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Marker setzen in: Mittagsjournal 1997.08.09
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Herzlich willkommen zum Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Begrüßt Sie Hans-Christian Scheib.
Ein Samstag-Mittagsschanal mit folgenden Themen.
Diskussion in der ÖVP über die Führung der Partei und die Strukturen.
Der Tiroler ÖVP-Landeshauptmann Weingarten hat vorgeschlagen, Bundesparteiobmann Schüssel einen geschäftsführenden Parteiobmann zur Seite zu stellen, um Schüssel so zu entlasten.
Der oberösterreichische Landeshauptmann Püringer und der kärntner Landeshauptmann Zernatto lehnen eine solche Diskussion ab.
Was tun als Arbeitsloser mit über 50 Jahren?
In Österreich beginnt jetzt eine Diskussion auch darüber, wie es gelingen kann, ältere Arbeitnehmer länger im Berufsleben zu halten und Frühpensionierungen zu vermeiden.
Der amerikanische Bosnien-Sondervermittler Holbrook ist in Belgrad mit dem Präsidenten der Bundesrepublik Jugoslawien Milosevic zusammengetroffen.
Im Hochwassergebiet an der Oder in Deutschland konnte heute weitgehend Entwarnung ausgesprochen werden.
Die aus Sicherheitsgründen Evakuierten können wieder in ihre Häuser zurück.
Auf Einladung der Tiroler Gemeinde Mayrhofen und des Tourismusverbandes kommen heute übrigens 190 Kinder aus dem Odergebiet zu einem Ferienaufenthalt in die Tiroler Bergwelt.
Noch heißt es hierzulande für die Motorsportfans, bitte warten, ehe der Formel-1-Drossel in Österreich genau eine Zeltwegstation machen wird.
An diesem Wochenende ist der Hungaroring in Budapest Schauplatz des Formel-1-Spektakels.
Wir analysieren die wirtschaftliche Bedeutung des Geschehens für Budapest.
Die Wissenschaftsredaktion liefert einen Bericht über die Entdeckung des sogenannten Altersgens, jenes Gens, das Einfluss auf den Alterungsprozess bei Lebewesen haben soll.
Und die Kulturredaktion zieht eine Zwischenbilanz zu den diesjährigen Salzburger Festspielen.
Bleibt zu Beginn noch der Hinweis auf die Samstagreihe im Journal zu Gast.
Und da spricht Manfred Jochum heute mit dem Erziehungswissenschaftler Marian Heitger.
Erster Programmpunkt jetzt die Nachrichten, geschrieben heute von Elisabeth Mahners und gesprochen von Christian Neber.
Österreich.
Der Vorschlag des Tiroler Landeshauptmanns Weingartner, ÖVP-Obmann Schüssel einen geschäftsführenden Parteihauptmann zur Seite zu stellen, findet in den eigenen Reihen keine Unterstützung.
Aus Salzburg, Kärnten und Oberösterreich kommen ablehnende Stellungnahmen.
Der Kärntner ÖVP-Landesobmann Zernato sieht generell keine Notwendigkeit und auch keinen Grund für eine Personaldebatte in der ÖVP.
Zernato ersuchte die ÖVP-Landesobmänner wörtlich, in der derzeit schwierigen Situation eine einheitliche ÖVP-Linie zu vertreten.
Alles andere sei verantwortungslos, betonte der Kärntner ÖVP-Landesobmann.
Ursache für den Unmut Zernatus waren Wortmeldungen von ÖVP-Landesobmännern, während der Landeshauptleute Wanderung im Nationalpark Hohe Tauern.
Über die Medien wurde die Forderung Weingartners nach einem geschäftsführenden Obmann bekannt.
Der Salzburger Landeshauptmann Schausberger meinte, Schüssel sollte selbst jene Themen, die die Menschen bewegen, stärker als bisher vertreten.
Der oberösterreichische Landeshauptmann Püringer lehnte die aktuelle Diskussion ab und kritisierte Weingärtner.
Püringer sagte, die Frage eines zusätzlichen geschäftsführenden Parteihauptmannes sei ausschließlich Sache Schüssels.
Der niederösterreichische Landeshauptmann Pröll verlangte von der ÖVP-Spitze wörtlich mehr Wind in der heimischen Politik.
Er sprach sich aber dafür aus, dass Schüssel Parteichef bleiben und als Spitzenkandidat in die Nationalratswahl 1999 gehen sollte.
Vom ÖVP-Parteichef selbst gibt es keinen Kommentar.
Er ist auf Urlaub in den USA.
Nahosten.
Mit der Entsendung ihres Nahostbeauftragten Dennis Ross nach Israel wollen die USA heute eine neue Vermittlungsinitiative im Nahen Osten einleiten.
Ross will sowohl mit Israelis als auch mit Palästinensern konferieren.
Ende dieses Monats wird Außenministerin Albright im Nahen Osten erwartet.
Dennis Ross sollte ursprünglich schon Ende Juli weitere Vermittlungsbemühungen aufnehmen, die Reise wurde aber wegen des Selbstmordanschlags auf einem jüdischen Markt in West-Jerusalem verschoben.
Bei der verjährten Bluttat wurden 13 Israelis und die zwei Attentäter getötet.
Palästinenser Präsident Arafat hat zuletzt mitgeteilt, dass die beiden Attentäter nicht aus den Autonomiegebieten stammten.
Diese Information will Arafat vom israelischen Sicherheitsdienst erhalten haben.
Indirekt beschuldigte er den israelischen Ministerpräsident Netanyahu, den Friedensprozess zerstören zu wollen.
Der UNO-Sicherheitsrat hat sich besorgt über den Verfall der Beziehung zwischen Arabern und Israelis geäußert.
Der Sicherheitsrat appellierte an beide Seiten, weitere Gewaltakte zu vermeiden und in Sicherheitsfragen eng zusammenzuarbeiten.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Der amerikanische Sonderbeauftragte für Bosnien, Richard Holbrooke, hat vor kurzem ein zweites Gespräch mit Präsident Milosevic begonnen.
Über den Inhalt des gestrigen Meinungsaustausches wurde stillschweigend bewahrt.
Wahrscheinlich will Holbrooke heute die Auslieferung von Serbenführer Karadzic an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verlangen.
Im Friedensabkommen von Dayton haben sich alle beteiligten Parteien verpflichtet, mit dem Tribunal zusammenzuarbeiten.
Holbrooke hat gestern heftig kritisiert, dass es Karadzic immer noch möglich sei, mit Interviews an die Öffentlichkeit zu gehen.
Nordirland.
In der Stadt Derry wollen heute mehr als 12.000 Mitglieder der protestantischen Traditionsvereinigung Apprentice Boys an einer Parade teilnehmen.
Anders als in den Vorjahren wird nicht mit Zusammenstößen gerechnet.
Der sogenannte Marsch der Lehrlinge meidet diesmal die katholischen Wohnviertel.
Schweiz.
Auf dem Weißhorn im Kanton Wallis ist ein 43-jähriger österreichischer Bergsteiger abgestürzt.
Der Mann war auf der Stelle tot.
Er und sein Begleiter, ebenfalls aus Österreich, sollen nicht angeseilt gewesen sein.
Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Deutschland, Österreich.
Im Hochwassergebiet an der Oder scheint die Gefahr endgültig gebannt.
Angesichts weiter sinkender Wasserstände wurde die Evakuierungsverfügung für das nördliche Oderbruchgebiet aufgehoben.
Mehr als 5000 Menschen aus 17 Dörfern dürfen nun in ihre Häuser zurückkehren.
190 Kinder aus dem Oderbruch treffen am Abend zu einem zweiwöchigen Ferienaufenthalt in Tirol ein.
Die Aktion geht auf eine Initiative der Gemeinde Mayrhofen im Zillertal zurück.
Und welches Wetter erwartet die Kinder aus dem Oderbruch in Österreich, in Tirol?
Das alles verrät uns jetzt Jörg Stieber von der Radio-Wetter-Redaktion.
Nun in Tirol ist es recht sonnig.
Im Großteil Österreichs aber ist immer noch reichlich Feuchtigkeit vorhanden.
Und wenn auch noch wie derzeit ein kleines Tief von der Ukraine über Ungarn bis nach Österreich hereinreicht, dann bilden sich rasch wieder Quellwolken, kräftige Regenschauer und Gewitter.
20 Liter pro Quadratmeter hat es etwa gestern in Kleinzicken innerhalb von nur einer Stunde geregnet.
10 Liter in einer Stunde waren es heute Vormittag in Mönichkirchen.
Heute bleibt es noch unbeständig, morgen zieht das Tief langsam nach Südosten ab und für die nächsten Tage zeichnet sich eine hochsommerliche Wetterperiode ab.
Nun aber zu den aktuellen Meldungen.
Wien wolkig 21 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 21, Nordwestwind 30 km pro Stunde, St.
Pölten stark bewölkt 18, West 20, Linz und Salzburg stark bewölkt 19, Innsbruck stark bewölkt 20, Pregensheiter 20,
Graz wolkig 23 und Klagenfurt stark bewölkt 19 Grad.
Überwiegend sonnig bleibt es heute Nachmittag in Vorarlberg und dem Tiroler Oberland.
Im Großteil Österreichs aber zeigt sich die Sonne nur zwischendurch.
Immer wieder ziehen Wolken heran und es gibt einige Regenschauer.
Auch ein paar Gewitter werden sich noch wieder bilden.
Im Osten ist es zeitweise windig.
Die Temperaturen erreichen meist 20 bis 26 Grad.
In den trüben Gebieten wie etwa im Salzkammergut im Gesäuse oder im Mariazeller Raum aber nur 16.
Morgen Sonntag wird es überwiegend sonnig und recht warm.
In der Früh halten sich auf einen Tälern von Salzburg ostwärts einige Nebel- und Hochnebelfelder.
Sie lösen sich bis zum mittleren Vormittag auf.
Einige Wolken ziehen in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und der Steiermark durch.
Regenschauer sind aber nur noch ganz vereinzelt möglich.
Die höchsten Temperaturen liegen morgen zwischen 21 und 28 Grad, in 2000 Meter Höhe zwischen 9 und 13 Grad.
Am wärmsten ist es dabei jeweils im Westen.
Am Montag wird es meist sonnig und warm.
In Ostösterreich bilden sich vorübergehend ein paar Quellwolken.
Die Temperaturen erreichen übermorgen 23 bis 29 Grad.
In der Nacht zum Dienstag könnten dann von Südwesten her ein paar Gewitter durchziehen.
Das betrifft am 1. vor Adlberg, Tirol und Kärnten, am Dienstag selbst Salzburg und Oberösterreich.
Ab Mittwoch wird es voraussichtlich in ganz Österreich hochsommerlich mit viel Sonne und Temperaturen bis knapp über 30 Grad.
Die ausführliche Mittagsjournal-Berichterstattung beginnen wir mit Innenpolitischen.
In der ÖVP scheint es wieder einmal zu gären.
Nachdem alle ÖVP-Landeshauptleute vor allem nach der Amsterdamer Frühstücksaffäre zunächst volle Rückendeckung für ÖVP-Bundespatriotmann Schüssel signalisiert haben, nehmen sich jetzt vor allem zwei Landeshauptleute kein Blatt vor den Mund.
Der Landeshauptmann von Salzburg, Franz Schausberger, und der Landeschef von Tirol, Wendelin Weingartner.
Weingartner kritisiert vor allem die Führungsstruktur und fordert einen geschäftsführenden Parteichef neben Bundesparteihauptmann Schüssel.
Auf einer Wanderung durch den Nationalpark Hohe Tauern, zu der auch Kärntens Landeshauptmann Zernatto und Umweltminister Bartenstein eingeladen waren, haben sie in den vergangenen Tagen darüber nachgedacht, was sich in der ÖVP ändern muss, damit diese wieder aus ihrem Tief findet.
Eva Poschner war bei der Wanderung dabei, die im salzburgischen Krimmel begann.
Den nötigen Schwung will die Musikkapelle von Krimmel der ÖVP mitgeben, wenn sie vor dem Aufstieg für die Wanderer aufspielt.
Selbst für den Fall, dass die Partei in Bergnot gerät, hat der Bürgermeister von Krimmel vorgesorgt.
Die Bergrettung steht bereit, beruhigt er.
Vier Mann haben euch beigestellt.
Soll es irgendwer nicht mehr schaffen, können wir euch retten.
Die ÖVP hängt derzeit tatsächlich in den Seilen, befinden Parteikritiker.
Angetreten, um den Gipfel als erste zu erstürmen, muss sie jetzt sehen, dass die Freiheitlichen sie beim Aufstieg überholt haben und die SPÖ den Berg am weitesten erklommen hat.
Mit so mancher Last am Rücken klettert es sich eben nicht gerade leichtfüßig wie eine Gämse.
Die Partei ist überbelastet, befindet Salzburgs Landeshauptmann Franz Schausberger, der auf der Wanderung mit seinen Kollegen aus Kärnten und Tirol sowie Familienminister Badenstein laut darüber nachdenkt, wie es mit der Partei wieder steil nach oben gehen kann.
Eben dort, ganz oben, sieht Schausberger derzeit die Probleme der Volkspartei bei der Führungsspitze.
Parteichef Schüssel muss sich innenpolitisch stärker zu Wort melden und auch die Erfolge der Partei besser verkaufen, sagt Schausberger am Abend in der Almhütte.
Mir würde halt ganz gut gefallen, wenn seitens des Bundesparteiobmannes jene Themen, die in der Innenpolitik die Bevölkerung sehr bewegen, etwas stärker von ihm selbst getragen werden.
Wir haben eine ausgezeichnete Regierungsmannschaft, die auch sehr gute Vorschläge haben, aber ich meine, die sollten sehr viel stärker noch in Hinkunft vom Bundesparteiobmann selbst getragen und selbst auch präsentiert werden.
Der Tiroler Landeshauptmann Wendelin Weingartner will dem Bergführer Schüssel zu seiner Entlastung einen geschäftsführenden Parteichef beistellen.
Ich sage nur, es wäre vielleicht ganz gut, wenn also die Verantwortung auch auf mehr Schultern ruhen könnte.
Das wäre wichtig, weil es doch unglaublich viel zu entscheiden gibt und eine solche Verbreiterung der Verantwortungsbasis wäre vielleicht ganz gut, wäre auch ein möglicher Weg.
Schausperger und Weingärtner hat die Höhenluft wohl nicht ganz gut getan, meint Kärntens Landeshauptmann Christoph Zianato, der gestern noch bei der gemeinsamen Bergtour dabei war, heute bei der Eröffnung der Klagenfurter Messe.
Die beste Hilfestellung für unseren Parteiobmann Dr. Schüssel und für die gesamte österreichische Volkspartei ist es, wenn sich die Landesparteiobmänner ganz klar hinter ihren Parteiobmann stellen und mit ihm gemeinsam zu den wesentlichen Fragen der österreichischen Bevölkerung Antworten finden und ihre Politik eindeutig und klar definieren.
Ich halte von einer Personaldiskussion, wie sie jetzt hier offensichtlich begonnen wurde, überhaupt nichts, sondern bin dafür, dass man im Bundesparteivorstand, der ja in zwei Wochen stattfindet, eine durchaus harte Diskussion über Schwerpunkte, über Inhalte und auch über den Transport dieser Inhalte führt, aber von dieser wichtigen Diskussion nicht durch eine vordergründige Personalrederei ablenkt.
Ganz konkret, sind Sie für das Modell eines zweiten geschäftsführenden Parteiobmannes oder nicht?
Ich bin ganz eindeutig gegen ein solches Modell, weil es dem Bundesparteiobmann schwächen würde und das ist das Letzte, was die ÖVP jetzt brauchen kann.
Auch die Landeshauptleute von Oberösterreich und Niederösterreich wollen von einer Obmann-Debatte jetzt nichts wissen.
Die ÖVP muss jetzt an einem Seil ziehen, fordern sie.
Von Parteichef Schüssel gibt es zur neu entflammten Diskussion keinen Kommentar.
Er weilt derzeit in den USA und gönnt sich unter anderem einen Besuch in Disneyland, im Land der Mickey-Mäuse, wo es sicher fröhlicher zugeht als derzeit in der ÖVP.
Helmer Poschner hat berichtet.
Jeder zehnte Österreicher, der älter als 50 Jahre alt ist, ist arbeitslos.
Diese Altersgruppe weist mit 9 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in Österreich auf.
Ein Problem, das in Österreich vor allem mit Frühpensionierungen gelöst wurde in der jüngeren Vergangenheit.
Doch das kann sich das Sozialsystem bald nicht mehr leisten.
Es sind Lösungen gefragt, mit denen man ältere Menschen länger im Berufsleben halten kann.
Das Europäische Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung hat mit einem Arbeitspapier einige Lösungsvorschläge unterbreitet.
Josef Dollinger hat dieses Papier gelesen.
Hier sein Bericht.
Auf dem Arbeitspapier der Sozialwissenschaftler steht es schwarz auf weiß.
Die Österreicher gehen zu früh in Pension.
Während in Schweden über 60 Prozent der 60-jährigen Männer noch im Berufsleben stehen, sind es in Österreich nur 12 Prozent, die in diesem Alter noch arbeiten.
Für den Sozialwissenschaftler Kai Leixenring ist die Sache klar.
Es müssen Anreize geschaffen werden, damit ältere Arbeitnehmer nicht zu früh in die Pension wechseln.
Unter anderem sollten Gleitpensionen und Teilzeitarbeit für ältere Arbeitnehmer ausgebaut werden, meint Leixenring.
Außerdem soll älteren verstärkt berufliche Fortbildung ermöglicht werden.
In der SPÖ sieht man weitere Ansätze, um ältere Arbeitnehmer länger als bisher im Arbeitsprozess zu halten.
Dazu gehört auch eine Abflachung der Lebensverdienstkurve, meint SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andreas Rudasch.
Ich glaube, dass ich glaube, das Wichtigste im Zusammenhang mit der Pensionsreform darauf hinzuweisen, dass in dieser einen Frage die Gewerkschaften wirklich recht haben,
viele ältere Arbeitnehmer aus Kostengründen in die Frühpension gedrängt werden.
Einer der Gründe, die ich sehe, ist unter anderem darin, dass das Alter die ausschließliche Basis für Gehaltsvorrückungen ist.
Und das ist doppelt ungerecht, sowohl den viel jüngeren Arbeitnehmern gegenüber die gerade dann, wenn sie es brauchen, nicht ausreichend verdienen, beziehungsweise dann die Älteren zu teuer werden.
Das heißt, zu Beginn mehr Geld und im Alter weniger.
So ist es, ja.
Dieses Senioritätsprinzip in der Gehaltsförderung ist sicher kontraproduktiv für alle Arbeitnehmer.
Die Industrieangestellten seien laut Rudersch mit ihrem letzten Kollektivvertrag schon mit gutem Beispiel vorangegangen.
Sollten ältere Arbeitnehmer dennoch arbeitslos werden, dann müsste es mehr Möglichkeiten geben, sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen.
Beispielsweise mit Unternehmensgründungen.
Ich glaube, dass hier sowohl von den Rahmenbedingungen her als auch vom Arbeitsmarktservice her man überlegen sollte, sowohl für jüngere als auch für ältere Arbeitnehmer Risikokapital für Unternehmensgründungen zur Verfügung zu stellen.
Ist das auch eine Kritik in Richtung Banken?
Ich glaube, dass man hier sicher etwas tun sollte.
Ich glaube, dass das hier noch nicht erkannt wurde in Österreich,
Nur, dass das Schaffen und Ermöglichen von Klein- und Mittelbetrieben in Zeiten großer Konzerne, die innerhalb kürzester Zeit ihre Betriebsstätten verlagern, die einzige Antwort auf die Arbeitslosigkeit ist.
Je mehr Dienstleistungsunternehmen in Österreich gegründet werden, kleine Unternehmen gegründet werden, die hier aktiv sind, desto besser werden wir die Frage der Arbeitslosigkeit in den Griff bekommen.
Und da muss man Risikokapital zur Verfügung stellen.
Mit Kleinunternehmen gegen die Arbeitslosigkeit.
Ein Rezept, das bisher auch in den Reihen der ÖVP gefordert wurde.
Rudasch hat damit kein Problem.
Hauptsache die Arbeitslosigkeit wird erfolgreich bekämpft.
Josef Tollinger berichtete.
Jetzt ins Ausland.
Wieder einmal dürfte es an den USA liegen, den Friedensprozess im ehemaligen Jugoslawien zu retten.
Richard Holbrook, so etwas wie der Architekt des Friedensabkommens von Dayton, ist als Sondervermittler reaktiviert und in die Region entsandt worden.
Zuerst musste er in Bosnien Krisenfeuerwehr spielen und seit gestern hält er sich in Belgrad auf, um Präsident Milosevic an dessen Zusagen zu erinnern.
Einmal mehr geht es vor allem auch um die Zukunft des bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic, der ja vor das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag kommen soll.
Aus Belgrad berichtet Werner Heritsch.
Mit hoher Geschwindigkeit rast der Konvoi der amerikanischen Diplomaten auf Belle Étoile, das Weiße Schloss, den Amtssitz von Slobodan Milošević zu.
Der Pörtner hat Mühe, das schwere Eisernetor rechtzeitig aufzumachen, damit die Chevrolets der Amerikaner ihre Fahrt nicht verlangsamen müssen.
Das sind Szenen von heute Morgen, zu einer Zeit, als ursprünglich vorgesehen war, dass Richard Holbrooke in einer Pressekonferenz die Ergebnisse der Gespräche mit Milošević bekannt geben wird.
Bis Mitternacht haben sie gestern verhandelt.
Es wird angenommen, dass es in erster Linie um die Person Radovan Karadžić gegangen ist.
Zu den Gesprächen heute wurde auch der bosnisch-serbische Regierungschef Momčilo Krajišnik beigezogen, was dafür spricht, dass es in erster Linie um Karadžić geht.
In einem Interview für einen unabhängigen Belgrader TV-Sender hatte Horbruk Milošević beschuldigt, eine Vereinbarung nicht eingehalten zu haben, die Karadžić jeden Auftritt in der Öffentlichkeit untersagt.
Das Angebot des mutmaßlichen Kriegsverbrechers, sich in Bosnien einem Gericht zu stellen, bezeichnet die Amerikaner als bizarr und unakzeptabel.
Er beharrt auf der Auslieferung von Karadzic an das Haga-Kriegsverbrecher-Tribunal.
Ob Slobodan Milošević dem zustimmt, ist ungewiss.
Tut er es nicht, drohen wieder Sanktionen gegen das ohnehin wirtschaftlich marode Jugoslawien.
Liefert er Karadzic aus, muss er fürchten, dass ihn dieser vor Gericht belastet.
Zudem stellt sich noch die Frage, ob Milošević überhaupt in der Lage ist,
die Macht hat, über den im fernen Pale Sitzenden zu verfügen.
Wie auch immer, die Lage wird für Radovan Karadzic immer brenzliger, denn Holbrook hat bei dieser Balkan-Mission schon einiges bewirkt, das sich klar gegen Karadzic richtet.
So hat er den Streit innerhalb der bosnischen Serben, Muslime und Kroaten über die Aufteilung der ausländischen Botschaften beigelegt.
Ein wichtiger Schritt zu einem geeinigten Bosnien-Herzegowina, das Karadzic immer verhindern wollte.
Holbrook hat der schärfsten Widersacherin Volk Karadzic in den Reihen der bosnischen Erben Miljana Plavsic den Rücken gestärkt.
Und was Karadzic vielleicht am meisten treffen wird, seine aus rund 3.000 Mann schwer bewaffnete bestehende Leibgarde wird aufgelöst und unter die Kontrolle der UNO gestellt.
Was auch die Verhandlungen mit Milošević bringen werden, die hier zur Stunde in Belgrad noch dauern, die Schlinge um den Hals von Radovan Karadzic ist auf jeden Fall enger geworden.
Werner Heric berichtete aus Belgrad.
Aufatmen im Hochwassergebiet an der Oder in Ostdeutschland.
Am 22.
Tag der Hochwasserkatastrophe konnte heute Entwarnung gegeben werden.
Die Gefahr scheint gebannt, hieß es.
Mit weiteren katastrophalen Auswirkungen ist nicht mehr zu rechnen.
Im Prinzip reicht es, weiß Gott, ohnehin schon, was alles passiert ist.
Das Hochwasser hat Milliardenschäden verursacht in einer Region, die ohnehin bekanntlich nicht zu den reichsten zählt.
Alfred Schwarz berichtet im Folgenden noch einmal über die Situation an der Oder und informiert zugleich auch über eine Ferienaktion der Tiroler Gemeinde Mayrhofen im Zilertal.
190 Kinder aus dem Oder-Gebiet wurden nämlich zu einem kostenlosen Ferienaufenthalt nach Tirol eingeladen.
Die mehr als 5.000 Menschen, die wegen der Gefahr von Deichbrüchen ihr Wohngebiet an der Oder verlassen mussten, können aufatmen.
Heute Vormittag kam für sie die befreiende Meldung.
Der Hochwasserkrisenstab hat die Region wieder freigegeben.
Die Menschen dürfen zurück.
Sie haben Glück gehabt.
Der Deich hat im Wesentlichen gehalten.
Die Häuser sind vor der Überflutung bewahrt worden.
Mit allem Sack und Pack, das sie bei ihrer Evakuierung mitgenommen haben, machen sie sich nun auf den Weg nach Hause.
Nicht ganz so glimpflich sind die Menschen im südlichen Teil des Hochwassergebietes unterhalb von Frankfurt an der Oder davongekommen.
Hier wurden einige Ortschaften überschwemmt.
Das Wasser geht zwar langsam zurück, die Menschen können aber nur für kurze Zeit in ihre im Wasser stehenden Häuser zurück.
Und das nur mit Hilfe der Bundeswehr.
Die meisten sind deprimiert.
Wenn man vorher die Bilder gesehen hätte, wie es vorher geblüht und gemacht hat und jetzt das sieht, das könnte man nur erwähnen.
Dennoch, es gibt keinen Zweifel, alle kommen zurück, trotz der ständigen Hochwassergefahr.
Uns bleibt ein Standort übrig.
Wo wollen wir hin?
Das ist unser Eigentum.
Da haben wir die letzte Zeit, ich will nicht übertreiben, aber meine 50.000 Mark, 80.000 Mark habe ich jetzt reingesteckt in das Ding.
Und ich kann ja das jetzt nicht über jemanden Stich lassen.
Und der Bengel soll es ja mal übernehmen.
Hier wird also schon an die Zukunft gedacht.
Es gibt nämlich immer mehr Stimmen, die eine Absiedlung vorschlagen, um natürliche, menschenleere Überschwemmungsgebiete für die Oder zu schaffen.
Doch das ist Zukunftsmusik.
Die Rückkehrer wollen nichts davon wissen.
Der materielle Schaden wird den meisten ersetzt werden.
Fast alles sind versichert, auch die Spendenflossen reichlich.
Auch Österreich hilft.
und zwar nicht in Form von Geld oder Sachspenden, dafür hat die Gemeinde Meierhofen in Tirol 190 Kinder aus den betroffenen Gebieten zu einem zweiwöchigen Urlaub ins Zillertal eingeladen.
Hygiene Österreich!
Wir gehen nach Österreich, sagt der kleine Sebastian heute Morgen am Bahnhof Lichtenberg in Berlin.
Es herrscht großer Trubel.
Die 190 jungen Österreich-Besucher zwischen 6 und 14 Jahren machen sich mit einem Sonderzug auf den Weg.
Etwa 3 Millionen Schilling kostet die Aktion.
Eine gute Tat der Meierhofner.
Die Kinder kommen aus dem Gebiet, das die Menschen verlassen mussten.
Die Gefahr ist jetzt vorbei.
Die Kinder stehen aber immer noch unter dem Eindruck der Ereignisse.
Wasser, kann man nur sagen.
Das Wasser läuft.
Als erstes hab ich gedacht, was ist denn jetzt los?
Und dann musste ich Sachen packen und raus.
Wo unser Spielplatz war, ist jetzt nur noch ein riesiger See.
Und wenn man auf der Hauptstraße fährt, ist es halt nass.
Weil da auf einmal die Alarmglocken gelötet haben und dann mussten wir weg aus dem Oderbruch.
Das war ganz schön schlimm.
Wenn die Bundeswehr nicht da gewesen wäre, dann wären wir auch so hoch unter Wasser.
Das war schlimm.
Wir hatten Angst, dass wir überschwemmen und so.
Volle Panik.
Ich habe dauernd ein- und ausgepackt.
Das ist nicht gerade sehr angenehm.
Angenehm hingegen dürften für die kleinen Hochwasseropfer die nächsten zwei Wochen werden.
Und das im Zillertal in Österreich.
Schöne Ferien wünschen wir den Kindern aus dem Oder-Gebiet bei uns in Tirol und hoffen wir mit ihnen gemeinsam auf zwei Wochen ohne Regen.
In Bozen geht an diesem Wochenende einer der aufsehenerregendsten Mordprozesse zu Ende, die Südtirol je erlebt hat.
Angeklagt ist der ehemalige Bildungsoffizier des Südtiroler Schützenbundes, Peter Paul Rainer.
Er soll am 15.
Februar dieses Jahres den Landtagsabgeordneten Christian Waldner ermordet haben.
Rainer hat die Tat zunächst gestanden, dieses Geständnis aber bei Prozessbeginn widerrufen.
Aus Bozen berichtet Siegfried Kolmann.
Genau einen Monat nach Prozessbeginn, nach 16 Verhandlungstagen mit mehr als 100 Zeugenaussagen, müssen morgen die Geschworenen ihr Urteil in einem Prozess fällen, der in Südtirol für hitzige Diskussionen gesorgt hat.
Das Opfer und der Angeklagte gehörten dem gleichen politischen Lager an, nämlich patriotischen, rechtsliberalen Kreisen.
Der ermordete Christian Waldner hat 1993 die Südtiroler Freiheitlichen gegründet, wurde aber zwei Jahre später aus der Partei ausgeschlossen.
Der angeklagte Peter Paul Rainer war lange Zeit Waldners politischer Weggefährte, leitendes Mitglied der Freiheitlichen und Bildungsoffizier des Südtiroler Schützenbundes.
Weil sich Rainer in dieser Funktion vehement für die Selbstbestimmung Südtirols eingesetzt hatte, waren die Gerüchte nie verstummt, er könne in eine Falle der Geheimdienste getappt sein.
Staatsanwalt Kunotafusa betonte hingegen in seinem Plädoyer, dass die Politik in diesem Mordfall keine Rolle spiele.
Für diesen Mord gibt es kein politisches Motiv.
Der Bürger Peter Paul Reiner hat den Bürger Christian Wallner erschossen, weil dieser durch eine Enthüllung seine Universitätskarriere gefährden wollte.
27 Jahre Haft fordert der Staatsanwalt für den Angeklagten.
Neben mehreren Indizien legte er zwei Beweise gegen Rainer vor.
Zum einen das widerrufene Geständnis.
Rainer hat fünf Tage nach dem Mord die Tat sehr detailliert gestanden und seine Aussagen mehrmals wiederholt, auch in einem Interview mit dem staatlichen italienischen Fernsehen.
zum anderen die Tatwaffe.
Der Angeklagte hat die Ermittler zum Versteck des Kleinkalibergewehres chinesischer Herkunft geführt, mit dem er bereits Wochen zuvor im Parteibüro der Südtiroler Freiheitlichen auf Bücher von Jörg Haider geschossen hatte.
Die Verteidigung konnte hingegen Zweifel an dieser Mordversion sehen.
Laut Anklage ist Christian Wallner zur Mittagszeit erschossen worden.
Im Prozess haben aber mehrere Zeugen geschworen, sie hätten Wallner noch am Nachmittag gesehen.
Ein medizinisches Gutachten hält einen Todeszeitpunkt um die Mittagszeit für sehr unwahrscheinlich.
Ab 12.15 Uhr hat Rainer aber ein wasserdichtes Alibi.
Gegen Ende dieses Prozesses sind auch noch Zweifel aufgetaucht, ob Rainers Gewehr tatsächlich die Mordwaffe war.
Verteidiger Roland Ritz, dessen Plädoyer heute die Verhandlungsphase beendet, fordert deswegen einen vollen Freispruch.
Wir sind in diesem Prozess zwei Wahrheiten begegnet.
Die eine stammt aus den Verhörprotokollen des Staatsanwaltes.
Sie kann nicht stimmen.
Das haben wir in diesem Prozess erwiesen.
Die andere hat der Angeklagte nicht nur in dieser Verhandlung wiedergegeben, sondern bereits nach seiner Verhaftung in persönlichen Briefen festgehalten.
Sie ist die Wirkliche.
Die Verteidigung hat im Laufe des Prozesses betont, dass Rainer, der sich seit längerem in psychotherapeutischer Behandlung befand, unter Druck ein falsches Geständnis abgegeben habe.
Der Staatsanwalt versuchte dies durch Tonbandaufzeichnungen des Verhörs zu widerlegen.
Mit dem Urteil der Geschworenen, das für morgen Abend erwartet wird, endet dieses Verfahren in erster Instanz.
Dass eine der beiden Parteien Berufung einlegen wird, gilt als wahrscheinlich.
Jetzt ist es gleich zwei Minuten vor halb eins.
In unserer Samstag-Reihe im Journal zu Gast ist heute Marian Heitker, fast 30 Jahre lang Professor für Pädagogik an der Universität Wien, fast 40 Jahre im akademischen Leben tätig.
Am 18.
August begeht Marian Heitker gebürtig aus Münster in Westfalen und nunmehr emeritiert seinen 70.
Geburtstag.
Zeit, Bilanz zu ziehen.
Bilanz über seine akademische Tätigkeit, über das Fach Pädagogik, über die Situation an den österreichischen Universitäten.
Und es sind vor allem nachdenkliche, kritische Überlegungen.
Mit Marian Heitker spricht Manfred Jochum.
Herr Professor Heitker,
Vor kurzem haben Sie gemeint, verwirrend sei sie, diese Pädagogik, die mit einer gewissen Monotonie immer die gleichen Fragen stellt und dazu verschiedene, sich häufig widersprechende und manchmal auch kuriose Antworten gibt, und weiters und wenig befriedigend sei die Profilierung sucht mancher Erziehungswissenschaftler, die sich zum Büttel der Politik und des Zeitgeists machen ließen.
Ich hätte gerne ein wenig eine Interpretation dieser Aussage.
Das will ich gerne tun.
Zunächst einmal stehe ich zu dieser Aussage, und zwar deshalb, weil es Fragen gibt, die den Menschen quälen, solange er lebt, auf die uns unsere Vernunft keine eindeutigen Antworten gibt und die auch nicht vom Fortschritt der Vernunft oder vom Fortschritt der Wissenschaft so eingeholt werden, dass man darauf eine Antwort hätte.
Das führt häufig auch in der Pädagogik dazu, dass man sich diesen Fragen gar nicht mehr stellt, sondern sie am Rande gewissermaßen mitgehen lässt.
Und dieses führt dann tatsächlich dazu, dass man sich die Antworten auf diese entscheidenden Fragen nach unserem Woher und Wohin von anderen gesellschaftlichen Gruppen vorgeben lässt.
Und dadurch natürlich Gefahr läuft, sich zum Büttel des Zeitgeistes, zum Büttel der Gesellschaftsmächtigen, oder um es wissenschaftlicher auszudrücken, sich instrumentalisieren lässt und dadurch auch die Menschen instrumentalisiert.
Und das, was Pädagogik eigentlich ausmachen sollte, nämlich diese Instrumentalisierung zu überwinden in einem Prozess von Selbstaufklärung, nicht mehr wahrnimmt.
Nun haben Sie ja annähernd 30 Jahre das Fach Allgemeine Pädagogik an der Universität Wien vertreten.
Sie haben in zahlreichen Gremien die österreichische Bildungspolitik maßgeblich mitgeprägt.
Sie waren mitverantwortlich für die pädagogische Ausbildung der Lehrer an höheren Schulen und Sie kritisieren
Ich sage sogar zunehmend stärker die österreichische Schul- und Bildungspolitik.
Kritisiert sich Marion Heitker damit nicht auch selbst?
Das ist eine sehr ernsthafte Frage.
Und in der Tat will ich nicht leugnen, dass ich auch manches, was ich selbst gedacht oder gesagt habe, kritisiere.
Ich halte es aber nicht für einen Mangel, dass man auch Selbstkritik übt und dazu bereit ist.
Ich halte es andererseits aber auch für legitim zu sagen, dass manches, was man wollte und das man für richtig gehalten hat,
aufgrund der Umstände und des Mangels an politischer Durchsetzungsmöglichkeit nicht erreichen konnte.
Wenn Sie mich ansprechen auf die Frage Lehrerbildung, so kann ich dazu nur sagen, ich halte sie für nicht gut, aber aufgrund der Gesetzeslagern und aufgrund der Umstände kann ich oder konnte jedenfalls ich nicht allzu viel daran machen.
Wenn Sie mich so rückblickend fragen würden,
gibt es dann doch einige Momente, von denen ich sagen würde, es ist vielleicht etwas erreicht worden.
Das war so kurz nach dem Aufbruch der 68er-Jahre, denen ich ja zunächst einmal sehr positiv gegenübergestanden bin.
Nämlich mit der Vorstellung, mehr Aufklärung, mehr Emanzipation, mehr Selbstständigkeit.
Und ich konnte diesem Programm auch so lange zustimmen, wie es nicht selbst zu einem politischen Dogma gemacht wurde und dann in denselben Fehler verfiel, den man kritisierte.
Aber während dieser Zeit ist es durchaus auch gelungen, der Schule
Regulative mitzugeben, die diesem Anspruch auf Selbstbestimmung, Aufklärung und Emanzipation folgten.
Ich sehe nun allerdings, dass dies wieder sehr stark in Gefahr gerät.
Ich sehe in der Pädagogik
einen zunehmenden Irrationalismus aufkeimen.
Dass man nicht so sehr auf die Kraft der Vernunft vertraut, sondern auf Intuition, auf Eingebung, auf Gefühl, oder um es etwas platt zu sagen, aus dem Bauch heraus will man etwas machen.
Das hat verschiedene Gründe.
Der erste Grund ist zweifellos der, dass das Geschäft der Aufklärung außerordentlich mühsam ist.
Denn ich kann keinen zur Selbstbestimmung zwingen.
Er muss sich selbst dazu entschließen.
Ich muss ihm Freiheit dazu gewähren.
Ich habe keine Strategien dafür, sondern allenfalls das immer wieder aufzunehmende Gespräch.
Also diese Mühseligkeit der Aufgabe der Aufklärung spielt da hinein.
Dazu kommt die Ungeduld bestimmter gesellschaftlicher Gruppen, dass das doch bald erreicht werden möge und, wie ich befürchte,
gefährlichen Aussagen mancher Wissenschaften, die dann vorgaukeln, man könne das quasi bewirken.
Aber es sind ja durch die Modelle, wie man so etwas erreichen könne, geradezu aus dem Boden geschossen und verbreiten sich über das Land.
Das ist ja unwahrscheinlich.
Ich habe ein kleines Bändchen zu Hause, in dem sind hunderte von psychologischen Modellen, werden da angeboten.
mit den Zielsetzungen, wie finde ich mich selbst, wie setze ich mich durch, wie führe ich erfolgreich ein Gespräch.
Ich könnte das weiter aufzählen, das ist hier nicht nötig.
Herr Professor Heitker, Stichwort Aufklärung.
Die Pädagogik befindet sich meines Erachtens in einer höchst zwiespältigen Position.
Sie beansprucht nämlich das eine und betreibt sehr oft das andere.
Das heißt, sie beansprucht die Werte, die Aufklärung, die Verantwortung, die Mündigkeit und sie betreibt in ihren eigenen Institutionen, Schule und Universität, das andere.
Die Regelung des Arbeitsmarktes, das Fitmachen für die Laufbahn, die Disziplinierung.
Das geht ja nicht zusammen.
Sie sprechen wiederum eine gewisse Antinomie, in der die Pädagogik steckt, an.
Eine Antinomie, die man ernst nehmen muss.
Natürlich können Schule und Bildungseinrichtungen nicht an den Notwendigkeiten unserer Wirklichkeit vorbeigehen.
etwa bezüglich der funktionalen Ertüchtigung von Menschen, die sich in dieser Gesellschaft zurechtfinden müssen, was ihren Beruf angeht, was das alltägliche Leben angeht und so weiter.
Damit soll sie nun die Pädagogik gleichzeitig den Heerenanspruch auf Menschenbildung verbinden.
Dieses ist nicht unmöglich.
Nur ist dies außerordentlich schwierig.
Ich könnte es auf den Satz bringen, der ja häufig genug zitiert wird, wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange, so hat Kant das genannt, denn Zwang ist notwendig.
Ich darf an dieser Stelle vielleicht doch noch einmal wiederholen, damit das nicht in den Missverständnissen bleibt, die ja häufig genug einem zugedacht werden.
Seit Jahren ist meine These ja nicht die, dass wir ständig lamentierend über den Wertverlust reden sollten.
Wir haben eine Veränderung der Werte, sodass ich meine, es kann nicht jetzt wieder eine Zeit kommen, in der
eine bestimmte Gruppe von Menschen sich als Vormünder aufwirft und für andere die Werte entwirft und sagt, das sind die, nach denen ihr euch zu richten habt.
Sondern eine moderne Pädagogik muss eben das viel schwierigere Geschäft sich vornehmen, den jungen Menschen zu helfen, dass sie selbst das Werten lernen.
Das ist sehr viel schwieriger, als zu sagen, hier sind die Werte, jetzt richte dich gefälligst danach.
Herr Prof. Oetker, Sie waren annähernd 40 Jahre als Lehrer auf akademischem Boden tätig, davon fast 30 Jahre in Wien.
Sie ziehen sich jetzt aus dem aktiven Hochschulleben zurück in einer Zeit, in der die Universitäten wohl nicht nur in Österreich, aber gerade auch in Österreich in einer gewaltigen Umbruchsphase stehen, in einer Krise stehen.
Immer wieder taucht die Frage auf, sind diese Universitäten noch zu retten?
Es ist ja wahrscheinlich nicht ganz unbekannt, dass ich hier ein großer Skeptiker bin.
Ich glaube nicht, dass die Universitäten durch organisatorische Maßnahmen, wie sie heute vielfach durchgeführt werden, zu retten sind.
Ich sehe auch die unendlich großen Schwierigkeiten, die nach meiner Meinung in drei Problemkreisen benannt werden könnten.
Das ist einmal natürlich das, was wir, und ich sage das mit Anführungsstrichen, die Massenuniversität nennen, mit der Maßgabe,
von der ich selbst profitiert habe als junger Mensch, dass niemandem der Zugang zu den Universitäten verwehrt werden soll.
Ich halte es nur für eine geradezu tragische Geschichte, dass in dem Augenblick, wo auch das Kind des Arbeiters, des weniger Bemittelten die Universitäten
besuchen kann, die sie in eine solche Krise geraten, dass man sich nachhaltig fragt, wozu eigentlich noch ein akademisches Studium?
Ich halte das für einen Betrug an den Menschen, denen man die Tore zur Universität geöffnet hat.
Aber es sind Tore in ein Land, in dem sie weder eine vernünftige Bildung noch vernünftige Ausbildung bekommen.
Das halte ich für eine gewisse Tragik und für ein gesellschaftspolitisches Unrecht.
Aber ich weiß, ich habe keine einfache Lösung auf den Tisch zu legen.
Der zweite große Themenkreis ist der, dass wir natürlich die Universitäten mehr und mehr auf die gesellschaftlichen Erfordernisse ausgerichtet haben, was eine Folge dessen ist,
dass sich unser Berufsleben mehr und mehr spezialisiert hat und professionalisiert hat.
Für alles und jedes bedarf es einer spezifischen Ausbildung und diese Ausbildungen sind anspruchsvoller geworden und haben damit gewissermaßen akademischen Rang.
Ich nenne nur ein Beispiel.
Früher war es kein besonderes Problem, dass jüngere Menschen oder Erwachsene ältere Menschen gepflegt haben.
Heute ist man dabei, Studiengänge für Pflegewissenschaften einzurichten.
Ich will das jetzt noch gar nicht werten, Sie sehen daran aber nur den Umbruch im Denken, dass also gewissermaßen die Probleme differenzierter anzugehen sind und subtiler behandelt werden müssen.
Das große Problem ist, wie man bei dieser Zersplitterung in den Spezialisierungen noch so etwas wie akademische Bildung vermitteln kann im Sinne des Auftrages, den unser Gesetz uns nach wie vor vorschreibt, nämlich Bildung durch Wissenschaft.
Ich sehe dazu nur eine Möglichkeit, dass man sozusagen in die Ausbildungsaufgaben selbst
den Auftrag der Bildung der Gestalt hinein holt, dass schon dabei der Studierende vom Lehrenden
wenn ich es bildlich sagen darf, mit ins Denken aufgenommen wird.
Dass er also erfährt, wie sich ein Gedanke gebildet hat, dass wir nicht Vorlesungen halten, auf der lediglich Kenntnisse mitgeteilt werden, die der andere dann für eine kurze Zeit sich merken muss und die werden bei der Prüfung dann abgefragt und dann kann er es wieder weglegen.
Das halte ich ja für einen Unsinn, dafür Universitäten einzurichten.
Man müsste sich einmal überlegen, wie man das so strukturieren kann, dass der Studierende
eine Fülle von notwendigem Wissen durch Selbststudium sich erwerben kann.
Dass er aber, wo die entscheidenden Fragen aufbrechen, im akademischen Studium vom akademischen Lehrer mit in die Findung des Problems und einer Problemlösung gewissermaßen auf den Weg genommen wird, damit er selbst nicht nur Kenntnisse sammelt, sondern zu Erkenntnissen kommt und dabei auch lernt, wie man denn zu Erkenntnissen kommt.
Herr Prof. Heitker, eine abschließende Frage.
Der 70.
Geburtstag gibt wohl so ein wenig die Möglichkeit, Bilanz zu ziehen.
Wenn Sie Ihr akademisches Leben Revue passieren lassen, gibt es wahrscheinlich positive Dinge und es gibt auch negative Dinge.
Was bleibt?
Zunächst einmal habe ich erfahren, die Freude und die Schönheit und die Lust
am gemeinsamen Diskutieren, Forschen und Lehren mit Studierenden.
Ich habe, vielleicht darf ich das mal verraten, eine Lehrveranstaltung angekündigt, bei der ich zu Anfang gesagt habe,
Es sollen nur die da bleiben, die davon überzeugt sind, dass sie bei mir nichts lernen könnten.
Das heißt also, sie können nichts lernen im Sinne der Verwendbarkeit, im Sinne des Studienplans und so weiter, sondern im Sinne des Versuches sozusagen mit Ihnen gemeinsam ein Stück des Denkens zu gehen.
Das ist für mich immer sehr schön gewesen, hat mir immer sehr viel Freude gemacht.
Das kann ich nicht bestreiten und vielleicht fehlt mir das auch dann mal ein bisschen.
Besorgt hat mich die zunehmende Niveaulosigkeit mancher Argumentationen an den Universitäten.
Was mich gar nicht mehr gefreut hat, waren Sitzungen.
Ich denke, dass ich kein Geheimnis verrate, dass man in manche Sitzungen gegangen ist und getan hat, als ob man noch um die Lösung eines Problems diskutierte, und es war längst vorweg entschieden.
Man hat nur Zeit versessen und Zeit vertan.
Das waren ungute Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe.
Ich danke Ihnen.
Mit dem Erziehungswissenschaftler Marian Heitker hat Manfred Jochum in unserer Samstagreihe im Journal zu Gast heute gesprochen.
Wissenschaftliches, sportliches mit wirtschaftlichem gepaart und kulturelles, das alles steht noch auf dem Themenzettel des Mittagsjournals.
Die eingrenzenden Stichworte lauten Altersgehen, das Geschäft mit den Formel-1-Rennern und eine Zwischenbilanz bei den Salzburger Festspielen.
Jeder will es werden, keiner will es sein.
Alt.
Das liegt zum einen daran, dass Alter in unserer Konsum- und Leistungsgesellschaft ausgesprochen negativ besetzt ist und zum anderen daran, dass Alter vielfach eingeschränkte Lebensqualität, Krankheit und Demenz bedeutet.
In der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Science wird berichtet, dass wieder ein Gen entdeckt wurde, das Einfluss auf den Alterungsprozess von Lebewesen hat.
Sind wir dadurch dem Traum von ewiger Jugend einen Schritt vielleicht näher gekommen?
Eveline Schütz versucht diese Frage zu beantworten.
Auch wenn die Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen ist, so heißt das nicht, dass die Menschen heute älter als vor hundert oder tausend Jahren werden können.
Durch die Fortschritte der Medizin ist die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen zwar gestiegen, die biologische, also maximale Lebenserwartung liegt aber seit mehreren tausend Jahren bei etwa 120 Jahren.
Wird sich daran etwas ändern, wenn bis zum Jahr 2005 das gesamte menschliche Erbmaterial samt seiner Bausteine entschlüsselt sein wird?
Gefunden hat man bis jetzt bereits eine Reihe von Genen, die für die Überlebensstrategien des menschlichen Organismus verantwortlich sind.
Gene, die dafür verantwortlich sind, dass zum Beispiel Schäden am genetischen Material repariert werden, oder Gene, die Maßnahmen gegen schädigende Einflüsse setzen.
Dr. Gerhard Hofegger vom Ludwig Boltzmann-Institut für Gerontologie
Wofür es keine Hinweise gibt, ist, dass es sozusagen ein zentrales Alternsgen oder Todesgen gibt, das uns nach einer bestimmten Zeit den Lebenshahn abdreht und uns zu Tode bringt.
Wäre natürlich sehr schön, wir könnten dieses Gen eliminieren und hätten dann das ewige Leben, die ewige Jugend.
Wäre wahrscheinlich ein Albtraum für die Menschheit.
Da der Alterungsprozess in den verschiedenen Bereichen so inhomogen abläuft, ist mit großer Sicherheit anzunehmen, dass nicht ein Altersgen den Verfall menschlichen Lebens regelt.
Es neigen also die meisten Gerontologen zu der Ansicht, dass tatsächlich der Körper einer Reihe von ordnungsmindernden, zerstörenden Einflüssen aufgesetzt ist und der Gebrauch der Zellmechanismen führt zum Verschleiß und zum Ordnungsverlust.
und dass aber dagegen Langlebigkeitsgene, Langlebigkeitsstrategien bestehen, die unser langes Überleben sichern.
Und diese Reparaturgene sind bei Menschen am effizientesten.
Daher hat der Mensch unter den Säugetieren auch die höchste Lebenserwartung.
Und der Mensch verfügt unter den Säugetieren über das am weitesten entwickelte Gehirn.
Evolutionsbiologen und Genetiker sehen da einen Zusammenhang.
Aber kann damit gerechnet werden, dass die biologische, also die maximale Lebenserwartung, die heute wie gesagt bei etwa 120 Jahren liegt, durch die vollständige Entschlüsselung des menschlichen Genoms erhöht wird?
Alternsforscher Dr. Hofegger.
Man müsste eine stärkere Aktivierung der Mechanismen ermöglichen, zum Beispiel der Reparaturprozesse in der Zelle.
Wir wissen, dass die Reparaturfähigkeit die Langlebigkeit bestimmt.
Wir könnten den Schutzmechanismus der Zelle in ihrer Wirksamkeit verbessern.
Es gibt eine ganze Reihe von Ansätzen, wie man biologisch noch diesen genetischen Spielraum besser ausschöpfen kann.
Über den genetischen Spielraum hinauszugehen wird sicher sehr problematisch sein.
An der biologischen Lebenserwartung wird sich so gesehen kaum bald etwas ändern.
In der Verhinderung sogenannter Alterskrankheiten, Degenerationserkrankungen eröffnen sich allerdings weitere Möglichkeiten.
Eveline Schütz hat berichtet.
Die Formel 1 ist längst ein Milliardenunternehmen geworden.
Nicht nur für die Teams und für die Fahrer, sondern auch vor allem für Bernie Ecclestone, den ungekrönten König und Dominator der Formel 1.
Er will ja noch im Herbst mit seiner Firma an die Börse, um so noch mehr Profit machen zu können.
Solange das Geschäft blüht, kann er auch die einzelnen Veranstalter leicht gegeneinander ausspielen.
Die Österreicher können davon ein Lied singen.
Heuer gibt es im September nach 10-jähriger Pause wieder einen Formel-1 Grand Prix in Österreich.
Millionen wurden dafür in den Umbau der Rennstrecke in Zeltweg investiert.
Millionen, die auf dem Weg der Umwegrentabilität wieder Gewinn bringen soll für die Region.
In welchen Größenordnungen hier gerechnet wird, beweist das Gespräch von Armin Holenja mit Christoph Amann, dem Vertreter von Bernie Eggleston in Budapest.
Der Hungaroring in Budapest war ja ein Jahrzehnt lang quasi der Heim-Grand Prix für die österreichischen Motorsportfans.
Mit wie viel Zuschauern kann der Veranstalter hier in Budapest rechnen?
Die Zahlen, die man in den Medien hört, sind immer auf drei Tage gerechnet.
Also da sind Zahlen zwischen 150.000 und 200.000 realistisch.
Am reinen Sonntag werden es ungefähr 100.000 Besucher sein.
Wie viele Österreicher sind davon unterwegs?
Ich würde schätzen ungefähr 30 Prozent.
Wobei der Anteil vielleicht in der Vergangenheit höher war.
Durch unseren Heimkompris sind einige Leute, die nicht nach Budapest kommen, aber durch die Ferien wird das durch viele Deutsche, die hierher kommen, ausgeglichen.
Wie sind die anderen Länder vertreten hier?
Naja, grundsätzlich kommen Leute immer aus ganz Europa, wobei umso weiter weg das zum Beispiel von England ist, umso weniger.
Italiener sind auch nicht sehr viele hier, für die wäre zum Beispiel Österreich das nächste Heimrennen.
Aber das Publikum ist international.
Es gibt auch Amerikaner, nur wirklich messbar in Budapest sind Österreicher und Deutsche.
Die Rentabilität für den ungarischen Staat ist ungeheuer hoch.
Mit welchen Umsätzen gesamt kann man hier rechnen?
Es geht in einige hundert Millionen.
Ich würde sagen, mit allem, was die Leute tanken, bis sie hierher kommen, Nächtigungen, was sie einkaufen, bis zu Eintrittskarten, werden das 400-500 Millionen Schilling Umsatz sein.
Die ungarische Regierung hat das berechnet und deshalb auch sich entschlossen, gewisse Investitionen zu tätigen, um das Rennen auf einige Jahre noch zu behalten.
Wenn man nun den A1-Ring hinzuzieht, beide Veranstaltungen gibt es ja jetzt im Kalender, wie weit hat dieser ungarische Grand Prix Einfluss auf den österreichischen?
Im Moment glaube ich keinen.
Österreich ist wieder sehr interessant, oder die Österreicher sind sehr interessiert.
Was natürlich ist, ist, dass jetzt der traditionelle Termin von Österreich, der vor den zehn Jahren Pause immer Österreich war, jetzt der ungarische ist, dass wir viele Leute hätten, die eine Woche Urlaub in Österreich machen würden, was im September ja nicht der Fall sein wird.
Sprich, der Österreich-Kompris wird ein Rennen sein, wo die Leute eher Freitag, Samstag, Sonntag kommen und nicht bereits ab Mittwoch oder so.
Vom wirtschaftlichen Ergebnis, was würde in etwa besser sein können?
Grundsätzliche Berechnungen waren für Österreich 45.000 Zuschauer, dass sich das Ganze rechnet in fünf Jahren.
Das war der Grundbeschluss, auch den Ring zu bauen und wir haben jetzt bereits die Garantie, dass das Ziel mit besseren Eintrittspreisen, als damals angenommen, mindestens doppelt so gut ist, sprich nach zweieinhalb Jahren rendiert sich die Geschichte.
Diese Umsätze, die ich früher für Umgang sagte, habe ich in Österreich mit 30, 40 Prozent höher anzusetzen.
Armin Hollenier berichtete aus Budapest, Sport und Kultur von manchen gerne gegengesetzlich gesehen, bei uns friedlich hintereinander im Angebot im Mittagschanal.
Und so wie auch beim Sport vielfach das Geld heute eine führende Rolle übernommen hat, so ist es auch bei der Kultur und deren Großereignissen.
Die Medienberichte, die den Salzburger Festspielen ihre moderne Programmierung und damit zusammenhängende Auslastungs- und Finanzschwierigkeiten vorwerfen, reißen nicht ab.
Jetzt hat Hans Landesmann, Direktoriumsmitglied der Festspiele und verantwortlich für die Konzertprogrammierung, diese Anschuldigungen im Gespräch mit Volkmar Parschalk zurückgewiesen.
Herr Dr. Landesmann, die allgemeine Wirtschaftsrezession hat vor Salzburg und den Festspielen nicht Halt gemacht.
Es wird kritisiert, in Salzburg vor allem, dass die beduchten Gäste vielleicht ausbleiben, dass die Hotels noch beckenfrei haben, dass es noch in den Restaurants Tische gibt, wo es früher nie einen freien Tisch gegeben hat.
Und dass es noch Karten bei den Salzburger Festspielen gibt und dass die Salzburger Festspiele ein Defizit haben, das nicht vorgesehen war.
Wie steht das jetzt?
Also eine endgültige Klarstellung werden wir natürlich Ende der Festspiele Ihnen geben können.
Aber alle diese Dinge, die Sie jetzt erwähnt haben, treffen in dem Ausmaß nicht zu, wie das kolportiert wird.
Selbstverständlich, wir sind nicht Insel der Seligen.
Die wirtschaftliche Lage geht uns nicht spurlos vorbei.
Aber ich muss sagen, wir sind sehr gut unterwegs.
Und ich muss sagen, was ich höre von der Wirtschaft in Salzburg, im Großen und Ganzen sind die Leute zufrieden.
Wie sieht das Budget aus?
Wie viel wird eingespielt?
Wir haben in den fünf Jahren insgesamt direkte Steuern dem Staat oder den verschiedenen Gebietsgesellschaften, die heute diese Steuern lukrieren.
wesentlich mehr abgeliefert, als wir Zuschüsse, Subventionen bekommen haben.
Das sollte einmal wirklich gesagt werden, wenn man über die Salzburger Festspiele redet und wo man sagt, die armen Steuerzahler sind hier zur Kasse gebeten, was überhaupt nicht stimmt.
Die Umwegrentabilität wurde jedes Jahr von der Wirtschaftskammer geschätzt und berechnet.
die bewegen sich über zwei Milliarden Schilling, was die Region und die Stadt lukriert durch die Salzburger Kreuzspieler.
Jetzt schaut es so aus, das ist ja eine Vorausberechnung, dass wir nicht auf die budgetierten 300 Millionen Karteneinnahmen kommen,
sondern wir werden fünf, sechs, eventuell sieben Millionen darunter bleiben.
Aber das sind nur die Karteneinnahmen.
Das heißt noch nicht, dass das Budget schlecht liegt, weil wir haben ja viele andere Budgetpositionen, wo wir Einsparungen vornehmen können, wo wir Reserven haben.
Und ich habe schon verbindlich erklärt, dass wir sicher keine zusätzlichen Anträge stellen werden für
irgendwelche Zusatzsubventionen.
Herr Dr. Landesmann, die Presse wirft diese Kalkulationsschwierigkeiten nicht Ihnen vor, sondern Gerard Mortier.
Und da gibt es immer wieder so Presseüberschriften, wo es heißt, Gerard Mortier korrigiert Landesmann, Landesmann korrigiert Mortier, oder wie ist das jetzt eigentlich?
Also ich muss grundsätzlich sagen, dass Gerard Mortier und ich
ein Herz und eine Seele sind, was das künstlerische Vorhaben der Salzburger Festspieler anbelangt.
Ich unterstütze hundertprozentig dieses Reformprogramm.
Ich habe es ja irgendwie gemeinsam mit Gérard Mortier auch initiiert.
Da gibt es überhaupt keine Probleme.
Volkmar Barschalk berichtete aus Salzburg.
Das war das Samstag-Mittags-Journal.
Franz Trönker sorgte für die hoffentlich bei Ihnen hörbar gute Tonqualität.
Manfred Kronsteiner war als Regisseur verantwortlich für die fehlerlose Abwicklung der Sendung und die akustischer Wegbegleiter durch die Mittagsstunde.