Liebelei

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Wien um 1895: Fritz, ein junger Mann der guten Gesellschaft, hat ein Verhältnis mit einer verheirateten Dame. Um ihn abzulenken, arrangiert sein Freund Theodor die Bekanntschaft mit Christine, einem jungen Mädchen aus der Vorstadt und Freundin von seinem Fräulein Mizi. Hinter der scheinbaren Idylle zeigt sich jedoch schnell die innere Leere und Gefühlskälte der Beteiligten. So führt das amouröse Treffen der beiden Paare zu fatalen Konsequenzen, denn im Gegensatz zu Fritz wird für Christine diese unverbindliche „Liebelei" zur aufrichtigen Liebe. Fritz fällt im Duell mit dem betrogenen Ehemann. Als Christine von seinem Tod erfährt, den er für eine andere erlitten hat, stürzt sie in der Erkenntnis, dass sie für ihren Geliebten nur ein „Zeitvertreib" war, verzweifelt davon - wohl in den Selbstmord.
Schnitzler zeigt uns Menschen, die an der Seelen- und Sinnlosigkeit der Welt zugrunde gehen, denen das Glück abhanden gekommen ist bzw. für die es nur noch als Stillstand, als Verewigung des Augenblicks denkbar ist und die ihre einzige Freiheit im Verlassen finden.Weitab von aller Fin-de-Siècle-Melancholie und allem Wiener-Vorstadtmädel-Weh schrieb er mit Liebelei ein modernes sozialpsychologisches Drama. Wie sein Zeitgenosse Sigmund Freud blickt Schnitzler tief in die inneren Abgründe des Menschen und skelettiert die menschliche Psyche.