Hörfunkenflug

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In einem imaginären Rundfunkstudio versucht ein Oberspielleiter ein neues Stück einzustudieren. Doch unvorhergesehene seltsame Begebenheiten verhindern das Zustandekommen der Produktion. Schauspieler verschwinden, "den hat der Sturm schon lang übers Meer auf einen weit entfernten für uns nicht erreichbaren Erdteil geblasen", Windhilfsgestelle müssen aufgebaut werden, der Kopf des Souffleurs beginnt plötzlich rasch zu wachsen, "wuchs aus dem dunklen Spalt des Souffleurkastens unaufhörlich heraus". Die Rollen erweitern ihren Text, entfernen sich von möglichen Zusammenhängen. Der Nachrichtensprecher berichtet über katastrophale Zustände. Fluchtbewegungen, Reflexionen übers Flüchten beenden das Stück. "Eigentlich hatte ich schon immer das Bedürfnis gehabt, dieses Land zu verlassen, weil ich schon immer befürchtet hatte, eines Tages gezwungenermaßen von hier fortgehn zu müssen. Wenn ich dieses Land hier verlasse, so dachte ich mir, dann möchte ich freiwillig und nicht gezwungenermaßen weggehen." Desorientierung, Auflösung und surreale Konstruktion kennzeichnen dieses Hörstück des österreichischen Schriftstellers Gert F. Jonke.