Joseph Haydn: Le Pescatrice (1965) - 2. Teil

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Katalogzettel

Titel Joseph Haydn: Le Pescatrice (1965) - 2. Teil
Titelzusatz Holland Festival Juni 1965
Urheber/innen und Mitwirkende Haydn, Joseph [Komponist/in] [GND]
Nederlands Kamerorkest [Orchester]
Nederlands Kamerkoor [Chor]
BBC [Sendeanstalt]
Erede, Alberto [Dirigent] [GND]
Aragall, Giacomo [Tenor] [GND]
Grilli, Umberto [Tenor]
Martino, Adriane [Sopran]
Bonifacio, Maddalena [Sopran]
Datum 1965.06 [Aufnahmedatum]
Schlagworte Musik ; E-Musik ; Kultur ; Vokalmusik - Oper ; Radiosendung-Mitschnitt
20. Jahrhundert - 60er Jahre
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
Sprache Englisch
Italienisch

Information

Inhalt

Die Uraufführung fand zur Feier der Vermählung einer Nichte des Fürsten
Eszterházy mit Alois Graf Poggi am 16. September 1770 im Opernhaus von Schloss
Eszterháza statt. Nach „Lo speziale“ hat Haydn mit den „Le pescatrici“ zum zweiten
Male ein Textbuch von Carlo Goldoni gewählt, das bereits von Ferdinando Giuseppe Bertoni (1725-1813)
vertont worden war (1752). „Le pescatrici“ ist Haydns erste ‚Opera semiseria’ mit den typisch sieben Rollen eines „dramma giocoso“: drei Frauen- und vier Männerrollen. Den zwei ‚parti serie’, die sich an den komischen Ensembles nicht beteiligen, stehen textlich und musikalisch fünf ‚parti buffe’ gegenüber. Allerdings sind die musikalischen Grenzen fließend, denn die Fischer und Fischerinnen entfernen sich auch manchmal von dem schlichten Buffoton.
Haydn selbst hat „Le pescatrici“ recht hoch bewertet. 1776 – also sechs Jahre nach deren Uraufführung –
zählte er in einer autobiographischen Skizze neben seinen damals aktuellen Opern „L’infedeltà delusa“ und
„L’incontro improvviso“ einzig „Le pescatrici“ zu seinen erfolgreichsten Bühnenwerken (nicht aber die anderen Opern wie z.B. „Arcide“ oder „Lo speziale“).
Dass dieses offensichtlich nicht unbedeutende Werk so bald in Vergessenheit geraten konnte, liegt wohl nicht zuletzt an dem Brand im Eszterházer Theatergebäude im Jahre 1779, bei dem eine Vielzahl wertvoller Autographe vernichtet wurden, darunter auch Teile der „Le pescatrici“. Vielleicht war Haydn selbst ab November 1779 nicht mehr im Besitz der kompletten Partitur. H.C. Robbins Landon und Karl Heinz Füssl erstellten für die Universal Edition eine bühnentaugliche Fassung, wobei einige Teile (insbesondere im 2. Akt) im Stile Haydns rekonstruiert werden mussten. Die beiden Herausgeber schreiben dazu im Vorwort zu ihrer Fassung:
Unsere Rolle bei der Wiederherstellung der fehlenden Abschnitte ist nicht wichtiger als die eines
Restaurators antiker Möbel, für den (wie für uns) die größte Auszeichnung nur darin bestehen kann,
dass das Resultat der Arbeit, das wiederhergestellte Bein des Tisches, vom übrigen nicht zu
unterscheiden ist. Diese Fassung wurde 1965 beim Holland Festival überaus erfolgreich erstmals
vorgestellt.