Liebe. Vier Komödien

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Am 70. Todestag Arthur Schnitzlers hat ein Einakterzyklus Premiere, den Schnitzler so nicht geschrieben hat, doch geschrieben haben könnte: vier Komödien über die Liebe. Entstanden in den ersten 15 Jahren des vergangenen Jahrhunderts, der Zeit zwischen Fin de Siècle und Weltkrieg, einer Zeit, in der sich materieller Wohlstand und politische Stabilität/Stagnation mit Unsicherheit, Wertverlust, Auflösung aller Gewissheiten, einer Krise der Wirklichkeit paarte, in der sich zwischenmenschliche Beziehungen und das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft immer schwieriger gestalteten und die Psychologie ihren Triumphzug antrat.
„Komödiant“, „Komödiantin“, „Komoedianten“, „Rollen“, „Lügenwelt“ hießen im Lauf des Entstehungsprozesses die Einakter des Zyklus „Komödie der Worte“, dem „Große Szene“ und „Das Bacchusfest“ entnommen sind. Es könnten auch Titel der beiden älteren Komödien „Literatur“ und „Komtesse Mizzi“ sein. In gesellschaftlichen Konventionen, aber mehr noch in ihren Einsamkeiten und Solipsismen gefangen, unfähig zu Kontakt und Verständnis, können die Liebespartner ihre Beziehungen nur noch als Beziehungskomödien, in denen sie Rollen übernommen haben, spielen. Es sind aufreibende Spiele, denn in diesem Liebestheater gibt es keinen Schlussvorhang, keinen Applaus, die Rollen müssen gnadenlos weitergespielt werden, soll die Fiktion der Liebe aufrecht erhalten werden. Es sind aber zumindest für den unbeteiligten Zuschauer auch sehr komische Spiele, voll der merkwürdigsten Seelenverrenkungen.