Sanftwut oder Der Ohrenmaschinist

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Katalogzettel

Titel Sanftwut oder Der Ohrenmaschinist
Titelzusatz Generalprobe
Gastspiel bei den Bregenzer Festspielen 1992, Wiederaufnahme Spielzeit 1992/93, Gastspiel am Staatstheater Mainz am 11. Juni 1993
Bessere Qualität als DVD 12-13243
Urheber/innen und Mitwirkende Jonke, Gert [Text] [GND]
Hammer, Ellen [Inszenierung]
Vequel, Max von [Bühnenbild]
Oswald, Heinz [Mitarbeiter/in]
Balluch, Gerhard [Darsteller/in] [GND]
Holzer, Fritz [Darsteller/in]
Rohrmoser, Klaus [Darsteller/in] [GND]
Volkstheater Wien [Veranstalter]
Datum 1992.05.25 [Aufführungssdatum]
Ort Wien, Volkstheater [Ort der Aufführung]
Schlagworte Theater ; Drama ; Unveröffentlichte Aufnahme
Typ video
Format DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
VKAVHS [Videokassette, VHS]
Sprache Deutsch

Information

Inhalt

Gerhard Balluch (Ludwig van Beethoven), Fritz Holzer (Ferdinand Waldmüller), Klaus Rohrmoser (Anton Schindler)
[https://emmywerner.at/volkstheater/daten/eingang/index.html] „… meine letzte Arbeit ist eine ,Theatersonate‘ über den ertaubten Beethoven, seinen Adlatus Schindler und die Hammerklaviersonate, in welche sich der Komponist als zu einem selbständig beweglichen Musikwesen, einem mit und in seinem Klangorganismuskreislauf existierenden Lebewesen verwandelt“, schreibt Gert Jonke 1990 über „‚Sanftwut oder Der Ohrenmaschinist“.
Der Versuch dieses Abends ist, die Beethovensche Sonatenform, wie der Komponist sie in der Hammerklaviersonate opus 106 unerbittlich gegen sich selber und sicherlich schwierig für seine gegenwärtigen wie zukünftigen Zuhörer niedergeschrieben hat, in der szenischen Umsetzung/Umdichtung [Opus 106 in Worte gesetzt = Theatersonate] von Gert Jonke sichtbar und fühlbar werden zu lassen. Jonkes Text ist weniger ein Schlüssel für die Enträtselung einer Beethovenscben Psychologie oder Pathologie einer Krankheitsbeschreibung, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit der Form, die Musik in ihrer abstrakten, „reinen“ Essenz darstellt, und ihrer szenischen Repräsentation. Die Sonatenform steht im absoluten Gegensatz zur Tonmalerei, ihre theatralische Entsprechung analog dazu im Gegensatz zum Geschichtenerzählen, zum Psychologisieren oder Prosaischen. In einer solchen analogen Entsprechung ist auch Gert Jonkes Theatersonate kein einfacher Prosa-, sondern ein poetischer Text: wie Beethovens kühne und wilde Harmonien, eine Poesie des Oxymoron (Oxymoron = scharfsinnig-dumm, die sprachlich dichteste Vereinigung von sich gegenseitig Ausschließendem). Die Musik (diese Sonate opus 106) ist das Wesen, als dessen sinnliches Scheinen sich das Theater präsentiert.
Premiere [26.05.1992]