Dramaturg der Seele: Jakob Levy Moreno und das Psychodrama

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Katalogzettel

Titel Dramaturg der Seele: Jakob Levy Moreno und das Psychodrama
Titelzusatz 1. bis 3. Teil
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Sorgo, Wolfgang [Gestaltung] [GND]
Piesbergen, Hans [Sprecher/in] [GND]
Schindler, Raoul [Interviewte/r] [GND]
Ottomeyer, Klaus [Interviewte/r] [GND]
Dubrovic, Milan [Interviewte/r] [GND]
Marschall, Brigitte [Interviewte/r] [GND]
SHB [Produzent]
Datum 1989.05.22 [Sendedatum]
1989.05.23 [Sendedatum]
1989.05.24 [Sendedatum]
Schlagworte Bildung ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
KKA [Kompaktkassette]
Nummern 60534/1-3 [Bestellnummer]
Sprache Deutsch
Signatur 6-26496_b, 6-26496_a

Information

Inhalt

"Ich beginne, wo sie aufhören, Dr. Freud", hat Moreno als Medizinstudent in Wien dem berühmten Psychonauten gesagt. "Sie kommen mit den Leuten in einer künstlichen Situation zusammen, in ihrem Büro nämlich. Ich treffe sie auf der Straße, in ihrer normalen Umgebung. Sie analysieren die Träume, ich ermutige sie zu träumen, ich lehre sie die Rolle Gottes zu spielen. Der junge Student aus Bukarest - jüdischer Abkunft - muß wie ein Guru durch das Kaiserliche Vorstadtwien geschritten sein: Kinder scharten sich um ihn, er erzählte ihnen Märchen und auf den Praterwiesen wurde aus dem Stegreif gespielt. Moreno meinte, dass sich ein Seelenarzt nicht so verhalten dürfte wie sein Lehrer Wagner-Jauregg und Freud. Er stellte sich den Arzt als spontan kreativen Protagonisten inmitten einer Gruppe vor. "Wo die Psychoanalyse stoppt, kommt das Psychodrama raus und macht weiter", war seine Devise: Im Psychodrama können viel Widersprüchliche Tendenzen des Seelenlebens szenisch dargestellt werden. Der Therapeut ist Regisseur und Koordinator, er "orchestriert" das Psychodrama, indem er für Requisiten und Mitspieler aus der Gruppe sorgt. In Amerika - in den dreißiger Jahren - hat Moreno seine Theorie und Praxis weiterentwickelt und zu wissenschaftlicher Anerkennung geführt. Inzwischen hat es auch in Europa wieder Eingang in Therapie und psychologische Theoriebildung gefunden - beispielweise im eben erschienenen Buch des Klagenfurter Psychologieprofessors Klaus Ottomeyer, der eine Verbindung von kritischer Gesellschaftstheorie, Psychoanalyse und Psychodrama als wissenschaftliche "Bewegungsform" anpeilt. (ORF)