Radio Salzburg Cafe [2024.10.27] - Adrian Goiginger und Rudolf Leo

[Senderinformation] Beide verbindet die ähnliche Geschichte ihrer Vorfahren. Der Urgroßvater des einen und der Vater des anderen waren sogenannte Annehmkinder – Kinder, die von ihren Eltern weggegeben worden sind. Mit Gabi Kerschbaumer sprechen sie über Zeiten, die man sich so heute nicht mehr vorstellen kann. Zu hören am 27. Oktober von 8.00 bis 10.00 Uhr.

Wer bin ich – woher komm ich? Zwei Fragen, die eng zusammengehören und mit denen sich Filmemacher Adrian Goiginger und Historiker Rudi Leo intensiv beschäftigt haben. Bei dem einen war es der Urgroßvater, beim anderen der Vater – der die Recherchen über die eigenen Wurzeln ausgelöst hat.

Gelebte Praxis
Beide Vorfahren wurden als Kinder von ihren leiblichen Eltern weggegeben, waren sogenannte Annehmkinder. Besonders in den alpinen Regionen Österreichs war das im vorigen Jahrhundert bis in die frühen 1960er Jahre gelebte Praxis. Die Gründe dafür waren vielschichtig. Kinderreiche, arme Familien trennten sich von ihren jüngsten Kindern, weil sie diese nicht mehr ernähren konnten.

Auch uneheliche Kinder wurden häufig nicht von den eigenen Eltern, sondern von Verwandten oder Zieheltern aufgezogen. Gemeinsam tauchen Gabi Kerschbaumer und ihre Gäste in diese Zeit ein und sprechen auch darüber, wie diese Erfahrungen und Erlebnisse noch Generationen später beeinflussen können.

Spielfilm „Der Fuchs“
Während der Historiker Rudi Leo die Biografie seiner Vorfahren auf wissenschaftliche Weise aufarbeitet, inspirierte sie Adrian Goiginger zu seinem Spielfilm „Der Fuchs“. Zu sehen ist dieser am 1. November um 20.15 Uhr, wo er in ORF 2 Fernsehpremiere feiert. Gleich im Anschluss, um 22.20 Uhr, wird dann die Doku „Annehmkinder – Die Kinder, die zu viel waren“ aus dem Landesstudio Salzburg ausgestrahlt.