Irma la Douce

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Die Geschichte von der süßen Irma begann 1956 die Bühnen zu erobern. In diesem Jahr fand die Uraufführung im kleinen Pariser Theatre Gramont mit Collette Renard in der Titelrolle statt. Die Pariser, die Musicals bisher gemieden hatten, stürmten die Show und und Irma la Douce lief sensationelle vier Jahre en suite. 1958 hatte die englische Fassung im Londoner Lyric Theatre mit Elisabeth Seal als Irma Premiere. Regie führte kein geringerer als Peter Brook. Auch in London schlug das französische Musical alle Rekorde was Laufzeit und Besucherzahlen betraf. 1960 kam es im New Yorker Plymouth Theatre heraus, erhielt hymnische Kritiken und einen Tony Award für Elisabeth Seal als beste Musical-Darstellerin. 1963 drehte Billy Wilder seinen Irma la Douce-Film mit Shirley MacLaine und Jack Lemmon. Die erste Wiener Aufführung war 1966? im Theater an der Wien zu sehen, mit… Irma la Douce stammt aus einer Zeit, die für uns bereits nostalgisch geworden ist: Paris war für die meisten ein unerreichbarer Sehnsuchtsort, das kriminelle Milieu schien reizvoll unbürgerlich und die käufliche Liebe prickelnd und exotisch, die Darstellung korrupter Polizisten und Richter geradezu gesellschaftskritisch. Wo immer damals ein Zipfel der bürgerlichen Wohlanständigkeit gelüftet wurde, schien das Leben darunter zu pulsieren, schien aufregend und interessant. Heute wirkt die Geschichte nicht mehr frech und amüsant anrüchig, sondern unschuldig. Doch diese Unschuld, die uns verloren gegangen ist, scheint uns – durch die rosarote Brille der Nostalgie betrachtet – reizvoller als all unsere Auf- und Abgeklärtheiten.
Und das Schauspieler-Musical „Irma la Douce“ ist auch abgesehen von der herrschenden 50er-Jahre-Nostalgie ein reizvolles Stück: Temperamentvoll und komisch, melodiös und eine Spur ironisch, charmant und sehr komödiantisch erzählt es schließlich von einem zeitlosen Thema: den Wonnen der Liebe und den Qualen der Eifersucht.