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Inhalt
Helena: Gabriele Schuchter ; Paris: Michael Rotschopf ; Menelausv Toni Böhm ; Kalchas: Rudolf Jusits ; Agamemnon: Robert Hauer-Riedl ; Achilles: Werner Prinz ; Ajax I: Isabel Weicken ; Ajax II: Ronald Seboth ; Orestes: Thomas Evertz ; Pylades: Günther Wiederschwinger ; Philokomus: Matthias Rehrl ; Bacchis: Doris Weiner ; Leaena: Sibylle Kos ; Parthenis: Phoebe Simon ; Chor: Birgit Linauer, Erika Mottl, Erik Arman, Gernot Berger, Wolfgang Binder, Vicky Gabriel, Regina Knauer, Walter Ludwig, Margit Mezgolich, Thomas Nistler, Brigitta Prochazka, Herbert Schapasser, Johanna Wölfl und: Hasija Boric, Tina Costa, Brigitte Duran, Zoran Mujkanovic, Thomas Nunner, Walter Pepl, Johann Scheinast, Peter Simonsberger, Mark Wechselberger ; Orchester: Alexander Gheorghiu (Violine), Mario Gheorghiu (Violine), Robert Iberer (Viola), Melissa Coleman (Violoncello), Franz König (Kontrabaß), Henning Borgward (Flöte, Piccolo), Paul Kaiser (Oboe), Alexander Hermann (Klarinette, Saxophon), Johannes Vohla (Fagott), Peter Hofmann (Horn), Georg Gappmayer (Posaune), Hubert Pfeiffer (Schlagwerk)
[https://emmywerner.at/volkstheater/daten/eingang/index.html] Zeitsatire in antiker Verkleidung: Indem Jacques Offenbach und seine kongenialen Textdichter Henri Meilhac und Ludovic Halèvy in ihrer burlesken Oper „Die schöne Helena“ ein frivoles Travestiespiel mit dem klassischen Mythos der Helena-Entführung betrieben, entwarfen sie zugleich ein unverkennbar kritisches Sittenbild ihrer Epoche, der Herrschaft Napoleons III. in Frankreich. Die parodistisch pointierte Abwandlung der Sage vom siegessicheren Verführer Prinz Paris, dem beim Adonis-Fest zu Sparta das Herz der sinnlich entflammten Weltschönheit Königin Helena zufliegt, zeigt gleich im ersten Akt die politische Kaste der Griechenfürsten als geistig und moralisch abgewirtschafteten Machtclan, der bei der harmlosesten Bildungsolympiade kläglich versagt. Später, im zweiten Akt, wird in der Spielwut der Regierenden der hemmungslose Materialismus und die rauschhafte Genußsucht einer Herrschaftsschicht karikiert, die auf Kosten des Volkes praßt und sich eine Priesterschaft hält, die ihr an List und Verkommenheit in nichts nachsteht. So können Paris und die im Liebestaumel schwebende Helena mit Hilfe des korrupten Priesters Kalchas ziemlich ungehindert ihre amüsierlüsterne Flucht aus Sparta ins Werk setzen: indem Paris Helenas vertrottelten Gatten Menelaus auf Befehl der Götter nach Kreta schicken läßt und der Prinz selbst, nach Menelaus‘ unvermittelter Rückkehr, Helenas Entführung am Strand von Nauplia in priesterlicher Verkleidung vornimmt. – Das Stück, in dieser Inszenierung mit Images der heutigen Bilderwirklichkeit erzählt, zeigt eine satte, selbstzufriedene Wohlstandswelt, die sich den Reichtum, mit dem sie prunkt, auf Kosten der Armenseite der Welt geleistet hat. Und die damit auf frappante Weise dem Zeitgeist von heute gleicht.
Sammlungsgeschichte
Sammlung Volkstheater
Art der Aufnahme
Theatermitschnitte
Technische Anmerkungen
Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek