Das Geschenk der Gorgo

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Edward Damson, Dramatiker: Andreas Patton ; Helen Damson: Cornelia Lippert ; Philip: Günter Franzmeier ; Damsinski: Ulrich Hoffmann ; Jarvis: Peter Uray ; Katina: Hasija Boric ; sowie Maria Fliri, Elisabeth Sutterlüty, Susanne Holl, Manfred Fau, Harald Holstein, Martin Popp, Michael Rosenberg ; Stimmen: Erika Mottl, Robert Hauer-Riedl ; Tänzer: Mario Mattiazzo, Susanne Grascher, Linda Samaraweerova, Alessandra Maria Tirendi
[https://emmywerner.at/volkstheater/daten/eingang/index.html?../produktionen/index.html] Gewalt und Theater – das reicht zurück an den Urquell menschlicher Erfahrung. Die Bühne war dem Menschen einst geradezu die Erfindung der Bannung des Schreckens, den Gewalt hervorruft. An diese Grundvorstellung des Theaters erinnert der britische Erfolgsdramatiker Peter Shaffer in seinem jüngsten Stück: Er zeigt darin die Gefahr der Verstrickung in Gewalt auf, der ein Künstler erliegt, wenn er Gewalt als ein Mittel der Lösung von Konflikten akzeptiert. Dieser Künstler heißt, in Shaffers Stück, Edward Damson und hat als gefeierter Bühnenautor seinen Weg gemacht. Seine Überzeugung, daß eine Bluttat mit dem Blut des Täters gerächt gehört, hat er in seiner Kunstauffassung stets mit jenen griechischen Mythen illustriert, die den Schrecken der frühen Menschheit vor dem Blutopfer bewahrt haben. In seiner Verteidigung des Rechts auf Blutrache bezieht er sich auf vermeintliche Ur-Instinkte des Menschen. Gegenspielerin des gewaltverherrlichenden Bühnenautors Damson ist seine Freundin und spätere Ehefrau Helen, die sich in ihrer Beziehung zu dem Lebens- und Bühnenberserker Damson auf ein gefährlich gewaltnahes Spiel der Liebe, Leidenschaft, Abhängigkeit und schließlich der Rache und Vergeltung eingelassen hat. Aufgedeckt wird dieses der maßlosen Kunst und dem maßlosen Leben überantwortete Verhältnis durch Edward Damsons Sohn, der nach dem gewaltsamen Tod des Vaters die Wahrheit zu recherchieren beginnt. So hat Peter Shaffer sein Thesenstück über Gewalt und Theater fast wie einen Thriller gebaut: Wahrheit kommt erst durch die beharrlichen Fragen der Gegenwart, die das Dunkel der Vergangenheit aufzuklären suchen, ans Licht. Ein dramatisches Plädoyer für die Aufklärung und gegen Gewaltverherrlichung im Zeichen fundamentalistischen Machtanspruchs.