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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Und aus dem Studio meldet sich Agathe Zupan.
Herzlich willkommen.
Die Themen dieses Samstagmittag.
Die Queen bleibt Australiens Staatsoberhaupt.
Eine Abstimmung über die Republik als Staatsform ist gescheitert.
Die Bergretter beklagen nach einem Sommer mit besonders vielen Toten die Zunahme der Halbschuh-Touristen und sportlichen Wahnsinn wie das Canyoning.
bei dem erst im Frühjahr in der Schweiz 22 Menschen ums Leben kamen.
Dazu passend das Thema Tourismus allgemein.
Was bringt der Österreich?
Wo startet er?
Wie wird er sich entwickeln?
Experten haben darüber in Salzburg diskutiert.
Die Kultur berichtet über die Freude der Fans mit zwei Auftritten der amerikanischen Sängerin Cher.
In Innsbruck und Wien ist sie zu hören.
Und dann noch zu den Medizinthemen.
Immer mehr Kinder kommen durch geplante Kaiserschnitte zur Welt.
Ein Trend, den nicht alle Ärzte gutheißen.
Und in Kärnten gab es wieder einen Todesfall nach einer Gehirnhautentzündung.
Damit beginnt auch Edgar Theiders Meldungsüberblick, den Josef Wenzel-Natek liest.
Österreich.
In Kärnten herrscht Meningitis-Alarm.
Ein 17-jähriger HTL-Schüler, der in der Nacht auf gestern mit Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion in das Landeskrankenhaus Villach eingeliefert wurde, ist dort heute früh gestorben.
Die Ärzte gehen davon aus, dass der Jugendliche an einer bakteriellen Gehirnhautentzündung litt.
Endgültige Klarheit wird eine Erregeranalyse bringen.
Wegen der extrem hohen Ansteckungsgefahr sind bereits gestern mehr als 100 Mitschüler und Mitbewohner des heute Verstorbenen im Kolpingheim Villach vorbeugend mit Antibiotika behandelt worden.
Die Ärzte schließen daher eine Epidemie nach menschlichem Ermessen aus.
Im Dreiländereck Österreich-Slowakei-Ungarn findet an diesem Wochenende die internationale Zivilschutzübung Comprotex 99 statt.
Beteiligt sind 2000 Einsatzkräfte aus elf Staaten, darunter 500 Soldaten des österreichischen Bundesheers.
Übungsannahme ist eine Explosion in einer Chemiefabrik in Pressburg.
Australien Die konstitutionelle Monarchie als Staatsform Australiens bleibt höchstwahrscheinlich erhalten.
Darauf deuten erste Ergebnisse des Referendums über eine Verfassungsreform hin.
Nach Auszählung von etwa einem Drittel der Stimmen in fünf der sechs australischen Bundesstaaten befürworten etwa 57 Prozent der Teilnehmer die Beibehaltung der Monarchie mit der britischen Königin Elisabeth II.
als Staatsoberhaupt.
Etwa 43 Prozent sind für die Umwandlung Australiens in eine Republik.
Vermutlich wird in keinem der australischen Bundesstaaten eine Mehrheit für die Republik erreicht.
Das Referendum wäre nur dann erfolgreich, wenn außer der Mehrheit in ganz Australien auch noch die Mehrheit der Wähler in mindestens vier der sechs Bundesstaaten zustimmt.
Der Vorsitzende der oppositionellen Labour-Party, Ken Beazley, hat die Niederlage der Republiksbefürworter bereits eingestanden.
Den Misserfolg führte darauf zurück, dass auch viele Republikanhänger die vorgeschlagene Form der indirekten Wahl eines etwaigen australischen Präsidenten ablehnen.
USA.
Der amerikanische Softwarehersteller Microsoft hat in dem von der US-Regierung angestrengten Anti-Monopol-Prozess einen Rückschlag erlitten.
Der zuständige Richter kam zu dem Schluss, dass die Firma von Bill Gates als Monopolist auf dem Markt gehandelt und Wettbewerbsregeln der USA verletzt habe.
Dies ist eine richterliche Tatsachenfeststellung und noch kein Urteil.
Sie gilt aber als richtungsweisende Vorentscheidung für den Ausgang des Prozesses.
Das amerikanische Justizministerium begrüßte die richterliche Einschätzung als Sieg für Verbraucher und Wirtschaft.
Die Bergung der Flugschreiber der verunglückten ägyptischen Passagiermaschine vor der amerikanischen Ostküste wird weiterhin durch Schlechtwetter verzögert.
Die Unterwasserroboter sind bis auf wenige Meter an die beiden Geräte herangekommen, die in etwa 80 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantik liegen.
Von der Auswertung der Geräte erhoffen sich die Ermittler Aufschluss über die Absturzursache.
Die Boeing 767 der Egypt Air stürzte am Sonntag 40 Minuten nach dem Start von New York ins Meer.
Alle 217 Menschen an Bord kamen ums Leben.
In den Verhandlungen um die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter während der NS-Herrschaft sind Fortschritte erzielt worden.
Sowohl die deutsche Bundesregierung als auch die Anwälte der Geschädigten haben sich zu weiteren Konzessionen bereit erklärt.
Es wurde eine Vereinbarung erzielt, um deutschen Firmen, die sich an dem Entschädigungsfonds beteiligten, vor weiteren Klagen zu schützen.
Strittig ist allerdings noch die Höhe des Entschädigungsangebots der deutschen Industrie.
Die Verhandlungen werden Mitte des Monats in Bonn fortgesetzt.
Indien
Ministerpräsident Vajpayee will sich für die Beibehaltung der uneingeschränkten Glaubensfreiheit in Indien einsetzen.
Dies versicherte Vajpayee in einer Unterredung mit Papst Johannes Paul II., der sich seit gestern zu einem dreitägigen Pastoralbesuch in Indien aufhält.
Der Papstbesuch war bereits im Vorfeld von Protesten radikaler Hindus überschattet.
Sie werfen der katholischen Kirche vor, gezielt mittellose und ungebildete Hindus zum Katholizismus zu bekehren.
Trotz strenger Sicherheitsmaßnahmen gelang es heute kleineren Gruppen von Demonstranten, sich an drei Plätzen in Neu-Delhi zu versammeln, um gegen den Papstbesuch zu protestieren.
Ihr und mit der Wetterprognose hören wir jetzt Andreas Thiesner.
Vom Westen her kommen jetzt Regen und kalte Luft, so hat es in Vorarlberg in den letzten Stunden schon um 6, 7 Grad abgekühlt.
Wie meist bei dieser Situation vorübergehend aber auch kräftiger Südwind, zumindest auf den Bergen und an der Nordseite der Alpen ist es stellenweise sogar föhnig geworden.
Insgesamt aber bis zum Abend dann in ganz Österreich immer feuchter, die Schneefallgrenze sinkt.
Es wird nun wirklich Zeit, das Auto winterfest zu machen.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien bedeckt 9°, Eisenstadt wolkig 12°, St.
Pölten bedeckt 7°, Linz bedeckt 7°, Salzburg stark bewölkt 9°, Innsbruck stark bewölkt 12°, Bregenz Regen 6°, Graz wolkig 14° und Klagenfurt stark bewölkt 8°.
Im Osten und im Süden vorerst noch weitgehend trocken, zwischen Vorarlberg und Oberösterreich und in Oberkärnten aber immer mehr Regen.
Die Schneefallgrenze sinkt im Westen allmählich gegen 1000 Meter.
Die Temperaturen zwischen 3 Grad stellenweise nur noch in Vorarlberg und bis zu 18, 19 bei etwas Sonne in der südlichen Steiermark, im südlichen Burgenland und im südlichen Niederösterreich.
In der kommenden Nacht Regen, zumindest im Süden und Südosten kann es auch intensiv regnen und Schneefall mitunter bis auf 500, 600 Meter.
Der Sonntag zunächst durchwegs trüb, am Vormittag immer noch überall Regen, schneiden wir das auf 1000 bis 700 Meter herab.
Während es dann am Nachmittag in Vorarlberg, Teil Tirols länger auflockern könnte und auch nördlich des Alpenhauptkampfs der Regen immer längere Pausen macht, bleibt es in Kärnten, in der Steiermark und im Burgenland regnerisch.
Die Temperaturen morgen 3 bis 9 Grad und frischer Nordwind.
In den nächsten Tagen bleibt es kühl und eher feucht, meist nicht allzu viel Sonne, die Temperaturen bei 4 bis 10 Grad, dazu wird es zeitweise regnen.
Die Schneefallgrenze liegt etwa bei 700 bis 1000 Meter zum Donnerstag hin, aber könnte es dann sogar bis ins Flachland herunterschneien.
Danke Andreas Thiesner, gleich acht Minuten nach zwölf.
Mehr als 12 Millionen Australier waren heute aufgerufen, in einem Referendum zu entscheiden, ob sie die konstitutionelle Monarchie mit Königin Elisabeth II.
an der Spitze beibehalten oder doch lieber eine Republik wollen und umfragen, die den Republikanern eine Niederlage voraussagten, die am Recht behalten.
Eine deutliche Mehrheit hat sich gegen die Abschaffung der Monarchie ausgesprochen, aber nicht aus Liebe zu dieser Staatsform, sondern weil die im Referendum gebotene Alternative ein vom Parlament bestimmter Präsident für Australien abgelehnt wurde.
Robert Ulz mit Einzelheiten.
Zwei Drittel der Stimmen sind bereits ausgezählt und das Ergebnis ist eindeutiger als erwartet.
53,3 Prozent der Wähler haben sich gegen eine Republik und damit für die Monarchie ausgesprochen.
Das ist eigentlich bemerkenswert, denn in Umfragen bekennen sich nur rund 9 Prozent zur Monarchie.
Der Grund, warum die Republikaner trotzdem eine Abfuhr erhalten haben, liegt im Detail.
Denn in der Abstimmung ist es nicht um ein simples Ja oder Nein gegangen, sondern um eine spezielle Form der Republik.
Der Präsident wäre vom Parlament gewählt worden und nicht direkt vom Volk.
Und das hat sogar dazu geführt, dass eingefleischte Anhänger einer Republik gemeinsam mit den Monarchisten gegen die Vorlage gestimmt haben.
Der Grund, warum diese unpopuläre Fragestellung auf dem Abstimmungszettel gestanden ist, liegt beim konservativen Premierminister John Howard.
Der ausgewiesene Anhänger der Monarchie hat die Volksabstimmung nur unter dieser Bedingung zugelassen.
Damit hat er auch einen Triumph der oppositionellen Labour-Party verhindern können.
Diese hat schon im Jahr 1991 die Umwandlung Australiens in eine Republik in ihr Parteiprogramm geschrieben.
Oppositionsführer Kim Baisley hat auch schon die Niederlage eingestanden, gleichzeitig aber den Wahlkampf für die in 18 Monaten stattfindenden Parlamentswahlen eröffnet.
Sollte die Labour-Party wieder den Premierminister stellen, dann wird neu abgestimmt, verspricht er.
Ob das die Australier aber wirklich wollen, ist fraglich, denn die Abhaltung der Volksabstimmung hat die Bürger über 900 Millionen Schilling an Steuergeld gekostet.
und von der konstitutionellen Monarchie Australien zurück ins provisorisch regierte Österreich.
Seit der Nationalratswahl beschwören die Parteien ja bei jeder Gelegenheit vollmundig einen neuen Stil in der Politik.
Ob die nächste Regierung diesen tatsächlich an den Tag legen wird, das weiß man allerdings noch nicht.
Dass sie aber einen neuen Umgang mit der österreichischen Verfassung wird pflegen müssen, das steht jetzt schon fest.
Da keine Zwei-Parteien-Kombination im Nationalrat mehr über die Zweidrittelmehrheit verfügt, können nämlich einerseits nicht mehr länger irgendwelche Paragrafen leichtfertig in den Verfassungsangehoben und damit der Prüfung durch die Verfassungsrichter entzogen werden.
Andererseits dürfen Reformen in verfassungsrechtlich geltenden Bereichen so schwierig werden wie noch nie.
Gabi Waldner berichtet.
Wie auch immer die nächste Regierung aussieht, sie wird es nicht leicht haben, große Reformvorstellungen in konkrete Politik umzusetzen.
Denn gerade in Schlüsselbereichen braucht sie dazu meist eine Zweidrittelmehrheit im Parlament.
Warum das so ist, zeigt ein Blick auf die Verfasstheit unserer Verfassung.
Anders als im Ausland enthält diese nämlich nicht nur die Grundsätze unseres Gemeinwesens, sondern auch noch etwa 70 Verfassungsgesetze sowie an die tausend Verfassungsbestimmungen in einfachen Bundesgesetzen.
Wobei letztere vor allem davon zeugen, dass es SPÖ und ÖVP seit 1945 nur allzu oft an Vertrauen in die eigenen Entscheidungen mangelte.
Was seiner Prüfung durch Höchstrichter nicht standzuhalten drohte, erklärt der Vizepräsident des Verfassungsgerichtshofes Karl Korinek, wurde schlicht mit zwei Drittel Mehrheit abgesichert.
Ein Verhalten, das laut Korinek manche seiner Juristenkollegen an eine Art von Sucht erinnert.
Der deutsche Staatsrechtslehrer Professor Stark aus Göttingen hat einmal davon gesprochen, dass in Österreich diese Verfassungsbestimmungen so wie eine Droge sind.
Man nützt sie einmal zu einem harmlosen Zweck und sie erfordern ein immer neuerliches Einsetzen dieses Instruments des Verfassungsrechts.
Folgen dieses Suchtverhaltens sind zum einen Skurrilitäten.
So verstößt jemand, der beim Betrieb einer elektrischen Anlage nicht auf den geringstmöglichen Energieverbrauch achtet, aufgrund eines einzelnen Paragrafen im Elektrotechnikgesetz gegen die österreichische Bundesverfassung.
Und so sichert eine Verfassungsbestimmung den Forstbeauftragten der Landesregierungen eine Parteienstellung in Wildschadensverfahren zu, schildert Korinek.
Wenn da einmal etwa der Forstbeauftragte nicht ordentlich als Partei gehört wird in einem Wildschadensprozess, dann führt das zu einer Verfassungswidrigkeit.
Das ist ja schon eine eher übertriebene Reaktion.
Mit ihrer gemeinsamen Zweidrittelmehrheit waren SPÖ und ÖVP aber auch in anderen, bedeutenderen Bereichen nicht gerade zurückhaltend.
Besonders arg, so Korynek, sei es im Steuerrecht.
Das macht insgesamt einen so dichten Bestand an Verfassungsregeln im Steuerrecht,
dass es heute wahrscheinlich nicht möglich ist, eine große Steuerreform ohne Verfassungsmehrheit zu beschließen.
Man hat sich also letztlich durch dieses viele Verfassungsrecht selbst sehr stark die Hände gebunden und nach dem Wahlergebnis am 3.
Oktober fällt das sozusagen dem Gesetzgeber ein bisschen auf den Kopf.
Ähnliche Probleme wie im Steuerrecht stehen der nächsten Regierung laut Karl Korinek übrigens auch im Bundeshaushaltsrecht bei eventuellen Änderungen des Pensionsalters oder bei Rechtsschutzfragen im Zusammenhang mit der Vergabe öffentlicher Aufträge bevor.
Und damit kommen wir zu unserer Samstagsserie.
Im Journal zu Gast.
Am vergangenen Mittwoch hat der Wirtschaftsbund zwei Kandidaten für die Nachfolge von Wirtschaftskammerpräsident Leopold Madartaner bestellt.
Es sind dies der Salzburger Kammerpräsident Günther Puttinger und der oberösterreichische Landesrat Christoph Leitl.
Egal, weil letztendlich die Nachfolge von Leopold Madartaner antritt, auf ihn warten schwierige Aufgaben.
Viele Kammermitglieder kritisieren Ineffizienz und zu hohe Beiträge.
Gleichzeitig ist auch das System der Sozialpartnerschaft insgesamt in Misskredit geraten.
In unserem heutigen Journal zu Gast fragt Harald Weiglein Christoph Leitl nach seinem Reformprogramm für die Wirtschaftskammer, nach seinen Präferenzen für die nächste Regierung und nach seinen Vorstellungen für die Zukunft der Sozialpartnerschaft.
Herr Dr. Leitl, Ihnen eilt der Ruf des radikalen Reformers voraus, aber es ist jetzt so, dass niemand so richtig weiß, worin jetzt die großen Reformen in der Wirtschaftskammer bestehen werden bei den Kandidaten, die es gibt.
Ich habe mir gedacht, wir machen uns die Sache jetzt ein bisschen leichter und ich stelle eine konkrete Frage.
Die Wirtschaftskammermitglieder zahlen 6,8 Milliarden Schilling an Beiträgen pro Jahr.
Für die Bundeswirtschaftskammer werden davon 2,4 Milliarden gebraucht.
Das heißt, der Rest für die Länderkammern, das sind 4,4 Milliarden, das ist ein weitaus größerer Teil und da ist auch das größere Sparpotenzial.
Und jetzt meine Frage, wie werden Sie denn jetzt die Länder dazu bewegen, mehr zu sparen?
Schauen Sie, wir stehen wenige Wochen vor dem Beginn des 21.
Jahrhunderts und um uns verändert sich die Welt ungeheuer schnell und dynamisch.
Und da ist die Frage, wie reagieren wir auf geänderte Umstände?
Welche neuen Ideen haben wir?
Welche Impulse haben wir?
Wie schaut die Welt und wie schaut Österreich in zehn Jahren aus?
Wie ist der Standort Österreich?
Dann müssen wir fragen, welche Aufgabe hat die Kammer der Zukunft?
Und was dürfen diese Aufgaben kosten im Sinne einer schlanken Kostenstruktur?
Ja, aber die Kostenfrage ist ja eklatant.
Gerade bei dieser Frage gibt es ja von vielen Seiten Proteste.
Und deswegen ja auch meine Frage, wo gibt es das größte Potenzial?
Wenn man sich die Zahlen anschaut, ist es ja eindeutig.
Und deswegen habe ich die Frage auch gestellt, die Sie jetzt sehr elegant umschifft haben.
Faktum ist natürlich, darum habe ich ja die Frage auch gestellt, dass Sie als Wirtschaftskammerpräsident, wenn Sie es werden,
gegen die Länderkammerpräsidenten eigentlich nichts machen können.
Sie müssen die irgendwie überzeugen, selbst Einsparungsschritte zu machen.
Wie werden sie das machen?
Werden sie ihnen auch sagen, die Welt ändert sich und ihr müsst jetzt konkretere Argumente geben?
Natürlich, das ganze Leben und auch das politische Leben ist ein Überzeugungsprozess.
Und sie werden auch in einem gut geführten Betrieb ihre Mannschaft überzeugen müssen.
Und wenn sie es einzieht, dann zieht sie voll mit.
Und das ist auch hier so.
Gerade meinem Selbstverständnis entspricht es, dass ich sehr, sehr stark auf die Länder setze.
Ich bin ja einer aus den Ländern.
Ich komme aus einem Land.
Föderalismus eingemahnt gegenüber einem zentralistischen Bund.
Das heißt, Sie sehen keinen großen Einsparungsbedarf bei den Ländern?
Nein, das stimmt überhaupt nicht.
Wir müssen sagen, wie schaut das Produkt aus und dann müssen wir sagen, zu welchen minimalen Kosten können wir das von den Mitgliedern gewünschte Produkt anbieten.
Aber Sie müssen ja auch schon eine Vorstellung haben, wie das Produkt ausschauen könnte.
Die Diskussion wird ja offen geführt.
Da ist der berühmte Faktor 10.
Warum braucht man eine Bundeswirtschaftskammer und zehn Länderorganisationen und jedes Gesetz, das in Begutachtung geht, geht durch alle zehn Stellen?
Das ist eine richtig gestellte Frage.
Und das wird man analysieren müssen und da wird man einen Unternehmensberater heranziehen.
Sie wollen einen Unternehmensberater für die Wirtschaftskammer?
Ja, das erscheint mir sehr wichtig.
Ich meine, wir bekennen uns alle zur Professionalität und da soll man nicht dilettieren.
Das heißt, ein Unternehmensberater mit einer genauen Analyse.
Wo gibt es Doppelgleisigkeiten?
Wo sind Leistungen, die heute nicht mehr gebraucht werden?
Wo gibt es andererseits notwendige Leistungen, die heute noch nicht angeboten werden?
Und wenn wir das haben und wenn dann die Mitglieder sagen, ja, das wollen wir, dann können wir sagen, und wie bringen wir diese Leistungen möglichst kostengünstig zustande?
Und dann können wir uns fragen, ist es notwendig, dass es eine Bundeskammer und neun Länderkammer gibt, wo überall eine Rechtsberatung ist oder eine sozialpolitische Stelle?
Das kann man dann fragen.
Das ist die Folge daraus.
Zuerst müssen wir wissen, wie schaut die Anforderung
an die Kammer als modernes Dienstleistungsunternehmen aus und dann können wir fragen, wie können wir die Organisation und damit auch die Kostengünstigkeit darauf orientieren.
Kommen wir zu einem anderen Punkt.
Sie werden als Wirtschaftsbundobmann, wenn Sie es werden, und als Wirtschaftskammerpräsident nicht im Nationalrat sitzen.
Ist das eine gute Ausgangsposition, um die Wirtschaft stark zu vertreten?
Weil Sie können da dann nicht aktiv beim Beschluss von Gesetzen mitwirken.
Das ist auch nicht notwendig aus meiner Sicht.
Ich will
die Arbeit der vielen guten Wirtschaftsbundabgeordneten nicht abwerten.
Im Gegenteil.
Ich glaube, dort müssen viele exzellente Leute im Nationalrat sitzen, die wirtschaftliche Interessenspositionen vertreten.
exzellente Profis, die sich konzentriert damit beschäftigen.
Ich halte nichts davon, wenn da ein Präsident, der viele andere Aufgaben auch hat, denken sie an Auslandsreisen, wirtschaftliche Kontakte und, und, und.
Und ab und zu geht er im Nationalrat hinein, dann wird er eingefangen, dann sagen sie, ja, Herr Präsident, gut, dass wir Sie sehen, wir haben da und da ein Problem, wie entscheiden wir das?
Und dann wird eine Entscheidung gemacht und dann kommt man drauf.
dass diese Entscheidung erfolgt ist, ohne dass man ausreichend vorher informiert war.
Und dann muss man Entscheidungen zurückziehen oder man kommt in schwierige Situationen.
Das möchte ich vermeiden.
Heute ist gefragt, im beginnenden 21.
Jahrhundert, ein hohes Ausmaß an Professionalität.
Und diese Professionalität brauchen wir auch im Parlament.
Und da müssen vielleicht die Wirtschaftsabgeordneten ein Musterbeispiel für diese Professionalität, die sie von anderen verlangen,
auch sein.
Und daher ist meine Entscheidung relativ klar.
Bleiben wir vielleicht gleich bei der parlamentarischen Arbeit.
Da wird es ja auch sehr viel auf die nächste Regierung ankommen.
Jetzt heißt es immer wieder, Sie sind ein Verfechter einer schwarz-blauen Koalition.
Erste Frage, ist das tatsächlich so?
Tendieren Sie zu schwarz-blau als Erneuerung oder lassen Sie sich da noch alle Optionen offen?
Ich tendiere zur Erneuerung.
Insofern ist Ihre Vermutung richtig, Herr Weiglin.
Aber jetzt zu sagen, das geht nur in der einen oder in der anderen Richtung, da würde ich mich völlig außerstandesehen.
Aus der Position der Wirtschaft könnte ich nur sagen,
Wer ist imstande einen Erneuerungsprozess, den ja Wolfgang Schlüssel auf der politischen Ebene vorgeschlagen hat und der enträgt?
Wie können wir diesen Erneuerungsprozess auch und gerade im Bereich der Wirtschaft vollziehen?
Denn eines ist klar, die Wirtschaft ist der Bereich, der sich von allen gesellschaftlichen Bereichen am raschesten ändert.
Wenn Sie jetzt schon dezidiert die schwarz-blaue Option nicht ausschließen, dann liegen aber schon einige Fragen auf der Hand.
Ihnen ist ja schon klar, dass die FPÖ dafür plädiert, die Pflicht, Mitgliedschaft in der Kammer abzuschaffen.
Ist das eine Idee, mit der Sie sich auch anfreunden könnten?
Erstens, es schließt weder der Herr Bundespräsident was aus, noch der Parteiobmann Wolfgang Schüssel.
Daher könnte ich gar nichts ausschließen.
Das heißt, auch für Sie ist die Möglichkeit gegeben, die Pflichtmitgliedschaft abzuschaffen?
Ich rede jetzt von parteimäßigen Konstellationen.
Ich könnte keine Konstellation ausschließen.
Zweitens, wie sich die Wirtschaftskammer organisiert, das ist primär Ihre Sache.
Und das ist die Sache des Entwicklungs- und Reformprozesses, den ich Ihnen schon geschildert habe.
wo es darum geht, dass die Mitglieder selbst sagen, wie wollen sie organisiert sein.
Gut, ein letztes Mal noch die Frage zur Klarstellung.
Ich entnehme Ihren Äußerungen.
Die Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft ist zumindest kein Tabuthema.
Wenn jemand sagt, schaffen wir die Mitgliedschaft ab, dann würde ich ihm eine Gegenfrage stellen.
Die lautet?
Wie will man
Eine starke Interessensorganisation beisammenhalten, die ja oft widersprüchliche Interessen hat, ohne dass man erpressbar wird, erstens.
Und zweitens, wie will man bei den Kosten sich davor schützen, dass es dann Trittbrettfahrer gibt, die auch Leistungen in Anspruch nehmen, aber dafür nicht zahlen wollen.
Ich sage Ihnen ein Beispiel.
Als ich bei den Zieglern einmal überlegt habe, eine gemeinsame Marketingaktion zu machen,
Zuerst waren wir alle dafür und dann waren von den 20, haben zwar gesagt, sie tun nicht mit, das gefällt ihnen das nicht, sie waren mit der Präsentation nicht einverstanden, egal was.
Gut.
Wie die zwei ausgestiegen sind.
haben sofort vier andere gesagt, ja, wenn die zwei nicht dabei sind, dann zahlen wir auch nicht mit.
Und plötzlich war es die Hälfte und die Werbeaktion und Marketingaktion ist nicht zustande gekommen.
Sehen Sie, was ich meine.
Wie wir dann dieselbe Aktion über die Kammer gemacht haben, hat es funktioniert und am Schluss waren alle begeistert.
Das heißt, diese zwei Fragen sind zu diskutieren.
Wie können wir eine starke wirtschaftliche Interessensvertretung haben?
die sicherlich auch Solidarität erfordert zwischen Größeren und Kleinen, dazu bekenne ich mich.
Und zweitens, wie können wir die Frage des Trittbrettfahrers ehrlich und ernsthaft beantworten.
Jedes Produkt hat seinen Preis, es soll niemand ein Produkt konsumieren, sprich Interessensvertretung wahrnehmen, der sagt, na, ich will dafür nichts zahlen.
Und wenn diese Fragen beantwortet sind, dann bin ich bereit, die Frage der Pflichtmitgliedschaft zu überdenken.
Kommen wir zu einem anderen Thema, und zwar wieder ein bisschen zurück zur Bundespolitik.
Es heißt, Sie und Vizekanzler Dr. Schüssel hätten kein besonders gutes Verhältnis.
Der Grund dafür, warum Sie jetzt Wirtschaftskammerpräsident werden wollen, ist, weil Sie nicht Wirtschaftsminister werden können, wenn ich das jetzt mal so salopp formulieren darf.
Wie würden Sie selbst Ihr Verhältnis zum Vizekanzler beschreiben?
Sehr positiv.
Er hat definiert und ich bin ehrlich überzeugt, dass er es schaffen wird, dass er eine politische Erneuerung in Österreich einleiten will.
Das ist ungeheuer notwendig.
Und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, indem ich auf der wirtschaftlichen Seite auch eine Erneuerung machen will.
Und ich glaube, wenn Politik, wenn Wirtschaft, wenn Sozialpartner Erneuerungssignale ausgeben, das ist eine Erneuerungsdimension für das ganze Land und das tut diesem Land gut.
Sie haben es mehrmals schon angesprochen in diversen Interviews, Sie wollen die Sozialpartnerschaft erneuern.
Was wäre denn dann ein Reformschritt, der Sinn machen würde aus Ihrer Sicht und der auch sofort gesetzt werden könnte?
Einer der Reformschritte wäre, die Sozialpartner haben immer von zwei Dingen gelebt.
Erstens, sie haben sich zusammengetan und haben sich gefragt, was ist langfristig für dieses Land wichtig?
Und sie haben zweitens,
dann das Notwendige getan.
Und da hat einmal der eine und einmal der andere einem Kompromiss zustimmen müssen.
Das ist doch keine Frage.
Und drittens hat man das Ganze auf einer guten persönlichen Vertrauensbasis abgewickelt.
Und diese Dinge fehlen mir heute.
Mir fehlt die langfristige Strategie, die wäre ungeheuer wichtig, nämlich auch als Hilfsstellung der Sozialpartner für politische Entscheidungen.
Zweitens, mir fehlt die Fähigkeit,
richtig erkannte Dinge auch umzusetzen, also die Tatkraft fällt, man blockiert sich in vielen, vielen kleinen Dingen, stimmt nicht zu, sagt, na, das kommt nicht in Frage, nur über unsere Leiche, das kann es doch nicht sein.
Gut, da muss ich gleich wieder die inhaltliche Frage stellen.
Ein Punkt, wo ja die Sozialpartner zu keiner Einigung gekommen sind, war ja die Aktion Fairness, Gleichstellung Arbeiter und Angestellte.
Wie würde denn da Ihre langfristige Strategie jetzt ausschauen, wo die Sozialpartner das Beste für Österreich herausholen?
Da waren beide Seiten nicht ehrlich und das haben die Sozialdemokraten, wollten das so wie 1975 die Arbeiterabfertigung, wollten sie jetzt die Gleichstellung Arbeiter, Angestellte so im Horuk-Verfahren geschwind vor einer Wahl machen.
Das war nicht seriös, das verstehe ich nicht unter Partnerschaft.
dass man sozusagen mit politischer Pression da einen in ein Eck drängen will.
Herr Dr. Leitl, Leopold Madartaner ist ein Vertreter des kleinen Gewerbes.
Bei Ihnen heißt es, Sie kommen eher aus der Industrie.
Sehen Sie sich selber auch als Vertreter der Industrie, der halt aufs Gewerbe Rücksicht nimmt?
Schauen Sie, ich kann nichts dafür, dass die Wirtschaftskammer-Einteilung vorsieht, dass die Ziegler genauso wie die kleinen Sagler Industrie sind, während zum Beispiel viel größere Betonsteinhersteller unter Gewerbe fallen.
Wenn Sie mich nach meiner inneren Haltung fragen, dann brauche ich Ihnen jetzt keine Antwort geben, sondern kann ganz einfach sagen, ich bin neun Jahre Wirtschaftslandesrat von Oberösterreich,
Schauen Sie, was in dieser Zeit gerade für die Jungen, für die Neugegründeten, für die kleinen und mittleren Betriebe hier geschehen ist.
Darf ich nur kurz bei den Jungunternehmen bleiben, weil sie sich dafür stark gemacht haben?
Ich habe mich erkundigt, es gibt drei Bundesländer, die von Jungunternehmen keine Eintragungsgebühren verlangen, wenn die Mitglieder in der Wirtschaftskammer wären.
Das sind Burgenland, Kärnten und Wien.
Oberösterreich nicht.
Warum nicht?
Ich bin nicht oberösterreichische Wirtschaftskammerpräsident.
Daher müssen Sie diese Frage den oberösterreichischen Präsidenten fragen.
Wäre das ein Punkt zum Beispiel, wo Sie sagen, das ist ein schneller Reformschritt, wir streichen die Eintragungsgebühr für Jungunternehmer in allen Bundesländern?
Also mit einem solchen Vorschlag können Sie mich sehr rasch gewinnen, aber noch einmal, ich respektiere die einzelnen Kammern und möchte jetzt nicht sozusagen herkommen und sagen, ihr müsst das und das tun, aber
Sie können davon rausgehen, dass ein solcher Punkt sehr rasch auf der Tagesordnung stehen würde, wenn der Christoph Leitl in dieser Funktion eines österreichischen Wirtschaftskammerpräsidenten wäre.
Herr Dr. Leitl, ich danke Ihnen für das Gespräch.
Harald Weiglein hat mit dem oberösterreichischen Landesrat Christoph Leitl gesprochen, einem der beiden Kandidaten für die Nachfolge von Leopold Marderthain in der Wirtschaftskammer.
Der andere Kandidat, Salzburgskammer-Präsident Günther Puttinger, ist nächsten Samstag im Journal zu Gast.
Halb eins ist es in einer Minute.
Im Dreiländereck Österreich-Slowakei-Ungarn hat heute eine internationale Zivilschutzübung begonnen.
2000 Einsatzkräfte aus elf Staaten nehmen im Rahmen der NATO-Partnerschaft für den Frieden daran teil, auch 500 Soldaten aus Österreich.
Übungsannahme ist eine Explosion in einer Chemiefabrik in Bratislava.
Seit Stunden herrscht am Übungsgelände in Pressburg hektisches Treiben.
Zuerst testen slowakische Spezialeinheiten ihr Können im Ernstfall.
Chlorgas und Pestizide treten aus, so die Annahmen.
Es gibt zahlreiche Verletzte.
Doch bald stellt sich heraus, dass die slowakischen Kräfte mit dem Problem nicht allein fertig werden.
Österreichische Feuerwehren rücken an.
Bei der Übung wird schnell klar, dass die Koordination bei einem internationalen Einsatz nicht reibungslos abläuft.
Lange Zeit scheint unklar, wo tatsächlich die Entscheidungen getroffen werden.
Ein Problem, das auch der niederösterreichische Landesfeuerwehrkommandant Wilfried Weisgerber erkennt.
Hier darf eben die Benachrichtigung, die Kommunikationswege in die Bundeswahnzentrale und dann zu den Landeswahnzentralen hier auf einen Weg gebracht werden, der bei der Übung nicht so funktioniert hat, habe ich gerade gehört, sondern hier muss man direkt lineare Führungsstrukturen schaffen.
Das Besondere der Übung ist die internationale Beteiligung.
Feuerwehren aus Niederösterreich und Wien, das Rote Kreuz und auch das österreichische Bundesheer.
Außerdem sind zahlreiche Beobachter aus elf verschiedenen Ländern anwesend im Rahmen der NATO-Partnerschaft für den Frieden.
Kent Frederiksen von der NATO ist von der Notwendigkeit solcher Übungen überzeugt, auch wenn er noch kein abschließendes Urteil fällt.
Solche Übungen sind sehr wichtig wegen der internationalen Zusammenarbeit und auch um zu überprüfen, ob die zivilen und militärischen Einheiten gut zusammenarbeiten.
Am Nachmittag wirkt sich die Übung dann auch auf Niederösterreich und das Burgenland aus.
Die Annahme, Giftwolken treiben über die Grenze.
In Kitze wird die Übung fortgesetzt.
Evakuierungen sind notwendig und auch Vergiftete müssen versorgt werden.
Im Ernstfall würde die Bevölkerung übrigens sofort über Sirenen und auch über das Radio informiert werden.
Robert Siegler hat von dieser Zivilschutzübung berichtet.
Mit jährlich 4.000 Bergrettungseinsätzen haben Ärzte und Bergführer österreichweit in Tirol am meisten zu tun.
Trotz dieses massiven Einsatzes kommt für viele, die in den Bergen unterwegs sind und verunglücken jede Hilfe zu spät.
67 Tote lautet die Opferbilanz des vergangenen Jahres.
Eines steht fest, der Massenansturm, Erlebnis hungriger Touristen im alpinen Gelände und meistens in Schlapfen und neue Trendsportarten wie zum Beispiel das Canyoning stellen völlig neue Herausforderungen an die Bergrettungsärzte und an die alpine Notfallmedizin.
Mit all diesen Problemen beschäftigt sich heute die 16.
Internationale Bergrettungsärztetagung im Kongress in Innsbruck, an der über 500 Experten aus dem gesamten Alpenraum teilnehmen.
Christine Jentsch war dabei.
Die Art der Bergrettungseinsätze hat sich in den letzten Jahren wesentlich verändert.
Die Einsätze im Winter finden zu drei Viertel der Fälle nur mehr im Pistenbereich statt und auch im Sommer ist es so, dass nur mehr 10 bis 20 Prozent aller Einsätze das klassische Bergsteigen betreffen, wie Bergtouren, Klettertouren und Gletschertouren.
Der Großteil der Einsätze betrifft die sogenannten neuen Trendsportarten, sagt Dr. Peter Mayer, Bergrettungsarzt und Anästhesist an der Innsbrucker Klinik.
Trendsportarten ist im Sommer zum Teil vor allem jetzt auch das Paragliden, das Canyoning, Mountainbiken ist etwas weniger geworden in der Zwischenzeit und im Winter ist es natürlich vor allem auch das Snowboarden und die damit verbundenen Lawinenunfälle.
Diese Trendsportarten erfordern nun auch neue Bergetechniken und vor allem werfen sie ganz neue notfallmedizinische Probleme auf, weiß Dr. Mayer aus seiner langjährigen Erfahrung.
Canyoning-Umfälle erfordern natürlich von der Bergrettung eine neue Ausrüstung.
Auch neue Krankheitsbilder, wie zum Beispiel beinahe Ertrinken, die bis jetzt in der Bergrettung überhaupt keine Rolle gespielt haben, sind auf einmal Probleme in der alpinen Notfallmedizin geworden.
Es ist vor allem auch auf dem Gebiet der Lawinenumfälle eine sehr rasante Entwicklung von technischen Hilfsmitteln im Gange.
Westen, die das Atmen und Überleben unter der Lawine ermöglichen sollen.
Eine Entwicklung der Lawinen-Airbag ist eine solche Entwicklung.
Und am Kongress wird auch ein neues Gerät besprochen, das zum schnelleren Auffinden von Lawinenverschütteten führen soll.
Ein kleines, auf Radarbasis arbeitendes Gerät, das auch minimalste Bewegungen, wie zum Beispiel Herzaktionen des Verschütteten, noch orten kann, ist derzeit in Erprobung und wird etwa in einem Jahr zum Einsatz kommen.
Eines ist völlig klar, bei Bergrettungseinsätzen zählt jede Minute und lebensrettende Helikoptereinsätze sind nicht immer möglich.
Wenn das Wetter oder dann das Tageslicht Einsätze mit dem Helikopter nicht mehr zulassen, dann wird das Ganze sehr kritisch, weil man natürlich eingeschränkt ist in seinen Möglichkeiten.
Es muss alles ins Gebirge getragen werden.
Es muss der Notarzt zum Verletzten entsprechend abgeseilt werden, zu ihm aufklettern.
Und das sind natürlich Dinge, die man auch berücksichtigen sollte.
Ein weiteres Problem ist, dass gerade im Winter ein Teil der Infusionslösungen nicht unbedingt kältebeständig sind und dass auch bestimmte elektronische Geräte in der Kälte nicht einsetzbar sind.
Außerdem ist der Abtransport über dem Landweg nicht eine Frage von Minuten, sondern von Stunden.
All das verringert natürlich die Chance, am Leben zu bleiben, gibt Dr. Maier zu Bedenken.
Weil heute ja viele Leute auch auf die Berge gehen mit dem Handy in der Tasche, in der Meinung, im Notfall können sie schnell Hilfe rufen und werden vom Helikopter geborgen.
Und das ist etwas, was sich eben in manchen Fällen dann nicht realisieren lässt.
Fazit Die Entwicklungen im Bergrettungswesen haben sicher enorme Fortschritte gezeigt und damit können auch viele Menschenleben gerettet werden.
Aber Vorsicht und Umsicht am Berg sind allemal besser, als sich auf eine noch so professionelle Hilfe zu verlassen, betont Dr. Meier.
Mit dem Tourismus als wirtschaftlichem und soziologischem Phänomen befasst sich das neu gegründete Salzburger Institut für Tourismusforschung, wobei die Frage noch nicht klar beantwortet ist, wie weit Ferien machen überhaupt Forschung braucht und will.
Bei der Tagung zum Thema Tourismus und seinen guten und weniger guten Aspekten zeigte sich jedenfalls eines.
Abspannen, Urlaub machen und sich erholen, das muss der zivilisierte Mensch oft erst wieder lernen.
Gerhard Jäger.
Der Urlaub soll ein Kontrast zum Berufsalltag sein.
Von dieser Annahme gingen bisher die meisten Freizeitforscher aus.
Tatsächlich verhalten sich aber immer mehr Urlauber dann ganz anders, sagt Henning Alma von der Sporthochschule Köln.
Das neue Urlaubsverhalten werde vor allem oft bei Menschen deutlich, die am Arbeitsplatz Stress und Überforderung empfinden.
Und wäre ja die vernünftige Reaktion darauf, Urlaub zu suchen, indem man sich entspannen kann, indem man zur Ruhe kommt.
Das Gegenteil ist aber bei vielen doch der Fall.
Und zwar in der Weise, dass sie Urlaub eben intensiv auch mit Stress verbinden.
Das kann letztlich sogar in Erlebnissucht münden, die durchaus eine ganze Reihe von Gesundheitsproblemen nach sich ziehen kann.
Den Hauptgrund für dieses unlogische Verhalten vieler Menschen im Urlaub sieht der Sportpsychologe im sozialen Druck, der durch die Wertvorstellungen in der westlichen Welt für den Einzelnen entstehe.
Sie haben verlernt, sich entsprechend zu erholen.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Leistung zählt und da ist es häufig ein Missgeschick, wenn jemand sagt, ich brauche jetzt Erholung.
Von daher wird der Betreffende diese Stressintensität, die er im Alltags- und Berufsleben erlebt, in den Urlaub mit hineinnehmen.
Er kommt also gar nicht zur Ruhe, weil er unfähig ist, zur Ruhe zu kommen.
Die Lösung des Problems dürfe aber nicht darin bestehen, sich von der Arbeit sofort in den Urlaub zu stürzen, warnt Alma.
Hier wäre es ganz wichtig, wenn der Betreffende einige Tage sich zu Hause in Ruhe auf den Urlaub vorbereitet.
Das Gleiche gilt natürlich auch für die Umstellung von Urlaub auf Arbeit.
Mit ein paar Tagen Ruhe zu Hause kann er den Erholungswert sicherlich länger Zeit auch im Arbeitsleben aufrechterhalten, als wenn er unmittelbar abrupt von Urlaub auf Arbeit umschaltet.
So könnte auch der meist programmierte Wochenendstau bei der Anreise und bei der Rückkehr aus dem Urlaub vermieden werden.
Und damit falle bereits ein wichtiger Stressfaktor im Urlaub weg, sagen die Freizeitforscher.
Sie hörten Gerhard Jäger.
In Kärnten ist heute früh ein junger Mann an einer Gehirnhautentzündung gestorben.
Leider nichts Ungewöhnliches, denn immer wieder kommt es zu Infektionen mit der bakteriellen Meningitis und zu Todesfällen.
Für die unmittelbare Umgebung des 17-jährigen Schülers besteht keine Gefahr.
Alle wurden sofort und vorsorglich ärztlich behandelt.
Die Gehirnhautentzündung ist aber nicht auszurotten.
Vor allem in den Entwicklungsländern sterben jährlich Tausende.
Und hin und wieder taucht ein Erregerstamm dieser aggressiven Krankheit auch in Mitteleuropa auf.
Brigitte Hanlos informiert.
Am Mittwoch ist der 17-Jährige von der Schule nach Hause gegangen.
Er fühle sich grippig, sagte er, und wolle sich ins Bett legen.
Gestern Abend alarmierten die Mitbewohner des Kolping-Heimes, in dem der HTL-Schüler in Villach wohnte, die Rettung.
Doch die eitrige Infektion durch Meningococken war bereits zu weit fortgeschritten.
Niere, Leber und Herz waren bereits so stark angegriffen, dass eine Behandlung mit Antibiotika nicht mehr gegriffen hat, sagt der Primar des Landeskrankenhauses Villach, Harald Wimmer.
Das Erschütternde ist, dass diese Menogakokkenerkrankung meistens höchst akut verläuft, der Krankheitsverlauf innerhalb von Stunden abläuft und das machte die Krankheit so gefährlich.
Jene rund 100 Mitschüler und Mitbewohner, mit denen der Erkrankte engen Kontakt hatte, haben bereits gestern Antibiotika bekommen, um einer Ansteckung vorzubeugen.
Damit sei die Gefahr einer Ausbreitung reduziert, sagt Dr. Hans Mack vom Villacher Gesundheitsamt.
Man kann davon ausgehen, dass eine Epidemie im eigentlichen Sinn damit ausgeschlossen ist.
Meningitis kann durch verschiedene Bakterienstämme übertragen werden.
Impfen lassen kann man sich aber nur gegen einen Stamm.
Besonders anfällig, so Primar Wimmer, sind junge Menschen zwischen 15 und 20 Jahren.
In den letzten Jahren ist die Zahl der Gehirnhautentzündungen in Europa wieder gestiegen.
Mehrere Todesfälle hat es vor mehr als einem Jahr in Bayern gegeben und erst im Februar ist eine 16-jährige Welserin an Gehirnhautentzündung gestorben.
Unser nächstes Thema ist die sogenannte Selbstmedikation, also das oft wahllose Einnehmen von Medikamenten ohne ärztlichen Rat.
Viele Medikamente können nämlich im Internet bestellt und gekauft werden.
Nach Expertenschätzungen dürften spätestens in zwei bis drei Jahren gut 80 Milliarden Shilling jährlich in dieser sogenannten Cyber-Apotheke ausgegeben werden.
Die Konsumentenschützer sind über diese Entwicklung besorgt.
Schon jetzt kann man ohne große Schwierigkeiten jedes Medikament per Mausklick bestellen.
Auch solche, die in Österreich rezeptpflichtig oder gar nicht zugelassen sind, das macht wieder den Ärzten Sorge.
Cyber-Medikamente können aber nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Geldbörsel gefährden, wie die Wiener Arbeiterkammer warnt.
Mehr von Carl Benedikter.
Fettblocker, Schmerz-, Haarwuchs- oder Potenzmittel, Anabolika, Antiallergiker oder Depressiva.
Die Vielfalt der Anbieter ist enorm, weiß Petra Lehner von der Arbeiterkammer.
Von den so massiv umworbenen und angebotenen Mitteln, die sozusagen im Schaufenster dieser Webseiten stehen, sind zwei Drittel davon in Österreich nicht zugelassen und das restliche Drittel wäre nur mit Rezept erhältlich.
Manche Anbieter benutzen den Hinweis, dass ein Rezept nicht nötig ist, sogar als Werbung.
Bei zwei Anbietern kann ein kostenpflichtiger Online-Check durchgeführt werden.
Mittels Faxbestellung jedoch kann der Konsument den Cyber-Doktor umgehen.
Konsumentenschützer Harald Glatz... Ein Problem für den Konsumenten ist, dass ich nur sehr schwer herausfinde, mit wem ich es zu tun habe.
Es ist nämlich so, dass in vielen Fällen nur eine E-Mail-Adresse angegeben wird.
Das ist an sich zu wenig Information.
Wenn es beispielsweise rechtliche Probleme gibt, dann brauche ich ja eine Adresse, wo ich eine Klage zustellen kann.
Die Arzneimittel, die der Verbraucher im Internet bestellen kann, bergen teilweise lebensgefährliche gesundheitliche Risiken, warnt Petra Lehna.
Bekommt man die Medikamente, dann muss man feststellen, dass Beipacktexte oder Informationen über das Produkt fehlen.
Die Informationen, die im Netz selber abrufbar sind, sind irreführend, täuschend.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen werden da verschwiegen.
Auch werden gefälschte Medikamente zugesendet.
Es gibt Berichte über Traubenzucker oder Maisstärke in Tablettenform.
Es gibt aber auch Berichte, wo gefährlichere Substanzen übermittelt werden, wie beispielsweise Sägespäne oder Frostschutzmittel und das kann dann der Gesundheit sehr abträglich sein.
Weiter sind die Preise der Cybermedizin übertrieben hoch.
So haben die AK-Konsumentenschützer den Preis des Abmagerungsmittels Xenical verglichen, das es in Österreich nur auf Rezept gibt und das um 1760 Schilling verkauft wird.
Harald Glatz.
Das günstigste Angebot im Internet, auch inklusive Versandspesen usw.
beträgt 2.090 Schilling und das teuerste für dieses Produkt 5.280 Schilling, also ganz erheblich teurer.
Das kann man auch bei anderen Produkten feststellen.
In Österreich ist der Versandhandel von Medikamenten verboten.
Außerdem gilt für verschreibungspflichtige Arzneien ein Werbeverbot.
Da es aber in anderen europäischen Ländern unterschiedliche Regelungen gibt, fordern die AK-Konsumentenschützer, dass die Kontrolle und Strafbehörden in der EU enger zusammenarbeiten.
Geburt nach Plan.
An einem Sonntag, am Vormittag oder einfach nur schnell.
Diese Art des Kinderkriegens kommt immer mehr in Mode, der nicht medizinisch notwendige Kaiserschnitt.
In den USA oder Frankreich ist der übliche und seit Jahrzehnten Gang und Gäbe, in Österreich wird die geplante Geburt immer mehr gewünscht und auch gemacht.
Die Ärzte sind gespalten.
Einige meinen, mit dem geplanten Kaiserschnitt kann jede Komplikation ausgeschlossen werden.
Andere sehen darin reine Geschäftemacherei.
Eveline Schütz hat Befürworter und Gegner nach ihren Argumenten gefragt.
Der Kaiserschnitt galt einst als lebensgefährlicher Eingriff.
Heute wird er meist nur noch unter Lokalanästhesie gemacht.
Der Eingriff ist extrem sicher und für die Frau nicht mehr so belastend, meint Peter Husslein vom Wiener AKH, sodass die Indikation erweitert werden muss.
Die Zeit, in der ein Kaiserschnitt nur bei zwingender medizinischer Notwendigkeit gemacht wurde, ist damit vorbei.
Und des Weiteren sei, so Husslein, die Frau mehr in die Entscheidung einzubinden.
Und die kann aus meiner Sicht auch lauten, es gibt keine medizinischen Gründe.
Aber ich will es trotzdem aus den und den Gründen
Und ich habe also kein Problem nach entsprechender Aufklärung und ausführlichem Gespräch einer Frau auch zuzubilligen, dass sie sich a priori einen Kaiserschnitt wünschen kann.
Anders sieht es Werner Grünberger, Geburtshelfer an der Wiener Rudolf Stiftung.
Grünberger meint, dass ein Kaiserschnitt ohne Indikation eine schwere Körperverletzung ist.
Meines Wissens werden auch alle sogenannten Wunschsektionen, zum Beispiel bei Frauen mit Zusatzversicherungen, letztendlich mit Indikationen abgerechnet.
Das heißt, es wird irgendein Grund für die Schnittentbindung konstruiert.
Peter Husslein sieht gar keine Notwendigkeit, einen Grund zu konstruieren und demonstriert dies an einem Beispiel.
Die Beckenendlage ist eine Situation, wo das Risiko
für das Kind bei der vaginalen Geburt nicht sehr hoch ist, aber eben ein bisschen höher als bei der normalen Schädelage.
Jetzt ist die Frage, ist das eine Indikation, ist das keine Indikation?
Man kann die Frauen mit einem Kaiserschnitt so husteln, aber auch vor unangenehmen Spätfolgen einer Geburt, nämlich einer Gebärmuttersenkung, bewahren.
Werner Grünberger sieht diese Notwendigkeit hingegen nicht.
Wenn sich eine Frau auf die Geburt vorbereitet und danach entsprechend Training betreibt, kann man das Senkungsrisiko auch reduzieren.
Viel liege dabei aber auch bei den Geburtshelfern.
Natürlich, wenn die Geburt nicht fachgerecht geleitet ist von Hebamme und Arzt, wenn der Schädel zu lange am Beckenboden andrückt, kann es zu Problemen kommen.
Nicht zu vergessen, trotz aller Fortschritte in der Chirurgie und der Anästhesie bleibt der Kaiserschnitt eine Operation.
Und das muss der Frau klar sein, so Grünberger.
Dass die Schnittentbindung immer noch eine wesentlich gefährlichere Situation für die Mutter ist als die Spontangeburt.
Und Heinrich Salzer vom Wilhelminenspital ergänzt,
Es können Verletzungen der Blase, es können Verletzungen des Darmes entstehen, es können Narbenkomplikationen, Wundkomplikationen eintreten.
Letztendlich auch andere Folgen für die Gebärende zurückbleiben, die sich selbst als Frau nicht so abschätzen kann.
Wir Ärzte aber doch wissen, dass Operation bleibt Operation mit allen ihren Risken.
An der Wiener Universitätsfrauenklinik liegt, so Peter Husslein, die Kaiserschnittrate heute bei fast 24 Prozent.
Aber ich behaupte, dass es steigen wird.
Für Werner Grünberger, an dessen Krankenhaus es seinen Angaben zufolge den Kaiserschnitt auf Wunsch nicht gibt, liegen die Gründe für das Ansteigen der Kaiserschnittrate auf der Hand.
Solange man für den Kaiserschnitt als Arzt doppelt so viel Geld bekommt und das Ganze in einer halben Stunde erledigt ist, wird sich nichts ändern.
Dass der Kaiserschnitt für Spitalserhalte und Ärzte kein schlechtes Geschäft ist, das bestreitet auch Peter Husslein nicht.
Das ist ein gültiges Argument und das ist, glaube ich, auch die große Gefahr dieser Entwicklung.
Das könnte man durch die Veränderung des Abrechnungssystems völlig in den Griff bekommen, dass sie entweder pauschal vergüten und wenn sie es noch schärfer machen wollen, könnten sie sogar sagen, Kaiserschnitt wird geringer vergütet als originale Geburt und damit hätte ich überhaupt kein Problem.
Damit hätten sie diesem Argument jeden Wind aus den Segeln genommen.
Dass die Krankenkassengeburten pauschal abgelten oder unter Umständen für die natürliche Geburt mehr bezahlen, in dieser Frage ziehen Befürworter und Gegner des Kaiserschnitts auf Wunsch, jedenfalls an einem Strang.
Die kalifornische Sängerin Sherilyn Sarkisian, besser bekannt als Cher, zählt zu den beständigsten Frauen im Popgeschäft.
Seit über 30 Jahren ist sie aktiv und auch wenn sie in den Klatschbalken bisweilen stärker vertreten ist als in der Musikpresse, so lässt sie doch in schöner Regelmäßigkeit mit erfolgreichen neuen Songs aufhorchen.
Morgen gastiert Cher in Innsbruck.
Am 30.
November wird sie ihre dunkle Stimme in der Wiener Stadthalle erheben.
Weltbekannt geworden ist sie im Duett mit Sonny Bono.
Es war in den frühen 60er Jahren.
Sherilyn, Tochter eines armenischstämmigen Farmers, verdingte sich als Backgroundsängerin, um ihr Schauspielstudium zu finanzieren.
Bei einer Studiosession mit dem legendären Produzenten Phil Spector lernte sie dessen Assistenten Salvatore Bono kennen.
Wenig später waren Sonny und Cher ein Paar, privat und musikalisch.
Die Zusammenarbeit mit dem im Vorjahr verstorbenen Sonny Bono war der Grundstein einer großen internationalen Karriere.
Aber Cher veröffentlichte daneben schon früh erfolgreiche Solo-Aufnahmen, wobei sie eigenes Material geschickt mit Cover-Versionen mischte.
Eine Strategie, der sie übrigens bis heute treu blieb.
Ebenfalls treu geblieben ist die heute 53-jährige Cher ihrem extravaganten Auftreten.
In Kostümen, oft mit einem Bekleidungswert kaum über der unaussprechlichen, stilisiert sie sich zu einer schrillen Kunstfigur des Pop.
Dazu eine tiefe, mächtige Stimme, von der manch Männlein im Business nur träumen kann.
Extrem zur Schau gestellte Weiblichkeit und dies ehrfurchtgebietende Organ, das ergibt eine überirdisch-androgyne Mischung, die auch manch gestrenger Qualitätskonsument mit leisem Seufzen erliegt.
Neider und Kostverächter freilich haben die große schwarzhaarige Glamour-Göttin aufs genaueste inspiziert.
Schärs Tätowierungen etwa sind abgezählt und statistisch erfasst.
Es kursieren Gerüchte von Schönheitsoperationen frankensteinschen Ausmaßes, wobei jenes von den paarweise entfernten Rippen noch zu den harmloseren zählt.
Diese Detektivspiele kosten Shea höchstens ein feingeschnitternes Lächeln.
Zu genau kennt sie nach 35 Jahren die Illusionsmaschine Pop.
Wie kaum eine andere versteht sie es, an deren Reglern zu drehen.
Der Vorhang ist ein Eiserner.
Wer dahinter schauen will, soll sich ruhig den Kopf anschlagen.
Cher, deren Sanghis-Karriere ja eigentlich wegen der Schauspielerei begann, hat ihre Liebe zum Traumkarussell-Kino stets gelebt.
Erste Filmauftritte absolvierte sie Mitte der 60er Jahre.
Waren die 70er eher von Musik und wenig Privat im Privatleben geprägt, so begann Chers große Schauspielzeit 1983 mit ihrer Oscar-nominierten Rolle in dem Atomkraft-Nein-Danke-Film Silkwood.
Für die Streifen Mask und die Hexen von Eastwick schrieb man ihr so etwas wie Charakterrollen auf den betörenden Leib.
Scheers Erfolge in beiden Methiers, Filmen und Musik, dürften sich etwa die Waage halten.
Die neue Platte Believe erklomm die Spitze der US-Billboard Charts.
Als Loretta neben Nicolas Cage in Mondsüchtig wurde sie Ende der 80er Jahre mit dem Oscar geadelt.
Ja, und die Sängerin Scheer ist zu hören.
Morgen in Innsbruck und am 30.
November in Wien.
Es gibt noch einige Restkarten und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich Die Pflichtmitgliedschaft in der Wirtschaftskammer ist für Christoph Leitl, den Favoriten für die Madatana-Nachfolge, kein Tabuthema.
Der oberösterreichische Landesrat kann sich eine Abschaffung aber nur dann vorstellen, wenn die Kammer eine starke Interessensvertretung bleibt und niemand Leistungen in Anspruch nimmt, für die er nicht zahlt.
In der Radioreihe im Journal zu Gast sprach sich Leitl für eine Erneuerung der Sozialpartnerschaft aus.
Derzeit fehle ihm eine langfristige Strategie und Tatkraft, sagte Leitl.
Im Dreiländereck Österreich-Slowakei-Ungarn wird heute und morgen eine internationale Katastrophenübung durchgeführt.
2.000 Soldaten aus elf Ländern nehmen daran teil, unter ihnen 500 Bundesheersoldaten.
Übungsannahme ist die Explosion in einer Chemiefabrik in der slowakischen Hauptstadt Bratislava.
In Kärnten herrscht Meningitis-Alarm.
Heute früh ist ein 17-jähriger HTL-Schüler wahrscheinlich an den Folgen einer Gehirnhautentzündung gestorben.
Der Jugendliche wurde am Abend mit Verdacht auf bakterielle Meningitis ins Landeskrankenhaus Villach eingeliefert.
Sein Zustand war schon zu diesem Zeitpunkt äußerst kritisch.
Die genaue Todesursache wird erst in den nächsten Wochen bekannt sein.
Mikrobiologen und Pathologen haben bisher noch keinen Erreger gefunden.
Daher wird auch eine serologische Untersuchung durchgeführt.
Diese aufwendige Methode nimmt einige Tage in Anspruch.
Wegen der Ansteckungsgefahr sind vorsorglich mehr als 100 Mitschüler und Bekannte des Schülers mit Antibiotika behandelt worden.
Australien.
Aller Verrass sich nach wird Australien keine Republik.
Bei einer Volksabstimmung hat sich offenbar eine klare Mehrheit der Bevölkerung dafür ausgesprochen, dass die Monarchie mit der britischen Königin Elisabeth II.
als Staatsoberhaupt beibehalten wird.
Bisher sind etwa ein Drittel der Stimmern in fünf von sechs australischen Bundesstaaten ausgezählt.
Demnach lehnen 57 Prozent der Wahlberechtigten eine Abschaffung der Monarchie ab.
Etwa 43 Prozent sind für eine Umwandlung in eine Republik.
Der Initiator des Referendums, der Vorsitzende der Oppositionellen Labour Party, Kim Beazley, hat seine Niederlage bereits eingestanden.
USA
In dem Anti-Monopol-Prozess gegen den Software-Hersteller Microsoft gibt es eine Vorentscheidung.
Der zuständige Richter kam zu dem Schluss, dass die Firma von Bill Gates als Monopolist auf dem Markt gehandelt und Wettbewerbsregeln der USA verletzt habe.
Diese richterliche Tatsachenfeststellung ist aber noch kein Urteil.
Sie gilt aber als richtungsweisend für den Ausgang des Prozesses.
Das amerikanische Justizministerium hat die richterliche Einschätzung als Sieg für Verbraucher und Wirtschaft begrüßt.
Russland.
Russische Kampfflugzeuge haben neuerlich das Zentrum von Grozny, der Hauptstadt Tschetscheniens, bombardiert.
Mehrere Häuser wurden getroffen.
Über Opfer liegen noch keine Angaben vor.
Auch im Süden der abtrünnigen Kaukasus-Republik werden die Luftangriffe fortgesetzt.
Um die zweitgrößte Stadt Tschetscheniens, Gudermes, toben schwere Kämpfe.
Die Lage von mehreren Tausend Flüchtlingen aus Tschetschenien an der blockierten Grenze zur Nachbarrepublik Ingushetzien ist weiter schwierig.
Der russische Minister für Katastrophenschutz, Shreygu, sah nach seiner zweitägigen Inspektion der Grenzkontrollpunkte allerdings keinen Mangel an Lebensmitteln und Medikamenten.
Ärzte berichten von überfüllten Krankenhäusern und von Engpässen bei Antibiotika.
China.
Die Führung in Peking geht weiterhin mit unverminderter Härte gegen die Kultbewegung Falun Gong vor.
Neun führende Mitglieder der Sekte wurden von einem Gericht in der nördlichen Provinz Hebei zu mehrjähriger Haft in Arbeitslagern verurteilt.
Indien.
Der Papst ist anlässlich des zweiten Tags seines Besuches in Indien mit Ministerpräsident Vajpayee zusammengetroffen.
Die indische Regierung stehe für Glaubensfreiheit und werde sich für Sicherheit und Ordnung einsetzen, erklärte der Regierungschef.
Der Besuch des Papstes wird von Protesten strenggläubiger Hindus überschattet.
Das Wetter im Osten und Süden noch weitgehend trocken, zwischen Vorarlberg und Oberösterreich aber zunehmend regnerisch.
Temperaturen zwischen 3 Grad stellenweise in Vorarlberg und bis zu 19 Grad im Südosten Österreichs.
Morgen Sonntag überall kühl, besonders am Vormittag Regen und Schneefall auf 1100 bis 700 Meter herab.
Ja, und das war das Mittagsschonal vom 6.
November.
Techniker Robert Pavlitzka, Regie Werner Löw am Mikrofon, Varagate Zupan.
Wir melden uns wieder morgen mit dem Sonntag-Mittagsschonal um eins.
Mehr als 12 Millionen Australier waren aufgerufen, in einem Referendum zu entscheiden, ob sie die konstitutionelle Monarchie beibehalten wollen. Eine deutliche Mehrheit hat sich gegen die Abschaffung der Monarchie ausgesprochen.
Mitwirkende:
Uitz, Robert [Gestaltung]
Datum:
1999.11.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Regierung
;
Parlament
;
Wahlen
;
Direkte Demokratie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Australien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Tirol müssen Ärzte und Bergführer jährlich zu etwa 4000 alpinen Einsätzen ausrücken. 67 Tote lautet die Opferbilanz. Der Massenansturm im alpinen Gelände stellt völlig neue Herausforderungen für die Einsatzkräfte dar. Die 16. internationale Bergrettungsärztetagung in Innsbruck beschäftigt sich mit dieser Problematik. Interview: Bergrettungsarzt Peter Mayer.
Mitwirkende:
Jentsch, Christine [Gestaltung]
, Mayer, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1999.11.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medizin
;
Gesundheitswesen und medizinische Versorgung
;
Tourismus
;
Sport
;
Medizin
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Tirol
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Kärnten ist ein junger Mann an einer Gehirnhautentzündung gestorben. Infektionen mit der bakteriellen Meningits passieren immer wieder. Die unmittelbare Umgebung des Toten wurde vorsorglich medizinsch behandelt. In den Entwicklungsländern sterben tausende Menschen an Meningitis. Interview: Primar Harald Wimmer, Interview: Arzt Hans Mack.
Mitwirkende:
Handlos, Brigitte [Gestaltung]
, Mack, Hans [Interviewte/r]
, Wimmer, Harald [Interviewte/r]
Datum:
1999.11.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medizin
;
Tod
;
Gesundheitswesen und medizinische Versorgung
;
Medizin
;
Entwicklungsländer
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Kärnten
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten