Was sah und wusste die nicht-jüdische Bevölkerung von der Verfolgung der Juden/Jüdinnen in Wien?

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    Titel Was sah und wusste die nicht-jüdische Bevölkerung von der Verfolgung der Juden/Jüdinnen in Wien?
    Spieldauer 00:06:13
    Urheber/innen Österreichische Mediathek [Produzent]
    Mitwirkende Zmeskal, Gertrud [Interviewte/r]
    Maier, Michael S. [Interviewer/in]
    Datum 2011.01.14 [Aufnahmedatum]
    Ort Wien [Ortsbezug]
    Schlagworte Gesellschaft ; Politik Österreich ; Faschismus und Nationalsozialismus ; Zweiter Weltkrieg ; Rückblick ; Judentum ; Völkermord und Holocaust ; Unveröffentlichte Eigenaufnahme der Österreichischen Mediathek
    Örtliche Einordnung Bundesland / Wien
    20. Jahrhundert - 30er Jahre
    20. Jahrhundert - 40er Jahre
    Typ audio
    Format DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, e13-01106_b01_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Das Bethaus in der Hammer-Purgstall-Gasse wurde im Jahr 1938 verwüstet. Bild: CC BY-SA 3.0 AT. Österreichische Mediathek 2015.

    Das Bethaus in der Hammer-Purgstall-Gasse wurde im Jahr 1938 verwüstet. Bild: CC BY-SA 3.0 AT. Österreichische Mediathek 2015.

    Information

    Inhalt

    Getrud Zmeskal erzählt von der Verfolgung und Deportation von Juden und Jüdinnen in der unmittelbaren Umgebung ihrer Wohnung und des Schusterladens, den ihr Vater in der Hammer-Purgstallgasse hatte. Sie erzählt von der Verwüstung des Bethauses (vermutlich das Vereinsbethaus "Agudas Achim” in der Hammer-Purgstall-Gasse 6). Sie sah, wie Juden und Jüdinnen auf Lastwägen gestoßen und abtransportiert wurden. Was das eigene Haus betrifft, entging Frau Zmeskal und ihrer Mutter allerdings, wie und wann genau die Nachbar/innen abgeholt und deportiert wurden.

    Ihr Vater versteckte einen Juden für einige Tage in einem Nebenraum der Werkstatt und versorgte ihn mit Essen. Als Dank dafür erhielt die Familie von Überlebenden in der frühen Nachkriegszeit Care-Pakete zugeschickt.

    Die Passage ist wertvoll hinsichtlich der immer wieder aufgeworfenen Frage: Was wussten die Menschen in Wien von der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung, was haben sie gesehen, was konnte man verstehen von den Vorgängen? Die Passage macht zumindest deutlich, wie viel vom Ausmaß der Gewalt und Verfolgung sichtbar war – aber auch, wie sehr das, was man "sah", von der eigenen politischen Haltung abhing sowie von der menschlichen Einstellung und der Bereitschaft, Verfolgten zu helfen. Nicht das Bild eines "Widerstandskämpfers" vermittelt uns die Interviewte von ihrem Vater, sondern von einem politisch wachen und hilfsbereiten Menschen. Für diesen war der alltägliche Umgang mit Juden und Jüdinnen auch noch nach dem "Anschluss" eine Selbstverständlichkeit, und es wäre ihm nicht in den Sinn gekommen, die radikale Marginalisierung der jüdischen Bevölkerung durch die Nazis mitzuvollziehen.

    Sammlungsgeschichte

    Sammlung MenschenLeben