Die tätowierte Rose

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Ein hauptsächlich von Sizilianern bewohntes Dorf bei New Orleans. Serafina delle Rose, Mutter einer zwölfjährigen Tochter (Rosa delle Rose), verliert ihren Mann Rosario: er ist Lastwagenchauffeur und wird beim Opiumschmuggeln erschossen; er hat nach Rosenöl geduftet, auf seiner Brust war eine Rose tätowiert.
Gegen den Widerstand der Kirche läßt sie Rosario einäschern und stellt die Urne mit seiner Asche in ihrem Wohnzimmer auf. Drei Jahre lang trauert sie um ihn, lebt nur in ihren Erinnerungen.
Ein Junitag, drei Jahre nach Rosarios Tod, ist der Tag, an dem alles anders wird:
Es ist der Tag der Schulabschlußfeier der inzwischen fünfzehnjährigen Rosa; der Tag, an dem Rosa der Mutter ihren Freund, den schüchternen Seemann Jack Hunter, vorstellt; der Tag, an dem sie erfährt, was alle anderen seit jeher wissen, daß Rosario sie im letzten Jahr seines Lebens mit Estelle Hohengarten betrogen hat; und es ist der Tag, an dem Alvaro Mangiacavallo in ihr Leben tritt: ein Lastwagenchauffeur auf der Suche nach einer angenehmen Liebesbeziehung; und er schüttet sich Rosenöl ins Haar und läßt sich eine Rose auf die Brust tätowieren.
„Die tätowierte Rose“ ist Tennessee Williams’ hellstes, optimistischstes Stück; seine „Liebeserklärung an die Welt“, wie er in seinen Memoiren bekennt.
Das Stück preist Liebe und Leidenschaft als die Kräfte, die gegen alle Konvention und Enge die Fülle des Lebens erfahrbar machen; eines Lebens, das selbstzerstörerische Trauer überwindet, das die Fesseln traditioneller Erziehung abwirft, um zu sich zu kommen: Serafina und Rosa, die Mutter, die sich schon abgefunden hatte mit der Erstarrung und wieder aufblüht in dieser neuen Liebesbeziehung, und die Tochter, die sich aus der Umklammerung der Mutter vehement zu lösen versucht hat und jetzt Verständnis findet für ihre Liebe: sie stehen einander zuletzt gegenüber als zwei erwachsene Frauen. einander verbunden, aber nicht mehr voneinander abhängig, frei im Erkennen, (laß die Liebe stärker ist als der Tod.