"Der lockende Zauber der Menschwerdung" - Zum 20. Todestag von Georg Lukács

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Katalogzettel

Titel "Der lockende Zauber der Menschwerdung" - Zum 20. Todestag von Georg Lukács
Titelzusatz (1) Die Schicksalswende
(2) In der Emigration
(3) Im eigenen Land
(4) Zurück zu Marx
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Lukács, Georg [Gefeierte Person] [GND]
Hainzl, Margit [Gestaltung]
Eckert, Andrea [Sprecher/in] [GND]
Auer, Erich [Sprecher/in] [GND]
Berger, Karl [Sprecher/in]
Dalos, György [Interviewte/r] [GND]
Zoltai, Dénes [Interviewte/r]
Janossy, Ferenc [Interviewte/r]
Tibor, Szabo [Interviewte/r]
Feher, Ferenc [Interviewte/r] [GND]
László, Skiklai [Interviewte/r]
Vajda, Michael [Interviewte/r]
Heller, Ágnes [Interviewte/r] [GND]
SHB [Produzent]
Datum 1991.06.03 [Sendedatum]
1991.06.04 [Sendedatum]
1991.06.05 [Sendedatum]
1991.06.06 [Sendedatum]
Schlagworte Bildung ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ audio
Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
Nummern 60763/1-4 [Bestellnummer]
Sprache Deutsch
Signatur 9-10919

Information

Inhalt

Die persönliche und geistig-theoretische Entwicklung zum Kommunisten und Marxisten. (orf)
Nach der Niederschlagung der ungarischen Räterepublik lebt Georg Lukacs 10 Jahre im österreichischen Exil. Hier erscheint seine erste marxistische Schrift "Geschichte und Klassenbewußtsein", die ihm heftige Kritik seitens der Partei eintragen. Die Formulierung seiner Blum-Thesen 1929 bewirkt fast seinen Parteiausschluß. 1929 wird Georg Lukacs aus Österreich ausgewiesen und nimmt Zuflucht in der Sowjetunion Stalins - ein potentielles Opfer, das zwar verhaftet worden war, aber die stalinsche Gewaltherrschaft überlebte. (orf)
Als Georg Lukacs nach insgesamt 25 Jahren Emigration 1945 nach Ungarn zurückkehrt, sind alle seine früheren Ketzereien vergessen. Bis 1949, als die beiden Arbeiterparteien, die SP und KP zwangsvereinigt wurden und die ungarische Volksdemokratie errichtet wurde. Beginn der zahllosen Kampagnen gegen Lukacs, wegen seiner Ablehnung einer Diktatur nach Stalinschen Vorbild. 1956 wird er Kulturminister in der 11 Tage dauernden Regierung unter Imre Nagy. Nach der Niederschlagung wird er zusammen mit den anderen Führern des Volksaufstandes nach Rumänien deportiert. Seine Nein-Stimme zum Austritt aus dem Warschauer Pakt rettet ihm das Leben. Dennoch darf er nach seiner Rückkehr nach Budapest weder publizieren, noch Interviews geben. Auch aus der Universität wurde er entfernt. (orf)
Nach der Niederwerfung des ungarischen Volksaufstandes wandte Georg Lukacs seine gesamte Energie auf die Aufarbeitung des Stalinismus und Neustalinismus. Seine großen philosophischen Alterswerke "Zur Onthologie des gesellschaftlichen Seins" und seine "Ästhetik" zeugen ebenso von diesem unaufhörlichen Kampf für einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz, wie seine Broschüre "Sozialismus und Demokratisierung", die nach der blutigen Niederwerfung des Prager Frühlings verfaßt wurde. (orf)