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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Zum Mittagsschornal eine Stunde Information begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Ein Auszug aus der umfangreichen Themenliste.
Viktor Frankl ist tot.
Der weltbekannte Begründer der Logotherapie ist 92-jährig gestorben.
Die Wirtschaftsforschungsinstitute revidieren ihre Prognosen leicht nach oben.
Sie gehen von einem 1,6% Wirtschaftswachstum aus.
Die Post und Telekom legt Bilanz.
Alles verläuft nach Plan, heißt es.
Wieder eine Pleite in der Reisebürobranche.
Diesmal erwischt hat es den oberösterreichischen Reiseplatzspezialisten Reisebörse.
Die SPÖ fordert eine weitere Verschärfung des Waffengesetzes.
Der deutsche Bundesbankchef Tietmeier stellt eine Verschiebung des Euro zur Diskussion.
Dies wäre keine Katastrophe, sagt er.
In Russland geht der Besuch des deutschen Bundespräsidenten Herzog zu Ende.
Vor dem Plenum des russischen Parlaments dürfte Herzog nicht auftreten.
Der Beginn des sogenannten Melvin-Prozesses sowie die Höhepunkte der kommenden Theatersaison, das sind weitere Themen dieses Mittagsschonals.
Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht, präsentiert von Josef Fenslich-Natek.
Österreich.
Viktor Frankl ist gestern im Alter von 92 Jahren gestorben.
Wie das Viktor-Frankl-Institut mitteilt, hat die Beerdigung bereits in aller Stille stattgefunden.
Frankel war Begründer der Logotherapie der Dritten Wiener Schule der Psychotherapie.
Im Jahre 1946 wurde Frankel zum Primarius der neurologischen Abteilung an der Wiener Polyklinik berufen.
Diese Funktion behielt er 25 Jahre.
In den 60er Jahren übernahm Viktor Frankel fünf Professuren in den USA.
Insgesamt wurden ihm 27 Ehrendoktorate verliehen, seine 30 Bücher wurden in 23 Sprachen übersetzt.
Hauptthema ist die Sinnfrage, das zentrale Problem der menschlichen Existenz.
USA.
Sir Rudolf Bing ist tot.
Er starb im Alter von 95 Jahren in New York an den Folgen der Alzheimer-Krankheit.
Rudolf Bing war von 1950 bis 1977 Generaldirektor der Metropolitan Opera in New York.
Er machte die Met zu einem der führenden Opernhäuser der Welt.
Großbritannien.
Noch immer steigt die Zahl der Menschen, die Prinzessin Diana die letzte Ehre erweisen wollen.
Seit dem frühen Morgen haben sich mehr als 3000 Personen vor dem St.
James Palast in London angestellt, um sich in die Kondolenzbücher einzutragen.
Die Wartezeit beträgt bis zu neun Stunden.
In Frankreich hat die Justiz offiziell Ermittlungen gegen alle sieben Fotoreporter eingeleitet, die in den tödlichen Verkehrsunfall verwickelt sind.
Ihnen werden fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.
Der einzige Überlebende, der Leibwächter von Prinzessin Diana, ist so schwer verletzt, dass er möglicherweise nie wieder sprechen kann.
Sein Zustand ist weiter kritisch.
Österreich Die Konjunktur ist stärker als erwartet.
Die Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognosen gegenüber April nach oben revidiert.
Sie erwarten für heuer ein Wachstum um 1,6 Prozent, für das kommende Jahr um 2,4 bis 2,5 Prozent.
Hauptgrund ist die Entwicklung der Exporte.
Wirtschaftsminister Fahn Leitner warnt davor, die österreichische Wirtschaft schlechter zu bewerten, als sie ist.
Fahn Leitner wies darauf hin, dass trotz der erhöhten Arbeitslosigkeit im August ein neuer Rekord mit 3,1 Millionen Beschäftigten erzielt worden ist.
Er kritisierte aber, dass die Betriebe ihr Ergebnis ständig verbessern, aber immer weniger Menschen beschäftigen.
Deutschland
Nach Ansicht von Bundesbankpräsident Tietmeyer wäre eine Verschiebung beim Euro keine Katastrophe.
Tietmeyer erklärte, er könne dem Argument der Regierung nicht folgen, eine Verschiebung würde dem Einigungsprozess in Europa schaden.
Gestern hat sich der italienische Außenminister Dini dafür eingesetzt, die Einführung des Euro notfalls um ein Jahr zu verschieben, falls mehrere Länder die Stabilitätskriterien verfehlen sollten.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung erwartet, dass es der Regierung in Bonn nicht gelingen wird, die Kriterien einzuhalten.
Grund dafür sind die Wirtschaftsprobleme und die Kosten der deutschen Vereinigung.
Bosnien-Herzegowina.
Die Armee der bosnischen Serben warnt vor einer Spaltung infolge des Machtkampfes in der politischen Führung.
Armeechef Codic sagte bei einem Treffen mit Präsidentin Plavsic, die Armee werde sich nicht in die innenpolitische Entwicklung einmischen.
Codic gilt als Anhänger des früheren Serbenführers Karadzic.
Kroatien.
In Kroatien sind drei mutmaßliche Kriegsverbrecher festgenommen worden.
Sie werden verdächtigt an der Ermordung von mindestens 400 Menschen beteiligt gewesen zu sein.
Die Festnahme geht auf das Geständnis eines ehemaligen Kameraden zurück.
Der Mann hat zugegeben, 72 serbische Zivilisten eigenhändig ermordet zu haben.
Kambodscha.
Beim Landeanflug auf die Hauptstadt Phnom Penh ist heute ein Flugzeug abgestürzt.
63 Menschen wurden getötet, drei dürften das Unglück überlebt haben.
Die Maschine kam aus Vietnam.
Zum Zeitpunkt der Landung fiel heftiger Regen.
Österreich.
Vor einem Schiffensenat in Wien müssen sich die Mutter und der Ziehvater des zweijährigen Melvin verantworten.
Der Bub starb im Jänner an schweren Verbrühungen.
Der Stiefvater hatte ihn in siedend heißes Wasser getaucht.
Die Mutter wird verdächtigt von Misshandlungen, gewusst aber nichts dagegen unternommen zu haben.
Ein Blick auf die Uhr, zwölf Uhr und sechs Minuten war es soeben.
Zum Wetter jetzt Andreas Thiesner.
Ausgesprochen waren jetzt die Temperaturen liegen oft über 4, 5 Grad über dem Durchschnitt.
Ausgesprochen warm, die Temperaturen liegen oft 4, 5 Grad über dem Durchschnitt sogar.
Bis zu 8 Grad zu warm auf den Bergen im Westen, in 3000 Metern mit plus 10 Grad.
Was mehr an den Herbst erinnert sind Nebel und Hochnebel, die sich nur noch sehr langsam lichten.
Auch ist die Luft feucht genug für gewittrige Regenschauer, wobei die heute zumindest im Berg- und Hügelland sehr wahrscheinlich sind.
Spätestens morgen ziehen einzelne ins Flachland.
Dabei ist sogar das eine oder andere heftige Gewitter nicht ganz auszuschließen.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien und Eisenstadt heiter 24°C, St.
Pölten heiter 22°C, Linz heiter 23°C, Salzburg stark bei Wölk 20°C, Innsbruck wolkig 22°C, Bregenz bedeckt 19°C, Graz wolkig 23°C und Klagenfurt heiter 24°C.
Nebel und Hochnebel in Teilen der Starmark und Oberösterreichs lichten sich allmählich.
Weitere Wolken hingegen von der Schweiz her stellen sich der Sonne in Vorarlberg, Tirol, im Flachgau und im Innenviertel immer wieder in den Weg.
Sonst aber noch viel Sonne in Österreich.
Nach und nach werden sich einzelne gewittrige Regenschauer bilden, jedenfalls im Bergland.
Und die Temperaturen steigen weiter auf 23 bis 29 Grad, nur um 20 Grad hingegen am Bodensee.
Morgen Donnerstag und am Freitag starker Dunst und Nebel in der Früh und am Vormittag, zeitweise Wolken über Vorarlberg, Tirol und Salzburg.
Am meisten Sonne wieder im Osten, vor allem in Niederösterreich und im Burgenland.
Am Nachmittag dann ein paar Regenschauer und Gewitter und 23 bis 28 Grad morgen und übermorgen in 2000 Metern zwischen 14 und 18 Grad.
12 Uhr und 8 Minuten, Sie hörten Andreas Thiesener zum Wetter.
Zurück zur Spitzenmeldung der Nachrichten.
Der Wiener Psychiater und Vater der psychoanalytischen Schule der Logotherapie, Viktor Frankl, ist also tot.
Er starb gestern im Alter von 92 Jahren.
Die Beerdigung hat bereits in aller Stille stattgefunden.
Ein Nachruf im Folgenden von Silvia Patsch.
Viktor Frankl nannte seine Lehre Logotherapie.
Den Menschen hinführen zu seinem Sinn durch erfülltes Schaffen, die Hingabe an eine Liebe, das Dasein für etwas oder einen anderen.
Frankl, geboren am 26.
März 1905 in Wien, interessierte sich schon als Schüler für Psychologie und Psychoanalyse.
1930 promovierte er zum Doktor Med, 1949 zum Doktor Phil.
Vor dem Krieg arbeitete er in einer von ihm gegründeten Jugendberatungsstelle.
Die Arbeitslosen in Wien der 30er Jahre brachten ihn mit ihrer Forderung, einen Sinn im Leben wollen wir haben, auf den Gedanken des existenziellen Vakuums.
Drei Jahre in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern, wo seine Eltern und seine erste Frau im Alter von 25 Jahren getötet wurden, ließen ihn mit einem Gefühl zurück, nach all dem Erlittenen nichts mehr auf der Welt fürchten zu müssen außer seinem Gott.
Viktor Frankl habilitierte sich 1947 und war seit 1955 außerordentlicher Professor für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Wien und seit 1970 Professor für Logotherapie an der United States International University in San Diego, Kalifornien.
Er wurde als Gastprofessor unter anderem an die Harvard und die Stanford University berufen.
20 Universitäten in aller Welt verliehen ihm Ehrendoktorate.
Seine 27 Bücher wurden in 21 Sprachen übersetzt, einschließlich chinesisch und japanisch.
Von seinem Buch Man's Search for Meaning verkauften sich allein in den USA drei Millionen Exemplare.
Es gibt 59 Bücher in 15 Sprachen über Frankl und dessen Logotherapie, 100 Dissertationen und in allen fünf Kontinenten Institute für Logotherapie sowie logotherapeutische Gesellschaften, die auf Deutsch, Spanisch, Englisch und Japanisch Zeitschriften für Logotherapie herausgeben.
Viktor Frankls Veröffentlichungen, etwa die Bücher, der Wille zum Sinn, trotzdem Ja zum Leben sagen, das Leiden am sinnlosen Leben, sprechen vor allem junge Menschen an.
Ihnen galt seine ganze Liebe.
Sie verteidigte er auch immer wieder vehement gegen eine in seinen Augen unzumutbare Last der Kollektivschuld aus der Nazizeit.
Man kann nicht eine Generation kollektiv schuldig sprechen,
für das, was die zurückliegenden Generationen der Eltern oder Großeltern getan bzw.
unterlassen haben.
Es gibt nur persönliche Schuld.
Und keine Kollektivschuld.
Und am allerwenigsten eine Retrograde, sodass man jemandem, der erst nachdem Hitler schon Selbstmord begangen hatte, zur Welt gekommen ist, irgendetwas anrechnet.
Nicht einmal Scham, wie es viele tun, geschweige denn Schuld.
Viktor Frankl verstand sich als ärztlicher Seelsorger.
Er warnte daher auch eindringlich davor, jugendliche Rechtsextremisten auszugrenzen.
Für ihn war der Dialog das oberste Gebot der Demokratie.
Sein Leitgedanke lautete, lebe so, als ob du bereits zum zweiten Mal lebtest und als ob du das erste Mal alles genauso falsch gemacht hättest, wie du es jetzt zu tun in Begriffe bist.
Viktor Frankl ist tot.
Aus diesem Anlass auch eine Würdigung Frankls durch Bundespräsident Thomas Klestil.
Die Nachricht vom Tod Viktor Frankls hat mich, wie alle, die ihn gekannt und bemundert haben, tief betroffen.
Ich habe ihn vor etwa 30 Jahren kennengelernt, als ich als Generalkonsul Österreichs in Kalifornien war.
und er als großer und damals schon in den USA vielbeachteter Wissenschaftler, Seelenarzt, Begründer der Logotherapie an der Universität San Diego gelehrt hat.
Seit damals haben sich unsere Wege immer wieder gekreuzt und meine Bewunderung für ihn ist in all den Jahren immer weiter gewachsen.
Wie kein anderer, den ich kenne, hat die Furchtbarkeit, die ihn der Nationalsozialismus angetan hat, zu einer Botschaft
der Sinnerfüllung, der Lebensbejahrung, der Menschenliebe umgepolt.
Ich war tief beeindruckt, als ich in Washington feststellen konnte, dass die amerikanische Library of Congress einmal jene zehn Bücher zusammengestellt hat, die die Welt verändert haben.
Und darunter war auch Viktor Frankls Ja zum Lebenssagen.
Ich glaube, nur wenige Österreicher haben gewusst, welch wirklich weltweit angesehenen Wissenschaftler
sie mit Professor Frankel als besonders stillen, als bescheidenen Landsmann sie unter sich gesagt gehabt haben.
Aber bei Besuchen prominenter Staatsgäste, zu denen ich ihn immer wieder eingeladen habe, ist mir aus deren Bewunderung auch seine Bedeutung immer wieder bewusst gemacht worden.
Ich erinnere mich an den letzten Besuch hier in der Hofburg, an den Besuch von Hillary Clinton vor ein paar Wochen.
Sie ist vor dem Empfang in meinem Arbeitszimmer
vor diesem großen alten Mann gestanden, den sie treffen wollte, sie hat sich das ausdrücklich gewünscht, und hat gesagt, sie wissen gar nicht, was diese Stunde der Begegnung mit ihnen für mich bedeutet.
Sein Geist des unbedingten Glaubens an den Sinn des Lebens, den man am allerbesten im Miteinander mit anderen Menschen erfährt, wird sein menschliches Leben, das zu Ende ging, übertauschen.
Bundespräsident Thomas Klestil zum Tode Viktor Frankls.
Ein Hinweis in dem Zusammenhang.
Heute um 19 Uhr im Programm Ö1 gibt es in Abänderung des Programms eine Gedenksendung für Viktor Frankl.
Heute Abend 19 Uhr Ö1.
In Deutschland ist die Debatte über eine mögliche Verschiebung des Euro zum großen Missfallen der Bonner Regierung wieder aufgeflammt.
Und diesmal weiß sogar der Präsident der Deutschen Bundesbank, Hans Tietmeier, der öffentlich über eine Verschiebung der für 1999 geplanten europäischen Einheitswährung spekulierte.
Er sieht den Euro nur dann positiv, wenn, wie er sagt, die Stabilitätskriterien eingehalten werden.
Eine Verschiebung wäre keine Katastrophe, sagte Tietmeier in einem Interview der Hamburger Zeitung die Woche.
Aus Bonn, Paul Schulmeister.
Dass die Deutsche Bundesbank kein Freund des Euro ist, wird seit langem gemunkelt.
Ex-Kanzler Helmut Schmidt hatte deshalb schon mehrmals Bundesbankpräsident Tietmeier attackiert.
Doch nach außen hin gab sich Tietmeier bisher keine Blöße und befürwortet den Euro, sofern die Stabilitätskriterien strikt eingehalten werden.
Doch so weit wie diesmal ist der Bundesbankpräsident noch nie gegangen.
In einem Interview der morgen erscheinenden Hamburger Zeitung die Woche widersprach Tietmeier der Ansicht der Bundesregierung, wonach eine Verschiebung des Euro das Ende der künftigen Einheitswährung und eine schwere Krise der europäischen Integration bedeuten würde.
Er könne dem Argument nicht folgen, sagte Tietmeier, wonach bei einer Euroverschiebung der europäische Himmel einstürzen oder die Wirtschaft aus den Fugen geraten würde.
Das bedeute aber nicht, betonte der Bundesbankpräsident, dass er sich derzeit in irgendeiner Weise für oder gegen eine Verschiebung ausspreche.
Die Bundesbank sehe den Euro nur dann positiv, wenn die Stabilitätskriterien nachhaltig eingehalten würden.
Das Jahresergebnis für 1997 allein genüge nicht, um sich einen Freifahrtschein für die Währungsunion zu holen.
Wenn wir die Probleme nicht vorher lösen, sagte Tietmeier, dann wird es noch schwieriger, dann könnte sich die Währungsunion auf Dauer als Konfliktunion erweisen.
Das Bonner Finanzministerium lehnte jeden Kommentar ab und erklärte sichtlich ungehalten, wir führen keine Verschiebungsdiskussion und streben eine termingerechte Erfüllung der Kriterien an.
Wir werden das auch schaffen.
Tatsächlich haben sich in den vergangenen Wochen die Voraussetzungen etwas gebessert, dass Deutschland in diesem Jahr die Obergrenze von maximal 3,0 Prozent Neuverschuldung einhalten könnte.
Zum einen zieht die Konjunktur dank eines fulminanten Exports an, zum anderen wird das Statistische Bundesamt in Wiesbaden aufgrund neuer EU-Buchungsregeln der Eurostatbehörde in der nächsten Woche neue Daten vorlegen.
Diese Daten werden das Defizit der öffentlichen Haushalte deutlich verringern.
Für manche Wissenschaftler sind das allerdings Buchungstrecks.
Vier prominente deutsche Experten wollen deshalb vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die deutsche Euroteilnahme klagen.
Unter den prominenten Politikern hat sich nach dem bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber, CSU, und dem sächsischen Ministerpräsidenten Biedenkopf, CDU, nun auch der Hamburger Bürgermeister Henning Foscherau, SPD, in die Reihe der Euroskeptiker eingereiht.
Mitten im Hamburger Wahlkampf verlangte Foscherow eine Volksabstimmung über den Euro und unterstützte den Biedenkopf-Vorschlag für eine Verschiebung der Währungsunion um fünf Jahre.
Das sei nichts anderes als Dummenfang, kritisierte der frühere Europaparlamentspräsident Klaus Hensch, SPD.
Auch Parteichef Lafontaine ging vorsichtig auf Distanz.
Durch die jüngsten Äußerungen von Bundesbankpräsident Tietmeier, eine Euroverschiebung wäre keine Katastrophe, sinkt natürlich Wasser auf die Mühlen der Skeptiker.
So verlangte jetzt auch der bayerische Ministerpräsident Stoiber ein formelles Votum der Bundesbank vor dem Start der Währungsunion.
Alles deutet darauf hin, dass der Eurostreit zu einem Hauptthema beim morgigen Strategiegipfel der CDU- und CSU-Spitze in Kloster Andechs bei München werden wird.
Neue Debatte also in Deutschland über eine mögliche Verschiebung des Euro, Berichterstatter aus Bonn war Paul Schulmeister.
Österreichs Wirtschaftsforscher blicken vorsichtig optimistisch in die Konjunktur-Zukunft.
Gemeinsam stellten vor wenigen Minuten das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO und das Institut für Höhere Studien IHS ihre Konjunkturprognosen für 1997 und 1998 vor.
Das Ergebnis, die Wirtschaft wächst eine Spur schneller, die Inflation sinkt weiter, doch bei der Arbeitslosigkeit gibt es nur wenig Hoffnung auf baldige Besserung.
Details der jüngsten Konjunkturprognose von Michael Zschoglich.
Der österreichische Konjunkturmotor läuft wieder etwas besser.
Das verdankt er praktisch ausschließlich der Exportwirtschaft.
Darin sind sich die Wirtschaftsforscher von WIFO und IHS einig.
Sie erwarten dank doller Aufwertung und der sich langsam erholenden Konjunktur in Europa eine weitere Zunahme der Exporte.
Die Kehrseite der Medaille sind weniger Importe und die schwache Nachfrage im Inland.
Denn die Österreicher haben wegen des Sparbakets weniger Geld im Börsel und greifen immer häufiger auf Erspartes zurück.
Und auch die Nachfrage der öffentlichen Hand bleibt aus, weil die Regierung das Budget saniert.
Diese Hausaufgabe habe sie übrigens gut erledigt, sagen WIFO und IHS.
Bernhard Felderer vom IHS sieht in der momentanen Wirtschaftsentwicklung die Gefahr einer Spaltung.
Die Unternehmen, die exportorientiert sind, tun sich wesentlich leichter als vor fünf Monaten.
Auf viele ist ein warmer Goldregen heruntergegangen.
Das steht im krassen Gegensatz zu den Unternehmen, die vor allem auf die Binnennachfrage angewiesen sind.
Also nehmen sie Einzelhandel, nehmen sie Gewerbe, verschiedene andere kleinere Branchen, wenn man die so nennen kann.
Insgesamt rechnen die Wirtschaftsexperten bis Ende 1998 mit einem Wachstum von bis zu 2,5 Prozent.
Am Problem der Arbeitslosigkeit ändern die besseren Wachstumsaussichten nichts.
Es seien konstante Arbeitslosenquoten, um die 7 Prozent zu erwarten, so die Prognose.
Selbst die Regierung könne kaum etwas dagegen tun, sagt WIFO-Chef Helmut Kramer.
Sie hat keine kurzfristig wirksamen Maßnahmen in der Hand.
Selbstverständlich längerfristig Qualifikationsoffensive, Exportoffensive, Technologie sind die richtigen Ansätze.
Was die Teilnahme an der Europäischen Währungsunion und dem Euro betrifft, werde Österreich von Beginn an dabei sein, sagt Kramer.
Wir erwarten implizit in unserer Prognose ganz eindeutig das Zustandekommen der Währungsunion ohne größere Turbulenzen und einer größeren Währungsunion, voraussichtlich mit elf Mitgliedern.
Dieser europäische Geleitzug zur Währungsunion ist bereits so ausgeprägt, dass Überlegungen über eine allfällige Verschiebung im Moment sehr unzeitgemäß und sehr kontraproduktiv erscheinen.
Sorgenkind der Wirtschaft bleiben die weiter sinkenden Einnahmen aus dem Fremdenverkehr.
Nur mehr 17 Milliarden Schilling beträgt der Überschuss, Anfang der 90er Jahre waren es noch 75 Milliarden.
Die Leistungsbilanz bleibt daher im roten Bereich und die Handelsbilanz ist stark negativ.
Als positive Überraschung werden WIFO und IHS die niedrige Inflation.
Sie sollen in den kommenden Jahren zwischen 1,4 und 1,8 Prozent liegen.
Schlechte Noten von den Wirtschaftsforschern bekommt übrigens das Statistische Zentralamt.
Sie kritisieren, dass die Informationen nach wie vor große Lücken aufweisen, was die Prognosen sehr erschwere.
Michael Czocklich zu den insgesamt leicht nach oben revidierten Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute.
Wieder eine Pleite wird aus der Reisebürobranche gemeldet.
Diesmal erwischte es den Veranstalter und Restplatzspezialisten Reisebörse aus Wartberg an der Krems in Oberösterreich.
Die Reisebörse betreibt in ganz Österreich ihre Filialen und hatte als Billiganbieter in den letzten Jahren am Markt für ziemliche Unruhe gesorgt.
Reisende, die jetzt noch bei der Reisebörse gebucht haben oder gerade ihren Urlaub verbringen, brauchen sich keine Sorgen zu machen.
Der höchstwahrscheinlich neue Eigentümer Reifeisen hat alle Haftungen und Risiken übernommen, berichtet Klaus Obeid aus Linz.
In der Branche war schon seit Wochen über den bevorstehenden Konkurs der Reisebörse gemunkelt worden.
Heute wurde nach Auskunft des Alpenländischen Kreditorenverbands die 72-Millionen-Pleite angemeldet und auch gleich dazu 99,9% sichere neue Eigentümer präsentiert.
Nach Salinenkauf, AMF-Kauf, Hypo-Kauf und anderen spektakulären Engagements mischt auch hier Raiffeisen unter der Führung von Ludwig Scharinger kräftig mit.
Mit seiner Tochter, der Reifeisen Reise wählt, fehlt ihm damit um etwa 10 Millionen Schilling, so viel wir dafür die Erfüllung des 20-prozentigen Zwangsausgleichs auf den Tisch legen müssen.
Damit also fehlt ihm ein Unternehmen in die Hände, das bei Nahe Österreich weit vertreten ist und in Oberösterreich ein starker und unbequemer Konkurrent war.
geleitet bis heute von Kommerzialrat Josef Weingartner, einer nach Auskunft von Branchenkennern recht schillernden Person.
Weingartner hat turbulente Jahre hinter sich.
Noch bis zum Anfang der 90er Jahre war er mit einem Reisebüro am Markt, das ein Jahr nachdem er es verkauft hatte, in einen Konkurs schlitterte.
Weingartner hatte inzwischen seine neue Reisebörse gegründet und rührte weiter am Markt um.
Als er dann auf Empfehlung des SPÖ-nahen Freien Wirtschaftsverbands auch noch den Berufstitel Kommerzialrat bekam, war die Aufregung in der Standesvertretung groß.
Einige andere Kollegen wollten ihre Titel damals aus Protest zurücklegen.
Aber die Wogen glätteten sich, Weingartner wurde Kommerzialrat und manövrierte sich gleichzeitig als Veranstalter mit Tiefstpreisen und dem damit verbundenen hohen Risiko in die finanzielle Sackgasse, aus der er schließlich nicht mehr herausfand.
Für die Reisenden, die jetzt noch bei der Reisebörse gebucht haben oder die derzeit noch irgendwo ihren Urlaub verbringen, haben all die jüngsten Entwicklungen, inklusive Pleite, keine Auswirkungen, wird heute Vormittag versichert.
Dafür garantiere er jetzt Raiffeisen.
Die Reisewelt habe sämtliche Haftungen und Risiken übernommen.
Kein Wunder, schließlich ist Raiffeisen auch zufällig die Hausbank der Reisebörse.
Eine zweite Cartago-Pleite, wo Urlauber tagelang festsaßen und um ihr Geld zittern mussten, bleibe den Reisebörsekunden damit auf jeden Fall erspart.
Für dennoch Verunsicherte wurde außerdem eine Hotline eingerichtet.
Hier die Nummer 0664 182 46 36.
Konkurs der oberösterreichischen Reisebörse.
Sie hörten dazu Klaus Oberreder.
Die wirtschaftliche Sanierung der im Vorjahr aus dem Budget ausgegliederten Post und Telekom läuft planmäßig.
Der für 1999 vorgesehene Börsengang kann nach Ansicht des Vorstandes erreicht werden.
Heute hat der Vorstand die erste Bilanz der privatisierten Post präsentiert.
Alles verläuft nach Businessplan, heißt es.
Die jetzt private Post sei fit für den bevorstehenden Wettbewerb, denn es ab Anfang nächsten Jahres auch im Bereich des Telefonierens im Festnetz geben wird.
Nach wie vor sitzt die Post aber auf einem Schuldenberg von 110 Milliarden Schilling, eine Altlast, die das Ergebnis der jahrzehntelangen Geschichte der Post als Melkkuh des Finanzministers ist.
Christian Hunger berichtet.
Ein Konzernergebnis von 5 Milliarden Schilling und ein Jahresüberschuss von 2,2 Milliarden Schilling, das sind die Eckdaten der Post und Telekom.
Geschäftsjahr, das mit der Ausgliederung der Post etwas verkürzt mit 1.
Mai 96 begonnen hat.
Für die Post und ihre Mitarbeiter war es ein ereignisreiches Jahr, das in erster Linie von Veränderungen geprägt war.
Die Vorgaben, mit denen der Bund die Post in den privaten Wettbewerb entlassen hat, waren nach Ansicht des Vorstandes nicht günstig.
Stichwort die abverlangte Konzessionsabgabe von 21,3 Prozent für 96 und 18 Prozent dieses Jahr.
Dazu der Schuldenberg, von dem zwar einen Teil der Bund übernommen hat, der Post aber 68 Milliarden Schilling gelassen hat.
Mit 2,6 Milliarden Schilling schlägt sich das als Rückzahlung in der Bilanz 96 nieder.
Insgesamt zeigt sich der Post- und Telekom-Finanzvorstand Johannes Dietz mit der Entwicklung aber zufrieden.
Der Wandel vom Verwaltungsunternehmen zum marktorientierten Dienstleistungsunternehmen ist in allen Bereichen in Gang gekommen.
Wir haben die Eröffnungsbilanz erstellt, wir haben den Teilbetrieb Mobil.com ausgegliedert, wir haben Businesspläne erstellt, wir haben ganz wichtig den Tarif auf eine neue, wettbewerbsfähige Grundlage gestellt.
Wettbewerbsfähig, was auch bedeutet, dass vor allem für den Wirtschaftsstandort enorme Entlastungen gemacht wurden.
Konkret heißt das, dass Wirtschaftsunternehmen im Vorjahr um 14 Prozent entlastet worden sind.
Für heuer können sie mit weiteren Einsparungen von 10 Prozent im Zuge der bevorstehenden Tarifreform rechnen, die Telefonieren für alle billiger machen soll, rechnet Dietz vor.
Die Umstrukturierung der Post hat aber auch auf den Personalsektor Konsequenzen gehabt.
Da hat die Post zwar weiter abgebaut, derzeit zählt das Unternehmen rund 57.000 Mitarbeiter, das sind aber noch immer um etwa 10.000 zu viel.
Ein Sozialplan soll die notwendigen Maßnahmen erleichtern, Postmitarbeiter sollen ab 55 Jahre mit 80 Prozent des Letztbezuges in Pension gehen können.
Über diesen Sozialplan wird bereits seit Monaten mit dem Bund verhandelt.
Postgeneraldirektor Josef Sindriker glaubt, dass die Gespräche mit dem Bund aber schon bald abgeschlossen werden können.
Wir haben hier also gute Aussicht, dass am 7.
Oktober im Ministerrat dieser Sozialplan in etwas geänderter Form, nämlich dass er auch für alle anderen ausgegliederten Unternehmen anwendbar ist.
zum Tragen kommen.
Ob die Post und Telekom tatsächlich bei Ende 99, so wie im Gesetz vorgeschrieben, an die Börse gehen kann, ist nach dem Ergebnis des ersten Rumpfgeschäftsjahres 96 noch nicht endgültig zu beurteilen.
Das wird erst mit dem Vorliegen der Daten des ersten vollen Geschäftsjahres und das wird Mitte 1998 sein möglich sein.
Der Finanzvorstand Johannes Dietz gibt sich aber auch diesbezüglich optimistisch.
Wir sind hier durchaus auf Linie, auf Kurs.
Ich halte das Ergebnis, das wir uns selbst gesteckt haben, für das Jahr 1997 mit 7 Milliarden Schilling ebenso viel erreichbar wie das Ergebnis 1998, dann schon im vollen Wettbewerb mit 12,5 Milliarden Schilling.
Was die Post jetzt braucht, das ist ein ungestörtes Arbeiten, um das verwirklichen zu können, was man sich vorgenommen hat, meint der Vorstand.
Soviel von der Bilanzpressekonferenz der Post und Telekom und damit zurück zum Mittagschanal.
Soviel von Christian Hunger und wir bleiben im weiteren Sinn beim Thema.
Nach dem Inkrafttreten des Telekommunikationsgesetzes am 1.
August bleibt dem Verkehrsminister bis zum 1.
Jänner 1998 Zeit, alle gesetzlichen und organisatorischen Schritte zu setzen, damit die privaten Anbieter ihre Netze in Betrieb nehmen können.
Der erste Schritt wurde heute getan.
Die Telekom-Kontroll-GmbH wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Überraschung war der Leiter dieses Gremiums.
Hans Fugenhuber war bei der Präsentation.
Ich bin als Person jemand, der gerne gestalterisch auch tätig ist und ich sehe gerade in dieser Aufgabe etwas, was meinen Fähigkeiten und meinen Neigungen sehr, sehr entgegenkommt.
Warum ich die WU verlasse, das ist ganz klar.
Wenn ich diesen Job haben will, muss ich die WU verlassen.
Vielleicht haben Sie die Stimme erkannt.
Es ist der Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien, Professor Heinrich Ottruber, der seine akademische Bilderbuchkarriere abbricht und seine weitere Laufbahn der Ordnung des privatisierten Telefonsektors in Österreich widmet.
Die Telekom-Kontroll-GmbH ist allerdings nur ein Gremium unter insgesamt vier, die sich mit dem Telefon beschäftigen.
Es wird weiterhin geben die amtliche Fernmeldebehörde für amtliche Angelegenheiten.
Geschaffen wird noch die Telekom-Kontroll-Kommission, ein Telekom-Beirat und die heute vorgestellte Telekom-Kontroll-GmbH.
Die Abgrenzung der Kompetenzen skizziert Verkehrsminister Einem.
Sie übernimmt im Wesentlichen eine Funktion, die bisher dem Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr zukommt und da eben in der geteilten Rollenfunktion, dass die richterliche Kommission alle grundrechtsrelevanten oder auch eigentumsrelevanten Fragen zu entscheiden hat, also über Preise oder über Enteignungen, Konzessionsabteilungen oder Entziehungen.
Und die GSMBH als solche letztlich vor allem die Marktbeobachtungs- und Marktuntersuchungsfunktion hat, daneben allerdings auch eine Reihe von Schlichtungs- und Lösungsaufgaben in sehr engem Zusammenwirken mit der Kommission.
Und es wird darüber hinaus noch einen Beirat geben.
der ein Beratungsgremium des Ministers ist und der auch bei der Regulierungsbehörde eingerichtet wird.
Auch hier soll es eine sehr enge Verschränkung der Aufgaben geben.
Der Beirat wird sozusagen die Funktion haben oder wird so zusammengesetzt sein, dass er eine möglichst gute
durch Dringung auch dieses Marktes erwarten lässt und gegebenenfalls auch die Möglichkeit haben, Studien zu veranlassen, um spezifische Fragen dieses Marktes zu untersuchen.
Auf die mit einem Kapital von 50 Millionen Schilling ausgestattete Kontroll-GmbH warten schon dringende Aufgaben.
Es soll versucht werden, den Streit um die Lizenzgebühr für das dritte GSM-Netz außergerichtlich zu regeln.
Der Streit um die Zusammensetzung der künftigen Telefonnummern muss noch vor Jahresende entschieden sein und es liegen schon Konzessionsansuchen vor, die begutachtet werden müssen, bevor der Minister entscheidet.
Informationen von Hans Fockenhuber.
Der ORF hat beschlossen, in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in einigen österreichischen Regionen Versuchsprojekte mit der neuen digitalen Radiotechnologie zu starten.
Diese Technologie bietet nicht nur einen besseren Empfang, sondern auch zusätzliche Serviceprogramme.
DAB heißt das neue Verfahren.
Auf der internationalen Funkausstellung in Berlin sind diese neuen Geräte jetzt vorgestellt worden.
Sie sollen ab dem nächsten Frühjahr auch im Handel erhältlich sein.
Aus Berlin, Klaus Bruckmann.
DAB bietet zweierlei.
Einerseits kann man Hörfunkprogramme in CD-Qualität empfangen, andererseits kann man, vergleichbar mit Videotext beim Fernsehen, auf einem kleinen Bildschirm Zusatzinformationen ablesen.
Das können Telefonnummern sein, die man nun nachlesen kann oder Angaben zu Liedern und Interpreten sowie ganze Liedtexte.
Das Wetter und die neuesten Nachrichten sind ebenso abrufbar wie Tourismus- und Einkaufstipps.
Wichtig für Autofahrer sind Verkehrsinformationen, die nun ablesbar sind.
Staumeldungen werden durch elektronische Landkarten mit Ausweichmöglichkeiten ergänzt.
Hörfunkintendant Gerhard Weiß ist beeindruckt.
Wer je im Autoradio UKW gehört hat, und das tun wir doch alle, ahnt gar nicht, wie viele Nebengeräusche, wie viele atmosphärische Störungen wir mithören.
Den Unterschied hört man erst, wenn man einmal dasselbe Programm wahlweise DAB oder UKW hören kann.
Das ist wirklich ein Quantensprung.
Und ich glaube, dass sich dieser Quantensprung auch durchsetzen wird.
Das ist ein neuer Hörkomfort.
In Deutschland gibt es schon Pilotprojekte, die sehr gut funktionieren.
In einer DAB-Plattform haben sich rund 60 Firmen zusammengeschlossen, die gemeinsam forschen.
Vorstandsvorsitzender dieser Plattform, in der Radiohersteller und Radioanbieter vertreten sind, ist Professor Frank Müller-Römer.
Was benötigt man zum Empfang von DAB?
Die Ausstrahlung geschieht vergleichbar, wie wir es von UKW her kennen.
Das heißt, wir haben ein Sendernetz, was in etwa auch dem der UKW-Sender in der Dichte entspricht.
Der Teilnehmer braucht eine kleine Stabantenne, keine so große wie bei UKW, auch für tragbare Geräte eine kleine Antenne und schaltet dann sein Gerät an.
Beim allerersten Einschalten des Gerätes sucht das Gerät, in welchem Frequenzbereich findet es Programme.
Die kann man mit einem ganz einfachen Tastendruck abspeichern und ab dann hat man da immer die DAB-Programme und kann sie einschalten und hören, wann man will.
Die einzig ungeklärte Frage betrifft die Verkehrssicherheit, wenn der Fahrer durch langes Schauen auf den Bildschirm abgelenkt wird.
Herkömmliche Autoradios können in Zukunft durch eine DAB-Box nachgerüstet werden.
Mit DAB-Autoradios, die sich in den genormten Autoradioschacht einbauen lassen, rechnen die Hersteller ab Sommer 1999.
Ein Blick auf die Uhr, 12.35 Uhr.
Seit dem 1.
Juli ist es in Kraft.
Im Herbst soll es bereits wieder novelliert werden.
Die Rede ist vom Waffengesetz, das in seiner derzeit gültigen Form den Zugang zu Waffen und dem Waffenbesitz erschwert hat.
Die SPÖ tritt nun für weiterreichende Maßnahmen ein.
Dazu gehört auch die Einführung einer Waffenabgabe, einer Waffensteuer also.
Der Sicherheitssprecher der SPÖ, Anton Laikam, hat heute die Ziele seiner Partei der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gerald Gross.
Wenn sich jemand zu seinem persönlichen Schutz einen Hund anschafft, muss er dafür Abgaben in Form der Hundesteuer zahlen.
Wenn sich jemand aus dem gleichen Motiv heraus für eine Waffe entscheidet, ist es mit dem Kaufpreis für das heiße Eisen abgetan.
Für den Sicherheitssprecher der SPÖ, Anton Laikam, ist das nicht einsichtig.
Die Sozialdemokraten werden daher im Herbst auf eine neuerliche Novellierung des Waffengesetzes drängen, die unter anderem eine Waffenabgabe vorsieht.
Sicherheitssprecher Laikam will bereits im Vorfeld Gegnern dieses Vorstoßes den Wind aus den Segeln nehmen.
Das Geld soll nicht zum Stopfen von Budgetlöchern verwendet werden.
Was wir mit dieser sogenannten Waffenabgabe erreichen wollen, wenn wir sie im Parlament umsetzen können, ist, dass wir einen Pool oder einen eigenen Fonds schaffen, in dem diese Beträge hineinfließen und aus diesem Pool heraus wollen wir jene Waffen bezahlen, die von den Waffenbesitzern freiwillig zurückgegeben werden.
Und was ich besonders wichtig halte, wir wollen damit auch Verbrechensopfer, die durch Waffengebrauch betroffen sind, helfen.
Und da gibt es ja neben dem menschlichen Leid, neben den menschlichen Tragödien auch immer wieder große finanzielle Tragödien, die durch solche Verbrechen also entstehen.
Erste Signale aus der EVP lassen die Einführung der Waffensteuer derzeit zumindest nicht gerade realistisch erscheinen und dass der Waffenhandel dagegen Sturm laufen wird, ist so gut wie sicher.
Die SPÖ will daher mit ihrer Novelle den Waffenhandel aufwerten.
Leihkamm, denn Verkäufern soll eine wichtige Rolle zukommen.
nämlich genau jenen Bereich, wo wir glauben, dass Leute Waffen kaufen und mit dieser Waffe gar nicht umgehen können, nämlich die entsprechende Schulung im Umgang mit Schusswaffen diesen Leuten zu vermitteln.
Ich sage das deshalb, weil gerade der Waffenhandel auch in der weiteren Folge von uns als ein sehr wichtiger Partner gebraucht wird.
Wir glauben, dass die Beratung allein neben der Schulung durch den Waffenhändler unerlässlich ist und diese Beratung und diese Schulung ist für uns das oberste Ziel.
Für den Handel also eine zusätzliche Einnahmequelle und damit eine Art Kompensation für entgangene Geschäfte.
Die SPÖ plant nämlich eine weitere Einschränkung des Waffenerwerbs.
So soll etwa Selbstverteidigung nicht mehr als Rechtfertigungsgrund für den Waffenbesitz anerkannt werden und generell soll für den Besitz jeder Schusswaffe eine behördliche Genehmigung erforderlich sein.
Acht Minuten nach halb eins, wieder ins Ausland in der Berichterstattung.
Die Duma, also das russische Parlament, ist heute in Moskau zur ersten Sitzung nach der Sommerpause zusammengekommen.
Als prominenter Gast und Redner vor dem Plenum wäre ursprünglich Deutschlands Bundespräsident Herzog vorgesehen gewesen.
Doch zum Abschluss der Russland-Visite des deutschen Staatschefs durfte Herzog heute lediglich vor einem Ausschuss des Parlaments das Wort ergreifen.
Die in der Duma stark vertretene KP hatte es abgelehnt, dem Staatsgast ein Forum vor dem Plenum zu bieten.
Einer der Hauptgründe, die Vorgangsweise der bundesdeutschen Justiz gegen den früheren DDR-Staats- und Regierungschef Egon Krenz.
Die Kommunisten lehnen die Verurteilung von Krenz ab, sie sprechen von Politjustiz.
Unbeirrt von dieser Trübung der Besuchsatmosphäre geht der Besuch Roman Herzogs in Russland seinem Ende entgegen.
Sowohl Herzog als auch dessen Gastgeber Präsident Jelzin werden nicht müde, die deutsch-russischen Beziehungen als völlig reibungsfrei zu würdigen.
Aus Moskau, Georg Dox.
Wenn ich etwas auf dem Herzen habe, sagte Boris Jelzin, dann rufe ich einfach Helmut Kohl an.
Mit diesen Worten wurde der deutsche Bundespräsident Roman Herzog im Kreml empfangen.
Das war nun keine Brüskierung des deutschen Staatsgastes von Seiten des russischen Präsidenten.
Boris Jelzin wollte vielmehr die hervorragend guten Beziehungen zwischen ihm und Helmut Kohl herausstreichen.
Und es stimmt.
Die wenigen heißen Eisen, die Aussiedlungspolitik der russlanddeutschen Bernsteinzimmer- und Beutekunst haben Boris Jelzin und Helmut Kohl fest im Griff.
Das mag dann auch der Grund sein, warum der eigentlich historische Besuch von Roman Herzog in Moskau vergleichsweise still über die politische Bühne geht.
Historisch ist der Besuch deshalb, weil damit ja der erste deutsche Bundespräsident seit der Wiedervereinigung mit dem ersten frei gewählten Präsidenten Russlands in Moskau zusammentrifft.
Und das wäre wohl der richtige Moment gewesen, mit den Mitteln der Diplomatie der Begegnung das eine oder andere Glanzlicht aufzusetzen.
Von beiden Präsidenten wurde eine Historikerkommission ins Leben gerufen, die sich der Erforschung der gemeinsamen russisch-deutschen Geschichte widmen soll.
Diese Kommission sei nötig, sagte Herzog, damit die Versöhnung weitergehen kann.
Beim protokollarischen dieses Staatsbesuches gab es Unklarheiten bis zum Schluss.
Der deutsche Bundespräsident sollte vor der Staatsduma dem Unterhaus des russischen Parlaments sprechen.
Doch das wäre in der ersten Sitzung nach der Sommerpause gewesen und die kommunistische Fraktion polemisierte, sie würde es schon lieber sehen, wenn der russische und nicht der deutsche Präsident die Duma eröffnete.
Außerdem werde sie wegen der Verurteilung des letzten DDR-Staats- und Parteichefs Egon Krenz die Rede boykottieren.
Und noch ein weiterer Grund für die Unklarheiten wurde genannt.
Duma-Vorsitzender Selesnov erklärte heute, 60 Abgeordneten des russischen Parlaments seien Einreise-Visa nach Deutschland verweigert worden.
Er werde sich zunächst einmal bei Herzog beschweren.
Um einen Eklat zu vermeiden, hat Roman Herzog heute nur vor dem Auswärtigen Ausschuss der Staatstumer gesprochen.
Warum dieser vorhersehbar skandalträchtige Abstecher in die Staatstumer überhaupt ins Besuchsprogramm gelangte, ist unklar.
Beide Seiten wiederholten, dass nun die Phase der Normalität zwischen den beiden Ländern angebrochen sei.
Es gebe keine großen, schweren und unlösbaren Probleme, sagte Boris Jelzin.
Roman Herzog wird heute noch einen kurzen Besuch in die Stadt Samara unternehmen und dann nach Deutschland zurückkehren.
In dem nicht enden wollenden Machtkampf in der bosnisch-serbischen Republik dürfte zumindest kurzfristig eine Atempause eingetreten sein.
Die Präsidentin der Republika Srpska, Biljana Blavsic, im Machtkampf unterstützt vom Westen gegen die Anhänger ihres Widersachers Radovan Karadzic, versucht sich zunehmend in Schadensbegrenzung.
Zuletzt gestern Abend bei einer Zusammenkunft in Banja Luka mit dem Karadzic-nahen Generalstabschef Pero Kolic.
Mit ihm konnte sich Plavčić immerhin auf die Einberufung des obersten Verteidigungsrates in den nächsten drei, vier Tagen verständigen.
Versuche, die Reihen der Militärs zu spalten, seien zum Scheitern verurteilt, erklärte Kolić nach dem Treffen.
Ungeachtet dessen bleibt die Situation in der Serbenrepublik spannungsgeladen.
Direkt aus der erwähnten Stadt Banja Luka meldet sich nun mein Kollege Werner Heric.
die meistbegehrteste Frau Bosniens, und zwar wegen ihres Mutes, den Anhängern von Radovan Karadzic die Stirn zu bieten.
Ihr Amtssitz hier in Banja Luka ist belagert von Journalisten.
Gestern haben sich amerikanische, britische und russische Diplomaten die Türklinke in die Hand gegeben.
In diesen Minuten beginnt eine Pressekonferenz der Europäischen Union, die ihr Hilfsprogramm für die Republika Srpska vorstellen will und die Bedingungen, die daran geknüpft sind.
Es ist davon auszugehen, dass die EU nur dann Geld locker machen wird, wenn sich in diesem Machtkampf Plavčić durchgräbt.
Hilfe hat die Bevölkerung hier bitter nötig.
Die Jahre des Krieges und die Politik von Radovan Karadžić haben die Republik Serbska in die Isolation getrieben.
Die Arbeitslosigkeit ist dramatisch gestiegen und damit verbunden ist der Lebensstandard drastisch gesunken, weit unter das Niveau des anderen Teiles Bosnien-Herzegowinas, der muslimisch-fratischen Föderation, in die viel mehr westliches Geld fließt.
Die Menschen hier versuchen, sich so gut es geht über Wasser zu halten.
Auf den Straßen sind zahlreiche kleine Stände zu finden, wo Schmuggelware angeboten wird, von Zigaretten bis zu Kosmetika.
Gestern Abend war die Fußgängerzone voll, aber die Lokale bleiben leer.
Nur wenige können sich ein Abendessen im Restaurant oder eine Baklava im Kaffeehaus leisten.
Fragt man die Bevölkerung nach der Einschätzung der Lage im Machtkampf Plavčić-Karadžić, soll es trotz zu hören, dass Wahlen diesen Streit beilegen sollten.
Eine Vermittlungsmission des serbischen Patriachen Pavle ist gescheitert.
Er wollte ein Treffen der Präsidentin und des engen Karadžić-Vertrauten Mončilo Krajišnik arrangieren.
Aber Plavčić hat abgesagt, aus verständlichen Gründen.
Der Ort des Treffens sollte Bjelina, nahe der Grenze zur jugoslawischen Teilrepublik Serbien sein.
Eine Stadt, die gerade von jenen Polizisten beherrscht werden soll, die Plavšić hier in Banja Luka vor einigen Wochen herausgeworfen hat, weil sie ihnen Korruption vorgeworfen hat.
Auch ein Zusammentreffen mit dem jugoslawischen Bundespräsidenten Slobodan Milošević ist bisher nicht zustande gekommen.
Offenbar hat Milošević auf einen Kompromiss zwischen Plavšić und ihren Gegnern hingearbeitet, um sich dann als Friedensengel präsentieren zu können.
Dieser Kompromiss, den Milošević vorgeschlagen hat, sieht so aus, dass zeitgleich mit den Parlamentswahlen Anfang Oktober, die Plavšić ja angesetzt hat, auch die Präsidentenwahlen stattfinden sollten, was die Präsidentin ablehnt.
Der gleiche Vorschlag ist gestern bei einem überraschenden Geheimtreffen vom Generalstabschef des bosnisch-serbischen Heeres, Piero Čulić, gekommen.
Čulić hatte sich vor einigen Wochen klar auf die Seite der Plavšić Gegner gestellt,
und der Präsidentin offen mit dem Eingreifen der Armee gedroht, sollte sie die staatsfeindlichen Aktivitäten, wie der General das Vorgehen von Plaschitsch gegen die Regierung im Parlament nicht umgehend einstellen.
Vom Gespräch gestern war nur so viel zu erfahren, dass der Generalstabschef das Abhalten von Parlaments- und Präsidentenwahlen fordert, um ein Blutverkehr
Werner Heritsch war das mit einem Bericht direkt aus Banja Luka.
Dreiviertel eins zum sogenannten Melvin-Prozess.
Vor einem Schöpfensenat in Wien müssen sich die Mutter und der Ziehvater des zweijährigen Melvin verantworten.
Der Bub starb im Jänner an schweren Verbrühungen.
Der Stiefvater hatte in insidern heißes Wasser getaucht.
Die Mutter wird verdächtigt von Misshandlungen, gewusst aber nichts dagegen unternommen zu haben.
Karl Jarkowski.
Die Qualen und Schmerzen, die der zweieinhalbjährige Melvin in den letzten drei Tagen vor seinem Tod erlitten hat, sind unbeschreiblich.
Nur weil er in die Hose machte, stellte der 22-jährige Thomas H. den Buben unter die Dusche und brauste ihn mit heißem Wasser ab.
Als das Kind brüllte und schrie, packte er das Kind mit der Hand und spritzte weiter heißes Wasser über den kleinen Körper.
Gleich nachher löste sich vom Schienbein des kleinen Melvin die Haut.
Ins Krankenhaus sind die Mutter und ihr Lebensgefährte erst gefahren, als das Kind schon im Sterben lag.
Auf die Frage der Richterin, warum sie nicht gleich ins Spital gefahren sind, sagt die 24-jährige Mutter, ich habe gedacht, dass ich es selber heilen kann und habe ihn mit Wundsalben und Kamillenbädern behandelt.
Dass Melvin dabei nicht gejammert hat, ist für den Gerichtsmediziner unverständlich.
Der Hauptangeklagte gibt zu, dass er Melvin öfters geschlagen hat.
Wie es zur Schädelprellung des Kindes kam, weiß aber auch heute niemand.
Die Angeklagte auf die Frage, ob sie geahnt hat, dass ihr Kind misshandelt wird.
Ich habe mir nicht vorstellen können, dass mein Lebensgefährte das Kind schlägt, weil er es mir versprochen hat.
Außerdem habe sie Angst gehabt, dass man ihr das Kind wegnehme und sie wollte ihrer Mutter beweisen, dass sie eine glückliche Familie aufbauen kann.
Beide Angeklagte bekannten sich im Sinne der Anklage zu Beginn des Prozesses schuldig.
Die Urteile wird es am Nachmittag geben.
Karl Jakowski zum Beginn des Melvin-Prozesses.
Und nun ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Eine gute Stunde fährt man von Wien nach Schopron.
Haltestellen auf der Strecke Ebenfurt, Neufeld an der Leiter, Mühlendorf und ähnliche eher unspektakuläre Ortsnamen.
Die Rabödenburg-Ebenfurter Eisenbahn ist heuer 125 Jahre alt geworden.
Sie ist eine Aktiengesellschaft seit ihrer Gründung.
Einer der Hauptaktionäre ist Viktor Klima, der andere ist Ungarns Ministerpräsident Thorn.
Die Verbindung zwischen West und Ost war vor nicht allzu langer Zeit noch von mühsamen Grenzkontrollen geprägt.
Heute verbindet die Rababahn einen EU-Staat mit einem EU-Kandidaten.
Die Züge sind fast immer voll, das Publikum ist gemischt.
Ich bin in Pension, heute ist mein Fahrradfahrer spazieren.
Diesmal haben wir einen Grund, weil wir die Zigaretten holen, die letzten.
Dann hören wir ja auf zum Rauchen.
So einmal im Monat fahre ich runter, ich gehe zum Friseur.
Ich bin Pendler, ich fahre täglich Deutschkreis Eisenstadt.
Ein stimmungsvolles Porträt über Österreichs politisch wohl interessanteste Privatbahn.
Von Hans Adler.
Wir wünschen gute Reise.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Der Sommer geht zu Ende.
Allüberall nehmen die Theater wieder ihren Betrieb auf.
Von Berlin bis Hamburg, von Bochum bis Wien bietet die kommende Bühnensaison wieder allerhand aufregende Produktionen.
Ein Mann wird im Mittelpunkt vieler Inszenierungen stehen.
Er wäre 1998 100 Jahre alt geworden.
Günther Keindlsdorfer hat die folgende Theatervorschau gestaltet.
Der Mensch lebt durch den Kopf.
Sein Kopf reicht ihm nicht aus.
Versuch es nur, von deinem Kopf lebt höchstens eine Laus.
Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug.
Niemals merkt er eben diesen Lug und Trug.
Die Theatersaison 97-98 wird ganz im Zeichen von Bert Brecht stehen.
So gut wie alle Theater des deutschen Sprachraums haben die eine oder andere Brecht-Produktion im Programm.
Am Berliner Ensemble versucht man sich am Leben des Galilei mit Sepp Bierbichler in der Titelrolle.
Außerdem wird Robert Wilson am BE ein Radiolehrstück von Brecht aus dem Jahr 1929 herausbringen, der Ozeanflug.
Am Wiener Burgtheater wird sich Constanze Lauterbach der Mutter Courage annehmen, in der Hauptrolle Therese Affolter.
Die Renaissance der Operette, von der allerorts die Rede ist, schlägt sich in der kommenden Saison mit einigen interessanten Produktionen nieder.
Regierabiatnik Frank Kassdorf wird am Hamburger Schauspielhaus die Fledermaus herausbringen.
An derselben Strauß-Operette versucht sich auch Leander Hausmann in München, mit Gerald Studer und ganz, ganz großem Orchester.
Dass das Gerede vom Comeback der Operette kein gänzlich Leeres sein kann, das belegt auch Christoph Marthaler, der in Berlin das Pariser Leben von Jacques Offenbach inszenieren wird.
Ansonsten gibt es in der kommenden Spielzeit jede Menge Klassiker.
Von Danton's Tod in Bochum bis zu Werner Schneiders Inszenierung von Schnitzlers Weitem Land im kleinen aber hoch angesehenen Theater von Meiningen in Ostdeutschland.
Und in Österreich?
Da sind vor allem am Burgtheater interessante Produktionen geplant.
Die Uraufführung von Elfriede Jelineks, Sportstück im Jänner etwa, die Regisseur Einer Schlief realisieren wird.
Burgchef Klaus Peimann?
Dieses Stück handelt eben davon, wie sozusagen die Gewalt des Sportes umschlägt in echte Brutalität und Militanz.
Das scheint Ihnen vielleicht jetzt eine Plattitüde
Sie ist dennoch in der Art und Weise der Jelinek'schen Literatur ein wüstes, wildes, blutrünstiges, erbarmungsloses Abbild einer Militärgesellschaft.
Peimann selbst wird in Gemeinschaftsproduktion mit den Festwochen im Theater an der Wien ein neues Stück von Peter Handger inszenieren.
Das Stück zum Film vom Krieg.
Und die Josefstadt?
Da stechen gleich mehrere interessante Projekte heraus.
Peter Stein wird im Juni 98 das neue Stück von Botho Strauss zur Uraufführung bringen.
Titel die ähnlichen.
Und Helmut Griem wird Arthur Millers Klassiker Tod eines Handlungsreisenden inszenieren.
In der Hauptrolle der neue Josefstadt-Hausherr Helmut Lohner.
Günther Keindlstorfer zur kommenden Bühnensaison und Josef Henselchnatek jetzt mit einer neuen Nachrichtenübersicht.
Österreich.
Viktor Frankl ist gestern im Alter von 92 Jahren an Herzversagen gestorben.
Nach Angaben des Viktor-Frankl-Institutes ist er bereits in aller Stille beigesetzt worden.
Frankel war Begründer der Logotherapie, der dritten Wiener Schule der Psychotherapie.
Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Sinn.
Frankel hat insgesamt 28 Ehrendoktorate erhalten, seine 30 Bücher wurden in 23 Sprachen übersetzt.
Bundespräsident Klestil sagte, er sei tiefst betroffen.
Frankels Botschaft der Sinnerfüllung, der Lebensbejahrung und der Menschenliebe habe ihn stark beeindruckt.
Klestil wies auch auf das internationale Ansehen Viktor Frankls hin.
USA
In New York ist Sir Rudolph Bing im Alter von 95 Jahren gestorben.
Er war von 1950 bis 1977 Generaldirektor der Metropolitan Opera in New York.
Bing machte die Met zu einem der führenden Opernhäuser der Welt.
Großbritannien.
Noch immer steigt die Zahl der Menschen, die Prinzessin Diana die letzte Ehre erweisen wollen.
Vor dem St.
James Palast in London haben sich mehr als 3000 Personen angestellt, um sich in die Kondolenzbücher einzutragen.
Die Wartezeit beträgt bis zu neun Stunden.
Österreich.
Die Konjunktur ist stärker als erwartet.
Die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognosen nach oben revidiert.
Sie erwarten für heuer ein Wachstum um 1,6 Prozent, für das kommende Jahr um 2,4 bis 2,5 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit wird unverändert bei etwa 7 Prozent bleiben.
Wirtschaftsminister Van Leitner warnt, die österreichische Wirtschaft schlechter zu bewerten, als sie ist.
Van Leitner hob hervor, dass im August trotz der erhöhten Arbeitslosigkeit ein neuer Beschäftigtenrekord erzielt worden ist.
Die Privatisierung des Telefonmarkts macht Fortschritte.
Der Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien, Heinrich Ottruber, wurde provisorischer Geschäftsführer der Gesellschaft für Telekommunikationsregulierung.
Aufgaben der Gesellschaft sind Verteilung der Konzessionen, Genehmigung von Geschäftsbedingungen und Tarifen sowie die Entscheidung bei Streitigkeiten.
Das Wetter heute Nachmittag überwiegend sonnig und auch sehr warm bei Höchsttemperaturen zwischen 23 und 29 Grad.
Zeitweise heute bewölkt, besonders in Vorarlberg.
Über den Bergen allmählich Quellwolken und auch einzelne Gewitter.
Und das war das Mittagsjournal vom 3.
September.
Tonmeister Günther Reiß, sendungsverantwortlicher Regisseur Manfred Kronsteiner und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.