorgung für die 50.000 Einwohner Stadt gefährdet.
Die Rutschung konnte rechtzeitig gestoppt werden.
Die eigentliche Bewährungsprobe steht den Helfern noch bevor.
Wenn erst das neue Hochwasser aus Polen und Tschechien in die Region erreicht, dann kann der Wasserstand noch einmal um einen halben Meter steigen.
Dann könnten die Deiche brechen und weite Teile des Landes überschwemmt werden.
Evakuierungen müssten dann durchgeführt werden.
Einige auf der deutschen Seite des Flusses haben ihre Koffer schon gepackt.
Diese äußerst kritische Entwicklung wird in der Nacht auf morgen erwartet.
Das polnische Slubice gegenüber von Frankfurt an der Oder gleicht mittlerweile einer Geisterstadt.
Fast alle der 17.000 Einwohner haben die Stadt bereits verlassen, um sich vor dem Hochwasser in Sicherheit zu bringen.
Dramatisch also die Situation in Polen und vor allem entlang der Oder.
Soviel zum Thema Hochwasser in dieser Sendung.
Volker Obermeier hat zuletzt berichtet.
Österreich ist wieder einmal im Spitzenfeld, diesmal allerdings in einer ziemlich traurigen Statistik.
Es geht um Gewalt und Trinken bei Jugendlichen und da ist unser Land in beidem weltmeisterlich.
Eine Studie der WHO setzt Österreich beim Alkoholmissbrauch Jugendlicher an die weltweit vierte Stelle, bei der Gewalt sogar an die zweite, gleich hinter Deutschland.
dass auch jugendliche Alkoholiker eher schwer krank werden und eher sterben, ist die eine tragische Konsequenz.
Die andere, Gewalt und Alkohol sind oft eine Kombination, aus der es kein Heraus gibt, sondern ganz im Gegenteil nur den Weg noch weiter hinab in Drogensucht und Kriminalität.
Es berichtet Franz Renner.
Beim Thema Gewaltbereitschaft Platz Nummer 2, in Sachen Alkoholmissbrauch Platz Nummer 4.
Die Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO reiht Österreichs Jugendliche auf alarmierende Spitzenpositionen.
Durchgeführt worden ist diese Untersuchung bereits vor drei Jahren in 20 überwiegend westeuropäischen Staaten.
Befragt wurden 15 Jahre alte Schülerinnen und Schüler.
Die zwei einfachen Fragestellungen, warst du schon zweimal oder öfter betrunken?
Und, Frage Nummer zwei, hast du im letzten Schuljahr mindestens einmal an gewalttätigen Handlungen gegenüber anderen teilgenommen?
Weiter in die Tiefe gegangen ist diese WHO-Studie allerdings nicht.
Beim Alkoholkonsum werden Österreichs 15-Jährige demnach nur von ihren Alterskollegen in Dänemark, Großbritannien und Finnland übertroffen.
Alkoholschlusslichter in positivem Sinn sind die Jugendlichen in Israel und Russland.
Mehr Bereitschaft zu Gewalt als die 15-Jährigen in Österreich zeigen dieser Studie zufolge nur die Jugendlichen in Deutschland, am Ende dieser Rangliste Schweden und Großbritannien.
Wenig überraschend das Ergebnis getrennt nach Geschlechtern.
Sowohl in Sachen Alkoholmissbrauch als auch bei der Gewaltbereitschaft liegen die Buben in Österreich deutlich vor den Mädchen.
Franz Rennert berichtet.
Finanzminister Edlinger wird am Donnerstag sein erstes Budget präsentieren.
Es ist gleich ein Doppelbudget und zwar für die Jahre 98 und 99.
Zwei große Posten sind allerdings noch offen, die Pensionen und die Beamten.
Beides reißt riesige Löcher in den Staatshaushalt.
Bei beidem muss gespart werden und bei beidem gibt es heftigsten Widerstand von allen Seiten.
Die Minister untereinander sowie die Sozialpartner sind heute und morgen noch heftig am Verhandeln.
Im Sozialbereich müssen zum Beispiel noch an die 16 Milliarden aufgebracht werden.
Wie neues Dienstrecht und neue Pensionsregelungen für Beamte ausschauen könnten, das wird wohl nicht bis Donnerstag erledigt sein.
Da hat sich die Regierung Zeit bis über den Sommer gegeben.
Ein Sparpaket 3 will der Finanzminister den Steuerzahlern zwar nicht zumuten, sogenannte Umschichtungen wird es aber geben müssen.
Welche das sein könnten und ob der Zeitdruck ein schnelles Ergebnis erwarten lässt, das berichtet Josef Dollinger.
Im Büro von Sozialministerin Lore Hostas hält man zwei Dinge klar auseinander.
Die kurzfristigen Maßnahmen in Sachen Pension, die bereits eine Lücke im Budget 98-99 schließen sollen auf der einen Seite und die langfristigen Reformen des gesamten Pensionssystems in Österreich auf der anderen Seite.
Heute Abend sollen nur jene Maßnahmen besprochen werden, die kurzfristig für das kommende Budget Auswirkungen haben.
Das sind im Wesentlichsten sechs Punkte.
Erstens, die Anhebung des faktischen Pensionsalters.
Zweitens, die Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die Sozialversicherung.
Drittens, höhere Beiträge bei den Gewerbe- und Bauernpensionen.
Viertens, die Umschichtung von Geld der Arbeitslosenversicherung zu den Pensionen.
Fünftens, die Sozialversicherungspflicht für geringfügig Beschäftigte.
Und sechstens, das vorzeitige Anheben der Höchstbemessungsgrundlage auf 45.000 Schilling.
In den meisten dieser Punkte ist man sich koalitionsintern noch lange nicht einig.
Lediglich die Umschichtung von Arbeitslosengeld, die Anhebung des faktischen Pensionsalters und die Einbeziehung der geringfügig Beschäftigten in die Versicherungspflicht sind vermutlich schon heute konsensfähig.
Worauf man sich auch einigt, alle Punkte zusammen sollen 16 Milliarden Schilling für das nächste Budget bringen.
Atmosphärisch gestört wurden in den letzten Tagen diese bevorstehenden Verhandlungen von einzelnen Vorschlägen aus den verschiedensten Lagern.
Erst gestern verlangte ÖAB-Obmann Werner Fasslabend die Verknüpfung der Pensionsfrage mit der Familienförderung, was den Sozialdemokraten sauer aufstößt.
Dazu kommen noch Vorschläge zu den Durchrechnungszeiträumen, zu den Beamtenpensionen und so weiter.
Alles zusammen macht die bevorstehende Reform nicht leichter.
Und auch wenn heute Abend eine Einigung zustande kommt, so bleibt die morgige Präsentation bei den Sozialpartnern noch eine große Hürde auf dem Weg zur Pensionseinigung.
Gewerkschaft und Wirtschaftskammer haben bereits vorsorglich Widerstand bei einigen Reformpunkten angekündigt.
Noch einige Stolpersteine für die Regierung also vor der Budgetpräsentation am Donnerstag, die dürfte spannend werden.
Und Sie hörten Josef Dollinger.
Heutzutage wird für alles Werbung gemacht, auch für die Familie.
Und da das Familienministerium, das dafür zuständig ist, eigentlich wenig Geld hat, ist es eine Kooperation mit der Wirtschaft eingegangen.
Fünf Firmen haben sich dazu verpflichtet, in ihren Werbespot den Wert der Familie besonders herauszustreichen.
Der Familienminister freut sich, die Firmen erhoffen mehr Geschäft und es berichtet Dieter Bonnemann.
Was macht ein Minister, der kaum Geld hat, aber trotzdem Werbung für die Familie machen will?
Er macht sich keine Sorgen.
Und sucht sich Firmen, die er Geld an den Familien verdienen.
Und so schaut die Kooperation aus.
Fünf Firmen machen in ihren Werbespots nicht nur Firmenwerbung, sondern auch Familienwerbung.
Komm nach Haus, nimm dir Zeit.
Sieh doch alles mal ganz anders.
Das Familiengetränk aus der Teekanne etwa macht mit.
Das Familienrestaurant McDonalds, die Familienbank Raiffeisen, die Familien-Ess-Bausparkasse und das Familienjoghurt Danone.
Familienminister Martin Bartenstein jedenfalls freut sich.
Es geht uns mit dieser Kampagne darum, die Familie zu stärken, der Familie wiederum einen höheren Stellenwert beizumessen, auch seitens der Politik, aber nicht nur seitens der Politik.
Die Familie ist wieder in, sie liegt im Trend.
Allerdings ist das ein Trend, zu dem sich noch nicht alle gerne bekennen wollen.
Überzeugt werden sollen diese Zweifler mit solchen Spots.
Zukunft ist Leben in Träumen.
Vom eigenen Zuhause, von der eigenen Familie.
Allzu viel kosten darf die ganze Werbekampagne den Steuerzahler, aber nicht, sagt der Familienminister.
Was vom Finanziellen her so fantastisch ist, dass wir damit eine Familienkampagne darstellen können, die an Media-Aufwendungen dem Familienressort und damit dem Steuerzahler der öffentlichen Hand lediglich 6 Millionen Schilling kostet.
uns aber einen Werbegegenwert von derzeit 25 Millionen Schilling liefert.
Und das halte ich für eine extrem gute Form der Kooperation zwischen Wirtschaft und Politik, zwischen Wirtschaft und Familienressort.
Und das wird es auch brauchen, denn bisher waren die Antworten der Österreicher eher einsilbig auf die Frage, was Familie für sie bedeutet.
Für mich alles.
Kommt noch viel der Religion, meine Familie.
Nein, ich bin froh, dass ich meinen Mann rausgeschmissen habe.
Ich bin glücklich und ich bin aufgeblüht und ich habe einen Wahnsinnsjob seitdem.
Herrlich!
Frau, Kind, Wohnung.
Familie ist ganz was Wichtiges.
Also für mich ist es das Um und Auf.
Wer braucht heute schon Familie?
Mein bester Freund ist mein Brieftaschen.
Aber vielleicht ändert sich das ja durch die Werbekampagne.
Die Familie liegt im Trend, auch wenn wir es noch nicht alle wissen.
Das Familienministerium macht Werbung für die Familie, die Wirtschaft bezahlt's.
Österreich liegt im Handy-Fieber.
Mehr als 800.000 Österreicher laufen bereits mit ihrem Mobiltelefon in der Tasche herum.
Noch Ende des Jahres könnten es mehr als eine Million werden, rechnen die Netzbetreiber.
Der Konkurrenzkampf um Marktanteile wird fast ausschließlich über den Preis geführt.
Immer billiger und zuletzt sogar gratis werden die Geräte auf den Markt geschleudert, um Kunden zu gewinnen.
Jetzt gibt es erste Warnungen, wonach sich diese Billigpreistrategie mehr zum Imageschaden als zu einem geschäftlichen Vorteil entwickeln könnte, wie Christian Hunger berichtet.
Um nur 99 Schilling bietet heute eine Tageszeitung im Kleinformat ein GSM-Handy zum Kauf an.
Bedingung der gleichzeitige Abschluss eines Jahresabonnements der Zeitung und Bindung an einen bestimmten Netzbetreiber.
Damit will man offensichtlich eine Wochenzeitung unterbieten, die kurz zuvor ihre Handys sogar verschenkt hat, dafür muss man das Blatt allerdings zwei Jahre lang abonnieren.
Das gegenseitige Unterbieten, um Marktanteile und Quoten zu keilen, kennt zurzeit sichtlich keine Grenzen und geht von den beiden am Markt befindlichen Netzbetreibern Mobilcom und Maxmobil aus, die noch vor einem Jahr erklärt haben, sich einen fairen Wettbewerb über Qualität liefern zu wollen und jetzt voll im Preisschlachtschlamm liegen.
Von einem total überhitzten Wettbewerb und einem Werbeverhalten, das nur mit einer Irrationalität der Verkaufsmanager zu erklären ist, spricht der Chef des Instituts für Handelsforschung, Erwin Pock.
Denn spätestens nach zwei Monaten würde ein Käufer oder Beschenkter ohnehin von selbst drauf kommen, was das billige Handy wirklich kostet, wenn er die Gebührenrechnung im Postkasten findet.
Und Dozent Wolfgang Mayrhofer vom Institut für Werbewissenschaften und Marktforschung an der Wirtschaftsuniversität Wien warnt vor den Langzeitfolgen und dem Imageschaden.
Kann etwas, das billig oder gar gratis ist, überhaupt gut sein, könnte sich da der Konsument eines Tages fragen.
Wenn man jetzt versucht, kurzfristig Umsätze oder Marktanteile
durch einen ruinösen Preiskampf zu gewinnen, ist sicher nicht abzusehen, welchen Schaden man langfristig für die Marke anrichtet.
Das heißt, es ist entweder nur über größten finanziellen Aufwand oder überhaupt nicht mehr möglich, von diesem Billig-Image wegzukommen.
Es sei durch mehrere wissenschaftliche Studien belegt, dass das Image eines Produkts, in diesem Fall des Mobiltelefons, entscheidend für den Verkaufserfolg ist, sagt Dozent Meierhofer.
Man sollte sich bemühen, hier insbesondere ein Image langfristig zu pflegen.
Das heißt, alle kurzfristigen Effekte sind etwas, was die Marke im Wesentlichen mehr schädigen, als sie der Marke Gutes tun.
Und ein Negativ- bzw.
Billig-Image könnte sich nicht nur auf das Produkt, sprich das Gerät, das Mobiltelefon niederschlagen, sondern auch auf den Netzbetreiber, fürchtet der Marktforscher.
Es wäre sicher auch denkbar, dass nicht nur die Marke, die jetzt sehr billig hergegeben wird oder sogar verschenkt wird, zum Schaden kommt, sondern dass das natürlich auch im Sinne eines negativen Image-Transfers auf den Betreiber des Netzes zurückfällt.
Das heißt, wenn ein Betreiber eines Netzes Geräte herschenken muss, dann könnte natürlich bei einzelnen Konsumentengruppen durchaus der Eindruck entstehen,
dass das aus Gründen gemacht wird, um vielleicht eine nicht ganz so vorhandene hohe Effizienz des Netzes irgendwo zu verbergen.
Und die Folge eines schlechten Images, die Kunden reagieren nicht wie gewünscht mit Kauf, sondern mit Verweigerung.
Eines kann man jedenfalls schon jetzt überall, sei es auf den Straßen, in Restaurants oder in Freizeiteinrichtungen beobachten.
Das Image des exklusiven, wenigen privilegierten, vorbehaltenen Luxusprodukts hat das Handy ohnehin schon lange nicht mehr.
Und nächstes Thema, der Bankomat.
So praktisch und einfach Geld abheben mit der Plastikkarte aus dem Bankomat auch sein kann, so tückisch kann es nämlich sein, wenn der Geldausgabeautomat technische Probleme hat und weniger herauskommt als bestellt oder, und das ist noch unangenehmer, wenn freche Diebe die Karte stehlen, den Code manipulieren oder sonst wie einen ahnungslosen Bankomat-Kunden betrügen.
Die Tricks der Betrüger sind ja bekannt.
Sie reichen vom komplett falschen Bankomat, in dem der Dieb versteckt ist und die Karte einsteckt, bis zu raffinierten elektronischen Geräten, mit denen fremde Codes geknackt werden können.
Die Bankomatbetreiber fühlen sich im Schadensfall allerdings sehr oft unzuständig, wenn der Geschädigte sein Geld zurückverlangt.
Also was tun?
Hans Focknuber hat ein paar Tipps.
Eine Frau will an einem Samstagvormittag von einem Bankomaten 1000 Schillen beheben.
Nach Eingabe der Daten und der Codenummer erscheint auf dem Schirm das Wort Warten und schließlich geht das Glasfenster herunter, ohne dass die Kundin Geld oder Karte erhält.
Sie läuft nach Hause und lässt die Karte sofort sperren.
In der Zwischenzeit hat ein Betrüger bei einer Indoor-Kasse mit ihrer Karte 20.000 Schillen behoben.
Wenn die Angaben der Kunden stimmen, muss der Bankomat manipuliert gewesen sein, jemand muss sie beim Eingeben der Codenummer beobachtet haben.
Seit Monaten kämpft sie um Schadensregulierung.
Ein anderer Fall.
Jemand will im Ausland Geld beheben, doch der Automat zeigt an, dass keine Verbindung nach Österreich möglich ist.
Einen halben Tag später klappt es.
Abgebucht wird aber der Betrag zweimal, denn auch der erfolglose erste Versuch wird als Behebung gewertet.
Auch hier nach Monaten noch keine Schadensregulierung.
Eine der Ursachen dafür ist, in den allgemeinen Geschäftsbedingungen zu finden, meint Peter Kolber vom Verein für Konsumenteninformation.
In den Geschäftsbedingungen ist vorgesehen, dass die Bank keine Haftung für Schäden an den Geräten übernimmt und dass alle Folgen und Nachteile aus Verlust der Karte, aus Fälschungen und Ähnlichem der Kunde zu tragen hat.
Es gibt dann eine Einschränkung,
Nämlich, wenn durch Manipulation Dritter an Bankomatgeräten Schaden entsteht, dann würde den die Bank tragen.
Allerdings nur, und da beißt sich die Katze in den Schwanz, wenn der Kunde dies nachweist, was der Kunde nie kann.
Das heißt, auch dieser Fall bleibt am Kunden sitzen.
Organisiert wird das Bankomatwesen in Österreich von der EuropäAustria, abgekürzt APSS, die sich auch um die Schadensregulierung kümmert.
Sie hat eine Schadenskommission eingerichtet, die allerdings nicht sehr transparent entscheidet.
Die Forderung des VKI daher, dass es unbedingt notwendig ist, eine Schlichtungsstelle in diesem Bereich einzurichten, die von den Banken, aber auch von der Verbraucherschutzseite besetzt wird und wo man nach der Plausibilität der Kundenangaben die Schäden, die da entstehen, und so viele sind es nicht, wenn ich den Angaben der APSS trauen darf,
dass man diese Schäden dort reguliert.
Dr. Trzka von der APSS kann einer paritätisch besetzten Schlichtungsstelle wenig abgewinnen, weil er hier zu viel Politik im Spiele sieht.
Ausschließen möchte er aber auch diese Lösung nicht.
Jedenfalls gibt es im Bankenbereich und bei der Europä-Austria ebenfalls Überlegungen, das Schadensregulierungswesen zu verbessern.
Wie das genau aussehen soll, steht noch nicht fest.
Jedenfalls sollte aber der Vorgang durchschaubarer und kundenfreundlicher als bisher gestaltet werden.
Noch schaut der Kunde also ziemlich durch die Finger, wenn bei Bankomat was schief geht, sie hörten Hans Fockenhuber.
Wie soll es weitergehen mit Österreichs Bundesheer angesichts NATO-Neu- und Partnerschaft für den Frieden?
Eine Reduzierung des Heeresumfangs und eine Professionalisierung des Bundesheeres durch Strukturänderungen wünscht sich der Wehrsprecher der SPÖ, Anton Gahl.
Er will Corps- und Militärkommanden einsparen und die Mobilmachungsstärke reduzieren von 120.000 auf 60.000 Mann bzw.
Frau.
Für Gahl sind diese Maßnahmen unabhängig vom künftigen sicherheitspolitischen Weg Österreichs zu sehen und in Sachen NATO-Beitritt ist er nicht ganz auf Parteilinie, wie Gerald Gross berichtet.
Was tut ein Wehrsprecher der SPÖ, der zwar mit einem NATO-Beitritt sympathisiert, aber nicht mit der Parteilinie in Konflikt kommen will?
Er spricht nicht darüber.
Erst auf hartnäckige Journalistenfragen am Ende einer Pressekonferenz zum Thema «Grundlegende Strukturfragen des Bundesheeres» nimmt Gahl auch zum sicherheitspolitischen Thema Nummer 1 Stellung.
Ich bin sicher nicht für einen NATO-Beitritt von heute auf morgen und ich könnte mir auch vorstellen, dass diese Entscheidung
auch 1999 nach den nächsten Nationalratswahlen erst gefällt wird.
Ich schließe einen NATO-Beitritt nicht aus.
Ähnlich schwer tut sich Gahl auch mit der Frage, Berufseher ja oder nein.
An der Spitze der Überlegungen habe die Sicherstellung der Finanzierbarkeit zu stehen und es sei die Frage, ob sich überhaupt genügend Freiwillige für einen Berufseher finden.
Und was glaubt Gahl persönlich?
Ich kann es mir vorstellen,
Aber nicht von heute auf morgen, würde ich sagen, sondern innerhalb der nächsten zehn Jahre, wenn überhaupt, wird das erst möglich sein.
Wenn berufsher, ja oder nein kann von mir aus nicht gesagt werden, wenn viele Fragen offen sind.
Ich kann Ihnen nur eines sagen, dass es sicher nicht möglich wird, ein berufsher
in der heutigen Beamtenstruktur einzuführen.
Es wird sicher nicht möglich sein, dass ein 19-jähriger junger Mann, der sich entscheidet, Berufssoldat zu werden, dann die Garantie hat, bis zum 65.
Lebensjahr dieser Armee anzugehören.
Unabhängig von NATO-Beitritt und Berufshertritt gahl für eine rasche Reform des Bundesheeres sozusagen an Haupt- und Gliedern ein.
Und das heißt zunächst einmal weniger Leute.
60.000 statt 120.000 Mann, beziehungsweise in Zukunft Frau, Mobilmachungsstärke, weniger Beamte des Soldaten, vor allem in der Verwaltung, weniger Kasernen und Militärkommanden und nur mehr ein Korpskommando statt drei wie derzeit.
Dem Verteidigungsminister wirft der SPÖ-Wehrsprecher Versäumnisse bei der Heeresreform vor.
Dass es die ersten Soldatinnen frühestens im Sommer nächsten Jahres und nicht schon zu Jahresbeginn geben wird, sei vorherzusehen gewesen.
Ich habe nie zu jenen gehört, die gesagt haben, mit 1.
Jänner 98 wird es Frauen beim Bundesheer geben.
Das war eine Festlinie des Herrn Bundesministers und die kommt halt jetzt nicht zum Tragen.
Er hat den zeitlichen Moment unterschätzt.
In der Frage der Tragennachfolge hat sich Gahl heute festgelegt.
Und zwar nicht auf einen der zur Diskussion stehenden Fliegertypen, sondern auf die Formel, wirtschaftliche gehen vor militärisch-technische Interessen.
Und das heißt, wer das beste Angebot auch im Hinblick auf mögliche Kompensationsgeschäfte macht, der sollte zum Zug kommen.
Zwei Minuten nach halb eins weiter geht's im Mittagsschonal mit Berichten zur Europäischen Union.
Wenig Freude mit der Agenda 2000, dem großen Reformpaket der EU-Kommission, haben in Österreich die Bauernvertreter.
Sie befürchten wohl nicht ganz zu Unrecht, dass die Milliarden für die Osterweiterung der EU ihre Förderungen kräftig zusammenstutzen werden.
Das gute Drittel, das die Landwirtschaft vom EU-Budget insgesamt verschlingt, ist den Kommissaren insgesamt ja schon lange viel zu groß.
Jetzt dürften die großen Schnitte kommen.
Österreichs oberster Bauernvertreter Rudolf Schwarzböck sieht deshalb auch ziemlich schwarz für die heimische Landwirtschaft, wie Ernst Wainisch berichtet.
Die Rechnung von EU-Kommissär Franz Fischler sieht so aus.
Bleibt alles beim Alten, gibt es nach der Osterweiterung in der EU noch größere Überschüsse in der Fleisch-, Milch- und Getreideproduktion.
Deshalb will Fischler die Förderungen aus Brüssel um bis zu 30 Prozent kürzen und dafür etwa bei Rindern dem Bauer eine staatliche Prämie pro Rind zukommen lassen.
Das funktioniert nicht, kontert prompt Rudolf Schwarzböck, Vorsitzender der Landwirtschaftskammern Österreichs.
Die Bauern würden dann in große Abhängigkeit vom Staat geraten.
Und angesichts der Budgetsorgen glaubt Schwarzböck nicht, dass das neue System gut für die Bauern sein kann.
Die Agenda 2000 muss überarbeitet werden.
Denn Schwarzböck glaubt, dass nur durch die Verbilligung für den Konsumenten etwa bei Rindfleisch noch lange nicht die gesamte Nachfrage steigt.
Die Entwicklung der letzten eineinhalb Jahre hat gezeigt, dass der Verfall von bäuerlichen Produzentenpreisen, vor allem im Zusammenhang mit BSE-Problematik, nicht zu der gewünschten Absenkung der Konsumentenpreise geführt hat und die Nachfragestimulierungen durch radikale Preissenkungen sind im Grunde genommen nirgends nachweisbar und daher ist dieses Konzept
sowohl von der Zielorientierung als auch von der Ausgangslage für uns nicht nachvollziehbar.
Wir sehen nirgends einen Anhaltspunkt, dass es notwendig sein müsste, die Rinderpreise um 30 Prozent zu senken und Ausgleichszahlungen, budgetabhängige Ausgleichszahlungen für die Bauern zu verdreifachen.
Meint Schwarzböck.
Gleichzeitig bekommen es die Bauern in den nächsten Jahren mit dann hauseigener Konkurrenz aus den neun EU-Staaten im Osten zu tun.
Und der Markt soll auch für landwirtschaftliche Produkte aus Übersee, Stichwort amerikanisches Rindfleisch, weiter geöffnet werden.
Fazit aus Sicht der Bauernvertreter, das System der Agenda 2000 kann nicht funktionieren, denn die Produktionsbedingungen etwa in den USA sind ganz andere als die mit den strengen Auflagen in Europa.
Da können die EU-Bauern mit dem Weltmarktpreis wohl kaum mithalten.
Massive Kritik an den Plänen der EU-Kommission kommt auch vom deutschen Landwirtschaftsminister.
Es wird also wohl noch über die neuen Fördermodelle verhandelt werden.
Ernst Weinisch über die Sorgen der heimischen Bauern.
Sie fürchten noch mehr Konkurrenz aus dem EU-Bereich und auch aus den USA.
Beim Treffen der EU-Außenminister heute in Brüssel könnten einige wichtige Entscheidungen fallen.
Nicht so sehr auf dem Papier, aber eher atmosphärischer Natur.
Zur heiklen Frage Osterweiterung und vor allem wie sie finanziert werden soll.
Da gibt es ja fertige Konzepte.
Wie schnell aber die sechs neuen EU-Mitglieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden sollen, mit wie langen Übergangsfristen und welchen Beschränkungen für den Zuzug von Arbeitskräften, da werden noch einige Gesprächs- und Nachdenkrunden notwendig sein, bevor dann beim großen EU-Regierungsgipfel im Dezember der endgültige Fahrplan für die Osterweiterung vorgelegt wird.
Mehr engagieren will sich die Europäische Union auch im Nahen Osten.
Die gemeinsame Außenpolitik soll langsam Wirklichkeit werden.
Zum EU-Außenministertreffen direkt aus Brüssel jetzt mehr von Günther Schmitt.
Mehr um Prozeduren als um Inhalte geht es heute bei der Sitzung der EU-Außenminister.
Die luxemburgische Präsidentschaft hat vorgeschlagen, dass die 15 Mitglieder jetzt einmal bis Mitte September die sogenannte Agenda 2000 studieren, die in der vergangenen Woche vorgestellt wurde und in der die neue Agrarpolitik, die neue Strukturpolitik und die Strategie für den Beitritt der osteuropäischen Reformländer aus der Sicht der Kommission dargestellt wird.
Spannende Sommerlektüre sind die 1200 Seiten kaum, dazu gibt es zu viele Wiederholungen.
In der Beurteilung der Beitrittskandidaten etwa.
Keines dieser zehn Länder erfüllt derzeit die Beitrittsbedingungen.
Am Ende jeder Stellungnahme schrieb die Kommission, die verstärkte Heranführungsstrategie werde dem Land helfen, sich auf die mit der Mitgliedschaft verbundenen Verpflichtungen besser vorbereiten zu können.
Ebenso hat die Kommission bei fast allen Ländern den Finger auf einen besonders heiklen, lange übersehenen Punkt gelegt.
Verwaltung und Rechtsprechung in totalitären Staaten haben ja nicht die Aufgabe, für den Staatsbürger demokratische Dienstleistungen zu erbringen, sondern das Regime zu stützen.
Nach Jahrzehnten der Gewöhnung müssen die Reformstaaten das jetzt einmal aus ihren Systemen herausbringen, sonst können sie nicht am Markt ohne Grenzen teilnehmen, deren hohes Maß an Rechtssicherheit voraussetzt.
Die fünf Staaten, bei denen die Kommission den Beginn von Beitrittsverhandlungen für Anfang nächsten Jahres vorschlägt, sollten da etwas schneller soweit sein als die anderen.
Für die anderen fünf hat die Kommission vorgeschlagen, dass man ständige Reformtempo beobachtet und sie zu Beitrittsverhandlungen bietet, sobald sie soweit sind.
Damit hat die Kommission etwas anderes vorgeschlagen, als Staaten wie Frankreich oder Österreich gern hätten, nämlich den gleichzeitigen Verhandlungsbeginn mit allen Staaten.
Die Staaten können sich selbstverständlich über die Vorschläge der Kommission hinwegsetzen.
Die Fakten, wie es um die Beitrittskandidaten wirklich steht und was das Ganze kostet, liegen jedenfalls auf dem Tisch.
Nach Mitte September sollen die Außenminister dann in der Substanz über die Vorschläge reden, schlagen die Luxemburger vor.
Beim Gipfel im Dezember soll dann beschlossen werden, wie der Beginn der Beitrittsverhandlungen wirklich aussieht.
Die Reform der Struktur- und Landwirtschaftspolitik und die Diskussionen über die finanzielle Vorschau für die Jahre 2000 bis 2006 werden wohl länger dauern.
Da ist gut möglich, dass die Entscheidungen erst in einem Jahr unter österreichischer Präsidentschaft fallen.
Das würde dann eine ziemliche Bewertungsprobe für den EU-Neuling sein.
Wann die ersten Beitrittsverhandlungen abgeschlossen werden können, das steht noch in den Sternen.
Die Kommission hat sich da auf kein Datum eingelassen.
Sie hat in ihrer finanziellen Vorschau lediglich die Möglichkeit berücksichtigt, dass die Beitritte frühestens 2002 erfolgen könnten.
Nach der Lektüre der Stellungnahmen neigen hier immer mehr Menschen zur Ansicht, dass es eher einige Jahre länger dauern könnte.
Und das vereinte Europa ist auch Thema einer Sendung heute Abend.
Dass der Schilling auf meinem Bankkonto genauso viel wert ist, wie wenn wir dann den Euro haben.
Und dass der Umrechnungskurs stimmt und nicht auf- und abgerundet wird.
Ein harter Euro, das wird sich erst zeigen, ob er wirklich hart ist.
Das heißt, dass also die Maastricht-Forderungen eingehalten werden sollten, aber die können ja nicht einmal die Deutschen einhalten.
Harten oder einen weichen?
Ich beschäftige mich das ja mit der Politik und sowas, mit der Euro-Währung und so.
Also es ist mir wurscht.
Die Wut über den verlorenen Groschen.
Das ist die Hauptmotivation der Österreicher, sich vor einem weichen Euro zu fürchten.
Quer durch Europa erklingt der Ruf nach einer harten Einheitswährung und alle notwendigen Zutaten werden schon eifrig gemischt.
Der Staat soll weniger mitzureden haben, die Europäische Zentralbank dafür mehr.
Doch diese Entwicklung stößt auch schon auf Widerstand.
Kritiker bezeichnen den Monetarismus bereits als Ideologie.
Klaus Faber geht der Frage nach, wem ein harter Euro nützt.
Am Rande der EU-Außenministertagung heute in Brüssel könnten auch die feindlichen Zwillinge Israel und Palästina zusammentreffen, und zwar in Gestalt von PLO-Chef Arafat und dem israelischen Außenminister Levy.
Große Erwartungen in dieses Treffen dürfe man nicht setzen, hieß es allerdings schon, bevor sich die beiden überhaupt zusammengesetzt haben.
dass der stockende Nahostfriedensprozess wieder einmal in Schwung gebracht werden soll, dafür machen sich derzeit die USA besonders stark, allerdings auf eher inoffiziellem Wege.
Geheimgespräche in Washington soll es geben und ebenso geheime Pläne des Außenamts, wie die ewigen Streitpunkte zwischen Israel und der PLO gelöst werden könnten.
Ben Segenreich mit dem, was über die neueste Nahostfriedensinitiative der USA bekannt geworden ist.
Vor ziemlich genau vier Monaten sind die israelischen Planierraupen auf dem umstrittenen Hügel Har Homa in Ost-Jerusalem aufgetaucht.
Seither ist im Friedensprozess überhaupt nichts weitergegangen.
Aber auch ein dramatischer Rückfall oder die große Explosion, vor der viele warnen, sind zumindest bisher nicht eingetreten.
Keine Seite scheint daran interessiert, das ganze Porzellan zu zerschlagen.
Die regelmäßigen Zusammenstöße, vor allem in Hebron, halten sich in Grenzen.
Parallel dazu sucht man ständig nach einem politischen Ansatz.
Eine ägyptische Initiative, auf die man sich in den letzten Wochen konzentriert hat, gilt als gescheitert.
Doch jetzt scheinen sich endlich wieder die Amerikaner zu rühren.
Spekulationen zufolge ist ein amerikanisches Kompromisspaket in Arbeit.
Zu Vorgesprächen darüber ist heute Danina Weh in Washington eingetroffen, einer der engsten Berater von Israels Premier Benjamin Netanyahu.
Schon vorige Woche ist der palästinensische Minister und Unterhändler Saeb Erekat in Washington gewesen, um sich die angeblich neuen amerikanischen Ideen präsentieren zu lassen.
Dass diese aber wirklich so neu sind, kann bezweifelt werden.
Um die Prinzipien, auf deren Basis Israelis und Palästinenser wieder verhandeln werden, gibt es wohl nicht viel Spielraum.
Israel wird irgendeiner Art von Baustopp zustimmen müssen, vielleicht nur pro forma, vielleicht nur für ein paar Wochen, aber so, dass die palästinensische Führung das Gesicht wahrt.
Im Gegenzug wird man vielleicht die nächste Etappe des weiteren Rückzugs im Westjordanland überspringen und gleich über die endgültige Lösung verhandeln.
Diese Vorgangsweise hatte Netanyahu zuletzt vorgeschlagen.
Und mit zu dem Paket gehört natürlich wieder die zentrale israelische Forderung, dass die Palästinenser den Terror energisch bekämpfen müssen.
In diesem Bereich gibt es wieder einmal eine akute Krise, denn die Israelis sagen, sie hätten seit voriger Woche Beweise dafür, dass die palästinensische Polizei von Terroristen unterwandert sei.
Und der Polizeichef selbst wird verdächtigt,
Anweisungen zu Terroranschlägen gegeben zu haben.
Trotz aller dieser Spannungen redet man aber immerhin noch miteinander.
Heute Nachmittag sollen am Rande des Treffens der EU-Außenminister in Brüssel Israels Außenminister David Levi und Palästinenser Chef Yassir Arafat zusammenkommen.
Die UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, schlägt Alarm.
Jeden Tag sterben weltweit 1.000 Kinder an den Folgen einer AIDS-Infektion.
In dem jüngsten UNICEF-Jahresbericht wird aber auch gewarnt vor wachsender Gewalt gegen Mädchen und Frauen und vor den Folgen sich verschlechternder hygienischer Bedingungen in vielen Staaten der Welt.
Susanne Neberklar.
Grundsätzlich hat sich die Situation vieler Kinder in den letzten Jahren um einiges verbessert, sagt UNICEF-Sprecherin Silvia Dröschek.
Zum Beispiel auf dem Gebiet Gesundheit hat sich die Situation für die Kinder dieser Welt in den letzten Jahrzehnten sicher sehr stark verbessert.
In einer Hinsicht, die Kindersterblichkeit konnte halbiert werden.
In den 80er Jahren waren nur 10 Prozent aller Kinder weltweit geimpft, heute sind es bereits 80 Prozent.
Das hat sich schon sehr viel verbessert, gewisse Trends untergraben das halt leider.
Untergraben werden die Fortschritte vor allem von der wachsenden Aids-Gefahr.
Täglich infizieren sich tausend Kinder mit dem HIV-Virus, täglich sterben ebenso viele an Aids.
Innerhalb des nächsten Jahrzehnts, so der UNICEF-Bericht, könnte Aids die Hauptursache für Kindersterblichkeit werden.
Sylvia Drösek?
Das Risiko für eine Ansteckung mit dem HIV-Virus erhöht sich sicherlich auch durch die Lebensumstände.
Das heißt, besonders gefährdet sind laut Bericht Straßenkinder, arbeitende Kinder,
Kinder Prostituierte, wo ja die Zahl auch leider Gottes jährlich ansteigt.
Dann natürlich auch Kinder, die aus Familien kommen, die bereits EZ-Todesfälle haben, wo also niemand mehr Zeit hat, sich um diese Kinder zu kümmern.
Durch die zunehmende Verarmung werden die Kinder auch auf die Straße getrieben und das sind alles Sachen, die diesen Risikofaktor ziemlich erhöhen.
Obwohl 90 Prozent aller HIV-positiven Menschen in den Entwicklungsländern leben, findet der Kampf gegen Aids vor allem in den Industrieländern statt.
Und hier wird auch der Großteil des dafür zur Verfügung stehenden Geldes ausgegeben.
Doch nicht nur Aids ist für Kinder eine zunehmende Bedrohung.
Es sind auch die unzureichenden hygienischen Bedingungen.
So leben etwa drei Milliarden Menschen ohne Toilettanlagen.
Das ist die Hälfte der Weltbevölkerung.
Mittelalterliche Zustände im Bereich der Wasserversorgung ist die Todesursache für über zwei Millionen Kinder jährlich.
Die Krankheiten, mit denen sie konfrontiert sind, reichen von Lungenentzündungen über Cholera, Tuberkulose bis hin zur Pest.
Der unspektakuläre Tod an einem Durchfall ist jedoch die häufigste Todesursache für Kinder.
Die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu hygienischen Sanitäranlagen haben, wächst laut UNICEF konstant.
Grund dafür ist das starke Bevölkerungswachstum, die immer größer werdenden Städte, wo die Bautätigkeit mit dem Wachstum nicht mehr mithalten kann.
Und jetzt ein Beitrag der Wissenschaftsredaktion.
Seit die Bundesregierung ihre Technologieoffensive beschlossen hat, herrscht Unsicherheit bei der Vergabe der Technologie Milliarden.
Besonders beunruhigt sind die althergebrachten Forschungsförderungsfonds.
Die in der Offensive vorgesehenen neuen Einrichtungen könnten ihnen das Wasser abgraben und das Geld wegnehmen, fürchten sie.
Gestern gab es Beratungen zwischen Wirtschaftsminister Fahnleitner und den Forschungsförderern.
Martin Heidinger war dabei.
Besonders der FFF, das ist der Fonds zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft, fürchtet sich zu kurz zu kommen.
Seit bekannt wurde, dass zwar die Schwesterorganisation FWF, die in die Kompetenz von Wissenschaftsminister Kaspar Einem fällt, Zuwendungen von 700 Millionen Schilling erhalten wird, der FFF jedoch leer ausgehen soll, ist Feuer am Dach.
Gestern traf man an der FFF Präsident Werner Franzitz und der derzeit zuständige Wirtschaftsminister Hannes Farnleitner zu einem klärenden Gespräch.
Das Ergebnis ist für Franzitz unbefriedigend, nach wie vor gäbe es kein Budget für den Herbst.
Das große Problem, das uns trifft, ist, dass wir ja übergreifende Forschungsprojekte haben und zwar 95 bis 98 Prozent aller Projekte gehen ja nicht vom 1.
Jänner bis 31.
Dezember, sondern gehen ja irgendwo quer durch das Jahr.
Jetzt haben wir bis Juli Projekteinreichungen bedient und Förderungen vergeben, die aber bis in den Juli nächsten Jahres reichen.
Nachdem wir kein Budget für das nächste Jahr derzeit haben, müssen wir natürlich aus dem Budget des heurigen Jahres praktisch bis Juli nächsten Jahres alle diese Ansuchen bedecken.
Aus dem Grund steht uns praktisch, ob sofort, wenn Sie wollen, keine Möglichkeit mehr zur Verfügung, zusätzliche Förderungen im heurigen Jahr durchzuführen.
weil eben kein Budget für das nächste Jahr da ist.
Minister Farnleitner will sich an die Rusterabmachungen zur Technologieoffensive halten und das neue Büro für Forschung und Technologie BFT finanziell bedacht wissen.
Diese Einrichtung untersteht aber dann dem Bundeskanzleramt, fällt also nicht mehr in die Kompetenz des Wirtschaftsressorts.
Ich möchte ein gemeinsames Dach für die drei Forschungseinrichtungen, die drei große in Österreich haben, also FWF, FFF und ITF.
Zweiter Punkt, ich möchte, dass Mittel des RP-Fonds umgewidmet werden.
Und mein dritter Punkt war immer, wir brauchen ja die zwei, drei Milliarden direkt mehr für die industrienahe Forschung.
Beiden laufe ich ungeniert weiter nach.
Von einer Aufweichung der Technologieoffensive, wie sie einige Beobachter orten, will Fahnleitner nichts wissen.
Die Panik sei künstlich aufgebauscht.
Es freut den einen oder anderen nicht, dass er unter neue Aufsichtsbehörde kommen sollte, wenn das dem Kanzleramt und dem Vizekanzler
der Vizekanzlerei zugeordnet wird, also mich wundert da gar nichts.
Gemessen an dem, was jetzt auf die Forschungsszenerie zukommt, an von mir aus gewünschter besserer Dotierung und großem Haftungsrahmen, reden wir in dem Zusammenhang über Peanuts.
Bis Mitte September sollen drei Arbeitsgruppen unter der Ägide der Minister Einem und Fahnleitner die Zuständigkeiten in Sachen Forschungsförderung geklärt haben.
Weiter Streit also um die Aufteilung der Technologiemilliarden, Sie hörten Martin Heidinger.
Im Mordfall Sonja Kogler, die Tirolerin, ist ja vor einer Woche in einer türkischen Ferienanlage getötet worden, sollte heute entschieden werden, wie es juristisch weitergeht.
Mutter, Onkel und Freund der Mutter sind nach wie vor in der Türkei in Haft.
Sie wollen nach Österreich und beteuern ihre Unschuld.
Ob es eine Entscheidung der türkischen Behörden gibt, weiß Karl Jakowski.
Bereits am 16.
August müsste nach türkischem Recht die Gerichtsverhandlung über die drei Tiroler, die wegen Mordverdacht im türkischen Gefängnis Muglers sitzen, abgehalten werden.
Wie aus dem Wiener Außenministerium zu erfahren war, ist wenige Stunden nach Mordaufdeckung am 16.
Juli über die Mutter deren Freund und dem Onkel die ordentliche Untersuchungshaft verhängt worden.
Nach türkischem Recht muss immerhalb eines Monats eine Verhandlung stattfinden.
Heute haben der österreichische Anwalt der Beschuldigten und sein türkischer Kollege auch Akteneinsicht bekommen.
Auch beim gestrigen dritten Gefängnisbesuch haben die drei wieder vor einem Botschaftsangehörigen ihre Unschuld beteuert.
Der Leumund der drei Verdächtigen ist gut.
Sie waren in Österreich ordnungsgemäß beschäftigt und haben keine Vorstrafen.
Auch Meldungen, wonach das ermordete Mädchen eine Lebensversicherung hatte oder eine Erbschaft erwartete, stimmen nicht.
Die Zusammenarbeit mit der türkischen und der österreichischen Interpol in diesem Fall ist sehr rege.
Türkische Stimmen, die nicht genannt werden wollen, sagen, dass die Suppe gegen die drei des Mordes Verdächtigen sehr dünn sei, aber Verdachtsmomente gegen sie seien vorhanden.
Kulturmittagsschonal.
In Salzburg steht eine der spannendsten erwarteten Schauspielpremieren der noch jungen Festspiele bevor.
Peter Stein, der scheidende Direktor für die Sparte Theater, hat sich an Franz Grillpazas Tragödie Libussa gewagt.
Das in schwieriger Sprache gehaltene Drama von der Gründung Prags dürfte den meisten ausländischen Festspielbesuchern unbekannt sein.
Auf der Pernerinsel in Hallein gehen die Proben in die letzte Phase.
Volkmar Paschal hat dabei mit dem jungen Hauptdarsteller Christian Nickl gesprochen und er beginnt seine Vorschau mit einem Szenenausschnitt.
Da ich eile hin und fasse sie und trage die süße Beute, blaue Tropfen regnend, hierher.
Der Bauer Bremislaus hat die schöne junge Libussa, Tochter einer Fee und des gütigen Herrschers Krokus, aus einem reisenden Bach gerettet.
Libussa wird Herrscherin, Nachfolgerin ihres Vaters.
Als sie enttäuscht merkt, dass das Volk die feste Hand eines Mannes braucht, erinnert sie sich des klugen, attraktiven Landmanns und nimmt den Sträubenden an ihre Seite.
Die Zähmung des Widerspenstigen hat Peter Stein in unserem Interview das Stück auch genannt.
Für Christian Nickl, einen jungen Berliner Schauspieler, der fast frisch von der Schauspielschule kommt, steht dennoch nicht die Liebesgeschichte im Vordergrund in diesem Drama.
in dem es auch um Matriarchat und Patriarchat geht, um Gefühls- und Verstandeswelt, um die Einführung von Recht und Ordnung, um die Gründung der Stadt Prag als Sinnbild für den Staat schlechthin.
Meistens geht es sowieso miteinander her, also die Triebe und all das sich auch verwirklichen, in Machttrieben dann auch umsetzen, wenn man sich vielleicht nicht so zu ihnen bekennen kann.
Er hat ja Schwierigkeiten, sich zur Liebe zu bekennen.
Ist für Christian Nickel der Primislaus ein Macho?
Er ist ein Macho.
Allerdings muss man das auch, ohne dass das mit das Nichtleid dieser Begriff ist einfach so, eigentlich darf man ihn kaum noch benutzen oder sich dazu bekennen, dass man daran arbeitet, auch an einem Macho, in all seinen Eigenschaften, also auch in seinen positiven.
Damit meine ich, dass dieses, das Durchsetzungsvermögen, auch wenn man Ideen hat, denen zu folgen und so all diese Dinge, die uns zurzeit so schwerfallen, also auch uns jungen Leuten,
zu einer Härte auch zu sich zu bekennen, also das Aufweichen aller Konventionen hat ja auch dazu geführt, dass man vieles bespricht und das Abwägen im Vordergrund steht und nicht das Durchgreifen.
Hier wird es gezeigt und wir versuchen es, wie dieser Mann so zur Tat schreitet und mit allen Konsequenzen, auch mit den zerstörerischen eben.
Gefühlswelt und Verstandeswelt ist das Wichtigste an diesem Stück, ja.
Schwierigkeiten gibt es bei Grillparzer immer mit den Versen, fünffüßigen Jampen und der vertrackten komplizierten Sprache.
Das war zunächst sehr schwierig.
Ich habe beim Lesen des Originaltextes Mühe gehabt und gedacht, ich werde das nicht schaffen, das glaubhaft zu erzählen oder diese Texte zu sprechen.
Allerdings durch die Bearbeitung von ihm, die ja in der Sprache bleibt, sehr in den Worten von Grillpatzer bleibt, aber eben einige Worte umstellt und so weiter, das mir sehr viel näher gerückt ist und uns allen.
Hören Sie noch die junge Schauspielerin Dörte Lisewski, die eine sehr jugendliche Libussa spielt und am Schluss in ihrem großen Monolog die Gründung Prags und die Zukunft der Weltenordnung prophezeit.
Nicht Ganze mehr, nur Teile wollt ihr sein von einem Ganzen, das die Stadt sich nennt.
Der Staat, der jedes Einzelne in sich verschlingt, statt Gut und Böse nur den Nutzen wägt, den Vorteil und euren Wert abschätzt nach seinem Preis.
Premiere von Libussa ist übermorgen Donnerstag.
Für die geplanten 16 Aufführungen gibt es noch Karten.
Und wir schließen das Mittagsjournal mit einer Meldungsübersicht.
Europa.
Die Situation in den Hochwassergebieten entlang von Oder und Neiße ist äußerst prekär.
Am deutschen Oberlauf der Oder ist der Höchstpegel der Jahrhundertflutwelle von 1930 teilweise bereits überschritten worden.
Überall befinden sich Einheiten von Bundeswehr, Bundesgrenzschutz und freiwillige Helfer im Dauereinsatz, um das Brechen der aufgeweichten Dämme zu verhindern.
Unterdessen bereitet der Katastrophenschutz in Brandenburg die Evakuierung von besonders gefährdeten Gebieten vor.
Unvermindert ernst ist die Lage auch trotz Wetterbesserung in vielen Überschwemmungsgebieten Polens.
In zwölf Bezirken Süd und West Polens gilt weiterhin die höchste Alarmstufe.
Österreich.
Die Bundesregierung berät heute Abend über Einsparungen im Sozialbereich im Ausmaß von 16 Milliarden Schilling.
Es geht ausschließlich um kurzfristige Ziele für das Doppelbudget 1998-99, wie etwa die Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters, die Anbeziehung aller Arbeitnehmer in die Sozialversicherung und die Erhöhung der Höchstbemessungsgrundlage auf 45.000 Schilling.
Einige Vorhaben sind zwischen SPÖ und ÖVP nach wie vor umstritten.
Morgen werden die Sozialpartner über die Vorschläge beraten.
Die Zahl der Beschäftigten war in der ersten Hälfte dieses Jahres um 13.000 höher als vor einem Jahr.
Die meisten Arbeitsplätze entstanden im Dienstleistungsbereich, aber auch im Handel, bei den Sozial- und Gesundheitsberufen sowie in der öffentlichen Verwaltung sind heuer mehr Menschen beschäftigt als im Vorjahr.
SPÖ-Nationalratsabgeordneter Robert Elmecker ist gestern im Alter von 55 Jahren in Linz an den Folgen eines Gehirntumors gestorben.
Elmecker war viele Jahre lang Sicherheitssprecher der SPÖ.
Ins Kreuzfeuer der Kritik geriet er Anfang der 90er Jahre durch sein umstrittenes Verhalten während einer diplomatischen Mission in Rumänien.
Österreich, Großbritannien.
Österreichs Jugendliche neigen besonders zu Alkoholmissbrauch und zu Gewaltanwendung.
Dies geht aus einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor, die heute in London veröffentlicht worden ist.
Im internationalen Vergleich liegen Österreichs Jugendliche demnach beim Alkoholmissbrauch an vierter Stelle, in der Gewaltstatistik an zweiter Stelle.
Das Wetter heute Nachmittag.
Im Norden und Osten wechselnd bewölkt und noch ein paar Regenschauer, sonst schon oft sonnig.
Die Höchsttemperaturen 20 bis 27 Grad.
Das war das Mittagsschonal vom 22.
Juli.
Tontechnik Herbert Hainer, die Sendungsverantwortung hatte Udo Bachmeier und ein Mikrofon war Agathe Zuppan.