Der Ritter vom Mirakel

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Eine – in der Fassung von Wilfried Baasner – in aller heiteren Sicht dennoch schwarze Komödie.
Spanische Besatzung in Rom: Die siegreichen Militärs machen sich breit; aber vor allem die, die ihren Kopf nicht hingehalten haben, halten jetzt die Hand auf; mehr noch: die Abenteurer der Gier schlagen sich durch die Unterröcke, hungrig nach einer Mitgift der Unterwerfung: das Geld bewegt alles, nicht die Liebe ... Luzman, der „Ritter vom Mirakel“, ist ein solcher Abenteurer, der die Besatzungssituation und die Wirkung, die er auf Frauen hat, nützt, um sich zu bereichern; und er übertölpelt Menschen, die ihm gleichen: Opportunisten, Kollaborateure, die sich jede Moral, je nach Windrichtung, umhängen wie ein Mäntelchen und wechseln nach Bedarf. Lope de Vega – Zeitgenosse Shakespeares, Vorbild Grillparzers – erzählt diese illusionslos-bittere Geschichte als Komödie. Die Aufführung verknüpft fünf Jahrhunderte: spielt im Rom der faschistischen dreißiger Jahre, die grausame Franco-Armee hat die Stadt besetzt; die Frauen sind Prototypen aus verschiedenen Epochen: Octavia repräsentiert das dominante 16., Beatrice das kitschige 18.; Isabella das bürgerliche 19. Jahrhundert; aus dem 17. Jahrhundert stammen Tristan und Lopes Stücktext.