Der Schatten

Mediathek

Dieses Medium ist nur vor Ort im Publikumsbetrieb der Österreichischen Mediathek verfügbar.

Information

Inhalt

Ein guter Mensch, der Gelehrte, im Land der Märchen. Sein Schatten trennt sich von ihm und strebt gierig-korrupt nach der ganzen Macht im Land. Und auch die Prinzessin, schön aber leichtfertig, verläßt den Gelehrten, der sie liebt, und wendet sich dem Schatten zu.
Wer wird siegen in diesem Kampf: Weisheit oder Schlauheit, die Vernunft des Wahren, Guten und Schönen oder skrupelloser Größenwahn? Der Schatten hat alle Trümpfe in der Hand.
Evgenij Schwarz schreibt dieses „Märchen für Erwachsene“ als Komödie, als Satire, die die gesellschaftlichen Zustände jeder Gesellschaft geißelt, in der Güte und Menschlichkeit herabgewürdigt leiden müssen, während man dem „Schatten“ zujubelt, dem Scheinen, der hohlen Maske, dem Spiegelbild, das seinem Original den Prozeß macht und die Todesstrafe fordert; der Verführung der hohlen Phrase erliegt, der Worthülse ohne Inhalt glaubt und äußeren Anschein mit innerem Wert verwechselt.
Im Märchen, immer wieder auch Ausdruck tiefer unbewußter Angst und Sehnsüchte, ist der Sieg des Guten möglich. Ob auch im wirklichen Leben?
Der Schatten jedenfalls – auch Symbol des weggewünschten anderen Ichs, der drängenden Kräfte des einzelnen, die seine alltägliche Lebensorganisation zerstörerisch bedrohen – ist nicht dingfest zu machen, lauert überall: Evgenij Schwarz’ komödiantisches Märchen ist auch als Aufforderung zu Wachheit und Wachsamkeit der einzelnen und aller gemeinsam anzusehen …