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KI-generiertes Transkript
Griff.
Österreich 1.
Zwölf Uhr.
Mittagsschornal.
Eine angenehme Mittagsstunde wünsche ich Ihnen, Ilse Oberhofer, führt Sie durch diese Sendung und fürs Erste gleich ein Überblick über die wichtigsten Themen, die Sie bei uns hören.
Vor dem Hintergrund des Wahlkampfes eine außenpolitische Erklärung von Außenminister Schüssel ergibt sie in der Wiener Hofburg ab.
Zur gleichen Zeit im großen Ministerratssaal im Bundeskanzleramt eine Pressekonferenz von Bundeskanzler Franitzki.
In diesem Ministerratssaal hätte eigentlich ursprünglich gern Wolfgang Schüssel seine Erklärung abgegeben, aber es hieß leider bis jetzt eben vom Kanzler.
Die Arbeiterkammer klagt, das Gewinnsteueraufkommen hält nicht Schritt mit dem Lohnsteueraufkommen.
In Tirol liegt nun jene Studie vor, die die Zahlen und Daten kritisch durchleuchtet, auf denen der Transitvertrag beruht.
Bei der Wiener UNO-Konferenz zur Rettung der Ozonschicht sind heute neue Zahlen über die fatalen Folgen des Ozonlocks für Menschen und Tiere präsentiert worden.
Die wichtigsten Auslandstheme.
Fortschritt im nordirischen Friedensprozess.
US-Präsident Clinton ist quasi rechtzeitig zum Abkommen zwischen Major und Burton zu einem Staatsbesuch in London eingetroffen.
Parlamentswahlen finden heute in Ägypten statt.
Für Analphabeten weisen Symbole auf Kandidaten und Parteien hin.
Die Opposition fühlt sich diskriminiert durch Logos wie Revolver oder Flasche.
Veronika Seyer hat sich bei den Serben in Sarajevo umgehört.
Welche Ängste gibt es bei den dort lebenden Menschen nach dem Abkommen von Däten?
Und in Brüssel beraten heute die EU-Verantwortlichen über die heikle Frage, wie viele Hormone dürfen drin sein im Fleisch?
Die Kulturredaktion bringt ein Interview mit dem österreichischen Filmemacher und Psychiater Houhang Alahari.
Zunächst aber jetzt der Überblick in den Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Daniel Rhein.
Gesprochen und gelesen werden die Meldungen von Josef Natek.
Griechenland.
Ministerpräsident Andreas Papandreou schwebt in akuter Lebensgefahr.
Ein behandelnder Arzt sagte, sollte Papandreou nicht bald wieder in der Lage sein, aus eigener Kraft zu atmen, stünden seine Chancen schlecht.
Derzeit wird der 76-Jährige künstlich beatmet.
Zu der Lungenentzündung sind nun auch Nierenprobleme dazugekommen.
Papandreous Frau, seine Ex-Frau und seine vier Kinder sind bei ihm im Krankenhaus.
Großbritannien.
Der amerikanische Präsident Clinton berät mit dem britischen Premierminister Major die jüngsten Fortschritte im Nordirland-Friedensprozess.
Major und der irische Premierminister Bruton haben sich auf Druck der USA darauf geeinigt, Allparteiengespräche über Nordirland vorzubereiten.
Außerdem soll eine internationale Kommission unter amerikanischer Führung die Entwaffnung der Untergrundorganisationen überwachen.
Morgen will Präsident Clinton in die nordirische Hauptstadt Belfast reisen.
Zuvor steht noch ein Treffen mit der englischen Königin und eine Rede vor dem britischen Parlament auf dem Programm.
Belgien.
Die Verteidigungsminister der NATO besprechen in Brüssel letzte Einzelheiten der Bosnien-Friedenstruppe.
Gestern hat sich die NATO mit dem russischen Verteidigungsminister Grachev auf die Beteiligung Russlands an der Friedenstruppe geeinigt.
Es wird ein eigenes Gremium geschaffen, um die Befehle zu koordinieren.
Russland wird etwa 1.500 Mann nach Bosnien schicken.
Die USA wollen bereits kommende Woche ein Vorauskommando von 700 Soldaten entsenden.
Etwa 20 Millionen Ägypter sind aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen.
Entscheidende Veränderungen werden nicht erwartet.
Nach allen Prognosen dürften die nationaldemokratische Partei von Präsident Mubarak wieder die Zweidrittelmehrheit erreichen.
Vor Öffnung der Wahllokale sind in Oberägypten mehr als 1000 Anhänger der sogenannten Moslem-Bruderschaft festgenommen worden.
Präsident Mubarak beschuldigt die Moslem-Bruderschaft, bewaffnete islamische Gruppen zu unterstützen.
Österreich Die 260.000 Bundesbediensteten und Landeslehrer wählen heute und morgen ihre Personalvertreter.
Die Christgewerkschafter verfügen derzeit über die absolute Mehrheit.
Ziel der sozialdemokratischen Gewerkschafter ist es, diese Mehrheit zu brechen und den eigenen Stimmenanteil von 30 Prozent zu erhöhen.
Die Aktionsgemeinschaft Unabhängiger und Freiheitlicher liegt seit der vorangegangenen Wahl bei 8 Prozent.
Mit diesem Ergebnis ist für morgen Abend zu rechnen.
Das Grazer Unternehmen Lothar Cladrowa Elektrotechnik wird voraussichtlich morgen einen Ausgleichsantrag stellen.
Nach Angaben des Kreditschutzverbandes von 1870 ist das Unternehmen mit 72 Millionen Schilling überschuldet.
Gründe für die Insolvenz sind die zunehmende ausländische Konkurrenz und der harte Preiskampf im Baugewerbe, der sich auf den Elektro-Großhandel auswirkt.
Derzeit werden Verhandlungen mit einem Kaufinteressenten geführt.
180 Cladrova-Dienstnehmer sind vom Ausgleich betroffen.
Sie sollen vom neuen Eigentümer übernommen werden.
Der Kärntner Ex-Industrielle Edwin Neuwirth steht wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung in Wien vor Gericht.
Ihm wird vorgeworfen, beim Besuch des russischen Ultranationalisten Schirinovsky vor zwei Jahren in einem Interview die Existenz von Gaskammern in den Nazi-Konzentrationslagern geläugelt zu haben.
Im Falle eines Schuldspruches droht Neuwirth eine Haftstrafe von ein bis zehn Jahren.
Deutschland.
In Göttingen hat ein Prozess um Aids-verseuchte Blutkonserven begonnen.
Die Anklage wirft einem Laborarzt dreifachen Mord und versuchten Mord in fast 6.000 Fällen vor.
Der Arzt hat Blutspenden nur unzureichend auf Aids und auf andere Krankheiten getestet.
Die Blutkonserven wurden an Krankenhäuser in ganz Deutschland verkauft.
Frankreich.
Auch am sechsten Tag des Eisenbahnstreiks ist es wieder zu einem Verkehrschaos gekommen.
Nach französischen Radioberichten erreichten die Staus auf den Zufahrtsstraßen rund um Paris eine Länge von insgesamt 500 Kilometern.
Der öffentliche Nah- und Fernverkehr ist praktisch lahmgelegt.
Die Streikenden protestieren gegen die Sparpläne der französischen Regierung.
Ministerpräsident Juppé wird den umstrittenen Gesetzestext heute ins Kabinett einbringen.
Kernpunkt ist eine Sondersteuer von einem halben Prozent auf fast alle Einkommen.
China.
Ein chinesischer Spionagesatellit ist aus der Erdumlaufbahn geraten.
Er wird nach amerikanischen Militärangaben Anfang April auf die Erde stürzen.
Der Satellit hat die Größe eines PKW und wird wegen seiner Hitzedämmung beim Eintritt in die Erdatmosphäre voraussichtlich nicht verglühen.
Wer das chinesische Spionagegerät findet, kann Aufschlüsse über Militärgeheimnisse Chinas erhalten.
Ja, nach den Nachrichten zum Wetter an einem trüben Tag, mit dem heutigen hoffentlich nicht noch trübere Aussichten, habe ich gefragt, Peter Sterzinger?
Ja, es wird langsam heller.
Immer noch ist die Luft zwar feucht, doch gibt es weniger Nebel, der Himmel ist, wenn auch meist bedeckt, doch wirklich merklich heller geworden.
Ab morgen nimmt die Feuchtigkeit langsam ab, der Druck steigt und zum Wochenende hin zeichnet sich ein Trend zu ruhigem Hochdruckwetter ab.
was aber freilich wieder viel Nebel über dem Flachland erwarten lässt.
Zeitweise regnet es jetzt leicht im Bereich Wien, Niederösterreich und im Burgenland und nur ganz vereinzelt hält sich nur noch gefrierender Nebel.
Im Süden Österreichs scheint stellenweise bereits die Sonne.
Die aktuellen Meldungen, Wien hat es gerade zu regnen aufgehört 3 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 4, St.
Pölten und Linz bedeckt 2 Grad, Salzburg und Innsbruck stark bewölkt 3, Bregenz stark bewölkt 5, Graz bedeckt 5 und Klagenfurt stark bewölkt schon 7 Grad.
Am Nachmittag lockert es weiter auf in Osttirol, Kärnten, Teilen der Steiermark und wohl auch Salzburgs.
Hier kommt die Sonne immer mehr durch, in Westösterreich eher noch nicht.
Im Osten wird es weiterhin ab und zu leicht regnen, im Waldviertel möglicherweise noch ein bisschen schneien.
Im Norden des Wald- und Müllviertels liegt der Schnee immerhin bis zu 15 cm hoch.
Hier bleiben die Temperaturen um 0, sonst steigen sie auf 1 bis 7 Grad.
Während der Nacht sind dann wieder Regen und etwas Schneefall in Ostösterreich möglich.
Die Möglichkeit von Straßenglätte sollte daher nicht übersehen werden.
Morgen früh und am Vormittag leichter Regen oder Nieseln in der gesamten Osthälfte Österreichs, im Westen Nebel in den Tälern, oberhalb 1000 Meter zeitweise Sonne.
Donnerstagnachmittag bleibt es überall trocken, im Flachland aber noch stark bewölkt oder nebelig.
Die Temperaturen ändern sich morgen nicht.
Übermorgen Freitag setzt sich die Sonne dann langsam durch, am längsten nebelig bleibt es in den Becken im Süden und im Rheintal.
Es wird etwas kälter.
Neun Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Von außenpolitischer Fortün ist derzeit US-Präsident Clinton umweht.
Nach der geglückten Bosnien-Einigung von Dayton färbt jetzt wohl auch einiges vom Fortschritt im Nordirland-Friedensprozess auf den amerikanischen Präsidenten ab.
Clinton ist ja heute zum Auftakt seiner Europareise in London eingetroffen.
Ein Besuch in Belfast soll dann morgen folgen.
Und es ist wohl nicht Zufall, dass ausgerechnet am Vorabend dieses Besuchs die stagnierenden Nordirland-Gespräche neue Impulse bekommen haben.
Die Regierungschefs von Großbritannien und Irland, John Major und John Bruton, haben sich ja gestern Abend auf All-Parteien-Gespräche der Bürgerkriegsparteien im Februar in London geeinigt.
Eine internationale Kommission unter amerikanischer Führung soll vorher die Entwaffnung der nordirischen Untergrundkämpfer überwachen.
Wenn das gelänge, könnte man wohl tatsächlich von einem Erfolg sprechen.
Das allerdings werden wohl erst die kommenden Wochen zeigen.
Vorderhand jedenfalls kann Clinton in Großbritannien wohl auch ein bisschen als Nordirlandschutzherr begrüßt werden.
Claudia Neuhauser aus London.
Kurz bevor der amerikanische Präsident Bill Clinton das Flugzeug bestieg, um nach London zu fliegen, gab es in Downing Street No.
10, dem Sitz des britischen Premierministers, gestern spätnachts eine hektisch einberufene Pressekonferenz.
Der britische Premierminister und sein irischer Amtskollege John Bruton verkündeten einen Durchbruch in den nordirischen Friedensverhandlungen.
Es soll eine Kommission unter dem Vorsitz des amerikanischen Senators George Mitchell geben,
der mit den betroffenen paramilitärischen Gruppen in Nordirland die Übergabe von Waffen und Sprengstoff verhandelt.
Gleichzeitig hat man sich auch auf Allparteienverhandlungen geeinigt, die im Februar in Nordirland beginnen sollen.
Der Druck des Clinton-Besuchs hat wieder Bewegung in die Nordirland-Gespräche gebracht und der amerikanische Präsident äußerte seinen Stolz darüber, dass Amerika die Friedensprozesse in Nordirland, im Nahen Osten und in Bosnien unterstützen könne.
Der amerikanische Präsident sagte, dass auch alte Konflikte überkommen werden könnten, wenn es genug Mut und Entschiedenheit gäbe.
Der Wille zum Frieden sei stärker als Bomben und Munition, sagte Bill Clinton.
Aber auch wenn der amerikanische Präsident, der sich mit seiner Reise der Stimmen der vielen Amerikaner irischer Abstimmung versichern will, London und Belfast zu einem Zeitpunkt besucht, wo im Friedensprozess wieder Bewegung zu spüren ist, so ist der gefeierte Durchbruch in den Friedensverhandlungen doch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Denn die alte Streitfrage, ob die katholische irisch-republikanische Armee ihre Waffen vor dem Beginn der Allparteiengespräche abliefert, ist nach wie vor nicht gelöst, sondern durch die internationale Kommission vorerst nur aufgeschoben.
John Major hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er die IRA zwar nicht in eine Ecke drängen will, aber Abrüstung sei eine absolute Notwendigkeit.
Niemand würde sich mit der IRA und ihrem politischen Armschin-Fan an einen Tisch setzen und reden, solange es keine Abrüstung gäbe, sagte John Major.
Mit diplomatischen Formulierungen haben sich die Regierungschefs Bruton und Major trotz ihrer Uneinigkeiten in der Abrüstungsfrage auf die internationale Kommission als Kompromiss geeinigt.
In Nordirland sind alle Seiten nur wenig begeistert über das Abkommen in London.
Ob die IAA ihre Waffen abgeben wird ist weiterhin unklar und für die protestantische Gegenseite formuliert der Chef der demokratischen Unionsparteien Ian Paisley seine Zweifel.
Für Ian Paisley ist das Abkommen nur eine Sprachregelung, die für Bill Clinton getroffen wurde, sodass er nach dem Bosnien-Abkommen auch etwas in Nordirland zu verkünden hat, sagt Ian Paisley.
Bill Clinton, der mit John Major nicht nur über Nordirland, sondern auch über die Truppenverlegung nach Bosnien reden wird, hält zum Mittag eine Ansprache im britischen Parlament und reist morgen nach Belfast weiter.
Vor allem die nordirischen Katholiken erwarten sich Unterstützung vom Besuch des amerikanischen Präsidenten.
Claudia Neuhauser hat aus London berichtet.
John Bruton, der noch nicht einmal ein Jahr irischer Regierungschef ist, setzt sich überraschend vehement für einen Frieden in Nordirland ein.
Denn eigentlich hatte man erwartet, dass ihm diese Angelegenheit wesentlich weniger am Herzen liegen würde als seinem Vorgänger Reynolds, der ja die Gespräche begonnen hat.
Constanze Ripper zeichnet im Folgenden ein Porträt des irischen Regierungschefs.
Als John Bruton im Dezember letzten Jahres überraschend Regierungschef wurde, glaubten viele, der Friedensprozess werde unter ihm eher einschlafen.
Denn dem katholisch erzogenen Bruton wird eher ein Faible für die protestantische, England-orientierte Seite Nordirlands nachgesagt.
Dieses Paradox hat historische Ursachen.
Die Vorgängerin seiner Partei, Finna Gael, hat einst den Unabhängigkeitskompromiss von 1921 unterschreiben lassen, der nur einem Teil von Irland eine teilweise Unabhängigkeit vom britischen Königreich brachte.
Die ideologische Gegenrichtung vertritt die zweite Großpartei Irlands, Fianna Fael, der Brutons Vorgänger Reynolds angehört.
Die beiden Parteien wechseln sich mit schöner Regelmäßigkeit in der Regierungsführung ab.
Der als ideenreich aber langweilig geltende John Bruton leitete schon mit 19 die Jugendorganisation der Finna Gael.
Drei Jahre später kam er ins Parlament, wo der Gutsbesitzer zunächst für Landwirtschaftsfragen zuständig war.
Seit 1975 wechselte er unter rasch wechselnden Regierungen mehrmals vom Oppositionsführer zum Regierungsmitglied und zurück.
Unrühmliche Bekanntheit erwarb sich Bruton als Finanzminister.
Zweimal stürzte die Regierung über seine Reformpläne, 1982 und 1987.
Einmal wollte Bruton eine Mehrwertsteuer auf Kinder, Schuhe und Kleidung einführen, das zweite Mal kämpfte er für ein rigides Sparprogramm.
In den darauffolgenden acht Oppositionsjahren wurde Bruton Parteivorsitzender.
Zweimal versuchten Gegner in der eigenen Partei ihn zu stürzen.
Vor seiner Regierungsübernahme war er mit 17 Prozent Zustimmung der unbeliebteste Politiker Irlands.
Es fehle ihm, so Kommentatoren, jeder Sinn für irische Dramatik.
Seiner Ehrlichkeit und Geradlinigkeit gehe der Witz ab.
Er wurde nach Reynolds Rücktritt nur deshalb mit der Regierungsbildung betraut, um neue Wahlen zu vermeiden.
Doch bis jetzt hat die wackelige Koalition seiner liberal-konservativen Partei mit Labour und den linken Demokraten ganz gut gehalten.
Bruton ist heute 48 Jahre alt, er hat mit seiner Frau Finola Gill vier Kinder.
John Putin, irische Regierungschef, ein wichtiger Mann im Nordirland-Friedensprozess, wir haben ein Portrait von Constanze Ripper gehört.
Für die meisten Franzosen hat heute früh der Arbeitstag wohl wieder mit Chaos auf den Straßen und massiven Verkehrsbehinderungen begonnen.
Nach wie vor legen die Eisenbahner den öffentlichen Nah- und Fernverkehr fast völlig lahm, heute ist es bereits ihr sechster Streiktag.
Ein Einlenken der Gewerkschaft gegenüber der Regierung ist momentan so wenig in Sicht wie ein Nachgeben der Regierung.
Es geht ja um die Sparpläne der bürgerlichen Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Juppé.
Wobei nicht nur die Staatsbahn von empfindlichen Einschränkungen betroffen ist, die Regierung macht gewaltige Anstrengungen, das Budgetdefizit in den Griff zu bekommen und ein Schwerpunkt wird da im Sozial- und Gesundheitswesen gesehen.
Und wogegen auch andere Berufsgruppen Sturm laufen, das ist die Sondersteuer von einem halben Prozent auf fast alle Einkommen.
Ministerpräsident Juppé wird diesen umstrittenen Gesetzentwurf heute bei einer Regierungssitzung einbringen.
Aber jetzt aus Paris, Evert Waroch.
Wer gestern gedacht hatte, die katastrophale Verkehrssituation in den französischen Großstädten könne nicht mehr schlimmer werden, hat sich getäuscht.
Mit rund 500 Kilometer Stau allein in den Morgenstunden im Großraum Paris wurde heute ein neuer Rekord aufgestellt.
Denn erneut stehen Züge, Busse und Fahrtlinien still, die meisten Metro-Verbindungen sind eingestellt, die wenigen U-Bahnen, die verkehren, sind hoffnungslos überfüllt und fahren außerdem nur im Einstundentakt.
An manchen besonders neuralgischen Punkten der Stadt, wie auf dem Place de la Concorde, gab es heute frühstundenlang kein Durchkommen mehr.
Unbeweglich standen die Autos Stoßstange an Stoßstange ineinander verkeilt.
Selbst für die zahlreichen Fahrrad- und Motorradfahrer gab es da keine Ausweichmöglichkeit.
Dass der eine oder andere Autofahrer da die Geduld verliert, ist wohl nicht überraschend.
Dass andere die Flucht über die Autodächer antreten, ist zumindest verständlich.
Am heutigen sechsten Streiktag
geht damit die Kraftprobe der Eisenbahner und der Angestellten der Verkehrsbetriebe mit der Regierung rund um den Zankapfelsparpaket unvermindert weiter.
Doch Premierminister Juppé will trotz der Protestwelle und trotz der auch für heute wieder angesetzten Demonstrationen
an seinen Budgetsanierungsmaßnahmen festhalten.
Auch wenn immer wieder von kleinen Zugeständnissen in den Verhandlungen mit den Eisenbahner-Gewerkschaften gesprochen wird, bleibt fraglich, ob es der Regierung gelingt, den Konflikt durch Einlenken gegenüber einer Berufsgruppe zu entschärfen.
Denn mittlerweile haben sich auch große Teile der Postbediensteten den Streiks angeschlossen.
Unter den zehntausenden Demonstranten der letzten Tage sind außerdem Lehrer, Ärzte und Krankenschwestern und morgen werden erneut die Studenten auf die Straße gehen.
Sie alle werfen der Regierung und auch Präsident Chirac vor, Erwartungen geweckt und Versprechungen gemacht zu haben, die nun nicht eingehalten werden.
Denn die Sozialpolitik muss heute der Priorität Budgetsanierung weichen.
Und da geht es für Frankreichs Politiker nicht um Popularität, sondern um die Glaubwürdigkeit ihrer Wirtschaftspolitik gegenüber den internationalen Finanzmärkten.
Soziale Spannungen in Frankreich, Eva Dwaroch hat informiert.
Alles andere als eine politische Überraschung erwartet man sich von den Parlamentswahlen in Ägypten.
Schon jetzt gilt ein Sieg der Regierungspartei von Präsident Hosni Mubarak als sicher.
Anders als bei den letzten Parlamentswahlen vor fünf Jahren hat sich diesmal allerdings die Opposition doch entschlossen anzutreten.
Wobei sich nun viele oppositionelle Kandidaten, allen voran jene der islamischen Moslembrüder, von der Wahlbehörde um es geliehende zu sagen, verhöhnt vorkommen.
Da nämlich die Hälfte der 20 Millionen Wähler Analphabeten sind, ist den Parteien auf den Wahlzetteln ein bestimmtes Symbol zugeordnet.
Die Kandidaten der regierenden Parteien dürfen sich mit Hoheitszeichen wie Kamel und Mondsichel schmücken.
Für Oppositionelle aber gibt es im besten Fall einen Eimer als Logo, was im Arabischen so viel wie Flasche bedeutet.
Und die islamischen Moslembrüder sehen sich überhaupt durch die Zuteilung des Symbols Revolver gebranntmarkt.
Wobei die Moslembrüderschaft ja die größte Herausforderung für die Regierungspartei bedeutet.
Aber hören Sie aufs Cairo, Thilo Kößler.
Wahltag in Ägypten, die Sonne scheint, die Kinder haben schulfrei, Ämter und Behörden sind geschlossen und vor dem Wahllokal gleich neben dem Kairoer Informationsministerium herrscht Festtagsstimmung, wo immer mehr als zwei Ägypter zusammenkommen, wird getanzt und gejohlt.
Beflissene Wahlhelfer verteilen noch vor dem Eingang zum Wahllokal Kärtchen mit dem Symbol des Kamels.
das die Regierungspartei für sich beansprucht, derweil der Kandidat im Auto außerordentlich wichtig telefoniert und ein außerordentliches Verkehrschaos verursacht.
Das sind die freiesten Wahlen, die Ägypten je erlebt hat.
Das sichert pflichtbewusst ein Regierungsangestellter, die Organisation sei einfach perfekt und lasse keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass hier alles mit rechten Dingen zugehe.
Wahlfälschung Gott bewahre.
Zugegeben, zum ersten Mal gibt es bei den ägyptischen Parlamentswahlen richtige Wahlboxen.
Zum ersten Mal müssen zumindest in Kairo die registrierten Wähler gegenzeichnen, wenn sie ihre Stimme abgegeben haben.
Doch irgendwie sehen die Leute von der Opposition das alles ganz anders.
Nehmen wir Mahmoud al-Hudaibi, den 74-jährigen Sprecher der Moslembrüder, der vor einigen Tagen während einer Wahlversammlung vorläufig festgenommen wurde, wie hunderte von Anhängern und etliche unabhängige Kandidaten der Moslembrüder auch.
Als er zum Wahllokal kam, war sein Name nicht eingetragen.
Dem wurde von Hand abgeholfen.
In anderen Wahlkreisen wurden die Wahlobmänner der Moslem-Brüder schon am Morgen daran gehindert, die Wahllokale zu betreten.
In Ismailia wurden angeblich nur die Vertrauensleute der NDP, der Regierungspartei Mubarak, zugelassen.
Das wirft ein Licht auf die angespannte Atmosphäre in der Schlussphase dieses Wahlkampfs und das erklärt auch, warum diese Wahlen unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen stattfinden.
Denn auf den letzten Metern hatte sich Präsident Mubarak zu einem offenen Konfrontationskurs gegenüber den Moslembrüdern entschlossen, gegen jene fundamentalistische Organisation also, die Ägypten in einen islamischen Staat verwandeln möchte.
Bisher hatte Mubarak die Moslembrüder toleriert und sogar geduldet, dass Mitglieder der Bruderschaft im Parlament saßen.
Doch angesichts des immer brutaler werdenden islamistischen Terrors warf er ihnen dann vor, geistiger Urvater oder sogar aktiver Mentor der Moslem-Aktivisten zu sein.
Und vergangene Woche verurteilte ein Militärgericht 54 Moslem-Brüder zu mehrjähriger Zwangsarbeit.
Die ohnehin bereits verbotene Organisation wurde de facto liquidiert.
Seither wurden Wahlveranstaltungen der unabhängigen Kandidaten der Moslembrüder aufgelöst, Bewerber wie Anhänger zu Hunderten vorläufig festgenommen, mit dem offensichtlichen Ziel, die Moslembrüder und deren Wählerschaft mit dem Stigma der Illegalität zu belegen.
dass sich die Kandidaten der Moslem-Bruderschaft dennoch zur Wahl stellen können, mag ein Widerspruch sein, doch unter diesen Bedingungen dürften ihre Chancen auf nennenswerte Repräsentanz im Parlament geschwunden sein.
Am grundsätzlichen Ergebnis hat ohnehin kaum jemand Zweifel.
Erneut wird damit gerechnet, dass die NDP-Präsidentin Mubarak eine satte Zweidrittelmehrheit einfahren wird.
Als Herr über ein eindrucksvolles Patronage- und Klientelsystem, als Dirigent der staatlichen Medien und Regisseur der Macht wird sie erneut die 13 Oppositionsparteien an die Wand drücken.
Heute also Parlamentswahlen in Ägypten, Thilo Köstler hat aus Kairo berichtet.
Einer der wichtigsten und zugleich heiklesten Punkte der Bosnien-Einigung von Däten betrifft den künftigen Status von Sarajevo.
Die bosnische Hauptstadt soll ungeteilt bleiben.
Der bosnische Staat selbst soll ja aus zwei Teilen bestehen, der Moslemisch-Kroatischen Föderation und der Serbischen Republik in Bosnien.
In der Hauptstadt aber soll es keine Trennung zwischen Serben und Moslems geben.
Die Führer der bosnischen Serben an ihrer Spitze Karadzic laufen seit Tagen Sturm gegen diese Vereinbarung.
Sie meinen, es würde den dort angesiedelten Serben gar nichts anderes übrig bleiben, als die Stadt zu verlassen.
Angesichts einer, wie Sie es sehen, drohenden Siegerjustiz der Moslems.
Tatsächlich scheint unter den Serben in Sarajevo die Angst vor der Zukunft groß zu sein.
Zu Recht die einen, zu Unrecht wohl auch die anderen, fürchten sie Vergeltungsmaßnahmen.
Veronika Seyer hat mit einem serbischen Bürger gesprochen, und zwar in Ilica, dem serbisch kontrollierten Teil von Sarajevo.
Unser Gesprächspartner Branko ist ein 54 Jahre alter Serbe aus Sarajevo, von Beruf Bauingenieur.
Am Beginn des Krieges tauschte er seine Wohnung im Stadtzentrum gegen das Haus eines Moslems in Ilića aus.
Seiter lebte Branko dort und kämpfte natürlich mit der Waffe in der Hand für ein serbisch Sarajevo.
Wie haben die Serben in Grbavica und Ilića auf Dayton reagiert?
Das schluckte uns ein wie eine Bombe.
Niemand hat erwartet, dass dieses Gebiet an die Moslems fallen sollte.
Die Leute haben angefangen zu überlegen, was man tun kann.
Die meisten haben beschlossen zu bleiben, denn sie haben keine Alternative und auch keinen Grund wegzugehen von dort, wo sie seit Generationen leben.
Was fühlen die Menschen jetzt?
Sie sind verbittert und enttäuscht, aber sie wollen sich nicht betreiben lassen.
Es gibt jeden Tag Proteste und Demonstrationen in Iliča und Krivoviča.
Aber alles ist ruhig.
Die Schulen funktionieren, Betriebe und Geschäfte arbeiten.
Die Armee ist in Bereitschaft.
Wir haben aus der kleinen Erfahrung gelernt.
Branko erzählt, dass er von einigen Haus- und Grundstückverkäufen gehört habe.
Wegziehen könnten aber nur diejenigen, die Verwandte in Serbien oder Montenegro hätten.
Für die große Masse der Serben sei die Lage eine Katastrophe.
Nirgends gäbe es Platz für sie, wohin sie flüchten könnten.
Die Städte wie Banja Luka seien überfüllt mit Flüchtlingen aus allen Richtungen.
Die Regierung in Sarajevo ruft die Serben zum Bleiben auf.
Haben sie Vertrauen in diese Aufforderungen?
Nein, auf keinen Fall.
Wir haben unsere Erfahrungen.
Es herrscht ein sehr hoher Grad an Hass zwischen den Völkern, dass ein Zusammenleben nicht mehr möglich ist.
Vielleicht getrennt, nebeneinander.
Außerdem hat Alija Izetbekovic angekündigt, alle vor Gericht zu bringen, die Gesetze verletzt hätten.
Jeder Serbe hat das Seine verteidigt, also würde es zu einer Hetzjagd auf die Serben kommen.
Jetzt sollen 60.000 Mann NATO-Truppen kommen.
Was denken die Menschen darüber?
Nun haben wir noch Geduld, aber die NATO keinesfalls.
Dass sie eine uns feindselige Organisation sind, haben sie schon durch ihre Bombardements gezeigt.
Wir werden uns nach unseren Möglichkeiten verteidigen.
Im muslimischen Teil Sarajevos leben mehr als 50.000 Serben.
Würden sie deren Garantien akzeptieren?
Was für Garantien?
Die können sich selbst nicht helfen.
Die sogenannten serbischen Führer in der Regierung sind nur Herzeigefiguren, als Alibi für ein angebliches multinationales Sarajevo.
Die gewöhnlichen Leute, die Serben, leben als Geiseln der Moslems und sollten eher von uns eine Rettung warten, als wir von ihnen.
Veronika Saia hat mit einem serbischen Bürger in Ilitscha in Sarajevo gesprochen und wir hören jetzt einen Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Vor zwei Jahren, im November 1993, als der Friedensschluss von Dayton noch in weiter Ferne lag, fielen 3600 kroatische Granaten auf Mostar, die Hauptstadt der Herzegowina.
Zerstört wurde unter anderem die weltberühmte Brücke über die Neretva, das Wahrzeichen der Stadt.
Als ich das erste Mal in die Stadt Mostar gekommen bin, war ich geschockt.
Es ist alles zerstört.
Man kann sich nicht vorstellen, dass das wieder aufgebaut werden kann.
Mithilfe der EU soll Mosta nun doch wieder aufgebaut werden können.
Im heutigen Journal Panorama hören Sie Impressionen aus einer nicht nur geteilten Stadt.
Wie schön, den Fluss entlang wie ein weißer Schwan, legt Mosta voll Sonne und Kleinodien, schauert und strebt mit lanzender Minarette zum Himmel hinan.
Mostar Mon Amour, eine Liebeserklärung von unserem Kollegen Radovan Grahovac.
Journal Panorama ab 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
Und zwei Minuten vor halb eins jetzt ins Inland Österreich.
Glücklicherweise nicht zu lang auf Herbergssuche war in diesen fast schon vorweihnachtlichen Zeiten Außenminister Schüssel.
Er wollte heute ja eine außenpolitische Erklärung abgeben und zwar im großen Ministerratssaal, im Bundeskanzleramt.
Man hätte ihm das auch schon zugesagt, sagte Schüssel.
Zuletzt aber habe man ihn ausquartiert.
Übrigens nicht, weil der Bundeskanzler dort zur gleichen Zeit eine Pressekonferenz gab.
Die fand in einem anderen Saal statt.
Wir werden dann auch darüber berichten.
Gestern jedenfalls nach dem Ministerrat sagte der Außenminister noch ziemlich verärgert, wir flüchten uns nun unter die Fittiche des Bundespräsidenten, der gibt uns Heimstatt in schwierigen Zeiten, wenn uns Franz Franitzki nicht mag.
Auf die Frage, ob er Schüssel, den Großministerratssaal, den traditionellen Ort der Regierungssitzung gewählt habe, mit Blickrichtung auf seinen Kanzleranspruch, da sagte Schüssel gestern nur, ich werde es die paar Wochen noch erwarten.
Nun glücklicherweise auf der Herbergssuche war er nicht zu lange.
Heute konnte er in den wohlig-warmen Räumen im Geheimen Ratssaal in der Wiener Hofburg seine außenpolitische Erklärung abgeben, Vizekanzler und Außenminister Wolfgang Schüssel Bettina Reuter berichtet.
Im ungewohnten Ambiente, also der geheimen Ratsstube in der Hofburg, gab Wolfgang Schüssel seine außenpolitische Erklärung ab.
Wenn auch nicht ganz freiwillig, so trotzdem passend war dies doch in der Monarchie Schauplatz so mancher diplomatischen Entscheidungen.
Auch Schüssels Vorgänger Alois Mock war unter den Zuhörern, als der Außenminister zu Beginn seiner Erklärung vor allem die Vorteile der EU-Mitgliedschaft hervorhob.
Niedrigere Preise, geringere Inflationsrate, Exportsteigerungen in einige europäische Länder.
Doch die Landwirtschaft, aber auch das Transitproblem gehören zu jenen Gebieten, mit denen der Außenminister noch nicht zufrieden ist.
Nicht zuletzt deshalb ist es für Schüssel in den kommenden Jahren die wichtigste Aufgabe, die politischen Chancen der Mitgliedschaft in der EU zu nutzen.
Ein weiterer wichtiger Punkt, die europäische und die österreichische Sicherheitspolitik.
Er gebe dem Bundespräsidenten Recht, sagte Schüssel, unsere eigene Sicherheit sei nicht mehr im nationalen Alleingang zu bewältigen.
Unsere Sicherheit wird heute in Palästina
in Algerien, in Nigeria oder in Sarajevo genauso entschieden wie in unserem eigenen Land.
Ich habe es für selbstverständlich gehalten, dass Österreich gerade auch als Nachbar im Rahmen seiner Möglichkeiten an der jetzt anlaufenden großen Friedensoperation der NATO in Bosnien unter einem UNO-Mandat teilnimmt.
Insgesamt zur Sicherheitspolitik, meint die Schüssel, Österreich müsse für eine glaubwürdige und gut ausgerüstete eigene Landesverteidigung sorgen.
Und?
Außenpolitische Bocksprünge bringen hier genauso wenig wie falsche Tabus oder unnötige Berührungsängste.
Es bedeutet, dass wir auch unsere Bemühungen, Österreich in gemeinsamen europäischen Sicherheitsstrukturen einzubetten, fortsetzen, ja sogar verstärken müssen.
Dabei muss uns klar sein, dass die künftigen Sicherheitsstrukturen nicht aus dem Nichts hervorwachsen, sondern natürlich auf der Basis bestehender Organisationen und besonders in diesem Kräftetreieck Europäische Union, Westeuropäische Union und NATO.
Österreich müsse die Möglichkeiten des Beobachterstatus in der Westeuropäischen Union, also dem militärischen Arm der EU, und in der NATO-Partnerschaft für den Frieden dynamisch und zukunftsorientiert nützen, sagt die Schüssel.
Als Mitglied der Europäischen Union kann sich Österreich weniger als je zuvor auf einen außenpolitischen Logenplatz zurückziehen.
Wir sind aufgerufen, das Europa von morgen aktiv und solidarisch mitzugestalten.
Schüssel wies übrigens noch darauf hin, dass Österreich auch weiterhin seine Schutzmachtfunktion für Südtirol ausüben werde.
Und noch ein Nachsatz zu dieser außenpolitischen Erklärung.
Wolfgang Schüssel wollte nicht sagen, ob er in der kommenden Regierung wieder Außenminister werden will.
Derzeit sei er damit beschäftigt, Bundeskanzler zu werden, meinte er und damit zurück ans Studio.
Ja und wir gehen weiter mit einer Pressekonferenz, die Bundeskanzler Franitzki heute Vormittag gegeben hat, um 11 Uhr zeitgleich mit dem Außenminister.
der wie gesagt in der Wiener Hofburg seine außenpolitische Erklärung abgab.
Der Kanzler hat in dem Mittelpunkt seiner Pressekonferenz ein Sieben-Punkte-Programm gegen den Missbrauch des Staates gestellt, wobei im Mittelpunkt nicht die im Wahlkampf ohnehin angesprochenen sogenannten Sozialschmarotzer standen, sondern Steuern, wie wir gleich ausführlicher von Fritz Titelbacher hören werden.
Alle Parteien in Österreich sind gegen den Sozialmissbrauch und in Zeiten, wo allgemein gespart werden soll, ganz besonders.
Heute hat nun der Vorsitzende der SPÖ-Bundeskanzler Franz Franicki sein Antimissbrauchsprogramm vorgestellt.
Ein Katalog, der sich nicht nur gegen den Missbrauch der Sozialleistungen im Besonderen, sondern den Missbrauch des Staates im Allgemeinen wendet.
Anders als der Volkspartei gehe es ihm nämlich darum, meint der Kanzler, dass es nämlich nicht nur darum geht, beim Arbeitslosengeld zu sparen, beim Pflegegeld und bei den Kuraufenthalten und bei anderen Sozialleistungen, sondern dass es mindestens so wichtig ist, bei der organisierten Schwarzarbeit und bei der Steuerhinterziehung einzugreifen, um den Missbrauch des Staates zu vermeiden.
Da zähle das von der ÖVP bekämpfte Antimissbrauchsgesetz dazu, erklärt Franitzki.
Es müsse aber in der neuen Regierung darüber hinausgehende Maßnahmen geben.
Und er präsentiert einen Sieben-Punkte-Katalog, an dessen Spitze eine neu zu schaffende Antimissbrauchsgruppe aus Sozialexperten, Rechtsanwälten und Steuerberatern steht.
Weitere Punkte richten sich dann aber auch gegen den klassischen Sozialmissbrauch, etwa Franitzkis Punkt 2.
Ich werde dafür sorgen, dass die Höchststrafen für den vorsätzlichen Missbrauch beim Arbeitslosengeld erhöht werden, und zwar von derzeit 3.000 auf 15.000 Schilling.
Und zwar geht es dabei nicht um das Verhindern von Nachbarschaftshilfe, sondern es geht darum,
die gewerbsmäßig organisierten Pfuschaktivitäten zu verhindern.
Dritter Punkt.
Wer systematisch illegal Leute beschäftigt und dadurch natürlich auch Wettbewerbsvorteile erzielt,
soll in der Zukunft seine Gewerbeberechtigung verlieren.
Weitere Franitzki-Vorhaben.
Die Sozialversicherungsanmeldung soll künftig vor der Arbeitsaufnahme erfolgen.
Steuerhinterziehung soll etwa durch intensivere Betriebsprüfungen verhindert werden.
Die Möglichkeiten zur Verlustabschreibung sollen eingeschränkt werden auf die unmittelbare Unternehmenstätigkeit.
Anwälte sollen sich dann etwa nicht mehr steuerschonend an Tennishallen oder Golfplätzen beteiligen können.
Dieses Programm legt den Verdacht nahe, dass auch Franitzki an ein wahres System von Missbrauch glaubt.
Franitzki meint jedoch nein.
Ich glaube, es sind viele Einzelfälle, daher darf man im Sozialbereich die Gesamtheit der Sozialsysteme aufgrund solcher Einzelfälle nicht in Frage stellen, sondern muss die Einzelfälle bekämpfen.
Wir haben aber auch gesehen, dort wo es gewerbsmäßig organisiert wird, wie bei der illegalen Beschäftigung, sind es nicht Einzelfälle, sondern offensichtlich doch
gut organisierte Vorgänge.
Ein Einsparungspotenzial durch dieses Antimissbrauchsprogramm will der Kanzler nicht nennen.
Er verweist aber darauf, dass alleine durch solche schon vorgenommene Reformen im Bereich der Arbeitslosenversicherung heuer eine halbe Milliarde Schilling eingespart werden konnte.
Ein Sieben-Punkte-Programm gegen den Missbrauch des Staates hat heute Bundeskanzler Franz Franitzki vorgestellt.
Fritz Titelbacher hat von einer Pressekonferenz berichtet.
Und an dieser Stelle gleich ein Hinweis.
Heute Abend gibt es im Fernsehen ja die erste große Fünfer-Konfrontation zur Nationalratswahl.
Gäste, Kanzler Franitzki, Wirtschaftsminister Johannes Dietz für die ÖVP von den freiheitlichen
Dr. Jörg Haider von den Grünen, Wirtschaftssprecher Alexander Van der Bellen und der Budgetsprecher des Liberalen Forums Hans-Peter Haselsteiner.
Heute Abend also im Fernsehen die erste große Fünfer-Konfrontation unter der Leitung von Rudolf Nagyla, 20.15 bis 22 Uhr in ORF 2.
Die letzte Steuerreform aus dem Jahr 1993 hat wesentlich höhere Ausfälle bei den Unternehmenssteuern gebracht als ursprünglich erwartet.
Zu diesem Schluss kommt die Arbeiterkammer, die das Gewinnsteueraufkommen der letzten vier Jahre analysiert hat.
Der Hauptgrund?
Seit der Steuerreform gibt es zu viele Steuerschlupflöcher, die von den Unternehmen genutzt werden.
Hans-Christian Unger dazu.
Grundgedanke der letzten Steuerreform war das US-amerikanische Vorbild.
Die Steuerbemessungsgrundlage sollte durch Abschaffung von bestimmten Steuerbegünstigungen erweitert werden, gleichzeitig wurden die Steuersätze gesenkt.
Unterm Strich sollte für die Unternehmen eine Steuerentlastung herauskommen.
Zwischen 3 und 5 Milliarden Schilling hat man vor der Steuerreform 1993 errechnet.
Tatsächlich war die Entlastung laut Arbeiterkammer aber dreimal so hoch, nämlich 15 Milliarden Schilling.
Ursache dafür war weniger das Konjunktur-Tief 1993 als die Praxis bei der Durchführung der letzten Steuerreform, meint die Arbeiterkammer-Präsidentin Eleonore Hostasch.
Es ist doch die Existenz von einer zahlreichen Anzahl von Steuerschlupflöchern, wo hier steuergestaltend gearbeitet werden kann und wo doch ein deutlich geringes Aufkommen der Gewinnsteuer damit erreicht wird.
Die tatsächliche Besteuerung der Unternehmen lag in den letzten beiden Jahren bei nur 16 Prozent, rechnet die Arbeiterkammer vor.
Zwei Drittel der Körperschaften würden überhaupt keine Körperschaftssteuer entrichten bzw.
nur den Mindestsatz von 15 Prozent.
Zudem könnten die Unternehmen noch von ihren Steuerschulden profitieren.
Insgesamt betragen die Steuerschulden, die die österreichischen Unternehmen bei den Finanzämtern haben,
54 Milliarden Shilling.
Bei rigoroser Eintreibung ließe sich hier ein beachtlicher Beitrag zur Budgetkonsolidierung eintreiben, meint die AK-Präsidentin Hostasch.
Wir haben im Sozialpartner-Gutachten einen sehr moderaten Ansatz an Möglichkeit des Eintreibungsvolumens gesehen, und zwar von 1,5 bis 2 Milliarden bei einer zusätzlichen Betrachtung und auch bei einer rigoroseren Vorgangsweise in dem Eintreiben von Steuerausstehenden.
gehen wir davon aus, dass es realistisch 5 Milliarden eintreibbar wären und damit doch ein deutlicher zusätzlicher Einnahmeeffekt erzielt werden kann.
Mehr Steuergerechtigkeit sei notwendig, meint die Arbeiterkammer.
Während die Unternehmenssteuern in den letzten Jahren nur um 18 Prozent gestiegen seien, sei das Aufkommen aus der Lohnsteuer um 50 Prozent gewachsen.
Die Forderung des Studienautors Dr. Otto Fahny
Die Botschaft ist nicht Körperschaftssteuer, Herr Höjok.
Die Botschaft ist, schließen Sie, schließen wir die Lücken, die hier aufgezeigt worden sind, um wenigstens die Erosion der Ertragssteuern zu vermeiden.
Ein Stopfen der Steuerlücken sei für die österreichischen Unternehmen verkraftbar, meint die Arbeiterkammer.
Im internationalen Vergleich würde Österreich bei der Körperschaftssteuer und der Vermögensteuer gemessen am Anteil am Bruttoinlandsprodukt ohnehin an unterster Stelle stehen, so die Arbeiterkammer.
Ja und das war ein Beitrag von Christian Hunger und ich muss mich bei ihm entschuldigen, weil ich ihn mit einem so namensähnlichen Kollegen unserer Redaktion verwechselt habe, wobei beide Herren aber natürlich in Wirklichkeit total unverwechselbar sind.
Christian Hunger, also war das mit einem Beitrag von der Wiener Arbeiterkammer, die darüber klagt, dass das Gewinnsteueraufkommen nicht Schritt hält mit dem Lohnsteueraufkommen.
In Brüssel hat heute Vormittag EU-Agrarkommissar Franz Fischler eine internationale Hormonkonferenz eröffnet.
Es ist das erste Mal seit mehr als zehn Jahren, dass sich die EU in so großem Rahmen mit Hormonbehandlung von Zuchttieren beschäftigt.
80 Wissenschaftler aus der ganzen Welt werden sich drei Tage lang über die Folgen des Hormoneinsatzes in der Tiermast auseinandersetzen.
In Europa ist dieser Hormoneinsatz zwar verboten, viele Tiermäster verwenden aber die illegalen Substanzen, um höhere Gewinne zu erwirtschaften.
Aus Brüssel berichtet Dieter Bornemann.
Der Hormonstreit zwischen den USA und Europa tobt schon seit langem.
In der EU ist der Hormoneinsatz in der Tiermast offiziell verboten, in den USA und auch in anderen Ländern wie etwa Australien werden hingegen schon seit langem bestimmte Hormone in der Viehzucht verwendet.
Die Tiere wachsen dann um bis zu 15% schneller, das Fleisch ist fettarm.
Die Mittel werden den Tieren als Depotkapsel ins Ohr implantiert.
Von dort verteilen sie sich dann nach und nach im Körper.
Bei der Schlachtung wird das Ohr mit dem Rest des Wirkstoffes abgeschnitten und weggeworfen.
Wenn ein Bauer seine Rindviecher mit Hormonen behandelt, kann er pro Tier um rund 3000 Schillen mehr verdienen, als wenn er sie natürlich wachsen lässt.
Das auf dem Markt angebotene Fleisch enthält nach Ansicht der USA nur geringe Hormonmengen und ist gesundheitlich unbedenklich.
Im Vergleich zu derart behandeltem Fleisch sei ein Hühnerei eine Östrogenbombe, zumindest nach Ansicht der Hormonbefürworter.
Und genau um diese Dinge werden die Wissenschaftler in den nächsten drei Tagen in Brüssel diskutieren.
Denn der Nachweis von Hormonen im Fleisch ist nicht immer ganz einfach.
Und über eventuelle gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen gibt es auch kaum gesicherte Erkenntnisse.
Die USA fordern jetzt von der EU das Importverbot für Hormonfleisch aufzuheben.
Wird dieser Handelsstreit bis zum Ende dieses Jahres nicht beigelegt, will Washington bei der Welthandelsorganisation WTO in Genf klagen.
Trotz des Verbotes werden aber auch in Europa viele Masttiere mit Wachstumshormonen behandelt.
In Belgien etwa ist jedes zweite Stück Fleisch, das auf den Teller kommt, voll von illegalen Wachstumsförderern.
Der Konsument hat meist das Nachsehen, weil hormonbehandeltes Fleisch nicht gekennzeichnet ist und er nicht weiß, was er da kauft.
Hormongegner verweisen vor allem auf die 70er Jahre, als europäische Tiermeister das krebserregende Diethylstilbestrol, kurz DES, verwendeten.
Italienischen Mädchen, die mit fleischhaltiger Babynahrung gefüttert worden waren, wuchsen verfrüht Brüste.
DES ist heute weltweit verboten.
Viele Tiermäster in der EU setzen aber nach wie vor Hormone ein, um die Kassen klingeln zu lassen.
Immer häufiger werden raffinierte Hormon-Cocktails gemixt, die hochwirksam und nur schwer nachzuweisen sind.
Vor allem das wachstumsfördernde Clenbuterol ist dabei sehr beliebt und wird von manchen Tierärzten unter der Hand verabreicht.
In Spanien und Frankreich gab es vor zwei Jahren mehr als 300 Erkrankungen durch kontaminierte Kalbsleber.
Das in hohen Konzentrationen vorhandene Clenbuterol löst Muskelzittern und Herzrhythmusstörungen aus.
In Brüssel hat also heute Vormittag EU-Agrarkommissar Franz Fischler eine internationale Hormonkonferenz eröffnet.
Der Ozonverlust in der Stratosphäre hat fatale Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Schon jetzt bekommen in Australien zwei von drei Menschen irgendwann in ihrem Leben Hautkrebs.
Tausende sterben jedes Jahr daran.
Auf der Wiener Konferenz zum Montrealer Protokoll wurden nun neue Zahlen über die Folgen dieses Ozonlocks bekannt gegeben.
Christoph Kugenberger und Edith Bachkönig berichten für uns.
In den letzten 20 Jahren wurde über der Erde ein Ozonschwund von 15% festgestellt.
Schon 1% Ozonschwund bewirkt eine Zunahme der gefährlichen UVB-Strahlung um 2%.
Für die Menschen bedeutet das 3-6% mehr Fälle von Hautkrebs.
Erst vor wenigen Monaten haben Wissenschaftler der UNO davor gewarnt, dass weltweit im Jahr 250.000 Hautkrebserkrankungen zu erwarten sind.
Allein in Österreich ist die Zahl von jährlich 300 auf alarmierende 1.500 gestiegen.
Die Hautkrebserkrankungen sind aber noch nicht die schlimmsten Auswirkungen des Ozonlochs, sagt der holländische Wissenschaftler Jan van der Loen.
Die wirklichen Probleme kommen erst.
So wird die menschliche Erbsubstanz durch die erhöhte Ultraviolettstrahlung verändert.
Vor allem das Immunsystem wird geschwächt.
Die Folge davon ist, dass Viren sich ausbreiten, zum Beispiel Papillomviren, die Geschwüre und Krebs auslösen, und Herpesviren.
Auch Infektionskrankheiten nehmen zu, zum Beispiel Pilzinfektionen, Lymphdrüsenerkrankungen und Malaria.
Während man sich vor Hautkrebs mit Sonnenschutzmittel schützen kann, gibt es keinen Schutz vor diesen Krankheiten.
Besonders den UVB-Strahlen ausgeliefert sind Tiere und Pflanzen.
Bei Tieren auf der Weide hat man Augenentzündungen bis zu Erblindungen beobachtet.
Auch Hautkrebs bekommen die Tiere.
Bei den Pflanzen wird das Wachstum und die Blütezeit beeinträchtigt.
Sie werden anfälliger für Schäden und produzieren sogar giftige Substanzen.
Drastisch ist bereits der Rückgang von Plankton in den Meeren.
Plankton ist die Ausgangsbasis aller Nahrungsketten im Meer.
Die Experten rechnen schon jetzt mit Fangeinbußen von sieben Millionen Tonnen Fisch im Jahr.
Wissenschaftler errechneten auch die fatalen Folgen für die Nahrungsmittel auf der Erde.
Bei einem Ozonschwund von 5 Prozent haben sie Ernterückgänge bei Soja um ein Viertel und bei Reis um ein Zehntel errechnet.
Die Umweltgruppen drängen deshalb auf einen rascheren Ausstieg aus der FCKW-Produktion.
Das FCKW zerstört ja die Ozonschicht.
In Österreich ist der Einsatz von vollhalogenierten FCKW bereits seit einem Jahr verboten.
Aber bei den teilhalogenierten FCKW wird Österreich gemeinsam mit den anderen EU-Ländern erst im Jahr 2015 aussteigen.
Bis dahin werden die Ozonkiller weiter die schützende Ozonschicht in der Stratosphäre zerstören.
Die einzige positive Wirkung des FCKW-Ausstiegs bisher ist, eine Form des FCKW, der sogenannte Methylchloroform, hat in der Atmosphäre bereits abgenommen.
Das sagte heute Umweltminister Badenstein.
Edith Bachkönig und Christoph Kuckenberger haben berichtet.
Für Jugendliche in den USA ist Gewalt ein Bestandteil ihres täglichen Lebens.
Nicht nur in der Realität, wo ja die Gefahr, dass sie oder eine ihrer Freunde Opfer eines Verbrechens werden, überdurchschnittlich groß ist.
Auch die Fiktion hält sich nicht zurück.
Filme und Fernsehsendungen sind voll mit Gewaltszenen.
Präsident Clinton hat nun die Gewalt auf dem Bildschirm zu einem Thema gemacht und er hat die Fernsehgesellschaften aufgefordert, Rücksicht zu üben.
Im Nachbarstaat Kanada, das dem amerikanischen Einfluss natürlich nicht entgehen kann, hat nun ein Techniker einen sogenannten WAI, wie Violence, also Gewaltchip, entwickelt.
Ein elektronisches Gerät, das Filme blockiert, die Gewaltszenen enthalten.
Natürlich nur dann, wenn die Streifen mit entsprechenden Erkennungssignalen ausgestrahlt werden.
Eugen Freund berichtet.
Das Wunderding sieht aus wie eine digitale Schreibtischuhr.
Zwölf Zentimeter lang, circa acht Zentimeter hoch und nicht mehr als zwei Zentimeter dick.
Im Inneren des V-Chip befinden sich hochelektronische Schaltkreise, die man entsprechend programmieren kann.
Je nach dem Alter der Kinder, die man nicht der Gewalt am Bildschirm aussetzen will, lässt sich das Gerät einstellen.
Wie im Kino mit Jugendfrei, Jugendliche ab 14 oder Jugendverbot sollen Fernsehsendungen in Hinkunft entsprechend dekodiert werden.
Und der elektronische Zusatz im TV-Gerät selbst oder in der Kabelbox blockiert ein Programm, wenn es die Eltern so wünschen.
Hunderte Haushalte in Kanada nehmen derzeit an der Erprobungsphase teil.
Hunderttausende sollen es werden, wenn auch die kanadische Kommunikationsbehörde ihren Segen erteilt.
Solche Szenen im Fernsehapparat im Kinderzimmer sollen dann der Vergangenheit angehören.
Kanada ist medienpolitisch in einer ähnlichen Situation wie Österreich.
Der große gleichsprachige Nachbar überschwemmt das Land mit populären Programmen und mittelmäßigen Printmagazinen und so kann sich eine eigenständige Kultur oder eine eigenständige Medienlandschaft nur schwer entwickeln.
Stimmen, die verlangen, dass eine eigene Presseszene entsprechende Chancen bekommt, werden immer lauter, genauso wie Forderungen nach Zensur.
Die Gewalt in den elektronischen Medien zerstört eine ganze Gesellschaft, heißt es, so ist es nur naheliegend, dass etwas dagegen unternommen wird.
Professor Tim Collings aus Vancouver hat mit dem WeChip dieses Etwas nun geschaffen.
Und es löst zumindest zum Teil das unangenehme Geschäft einer Zensurbehörde.
Fernsehstationen werden zwar weiterhin senden dürfen, was ihnen und vielen Erwachsenen gefällt, aber die Eltern haben ein Mittel in der Hand, das verhindert, dass Kinder, vor allem wenn sie unbeaufsichtig sind, ständig mit Gewalt konfrontiert werden.
Zumindest bis zu dem Moment, an dem die Kinder herausgefunden haben, wie sich dieser WeChip programmieren lässt.
Euren Freund war das aus den USA.
Der österreichische Film findet immer mehr auch im Fernsehen statt.
Eine tödliche Liebe, der neue ORF-Film des österreichischen Regisseurs und Autors Oujan Galahari wird am Sonntag, am 3.
Dezember um 20.15 Uhr in ORF1 vorgestellt.
Eva Herzig, Mathieu Carrière und Susi Nicoletti spielen die Hauptrollen in einem brisanten Familientrama, das sich in einer äußerlich sehr heil erscheinenden Welt entwickelt.
Karim Bauer beginnt ihren Beitrag über die österreichische Filmneuheit mit einem Statement von Ujjan Alahari.
Eine tödliche Liebe ist ein Familiendrama.
Es ist eigentlich ein brutaler Scheidungskrieg, den der Mann gegen seine Frau führt.
Der Film beginnt mit ganz banalen, einfachen Konfliktsituationen und endet in einer Tragödie.
Die junge Frau sieht den einzigen Ausweg in einem Auszug aus der unheilvollen Atmosphäre.
Eva Herzig und Mathieu Carrière spielen das Ehepaar.
Franz, du versprichst mir seit Jahren, dass wir eine eigene Wohnung in der Stadt ziehen.
Ich will nicht, dass der Gregor hier aufwächst mit deiner Mutter.
Er hat es schön hier.
Wir haben es schön hier.
Er hängt an der Oma.
Sie hängt an uns.
Diese Frau hasst mich.
Ja, sie hasst dich.
Alle hassen dich.
Und ich hasse dich auch, wenn du jetzt nicht kommst.
Lass mich.
Ich will jetzt nicht.
Was willst du nicht?
Ich will in Gregor alleine ziehen.
Er ist mein Sohn.
Und mein Sohn ist er nicht?
Lass mich bitte.
Ich kann jetzt nicht.
Ich will nicht.
Lass mich.
Dieser Film ist eine fiktive Geschichte und die Story wurde von mir und von meinem Sohn zusammengeschrieben.
Aber jeder weiß, dass solche Geschichten in der letzten Zeit sehr oft sogar passiert sind, sowohl in Österreich als auch in Ausland, in Amerika und so weiter.
Und das Zweite ist, für mich ist sehr wichtig, dass der Film gemacht wurde und dass man auch den Film anschaut.
Wie banal können die Konflikte beginnen?
Wie banal können die Schwierigkeiten in einer Familie sein?
Und wie leicht man durch Gespräche oder durch andere Methoden beseitigen kann, als Rache zu nehmen, als Rechtsanwälte zu nehmen, einen Krieg führen und zum Schluss zu solchen Tragödien kommen.
Tragödien, die sich in einer der Schlüsselszenen zwischen Mathieu Carrière und Susi Nicoletti in der Rolle der Mutter ankündigen.
Ich brauche deine Anteile, Mutter.
Du musst sie mir überschreiben.
Deine lächerliche Sperrminorität hindert mich.
Ich brauche die Kontrolle im Betrieb.
Wir brauchen Kapital, sonst gehen wir den Bach runter.
Ich werde mich nicht ausschalten lassen.
Von niemandem.
Wo willst du denn überhaupt das Geld hernehmen?
Das geht dich einen feuchten Dreck an, Gerda!
Eine tödliche Liebe, der neue Fernsehfilm von Hoshang Alayari, wird am Sonntag, den 3.
Dezember um 20.15 Uhr in ORF 1 gesendet.
Und bei uns im Mittagschanal ist es jetzt soweit.
Am Ende der Sendung eine Zusammenfassung des Wichtigsten in kurzen Meldungen.
Großbritannien.
Bei den Friedensbemühungen um Nordirland ist ein Durchbruch erzielt worden.
Die Premierminister von Irland und Großbritannien, Bruton und Major, haben in London vereinbart, eine internationale Kommission einzusetzen.
Dieses Gremium soll die Entwaffnung der Konfliktparteien überwachen.
Wegen Meinungsverschiedenheiten über die Entwaffnung war der Friedensprozess seit Monaten festgefahren.
Allparteiengespräche über Nordirland sollen bis Ende Februar eingeleitet werden.
Der amerikanische Präsident Clinton erörtert mit Major unterdessen in London die jüngsten Fortschritte im Nordirland-Friedensprozess.
Morgen soll Clinton nach Belfast reisen.
Griechenland.
Ministerpräsident Andreas Papandreou schwebt offensichtlich in Lebensgefahr.
Das griechische Kabinett ist zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen.
Der 76-jährige Papandreou wird in der Onassis-Klinik in Athen nur mehr künstlich beatmet.
Seine Chancen stehen nach Angaben der Ärzte schlecht.
Andreas Papandreou war vor eineinhalb Wochen wegen einer Lungenentzündung in die Klinik eingeliefert worden.
Dazu kamen auch noch Nierenprobleme.
Papandreous Frau Mimi, seine Ex-Frau und seine vier Kinder sind bei ihm im Krankenhaus.
Belgien.
Die Verteidigungsminister der Nato erörtern in Brüssel letzte Einheiten, letzte Einzelheiten der Bosnien-Friedenstruppe.
Gestern hat sich die Nato mit dem russischen Verteidigungsminister Glazov auf die Beteiligung Russlands an der Friedenstruppe geeinigt.
Es wird ein eigenes Gremium geschaffen, um die Befehle zu koordinieren.
Russland will etwa 1500 Mann nach Bosnien entsenden.
Ägyptern.
Etwa 20 Millionen Ägypter sind aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen.
Entscheidende Veränderungen werden nicht erwartet.
Nach allen Prognosen dürfte die Nationaldemokratische Partei von Präsident Mubarak wieder die Zweidrittelmehrheit erreichen.
Frankreich.
Bedingt durch den Eisenbahnerstreik war Frankreich auch heute wieder Schauplatz eines Verkehrschaos.
Die Staus auf den Zufahrtsstraßen rund um Paris waren insgesamt 500 Kilometer lang.
Der öffentliche Nah- und Fernverkehr ist praktisch lahmgelegt.
Die Streikenden protestieren gegen Sparpläne der Regierung in Paris.
Ministerpräsident Juppé will den umstrittenen Gesetzestext heute im Kabinett vorlegen.
Wichtigster Punkt ist eine Sondersteuer von einem halben Prozent auf fast alle Einkommen.
Das Wetter meist trüb, besonders in Ostösterreich kann es noch leicht regnen oder aber schneien.
Zeitweise sonnig ist es in Osttirol und in Oberkärnten sowie in Teilen Salzburgs und auch der Steiermark.
Temperaturwerte heute zwischen plus ein und plus sieben Grad.
Und das war unser Mittagsschanal heute Mittwoch am 29.
November.
Gerhard Harrer hat uns technisch betreut, für den Ablauf der Sendung war Volker Obermeier verantwortlich und als ihre Moderatorin verabschiedet sich Ilse Oberhofer.