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[https://emmywerner.at/volkstheater/daten/eingang/index.html] Manchester, frühe Siebzigerjahre, eine Schule in einem Randbezirk, ein Volkshochschulkurs für Varieté-Komiker, Alleinunterhalter, Conferenciers. Ein alter, in der Zwischenkriegszeit gefeierter Komiker unterrichtet sechs Männer zwischen zwanzig und fünfzig etwa, die aus ihren Berufen aussteigen und ihr Glück als Komiker versuchen wollen. Die lieber durch Clubs tingeln und vom Sprung ins Fernsehen träumen wollen, als als Bauarbeiter schuften, als Vertreter klinkenputzen, als Hafenarbeiter Schiffe entladen.
Es ist der Abend der Abschlußprüfung. Der Prüfer kommt aus London. In einem Bingo-Club sollen die Komiker-Aspiranten vor Publikum zeigen was sie gelernt haben.
Es ist eine fremde Welt, in die uns Griffith führt. Wo ist für uns Manchester? Was wissen wir von der englischen Varieté- und Music hall-Tradition? Was interessiert uns der Dauerkonflikt zwischen dem harten, ehrlichen Nordengländer und dem smarteren, arroganten Londoner?
Doch in dieser fremden Welt hat der Autor eine Geschichte angesiedelt, die eine Parabel über Spielen, über Menschsein ist: Zwischen dem idealistischen, alten Lehrer und dem marktorientierten Prüfer aus London entspinnt sich ein Kampf um die Schüler. Ist ein Witz, eine Möglichkeit Erkenntnis und Selbsterkenntnis zu bewirken oder ist er nur eine Möglichkeit, einen Lacher zu provozieren.? Soll das Publikum lernen zu sehen, wovor es lieber die Augen verschließen will oder soll es geliefert bekommen, was es verlangt – Selbstbestätigung. Es ist die alte Frage nach der Aufgabe der Kunst. Hat sie eine Botschaft? Hat sie ihr eigenes Ethos oder ist sie dem Mechanismus von Angebot und Nachfrage unterworfen, wie jede andere Ware?
Der Kampf endet unentschieden. Und doch sind einige die Sieger, andere die Verlierer. Wer was ist, das ist eine Frage der Einstellung.
Nach Peter Zadek, 1978 am Hamburger Thalia-Theater, hat sich lange niemand an diese Theaterlegende gewagt. Das Stück „Siebziger-Jahre-Theater“ wird jetzt zum ersten Mal in Wien gespielt. Vielleicht nicht zufällig, denn im Zeitalter des vielfach deklarierten Utopie-Verzichts haben die Fragen, die das Stück aufwirft, einen neuen Stellenwert bekommen.
Eddie Waters, Komiker: Heinz Petters ; Bert Challenor, Agent: Adolf Lukan ; Gethin Price, Lieferwagenfahrer: Cornelius Obonya ; Phil Murray, Versicherungsvertreter: Rudolf Jusits ; George McBrain, Hafenarbeiter: Robert Hauer-Riedl ; Sammy Samuels, Nachtclub-Besitzer: Georg Trenkwitz ; Mick Connor, Bauarbeiter: Klaus Rohrmoser ; Ged Murray, Milchmann: Michael Rastl ; Klubconferencier: Roger Murbach ; Patel: Fritz Hammel ; Schulwart: Fritz Holzer/Wolf Dähne ; Pianist: Bill Grah
Sammlungsgeschichte
Sammlung Volkstheater
Art der Aufnahme
Theatermitschnitte
Technische Anmerkungen
Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek