Im Sperrmüll

Mediathek

Dieses Medium ist nur vor Ort im Publikumsbetrieb der Österreichischen Mediathek verfügbar.

Information

Inhalt

Teil der Sammlung Franz Hiesel
Schreiber: Martin Held ; Schwenn: Siegfried Wischnewski ; Wempe: Hans Koenicke ; Harms: Heinz Rabe ; Ahrens: Horst Bollmann ; Argus-Anna: Bruni Löbel ; Belinda: Gustl Halenke ; Evelyne: Caroline Mahler ; Monika: Sabine Ahlert ; Professor: Henning Schlüter ; Hoffmann: Gerhard Becker ; Emma: Ruth Pera ; Student: Peter Dirschauer ; Mieterin: Gisela Fritsch
"Der Straßenschreiber" - so nennt er sich selbst. Tag und Nacht beobachtet er das Haus auf der anderen Straßenseite und schreibt alles auf, was dort vorgeht. Dann geraten die Aufzeichnungen in die Hände der Observierten. Die fühlen sich nicht portraitiert, sondern bloßgestellt und verleumdet. Es beginnt ein aufgeregter Handel mit den Papieren. Der Straßenschreiber hat nicht nur beschrieben. Er hat das Leben im Haus gegenüber verändert und erkennt, welches Unheil Literatur anrichtet. »Ich meine: die Zeit schreit nach Märchen, nach Mythen, nach Zauberstücken, wenn es hier eigentlich auch ein Entzauberungsstück ist - sie betreten den fliegenden Koffer und merken erst spät, daß der Boden raus ist . . . Ich versuche mir neu auszumalen, was passiert, wenn Literatur unter die Leute gerät, denen sie zugedacht ist. Die Berührung mit den Enthüllungspapieren jagt die Hexen auf und bringt die Dämonen auf Trab. Eine Schnitzeljagd hebt an, wo die Leute nach den Unterlagen trachten wie nach dem Leben und die Frage nach Identität aus den Nähten krachte (Peter Rühmkorf)