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Bruchstücke von Radiosendungen, zunehmend von atmosphärischen und technischen Störungen beeinträchtigt, bis zuletzt der Sendebetrieb unmöglich wird.Anfangs ein gewöhnlicher Tag im Radio. Fetzen morgendlicher Programme auf den verschiedenen Hörfunkkanälen. Marktberichte und Kochrezepte zwischen Klassik und Gymnastik. Die Wahrung des Weltfriedens sei unabdingbare Bedingung, um den Frieden auf der Welt zu bewahren, verkündet der Heilige Vater auf dem Petersplatz; Kriege seien unvermeidlich, solange es noch kriegführende Nationen gebe. Die Seewarnnachrichten vermelden ein Sturmtief. Im Wort zum Donnerstag erinnert Oberkonsistorialrat Dörpinghaus, dass keiner ohne die Bürde der Bangnis um seine Existenz auf Erden sei. Zwischen Schlagermusik und Pustertaler Gemüsepudding kommt die Meldung, eine Superstar mit 180 Passagieren an Bord, darunter Delegierte vom All World Compound of Human Relations, sei über dem Stillen Ozean einem Senkwirbelsturm zum Op fer gefallen. Massive Ballungen von Quellnebeln behindern die Suche. Doch dann dehnt sich die Naturerscheinung bis nach Europa aus. Das Funk-Potpourri bekommt einen zusätzlichen dramatischen Drive. Durchsagen warnen vor starken örtlichen Dunstwallungen, die den Verkehr auf den Bundesstraßen erheblich beeinträchtigen. Technische Störungen unbekannter Art behindern die normale Durchführung des Radioprogramms. Die Direktübertragung der Parlamentsdebatte muss entfallen. Zunehmender Sturm und Quellnebelballungen haben den Verkehr lahm gelegt. Unregelmäßigkeiten und Pannen mehren sich. Der Vortrag von Prof. Schönert über Moral und Technik in der Umwelt geht in weißem Rauschen unter, das am Ende alle Kanäle überflutet.