Information
Inhalt
Inge Altenburger (Frauenzimmer), Babett Arens (Anna), Günter Baumann (Kamerad), Erwin Ebenbauer (Faschist), Herbert Föttinger (Karl), Elisabeth Gassner ( Eine Tante), Robert Hauer-Riedl (Stadtrat), Hakon Hirzenberger (Martin), Judith Keller (Frauenzimmer), Johanna Mertinz (Adele), Roger Murbach (Engelbert), Werner Prinz (Betz), Renate Olarova (Dvorakische), Michael Rastl (Wirt), Albert Rolant (Major), Andreas Schlager (Czernowitz), Ronald Seboth (Leutnant), Franziska Sztavjanik (Leni), Peter Vilnai (Kranz), Werner Wawruschka (Kamerad), Frank Michael Weber (Kamerad aus Magdeburg), Doris Weiner (Frau Hinterberger), Günther Wiederschwinger (Kamrad)
Horváths „Italienische Nacht“ wurde 1931 in Berlin uraufgeführt, zwei Jahre vor der verhängnisvollen „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten. Der Dichter schildert eine Situation, die uns aus der Geschichte zureichend bekannt ist und in der Gegenwart beängstigend vertraut erscheint: In ganz Europa formiert sich eine aggressive neue Rechte, der die durch gesellschaftliche Veränderungen verunsicherten kleinen Leute massenweise zustreben, deren Demagogie auch Teile der Arbeiterschaft und des Bürgertums erliegen und die von skrupellosen Wirtschaftsbossen und Meinungsmachern unterstützt wird. Die demokratische Öffentlichkeit, vor allem die großen sozialdemokratischen Parteien, sind nicht imstande, dem Spuk etwas anderes entgegenzusetzen als humanistische Lippenbekenntnisse und Verfassungstreue und scheinen sich mehr vor den Radikalen in den eigenen Reihen als vor der ansteigenden braunen Flut zu fürchten.
Horváth konnte wie kein anderer Dichter seiner Zeit die psychologischen und gesellschaftlichen Hintergründe, die den Sieg der Nationalsozialisten in Deutschland und Österreich ermöglichten, auf der Bühne sichtbar machen. Und er hat es selten direkter und satirischer getan als in dem Volksstück „Italienische Nacht“. Die Abgründe und Untiefen in den Seelen von Kleinbürgern haben auch gefesselt als das Stück bar jeder aktuellen Brisanz schien, und das war immer Grund genug, es zu spielen. Doch sechzig Jahre nach der Uraufführung muß es heute wieder als Warnung vor der eigenen Trägheit und politischen Vergeßlichkeit angesehen werden.
Sammlungsgeschichte
Sammlung Volkstheater
Art der Aufnahme
Theatermitschnitte
Technische Anmerkungen
Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek