Im August ein See

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Jörn hat Schwierigkeiten mit den Frauen. Er war mit Grit und Ellen verheiratet und mit Thessy befreundet, er kommt und geht, kann sich nur schwer entscheiden. Immer wieder zieht es ihn zu seinem Vater Rob, der in den letzten Kriegsjahren von seiner Frau verlassen worden war, nach dreizehn Jahren Ehe, wegen eines großen blonden Mannes mit einer Ziehharmonika. Aber auch da hat sie das Glück nicht gefunden, sie wollte zurück wieder zu Mann und Kind, doch Rob hat sich verweigert, er war ja auch neu verheiratet. Und Laura hat sich noch eine Weile bei Freunden aufgehalten, den Gerstenbergers, aber einmal ist sie dort in den See gegangen und nie wiedergekommen; sie konnte nicht schwimmen. Jörn, elfjährig damals, hat dies alles nie vergessen, nie überwinden können; die vergangene Geschichte ist in seiner gegenwärtigen stets vorhanden. Jürgen Beckers neues Hörspiel ist ein verhaltener Text, er arbeitet nicht mit szenischer Präsenz, sondern versucht eine bestimmte Stimmung durch die Genauigkeit der Details zu treffen. Rückblenden auf Vergangenes, Gespräche über einen nicht anwesenden Dritten, dieses Aneinander vorbeireden und immer wieder Telefonate lassen so ein Geflecht an Beobachtungen und Gefühlen entstehen, das Auskunft gibt über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen, auf dem Hintergrund der Unverwischbarkeit kindlicher Erfahrungen.