Zazà

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[Senderinformation] Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Christof Loy inszeniert in der aktuellen Saison Ruggero Leoncavallos (1857-1919) selten gespielte Oper „Zazà“ am Theater an der Wien. Rund um die russische Sopranistin Svetlana Aksenova in der Titelpartie singt ein internationales Spitzenensemble mit u. a. Christopher Maltman, Nikolai Schukoff und Dorothea Herbert. Unter der Leitung von Stefan Soltész spielt das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, es singt der Arnold Schoenberg Chor.

Über ein Dutzend Opern schrieb Leoncavallo. Außer „I Pagliacci“ wird aber kaum ein weiteres Werk von ihm gespielt. „Zazà“, seine vierte Oper, feierte zu Lebzeiten des Komponisten zwar internationale Erfolge, geriet aber nur wenige Jahrzehnte nach ihrer Uraufführung im Jahr 1900 in Vergessenheit, auch weil die Titelpartie als äußerst anspruchsvoll gilt. Die Verortung im Milieu der Pariser Varietés der Jahrhundertwende ist dabei kein Zufall: vor dem großen Erfolg des „Bajazzo“ trat Leoncavallo als Pianist in ebenjenen Etablissements auf.

In Anlehnung an das gleichnamige Theaterstück von Pierre Berton und Charles Simon zeichnet Leoncavallo die bittersüße Geschichte einer Frau, die fest in den Fängen der starren gesellschaftlichen Normen und bürgerlichen Doppelmoral gefangen ist: Die umschwärmte Varieté-Sängerin Zazà verliebt sich ausgerechnet in den wohlhabenden Pariser Geschäftsmann Milio - einer der wenigen, der ihr nicht zu Füßen liegt. Kaum hat sie ihn um den Finger gewickelt, erfährt sie von seiner vermeintlichen Geliebten. Als sie ihm nachspioniert, erfährt sie von seiner Ehefrau und Tochter - das Verhältnis zwischen Zazà und Milio zerbricht. Während Milios Familienglück keinen Schaden nimmt, bleibt der am Boden zerstörten Zazà nur das einsame Leben als Varieté-Star.