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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Herzlich willkommen zum Mittagsschornal des aktuellen Dienstes.
Begrüßt Sie heute Hans-Christian Scheidt und das sind die Themen der gewohnten Informationsstunde zur Mittagszeit heute.
Im Erdbebengebiet in Mittelitalien hat die Bevölkerung nach wie vor Angst vor weiteren Beben.
Tausende verbrachten die Nacht daher nicht in ihren Wohnungen, sondern schliefen im Zelt oder Auto.
Unterdessen wird Kritik an mangelnder Vorbereitung auf derartige Katastrophen laut.
Für den gestrigen Flugzeugabsturz auf der Insel Sumatra sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Rauchwolken nach den verheerenden Waldbränden in der Region schuld.
Durch den Smog und die Rauchwolken bedingt sterben auch immer mehr Menschen in dem Gebiet an Atemwegserkrankungen.
Österreich Verkehrsminister Kaspar Aynem empfiehlt seiner Partei die Aufstellung einer eigenen Kandidatin bei der nächsten Bundespräsidentenwahl.
In der Samstagreihe im Journal zu Gast spricht Michael Kebler heute mit Dr. Stefan Schulmeister, einem Experten vom Wirtschaftsforschungsinstitut, Schwerpunkt des Gesprächs die Pensionsreform.
Die Hubschrauberflugrettung in Österreich, der Einsatz der ersten Doppelstockwagons bei den Bundesbahnen und die Premiere des Musicals Tanz der Vampire im Raimundtheater sind weitere Themen der Sendung.
Erster Programmpunkt jetzt die Nachrichten.
Heider hat sie geschrieben und Nikolaus Riemerschmid liest sie.
Österreich.
Wissenschaftsminister Einem ist für einen eigenen SPÖ-Präsidentschaftskandidaten.
Diese Meinung vertrat Einem in einer exklusiven Stellungnahme gegenüber dem ORF-Radio.
Es sprechen mehr Gründe für als gegen einen eigenen Kandidaten.
Er persönlich würde einer Frau den Vorzug geben, erläuterte Einem.
Er ist damit das erste Regierungsmitglied der SPÖ, das sich für einen parteieigenen Kandidaten ausspricht.
Bundeskanzler Klima will mit einer Entscheidung abwarten, bis Präsident Klestil bekannt gibt, ob er noch einmal kandidiert oder nicht.
Zur Reform des öffentlichen Dienstes sorgt außer den Pensionen auch das Thema Pragmatisierung für Diskussionen.
Staatssekretär Ruttenstorfer will bereits ab kommendem Jahr nur mehr Beamte in den Bereichen Justiz, Exekutive und Bundesheer pragmatisieren.
ÖVP-Klubobmann Kohl erachtet dieses Vorhaben als zu weitgehend.
In einem Interview der Austria-Presseagentur sagte Kohl, im Kernbereich der Hoheitsverwaltung sei die Pragmatisierung notwendig.
Eine Einschränkung der Pragmatisierung, die eine Bedrohung des Berufsbeamtentums darstelle, werde die Volkspartei keinesfalls zustimmen.
Für vorstellbar hält Kohl weniger Pragmatisierung in der Bundes- und Spitälverwaltung sowie im Schulwesen.
ÖAAB-Obmann Fasslabend sprach wörtlich von einem Versuch Rudensdorfers im Windschatten der Reformdiskussion abhängige politische Beamte zu etablieren.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Dohr, hat verärgert auf die Initiative Rudensdorfers reagiert.
Damit würden nur Ängste geschürt und alte Vorurteile aufgewärmt, meinte Dohr.
Italien.
Die Region Umbrien ist in den vergangenen Stunden von weiteren Erdstößen erschüttert worden.
Es gilt allerdings als wenig wahrscheinlich, dass ähnlich schwere Folgen auftreten wie bei dem gestrigen Hauptbeben.
Tausende Menschen verbrachten die Nacht in Zeltstädten, Eisenbahnwaggons oder Wohnwagen.
Auch Personen, die nicht obdachlos geworden sind, vermieden es, in ihre Häuser zurückzukehren.
Ab heute gilt in den Regionen Perugia und Macerata der Notstand.
Die Regierung in Rom hat zur Fahrthilfe in Höhe von umgerechnet etwa 360 Millionen Schilling zugesagt.
Ministerpräsident Prodi besuchte gestern Abend die am schwersten betroffenen Ortschaften.
Durch das Beben der Stärke 5,7 auf der Richterskala sind elf Menschen ums Leben gekommen und mehr als 100 verletzt worden.
Nach jüngsten Angaben wurden etwa 9000 obdachlos.
Viele umbrische Ortschaften gleichen Geisterstädten.
Außer Wohnhäusern haben auch zahlreiche kunsthistorisch wertvolle Bauten schwere Schäden erlitten, so die weltberühmte Klosterkirche in Assisi.
Dort ist das Deckengewölbe teilweise eingestürzt.
Die aus der Frührenaissance stammenden Fresken von Giotto und Cimabue sind zum Teil zerstört.
Die Kirche soll bis zum Jahr 2000 vollständig wiederhergestellt sein.
Nahe Osten.
Im Gazastreifen sind heute israelische Soldaten gegen demonstrierende Palästinenser vorgegangen.
In der Nähe einer jüdischen Siedlung hatten die Palästinenser gegen die israelische Siedlungspolitik protestiert und auch Steine in Richtung der Soldaten geworfen.
Diese setzten daraufhin Tränengas und Gummigeschosse ein.
Ein junger Palästinenser wurde schwer verletzt.
Zu der Demonstration hatte die Jugendorganisation der Fatah aufgerufen.
Die Fatah ist die größte Fraktion in der PLO.
Ihr gehört palästinenser Präsident Arafat an.
USA, Russland.
Die Außenminister der beiden Staaten haben in New York mehrere Abrüstungsverträge unterzeichnet.
Die USA erhoffen sich, dass damit die Ratifizierung des Startabrüstungsvertrages durch die russische Staatsduma beschleunigt wird.
Start II wurde im Jänner 1993 unterzeichnet, darin verpflichten sich die USA und Russland, bis zum Jahr 2007 ihre Atomsprengköpfe auf jeweils 3.500 bis 3.000 Stück zu reduzieren.
Die von Kommunisten und Nationalisten beherrschte Staatsduma hat bisher die Ratifizierung durch Russland verhindert.
Griechenland.
Auf dem Berg Athos ist auf EU-Ebene eine Kontroverse entstanden.
Seit mehr als tausend Jahren gilt auf dem Berg Athos ein striktes Zutrittsverbot für Frauen.
Griechenland hat jetzt in Brüssel die offizielle Anerkennung dieses Frauenverbots beantragt.
Dagegen erhoben die Außenministerinnen Schwedens und Finnlands Einspruch.
USA.
Gestern ist erstmals in den USA der sogenannte Austrian American Day begangen worden.
Er soll nun jährlich am 26.
September an den Beitrag österreichischer Einwanderer zur Entwicklung der USA erinnern.
Seit Beginn des 18.
Jahrhunderts wanderten Millionen Österreicher nach Amerika ein.
Und jetzt weiter zu Michael Martin, er liefert die Wetterprognose.
Seit nunmehr acht Tagen beschert uns hoher Luftdruck meist sonniges und mildes Herbstwetter, das nur in Ostösterreich hin und wieder durch Wolken gestört wird.
Und aus heutiger Sicht bleibt diese Wetterlage zumindest noch bis Dienstag bestehen, erst am Mittwoch erwarten wir von Westen her Regenwolken.
Doch nun die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt 16°C, Eisenstadt wolkig 17°C, St.
Pölten stark bewölkt 15°C, Linz heiter 16°C, Salzburg heiter 17°C, Innsbruck heiter 15°C, Bregenz wolkig 14°C, Graz heiter 17°C und in Klagenfurt ist es heiter bei 14°C.
Heute Nachmittag scheint im Großteil Österreichs die Sonne, auch der Nebel um den Bodensee hat sich vor kurzem gelichtet.
In Wien, Niederösterreich, im Burgenland sowie in der östlichen Steiermark ziehen allerdings weiterhin einige Wolken durch, hier ist der Sonnenschein also nicht ungetrübt.
Im Osten und auf den Bergen weht lebhafter Nordwestwind.
Die Temperaturen erreichen heute 17 bis 23 Grad.
Morgen Sonntag ist es in der Früh wieder in vielen Tälern nebelig.
Der Nebel wird wahrscheinlich zäher sein als heute, stellenweise etwa im Rheintal und in Kärnten könnte er sich bis Mittag halten.
Spätestens dann setzt sich aber wieder überall die Sonne durch, so wie heute können aber in Ostösterreich auch ein paar Wolken durchziehen.
Es wird etwas kühler, die Höchstwerte liegen morgen zwischen 15 und 22 Grad.
In 2000 Metern hat es zwischen 6 Grad am Schneeberg und 10 Grad am Arlberg.
Und auch am Montag ändert sich kaum etwas.
Anfangs gibt es stellenweise wieder Nebel, der sich vereinzelt sogar bis in den Nachmittag hineinhalten kann, meist scheint aber ab dem Vormittag die Sonne.
Lediglich im Osten und Süden trüben Wolken ab und zu den Sonnenschein.
Die Höchstwerte am Montag 15 bis 21 Grad.
Unverändert der Dienstag in der Früh nebelig, tagsüber meist sonnig.
Am Mittwoch dann zunächst immer noch etwas Sonne, allmählich aber von Westen her dichtere Wolken, ein paar Regenschauer und kühler.
In den Alpen kann es auch am Donnerstagvormittag noch leicht regnen, zum Freitag hin setzt sich aber wieder in ganz Österreich die Sonne durch.
Danke Michael Matran.
Viele Italiener stehen nach wie vor unter Schock.
Innerhalb weniger Stunden bebte gestern in Mittelitalien die Erde gleich zweimal.
Die Bilanz mindestens elf Tote, zahlreiche Verletzte und nach jüngsten Angaben bis zu 5000 Obdachlose.
In der Angst vor weiteren Nachbeben verbrachten Tausende Italiener die vergangene Nacht entweder in Zelten oder in ihren Autos.
Und während der italienische Ministerpräsident Brodi die am schwersten betroffenen Ortschaften besuchte und Papst Johannes Paul zum Gebet für die Erdbebenopfer aufrief,
Wird in Italien Kritik an mangelnder Hilfeleistung und auch schlechter Vorbereitung auf solche Katastrophen wie eben ein Erdbeben laut?
Aus Italien, dazu Siegfried Kollmann.
Das Herz Italiens ist getroffen, titeln heute die Zeitungen des Landes.
Sie beziehen sich auf die Tatsache, dass das Beben die Mitte der Halbinsel heimgesucht hat und mit der Wallfahrtskirche von Assisi ein geistliches Zentrum für die gesamte Christenheit und eine Begegnungsstätte der Weltreligionen.
Noch immer ist die genaue Zahl der Obdachlosen in den Regionen Umrien und Marken nicht bekannt.
Aber mindestens 15.000 Menschen dürften die Nacht in Autos, Zelten und Wohnwagen verbracht haben.
Aufgeschreckt von neuen, wenn auch schwächeren Beben, die das Gebiet erschüttert haben.
Insgesamt 42 Erdstöße wurden seit gestern 2.33 Uhr registriert.
Vor knapp zwei Stunden ein weiteres Beben der Stärke 4.
Viele Menschen müssen sich auf einen längeren Aufenthalt im Zelt einrichten, weil noch nicht klar ist, ob ihre beschädigten Häuser den Nachbeben standhalten.
Während Soldaten in Feldküchen Mahlzeiten für die Obdachlosen vorbereiten, wird in den betroffenen Gemeinden Bilanz gezogen.
Mehrere Bergdörfer in der Nähe der Stadt Foligno sind völlig zerstört.
Kritik am verspäteten Einsatz der Hilfsmannschaften wird laut.
In Nocera Umbra traf die staatliche Hilfe erst gegen Mitternacht ein.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Dorfbewohner auf sich selbst angewiesen.
Das Erdbeben hat insgesamt zwölf Todesopfer gefordert.
Zehn Menschen wurden von herabstürzenden Trümmern getötet, zwei erlagen einen Herzinfarkt.
Allein vier Menschen waren gestern beim Einsturz der Decke in der Franziskus-Basilika in Assisi ums Leben gekommen.
Dabei wurde auch das weltberühmte Fresco des Cimabue völlig zerstört.
Die Techniker, die heute Vormittag in der Kirche einen Lokal-Augenschein vornehmen wollten, konnten das Gebäude aus Sicherheitsgründen nicht betreten.
Es wird befürchtet, dass die gesamte Struktur der Kirche beschädigt ist.
Ihre Renovierung müsse der vordringlichste Beitrag zum Jubiläumsjahr 2000 sein, erklärte heute Antonio Paolucci, der für die Erhaltung der Kunstschätze in Assisi verantwortlich ist.
Die Schäden beziffert er auf mindestens 300 Millionen Schilling.
Das ist die Summe, welche die Regierung zunächst für die gesamte Region zur Verfügung stellen will.
Kritik wurde indessen an den bisherigen Renovierungsarbeiten an der Kirche laut.
Mehrere Experten wiesen darauf hin, dass in den 50er Jahren die leichten Holzträger durch schwere Teile aus Beton ersetzt worden seien.
Dies könne den Einsturz der Decke mit verursacht haben.
Für heute wird die Ausrufung des Notstandes erwartet.
Die Experten können derweil noch keine Entwarnung geben.
Weitere Beben sind möglich, wahrscheinlich wird aber die Stärke 5,5 auf der Richterskala nicht mehr erreicht werden.
Die Obdachlosen der betroffenen Regionen stehen jedenfalls vor schweren Zeiten.
Siegfried Kollmann berichtete.
Es ist offenbar eine Umweltkatastrophe großen Ausmaßes.
Dicke Rauchwolken liegen über Indonesien und Malaysia sowie Teilen der Philippinern und Thailands.
Verursacht durch die Waldbrände nach Brandrodungen in Indonesien.
Und dort sind jetzt zwei weitere Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung durch die Rauchwolken gestorben.
Tausende Menschen klagen darüber hinaus weiter über Atembeschwerden.
Ja, und die Umweltkatastrophe zieht andere Katastrophen nach sich.
So scheint der gestrige Flugzeugabsturz auf Sumatra ebenso damit in Verbindung zu stehen wie eine Schiffskollision in der Straße von Malacca zwischen Malaysia und Indonesien.
Nach dem Flugzeugabsturz sind sämtliche Insassen der Maschine ums Leben gekommen, Rainer Wolfgramm informiert.
Nun ist es offiziell bestätigt worden.
Alle 243 Menschen, darunter vier Deutsche, zwei Amerikaner, sechs Japaner und ein Belgier, die sich an Bord des gestern Mittag abgestürzten Flugzeugs der indonesischen Gesellschaft Garuda befunden hatten, sind tot.
Die Bergungsarbeiten in dem bergigen Gebiet, 45 Kilometer südlich der Stadt Medan, an der Nordspitze der indonesischen Insel Sumatra, gehen nur mühsam voran.
Die Trümmer des Flugzeugs liegen in einer tiefen Schlucht.
Die Bergungstrupps müssen sich durch Wasserläufe und dichte Vegetation durchkämpfen.
Die Maschine war direkt in den Hang des zentralen Gebirgszugs hineingerast, nach dem Aufprall zerbrochen und in Flammen aufgegangen.
Die Opfer sind zumeist bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Erschwerend kommt für die Rettungsmannschaften zu dem unwegsamen Gelände noch die schlechte Sicht hinzu.
Seit gestern ist die Dunstglocke über weiten Teilen Südostasiens wieder dichter geworden.
Der bisher aus Südwesten wehende Wind hat sich gedreht, kommt nun aus Nordosten und schiebt die Qualmwolken, die von den riesigen Wald- und Buschfeuern auf Sumatra und Borneo stammen, wieder zurück.
Ob diese Wolken mit Schuld waren am Absturz des Airbuses ist immer noch unklar.
Zwar wird jetzt offiziell bestätigt, dass der Pilot der Unglücksmaschine kurz vor dem Absturz über schlechte Sicht geklagt und um Orientierungshilfe gebeten hatte.
Doch Piloten anderer Gesellschaften weisen darauf hin, dass der Flughafen von Medan über ein Instrumentenlandesystem der Kategorie 1 verfügt.
dass auch Landungen bei sehr geringer Sicht ermögliche und dass der 1982 an Garuda ausgelieferte Airbus A300 auch entsprechende Geräte gehabt habe.
Eine offizielle Untersuchung des Absturzes soll nun Aufschluss geben.
Man erwartet Informationen von dem bereits geborgenen Flugschreiber und Hilfe sollen auch die von den Airbus-Herstellern entsandten Experten geben, die gestern bereits aus Europa abreisten, jetzt aber nicht nach Medan kommen, weil wegen schlechter Sicht heute der Flughafen geschlossen werden musste.
Weitere fünf Flugplätze in Malaysia und Indonesien können ebenfalls heute nicht angeflogen werden.
Unterdessen hat sich vor der Küste von Sumatra ein zweites Unglück ereignet.
Zwei Frachtschiffe stießen in der vergangenen Nacht in der Straße von Malacca zusammen.
Malaisische und indonesische Such- und Rettungsmannschaften sind unterwegs, um nach 28 Seeleuten eines dabei gesunkenen indischen Frachters Ausschau zu halten, die seit Mitternacht vermisst werden.
Auch hier mögen die Behörden die Möglichkeit nicht ausschließen, dass schlechte Sicht zu dem Zusammenstoß geführt hatte.
Viertel eins ist es jetzt nach Österreich jetzt.
Das 97er Jahr ist ein relativ ruhiges Jahr in Bezug auf große Wahlgänge in Österreich.
Sonntag in einer Woche entscheiden die Oberösterreicher über die politischen Machtverhältnisse in ihrem Land.
Schon werfen aber einige Wahlgänge im 98er Jahr ihre Schatten voraus, so sieht man bereits Plakate von Parteien in Niederösterreich, wo im Frühjahr ein neuer Landtag gewählt wird.
Und im Frühjahr soll auch die nächste bundesweite Wahl stattfinden, die Bundespräsidentenwahl.
Und da betretet sich ein Kandidatenkarussell.
Wer tritt gegen wen an?
Der amtierende Bundespräsident Thomas Klestil hüllt sich nach wie vor in Schweigen, ob er wieder antritt.
Er will seine Entscheidung vielleicht auch erst Anfang 1998 bekannt geben.
Allgemein wird aber erwartet, dass Klestil sich einer Wiederkandidatur stellt.
Einen Kandidaten für die Wahl gibt es bisher offiziell.
Es ist Bauunternehmer Richard Lugner, einer breiten österreichischen Öffentlichkeit durch zahlreiche Aktivitäten für sein eigenes Unternehmen, ebenso bekannt wie als standfester Besucher von gesellschaftlichen Ereignissen, wiedergegeben in Fernsehseitenblicken.
In Turbulenzen ist zuletzt die SPÖ gekommen.
Einige Landeschefs sind zunächst offen für eine Unterstützung Klestils im Fall einer Wiederkandidatur aufgetreten.
Das wiederum hat Stimmen in der SPÖ geweckt, die nach einem eigenen Kandidaten oder einer Kandidatin rufen.
Der SPÖ-Chef Viktor Klima sagt, bevor sich die SPÖ festlegt, soll sich der Bundespräsident deklarieren.
Jetzt kommt die Stimme eines Parteifreundes, der selbst schon als Kandidatin ins Spiel gebracht wurde.
Es ist Verkehrsminister Kaspar Aynem.
Und dieser tritt für die Nominierung eines SPÖ-Kandidaten, genauer einer Kandidatin ein und auf.
Aynem heute in Kärnten am Rande einer Veranstaltung gegenüber Willi Mitschel.
Ich halte die Gründe, die gegen eine eigene Kandidatur sprechen, für durchaus ernst zu nehmen.
Aber ich bin der Überzeugung, dass die Gründe, die dafür sprechen, überwiegend sind.
Werden Sie in den zuständigen Bundesparteigremien der SPÖ dafür eintreten, dass Ihre Partei einen eigenen Kandidaten nominiert?
Ich bin bereits in den Gremien dafür eingetreten.
Meine Haltung dort ist bekannt.
Also Sie wollen einen eigenen Kandidaten oder eine eigene Kandidatin?
Ich glaube, dass mehr für einen eigenen Kandidaten spricht und habe dafür argumentiert in den Gremien.
Sie selbst wurden ja auch als möglicher Kandidat genannt.
Sie haben gesagt, Sie würden dieses Thema abhacken.
Nun gibt es aber Aussagen des früheren Wiener Bürgermeisters Helmut Sieg, wo nachher gesagt haben soll, also in einer Krisensituation würde er sich umstimmen lassen.
Gilt das für Sie auch?
Ich bin sicherlich kein Kandidat für die Bundespräsidentschaftswahl.
Ich glaube, dass ich eine Aufgabe in der Bundesregierung habe, die ich zu erfüllen habe.
Aber meine Position dazu ist klar.
Und im Übrigen, wie gesagt, ich trete dafür ein, dass wir vorzugsweise eine Frau als Kandidatin finden.
Den Namen wollen Sie heute noch nicht nennen?
Nein.
Verkehrsminister Kasper, einem SPÖ, befürwortet also die Aufstellung einer eigenen SPÖ-Kandidatin bei der Bundespräsidentenwahl.
im Journal zu Gaust.
Anfang Juli dieses Jahres präsentierte der deutsche Pensionsexperte Bert Rürup seine vom Sozialministerium in Auftrag gegebene Studie Perspektiven der Pensionsversicherung in Österreich.
Dem System an und für sich stellte der deutsche Volkswirt ein gutes Zeugnis aus, erwarnte aber im selben Atemzug vor drückenden Finanzierungsproblemen würde das Pensionssystem nicht rasch adaptiert.
Gegenwärtig beträgt der Beitrag des Staates zu den Pensionen rund 22 Prozent.
Bis zum Jahr 2030 würde die Finanzleistung des Bundes auf fast 40 Prozent ansteigen, wenn das System nicht reformiert wird.
Hinter dem Reformbedarf steht auch die Bevölkerungsentwicklung in Österreich in den kommenden 50 Jahren.
Beträgt heute der Anteil der über 60-Jährigen in Österreich rund 20 Prozent, so wird er bis zum Jahr 2050 auf 35 Prozent steigen.
In der Debatte um den richtigen Reformansatz vermisst Dr. Stefan Schulmeister, Experte für längerfristige Wirtschaftsentwicklung am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung, einen globalen Lösungsansatz, in den die Reform des österreichischen Pensionsversicherungssystems eingebettet ist.
Im Gespräch mit Dr. Schulmeister geht Michael Kerbler heute der Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Reformnotwendigkeit des Pensionssystems, der Arbeitslosigkeit und der Staatsverschuldung nach.
WIVO-Experte Dr. Stefan Schulmeister ist bei Michael Kerbler heute im Journal zu Gast.
Herr Dr. Schulmeister, die Reform des österreichischen Pensionsversicherungssystems steht im Mittelpunkt der innenpolitischen Debatte.
Lässt sich die Reform der Pensionsversicherung losgetrennt abgelöst sehen von der Problematik der Staatsverschuldung
und von der Problematik der Arbeitslosigkeit.
Aus meiner Sicht ist in dem Maße, in dem diese Probleme miteinander zusammenhängen, in dem sie systemischen Charakter haben, auch eine systemische Therapie erforderlich.
Also ein Weg, bei dem man nicht sagt,
Nehmen wir das Problem Staatsverschuldung isoliert her und versuchen wir ein Budgetdefizit zu reduzieren, indem wir etwa die Sozialausgaben senken.
Nehmen wir das Problem Arbeitslosigkeit isoliert her und versuchen wir es zu lösen, indem wir etwa die Reallöhne senken.
Nehmen wir das Problem der Pensionsversicherung isoliert her und versuchen wir es zu lösen, indem wir die Pensionszahlungen reduzieren.
Sondern betrachten wir die Dinge in ihrem Zusammenhang und sehen wir, dass
der europäische Sozialstaat als Voraussetzung seines Funktionierens ein hohes Beschäftigungsniveau, letztlich ein Vollbeschäftigungsniveau hat.
Wenn das eine wichtige Einsicht ist, dann kommt es sehr stark auf das Hintereinander an.
Dann kommt es darauf an,
Nicht nur auf österreichischer, sondern natürlich auch auf europäischer Ebene das Thema Vollbeschäftigung ins Zentrum zu rücken, weil je mehr es einem gelingt, diesen Zustand zu erreichen, die Arbeitslosigkeit zu überwinden, desto weniger schwerwiegend müssen dann die Einschnitte sein, die etwas demografischen Gründen bei der Pensionsversicherung notwendig sind.
Und ein Problem in der Entwicklung in Europa und auch in Österreich sehe ich schon darin, dass die symptomatische Sichtweise, also jene, die versucht, die Probleme durch spezifische Symptomkuren, Sparpolitik, Senkung,
Arbeitslosenunterstützungen und ähnliches auf diese Weise die Probleme einzeln zu behandeln, eine Situation hervorgebracht haben, die die Krankheit eigentlich verschlimmert hat.
Wenn man mit jungen Arbeitnehmern oder Angestellten spricht, dann
hört man sehr oft, spürt man auch sehr oft Misstrauen, ob dieses Sozialversicherungssystem das nächste Vierteljahrhundert, also bis zu deren Pensionierung, halten wird.
Und man hört auch den Satz, ich möchte mich eigentlich persönlich stärker absichern.
Ich möchte selber was für die Eigenvorsorge tun.
Halten Sie aus volkswirtschaftlicher Sicht diesen Trend zu mehr Eigenvorsorge für sinnvoll?
Im Prinzip ja.
Das Problem entsteht wiederum aus dem Hintereinander.
Wenn zunächst eine Phase der Verunsicherung beginnt, kann das dazu führen,
dass junge Menschen, die im Erwerbsleben stehen, statt zu konsumieren, ihr Sparen erhöhen, indem sie eben zusätzliche private Pensionsversicherungsverträge abschließen.
In einer Phase einer sehr schwachen Konjunktur kann das wiederum dazu führen, dass der private Konsum gedämpft wird, das Wirtschaftswachstum
geschwächt wird und die Arbeitslosigkeit wieder steigt.
Das heißt paradoxerweise
bewirkt in einer solchen Situation der Versuch, eine Verschlechterung der Lage zu verhindern, eben eine solche Verschlechterung.
Nur ist das ganz bestimmt nicht ein Problem der österreichischen Politik im Speziellen, sondern ist zum Teil eine Entwicklung in Europa insgesamt, wo unglücklicherweise
zusammenfiel die Rezession des Jahres 1993 mit der Eile, die man dann hatte, die Maastricht-Kriterien zu erfüllen.
Und das Zusammenwirken beider war eben, dass Sparpolitik aller Länder, insbesondere auch durch Sozialabbau,
bereits im zweiten Jahr den Wirtschaftsaufschwung, nämlich Ende 95, 96 abwirkte und die Arbeitslosigkeit dramatisch steigen ließ.
Sodass wir jetzt vor der etwas paradoxen Situation stehen, dass die Staatsschuldenquote in der Europäischen Union seit Abschluss des Maastricht-Vertrags stärker gestiegen ist.
als in jeder anderen Fünfjahresperiode der Nachkriegszeit.
Das wäre so ein Beispiel, wie durch eine Art von Symptomkur, ohne dass man es will, im Ergebnis das Problem, das man eigentlich überwinden möchte, sich verschlimmert.
Wäre es nicht sinnvoll, dass gerade auf betrieblicher Seite, also bei den Firmen, das bestimmende Kriterium Lohnsumme
verändert werden muss.
Also die Lohnsummensteuer, die verteuert doch eigentlich die Arbeit.
Und begünstigt wird durch die Lohnsummensteuer jener Betrieb oder jene Betriebe, die sehr rationalisierungsintensiv sind, also die Arbeitsplätze abschaffen.
Sie meinen damit sozusagen, man könnte als Finanzierungsquelle weggehen vom Steuergegenstand Lohnsumme hin zu einer Wertschöpfungsabgabe.
Ich glaube, dass die Proponenten dieses Vorschlags sich insofern zu große Hoffnungen machen, als viele glauben, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften
stark abhängt davon, wie billig Arbeit ist im Vergleich zu Kapital.
Und meine Untersuchungen zeigen deutlich, dass im Grunde der technische Fortschritt, die Ingenieure dieses relative Einsatzverhältnis dauernd verschieben.
Einfaches Beispiel, wenn durch die Mikroelektronik Schweißroboter möglich werden, so sind keine Lohnsenkungen denkbar, die einen modernen Betrieb davon abhalten würden, diese neuen Technologien der Produktion zu verwenden.
oder anderes Beispiel, in Südkorea ist das Lohnniveau vielleicht ein Viertel oder ein Drittel des europäischen und dennoch werden dort Autos nicht arbeitsintensiver erzeugt, nur deshalb, weil die Arbeitskraft billiger ist.
Ich denke eher, dass dafür
dass die Wirtschaft wieder stärker expandiert.
Entscheidend ist, dass das Gewinnstreben von den Finanzmärkten wieder auf die Gütermärkte gelenkt wird.
Dass das Steuersystem so umgestaltet wird, dass sich die reale Investition im Vergleich zur reinen Finanzinvestition wieder stärker lohnt.
Bedenken Sie, wenn jemand eine Million Schilling Zinserträge bezieht in Österreich, zahlt er 25 Prozent Steuer.
Wenn er real investiert und in einen Unternehmergewinn derselben Höhe macht, zahlt er 36 Prozent Steuer.
Denken Sie daran, dass die Instabilität der Finanzmärkte, der Spekulation doch immer neue Möglichkeiten bietet.
Und dass das ohne Zweifel etwas ist, dass die reale Investition den Außenhandel dämpft.
Ich würde eher in diesem Bereich einen Handlungsbedarf sehen und das Projekt einer europäischen Einheitswährung ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.
wie viel politischen Druck müssten die europäischen Regierungen in Brüssel machen, um dieses Ziel zu erreichen, nämlich der Arbeitsmarktpolitik in Europa hier wirklich eine hohe Priorität einzudämmen.
Natürlich ist der Spielraum einer kleinen offenen Volkswirtschaft, wie wir sagen, als eines kleinen Landes eigenständig Vollbeschäftigungspolitik zu betreiben, relativ gering.
Umso wichtiger ist es, angesichts einer sich verstärkenden Integration, Stichwort Euro, auf der europäischen Ebene koordinierte Aktionen zu forcieren.
Das kann sein.
Druck erhöhen auf die künftige Europäische Zentralbank, dass der Euro keine überbewertete Währung bleibt, denn derzeit ist er etwa im Vergleich zum Dollar überbewertet.
Dass das Zinsniveau in Europa, das dann ein einheitliches sein wird, so niedrig gehalten wird, dass sich die Finanzierung unternehmerischer Investitionen stärker lohnt, dass sie billiger wird, dass sie glaubwürdiger wird.
könnte auch sein, die Rolle des Staates in gewissen Bereichen, etwa beim Umweltschutz, bei Infrastrukturinvestitionen zu stärken.
Also gesamteuropäische Konzepte zu entwickeln, wie sie ja von Brüssel schon einmal vorgeschlagen wurden, in Form der Verbesserung der öffentlichen Verkehrsnetze in Europa.
Alle diese Dinge setzen aber voraus, dass Europa zurückfindet zu seiner Tradition eines eigenständigen Wegs, eines eigenständigen Gesellschaftsmodells, bei dem soziale Sicherheit, hohes Beschäftigungsniveau eben auch einen hohen Stellenwert besitzt, statt sozusagen gebannt in die Vereinigten Staaten zu blicken
und von dort gewissermaßen durch eine Art von Amerikanisierung Europas die Milderung der eigenen Probleme zu erwarten.
Wir haben mit dem Bild des magischen Dreiecks Staatsverschuldung, Arbeitslosigkeit, Pensionsversicherungssystem begonnen.
Ich möchte am Schluss unseres Gesprächs ein anderes Bild stellen.
Die drei Säulen, auf denen die Pensionsversicherung ruht, sind Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Produktivität.
Wie tragfähig, wie wirtschaftlich tragfähig sind Ihrer Meinung nach langfristig diese drei Säulen?
Ich glaube, das hängt ganz entscheidend davon ab, ob es einem gelingt, sich von dem sicher jetzt noch dominanten Zeitgeist zu lösen, der das Auftreten von Problemen symptomhaft behandeln möchte und eben sagt, Arbeitslosigkeit muss ich bekämpfen durch Verbilligung der Arbeitskraft und ähnliches mehr.
dass im Grunde über 25 Jahre, also in der ersten Hälfte der Nachkriegszeit, ein solches Modell entwickelt wurde, wo beispielsweise die gesellschaftliche Rollenverteilung zwischen Unternehmerschaft, Gewerkschaften und Staat
klarer definiert war als heute, wo nicht jede einzelne Gruppe dachte, sie müsse auf Kosten der anderen gewissermaßen im Wettkampf besser überleben.
Wir leben in einem interdependenten System, in dem keine einzige Gruppe für sich allein sozusagen Gewinner sein kann, sondern nur in dem Maße, in dem sie bedenkt, dass auch die andere
das Recht hat, sich zu entfalten und mitzuspielen.
Um ein ganz triviales Beispiel zu bringen, ich war neulich bei Vertretern der Textilwirtschaft, musste einen Vortrag halten über die Zukunft und mein Vorredner sagte,
Ein riesiges Problem der gedämpften Aussichten der Textilwirtschaft bestünde darin, dass die Kleiderschränke schon so voll seien.
Das war ein guter Einstieg für mich zu fragen, stimmt es, dass sie generell voll sind?
Wessen Kleiderschränke sind voll?
Müssen nicht auch Unternehmer, insofern als sie sozusagen ihre Produkte verkaufen wollen, daran denken, dass Löhne nicht nur Kosten sind,
sondern auch Einkommensbestandteil.
Dieses sozusagen die beiden Seiten jeder Transaktion bedenken, den systemischen Charakter des Gesamtsystems, das scheint mir besonders wichtig zu sein.
Das ist ein bisschen in den Hintergrund geraten in den letzten Jahren.
Dieses sozusagen den Zusammenhang wiederherstellen scheint mir wichtig, aber nicht unmöglich.
Wir hatten in Europa immerhin
fast 30 Jahre lang Prosperität.
Warum sollte es nicht unter anderen Bedingungen gelingen, neue soziale Innovationen zu schaffen, die das ermöglichen?
Wie optimistisch, und jetzt traue ich meiner Schätzung zu, ich nehme an, dass Sie noch circa 20 Jahre im Erwerbsleben sozusagen stehen werden, wie optimistisch sind Sie denn, dass Sie in 20 Jahren eine staatliche Pension beziehen werden?
Da bin ich sehr optimistisch.
Ich persönlich glaube, dass sich die ökonomische und auch politische Krise in Europa vielleicht noch einige Jahre vertiefen wird, dass aber durch den Druck der Krise auch ein neues Nachdenken erfolgen wird und dass es dann durchaus wieder gelingen wird,
Das, was nützlich war, das, was sich empirisch als tragfähig herausgestellt hat am europäischen Sozialstaatsmodell, dass das doch in einer neuen Form auch wieder realisiert werden wird.
Herr Dr. Schumacher, ich danke schön für das Gespräch.
In unserer Samstagreihe im Journal zu Gast war heute Wifo-Experte Dr. Stefan Schulmeister zu Gast.
Wir bleiben bei volkswirtschaftlichen Aspekten, wechseln aber von Österreich nach Italien.
Die Italiener, so scheint, haben jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt.
Um sich die Zustimmung der Wähler zu erkaufen, konnten sich die Regierungen kaum zu unpopulären Sparmaßnahmen durchringen.
Erst im letzten Moment trat man auf die Notbremse.
Ein Sparpaket folgte dem anderen.
Das vorläufig letzte wird heute von der Regierung Brodi verabschiedet.
Damit soll dann die Euro-Hürde genommen werden und die Teilnahme Italiens an der Europäischen Währungsunion geschafft werden.
Aus Rom berichtet Gerhard Mummelter.
Die Regierung Brondi erledigt heute ihre letzte Hausaufgabe auf dem Weg nach Maastricht.
Der Haushaltsrahmen für das kommende Jahr, der heute verabschiedet wird, sieht ein Spar- und Steuerpaket von 180 Milliarden Schilling vor.
Für Fausto Bertinotti, den Chef der Altkommunisten, sind derartige Fleißaufgaben schlichtweg ein Gräuel.
Er setzt Maastricht mit Sozialabbau gleich und droht Brody mit Verweigerung seiner Stimmen.
Vor allem die von der Regierung geplanten Pensionskürzungen von 36 Milliarden Schilling sind ihm ein Dorn im Auge.
Auch den Gewerkschaften bereitet die neuerliche Pensionsreform Magenschmerzen.
Sie wollen nur Kürzungen von 28 Milliarden hinnehmen, möchten aber eine Regierungskrise unter allen Umständen vermeiden.
Die Regierung zeigt vor allem in zwei Punkten Härte.
Frühpensionierungen sollen endgültig der Vergangenheit angehören und öffentliche Bedienstete mit Privaten gleichgestellt werden.
Der Privilegienabbau im öffentlichen Dienst wird von den Gewerkschaften trotz erheblicher Missstimmung grundsätzlich mitgetragen.
Als Gegenleistung bietet die Regierung ein Programm zur Schaffung neuer Arbeitsplätze an, für das ebenfalls 30 Milliarden ausgegeben werden sollten.
Mit dem heutigen Sparpaket ist für Brody und seinen Wirtschaftsminister Ciampi der Weg Italiens nach Maastricht endgültig frei.
Niemand hätte dem bedächtigen und manchmal altväterlich wirkenden Universitätsprofessor aus Bologna
so viel in so kurzer Zeit zugetraut.
Die Inflationsrate Italiens ist mit 1,4 Prozent niedriger als jene in Deutschland, das Haushaltsdefizit weitgehend eingedämmt, die Wirtschaft zeigt deutliche Anzeichen einer Belebung und die Börse boomt in Erwartung einer neuerlichen Senkung der Leitzinsen.
Da ist Bronte durchaus bereit, auch eine mögliche Regierungskrise
durch Stimmverweigerung der Kommunisten in Kauf zu nehmen.
Eine Umfrage der letzten Tage zeigt wachsende Zustimmung der Bevölkerung für den Regierungschef.
Denn das Murren über die vielen Opfer der letzten Jahre und Monate schlägt jetzt bei den Italienern zunehmend in neues Selbstbewusstsein um.
Bei uns im Mittagsschanal geht es mit dem Stichwort Euro weiter.
In unserer Mittagsschanalserie vom Schilling zum Euro ging es gestern um die Auswirkungen auf das Sparbuch.
Heute kommen wir zur zweitbeliebtesten Sparform der Österreicher, den Anleihen.
Was sich dort und auch bei Aktien und bei Investmentfonds durch den Euro ändert, das berichtet Josef Schweizer in unserer Mittagsschanalserie.
Vom Schilling zum Euro.
Anleihen, Aktien und Investmentfonds, das sind Teile des Kapitalmarktes und der gesamte Kapitalmarkt wird bereits am 01.01.1999 komplett auf Euro umgestellt.
Für Anleihen heißt das folgendes.
Neue, öffentliche Anleihen werden ab 01.01.1999 bereits in Euro begeben.
Alte, noch auf Schilling lautende Anleihen werden nicht umgerechnet und laufen unverändert weiter.
Die Zinsen werden aber in beiden Fällen in Euro ausgezahlt, ebenso die Rückzahlung am Ende der Laufzeit.
Auch Anteile an Investmentfonds werden, sofern sie in Euro-Währungen veranlagen, auf Euro umgerechnet.
Möglicherweise werden Fonds, die z.B.
in D-Mark und Franc veranlagt haben, nach der Euro-Umstellung zusammengelegt, aber das bleibt den Fondsgesellschaften überlassen.
Noch in Diskussion ist die Änderung bei Aktien.
Als wahrscheinlichste Variante gilt die Umstellung auf Quotenaktien.
Der Anteil einer Firma wird dann nicht mehr in Schillingbeträgen ausgedrückt, sondern direkt als Bruchteil des Grundkapitals.
Damit vermeidet man unrunde Nominalbeträge, die durch die Umrechnung in Euro entstehen.
An dem Wert des Firmenanteils ändert sich durch die Umstellung auf Quotenaktien nichts.
Eine derartige Regelung wird auch in Deutschland vorbereitet.
Dividenden werden übrigens ab 01.01.1999 in Euro-Gut geschrieben, zum selben Datum wird auch die Kursangabe an der Börse auf Euro umgestellt.
Damit soll möglichst früh ein großer europäischer Kapitalmarkt entstehen, eines der Hauptziele der Währungsunion.
Der europäische Finanzmarkt ist in seiner Dimension mit dem amerikanischen vergleichbar.
Allerdings fehlt noch ein Haupthandelsplatz, wie etwa die Wall Street in New York.
Eine solche Hauptbörse muss sich in Europa erst noch herausbilden.
Die Wiener Börse wird ums Überleben kämpfen müssen.
Als Vorbereitung wurde die Wiener Börsekammer bei 1.
Juli in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Um eine ganz andere Börse geht es in der nächsten Folge, nämlich um die Geldbörse.
Umrechnungskurse und Preisauszeichnung im Handel sind die Themen der nächsten Folge am Montag.
Die Diskussion um den Hubschrauberrettungsdienst in Österreich tritt in eine neue Phase.
Innenminister Karl Schlögl ist fest entschlossen, der jahrelangen Ungewissheit, ob die Hubschrauber weiterhin fliegen werden, ob das ganze System privatisiert werden soll oder ob und wie viel die Geretteten künftig selbst zahlen sollen, ein Ende zu bereiten.
Schlögls Zielsetzung dabei, die Rettungshubschrauber des Innenministeriums sollen auf jeden Fall weiterfliegen und für die Patienten soll ein Rettungsflug weiterhin im Prinzip kostenlos sein.
An insgesamt 14 Standorten quer durch Österreich sind Rettungshubschrauber stationiert.
Sieben gehören dem Innenministerium, einer dem Bundesheer und sechs dem ÖAMTC.
Sowohl die Hubschrauber des Innenministeriums als auch die des ÖAMTC fliegen unter dem Strich Defizite ein.
Wobei der ÖAMTC sich alles in allem ein bisschen leichter tut mit der Finanzierung.
Er hat einige Privatversicherungen als Sponsoren gewonnen und er übt mehr Druck auch auf ausländische Versicherungen aus, die Kosten für einen Patiententransport letztlich doch zu übernehmen.
Die Basisfinanzierung der Innenministeriumshubschrauber beruht auf mehreren Säulen.
Prinzipiell gilt, dass alles, was medizinisches Personal oder Gerät ist, sowie die Einsatzstellen selbst von den Ländern gestellt werden.
Den Flugbetrieb, also Piloten und Maschinen, stellt der Bund.
Diese Aufteilung klingt allerdings in der Theorie einfacher als sie in der Praxis ist.
Am Beispiel der in den Hubschrauber eingebauten medizinischen Geräte etwa heißt das, als fester Teil des Hubschraubers wären das Bundeskosten, als medizinische Geräte müssten sie aus den Länderbudgets bezahlt werden.
Innenminister Karl Schlögl will solche Fragen nun endgültig klären.
Ziel soll es sein, dass jeder sich gemeinsam mehr beteiligt, als das bisher der Fall gewesen ist, dass die neue Hubschrauber-Generation finanziert werden kann.
Es soll so sein, dass die Aufgaben neu bewertet werden, dass zusätzlich auch möglich sein soll, bei Freizeitunfällen auf private Versicherungen als Kostenträger zurückgreifen zu können.
Darum wollen wir auch ein eigenes
gesetzt dafür verabschieden, dass das möglich macht.
Und schlussendlich soll der Hauptverband, der Sozialversicherungsträger und die AVA mehr zahlen, als das bisher der Fall war.
Die Unfallversicherung lässt durchaus Bereitschaft zu einer höheren Kostenbeteiligung als bisher erkennen.
Das Innenministerium fliegt zurzeit nicht kostendeckend, aber wir sind an einer flächendeckenden Versorgung mit Notarzt-Hubschraubern interessiert, sagt etwa AUVA-Generaldirektor Wilhelm Thiel.
Deutlich zurückhaltender ist man im Hauptverband der Sozialversicherungen.
Kostenbeteiligung wie bisher an den Rettungsflügen ja, aber keine Beteiligung an den Kosten für Maschinen oder Piloten, lautet die Devise.
Der Innenminister will künftig aber auch, wie gesagt, vermehrt auf Gelder der Privatversicherungen zurückgreifen.
Das kann er zur Zeit nicht, denn wenn der Flug für den Patienten kostenlos ist, zahlt auch die private Versicherung nichts.
Kostenlos für den Patienten soll die Flugrettung auch in Zukunft bleiben, versichert Schlögl.
Das stelle ich mir so vor, dass auch in Zukunft die Hubschrauberrettung für den einzelnen Betroffenen kostenlos ist.
Aber dort, wo eine Privatversicherung da ist, soll diese Privatversicherung auch möglich sein einzuholen.
Das heißt, künftig wird auch das Innenministerium den Hubschrauberpatienten eine Rechnung für den Transport stellen, weil das einfach die Voraussetzung dafür ist, an die Gelder der Versicherungen heranzukommen.
Der Innenminister soll aber die Möglichkeit haben, in Härtefällen auf die Bezahlung zu verzichten.
Und das wird in der Praxis wohl auch dann der Fall sein, wenn der Patient ganz einfach nicht privat versichert ist.
Ein Trick, mit dem die Privatversicherer ganz und gar nicht einverstanden sind.
Wenn unserem Versicherungskunden tatsächliche Kosten entstehen, werden wir bezahlen.
Wenn nicht, dann zahlen wir auch nicht.
So der eiserne Grundsatz der Privatversicherungen.
Den umgekehrten Weg, dass überhaupt nur dann Kosten entstehen, wenn feststeht, dass jemand entsprechend versichert ist, den lehnen die Privatversicherer ab.
Dem Innenminister stehen also noch ausführliche Gespräche mit allen Beteiligten bevor.
Eines ist für Schlögl aber fix.
Privatisieren will er den Rettungshubschrauberdienst nicht.
Ich glaube, dass gerade im Bereich der Ersten Hilfe, der Rettung von Menschen, die in Not sind, der österreichische Staat, ob das jetzt der Bund oder die Länder sind, weiterhin federführend tätig sein soll.
Die grundsätzlichen Finanzprobleme der Rettungshubschrauber werden mittlerweile ja deutlich verschärft.
Aus Sicherheitsgründen müssen nämlich in den kommenden Jahren alle alten einmotorigen Hubschrauber gegen zweimotorige ausgetauscht werden.
Kostenpunkt für eines dieser neuen Fluggeräte rund 35 Millionen Schilling.
Vom Hubschrauberrettungsdienst jetzt zur Bahn.
Die ersten österreichischen Doppelstockwagons fahren seit heute planmäßig auf den Strecken der ÖBB.
Insgesamt 240 Wagen im Gesamtwert von dreieinhalb Milliarden Schilling sind bestellt.
Die Hälfte zahlt das Land Niederösterreich.
Die neuen Wagons werden auf den Pendlerstrecken von Niederösterreich nach Wien eingesetzt.
Vorerst fahren sie aber außerhalb der Spitzenzeiten.
Warum dem so ist, darüber informiert Stefan May.
Selten zuvor hatten die Bundesbahnen die Werbetrommel so intensiv gerührt wie für den neuen Doppelstock-Waggon, genannt City Shuttle.
Gestern durfte die Bevölkerung ihn zwischen Wiener Neustadt und Neunkirchen ausprobieren.
Eine Woche lang gibt es ihn gratis.
Es handelt sich um eine Konstruktion, die andere Länder schon lange besitzen.
Insbesondere Frankreich und die Deutsche Demokratische Republik haben Doppelstock-Garnituren schon sehr früh im Nahverkehr eingesetzt.
Die Schweiz betreibt seit heuer sogar ihre Intercity-Schnellzüge mit Zwei-Etagen-Fahrzeugen.
Die ÖBB haben nun das Rad neu erfunden und gemeinsam mit Siemens SGP ein eigenes Modell herausgebracht.
Das neue Design mit dem grauen und roten Flächenanstrich geben dem ohne dies schon bulligen Fahrzeug eine etwas globige Note.
Vom neuen Zeitalter des Komforts im Nahverkehr, das nun anbreche, schwärmt ÖBB-Generaldirektor Helmut Draxler.
Fuß- und Kopfstützen wird es geben und Tischchen.
Was es nicht geben wird, ist die Information, wohin der Zug unterwegs ist.
Auf die gewohnten Zielschilder an der Front und an den Seitenwänden wurde verzichtet.
Und auch aus dem Einsatz zur Erweiterung der Transportkapazität in den überfüllten Pendlerzügen wird vorerst nichts.
Das Kursbuch vergräbt Österreichs erste Doppelstockgarnitur in der Fahrgastschwachenzeit, jetzt zu Mittag zwischen Wien und Peierbach-Reichenau.
Die ÖBB wollen nicht den Unmut der Pendler erregen, sollte es zu technischen Kinderkrankheiten der neuen Fahrzeuge kommen, wie dies kürzlich wochenlang zwischen Wien und Sopron mit Verspätungen und Ausfällen der Fall war, wo die ebenfalls neuen Wendezüge eingesetzt sind.
Bei Wendezügen, im Englischen prägnant Push-Pull-Trains genannt, zieht die Lok den Zug in die eine Richtung und schiebt ihn in die andere.
Nun soll auch der Doppelstockzug im Wendebetrieb eingesetzt werden.
Das aber dürfte noch nicht klaglos funktionieren, weshalb er vorerst nur aus fünf Waggons besteht.
Von Kapazitätserweiterung also keine Rede.
In die Steiermark können die Züge auch nicht fahren, denn NÖ wehrt sich gegen den Semmering-Basistunnel und für die alten Tunnels auf dem Semmering sind die Doppelstockwagons zu dick.
Nebenbei könnte es ohne dies schwierig werden, die Züge auch in anderen Bundesländern einzusetzen, denn das Land NÖ will auf ihnen das Hoheitszeichen seiner Mobilität, das Wiesel, aufpinseln lassen.
Dann würde aber der Bundesbetrieb ÖBB den Weg Richtung Provinztramwei einschlagen.
In zwei Monaten beim endgültigen Einsatz im Pendlerzügen wird man zudem wissen, ob die Österreicher auf ihren Fahrten ein Obergeschoss schätzen.
In den ehemaligen Wiener Stock-Autobussen haben sie es nicht getan.
Vom Fliegen war schon die Rede, von der Bahn jetzt zum Auto.
Happy Birthday 500.
Heute vor 40 Jahren lief in der Steiermark das erste Auto von 60.000 vom Band, der Steierpuch 500.
Eine legendäre Konstruktion des ebenso legendären Steierkonstrukteurs Hans Ledwinker.
Produziert wurde er in verschiedenen Ausführungen und BS-Kategorien bis Anfang der 70er Jahre.
Hans Christian Unger hat den folgenden Bericht gestaltet.
Keine drei Meter lang, in der ersten Version stolze 16 PS unter der Haube, 5 Liter Treibstoffverbrauch, 100 Kilometer Höchstgeschwindigkeit und ein Fetzendachl, das einem die Freiheit der Landstraße genießen lässt.
Keine zwei Jahre nach dem Abzug der Besatzungsmächte, der erste vierrädrige Untersatz, made in Austria.
Der Motor zumindest.
Die Karosserie-Teile wurden aus Italien geliefert.
Der Puch 500, damals fahrbarer Ausdruck dafür, ich kann mir's leisten.
Erik Teichmann, sachkundiger Veteranen-Fan, kurft heute noch damit herum.
Man hat damals versucht, einfach ein Statussymbol zu erlangen und das waren vier Räder.
Das heißt, man ist von dem Motorrad oder dem Roller einfach aufgestiegen in die Klasse der Herrenfahrer sozusagen.
Die technischen Details waren sicherlich keine Errungenschaften.
Das Besondere an dem Fahrzeug war einfach, dass es kompakt und klein war und trotzdem ein Raumwunder mehr oder weniger.
Das heißt, ich habe in diesem Fahrzeug zum Beispiel eine Kopffreiheit, die Sie in einem modernen Fahrzeug heute oft suchen.
Ein Raumwunder nicht zuletzt, weil sich die Bodenplatte nur wenig Zentimeter über dem Straßenniveau befindet.
Ein Hüpfer, liebevoll auch Buchschammerl genannt, dem auch Witze nicht erspart blieben.
Ja zum Beispiel, wenn einem die Dackeln auf dem Straßenrand so hineinschauen, da kann man sich nur in einem Buch 500 bewegen.
Noch im ersten Produktionsjahr wurden 1000 Stück zum Preis von 24.000 Schilling verkauft.
Zwei Jahre später schon, und das war dann der Rekord, 8300.
Und der Puch wurde immer stärker.
Erich Deichmann?
Begonnen wurde mit 16 PS im 57er Jahr.
Man hat dann doch schnell festgestellt, dass gerade auf den bergigen Straßen Österreichs noch mehr gefordert ist.
Und natürlich ist auch immer mehr Verkehr auf die Straßen gekommen.
Es sind zum Beispiel die Lastwägen immer schneller geworden.
Und um ein sicheres Überholen zu gewähren, musste man dann natürlich mitziehen.
Und dann sind Leistungssteigerungen auf 19 bzw.
19,8 PS erfolgt.
Es ist dann auf 30 bzw.
bis zu 40 PS wirklich gebaut worden und im Rennbetrieb noch viel, viel mehr.
Und die kurven heute noch bei Rallys und Veteranenbergrennen erfolgreich herum.
Ende der 60er begann es damit den Puch 500er bergab zu gehen.
Eingestellt wurde die Produktion 1973.
Ein florierendes Exportgeschäft gab es ohnehin nie.
Und die deutsche Konkurrenz hatte bereits ihren Siegeszug Richtung Österreich angetreten.
In erster Linie kann man sagen, dass das Fahrzeug relativ schnell in Österreich zum kleinsten Auto geworden ist.
Das heißt, er ist preislich zu teuer gewesen.
Es ist das Hauptkonkurrenzprodukt der VW Käfer gewesen.
Und jeder, der konnte, hat sich sofort einem VW Käfer zugelegt.
Ein halbwegs gut erhaltenes Modell kostet heute 50.000 Schilling.
Und Fans haben oft noch 100.000 dazu hineingesteckt, um mit einem fast schon Fabrik-Neuen 500er jetzt wieder aufsehen zu erregen.
Mit einem Stück fahrbarer österreichischer Wirtschaftsgeschichte.
Denn Bruno Kreiskis' Austro-Porsche, der blieb bloß eine Vision.
Am Samstag, dem 4.
Oktober, laden die Vereinigten Bühnen zur Welturaufführung des Musicals »Tanz der Vampire«, der Musical-Fassung von Roman Polanskis Filmklassiker.
Roman Polanski hat Dorothee Frank eines seiner seltenen Interviews gegeben.
Im folgenden Beitrag hören Sie auch Musikausschnitte, die stammen allerdings nicht aus der von Michael Kunze getexteten deutschsprachigen Fassung, sondern noch von einem englischsprachigen Demoband.
Der Tanz der Vampire, die märchenhafte Geschichte vom beherzten aber tollpatschigen Vampirforscher Professor Abrontius und seinem hübschen Jungen Atlatus Alfred, die gemeinsam ausziehen, um den transsilvanischen Blutsaugern den Garaus zu machen.
Nach tapfer bestandenen Gefahren im Spukschloss des Grafen von Krolog und seines Hofstaats, endet die Aktion auf völlig unerwartete Weise in einem Fiasko.
Denn die Vampire, die sind eben doch schlauer als die Menschen.
Genau 30 Jahre nach der Entstehung des Kinoklassikers »Tanz der Vampire« erzählt Roman Polanski diese märchenhaft-satirische Geschichte nun nochmals, aber mit anderen Mitteln.
Man sollte sich keine Bühnenkopie des Films erwarten.
Die Geschichte ist mehr oder weniger dieselbe.
Und die Balance zwischen Humor und Horror
Roman Polanski hat die Story im Wesentlichen beibehalten, ebenso die Balance zwischen Humor und Horror.
Aber in einem Musical wird schließlich gesungen, da braucht es mehr psychologische Feindzeichnung, mehr Interaktion zwischen den Figuren, damit sie auch einen Grund haben zu singen.
Roman Polanski erklärt das an einem Beispiel.
Im Film wird Sarah, die schöne Tochter des jüdischen Gastwirts, von dem Vampir ganz aus heiterem Himmel gebissen und geholt.
Im Musical dauert das länger, da muss sie erst verführt werden.
Und hier ein Ausschnitt aus dieser Verführungsszene.
I feel a little bit terrified and drawn by something I can't withstand Turn around bright eyes Every now and then
Die Vampire, diese Untoten, die sich nächtens aus ihren Särgen erheben und Jagd auf Menschen machen, sie sind schon im Film nicht bloß Ungeheuer, sondern strahlen ihre eigene Würde und Grandiosität aus.
Im Musical geht Roman Polanski noch etwas weiter.
Früher oder später geben uns die Vampire zu verstehen, ihr alle seid ein bisschen so wie wir.
Vampire stehen wohl auch ein bisschen für sexuelle Andersartigkeit.
Vampirismus ist eine Art Krankheit, die sich ausbreitet, ähnlich wie Geschlechtskrankheiten.
Der Vampir-Mythos hat etwas mit der Beobachtung des Lebens überhaupt zu tun.
Das zentrale Symbol daran ist der Umstand, dass ein Mensch, der von einem Vampir gebissen wird, eben selbst zum Vampir wird.
Steve Barton, das Ungeheuer aus Die Schöne und das Biest am Raimund-Theater, singt die Rolle des Grafen von Krolog.
Die noch sehr junge Grazerin Cornelia Zenz ist die Sarah, Gernot Kranner spielt die Einstein-Parodie, Professor Abrantius, Arsaz, der Graf Andraschen, Elisabeth, gibt den Alfred.
Weil die Produktion von Tanz der Vampire extrem arbeitsaufwendig ist, konnte Roman Polanski von Wien aus noch keinen Abstecher in seine Heimatstadt Krakau machen, die er Anfang der 60er Jahre verlassen hat.
Jede Ecke, jedes Fenster dieser Stadt wecken in ihm eine Flut von Erinnerungen.
Es ist als ob er erst gestern fortgegangen wäre.
Roman Polanskis Musical »Tanz der Vampire« erlebt am kommenden Samstag im Raimond Theater seine Welturaufführung.
Roman Polanski inszeniert übrigens selbst und Komponist ist Jim Steinman.
Das Team des Mittagsjournals verabschiedet sich.
Herbert Hainer, Technik, Wolfgang Wittmann, Regie und Hans-Christian Scheidt war am Mikrofon.