Zeit der Massen (1-2)

Oft wird unsere Epoche, die Moderne, als das "Zeitalter der Massen" beschrieben. Tatsächlich hat sich unsere Gesellschaft, ihre Kultur und Ökonomie seit Beginn der Industriealisierung und der damit zusammenhängenden Verstädterung grundlegend gewandelt. Das vierteilige Radiokolleg von Gerald Hutterer und Alfred Pfabigan versucht, diese Veränderungen in der Politik, der Kultur und den gesellschaftlichen Institutionen nachzuzeichnen. Dabei spricht unter anderem der Historiker und Psychoanalytiker Tom Kohut über die Rolle der Massen im Faschismus und ihre Psychologie; der Sozialphilosoph Norbert Leser diskutiert das Verhältnis Masse und Elite diskutieren; der Historiker Herbert Steiner kommentiert den Emanzipationskampf der Massen in Österreich, und der Soziologe Christoph Reinprecht analysiert die neue Qualität der "Massengesellschaft". Auch die Überlegungen von Elias Canetti zum Thema "Masse und Macht" werden besprochen. Dabei wird den Hörern des Radiokollegs ein kostbarer Archivfund geboten: ein Rundfunkgespräch zwischen Canetti und dem Philosophen Theodor W. Adorno aus Anlaß der Publikation von "Masse und Macht". (orf)