Titelzusatz |
Einblendung: Mustafa Lolic, Heira Sahbegovic, Mika Šerifović Flüchtlinge, Bürgermeister von Oggau, Leopold Werner, Günther Engelbrecht, Chef des burgenländischen Flüchtlingsbüros, Christine Täuschler, Volkhochschule Burgenland, Kinder, Flüchtlinge, Josef Weinhofer, Flüchtlingsbetreuer, Viktor Blaskowitz, Rot-Kreuzbetreuer, Passanten, Umira und Raschid Demirović, Flüchtling, Kemal Mahmutefendić, Flüchtling und Schriftsteller. Die bosnischen Flüchtlinge im Oggauer Flüchtlingslager verleben ihren zweiten Kriegswinter im Burgenland. Es herrschen Langeweile, Tristesse, Beschäftigungslosigkeit, Kontakte zu Einheimischen gibt es nur wenige. Nur wenige haben Saisonjobs. Dazu kommen die Sorgen um Verwandte in Bosnien, von denen sie entweder seit Monaten nichts gehört haben oder von denen schlechte Nachrichten aus der Heimat kommen. Der Bürgermeister meint es gibt wenig Kontakte, aber auch keine Probleme zwischen Einheimischen und Flüchtlingen. "Es ist als wären sie nicht da". Die Spannungen zwischen den Menschen im Lager steigen. Im Wirtshaus redet man kaum mehr über die Flüchtlinge, sie würden nicht ungut auffallen, auch wenn sie von Natur aus ein lauteres Organ hätten und ein Volksstamm seien, der laut ist, Balkan halt, sonst seien sie gute Kerle, die dankbar gewesen seien am Anfang, dann aber etwas heikler geworden seien. Zukunft hätte die Flüchtlinge hier keine, selbst die eigenen Leute müssten nach Wien pendeln. Es werde so enden, befürchtet der Wirt, dass die Allgemeinheit sie erhalten müsste. Frau Demirović, Flüchtling aus Bosnien, wehrt sich gegen Vorwurf dreckig zu sein und meint alles sauber zu halten, aber die Nachbarin habe sie überall schlecht gemacht. Herr Demirović gibt den Politikern Schuld am Krieg, die dem Volk das alles eingebrochen hätten.
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