Spiegelgrund

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In der Wiener Jugendfürsorgeanstalt und Kinderfachabteilung „Am Spiegelgrund" fielen zwischen 1940 und 1945 mehr als 1000 Kinder als „unwertes Leben" dem Kinder-Euthanasieprogramm der Nazis zum Opfer. Sie wurden im Namen von Wissenschaft und Forschung für medizinische Experimente missbraucht und getötet. Die Täter von damals machten nach Kriegsende erneut Karriere und fungierten,von den Parteien unterstützt, sogleich wieder in hohen Ämtern. Die sterblichen Überreste ihrer Opfer konservierten sie, um an den Gehirnen der „Geisteskranken" Forschung zu betreiben.
Zwischen Fakt und Fantasie hält Spiegelgrund dem Staat Österreich, der viel zu spät mit der Aufarbeitung dieser Geschichte begann, den Spiegel vor. Wie haben die Parteien versucht, nach Kriegsende Geschichte zu verdrängen und zu verfälschen? Wie haben sie versucht, den Tätern zu helfen und die Opfer zu vergessen?
Spiegelgrund erzählt die Geschichte der Opfer.Was waren die Träume und Albträume der Kinder? Wie sah ihr Alltag aus? Welchen Qualen wurden sie ausgesetzt? Was wussten sie von ihrem Schicksal? Und welche Hoffnungen blieben ihnen? Das Leben der Kinder vom Spiegelgrund - Opfer eines zynischen Systems - steht im Zentrum dieses Abends; und zugleich geht es um die Frage nach der Bewertung von „Ballastexistenzen", Menschen, die unsere Gesellschaft ausschließt, sobald sie zur Wertsteigerung und Gewinnmaximierung nicht mehr beitragen.
Spiegelgrund stützt sich auf Fakten und Aussagen der Überlebenden von damals.