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KI-generiertes Transkript
Ilse Oberhofer begrüßt Sie und führt Sie durch die Sendung.
Einen historischen Schritt hin zu einem gemeinsamen Europa, das soll der EU-Gipfel in Luxemburg gebracht haben.
Allerdings, der Weg ist lang und leicht, wird es auch nicht werden.
Günter Schmid analysiert, was auf dem Tisch liegt.
Die Grünen wählen heute ihren neuen Wundesprecher.
Für uns berichtet Helma Poschner vom Parteitag in Wien.
Mehr Güte und Barmherzigkeit von der Kirche, das wünscht sich der ehemalige Tiroler Bischof Reinhold Stecher.
Er legt den Finger auf manche Wunde.
Ein Thema aufgegriffen heute auch von fast allen Zeitungen.
Auf den Christkindl-Märkten haben wir uns umgehört.
Punschstimmung allüberall.
Verdutzt sind viele, wenn dann der Alkomat ausschlägt.
Eine Reportage vor dem Hintergrund der 0,5 Promille-Entscheidung im Parlament.
Und im Journal zu Gast, das ist heute Wiens Staatsopernchef Johan Holländer.
Streitbar und alles andere als amtsmüde.
Das sind herausgegriffen einige unserer Themen in diesem ORF-Mittagsjournal, das Ihnen zunächst Nachrichten bietet, Herbert Slavik liest.
Österreich.
Beim Bundeskongress der Grünen wird heute der Wechsel an der Parteispitze vollzogen.
Einziger Kandidat für das Amt des Bundessprechers und für die Nachfolge von Christoph Kurherr ist der Wirtschaftsprofessor Alexander van der Bellen.
Der scheidende Bundessprecher Kurherr meinte in seiner Bilanz, eines seiner wichtigsten Anliegen sei ihm der Einsatz für die Jugend gewesen.
Nach der Wahl van der Bellens wollen die Grünen entscheiden, ob sie einen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl aufstellen wollen.
Europäische Union.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union sind neuerlich in Luxemburg zusammengekommen, um die Erweiterungspläne der EU festzuschreiben.
Zugleich wollen sie die Staats- und Regierungschefs aus Osteuropa und Zypern darüber unterrichten.
Polen, Ungarn, Tschechien, Estland, Slowenien und Zypern erhalten für die am 1.
April beginnenden Beitrittsverhandlungen offizielle Einladungen.
Litauen, Lettland, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei werden zwar in den Erweiterungsprozess von Anfang an eingebunden, sollen aber zunächst nur mit finanzieller und technischer Hilfe für Beitrittsgespräche reif gemacht werden.
Der Türkei soll die Teilnahme an einer Europakonferenz angeboten werden.
Die Regierung in Ankara hat dieses Angebot als unzureichend zurückgewiesen.
In einem Entwurf der EU-Präsidentschaft für das Schlussdokument heißt es, die Türkei erfülle derzeit weder die politischen noch die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen.
Schweiz Die weltweite Öffnung der Finanzmärkte ist perfekt.
In der Nacht auf heute wurde in Genf ein Abkommen über die weltweite Liberalisierung der Finanzdienstleistungen erzielt.
Die Mitgliedstaaten der Welthandelsorganisation sind nun verpflichtet, der ausländischen Konkurrenz den Zutritt zu ihren Finanzmärkten zu garantieren.
Davon dürften vor allem große Firmen profitieren.
Das Volumen der betreffenden Märkte wird auf 373 Billionen Schilling geschätzt.
Tschechien Die Demokratische Bürgerpartei des scheidenden Ministerpräsidenten Klaus sucht bei einem außerordentlichen Parteitag einen Ausweg aus ihrer schweren Krise.
Im Mittelpunkt des zweiten Gegenparteitages in Pordebrady, 50 Kilometer östlich von Prag, steht die Frage, ob Klaus weiter Parteichef bleibt.
Klaus war Ende vergangenen Monats als Regierungschef einer Mitte-Rechts-Koalition wegen einer Parteispendenaffäre zurückgetreten.
Ägypten.
Bei dem ersten Überfall mutmaßlicher Moslem-Extremisten nach dem Attentat von Luxor ist in der oberägyptischen Unruhe-Provinz Minya ein Polizist getötet worden.
Bei dem Schusswechsel wurde auch einer der vier Attentäter erschossen.
Zwei Bauern erlitten Verletzungen.
Die Angreifer hatten aus einem Hinterhalt auf ein Polizeifahrzeug gefeuert.
Nordirland.
Offenbar protestantische Extremisten haben am Abend eine katholische Kirche in der Nähe der nordirischen Stadt Derry überfallen.
Verletzt wurde niemand.
Am Tag vorher waren Gerry Adams, der Chef der irisch-nationalistischen Sinn Fein-Partei, und der britische Premierminister Tony Blair zu einem als historisch bezeichneten Treffen in London zusammengekommen.
Heute soll in Derry, einer Hochburg der republikanischen nationalistischen Bewegung, wieder einer der umstrittenen protestantischen Märsche abgehalten werden.
Katholiken haben bereits Gegenkundgebungen angekündigt.
USA.
Ein amerikanischer Tabakkonzern hat heimlich genmanipulierte Pflanzen in Brasilien angebaut.
Das Unternehmen gab zu, damit den Nikotingehalt der Tabakpflanzen manipuliert zu haben.
Die daraus hergestellten Zigaretten sollen etwa zweimal so viel Nikotin wie üblich enthalten.
Bisher haben alle Tabakkonzerne in den USA bestritten, derartige Manipulationen anzustellen.
Starke Schneefälle im Westen, im Osten eher Regen, so präsentiert sich derzeit das Wetter.
Peter Sterzinger, was bringt das Wochenende?
Zunächst ist das erst der Anfang, es wird immer mehr winterlich.
Vorerst kommt die feuchte und allmählich kältere Luft stürmisch aus Nordwesten, bald aus Norden, ab Montag dann aus Nordosten und das bedeutet nächste Woche nachhaltige Zufuhr von Kälte aus Russland.
In den Alpen Westösterreich sind die Neuschnee im Jahr seit heute früh beachtlich und hier wird die Lawinengefahr als groß eingestuft.
Durch die Alpen abgeschirmt bleibt vorerst der Süden Österreichs.
Hier wird es erst im Laufe des Montags wieder winterlich.
Die aktuellen Meldungen Wien leichter Regen 6 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 7, St.
Pölten und Linz bedeckt 6, Salzburg leichter Regen 4, Innsbruck mittlerweile Schneeregen 2 Grad, Bregenz Regen 4, Graz wolkig 6 und Klagenfurt bedeckt 2 Grad.
Auch am Nachmittag überwiegen die Wolken, ab und zu kann es mit dem stürmischen Wind kurz auflockern.
Größere Wolkenlücken gibt es wieder in Osttirol, Kärnten und weiter bis zum Süden des Burgenlandes.
Von Norden her aber bis über den Alpenhauptkamm sowie in Ostösterreich schneit und regnet es zeitweise weiter, wobei die Schneefallgrenze bis zum Abend immerhin gegen 400 Meter sinkt.
Der Wind bleibt stark auf den Bergen stürmisch.
Die Temperaturen gehen jetzt zurück, die Nachmittagswerte liegen etwa zwischen 1 und maximal 7 Grad.
Über Nacht schneit es zwar vorübergehend weniger häufig, dafür aber tiefer herunter.
Auch im Wiener Raum könnte der Regen zumindest in Schneeregen übergehen.
Morgen Sonntag Schneefall in tiefen Lagen noch einmal, ein bisschen Regen, am Abend dann wohl nur noch Schneefall.
Noch einmal bleibt der Süden Österreichs dabei weitgehend ausgespart.
Der Wind lässt nach, die Lawinengefahr allerdings kaum.
Höchsttemperaturen morgen minus 1 bis plus 4 in 2000 Meter Höhe, minus 8 Grad.
Am Montag schneit es dann im Großteil Österreichs, also allmählich auch im Süden und auch im Osten kann sich eine Schneedecke bilden mit allen Problemen, Montagfrüh zum Beispiel für den Verkehr im Bereich Wien.
In den Tagen darauf wird es noch kälter, das heißt dann nur noch frostig, mit extrem kalten Nächten ab Mittwoch.
Dann dürfte es aber bis Freitag nicht mehr schneien.
Sieben Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Er hat die Einigung in den zwei großen Punkten gebracht, der EU-Gipfel von Luxemburg.
Die Erweiterung der Gemeinschaft ist absolut beschlossene Sache, nicht gerüttelt wird am Start des Euro, 1.1.1999.
Wobei aber sehr deutlich wurde, dass jene Länder, die anfangs nicht dabei sein werden, wie Großbritannien, Dänemark und Schweden, doch einen Fuß in der Tür haben möchten.
Am liebsten zwei Füße, der Gestalt
dass man in wichtigen Fragen letztendlich doch mitreden will.
Den elf Fixstartern, darunter auch Österreich, wird aber doch zugestanden, sich in einem informellen Euro-Club vorab sprechen zu dürfen.
Ganz sicherlich das Attribut historisch verdient aber die Entscheidung zur Einbeziehung der Länder Osteuropas, wobei diese Osterweiterung in mehreren Schritten und auf mehreren Ebenen laufen wird.
Aus Luxemburg, Günter Schmid.
Im Augenblick ringen die EU-Regierungschefs noch um einzelne Formulierungen für die schriftlichen Schlussfolgerungen ihres Gipfels.
Estland und Slowenien, die zu den ersten gehören werden, die neu in die Union kommen, haben bereits Pressekonferenzen angesetzt.
In der Sache ist nämlich alles längst klar.
Ab April wird mit den am besten geeigneten Beitrittskandidaten verhandelt.
Darüber können auch die verbalen Purzelbäume nicht hinwegtäuschen, die der Gipfel schlägt, um sich um eine Entscheidung zu drücken zwischen jenen, die mit allen Kandidaten gleichzeitig verhandeln wollen, und jenen, die zunächst nur mit einigen an den Verhandlungstisch möchten.
Und weil man sich nicht einigen konnte, macht man beides.
Für alle Kandidaten gleichzeitig beginnt der Erweiterungsprozess im März.
Damit dieser Prozess nach mehr ausschaut, als er ist, hat man gleich drei Seiten mit dem vollgeschrieben, was da passieren soll.
Mit allen gemeinsam will man über eine intensivierte Heranführungstrategie reden, über Beitrittspartnerschaften.
Alle werden sich an gemeinsamen EU-Bildungs- und Forschungsprogrammen beteiligen können, wodurch es den Staaten ermöglicht werden soll, sich mit den Arbeitsmethoden der Union vertraut zu machen.
Echte Beitrittsverhandlungen, wie sie vor einigen Jahren etwa mit Österreich geführt wurden, gibt es zunächst einmal nur mit Estland, Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien und Zypern.
Die Intensivverhandlungen mit Österreich haben etwas über ein Jahr gedauert.
Mit den sechs neuen wird das wesentlich länger sein.
Vor dem Jahr 2005 als Beitrittsdatum rechnet hier kaum jemand.
Und auch dann wird es längere Übergangsfristen in heiklen Bereichen wie Landwirtschaft oder Arbeitnehmerfreizügigkeit geben.
Beim zweiten großen Thema dieses Gipfels haben alle Formulierungskünste wenig genützt.
Da geht es darum, wie die wahrscheinlich elf Teilnehmer an der Eurowährung unter sich über Währungs- und Wirtschaftspolitik reden können.
Die Staaten, die aus freien Stücken beschlossen haben, beim Euro nicht mitzumachen, wollen zumindest mitreden.
Allen voran der britische Premierminister Tony Blair.
So kann es auch nicht gehen, fanden die anderen.
Man einigte sich darauf, sich nicht zu einigen.
Drei Prinzipien wurden festgeschrieben.
Erstens, der Ministerrat der 15 Finanzminister, der sogenannte Ecofin, bleibt das zentrale Beschlussorgan in der allgemeinen Wirtschaftspolitik.
Zweitens, die Euro-Länder dürfen unter sich über alles reden, was nur sie und ihren Euro betrifft.
Drittens, wenn da Themen darunter sind, die für alle 15 wichtig sind, sollen auch alle 15 darüber reden können.
Praktisch durchführbar ist das so eher nicht, weil ja etwa der Hinweis fehlt, was geschieht, wenn etwa die Briten ein Thema für allgemein interessant halten, die Eurostaaten aber der Meinung sind, das geht nur sie etwas an.
Da könnte man endlos streiten.
Es wird vermutlich sehr bald der Moment kommen, wo man zu diskutieren beginnt, wie man diese an sich vernünftigen Prinzipien konkret umsetzt.
Der Erste, der die Elf zu einer Eurositzung einberufen könnte, könnte übrigens Finanzminister Edlinger sein, der am kommenden Juli den Vorsitz bei den Finanzministern übernimmt.
Ja, und noch ein nicht ganz unwesentliches Ergebnis hat der Gipfel gebracht, obwohl das in keinem Dokument steht.
An diesem Wochenende hätte es die letzte theoretische, juristisch allerdings umstrittene Möglichkeit gegeben, den Beginn der Währungsunion noch zu verschieben.
Jetzt steht der 1.1.1999 wohl unwiderruflich fest.
Nun ist sie also beschlossene Sache, die Osterweiterung der EU vom Gipfel in Luxemburg, hat Günther Schmid berichtet.
Vorweihnachtlicher Konsens ist angesagt beim Bundeskongress der Grünen in Wien.
Noch klingen sie zwar ein bisschen im Ohr, die Dissonanzen, unter denen Christoph Korherr entnervt Handtuch bzw.
Funktion geworfen hat, aber nun soll alles anders werden.
Keine Kampfabstimmung, kein Messerwetzen mehr im Hintergrund, keine öffentliche Zerfleischung.
Wird er es wirklich schaffen, Alexander Van der Bellen, der sonierte Wirtschaftsprofessor, als Integrationsfigur die Grünen geeint agieren zu lassen?
Ein Thema steht ja schon an.
Welche Linie werden die Grünen in Sachen Bundespräsidentenwahl einschlagen?
Auch das soll ja entschieden werden.
Vom Parteitag der Grünen, Gerald Gross.
Ja, und gerade in dieser entscheidenden Frage gibt es bereits eine Festlegung.
Aber der Reihe nach, der Vormittag gehörte hier nämlich im Renaissance-Hotel im dritten Wiener Gemeindebezirk zunächst dem scheidenden Bundessprecher der Grünen, Christoph Kurherr.
Sein Abschied fiel unsentimental aus.
Ja, er verspüre Erleichterung.
wiederholte er vor den Delegierten des Bundeskongresses, was er seiner Partei mit auf den Weg gab, das Engagement für die Jugend verstärken und in Sachen Umweltpolitik nicht das Licht unter den Scheffel stellen.
Die von den Grünen forcierte ökologische Steuerreform, sagte Koerher, sei ein allseits auch von Wissenschaftlern anerkannter Weg.
Koerher spart bei seinem Abschied aber auch nicht mit Kritik an parteiinternen Querellen
und erübt auch Selbstkritik.
Ich glaube sehr persönlich, dass es nicht programmatische Defizite sind, die uns immer wieder Kritikpunkte einräumen.
Das Gefühl ist, dass wir lernen müssen, ein Mindestmaß von Kooperationsfähigkeit auch nach außen hin darzustellen.
Und da stelle ich mich ja gerne her und sage, da habe ich auch einige Fehler gemacht.
Nach einer unvermeidlichen, möchte man fast sagen, Debatte über Fragen der Tagesordnung folgt der Auftritt des Nachfolgers.
Alexander Van der Bellen ist der einzige Kandidat für das Amt des Bundessprechers.
Der 53-jährige Universitätsprofessor für Volkswirtschaft steht entspannt und locker am Rednerpult.
Immer wieder wird seine Präsentation durch Applaus unterbrochen.
Gleich am Anfang trifft Van der Bellen eine Klarstellung in Sachen Bundespräsidentschaftskandidatur.
Ich werde nicht kandidieren.
Alle meine Freunde und die, die mich weniger mögen, haben mir gleichzeitig abgeraten.
Das ist wahrscheinlich hinreichend genug.
Zweifel besteht allerdings an der Wahl van der Bellens zum neuen Bundessprecher der Grünen.
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit jedem Einzelnen, jeder Einzelnen.
vorausgesetzt, ihr schenkt mir euer hinreichendes Vertrauen.
Ich weiß nicht, wo man das ansiedeln soll.
Auch wieder meine Sympathisanten sagen, naja, nimm's doch an.
Und die anderen sagen, naja, aber zwei Drittel mindestens.
Also ich denke, in der Größenordnung sollte sich bewegen.
Ich bitte jeden einzelnen von euch, der noch schwankt, überlegt es euch, macht es mir nicht schwerer als notwendig.
Am frühen Nachmittag spätestens wird man es dann genau wissen.
Van der Bellen hat sich hier zunächst nicht als trockener Wirtschaftsprofessor, sondern als durchaus launiger Kommentator der österreichischen Innenpolitik präsentiert, der die Lacher immer wieder auf seiner Seite hatte.
Die große Koalition ist Van der Bellen überzeugt, eine nur noch die gegenseitige Abneigung und das Interesse an der Machterhaltung.
Für ihn sei daher klar, dass in Zukunft eine der beiden Parteien
mit der FPÖ zusammengehen werde.
Und das sei durchaus auch ein Auftrag für die Grünen, ordentliche Oppositionspolitik zu machen.
Soviel vom Bundeskongress der Grünen fürs Erste und zurück ins Journalstudio.
Danke, Gerald Kross.
Eine Strafpredigt für den Vatikan, so ähnlich titeln heute viele Zeitungen, wenn sie über jenen Brief berichten, den der ehemalige Tiroler Diözesanbischof Stecher nach seinem Abschied an mehrere Bischöfe gerichtet hat.
Bekannt geworden ist dieses brisante Schreiben durch einen Bericht von uns gestern im Morgenjournal.
Noch im Verlauf des Tages gingen die Wogen hoch, wobei Stecher-Nachfolger Kotgasser, aber auch der Sprecher der Bischofskonferenz, der steirische Bischof Weber, grundsätzlich voll hinter Stechers Aussagen stehen.
Nicht bekommen hat den Brief möglicherweise der Sankt Pöltner-Diözesanbischof Krenn.
Er sagte uns, ich habe diesen Brief nicht gelesen und werde ihn auch nicht lesen.
Im Übrigen halte er ihn für wenig belangvoll.
Worum geht es Reinhold Stecher in seinem bitteren Klagen?
Der Vatikan habe das Image der Barmherzigkeit verloren und sich das der harten Herrschaft zugelegt.
Das ist sein Befund.
Kirchliche Autoritätsausübung sei oft wichtiger als das, was Jesus gesagt und gewollt hat.
Im Zentrum der Kritik Stechers die starre römische Haltung gegenüber dem Zölibat und der Arbeit der Laien in der Kirche, die würden nach wie vor nur als Notnagel angesehen, siehe das jüngste Dekret aus Rom.
Werden Stechers leidenschaftliche, mahnende Worte irgendwas bewirken können?
Wolfgang Fuchs mit Meinungen österreichischer Zeitungen heute dazu.
Dem Kurier ist es nicht nur eine ganze Seite drei wert, sondern sogar den Aufmacher und auch fast alle anderen österreichischen Zeitungen beschäftigen sich heute sehr prominent mit Stechers Kritik an der Amtskirche.
Die Kommentatoren sind dabei gar nicht freundlich.
So schreibt etwa der Standard Stechers Analyse ist in allen Punkten zuzustimmen.
Es fehlt aber der letzte entscheidende Schritt.
Die Änderung der Struktur der römisch-katholischen Kirche, die solche Verhältnisse in Zukunft verhindert.
Selbst wenn ein gemäßigter Mann die Nachfolge von Johannes Paul II.
antreten sollte, ist die Gefahr nicht gebannt, dass es neuerlich zu einem autoritären Rückfall kommt.
Die Presse schreibt in ihrem Kommentar auf Seite 1 gar von Stechers Paukenschlag.
Ein halbes Jahr vor der Pastoralvisite des Papstes in Österreich sind plötzlich die Gewichte innerhalb der katholischen Kirche neu verteilt.
Nach der geradezu sensationellen Positionierung Stechers sind Betreiber und Sympathisanten des Kirchenvolksbegehrens gestärkt.
Der ehemalige Innsbrucker Diözesanbischof hat die Sorgen dieser Aktion angesprochen, hat Verständnis für ihr Anliegen gezeigt und sich auf die Seite der halben Millionen Unterzeichner geschlagen.
Auch die Tiroler Tageszeitung erwartet entscheidende Auswirkungen auf die Kirche.
Die davon ausgelösten Wogen werden in der gesamten deutschsprachigen katholischen Kirche dermaßen hochgehen, dass die Brandung die Mauern des Vatikanen erreichen wird.
Leise Kritik an Stecher kommt lediglich von der kleinen Zeitung.
Die der Kirche nahestehende Grazer Zeitung empfindet es als späte Kritik.
Es ist auffallend, dass Bischöfe häufig dann doppelt mutig werden, wenn sie den Hirtenstab aus der Hand legen.
Zwar hat sich der Tiroler Bischof schon in seiner aktiven Zeit in markanter Weise zu Wort gemeldet, dass der Tiroler Hirte diesen Schritt erst in den Tagen seines Pensionsantrittes gemacht hat, lässt allerdings den Schluss zu, dass auch er selbst viele Jahre der von ihm kritisierten Zementierung vorhandener Ordnungen erlegen ist.
Die seltsame Scheu aktiver Bischöfe vor Kritik gegenüber den Verwaltungspraktiken des Vatikan mutet sonderbar an.
Wie soll Rom je lernen, wenn es am offen geäußerten Widerstand der Amtsträger fehlt?
Eine Presseschau war das von Wolfgang Fuchs.
Seit gestern ist es fix.
In Zukunft, wahrscheinlich schon ab 1.
Jänner, gilt für Autofahrer eine Promillgrenze von 0,5.
Wie viel oder eigentlich wie wenig darf man trinken, um unter diesem Limit zu bleiben?
Nathalie Knaus ist dieser Frage nachgegangen und hat sich gestern Abend auf Weihnachtsmärkten umgeschaut.
Dort, wo neben Christbaumkugeln und Lebkuchen vor allem Glühwein und Punsch angeboten werden.
Ausgerüstet war meine Kollegin mit einem Alkoholtester, einem Gerät, das schon nach acht Sekunden Hineinblasen zeigt, wie hoch der Promillengehalt wirklich ist.
Was haben Sie da getrunken?
Glühwein.
Wie viel hätten Sie jetzt pro Mille, wie viel haben Sie getrunken?
Einen.
Was glauben Sie, hat man nach einem Glühwein?
Keine Ahnung.
Sie haben 1,2 Promille.
Na ja, ist auch ein Glühwein heute.
Kinderpunsch, Kinderpunsch.
Kinderwunsch.
Das heißt, Sie hätten kein Problem für mich probeweise einen Alkomaten zu blasen?
Ja.
Was glauben Sie, wie viel Alkoholgehalt hat ein Kinderwunsch?
Ja, 0,3.
Probieren wir es aus?
Ja, freu ich mich.
0,8.
Ich geh mich beschweren.
Gut, man baut ja wieder ab jetzt, oder nicht?
Darf ich fragen, was Sie hier getrunken haben?
Kinderpunsch.
Kinderpunsch.
Was glauben Sie, wie viel Alkoholgehalt hat man nach so einem Kinderpunsch?
Zu viel fürs Autofahren.
Was schätzen Sie, wie viel Promille hätten Sie nach diesem Kinderpunsch?
Keine Ahnung.
Das ist jetzt 1,3, 1,4 ungefähr.
Und es war auch nur ein Kinderpunsch?
Nein, es ist der vierte.
Was haben Sie getrunken?
Einen Punsch.
Was glauben Sie, wie viel Promille Sie nach einem Punsch haben?
0,2.
Nein, es ist der zweite, aber das stimmt jetzt.
Was?
1.
1,2.
Das heißt, Sie haben sich um nur eine Promille ungefähr verschätzt.
Das ist ja nicht so viel, oder?
Und was trinken Sie Gutes?
Ich trinke einen Kinderpunsch.
Wie viele Promille hat man nach so einem Kinderpunsch?
Vom Kinderpunsch hoffentlich gar keine.
Wo muss ich reinbleiben?
Was schätzen Sie jetzt?
Wie viele Promille haben Sie jetzt?
Nein, ich sage 0,5.
0,6.
Sie haben 1,2 Promille.
Nein, das stimmt nicht.
Das kann nicht sein.
Was habt ihr in dem Kinderpunsch drinnen?
Was haben Sie denn getrunken?
Einen Punsch.
Was glauben Sie über so einen Punsch für einen Promillegehalt?
Das würde mich eigentlich interessieren einmal.
Sie haben ein bisschen über 0,8.
Toll.
Was war das für ein Punsch?
Wie man sieht, ein guter.
Promille Navidad möchte man da am liebsten mitsingen.
Übrigens zur Beruhigung für die Eltern, was als Kinderpunsch verkauft wird, enthält sicher keinen Alkohol.
Unsere befragten Christkindlmarktbesucher haben ganz sicherlich nicht aus dem Kinderheferl getrunken, meint Natalie Knaus.
Und auf die Frage übrigens, wie die Befragten nach Hause kommen, haben alle Testpersonen geantwortet, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxis.
In Tschechien entscheidet sich heute und morgen das politische Schicksal des vor zwei Wochen zurückgetretenen Premiers Vaclav Klaus.
Auf dem am frühen Nachmittag beginnenden Sonderparteitag seiner Demokratischen Bürgerpartei, ODS, bei Prag, kandidiert Klaus neuerlich für den Vorsitz.
Seine Wahl gilt als sicher, die Auswirkungen auf die Krise der tschechischen Gesellschaft könnten allerdings gravierend sein, meint Reinhold Koch in Prag.
Pünktlich zum ODS-Sonderparteitag lieferten Tschechiens Demoskopen die aktuelle Meinung der Bürger.
Danach möchten 74 Prozent, dass sich der noch amtierende Premier Václav Klaus aus der Politik zurückziehen soll.
Doch der tritt morgen Vormittag als aussichtsreichster Kandidat zur Wahl des ODS-Vorsitzenden an.
Einziger Rivale ist der frühere Innenminister Jan Rummel.
Der ODS-Sonderparteitag muss zeigen, ob die noch immer stärkste parlamentarische Partei Tschechiens den Willen hat, die Finanzskandale aufzuklären, über die Klaus vor zwei Wochen als Premier stolperte.
Der Parteitag muss weiter eine Haltung zu der Gruppe um Jan Rummel und Finanzminister Ivan Pilip finden, die sich gegen Klaus wandten und vielen deshalb als Königsmörder gelten.
Eine Spaltung der ODS über dieses Problem ist nicht ausgeschlossen.
Und schließlich geht es darum, ob die Partei weiter mitregieren will.
Watzlaff-Claus möchte sie jedenfalls in die Opposition führen.
Kurzfristig müsste also die Übergangsregierung, die das Land bis zu vorgezogenen Neuwahlen verwalten soll, ohne die ODS auskommen und hätte folglich eine sehr schmale parlamentarische Basis.
Mittelfristig kann eine erneut von Watzlaff-Claus geführte ODS stabiles Regieren selbst nach Neuwahlen unmöglich machen.
Laut Umfrage wollen derzeit nur 18,5 Prozent der Tschechen die ODS wählen.
Damit erlege sie weit hinter den siegreichen Sozialdemokraten zurück.
Aber die hätten dann ein Problem mit Koalitionspartnern.
Allein mit den ihnen geneigten Christdemokraten des bisherigen Vizepremiers Josef Luchs schaffen die Sozialdemokraten kaum eine Mehrheit im Parlament.
Die seit 1992 mitregierende Demokratische Bürgerallianz will jedoch nicht mit den Sozialdemokraten in einem Kabinett sitzen.
Und eine große Koalition zwischen Sozialdemokraten und ODS wäre bei einem Parteichef Vaclav Klaus undenkbar.
Das Votum der Delegierten des ODS-Sonderparteitages wird deshalb mit großer Spannung erwartet.
Entscheiden sich die Delegierten für den Kandidaten Klaus, könnten sie Tschechien damit langfristig instabile Verhältnisse bescheren.
Auch Brasilien wird immer öfter zum beliebten Reiseziel für Sextouristen auf der Suche nach billigen Kindern und Jugendlichen.
In keinem anderen Land Lateinamerikas gibt es so viel Kinderprostitution wie in Brasilien.
Etwa eine halbe Million Mädchen arbeiten meist gezwungenermaßen als Prostituierte.
Die Katholische Jungschau unterstützt nun ein Hilfsprojekt in Brasilien, das den Kindern ein neues Leben ermöglichen soll.
Hören Sie mehr darüber von Andreas Bohus.
In einer der ärmsten Gegenden Brasiliens, dem Bundesstaat Rio Grande do Norte, kümmert sich eine private brasilianische Hilfsorganisation um die sexuell ausgebeuteten Kinder.
Drei Viertel der jungen Prostituierten leben eigentlich noch bei ihren Eltern und sichern mit ihrer Arbeit das Überleben der Familie.
Die meisten Mädchen kennen keinen Ausweg aus der Prostitution.
Nicht einmal die Hälfte verwendet Verhütungsmittel, nur etwa ein Drittel ist über die Gefahren von Aids informiert.
Die Kinder werden oft krank oder ungewollt schwanger.
Sie verlieren jedes Selbstwertgefühl, viele werden auch drogenabhängig, sagt Dilma Felisardo, die Leiterin des Hilfsprojektes.
Wir können es daher auf keinen Fall akzeptieren, dass Mädchen sexuell ausgebeutet werden, oft schon von acht Jahren an, und dass ihre Jungfräulichkeit bis zu einem Preis von 1.000 Dollar verhandelt wird.
Die Kinder sind vollkommen auf fremde Hilfe angewiesen.
Polizei und Behörden tolerieren den zunehmenden Sextourismus als durchaus willkommene Einnahmequelle, kritisiert die Projektleiterin.
Nur selten wird ein Sextourist tatsächlich verhaftet.
Den betroffenen Kindern ist damit aber auch nicht geholfen.
Das Projekt Casa Renascar – Haus der Wiedergeburt betreut insgesamt mehr als 1.500 Kinder und Jugendliche.
Die Mädchen bekommen etwas zu essen, sie lernen lesen und schreiben und erhalten eine Starthilfe für eine eigene Berufsausbildung.
Mehr als 90 Prozent der Prostituierten gelingt damit ein Start in ein völlig neues Leben.
Übrigens, die Drei-Königs-Aktion der Katholischen Jungschau unterstützt mit den Spenden, die die Sternsinger nach Weihnachten sammeln, dieses Projekt gegen Kinderprostitution in Brasilien.
Vielleicht denken Sie daran, wenn die kleinen Buben und Mädchen bei Ihnen daheim läuten.
Der Bombenanschlag auf das Regierungsgebäude im amerikanischen Bundesstaat Oklahoma im April 1995 war der schwerste Terroranschlag, der jemals in den USA verübt wurde.
Als Täter wurde bisher der amerikanische Rechtsradikale Timothy McVeigh zu Tod verurteilt.
Das Urteil ist aber noch nicht vollstreckt worden.
Offen blieb aber die Frage, ob es noch weitere Täter gab oder ob es sich bei dem Anschlag gar um eine Verschwörung von paramilitärischen Gruppen gehandelt hat.
Seit einigen Tagen steht nun Terry Nichols, ein mutmaßlicher Mittäter in den USA, vor Gericht.
Heinz Eppler aus Washington dazu.
In nur acht Tagen hatte die Verteidigung von Terry Nichols 92 Zeugen aufgerufen.
Es ging ja naturgemäß darum, bei den geschworenen Zweifel an der von der Anklage behaupteten Komplizenschaft von Terry Nichols zu erwecken.
Und dem Hauptverteidiger Michael Tiger, der gerne erzählt, dass er vor 30 Jahren ein führender Anti-Vietnam-Aktivist mit langen Haaren und erhobener Faust war, dem Verteidiger also scheint dies auch einigermaßen gelungen zu sein.
Denn er hat nur weidlich ausgenützt, was die Untersuchungsbehörden und die Regierung in den Wochen und Monaten nach dem Attentat selbst behauptet hatten.
Der wahre Komplize beim Oklahoma-Attentat sei noch flüchtig, hieß es damals, und das, obwohl Terry Nichols sich schon zwei Tage nach dem Attentat der Polizei gestellt hatte, weil er im Radio immer wieder seinen Namen gehört hatte.
Der große Unbekannte also, und ganz Amerika, hat noch den hunderttausendfachen FBI-Steckbrief in Erinnerung, der so gar nicht auf den Angeklagten, den schmächtigen 41-jährigen Nichols, passen will.
Zwar hat das FBI diesen Steckbrief inzwischen wieder eingezogen, aber die Verteidigung hat nichts unversucht lassen, diesen John Doe, wie in den USA die Unbekannten genannt werden, dem Gericht erneut in Erinnerung zu rufen.
Zum Beweis dafür, dass die Behörden den 10.000 Hinweisen auf den Unbekannten nur ungenügend nachkamen, als Nichols schon einsaß, ließ die Verteidigung zum Beispiel einen Restaurantbesitzer aufmarschieren.
Der bezeugte, er habe damals einen Tellerwäscher, auf dessen Ähnlichkeit mit dem Steckbrief angesprochen.
Der Mann sei daraufhin nicht mehr am Arbeitsplatz erschienen.
Das FBI davon verständigt, habe aber keinerlei Interesse gezeigt.
Die Ehefrau des Angeklagten, Marie Nichols, sagte aus, ihr Mann habe zur fraglichen Zeit seine enge Verbindung zu McVeigh schon gelockert gehabt.
Sie selbst habe ihrem Mann, der ins Waffengeschäft einsteigen wollte, dabei geholfen, auf einer Waffenmesse kleine Mengen von Ammoniumnitrat zu verkaufen, jenem Material also, dass der Anklage zufolge Hauptbestandteil der Oklahoma-Bombe war.
Nichols habe damals an einem neuen Leben gearbeitet und nicht an einer 2000-Kilo-Bombe.
Im österreichischen Gesundheitswesen muss gespart werden.
Daher werden immer wieder Möglichkeiten zur Kostensenkung gesucht.
Auch der Bereich der Freizeit und Sportunfälle bleibt von diesen Überlegungen nicht verschont.
Gestern Abend wurde in Kamprun anlässlich der alljährlich stattfindenden Sportärztetagung die Frage gestellt, wer soll für die Skiunfälle zahlen?
Denn die Kosten für die Bergung der Verletzten, für Krankenstand und manchmal auch für Invalidität gehen in die Milliarden, Wolfgang Bauer berichtet.
Immer wieder taucht die Frage auf, dass man zumindest einen Teil der Unfallkosten den Seilbahnen aufpummen könnte.
Diese Überlegungen lehnt Ingo Karl von den Bergbahnen St.
Johann in Tirol entschieden ab, denn dann müssten auch Brauereien oder Winzergenossenschaften für alkoholbedingte Verkehrsunfälle zur Kasse gebeten werden.
Auch den Skifahrern könne man keine zusätzlichen Kosten für etwaige Skiunfälle zumuten, etwa durch einen Aufschlag auf den Preis für die Liftkarte.
Es ist heute in Österreich so, dass sie für Transporte bei Sportunfällen mit jeder Kreditkarte versichert sind.
Wenn sie ÖSV-Mitglied sind, sind sie versichert.
Wenn sie heute beispielsweise irgendeinem anderen Sportverband angehören, sind sie versichert.
Wenn sie dem Alpenverein angehören, sind sie versichert.
Zusätzliche Versicherungskosten seien also den Skifahrern nicht mehr zuzumuten.
Könnte man dann nicht den Rotstift beim Rettungswesen ansetzen?
Häufiger Einwand, die Rettungshubschrauber sind zu aufwendig ausgerüstet und fliegen zu oft.
Wogegen sich Heinrich Thöni, Unfallchirurg im Krankenhaus Zell am See, heftig wehrt.
Denn so hätten 94% der Patienten, die mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 6 transportiert werden, zumindest eine Unterschenkelfraktur oder eine Gehirnerschütterung.
Und wer kann schon am Unfallort entscheiden, ob ein bewusstloser Skifahrer bald wieder aufwacht und mit der Seilbahn abtransportiert werden kann oder ob es sich um eine schwere Gehirnerschütterung handelt.
Wenn wir wollen, dass auch die komplizierte Gehirnerschütterung, die in den ersten Minuten schon eine Komplikation, eine Lebensgefährdung bedeuten kann, notärztlich versorgt wird,
dann müssen wir bei jeder Gehirnerschütterung ausrücken.
Und ich glaube, da sollte uns der Aufwand und das Geld auch wert sein.
Außerdem, so Unfallchirurg Töni, hätten viele Urlauber schlechte Erfahrungen mit der medizinischen Versorgung in irgendeinem Urlaubsland gemacht.
Und auf dieses Glatteis sollte sich ein Fremdenverkehrsland wie Österreich nicht begeben.
Und in den nächsten 20 Minuten in diesem Mittagsschanal Kultur, Kulturpolitik, ganz konkret Wiener Oper und der neue Roman von Robert Schneider.
Wieder einmal steht ein Wiener Operndirektor im Kreuzfeuer der medialen Kritik, Johan Holländer, seit 1992 allein amtierender Direktor des Hauses am Ring in Wien.
Fatale Sparpolitik, Visionslosigkeit und eklatante Fehlengagements sowie fehlende Risikobereitschaft bei der Spielplangestaltung.
Das sind nur einige der Vorwürfe von Seiten der internationalen Presse.
Verliert Österreichs teuerstes Kunstinstitut unter der Leitung von Johan Holländer wirklich an Reputation?
Oder ist das nur der Anfang der rituellen Hetzkampagne, die bislang noch fast jeden Staatsoperndirektor zu Fall gebracht hat oder wenigstens begleitet hat?
Johan Holländer bei Susanne Bruckner.
Im Journal zu Gast.
Herr Holländer, seit 1992 alleiniger Direktor der Wiener Staatsoper sind Sie in letzter Zeit immer häufiger in den vergangenen Tagen ganz massiv ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, und zwar nicht nur der heimischen Kritik.
Sie haben die Wiener Staatsoper in den Jahren ihrer Amtszeit auf einen ganz strikten Sparkurs geführt, der Ihnen jetzt anscheinend in künstlerischer Hinsicht zum Vorwurf gemacht wird.
Also was die Totengräber der deutschen Theater mir zum Vorwurf machen, das ist mir wirklich, also wurscht, das ist uninteressant, das ist unwichtig und das beachte ich wirklich nicht.
Ich bin sehr sensibel für Kritik, wirklich.
Aber das sind wirklich Journalisten, die nicht satisfaktionsfähig sind.
Ich bin überhaupt nicht in Kreuzfeuer geraten.
Es hat sich zusammengesammelt in einem Wochenmagazin.
alles, was in sieben Jahren sich negativ über mich oder über das Haus geäußert hat.
Ganz unwichtig, unwichtige Künstler, die ich nicht bereit war zu bezahlen, Regisseure, die wirklich gar nicht mehr im Spielplan sind.
Also ich kann da gar nicht in den Details gehen, das ist wirklich unwichtig und lächerlich.
Ich kann nur eins sagen, trotz eines Spielplans,
Wenn ich 25, wenn ich 30 Prozent minoritär bin, trotz Uraufführungen, trotz Kardiak und Peter Grimes und Sesualdo und Katja Kabanowa und ich weiß nicht was alles, was alles in Wien nicht geht, weil es geht ja nicht einmal Elektra in Wien.
Also, trotz all dem.
haben wir nicht nur die höchste Auslastung aller europäischen Opernhäusern, aber es kaufen mehr Menschen Karten um Geld denn je.
Kann also das Produkt nicht so schlecht sein, auch wenn es manchen deutschen Journalisten nicht gefällt.
Und ich gebe weniger Geld aus, als man vor zehn Jahren ausgegeben hat.
Dass man einen jetzt vorwirft, dass man ein Budget einhaltet oder sparsam ist und trotzdem Erfolg hat, das ist neu, aber bitteschön.
Doch war einer der Kritikpunkte, dass Sie zu sehr in künstlerischen Belangen, also an Sängern und Gagen sparen, als an den sogenannten Fixkosten, die aber wiederum gewerkschaftlich und betriebsrätlich so festgefahren sind, dass diese Mauern auch für Sie zu durchbrechen unmöglich wäre.
Spare ich überhaupt an gar nichts, sondern ich überlege mir nur, wofür ich das Geld ausgebe.
Ich überlege nur, wofür ich fremdes Geld, das mir nicht gehört, ausgebe und drehe den Schilling dreimal um, bevor ich ihn ausgebe.
Und das betrifft genauso die Fixkosten, genauso die Monatsverträge und genauso die Mehrleistungen in Technik und Ausstellungen und Programmhefte und Lichter, die brennen und alles was.
Sie wollen wie auch die Abendhonorare der Sänger.
Dass ich nicht bereit bin, gewisse Entwicklungen
von Schallplattenfirmen, von Fernsehanstalten, von gewissen sogenannten Opernzeitungen mitzumachen, gagemäßig für sehr gute Sänger, die aber noch kaum seit zwei, drei Jahren singen und gleich die Gagen wollen, die jene haben, die seit 25 Jahren singen und jetzt aufhören, das mache ich sicher nicht.
Und die Attraktivität der Wiener Staatsoper ist groß genug, dass die Künstler trotzdem herkommen.
Wichtig ist mir, dass eine ganze Reihe von erstklassigen Dirigenten, die noch nie oder Jahrzehnte lang hier nicht mehr gearbeitet haben, zurückgekehrt sind an der Wiener Oper.
Das finde ich ganz wichtig.
Wichtig ist, dass alle Regisseure, die wichtig sind heute,
an der Wiener Staatsoper arbeiten und ob das jetzt der Wernicke ist oder der Banten ist oder der Eberding ist oder der Neunfels ist oder der Marelli ist, jetzt vergesse ich sicher die Hälfte, oder die Frau Milicist, das sind eben die wichtigen Regisseure der heutigen Zeit.
Und was diese Zeitungen betrifft, nur zwei Zeitungen haben dort sich geäußert, aber wirklich, ich kann nicht in Österreich mich danach richten, was die Hannoverisches Handelsblatt über die Wiener Staatsoper schreibt, weil auch das Staatstheater Hannover richtet sich nicht danach, was die Wiener Zeitung darüber schreibt.
Einer der ganz vehementen Vorwürfe, Sie haben vorhin die Dirigenten angesprochen, in der letzten Ausgabe des Profil war gerade der Rückgang der internationalen Gastdirigenten, die auch immer weniger Vorstellungen im Haus dirigieren.
Ich wünsche mir ja auch, dass die alle hier 30 haben, die dirigieren.
Leider ist es nicht so.
Sie wissen, dass Dirigenten auch große Scheu haben von Neuenszenierungen, Angst haben von Regisseuren.
Natürlich ist es viel einfacher und besser, wenn sie Konzerte dirigieren, aber so viel Prominenz an Dirigenten wie jetzt war, ich glaube, in der ganzen Nachkriegszeit noch nicht an der Wiener Oper.
Also ich will mich da nicht jetzt so in statistischen Zahlen äußern, aber jedenfalls in den vielen, vielen Jahren vor und sicher nicht.
Von den 30 Vorstellungen sind sie weit weg.
Meta und Stein sind mit elf beziehungsweise acht Vorstellungen die Spitzenreiter dieser Saison.
Mutti ist dreimal hier zu Gast und das im Theater Berlin.
Und Marcel kommt für zweimal Mahler zurück.
Marcel kommt überhaupt erst einmal zurück und ist bereit, das Haus zu betreten, nach langer Zeit und nach allem, was passiert ist.
Das muss man mal schaffen.
Unter den ersten Dirigenten, die auch noch nach dem primären Block die jeweilige Produktion weiter betreuen, bilden drei die römliche Ausnahme.
Riccardo Mutti, Horst Stein mit der schweigsamen Frau und Gielen mit Oedip.
Die restlichen Produktionen wurden nach dem Premierenblock von anderen Dirigenten, die man nicht zuerst stützen kann, übernommen.
Ich widerspreche Ihnen ja so ungern.
Aber es stimmt ja nicht, was Sie sagen.
Natürlich hat der Herr Luisi weiter dirigiert, die Fedora oder den Stifelio.
Und der Rostropowicz hat lange dirigiert, den Peter Greims, bis ihn dann die Feierang übernommen hat.
Jerusalem wurde 1995-1996 vom Meta zur Premiere gebracht.
Da war vorige Saison nicht einmal in der Wiener Staatsoper zu Gast.
Und die Produktion wurde sowohl vorige Saison als auch heuer von Bruno Campanella und Michel Hallasch übernommen.
Mephistopheles von Mutti wurde von Fabio Luisi übernommen.
Mephistopheles Mutti war abgemacht, dass er die Wiederholung dirigiert.
Da war er so überlastet mit der Cosi und mit den vielharmonischen Konzerten und da war auch ein Planungsdurcheinander und da musste ich schweren Herzens auf ihm dafür verzichten.
Wir haben vorher zu einem zeitgenössischen Oper gesprochen, von der Pflege der zeitgenössischen Oper an der Wiener Staatsoper.
Der Tagesspiegel schreibt, dass die Wiener Staatsoper das letzte Opernmuseum der Welt sei.
Ich habe heuer drei am Spielplan gefunden, Ödip, Gesualdo, jeweils zweimal, und das Tagebuch der Anne Frank, allerdings nicht auf der großen Bühne.
Wir wissen, dass Wien am wenigsten neugierig ist für Dinge, die sie nicht kennen, leider.
Trotzdem muss man sie spielen.
Ein Auftragswerk war Gesalda und Schnittke, was wir jede Spielzeit bis jetzt gespielt haben, trotz schlechten Besuch.
Ein zweites Auftragswerk ist dann Friedrich Czerka ergangen für eine Oper, dessen Textbuch Turini geschrieben hat.
Wenn man schon da so persönlich spricht, in der Voxoper habe ich Gomorra gemacht von Gruber, das war ja auch eine zeitgenössische Oper.
Wir spielen das in den Maßen, die mir richtig scheinen und ohne, dass ich das Theater zugrunde richte.
Weil, dass ich fünf Premieren ansetze, nur mit zeitgenössischer Oper, das wird wahrscheinlich den Journalisten von den Tagesspiegel aus
Bremerhaven gefallen, den sie da genannt haben, aber damit werde ich das Staatsbudget hier zugrunde richten.
Also das tue ich sicher nicht.
Es muss ein ausgeglichenes Spielplan sein, der auch aufmindest ausgeglichen ist.
Ein Sitz der Wiener Staatsoper ist mit rund 700 Schilling subventioniert.
Wie ist das im internationalen Vergleich?
Ich weiß, dass die Münchner Oper mit über 1.000 Schilling pro Platz subventioniert ist, die Frankfurter mit über 1.400 und der Schnitt liegt, glaube ich, bei ca.
1.300 Schilling pro Sitz subventioniert in Deutschland.
Und das ist wirklich nachvollziehbar auch für die Hörer, wie viel der Staat dazu buttert für jeden Platz, ganz unabhängig, was die Karte kostet.
Bei uns 700 Schilling ist schon sehr viel.
Ich glaube, bei den Festungen ist es unendlich mehr.
Aber wir wollen ja nicht polemisieren.
In Deutschland ist es das Doppelte.
Und wir haben die höchste, mehr wie Zürich, bitte, weil das wird immer wieder geschrieben, Zahl der Eigennutzung durch Gartenverkauf.
Und wir haben wenig Sponsoren von allen Opernhäusern der Welt.
In zahlreichen Zeitungen wird Ihr Umgang mit den bestehenden Inszenierungen immer wieder kritisiert, dass es auf den Besetzungszetteln immer öfter heißt, nach einer Inszenierung von, dass Sie in Produktionen auch im Nachhinein eingreifen.
Der Herr Otto Schenk hat mir einen Brief geschrieben, er wünscht nicht nur von, sondern nach.
Sie glauben doch nicht, dass diese Regisseurinnen überhaupt noch eine Ahnung haben, von was sie damals inszeniert haben.
Das ist ja ganz legitim, dass sie das vergessen haben in der Zwischenzeit.
Die Praxis zeigt, dass sie auch nicht bereit sind, wieder Aufnahmeproben zu machen.
Ich bin nicht bereit, dafür Unsummen zu zahlen.
Ein Repertoire-Theater besteht, notgedrungen, immer auch aus alten Inszenierungen.
Ich habe zwei Möglichkeiten.
Vorgestern war Butterfly, ein 40-jähriges Bühnenjubiläum von Rolando Panerai.
Ich habe dem Publikum gesagt, und das, was Sie jetzt gesehen haben, meine Damen und Herren, in der Premiere, diese Inszenierung vor 40 Jahren,
In September 1957 sagt ebenfalls Rolando Panera den Chablis, diese Butterfly ist so wie sie ist, das ist in Ordnung, das hat eine gewisse Ästhetik, die Ästhetik der damaligen Zeit, ich weiß zwar nicht, was die Ästhetik der heutigen Zeit ist, jedenfalls ist es erkennbar Butterfly.
Die Alternative, die ich habe, ist, statt Rienzi heute Abend eine neue Szene Butterfly zu machen.
Dann sieht das Publikum ewig und immer wieder nur die Butterfly,
Die deutschen Journalisten haben Gründe zu reisen, weil sie reisen ja nur, um neue Inszenierungen bekannter Werke zu sehen.
Und das Publikum sieht immer dasselbe.
Ich sage Ihnen etwas, auch wenn Sie mich als den letzten konservativen Trottel jetzt herstellen.
Ich werde nie, solange ich da bin, die Bäume von Zeffirelli anders inszenieren oder neu inszenieren, weil ich sie wunderbar finde und zeitlos finde.
Ich werde nie
Die Tosca von der Weimaranders inszenieren.
Aus dem Jahr 58?
Aus dem Jahr 58.
Ja, im Museum hängt ja auch der Herr Rembrandt und der Herr Raphael und der Herr Titian.
Die schmeißt man ja auch nicht alle heraus, wenn der Nietzsche kommt.
Der Nietzsche ist wunderbar, der Titian ist wunderbar.
Und wenn Sie wollen, die Bohème ist mein Titian.
Soll die Oper ein Museum sein?
Die Oper hat selbstverständlich auch etwas Museales an Qualität und an Dinge, die vor uns waren.
Das ist ja überhaupt nichts Schlechtes.
Aber wenn jetzt wieder eine Tageszeitung von Hannover oder von Basel da kommt und mir das herausreißt, dann wird man Holländer und sagt, die Oper ist Museal.
Das sind ja die Infamien der Medien, dass man das dann herausreißt.
Also sage ich nicht, dass die Oper ein Museum ist, aber die Oper
Ich bekenne mich auch zum Wertkonservatorismus.
Zum Wertkonservatorismus, jawohl.
In der Kunst, in der Politik, im Benehmen, in der Medienlandschaft, in allem.
Wie wird es im Puncto Repertoire Pflege nach der Ausgliederung der Bundestheater weitergehen?
Wächst da der Erfolgs- und vor allem auch der Auslastungsdruck?
Müssen Sie dann publikumswirksamere Opern wie Zauberflöte zehnmal spielen, um sich einmal Gesualdo leisten zu können?
Also wenn Sie diese Frage an mich persönlich richten, dann sage ich Ihnen, dass ich das sicher nicht tun werde.
Ich habe aber Vertrauen in den kulturpolitischen Zielsetzungen der Republik.
Ich weiß vom Kanzler, dass er das nicht will, was Sie sagen.
Ich meine zu wissen, dass man ein breitgefächertes Repertoiretheater auch weiterwünscht.
Ich habe darauf gedrungen, dass ich Minoritäres spielen will und Minoritäres spielen muss.
Und ich hoffe und gehe davon aus, dass Seintrittsbudget, also Kartenerträge, nicht Budgetgelder sein werden.
Sonst ist es wirklich eine Katastrophe, weil sonst können sie nur noch Zauberflöte und Travertas spielen und wenn sie bei anderen unter den Zahlen rutschen, dann wird man sagen, dann machen sie, was sie wollen, spielen sie halt nicht Cesaldo von Schnittke.
Also es wird kein kommerzielles Unternehmen werden.
Das glaube ich nicht, sonst wäre das Ganze ja wirklich sinnlos.
Herr Holländer, Ihr Vertrag mit der Wiener Staatsoper geht jetzt bis 2002.
Ist die Diskussion um eine Verlängerung bis 2005 hiermit eröffnet oder ist sie vielleicht schon längst beendet?
Sie ist weder eröffnet noch beendet noch ein Thema für mich.
Es ist ein ewiges Thema für gewisse Journalisten, denen nichts mehr einfällt, und für Zeitungen, um dort Papier zu füllen.
Sie wissen ja, dass es ein beliebtes Thema ist in dieser Stadt.
Es ist eine Sache, die mich derzeit nicht beschäftigt.
Es wäre aber langsam an der Zeit, denn wenn die Verträge jetzt bis 2002 reichen, Sänger, Regisseure und Dirigenten planen lange.
Jaja, es wäre langsam an der Zeit und wir können versichert sein, dass man durch Zeitverlust hier für mich oder für wen anderen oder wie auch immer nichts verlieren wird.
Danke.
Im Journal zu Gast, das war heute Staatsoperndirektor Johan Holländer bei Susanne Bruckner.
Anfang Jänner erscheint ein neuer Roman von Robert Schneider, Titel Die Luftgängerin.
Für dieses Werk hat Schneider, so wird in der Branche kolportiert, einen Vorschuss von mehreren Millionen Schilling kassiert.
Entsprechend hoch ist natürlich die Erwartungshaltung bei Buchhandel, Kritik und Leserschaft.
Günther Keindlsdorfer hat das neue Buch von Robert Schneider schon gelesen.
Um es ohne Umschweife zu sagen, das Beste an Robert Schneiders Roman sind die ersten eineinhalb Seiten.
In einem lyrischen Monolog beklagt da ein Erzähler den Verlust einer Liebe, den Verlust einer Frau offenbar.
Was diese Einleitung mit dem weiteren Romangeschehen zu tun hat, bleibt freilich einigermaßen rätselhaft.
Auf einer Tonbandkassette, die Schneiders Verlagshaus, der neu gegründete Carl Blessing Verlag aus München, an Buchhändler und Rezensenten ausgeschickt hat.
Auf dieser Tonbandkassette fasst der Autor in nicht ganz makelloser Tonqualität, dafür aber zu malerischer Musikbegleitung zusammen, worum es in seinem neuen Opus geht.
Die Luftgängerin ist ein groß angelegter Familienroman.
Beginnend in den späten 60er Jahren erzählt das Buch über die Dauer von 30 Jahren das Leben, das Lieben und das Leiden von Menschen in der Kleinstadt Jakobsroth.
Es erzählte Geschicke und Missgeschicke der beiden Textilfabrikanten-Geschlechter Latour und Rombach von der Blüte bis zum Niedergang.
Im Mittelpunkt steht Maudie Latour, ein Mädchen mit sonderbaren Fähigkeiten.
Maudie, Jahrgang 1970, soll eine Art Magierin darstellen.
Sie verfügt, so erfährt man, über die Gabe, Menschen zu verzaubern.
Wie sie das anstellt und wie sich die Verzauberung ihrer Mitwelt konkret manifestiert, wird im Verlauf der Handlung allerdings nicht so recht klar.
Eingebettet ist die verworrene und verwirrende Geschichte rund um die Luftgängerin und zwei Vorarlberger Fabrikantenclans in satirische Passagen über die Kultur- und Medienszene zwischen Bregenz und Dornbirn.
Um es ohne Umschweife zu sagen, Schneiders neuer Roman ist alles andere als ein Meisterwerk.
Schon auf den ersten Seiten wartet der 36-jährige Autor mit sprachlichen Missgriffen auf, die kein verantwortungsbewusster Lektor hätte durchgehen lassen dürfen.
Auf Seite 16 heißt es, Was, so fragt man sich, ist unbedachte Kleidung?
Wenige Zeilen später schreibt Schneider,
Er stieg ein, öffnete die Tür des ersten Abteils, worin drei rauchende, in Gesichtszügen und glatt gescheiteltem Haar völlig gleichlautende Italiener saßen.
Was man sich unter gleichlautenden Italienern vorzustellen hat, weiß wohl der Autor allein.
In ähnlicher Tonart geht es weiter.
Stilblüte reiht sich an Stilblüte, hölzerne Sentenzen wechseln sich mit eher sentimentalen Passagen ab.
Dann wieder gelingen Robert Schneider Sätze von bastailomanhaftem Pathos.
Amrei sah die Allgewalt eines ungeheuerlichen Schmerzes auf Ines Gesicht brennen.
Wird Schneiders neuem Buch ein ähnlicher Erfolg beschieden sein wie Weiland Schlafes Bruder?
Ausschließen kann man es nicht.
Denn auch so miserable Schriftsteller wie Paolo Coelho oder Susanna Tamaro finden ein Publikum jenseits der Millionengrenze.
Nach dem Sensationserfolg von Schlafes Bruder hat Robert Schneider einmal gemeint... Natürlich, man schreibt am Anfang, wie es in meinem Fall war,
sehr sehr schlechte Texte und ich habe auch sehr schlechte Texte geschrieben.
Es hat sich dann zu einer ganz großen Freude eingestellt, dass ich Texte, die ich dann geschrieben habe, weggelegt habe, plötzlich wieder hernehmen konnte und sie lesen konnte.
Ich glaube, das ist für einen Schriftsteller überhaupt ein ganz ganz wichtiges Korrektiv, wenn er einen Text herausnehmen kann, den er schon vor längerer Zeit geschrieben hat und er liest ihn mit Vergnügen.
Ein bisschen weniger Vergnügen und ein bisschen mehr Mut zur Selbstkritik hätte man Robert Schneider beim Lesen seines jüngsten Manuskripts durchaus gewünscht.
Die Luftgängerin soll am 7.
Jänner in die Buchhandlungen kommen.
Und bei uns nochmals alles Wichtige kurz gefasst.
Österreich.
Beim Bundeskongress der Grünen wird in etwa einer Stunde der Wechsel an der Parteispitze vollzogen.
Einziger Kandidat für das Amt des Bundessprechers und für die Nachfolge von Christoph Kurherr ist der Wirtschaftsprofessor Alexander van der Bellen.
In seiner Rede warb van der Bellen um eine möglichst breite Unterstützung durch die Delegierten und schloss eine Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten aus.
Über diese Frage soll nach der Obmannwahl grundsätzlich entschieden werden.
Der scheidende Bundessprecher Kurherr sagte in seiner Bilanz, eines seiner wichtigsten Anliegen sei für ihn der Einsatz für die Jugend gewesen.
Tschechien.
In der mittelböhmischen Stadt Podjebrad findet der Außerordentliche Parteitag der Demokratischen Bürgerpartei des scheidenden Ministerpräsidenten Klaus statt.
Bei dem zweitägigen Kongress soll darüber entschieden werden, wer die Bürgerpartei künftig führen wird und ob diese Gruppierung in Opposition gehen soll oder nicht.
Die größten Chancen bei der Wahl zum Parteichef werden Amtsinhaber Vaclav Klaus eingeräumt.
Klaus musste vor einigen Wochen wegen einer Parteispendenaffäre als Ministerpräsident zurücktreten.
Europäische Union.
In Luxemburg wird das Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs fortgesetzt und abgeschlossen.
Auf dem Programm steht nunmehr ein Treffen der EU mit den zehn mittel- und osteuropäischen Staaten sowie Zypern.
Deren Vertretern sollen die Erweiterungspläne der EU dargelegt werden.
Die Europäische Union hat entschieden, am 1.
April zunächst Polen, Ungarn, Tschechien, Estland, Slowenien und Zypern offiziell zu Beitrittsverhandlungen einzuladen.
In den Erweiterungsprozess eingebunden werden auch Litauen, Lettland, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei.
In diesen Staaten soll aber zunächst nur finanzielle und technische Hilfe gewährt werden, um sie auf einen späteren EU-Beitritt vorzubereiten.
Deutschland.
In Düsseldorf, Hamburg und auch in Paris wird heute des 200.
Geburtstages des deutsch-jüdischen Dichters Heinrich Heine gedacht.
Bundespräsident Herzog hat Heine bei einem Festakt in Düsseldorf gewürdigt, wo der Dichter geboren wurde.
Herzog sagte, bei aller sarkastischer Kritik habe Heine Deutschland mit seinem literarischen Werk ein Denkmal gesetzt.
Heimatliebe habe nichts mit Kritiklosigkeit gegenüber dem Heimatland zu tun, betonte Herzog.
Das Wetter in Österreich heute Nachmittag an der Alpen-Nordseite und im Osten zeitweise Regen, oberhalb von 500 Metern Schneefall, im Süden dagegen weitgehend trocken und ab und zu auch sonnig, kalter Nordwestwind.
Am Nachmittag 1 bis 7 Grad.
Morgen, Sonntag kälter und nördlich der Alpen weiterhin Schneefall, meist bis in tiefe Lagen.
Im Süden nur ein paar Schnee, Regen, Schauer.
Und das war das Mittagsjournal Samstag am 13.
Dezember.
Technik Richard Drexler, Regie Udo Bachmeier, Ilse Oberhofer, verabschiedet sich.
Der Erweiterungsprozess beginnt für alle Kandidatenländer im März, wobei sich alle beispielsweise an EU-Bildungs- und -Forschungsprogrammen beteiligen können. Echte Beitrittsverhandlungen gibt es vorläufig nur mit Estland, Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien und Zypern. Der 1.1.1999 steht nun als Termin für die Euroeinführung fest.
Mitwirkende:
Schmidt, Günter [Gestaltung]
Datum:
1997.12.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
EU
;
Konferenz
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Luxemburg
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Am Parteitag im Renaissance Hotel im 3. Wiener Gemeindebezirk verabschiedet sich Christoph Chorherr als Bundessprecher. Einblendung: Chorherr. Der Volkswirtschaftsprofessor Alexander Van der Bellen ist der einzige Kandidat als Bundesprecher, und er schließt für sich eine Kandidatur für das Bundespräsidentenamt aus. Einblendung: Van der Bellen.
Mitwirkende:
Groß, Gerald [Gestaltung]
, Chorherr, Christoph [Interviewte/r]
, Van der Bellen, Alexander [Interviewte/r]
Datum:
1997.12.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Parteien / Grüne
;
Wahlen
;
Personalfragen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interviews mit PassantInnen, die ihren Alkoholspiegel nach dem Konsum von Glühwein, Punsch und Kinderpunsch einschätzen sollen.
Mitwirkende:
Knaus, Natalie [Gestaltung]
, Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r]
Datum:
1997.12.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Handwerk und Gewerbe
;
Sucht
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Sonderparteitag der tschechischen Demokranischen Bürgerpartei (ODS) bei dem auch der zurückgetretene Ministerpräsident Václav Klaus um den Parteivorsitz kandidiert, einziger Gegenkandidat ist der ehemalige Innenminister Jan Ruml. Der nächste Parteivorsitzende wird aber bei der Suche nach einer neuen Koalition und damit über stabile Verhältnisse ausschaggebend sein.
Mitwirkende:
Koch, Rainer [Gestaltung]
Datum:
1997.12.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Krisen und Konflikte
;
Personalfragen
;
Konservative
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Tschechien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Idee, einen Teil der Unfallkosten auf die Seilbahnen abzuwälzen, wird von Ingo Karl von den Bergbahnen St. Johann abgelehnt, da man mit der Zahlung mit Kreditkarte oder Mitgliedschaften ohnehin versichert sei. Einblendung: Karl; Einblendung. Unfallchirurg Heinrich Thöni vom Krankenhaus Zell am See widerspricht der Ansicht, dass die Rettungshubschrauber zu häufig ausfliegen.
Mitwirkende:
Bauer, Wolfgang [Gestaltung]
, Karl, Ingo [Interviewte/r]
, Thöni, Heinrich [Interviewte/r]
Datum:
1997.12.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Sport
;
Unfälle und Unglücksfälle
;
Gesundheitswesen und medizinische Versorgung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Robert Schneider fasst auf einer Tonbandkassette, die vom Verlagshaus Karl Blessing an Rezensenten ausgesendet wurde, das neue Buch zusammen. Einblendung: Interview mit Robert Schneider
Mitwirkende:
Kaindlsdorfer, Günter [Gestaltung]
, Schneider, Robert [Interviewte/r]
Datum:
1997.12.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Literatur
;
Prosa
;
Germanistik und Literaturwissenschaften
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten