Der Schnee ist ein Fell

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Katalogzettel

Titel Der Schnee ist ein Fell
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Tuuri, Antti [GND]
Schwarz, Heinz Wilhelm [Regie] [GND]
Braun, Josef [Übersetzer/in/Dolmetscher/in]
Jacobi, Ernst [Sprecher/in] [GND]
Riphahn, Marlene [Sprecher/in] [GND]
Jokisch, Walter [Sprecher/in] [GND]
Neutze, Günther [Sprecher/in] [GND]
Jansen, Annelie [Sprecher/in]
Datum 1977.12.24 [Erst-Sendedatum]
1977 [Produktionsdatum]
Schlagworte Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Sendematerial
Typ audio
Format TKAo [Tonband auf Kern (AEG); Ohne nähere Beschreibung]
Signatur 9-24109

Information

Inhalt

Teil der Sammlung Franz Hiesel
Jacobi, Ernst (Erzähler) ; Riphahn, Marlene (Hotelwirtin) ; Jokisch, Walter (Hotelwirt) ; Neutze, Günther (Ingenieur) ; Jansen, Annelie (Ingenieursfrau)
Ein Mann entflieht dem Weihnachtstrubel der Stadt in die schneeverhüllte Einsamkeit eines Hotels. Er trauert seiner verstorbenen Geliebten nach; hier draußen unter dem "Fell" des Schnees erhofft er sich eine Wandlung, einen Aufschluß, einen Sinn für sein Leben. Dennoch verbringt er den Weihnachtsabend fern von der Natur, in die er sich flüchten wollte; auf Drängen der Wirtsleute nimmt er an einem gemeinsamen Abendessen teil, schweigsam und zurückhaltend. in einer heiteren Runde ihm fremd bleibender Menschen. Nur einmal durchbricht er sein Schweigen: Gegen das hohle Geschwätz der anderen über den Sinn des Weihnachtsfestes setzt er sein Gleichnis vom Erwachen der Natur, das sich an diesen Tagen vollziehe, und vom Wandlungsprozeß im Menschen, für den dieser Erneuerungsgedanke ebenso gelte. Doch auf ihn selbst scheint dies nicht zuzutreffen; unverstanden und resigniert geht er zu Bett. Erst am nächsten Morgen sieht er sich bestätigt: Die Natur hat seinen Glauben bekräftigt. Der Schnee ist ein Fell spiegelt einen charakteristischen Zug der finnischen Literatur wider: Mit an Verschlossenheit grenzender Verhaltenheit, und doch voll poetischer Kraft, werden die Reflexionen und Stimmungen der Hauptfigur beschrieben; scheinbar selbstverständlich verbinden sie sich mit dem Naturgeschehen. Vermittelt werden so eine Art Innerlichkeit und eine unsentimentale Würdigung der "kleinen Dinge" des Lebens, die gerade den scheinbar ambivalenten Anspruch des Weihnachtsfestes - nach außen gewandte Liebe und auf sich selbst bezogene Besinnung - zu einer Einheit verschmelzen lassen.
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