Ein gestrenger Herr

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Information

Inhalt

Teil der Sammlung Franz Hiesel
Das Mädchen: Costa, Julia; Jöns: Bollmann, Horst; Der Ritter: Hirthe, Martin; Die Hexe: Schaefer, Rosel; Der Schmied: Dahmen, Josef; Maria: Zoch, Gisela; Der Gaukler: Messemer, Hannes; Lisa: Scholz, Maja; Karin: Hoeter, Gisela; Erzähler: Ebbinghaus, Kurt
Der gestrenge Herr ist der Tod, der Ende des 14. Jahrhunderts in Gestalt der Pest jene Gegend heimsucht, ist aber auch ein Gott, der von den Figuren des Spiels kaum mehr begriffen wird. Tiefe Resignation drückt sich in der anfangs nahezu stummen Gestalt eines heimkehrenden Kreuzfahrers aus. Der Einzige, der in dieser Stimmung noch munter weiterplappern kann, ist sein Knappe Jöns, eine Art Sancho Pansa. Ein Mädchen, das der Pest entgehen will, begegnet ihnen und warnt sie. Eine Hexe, die man vor kurzem verbrannt hat, da man ihr die Schuld an der Seuche gab, schließt sich ihnen an. Später auch ein Schmied, der seine Frau an einen Gaukler verlor. Dieser Gaukler entpuppt sich zwar als großer Phrasendrescher, aber lieber spielt er, mit Hilfe eines Theaterdolches, den Toten, als sich auf einen wirklichen Kampf einzulassen. Das Wiedersehen des Ritters mit seiner Frau Karin ist befremdend - und befremdend auch das Verhältnis zu allem, was auf Erden ist und auf der Erde geglaubt wird. Die Gestalten tanzen ins Dunkel, als sie sich zum Schluss in bildhafter Konfiguration bei den Händen fassen: zu einem Tanz, auf den der gestrenge Herr schon mit Ungeduld wartet.