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KI-generiertes Transkript
Mit Hubert Arnn im Ellison im Journalstudio.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen sommerlichen Mittag.
Wir aus der Journalredaktion sorgen für die nötige Information.
Pfingstverkehr, zahlreiche Tote und neue Forderungen um strengere Alkogesetze und Führerschein-Zulassungen.
UNO-Generalsekretär Kofi Annan in Wien.
Gespräche über den UNO-Standort an der Donau prägen sein Besuchsprogramm.
Schengen kommt, aber die Grenzen bleiben.
Auch nach dem entscheidenden Datum, 27.
Oktober, wird es noch keinen freien Grenzverkehr geben.
Saire, Neuaufbau.
Das Land mit dem größten Rohstofflager der Welt sucht derzeit nach den Millionen, die Mobuto mit dieser Rohstoffproduktion für sich selber geschäfelt hat.
Die Suche führt auch in Österreichs Banken.
Jetzt aber zum Informationsüberblick.
Elisabeth Manners hat die Nachrichten zusammengestellt, es liest Ernst-Christian Matton.
Österreich.
Mit Gesprächen mit Bundespräsident Klestil, Bundeskanzler Klima, Außenminister Schüssel und Nationalratspräsident Fischer setzt UNO-Generalsekretär Kofi Annan seinen Besuch in Wien fort.
Hauptthema ist die Zukunft des UNO-Sitzes Wien vor dem Hintergrund der Sparmaßnahmen bei der Weltorganisation.
Nach einer Unterredung mit Schüssel erklärte Kofi Annan, die UNO-Reform solle nicht zu einer generellen Verkleinerung der Vereinten Nationen führen, sondern diese zu einer effektiveren Weltorganisation umgestalten.
Am Standort Wien seien mit Drogenbekämpfung und Verbrechensverhütung wichtige Aufgaben der UNO angesiedelt.
Schüssel hob die volle Unterstützung Österreichs für den Reformprozess und die Bedeutung der in Wien angesiedelten Bereiche für die Zukunft hervor.
Weitere Gesprächsthemen waren die Entwicklung auf Zypern und in Bosnien-Herzegowina sowie die Krise in Albanien.
Der UNO-Generalsekretär wird heute ferner mit dem OSZE-Sondergesandten für Albanien Franicki die Lage in dem Balkanland erörtern.
Schweiz, Österreich
Ein Teil des Vermögens des Ex-Diktators Mobutu befindet sich, nach Ansicht der neuen Machthaber Saires, in Österreich.
Ein offizielles Ansuchen um Auskunft und vorläufige Blockierung der Gelder soll noch in dieser Woche der Regierung in Wien übergeben werden.
Angeblich haben gesandte Mobutus das Geld auf österreichischen Banken reingewaschen und in Immobilien, Geschäftsanteilen und Aktien angelegt.
Die Strohmänner haben demnach bekannte Finanzplätze wie die Schweiz gemieden und das österreichische Bankgeheimnis ausgenutzt.
Das gesamte Vermögen Mobutus wird auf bis zu 50 Milliarden Schilling geschätzt.
Wie das Finanzministerium soeben mitteilt, gibt es keine Hinweise auf Geldwäsche im Zusammenhang mit angeblichen Mobutugeldern in Österreich.
Die zehn größten Geldinstitute des Landes sollen eine Stellungnahme abgeben.
Zaire.
Der neue Staatschef Zaires Kabila wird heute in Kinshasa erwartet.
Kabila will seine Übergangsregierung vorstellen.
Er hat bereits einige Entscheidungen mit politischer Symbolkraft getroffen.
Unter anderem soll Zaire künftig den Namen Demokratische Republik Kongo tragen.
So hieß das Land in der Ära vor Mobutu.
Eingeführt wird ferner eine neue Nationalflagge.
Es ist jene Fahne, die nach der Unabhängigkeit von Belgien 1960 galt.
Kabila ist bereits von einer Reihe von Staaten, darunter auch den USA, als legitimer Nachfolger Mobutus anerkannt worden.
Europäische Union
Die EU-Außenminister treten heute in Den Haag zu Beratungen über den sogenannten Maastricht-II-Vertrag zusammen.
Grundlage der Debatten ist ein Entwurf der Niederlande zu einem neuen EU-Vertrag, durch den die Union auch nach einer Osterweiterung handlungsfähig bleiben soll.
In den Schlüsselfragen interne Sicherheit, Asyl, Außen- und Sicherheitspolitik, Reform von Kommission und Europaparlament gibt es noch zahlreiche offene Punkte.
Albanien.
Die Bemühungen um eine Einigung über das Wahlgesetz für die Parlamentswahl am 29.
Juni sind gescheitert.
Dies berichtete heute ein Sprecher der Übergangsregierung von Ministerpräsident Fino.
Er hatte in den vergangenen Tagen versucht, eine sowohl für die Opposition als auch für die Regierung von Staatspräsident Beriscia annehmbare Lösung des Konflikts zu finden.
Fino befürchtet, dass der mögliche Zusammenbruch seiner Regierung einen heftigen Bürgerkrieg in Albanien auslösen könnte.
USA
Die Regierung in Washington plant für ihr Militär ein umfangreiches Sparprogramm.
50.000 aktive Soldaten sollen abgebaut werden.
Ferner sollen durch die Beschränkung der konventionellen Rüstung Mittel für modernste Kriegstechnik frei werden.
Erklärtes Ziel von Verteidigungsminister Cohen ist es, dass die USA künftig an zwei verschiedenen Kriegsschauplätzen gleichzeitig eingreifen und dabei auch gewinnen können.
Die USA haben die Kontrolle über bestimmte internationale Überweisungen erheblich verschärft, um den Strom illegaler Drogengelder einzudämmen.
Von nun an müssen alle Beträge von 750 Dollar aufwärts gemeldet werden.
Betroffen sind Unternehmen, die Reisechecks verkaufen, Geld telegrafisch überweisen oder Checks einlösen.
Für Banken gilt weiterhin die 10.000-Dollar-Grenze.
Überweisungen kleiner Summen sind eine beliebte Methode kolumbianischer Rauschgiftkartelle.
Österreich.
Im Pfingstverkehr sind heuer 17 Menschen ums Leben gekommen.
Das sind um zwölf mehr als im vergangenen Jahr.
Hauptursache war in den meisten Fällen zu hohe Geschwindigkeit.
Deswegen wurden 33.000 Anzeigen und Strafmandate verhängt.
Die Polizei nahm 500 Führerscheine ab.
Die meisten Verkehrstoten wurden in Niederösterreich registriert.
Bei der jüngsten Runde des Lottos, 6 aus 45, hat kein Spieler die richtigen Zahlen erraten.
In der nächsten Runde wird somit ein Jackpot in der Höhe von ungefähr 30 Millionen Schilling ausgespielt.
Die richtige Joker-Zahl hatten dagegen drei Spieler, ein Salzburger, ein Oberösterreicher und ein Tiroler bekommen, je 1,4 Millionen Schilling.
Auch wenn Sie nicht zu den Gewinnern zählen, genießen Sie die hohen Temperaturen, denn schon kommt der Wetterredakteur und spricht mit kühlem Kopfe, Herbert Carters.
Ja, diese außergewöhnlich warme Wetterphase geht zu Ende.
In den nächsten Tagen wird es deutlich kühler sein als zuletzt und damit bestätigt sich wieder einmal die Statistik.
Nicht zu den Eisheiligen um den 13.
Mai herum kommt ein Kaltlufteinbruch nach Österreich.
sondern um den 23.
Noch ist es nicht ganz soweit, das zeigen die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt 24 Grad, Eisenstadt wolkig 24, St.
Pölten und Linz stark bewölkt 22, Salzburg und Innsbruck wolkig 23, übrigens stark bewölkt nur noch 18,
Graz, Heiter 24 und Klagenfurt-Heiter 23 Grad.
In den nächsten Stunden scheint die Sonne nur noch zeitweise, die Wolken werden mehr und die Gewitter häufiger und auch Regenschauer sind natürlich dabei.
Mit den Gewittern sind auch heftige Windböen möglich.
Noch einmal wird es sehr warm heute und auch ein bisschen schwül mit 20 bis 28 Grad.
Die höchsten Werte gibt es im Osten und im Süden.
In der Nacht dann weiterhin häufig Regen und Gewitter und windig, in der Früh sogar stürmisch.
Morgen Mittwoch bleibt es bis in den Vormittag hinein oft bewölkt, mit nur wenig Regen.
Mit sehr lebhaftem Westwind lockert es dann auf, zeitweise kann es sogar recht sonnig sein.
Im Laufe des Nachmittags entstehen aber neujährlich einige Regenschauer und auch einzelne Gewitter.
Es wird spürbar kühler sein als heute, mit höchstens 17 bis 23 oder vereinzelt 24 Grad.
In 2000 Metern hat es um 3 Grad.
Am Donnerstag wird es noch kühler mit kaum mehr als 13 bis 19 Grad.
Dazu gibt es weitere Regenschauer und die Schneefallgrenze ist nach langer Zeit wieder erwähnenswert, sie sinkt nämlich auf 1800 Meter.
Und kühl und wechselhaft sollte es dann auch am Freitag, dem 23. weitergehen.
Pfingstmontag, das ist ein beliebter Stautag auf Österreichs Autobahnen.
Schon kleinere Unfälle haben gestern dafür gesorgt, dass die Heimfahrt in die Ballungszentren im gemächlichen Schritttempo bewältigt werden konnte.
Während der Feiertage haben es dennoch rasende Auto- und Motorradfahrer geschafft, Panik auf Österreichs Straßen zu verbreiten.
Die Bilanz des heurigen Pfingstverkehrs ist traurig, Karl Jakowski berichtet.
17 Menschen starben am schönen Pfingstwochenende auf den Straßen.
Das sind um zwölf mehr als vor einem Jahr.
Damals herrschte aber Schlechtwetter.
An die 600 Verkehrsunfälle mit Personenschaden wurden gemeldet.
Das sind um fast 40 Prozent mehr als 1996.
Verletzt wurden 750 Personen, um 181 mehr als im Vorjahr.
Die Hauptunfallursache war zu hohe Fahrgeschwindigkeit.
Insgesamt gab es am Pfingstwochenende 33.000 Anzeigen oder Strafmandate wegen Geschwindigkeitsüberschreitung.
1143 Alkotests wurden durchgeführt und dabei an die 500 Führerscheine abgenommen.
Die meisten Verkehrstoten gab es in Niederösterreich mit sechs, gefolgt von Salzburg mit vier und der Steiermark mit drei.
Vom 1.
Jänner bis gestern starben auf Österreichs Straßen 336 Menschen, um 21 mehr als 1996.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit mahnt die Politiker, die Zerstückelung des Verkehrssicherheitspaketes noch einmal zu überdenken und fordert die Einführung des Punkteführerscheins und das Alkohollimit auf 0,5 Promille herabzusetzen.
Informationen von Karl Jarkowski zum letzten Pfingstwochenende, das wieder eine traurige Spitze gebracht hat an Toten und Verletzten auf Österreichs Straßen.
Die Umsetzung des Schengen-Abkommens, das den freien Waren- und Personenverkehr zwischen den Mitgliedsstaaten Europas festlegt,
wird in Österreich nur stufenweise erfolgen.
Ab Oktober soll das Abkommen zwar formell in Kraft treten, aber die Grenzbalken werden nur langsam hochgehen.
Als Grund wird Italien genannt.
An diesem Grenzabschnitt haben die Nachbarn noch Probleme, schengentauglich zu werden.
Es berichtet Hannes Eiglsreiter.
Die Ernahme des Luxemburger Ortes Schengen steht für ein Europa ohne Grenzkontrollen im Binnenverkehr.
Zehn EU-Staaten sind Mitglieder, zuletzt traten 1995 Italien, Griechenland und Österreich dem Abkommen bei.
Nach einer zweijährigen Übergangsfrist müssen die neuen Mitglieder ab heuer die notwendigen personellen und technischen Voraussetzungen für verstärkte Kontrollen an den sogenannten Außengrenzen, also zu Nichtmitgliedern, geschafft haben.
Das heißt auch, dass die internationale Zusammenarbeit der Polizei und Zollwache verstärkt werden muss und dass ein gemeinsames elektronisches Verhandlungssystem die Verbrechensbekämpfung verbessern soll.
Mitte 1997 hätte es bei uns schon soweit sein sollen.
Nach einigen Verzögerungen kann Österreich Ende Oktober die Bestimmungen des Schengen-Abkommens erfüllen.
Doch von einer reibungslosen Umsetzung kann auch jetzt nicht die Rede sein, denn Italien spielt nicht mit.
Vor allem unsere deutschen Nachbarn sind der Meinung, dass die Italiener nicht schengenreif sind und noch zu große personelle und technische Schwierigkeiten haben.
Laut Innenminister Karel Schlögl kommt der Prüfbericht einer Schengen-Kommission, die die drei neuen Mitglieder überprüft hat, zu einem ähnlichen Ergebnis.
Österreich ist bei dieser Überprüfung sehr, sehr gut weggekommen und es ist festgestellt worden, dass wir in allen Bereichen nahezu Schengen-reif sind.
Bei Italien schaut das anders aus.
Ich gehe davon aus, dass es trotzdem sinnvoll und nützlich ist, wenn Österreich, Italien und Griechenland dieses Schengen-Abkommen ab Oktober in Kraft setzen, wobei die Grenzöffnung aber in einem Stufenplan zeitlich, aber auch regional stattfinden soll.
Wie schaut denn dieser zeitliche Stufenplan aus?
Der zeitliche Stufenplan ist noch nicht festgelegt, könnte aber so sein, dass man in der ersten Phase an allen Grenzstationen weiterhin Dienst versieht, d.h.
zwischen Österreich und Italien, und dass das zeitlich immer weniger wird, sodass dann ab dem Jahre 98 bzw.
99 eine Überprüfung an den Grenzen zu Italien in etwas geringem Ausmaß erfolgen sollte.
Wenn Italien nicht der Schengen-Reif wäre, was hieße das für Österreich?
Wenn das der Fall wäre, dann müsste Österreich die österreich-italienische Grenze so kontrollieren, wie wenn sie eine EU-Außengrenze wäre.
Das heißt also ein endliches System aufbauen wie gegenüber den osteuropäischen Staaten.
Das ist etwas, was wir vom personellen und technischen her schaffen könnten.
ist aber aufgrund der Tatsache, dass es zwischen Österreich und Italien, zwischen Nordtirol und Südtirol sehr enge Banden gibt, ein Zustand, der nicht anstrebenswert und empfehlenswert wäre.
Schlögl zeigt sich aber zuversichtlich, dass auch die Italiener in absehbarer Zeit alle Schengen-Richtlinien erfüllen und damit Österreich entsprechend entlasten werden.
Im Juni wird der Innenminister in Rom weitere Gespräche zu diesem Thema führen.
Ab 1.
Juli übernimmt Österreich dann für ein halbes Jahr den Schengen-Vorsitz.
Dabei will Schlögl nicht nur den Schwerpunkt auf die eigene Umsetzung des Abkommens mit Ende Oktober legen, sondern auch eine Grenzlösung mit der Schweiz finden.
Schengen also kommt, nur wie rasch sich das dann auch auf den tatsächlichen Grenzverkehr auswirken wird, das ist noch offen.
Besonders in Richtung Italien gibt es da noch Schwierigkeiten.
Der UNO-Generalsekretär Kofi Annan absolviert derzeit in Wien ein Monsterbesuchs- und Gesprächsprogramm.
Österreichs Politiker haben vor allem eins im Sinn bei diesen Gesprächen.
Was geschieht mit der UNO-City, mit den Büros der UNO in Wien?
Denn das notwendige Einsparungsprogramm der UNO wird sich auch auf den UNO-Standort Wien auswirken.
Bisher hat Kofi Annan vage, aber doch ein wenig ermutigend geantwortet.
Der UNO-Sitz wird zumindest bleiben.
Wie und in welchen Ausmaßen, das scheint offen.
Hartmut Fiedler informiert.
In der UNO wird derzeit fieberhaft an einem Reformplan gearbeitet.
Die Weltorganisation soll effizienter und schlanker werden.
Auf diese Weise soll auch der vor allem aus den USA kommenden Kritik die Spitze genommen werden.
Schließlich machen die Amerikaner die Begleichung ihrer horrenden Beitragsschulden von einer Entschlackung der schwerfälligen UNO-Bürokratie abhängig.
Auch in Wien könnten sich Einsparungen bemerkbar machen.
Etwa bei der UNIDO, der Organisation für industrielle Entwicklung, mit ihren etwa 800 Mitarbeitern.
Die USA und Großbritannien halten die UNIDO für entbehrlich und haben sich bereits zurückgezogen, was einen massiven finanziellen Aderlass bedeutet.
Deutschland könnte bald das gleiche tun.
UNO-Generalsekretär Kofi Annan konzentriert sich bei dem Reformprozess zwar auf die ihm direkt unterstellten Abteilungen in der Verwaltung, aber natürlich kennt er die Probleme von Sonderorganisationen wie der UNIDO.
Und er hofft, dass keine übereilten Schlüsse gezogen werden.
Ich hoffe, die Mitgliedstaaten geben der UNIDO die Chance, sich zu reformieren, ehe sie endgültige Entscheidungen treffen.
Ich habe die Regierungen jedenfalls gebeten, Zurückhaltung und Geduld zu üben.
Einzelheiten der gesamten UNO-Reform, die offiziell im Juli bekannt gegeben werden soll, will der Generalsekretär vorerst noch nicht nennen.
Vermutlich auch deshalb, weil der Widerstand beachtlich ist.
Probleme gibt es nicht nur im Apparat und bei den Mitgliedstaaten, die alle verschiedene Interessen haben, sondern auch mit dem Geld.
Die UNO-Spitze versucht zum Beispiel hochrangige Verwaltungsbeamte abzubauen, braucht für die Abfertigungen aber Geld.
Geld, das sie auch deshalb nicht hat, weil die Amerikaner den Vorstoß zwar befürworten, aber nicht zahlen.
Kofi Annan, der Generalsekretär, will in Wien aber auch gar nicht so viel über Kürzungen reden.
Das sei nicht das eigentliche Ziel der Reform, sagt Kofi Annan.
Das Schwergewicht liegt auf einer Stärkung der UNO.
In einigen Bereichen wird es Einsparungen geben, in anderen sogar Ausweitungen.
Es geht darum, die UNO stärker zu machen, nicht um simple Kürzungen.
Wird der UNO-Standort in Wien durch die Reform schwächer oder stärker?
Außenminister Schüssel ist nach dem Gespräch mit Kofi Annan zuversichtlich.
Der Generalsekretär habe betont, wie wichtig die in Wien ansässigen Organisationen seien, sagt Schüssel.
Etwa die Atomenergiebehörde, die Atomteststoppbehörde oder jene zur Bekämpfung der Drogenkriminalität.
Kürzungen beim Personal könne es geben, sagt Schüssel.
Aber das verstehe er auch.
Er hat insgesamt für die gesamte Organisation der Vereinten Nationen von einer Kürzung von insgesamt 1.000 Personen gesprochen.
Die näheren Details werden im Juli in einem Reformpapier enthüllt.
Und das ist auch deswegen wichtig, weil durch diese Reformanstrengungen in den Mitgliedsländern die Bereitschaft steigt, auch wirklich weiter zu zahlen.
Was das weitere Schicksal der UNIDO betrifft, etwa die Frage, soll sie mit anderen Organisationen in Genf und New York zusammengelegt werden, so setzt Schüssel auf die bereits begonnen Reform in der Organisation.
Wofür ich sehr bin, ist, dass man Doppelgleisigkeiten abbaut und die hat es in der Vergangenheit wirklich gegeben.
Ich meine aber, dass die jetzigen Reformanstrengungen innerhalb der UNIDO und wir hoffen da sehr auf den neuen Generalsekretär, der jetzt ernannt werden soll,
dass dieser Reformprozess weitergeht und dass wir dann eben die Uni da auch in Wien mit dieser veränderten Aufgabenstellung behalten können.
Für die UNO-Beamten in Wien heißt es also abwarten.
Wolfgang Schüssel, Österreichs Außenminister, ist am Vormittag mit dem UNO-Generalsekretär Kofi Annan zusammengetroffen.
Und am Nachmittag gibt es für den Außenminister bereits den nächsten Termin, und zwar in Den Haag.
Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen am Wochenende mit einem Sondergipfel die stockende EU-Reform in Schwung bringen.
Deshalb treffen sich schon heute Nachmittag die Außenminister der Union in Den Haag, um offene Fragen abzuklären.
Es geht dabei einmal mehr um die neuen Machtverhältnisse in der EU, die im Juni in einem neuen EU-Vertrag festgeschrieben werden sollen.
Während die großen Staaten mehr Stimmengewicht für sich beanspruchen, bestehen die kleinen – und darunter ist auch Österreich – weiterhin auf ein großes Maß an Mitsprache.
Vor der Klärung dieser Fragen werden die Außenminister in Den Haag aber vor allem einmal die Positionen ihres neuen britischen Amtskollegen Robin Cook zu klären versuchen.
Cook gab sich ja zuletzt besonders europafreundlich.
Aus Den Haag Hans Bürger.
Im Mittelpunkt steht wohl heute der englische Patient.
Der britische Europapatient, der bisher zumindest aus Sicht der anderen 14 EU-Mitgliedsländer eine teils kränkliche Europapolitik betrieben hat.
Die Hoffnungen der Union, dass die Briten nach dem Regierungswechsel einen für Europa gesünderen Weg einschlagen, ruhen heute Nachmittag auf dem neuen britischen Außenminister Robin Cook.
In den letzten Tagen hatte er angekündigt, an der Reform der EU konstruktiv mitarbeiten zu wollen.
Immerhin, so die Reaktion der Mitgliedstaaten.
Schon heute könnte Robin Cook zeigen, wie ernst ihm eine konstruktive Mitarbeit ist.
Denn im Mittelpunkt des Konklaves soll heute die Frage des Vetorechts stehen.
Hintergrund ist eine EU neu mit 25 oder noch mehr Mitgliedern.
Dann sind einstimmige Entscheidungen, wie sie derzeit in den wichtigsten Bereichen fallen müssen, sinnlos, so die Position von Frankreich und Deutschland.
Die BSE-Krise habe gezeigt, wozu ein Vetorecht führen könne.
Die Briten hatten aus Protest gegen das Exportverbot von Rindfleisch wochenlang EU-Entscheidungen, bei denen Einstimmigkeit notwendig gewesen wäre, blockiert.
Diese Frage ist deshalb der wohl wichtigste Knackpunkt, weil auch die neue britische Regierung unter Tony Blair einer Aufgabe des Einstimmigkeitsprinzips nur unter bestimmten Bedingungen zustimmen will.
Die Kompromissformel könnte lauten, wenn ein EU-Land von den anderen überstimmt wird, dann kann es aus der gemeinsamen Linie ausscheren.
Genannt werden soll diese Möglichkeit konstruktive Enthaltung.
Für Österreich wird die Hauptfrage sein, werden die kleinen Länder in einer größeren EU schwächer oder nicht?
Nach dem derzeitigen Stand der seit nunmehr 14 Monaten tätigen EU-Regierungskonferenz muss diese Frage wohl mit Ja beantwortet werden.
Zumindest was die Stimmengewichtung im Ministerrat betrifft.
Im Vertrag Maastricht II oder Vertrag von Amsterdam, nach welcher holländischen Stadt der neue EU-Vertrag auch immer benannt werden wird, in diesem Vertrag soll festgeschrieben werden, dass bevölkerungsreiche Länder mehr Gewicht erhalten sollen als bisher.
Österreich hat bisher signalisiert, dieser sogenannten doppelten Mehrheit zuzustimmen, jedoch mit einem großen Aber.
In der EU-Kommission, quasi der EU-Regierung, muss jedes Land auch weiterhin einen Kommissar stellen.
Ohne Kommissar geht nichts, nicht einmal ein neuer EU-Vertrag, so hatte Außenminister Wolfgang Schüssel zuletzt in Luxemburg gedroht.
Europas Außenminister bereiten die Konferenz der Staats- und Regierungschefs für das Wochenende vor.
In den nächsten zwei Beiträgen informieren wir Sie über Saire, und zwar über das Geld und das Vermögen, das Saire besitzt.
Zunächst einmal geht es um jenes Vermögen, das der Diktator Mobutu außer Landes gebracht hat.
Von seinem sagenhaften Reichtum ist er schon öfter berichtet worden.
Das Vermögen des früheren Herrschers wird auf etwa 50 Milliarden Schilling geschätzt.
Die neue Regierung um den siegreichen Rebellenführer Kabila ist nun auf der Suche nach diesen Milliarden.
Diese Suche erstreckt sich auch auf Österreich, wo mehrere Milliarden Schilling vermutet werden.
Hören Sie Näheres von Hans Fockenhuber.
Offiziell weiß man bei den österreichischen Behörden noch nichts von einer Anfrage der neuen Regierung Sairis.
Die neuen Machthaber sind jedoch überzeugt, dass auch in Österreich von Mobutu geplündertes Geld in Immobilien, Geschäftsanteilen und Aktien angelegt worden ist.
Solche Anlagegeschäfte werden natürlich nie im Namen der tatsächlichen Eigentümer getätigt, sondern laufen über Strommänner und Tarnfirmen.
Wie gesagt, es liegen noch keine Beweise vor, dass zentralafrikanisches Geld hier versteckt ist.
Sollte es so sein, so werden solche Gelder meist als Anlagevermögen von international tätigen Firmen deklariert, die dann im regulären Börsenhandel etwa oder durch den Ankauf von etablierten Unternehmen in den normalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust werden.
Wie genau dann die Banken schauen, denen ja die dunkle Herkunft der Vermögen nicht unbedingt auffallen muss, lässt sich später nur schwer wenn überhaupt feststellen.
Am leichtesten sind natürlich Immobilien zu identifizieren.
In der Schweiz wurde schon eine Luxus-Villa Mobutus gefunden und auch konfisziert.
Doch die international tätigen Fahnder sind genau.
Das hat man gesehen, als die Milliarden des früheren philippinischen Diktators Markus gesucht und zu einem großen Teil auch gefunden wurden.
Jedenfalls wurde für die nächsten Tage ein offizielles Ersuchen an die österreichische Regierung in Aussicht gestellt, jene Konten sperren zu lassen, die auf eine Eigentümerschaft Mobutus schließen lassen.
Wie man so ein Ersuchen behandeln wird, entscheidet sich erst, wenn das Schreiben auch vorliegt.
Hans Fockenhuber hat über jenes Geld informiert, das Diktator Mobutu außer Landes gebracht hat.
Und jetzt geht es um den Reichtum, den Saire an sich im Land selber hat.
Denn während in Saire der Machtwechsel von Diktator Mobutu Sese Seko zu Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila über die Bühne geht, bereitet man sich in den zentralen
ausländischer Investoren intensiv an ein Engagement in dem drittgrößten Land Afrikas vor.
Auf einem Gebiet, fast 30 Mal so groß wie Österreich, locken unter anderem die enormen Ressourcen an Kobalt, Kupfer, Diamanten, Gold und so weiter.
Es informiert Daniela Paul.
Mit seinen Bodenschätzen könnte Saire problemlos der reichste Staat des afrikanischen Kontinents sein.
In Saires Erde ruhen die größten Kobaltvorkommen der Welt, zudem besitzt das Land die größten Reserven an hochwertigem Kupfer und liegt beim Diamantenvorkommen weltweit an zweiter Stelle.
Dazu kommen Gold, Silber, Zink, Schwefel, Cadmium, Germanium und Uranerz.
Der Wasserreichtum in Sairis Regenwäldern ist nahezu unermesslich.
Doch drei Jahrzehnte Mobutu-Herrschaft hinterließen ein ausgeblutetes Riesenreich mit zum Teil hungernden 41 Millionen Einwohner.
Mobutu hingegen soll in einem der weltweit ärmsten Länder ein Privatvermögen von kolportierten 50 Milliarden Shilling an sich gerafft haben.
Die Macht des Diktators ist nun endgültig zusammengebrochen, die Neuverteilung der enormen Schätze Sairis hat allerdings schon vor längerem begonnen.
Den ökonomischen Wettstreit um das zentralafrikanische Land haben bisher auch dank geschickter diplomatischer Verbindungen ganz klar die USA gewonnen.
Die amerikanische Regierung erließ bereits Ende Mai ein Gesetz zum Investitionsanreiz in Afrika.
Vordergründig soll damit die Demokratisierung unterstützt werden.
Tatsächlich geht es natürlich um wirtschaftliche Interessen.
Hier wartet ein Zukunftsmarkt mit mehreren hundert Millionen Verbrauchern und einer enormen Nachfrage nach Konsumartikeln, Investitionsgütern und Dienstleistungen.
So sicherte sich die in Kanada registrierte American Mineral Fields bereits Ende 1996 die Schürfrechte in der Zinkmine von Kipushi.
Im April diesen Jahres erhielt das Unternehmen einen Großteil der Ausbeutungsrechte in den Kobalt- und Kupferminen von Kolwesi.
Allein dafür flossen ungerechnet mehr als 12 Milliarden Shilling in die Grießkasse von Laurent Cabilla.
Doch mit den Folgeverträgen werden es bis zu 150 Milliarden werden.
Ausschlaggebend für den Erfolg der USA dürfte auch die Rolle der bisherigen Geschäftspartner Saaris gewesen sein.
Jahrelang profitierten südafrikanische Unternehmen von der Zusammenarbeit mit dem Mobutu-Regime.
Zu ihrem Nachteil hatten sie nicht rechtzeitig die Seiten gewechselt.
Zu den großen Verlierern bei der Neuverteilung zählt auch Frankreich, der einstige Schutzherr Mobutus.
Die Rebellen und jetzigen Machthaber wollten offenbar doch nicht mit dem Geld der einstigen Feinde die Kassen auffüllen.
Der derzeitige Wettbewerb könnte aber auch noch weitere Folgen haben.
Ein Großteil der Bodenschätze liegt nämlich in den Südprovinzen Kasai und Shaba.
Und diese wollen schon seit langem die Abspaltung von Saire.
Der Rohstoffreichtum Zaires oder wie dieses Land in Zukunft heißen soll, Demokratische Republik Kongo.
Ein Beitrag von Daniela Paul.
In Tschechien kämpft Ministerpräsident Václav Klaus gegen eine Regierungsumbildung an.
Die wirtschaftlichen Probleme haben die Mannschaft in die Krise gebracht.
Im Außenhandel treibt die tschechische Wirtschaft von einem Minus ins nächste.
Heuer droht ein Defizit von mehr als 80 Milliarden Schilling.
Auf den rasanten Kursverfall der tschechischen Krone hat die Zentralbank in Prag reagiert.
Mit der Anhebung des sogenannten Lombardsatzes wird das Geld in Tschechien teurer, denn die Zinsen, die Banken für geborgtes Geld an die Nationalbank zahlen müssen, sind seit gestern in Prag praktisch dreieinhalb Mal höher als bisher.
Der Lombardsatz, dieser Leitzinssatz für Tschechiens Banken, wurde von 14 auf 50 Prozent erhöht, Rainer Koch informiert.
Der Kampf um die Krone geht weiter, titelt heute Tschechiens größte Tageszeitung Mlada Fronta Dnes.
Er wird hart, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen.
Auf die Verdreifachung des Lombard-Satzes durch die Zentralbank hat die Commerzniebanka, das größte tschechische Geldhaus, reagiert.
Sie setzte ab heute die Zinsen von 12,3 Prozent auf 24,6 Prozent herauf.
Die anderen Banken dürften nachziehen.
Zentralbank-Sprecher Martin Schwechler begründete die radikale Kur mit spekulativen Attacken auf die Krone.
Deren Kurs gegenüber D-Mark und Dollar fiel seit Mitte Februar um rund 10 Prozent.
Mit den hohen Zinssätzen soll der Geldumlauf eingeschränkt und so die Währung stabilisiert werden.
Tatsächlich zog der Kurs der Krone heute nach langer Zeit erstmals leicht an.
Experten meinen jedoch, dass dafür ein hoher Preis gezahlt werden muss.
Der Lombard-Satz von 50 Prozent lässt sich kaum mehr als zwei Wochen aufrechterhalten.
Andernfalls käme das Kreditgeschäft komplett zum Erliegen.
Die Atempause ist folglich nur kurz.
Außerdem treffen die hohen Kreditzinsen Tschechiens Wirtschaft auf dem Weg ins Tal.
Kapitalknappheit bremst das Wachstum da weiter.
Die in Prag tätige britische Unternehmensberatung Independent Strategy vergleicht heute Tschechien mit Thailand.
Hier wie dort wachse die Wirtschaft zunehmend langsamer, die Kapitalerträge seien niedrig und die Arbeitsproduktivität bleibe deutlich hinter dem starken Anstieg der Einkommen zurück.
Die Briten halten eine Abwertung der tschechischen Krone angesichts der Lage um bis zu 10 Prozent für unausweichlich.
Die angeschlagene Regierung des Premiers Vaclav Klaus hat aber Währungsstabilität zur ökonomischen Glaubensfrage gemacht.
Die drastische Erhöhung der Zinssätze soll nicht nur den Fall der Krone, sondern auch den Sturz des Kabinetts aufhalten.
Am Wochenende beklagte Präsident Watzlaw Havel zu viel Improvisation beim Regieren.
Es fehle ein langfristiges Programm.
Der für Industrie und Handel zuständige Minister Wladimir Dlohi erwog gar den Rücktritt des Kabinetts.
Und die Demoskopen ermittelten nur noch drei Prozent Anhänger für die Drei-Parteien-Koalition.
Ein radikales Reformprogramm ist die einzige Lösung der jetzigen wirtschaftlichen Situation, schreibt die liberale Lidovinovini.
Dazu gehöre, dass die Regierung endlich aufhöre, den fälligen Konkurs nicht über lebensfähige Betriebe zu verhindern.
Allerdings droht neben der wirtschaftlichen derzeit auch innenpolitische Instabilität in Tschechien.
Und da sind Maßnahmen mit sozialen Folgen bekanntlich schwerer durchsetzbar.
aus Prag, Rainer Koch.
Es ist jetzt zwölf Uhr neunundzwanzig, also kurz vor halb eins schon, und wir berichten jetzt in den nächsten zwei Beiträgen aus Italien.
Zunächst einmal geht es da um die umstrittene Pensionsreform.
Ein Thema, das ja auch bei uns spannend diskutiert wird.
In Italien haben am Wochenende die Auseinandersetzungen um die Reform des Pensionssystems einen neuen Höhepunkt erreicht.
Nach Monaten intensiver Diskussion zeichnet sich jetzt eine Kraftprobe zwischen der größten Partei, der Mitte-Links-Koalition, den Linksdemokraten und den Kommunisten ab, die den Bestand der Regierung Prodi ernsthaft gefährden könnte.
Konkret geht es um die Hinaufsetzung des Frühpensionsalters von 50 Jahren und um Kürzungen für die schon bestehenden Frühpensionen.
Gerade diese Diskussion hat nun zu einer Flucht in die Pensionen geführt.
Mehr Italiener als je zuvor wollen noch schnell vor der Verschlechterung der Bedingungen ihre Pension antreten und belasten dadurch den Staatshaushalt genau in dem Moment, in dem die Regierung ohnehin kaum die Maastricht-Kriterien für die Teilnahme am Euro erfüllen kann.
Reinhard Frauscher aus Italien.
Gestern hat es Massimo D'Alema, der Vorsitzende der linksdemokratischen PDS und starke Mann der Mitte-Links-Koalition, erstmals klar ausgesprochen.
So kann es nicht weitergehen, dass Italien als einziges Land die Leute mit 50 Jahren in Pension gehen lässt.
Dies hindere den Staat daran, die überbordende Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen.
Die kostspieligen Frühpensionen sind auch von der Europäischen Kommission als Haupthindernis für Italiens Beitritt zur Währungsunion erkannt worden.
Dalimas Äußerungen riefen sofort den wütenden Protest von Fausto Bertinotti hervor, dem Chef der Altkommunisten.
Sie würden sofort damit die Linksregierung ihre parlamentarische Unterstützung entziehen, wenn diese die Frühpensionen antaste, drohte er.
Ihm schlossen sich die Gewerkschaftsführer an, die seit Monaten unter dem Druck der Basis und Streiks im Verkehrssektor stehen.
Eine Stunde nach Bertinotti meldete sich dann die Regierung zu Wort.
Sie plane keine Verschlechterung der Frühpensionen, erklärte Unterstaatssekretär Micheli, die rechte Hand von Ministerpräsident Brodi.
Doch er blieb unglaubwürdig.
Denn zur gleichen Zeit hat die Nummer zwei der Regierung, Wirtschafts-Superminister Ciampi, den Budgetposten für Pensionen gekürzt.
Zumindest in der Regierungsvorlage für den Nachtragshaushalt.
Wo diese Kürzungen genau greifen sollen, ließ er aber offen.
Das gestrige Hin und Her ist der Höhepunkt einer Diskussion, die seit Wochen immer intensiver wird.
Sie hat schon dazu geführt, dass 70.000 Lehrer ihre frühzeitige Pension beantragt haben, aus Angst vor Verschlechterungen.
Heute wurde bekannt, dass insgesamt 140.000 Pensionsanträge größtenteils von öffentlichen Bediensteten vorliegen.
Ein Plus von mehr als 25 Prozent gegenüber den bisherigen Befürchtungen.
Sollte diesen Anträgen stattgegeben werden, dann wäre es schon jetzt ausgeschlossen, dass Italien das angepeilte Budgetdefizit von nur drei Prozent erreicht, so wie es für die Teilnahme am Euro vorgeschrieben ist.
Die strukturelle Verbesserung des Pensionssystems, wie sie die Europäische Kommission noch letzte Woche angemahnt hat, wäre dann sowieso hinfällig.
Wie verbissen um die Privilegien der Frühpension gekämpft wird, zeigen zwei prominente Beispiele, die letzte Woche bekannt wurden.
Der 53-jährige Chefredakteur der rechten Mail an der Zeitung Il Giornale, Vittorio Feltri, kündigte seine Pensionierung an, zumindest formell, um auf das wohlerwobene Recht nicht zu verzichten, wie er in einem Leitartikel begründete.
Tatsächlich würde aber weiterhin die Leitung der dem Oppositionschef Berlusconi gehörenden Zeitung behalten, die wie keine andere die Mitte-Links-Regierung wegen ihres angeblich mangelnden Reformwillens angreift.
Das zweite Beispiel der tatsächlich angetretenen Frühpension ist ebenso bekannt.
Es ist die erst 50-jährige Ehefrau von Kommunisten-Chef Bertinotti, die sich ab jetzt mehr ihrem gegen die großen Ungerechtigkeiten der Welt kämpfenden Ehemann widmen will.
Der jedenfalls wird es der Regierung Braude nicht leicht machen in den nächsten Wochen.
In der Frage der Entsendung der Albanien-Schutztruppe hat er ja schon bewiesen, dass er die Regierung zu stürzen bereit ist, wenn es nur darum geht, seine kommunistischen Grundsätze zu erhalten.
Auch wenn es die erste Mitte-Links-Regierung in der Geschichte Italiens ist.
Nächstes italienisches Thema, die Mafia.
In Italien wird jetzt eine Anklage gegen einen engen Vertrauten von Oppositionsführer Silvio Berlusconi erhoben.
Marcello Dell'Utri wird beschuldigt, seit 30 Jahren Verbindungsmann der sizilianischen Mafia in Mailand zu sein.
Dell'Utri, der bis vor kurzem Berlusconis Werbeagentur Publitalia leitete, wird durch die Aussagen reuiger Mafia-Mitglieder belastet.
Aus Italien, Siegfried Kollmann.
Der Prozess gegen Marcello Dell'Utri wird am 15.
Oktober beginnen.
Die Anklage lautet auf Mitgliedschaft in einer mafiösen Vereinigung.
Dell'Utri, in Palermo geboren, später Manager im Wirtschaftsimperium von Silvio Berlusconi und heute Parlamentsabgeordneter in dessen Partei Forza Italia, war laut Anklageschrift das wichtigste Verbindungsglied zwischen der sizilianischen Cosa Nostra und der Mailänder Wirtschaftswelt.
Der Staatsanwalt stützt sich im Wesentlichen auf die Aussagen von 22 reuigen Mafiamitgliedern.
Nach deren Angaben hat Delutri regelmässigen Kontakt zu höchsten Mafiabussen wie Nitto Santa Paola und Tortorina gehalten.
Er sei verantwortlich für Geldwäsche auf Sardinien und Schutzgeldzahlungen von Silvio Berlusconis Firmengruppe Fininvest.
In der Villa von Berlusconi hätten sogar flüchtige Mafiosi zeitweise Unterschlupf gefunden.
Obwohl Berlusconi selbst nicht angeklagt ist, wird der Prozess gegen Dell'Utri für politisches Aufsehen sorgen.
Er und der italienische Oppositionsführer sind seit ihrer gemeinsamen meilender Schulzeit befreundet.
Nach Abschluss des Studiums kehrte Marcello Dell'Utri zunächst in seine Heimatstadt Palermo zurück.
Er übernahm die Leitung eines Fussballklubs und arbeitete in einer Bank.
Dabei soll auch die Verbindung zur Mafia zustande gekommen sein.
Mitte der 70er Jahre ging er wieder nach Mailand und half Silvio Berlusconi beim Aufbau seines Wirtschaftsimperiums, zu dem drei nationale Fernsehsender ebenso gehören, wie die Kaufhauskette Standa oder die riesige Werbeagentur Publitalia.
Als deren Manager wurde Marcello Dell'Utri zu einem der engsten Berater von Silvio Berlusconi.
1993 drängte er Berlusconi zum Einstieg in die Politik und organisierte den Aufbau von Forza Italia.
Die politischen Reaktionen auf die Anklageerhebung ließen daher nicht lange auf sich warten.
Das Ganze sei ein weiterer Versuch der roten Staatsanwälte, um Forza Italia politisch zu schädigen, war aus dem Lager von Silvio Berlusconi zu vernehmen.
Ein Vorwurf, der den meilenden Schmiergeldermittlern nun schon mit einer gewissen Regelmäßigkeit gemacht wird.
Der Prozess gegen Berlusconis Ex-Manager wird allerdings in Palermo stattfinden, in der Heimat von Marcello Dell'Utri, der als äusserst gebildet gilt, als Kenner von Literatur und Kunstliebhaber.
Der aber, sollten die Vorwürfe stimmen, seit mindestens 30 Jahren ein Doppelleben geführt hat.
Siegfried Kollmann zum nächsten Mafia-Prozess, der in Italien geführt wird und der jetzt Silvio Berlusconi, den Oppositionsführer, mit hineinzieht.
Explodierende Kaffee-Preise an den internationalen Rohstoffmärkten, Nervosität bei den Kaffee-Röstern, aber die Konsumenten werden nach Möglichkeit geschont.
Jetzt allerdings gibt es die Frage, gibt es bis Juli plus 20 Prozent bei den Kaffee-Preisen?
Der Wettbewerb zwischen den Röstern und den Supermärkten sorgt derzeit noch dafür, dass wir Konsumenten geschont werden.
Herbert Huttar fasst zusammen.
Wer hat den längeren Atem, wer hat das besser gefüllte Kaffeelager?
Davon hängt es ab, wann Kaffee in den nächsten Monaten um wie viel teurer wird, wenn überhaupt.
Wenn sich die Preise für Rohkaffee von November 1996 bis Ende Juli heuer schätzungsweise verdoppeln werden, so ist das Kilopackerlkaffee bis jetzt nur um 20 Schilling oder 20 Prozent im Schnitt teurer geworden und kostet 120 Schilling.
Und die Frage ist, wer von den Röstern als erster versuchen muss, die höheren Einstandspreise weiterzugeben?
An die Supermärkte oder in den eigenen Filialen an den Kunden?
Der wird dann zunächst Marktanteile verlieren, wie es Edu schon bei der letzten Kaffee-Preiserhöhung in den letzten Wochen und Monaten passiert ist.
Wenn frischer Kaffee teurer wird, decken sich die Kunden zunächst mit vakuumverpacktem Kaffee ein, der kann gelagert werden und der bleibt bei steigenden Preisen dann auch länger relativ billig.
Eduscio hat zuletzt vorübergehend Marktanteile verloren, will sich jetzt aber zurückhalten und sehen, was die anderen machen, Jakobs zum Beispiel.
Beide zusammenhalten etwa die Hälfte des österreichischen Marktes.
Die Aussichten auf weiter steigende Rohkaffeepreise an den Börsen führen auch zu härteren Bandagen zwischen Kaffeeröstern einerseits sowie den Supermärkten und Lebensmittelhändlern andererseits.
Der billige Kaffee soll ebenso Kunden in die Märkte locken wie billiges Mineralwasser oder billige Schweinskoteletts.
Und da stellt sich die Frage, womit in den nächsten Monaten geworben werden soll.
Kalkulationsspielraum ist in allen möglichen Artikeln ja drinnen.
Eduscha-Marketingchef Hermann Danisch schätzt oder wünscht sich viel mehr.
Im Juli 140 Schilling für das Kilo Röstkaffee statt derzeit 120 Schilling und beruhigt die Kaffeetrinker gleichzeitig.
Die Tasse Kaffee würde zu Hause dann nicht mehr 15, sondern 18 Groschen kosten, vorausgesetzt die Einkäufer der Supermärkte spielen mit.
In den letzten Tagen haben Sie schon in Radio und Fernsehen viel gehört über Franz Jägerstetter, denn heute ist sein Geburtstag.
Heute wäre Franz Jägerstetter 90 Jahre alt geworden.
Sie wissen es sicher, der Oberösterreicher ist 1943 enthauptet worden.
Jägerstetter hatte aus religiösen Gründen abgelehnt, seinen Dienst in der Wehrmacht zu leisten.
Und heute an seinem Geburtstag wird in verschiedenen Veranstaltungen an Franz Jägerstetter und an seine Haltung erinnert.
Mathilde Schwabeneder.
Für mich war es schon hart, weil der Mann nicht verstanden worden ist.
So Franziska Jägerstädter, Witwe des Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstädter.
1943 war der Bauern Mesner aus dem oberösterreichischen St.
Radigund zum Tode verurteilt worden.
Die Anklage lautete damals auf Wehrkraftzersetzung.
Bereits 1938 hatte Jägerstädter als einziger übrigens in seinem Dorf gegen den sogenannten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich gestimmt.
Vor eineinhalb Wochen hat jetzt ein Berliner Gericht das Urteil gegen Franz Jägerstetter aufgehoben.
Nach 54 Jahren ist er nun vollständig rehabilitiert.
Franziska Jägerstetter?
Für mich war es eine Freude, weil viele Leute glauben, dass ich die Frau eines Verbrechers gewesen bin.
Das ist jetzt anders.
Auch die Kinder freuen sich.
Franziska Jägerstetter, 84 Jahre, Mutter dreier Töchter und Großmutter vieler Enkel, ist heute noch Mesnerin in ihrem Heimatort.
Den bedingungslosen Einsatz für ihren Mann begründet sie so.
Wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte, hätte er gar niemanden gehabt.
Und auch heute im Abendjournal erinnern wir an die Gräuel der Nazizeit.
Hören Sie folgenden Trailer.
Entweder haben sie uns was ins Essen gegeben oder lag es an der unzureichenden Ernährung.
Es war fast keiner von uns, der ihre Regel gehabt hat.
Also ich weiß es nicht.
Und interessant war, dass wir draußen dann auf einmal alle begonnen haben.
Keine hat eine Menstruation gehabt.
Zumindest in meinem Umkreis.
Vielleicht hat es einzelne gegeben, aber in meinem Umkreis
Es tut weh, diese unreinen Tage nicht mehr zu haben.
Man fühlt sich nicht mehr als Frau.
Mehr als 50 Jahre nach Kriegsende gibt es erstmals offizielle Daten über die Frauen in den Konzentrationslagern der Nazis.
Jahrelang lagen die Akten in verschiedenen Archiven, nie wurden sie veröffentlicht.
Und viele Frauen getrauten sich auch nicht, über ihre damaligen Qualen zu erzählen.
Über ihr Dasein als SS-, Wehrmachts- oder Lagerprostituierte etwa.
Die vergessenen Frauen, Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Es ist 12.42 Uhr, wir gehen weiter mit unserer Berichterstattung.
Thema unsichere Spielplätze in Österreich.
8.200 Kinder verunglücken jährlich auf unseren Spielplätzen und wesentlich Schuld daran sind unter anderem auch Sicherheitsmängel an den Geräten.
Das Institut Sicherleben hat heute eine einschlägige Untersuchung präsentiert und die Einzelheiten dazu bringt Hans-Christian Unger.
Klettertürme und Rutschen mit Stehflächen, die entweder überhaupt keines oder ein zu niedriges Geländer haben.
Ursachen für Stürze aus 2-3 Metern Höhe.
Rutschen mit zu geringem oder gar keinem Auslauf und damit erhöhte Gefahr für Kopf- und Beinverletzungen.
Scharfe Kanten und Vorsprünge an den Geräten mit der Negativchance auf Rissquetsch und Schnittwunden.
Schiefer im Holz, Rost auf Metall und hervorstehende Schrauben.
Zu geringe Freiräume bei Schaukeln.
Das sind im Großen und Ganzen die Hauptgefahrenquellen, die das Kuratorium Sicher Leben bei seinen Recherchen festgestellt hat.
Rund ein Drittel der 8500 Unfälle passiert beim Benutzen von Geräten und viele der oft folgenschweren Missgeschicke wären durch verbesserte Konstruktionen, aber auch durch intensivere Wartung zu vermeiden.
Untersucht wurden Spielplätze in Wien.
Zusatzerhebungen des TÜV haben österreichweit ähnliche Resultate erbracht.
Die Forderungen der Sicherheitsexperten daher,
erhöhte Sicherheitsnormen und strengere einschlägige Verordnungen, Spielplatzchecks mindestens zweimal im Jahr, aber auch der Appell an die Eltern, die Betreiber vermehrt auf Missstände hinzuweisen.
Und jetzt meldet sich aus Klingenbach ein Kollege aus dem Landesstudio Burgenland mit einem Live-Bericht.
In dem Grenzort nach Ungarn hat sich ein illegaler Grenzgänger verschanzt, der am späten Vormittag verhaftet werden sollte, aber ganz offensichtlich entkommen konnte.
Und dieser Mann ist angeblich auch bewaffnet.
Stefan Schinkowitz, bitte mit Ihrem Bericht.
Ja, ich melde mich hier vom Sportplatz in Klingenbach.
Obermirkreis, ein Innenministerium-Hubschrauber, ein Hubschrauber des Bundesheeres ist ebenfalls hier.
Wie schon erwähnt, der illegale Grenzgänger ist bewaffnet.
Und zwar, er ist bewaffnet mit einer 9mm-Faustfeuerwaffe.
Diese Waffe dürfte er einem Assistenzsoldaten bei einem Raufhandel abgenommen haben.
Daraufhin verschanzte sich dann der illegale Grenzgänger.
In einem der nahegelegenen Häuser hier, beziehungsweise hier in dem etwas unwegsamen Gelände.
Es sind hier Weingärten, es ist hier der Sportplatz.
Die Gendarmerie hat alles großräumig abgesperrt.
Weitere Details kann ich hier zur Stunde noch nicht mitteilen.
Herr Schinkowitz, darf ich Sie dennoch etwas fragen?
Wissen Sie, wie viele Mann im Einsatz sind?
Ist nur schwer abzuschätzen, aber ich schätze an die 100 Gendarmeriebeamte und an die 100
Und nach Ihrer Einschätzung, sind Zivilisten in Klingenbach jetzt derzeit gefährdet?
Wie schaut es da aus?
Ich glaube nicht, dass derzeit Zivilisten gefährdet sind.
Eines ist nur klar, die Gendarmerie bietet also hier die Bevölkerung in den Häusern zu bleiben.
Wie gesagt, es ist alles großräumig abgesperrt.
Der Täter dürfte keine Geißel haben.
Herr Schinkowitz, ich danke Ihnen herzlich für Ihren Live-Bericht aus Klingenbach und wir werden Sie in den nächsten Nachrichtensendungen weiter auf dem Laufenden halten, wie sich die Aktion in Klingenbach entwickelt.
Und zumindest im Abend-Journal um 18 Uhr werden Sie dann weiter darüber informiert werden.
Wir kommen jetzt um dreiviertel eins zu unserem abschließenden Bericht und der kommt ja meistens aus der Kulturredaktion.
Alfred Hrdlicka, eine Ausstellung im Wiener Künstlerhaus.
Elias Canetti sagt über die Arbeit des Bildhauers Alfred Hrdlicka, seine Kunst bedeutet ein unaufhörliches Einbeziehen und Verarbeiten von Welt.
Im Vorfeld seines 70.
Geburtstags, den Hrdlicka im Februar nächsten Jahres feiert, zeigt das Wiener Künstlerhaus jetzt ab Donnerstag eine große Retrospektive seiner Skulpturen, Zeichnungen und Druckgrafiken aus über 50 Jahren.
Mit dem Künstler, der mit seiner künstlerischen Arbeit wie dem Antifaschismusdenkmal vor der Wiener Albertina oder mit seinen politischen Aussagen immer wieder für Aufsehen sorgt, sprach Ines Mitterer über Politik, Religion und die Kunst der Bildhauerei.
Die Bildhauerei, und das finde ich ja besonders schätzenswert an ihr, ist ja nicht endlos ausdehnungsfähig.
Ein Bildhauerblock hat bestimmte Grenzen und verlangt eine andere Vorstellungsgabe, wie wenn ich immer korrigieren kann und noch ein Bild und so.
Verstehen Sie, die Einschränkung ist eigentlich das, was die Erfindungsgabe am meisten beansprucht.
Und die Vorstellungskraft.
Sie haben einmal vom Charme des Marmors gesprochen und geschrieben.
Sind Sie dem immer noch erliegen?
Ja, ich habe mich etwas darüber lustig gemacht.
Ich muss wohl Nekrophil sein.
Diese kalte Pracht am Marmor, in dem man dann Menschen macht.
Das ist das Schöne.
Sie haben ein Stück Rohstoff und machen daraus ein Menschenbild.
In dieser Ausstellung sieht man auch Arbeiten von Ihnen, die sich mit Themen aus der Bibel oder aus der griechischen Mythologie beschäftigen.
Was verbindet Sie mit diesen Themen?
Ich denke an den Marsias oder Golgotha.
Ja, das ist so.
Ich komme aus einem ausgesprochen artistischen Lager und bin ja auch kein gläubiger Mensch, das sage ich immer, ich würde heucheln, wenn ich das sage.
Es ändert aber nichts, dass die Religion für mich etwas ist, was an der Menschheitsentwicklung einen ungeheuren Anteil hat, negativen und positiven.
Und als ich das Alte Testament in die Hand bekommen habe, war das für mich ein Stück Menschheitsgeschichte und nicht die Geschichte vom lieben Gott.
Das ist nicht mein Anliegen.
Sie waren ja der Erste, der in den 70er Jahren ein Antifaschismusdenkmal in Wien vorgeschlagen hat und das versucht hat zu realisieren und durchzusetzen.
Jetzt gibt es wieder einmal Diskussionen um ein Holocaustdenkmal am Judenplatz.
Sie haben sich schon öfter kritisch dazu geäußert.
Was meinen Sie im Moment zum Stand der Dinge?
Ich halte es eigentlich für eine Parodie, denn man muss doch ehrlich sagen, man sagt, es wird eine Bibliothek, soll das symbolisieren?
Nun gut, die Tragödie der Juden ist ja nicht die Bücherverbrennung, sondern dass man Menschen verbrannt hat in Auschwitz.
Ein Holocaust-Denkmal ohne Menschenbild ist für mich fast wie eine Auschwitz-Lüge.
Es wird etwas gar nicht gezeigt, was wirklich passiert ist.
Bei der Religion, einem Ihrer großen Themen, waren wir schon.
Jetzt kommen wir vielleicht zur Politik.
Sie sind ja ein deklarierter Linker.
Und diese Geisteshaltung war unter Künstlern und Intellektuellen eine Zeit lang sehr modern, sagen wir, sehr in.
Derzeit schaut es nicht mehr ganz so rosig aus.
Fühlen Sie sich politisch als Einzelgänger oder wo fühlen Sie sich politisch zu Hause derzeit?
Ich war immer politischer Einzelgänger, den ich aber in einem ziemlichen Konflikt mit der kommunistischen Partei bekommen habe, 1956, als der Ungarnaufstand niedergeschlagen wurde.
Da gab es riesigen Streit und ich bin ausgetreten.
Und seitdem habe ich mir oft lustig gemacht, ich bin so eine Ein-Mann-Partei.
Ich meine, ich habe mich nie politisch in dem Sinn betätigt, dass ich hier eine Funktion ausgeübt habe.
Aber für mich ist Politik, und Sie lesen auf der Zeitung, auf der ersten Seite Politik aus, da muss ich nicht dumm stehen, Politik ist unser reales Leben.
Und wer sich apolitisch gibt, ist auch eine Form der Politik, kann man natürlich sagen.
Schlauheit halte.
Die Leute tun auch apolitisch, aber in Wirklichkeit haben alle Menschen Interessen.
Und Politik ist nun einfach verkörperte Interessensgemeinschaften.
Ein noch ausführlicheres Gespräch mit dem Künstler Alfred Hrdlicka können Sie heute Nachmittag im Kulturjournal hören, 15.40 Uhr im Programm Österreich 1.
Die große Alfred-Hrdlicka-Retrospektive im Wiener Künstlerhaus beginnt am Donnerstag.
Und jetzt abschließend im Mittagsschanal noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Es liest Ernst Christian Matton.
Österreich.
Im Pfingstverkehr sind heuer 17 Menschen ums Leben gekommen.
Das sind um zwölf mehr als im vergangenen Jahr.
Hauptursache war in den meisten Fällen zu hohe Geschwindigkeit.
Deswegen wurden 23.000 Anzeigen und Strafmandate verhängt.
Genau genommen waren es 33.000, also 10.000 mehr.
Die Polizei nahm 500 Führerscheine ab.
Die meisten Verkehrstoten wurden in Niederösterreich registriert.
Bundespräsident Klestil hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan zu einem Gespräch in der Wiener Hofburg empfangen.
Im Mittelpunkt der Unterredung standen die UNO-Reform und Österreichs Rolle in den Vereinten Nationen.
Annan sprach sich für ein dynamisches Wiener UNO-Zentrum mit zukunftsorientierten Aufgaben aus.
Vorher hatte Annan mit Außenminister Schüssel konferiert.
Anschließend erklärte der UNO-Generalsekretär, die UNO-Reform solle nicht zu einer generellen Verkleinerung der Vereinten Nationen führen, sondern diese zu einer effektiveren Weltorganisation umgestalten.
Ein Teil des Vermögens des Ex-Diktators Mobutu befindet sich, nach Ansicht der neuen Machthaber Sairis, in Österreich.
Ein offizielles Ansuchen um Auskunft und vorläufige Blockierung der Gelder soll noch in dieser Woche der Regierung in Wien übergeben werden.
Angeblich haben Gesandte Mobutus das Geld auf österreichischen Banken reingewaschen und in Immobilien, Geschäftsanteilen und Aktien angelegt.
Die Strohmänner haben demnach bekannte Finanzplätze wie die Schweiz gemieden und das österreichische Bankgeheimnis ausgenutzt.
Das Finanzministerium sieht derzeit keine Hinweise auf Geldwäsche mit angeblichen Mobutu-Geldern in Österreich.
Zaire.
Der neue Staatschef Zaires Kabila wird heute in Kinshasa erwartet.
Kabila will seine Übergangsregierung vorstellen.
Er hat bereits einige Entscheidungen mit politischer Symbolkraft getroffen.
Unter anderem soll Zaire künftig den Namen Demokratische Republik Kongo tragen.
So hieß das Land in der Ära vor Mobutu.
Tschechien.
Ministerpräsident Klaus versucht mit einer drastischen Anhebung der Zinssätze den Sturz der Krone zu verhindern.
Die tschechische Währung ist in den vergangenen Wochen stark unter Druck geraten.
Als Ursache dafür gelten schlechte Wirtschaftsprognosen.
Nun wurden unter anderem die Zinssätze für Kredite von 13 auf 24 Prozent nahezu verdoppelt.
USA
Die Regierung in Washington plant für ihr Militär ein umfangreiches Sparprogramm.
50.000 aktive Soldaten sollen abgebaut werden.
Ferner sollen durch die Beschränkung der konventionellen Rüstung Mittel für modernste Kriegstechnik frei werden.
Erklärtes Ziel von Verteidigungsminister Cohen ist es, dass die USA künftig an zwei verschiedenen Kriegsschauplätzen gleichzeitig eingreifen und dabei auch gewinnen können.
Die USA haben die Kontrolle über bestimmte internationale Überweisungen erheblich verschärft, um den Strom illegale Drogengelder einzudämmen.
Von nun an müssen alle Beträge von 750 Dollar aufwärts gemeldet werden.
Betroffen sind Unternehmen, die Reisechecks verkaufen, Geld telegrafisch überweisen oder Checks einlösen.
Für Banken gilt weiterhin die 10.000-Dollar-Grenze.
Überweisungen kleinerer Summen sind eine beliebte Methode kolumbianischer Rauschgiftkartelle.
Österreich.
Bei der jüngsten Runde des Lottos 6 aus 45 hat kein Spieler die richtigen Zahlen erraten.
In der nächsten Runde wird somit ein Jackpot in der Höhe von ungefähr 30 Millionen Schilling ausgespielt.
Die richtige Jokerzahl hatten dagegen drei Spieler.
Ein Salzburger, ein Oberösterreicher und ein Tiroler bekommen je 1,4 Millionen Schilling.
Das Wetter heute Nachmittag nur noch zeitweise sonnig, die Wolken werden mehr und die Regenschauer häufiger und auch Gewitter kommen noch dazu.
Mit den Gewittern sind heftige Windböen möglich.
Noch einmal wird es heute sehr warm und schwül mit 20 bis 28 Grad.
Die Nachrichten hat Ernst Christian Matton gelesen und damit sind wir am Ende des heutigen Mittagsjournals.
Am Dienstag, den 20.
Mai 1997.
Kurz noch ein Hinweis auf das Abendprogramm von heute.
Nach dem Abendjournal oder im Rahmen des Abendjournals im Journal Panorama ab etwa 18.20 Uhr hören Sie eine Reportage zum Thema die vergessenen Frauen von Mauthausen.
Und Sie wissen ja, heute hätte Franz Jägerstetter seinen 90.
Geburtstag gefeiert.
Dieses Mittagssjournal wurde ermöglicht durch folgendes Team.
Ewald Fais hat heute für den technisch reibungslosen Ablauf des Mittagssjournals gesorgt.
Hoffnungen der Union auf der neuen britischen Regierung und ihrem Außenminister Robin Cook in Bezug auf einen EU-freundlicheren Kurs der Briten.
Mitwirkende:
Bürger, Hans [Gestaltung]
Datum:
1997.05.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Außenpolitik
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EU
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Zaire, nun Demokratische Republik Kongo, besitzt die meisten Kobalt und Kupfervorkommen der Welt, die zweitgrößten Diamantenvorkommen, sowie Gold und Wasservorkommen. Drewi Jahrzehnte Mobutu-Herrschaft haben das Land ausgeplündert. Besonders viele Bodenschätze befinden sich im Süden des Landes, der schon lange Abspaltungstendenzen zeigt.
Mitwirkende:
Paul, Daniela [Gestaltung]
Datum:
1997.05.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
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Handwerk und Gewerbe
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Landschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Kontinente / Afrika
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Lombardzinssatz durch die tschechische Zentralbank von 14 auf 50 Prozent erhöht, damit soll der Geldumlauf beschränkt und der Wechselzins stabilisiert werden.
Mitwirkende:
Koch, Rainer [Gestaltung]
Datum:
1997.05.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
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Währungspolitik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Marcello dell'Utri, in Sizilien geboren, heute Abgeordneter der Forza Italia, war laut Anklageschrift das wichtigste Verbindungsmitglied zwischen der Cosa Nostra und der Mailänder Wirtschaftswelt.
Mitwirkende:
Kollmann, Siegfried [Gestaltung]
Datum:
1997.05.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Straftaten
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Justiz und Rechtswesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der Mann hat sich in einem Haus mit einer Waffe verschanzt, die er zuvor einem Präsenzdiener abgenommen hatte. Der Täter dürfte keine Geiseln genommen haben.
Mitwirkende:
Schinkovits, Stefan [Gestaltung]
Datum:
1997.05.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Sicherheit
;
Migration
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten