Lust auf's Leben - Kultur aus allen Richtungen [2018.01.28 ]

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Katalogzettel

Titel Lust auf's Leben - Kultur aus allen Richtungen [2018.01.28 ]
Urheber/innen und Mitwirkende Becher, Peter [Vortragende/r] [GND]
Jungwirth, Andreas [Sprecher/in] [GND]
Preinfalk, Bernd [Komponist/in] [GND]
ORF Radio Oberösterreich [Sendeanstalt]
Datum 2018.01.28 [Sendedatum]
Schlagworte Literatur ; Portrait ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ audio
Format DFMP2 [Dateiformat: MP2]
Sprache Deutsch
Signatur E53-02701

Information

Inhalt

[Sendungsinformation]
Am 28. Jänner 1868 verlor Oberösterreich einen seiner bedeutendsten Schriftsteller: Adalbert Stifter. Um seinen Tod ranken sich allerlei Gerüchte. Am Sonntag begibt sich die Sendung „Lust aufs Leben“ ab 21.03 Uhr auf Spurensuche.
Mittlerweile sind eigentlich alle Fakten gesammelt und aufgeschrieben, die Gerüchteküche brodelt noch immer. Ob der Tod die natürliche Folge einer Krankheit war, die den von der Leberzirrhose geschwächten Körper auf das Totenlager geworfen hat? Ob Stifter seinen Tod mit einem Schnitt durch die Kehle von eigener Hand herbeigeführt hat? Ob lediglich ein Ungeschick zum freiwilligen Selbstmord führte? Ob denn das eine das andere ausschließt?
Dichter, Schulrat, Landeskonservator und Maler
Tatsache ist, dass der Dichter, Schulrat, Landeskonservator und Maler am 28. Jänner 1868 in seiner Wohnung im sogenannten Hartl’schen Haus, dem Dampfschifffahrtsgebäude 1313 starb. Heute trägt dieses Haus die Adresse Adalbert-Stifter-Platz 1, in dem seit 1957 das Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich untergebracht ist. Der denkmalgeschützte Bau wurde 1993 generalsaniert, Besucherinnen und Besucher können in Stifters ehemaliger Wohnung auch das Sterbesofa betrachten.
Unmäßiger Esser und Trinker
Tatsache ist auch, dass Stifter als unmäßiger Esser und ebenso unmäßiger Trinker galt. Man spricht von 600 Liter Bier und Wein, die der Schulrat pro Jahr konsumiert haben soll. 2016 zum Vergleich kamen auf einen Durchschnittsösterreicher 134 Liter. Auf jeden Fall zuviel für Stifters Leber und seinen Leib.
Seine literarische Produktion in den letzten Jahren stockte und die privaten Probleme häuften sich. Mehrmals begab er sich auf Kur. Finanzielle Schwierigkeiten und die Enttäuschung über seine kinderlose Ehe mit Amalie machen ihn depressiv. Am 26. Jänner, es ist ein Dienstag, öffnet der von einer Leberzirrhose geplagte Dichter und Lehrer mit einem Rasiermesser die Halsschlagader. Zwei Tage später ist er tot.
„Fama crescit eundo“
Im ersten Teil der Sendung hören Sie Ausschnitte aus einem Referat von Peter Becher, Literaturhistoriker und Schriftsteller aus München. Der kundige Stifter-Experte wird sich dabei ausführlich mit Stifters Sterben und Tod befassen. Anschließend daran ein Auftragswerk des Landes OÖ zum Stifterjahr mit dem Titel „Fama crescit eundo“ oder „Das Gerücht wächst, indem es sich verbreitet“. Der aus Oberösterreich stammende Schriftsteller Andreas Jungwirth hat gemeinsam mit dem ebenso in Oberösterreich geborenen Musiker und Komponisten Bernd Preinfalk dem langsamen Sterben Adalbert Stifters dieses Stück gewidmet, eine Collage für zwei Sprechstimmen und Streichquartett.
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