Hotel Savoy

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Inhalt

Ein Hotel wird in diesem frühen Roman Joseph Roths zur Metapher für die aus den Fugen geratene Welt nach dem ersten Weltkrieg. In einer polnischen Stadt gelegen, nach außen mit seiner prunkvollen Fassade noch Zeuge der Vorkriegsepoche, beherbergt es im Inneren die bunten Existenzen einer durcheinander geratenen Zeit: Soldaten, Millionäre, Bankrotteure, Devisenschieber, Träumer, Variété-Künstler. Gabriel Dan, nach drei Jahren russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, begegnet den seltsamen Bewohnern des Hotels, alle gestrandet im Nirgendwo: dem Industriellen Phöbus Böhlaug - Dans Onkel - und seinem Sohn, dem geheimnisvollen Liftboy Ignatz, dem sterbenden Clown Santschin mit seiner Frau, dem Lotterieträumer Herrn Fisch, dem Juden Abel Glanz - Händler in Valuta -, dem Militärarzt und den reichen Fabrikanten Streimer und Neuner. Während sich letztere in der Hotelbar in Champagnerlaune mit jungen Mädchen vergnügen, siechen in den oberen Etagen die Armen, Gebeutelten, Geknickten dahin. Dan umwirbt die junge Tänzerin Stasia, wird schließlich Assistent des Millionärs Bloomfield, von dem sich alle Rettung erhoffen, und teilt das Zimmer mit seinem Kriegskumpanen
Zwonimir Pansin, einem revolutionären Kommunisten. In der Stadt
herrscht eine aufständische Atmosphäre. Die Heimkehrer haben keine Perspektive, die Fabrikanten wenig bis kein soziales Gewissen, das Elend wächst unaufhaltsam. Schließlich bricht in der Stadt ein Streik aus und das Hotel geht im Kampf zwischen Arbeitern und Militär in Flammen auf - eine Welt versinkt.